[0001] Die Erfindung betrifft einen Waschautomaten mit Mitteln zur Auswertung eines Informationen
enthaltenen Tags, beispielsweise ein RFID-Tag (RFID = Radio-Frequency Identification)
und im Weiteren auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Waschautomaten. Der Begriff
RFID-Tag bezeichnet die bei Aktivierung eines RFID-Transponders von diesem erhältlichen
Daten. Im Folgenden werden solche RFID-Transponder mitunter auch nur kurz als Transponder
bezeichnet. RFID-Transponder und die Verwendung von RFID-Tags sind an sich bekannt.
Eine gebräuchliche Anwendung ist die zur Vermeidung von Diebstahl vorgesehene sichtbare
und unsichtbare Kennzeichnung von Waren in Verkaufsgeschäften mit RFID-Tags.
[0002] Die Verwendung von RFID-Tags ist auch bereits im Zusammenhang mit Waschautomaten
bekannt.
[0003] In der
WO 2006/009375 A wird ein Waschautomat beschrieben, der in seiner Türeinheit ein RFID-Lesegerät aufweist,
um damit Informationen über die in der Trommel des Waschautomaten befindlichen Wäschestücke,
nämlich Informationen zur Wasseraufnahme durch das jeweilige Wäschestück, durch das
Auslesen von mit den Wäschestücken kombinierten RFID-Tags zu erhalten und auf dieser
Basis eine Wassermenge für den jeweiligen Waschvorgang anzupassen.
[0004] Aus der
KR 10 2008 0060 806 A ist ein Waschautomat bekannt, der zum Auslesen von mit den zu waschenden Wäschestücken
verbundenen RFID-Tags ein RFID-Lesegerät und für dieses eine kreisförmige Antenne
aufweist, die entsprechend der runden Form der Türeinheit mit dieser kombiniert ist.
[0005] Aus der
KR 10 2009 0076 722 A sind ein Waschautomat und ein Verfahren zu dessen Betrieb bekannt, bei dem ebenfalls
vorausgesetzt wird, dass die Wäschestücke mit einem RFID-Tag versehen sind. Beim Auslesen
der RFID-Tags sollen in der Anmeldung als "history information" bezeichnete Informationen
erhältlich sein, um den Waschvorgang daran anzupassen.
[0007] Wäschestücke mit Transpondern der eingangs genannten Art versehen zu müssen ist zum
einen aufwändig und verteuert damit die Wäschestücke. Des Weiteren ist die Akzeptanz
von mit Transponder versehenen Wäschestücken zum Beispiel aus datenschutzrechtlichen
Gründen noch nicht abschließend geklärt und schließlich muss berücksichtigt werden,
dass an Wäschestücken angebrachte Transponder speziell beim Waschen einem nicht unerheblichen
Verschleiß unterliegen und damit fraglich ist, ob diese über die gesamte Nutzungsdauer
des jeweiligen Wäschestücks in der im Stand der Technik vorgeschlagenen Art und Weise
ausgelesen werden können.
[0008] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, auf einfache Weise neue
oder veränderte Programme für den Betrieb eines Waschautomaten anzugeben.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Waschautomat der eingangs genannten
Art, also einen Waschautomat mit Mitteln zur Auswertung eines Informationen enthaltenen
Tags, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass der
Waschautomat ein Lesegerät für den Tag umfasst, welches an einer Außenseite oder über
eine Außenseite des Waschautomaten zugänglich ist, in dem Sinne, dass ein Auslesen
der Informationen möglich ist, und dass der Waschautomat Mittel zur lösbaren Halterung
eines Tags an einem oder in einem an der Außenseite des Waschautomaten gebildeten
und im Erfassungsbereich des Lesegeräts befindlichen Anbringungsort aufweist.
[0010] In einer zweckmäßigen Ausführung umfasst der Tag einen Token zur Bereitstellung der
Informationen einem RFID-Transponder, eine lesbare QR-Kodierung oder eine mittels
NFC übertagbare Datenkodierung. Die Kodierungen sind mit einfachen Mitteln zuverlässig
zu speichern und sicher in die Steuereinrichtung der Waschmaschine zu übermitteln.
Im Folgenden wird überwiegend die Ausführung des Tags mit einem RFID-Transponder erläutert,
die einzelnen Möglichkeiten und Funktionen sind jedoch in gleicher Art und Weise auf
Tags mit QR-Codierung oder NFC-Übertragungsmittel entsprechend anzunehmen bzw. können
dort ebenso verwendet werden.
[0011] Für eine einfache sprachliche Darstellung werden als RFID-Transponder oder kurz als
Transponder hier und im Folgenden nicht nur der jeweilige Transponder selbst, sondern
auch ein Gegenstand mit einem solchen Transponder bezeichnet. Bei dem Transponder
handelt es sich um einen grundsätzlich an sich bekannten RFID-Transponder. Die Kombination
des Transponders mit dem jeweiligen Gegenstand ergibt sich, indem der Gegenstand einen
solchen Transponder umfasst, enthält oder indem der Transponder in sonst geeigneter
Art und Weise an dem Gegenstand angebracht ist, zum Beispiel durch Kleben. Ein derartiger
Gegenstand ist zum Beispiel ein scheibenförmiger Gegenstand nach Art einer Münze,
eines Jetons oder Tokens oder dergleichen. Bei einem solchen scheibenförmigen Gegenstand
kommt speziell auch eine Einbettung des Transponders in das Material, aus dem der
Gegenstand gefertigt ist, also zum Beispiel Kunststoff, in Betracht. Ohne Verzicht
auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit werden im Folgenden ein solcher Gegenstand
mit einem RFID-Transponder als Token und eine Mehrzahl solcher Gegenstände als Tokens
bezeichnet. Im Weiteren wird der Begriff Token dann auch so verwendet, als ob der
Token Daten umfasst, denn dies bezieht sich darauf, dass von dem von dem Token umfassten
Transponder in an sich bekannter Art und Weise Daten, nämlich der jeweilige RFID-Tag,
abrufbar sind, so dass damit - zumindest mittelbar - der Token Daten umfasst, der
Token auslesbar ist und vom Token Daten abrufbar sind und im Betrieb abgerufen werden.
[0012] Mit diesen Begriffen ist die Erfindung damit ein Waschautomat, der ein Lesegerät
für einen von einem Token umfassten Transponder zum Abruf eines dort hinterlegten
RFID-Tags aufweist. Das Lesegerät ist an einer Außenseite oder über einer Außenseite
des Waschautomaten zugänglich, in dem Sinne, dass ein Auslesen des von dem Token umfassten
Transponders möglich ist. Um das Auslesen des Tokens zu erleichtern, umfasst der Waschautomat
Mittel zur lösbaren Halterung des Tokens an einem oder in einem an der Außenseite
des Waschautomaten gebildeten und im Erfassungsbereich des Lesegeräts befindlichen
Anbringungsort für den Token.
[0013] Kurz gefasst schlägt die Erfindung damit vor, einen an einer Außenseite des Waschautomaten
präsentierten Transponder mit dem von dem Waschautomaten umfassten Lesegerät auszulesen
und die so erhaltenen Daten für eine Auswahl oder eine Anpassung eines vom Waschautomaten
ausführbaren Waschprogramms zu verwenden. Der Benutzer verwendet dabei einen Token,
um eine Befüllung der von dem Waschautomaten in an sich bekannter Art und Weise umfassten
Waschtrommel mit einem bestimmten Wäschestück oder einer bestimmten Art von Wäschestücken
anzuzeigen. Der Benutzer präsentiert den Token an der Außenseite des Waschautomaten,
indem der Token am Anbringungsort angebracht wird oder zumindest kurzzeitig im Bereich
des Anbringungsorts gehalten wird. Wenn der Benutzer über eine Vielzahl unterschiedlicher
Tokens verfügt, kann dem Waschautomaten durch Verwendung jeweils eines Tokens jeweils
eine Art von Wäschestücken signalisiert werden, so dass auf diese Weise eine für die
jeweiligen Wäschestücke passende Auswahl oder Anpassung eines Waschprogramms möglich
ist.
[0014] Bekanntlich besteht eine weitverbreitete Möglichkeit zur Auswahl unterschiedlicher
Waschprogramme bei Waschautomaten darin, dass über einen von dem Waschautomaten umfassten
Programmwahlschalter ein Waschprogramm ausgewählt wird. Sowohl die Art wie auch die
Anzahl der auswählbaren Waschprogramme ist aber fix und wird bei der Fertigung des
jeweiligen Waschautomaten festgelegt. Damit besteht normalerweise weder eine Möglichkeit,
dem Waschautomaten zusätzliche Waschprogramme hinzuzufügen noch bestehende Waschprogramme
zu ändern.
[0015] Mit dem hier vorgeschlagenen Ansatz besteht die Möglichkeit, mit einem Waschautomat
eine grundsätzlich unbegrenzte Anzahl von Waschprogrammen nutzen zu können, denn die
auf jeweils einem Token hinterlegten Daten beschreiben entweder ein Waschprogramm
oder eine Modifikation eines bestehenden Waschprogramms. Wenn ein Waschprogramm als
eine Abfolge von durch den Waschautomaten ausführbaren Aktionen, also zum Beispiel
Wasser-einlauf in die Waschtrommel, Rotation der Waschtrommel mit einer vorgegebenen
Drehzahl, Aufheizen des in die Waschtrommel einlaufenden oder des in der Waschtrommel
befindlichen Wassers und Abpumpen des in der Waschtrommel befindlichen Wassers, aufgefasst
wird, kann ein Waschprogramm in der einfachsten Art und Weise als Abfolge einer Auswahl
einzelner derartiger Aktionen zusammen mit einzelnen Parametern, die zum Beispiel
eine Dauer, eine Wassermenge, eine Trommeldrehzahl oder eine Wassertemperatur vorgeben,
realisiert werden. Die auf einem Token hinterlegten Daten können solche oder ähnliche
Parameter umfassen und damit zum Beispiel für eine bestimmte Art von Wäschestücken
eine Dauer eines Waschvorgangs und/oder eine Wassertemperatur anpassen. Die auf einem
Token hinterlegten Daten können auch ein komplettes Waschprogramm in der oben skizzierten
Art und Weise umfassen, nämlich eine Spezifikation einer Abfolge von durch den Waschautomaten
ausführbaren Aktionen mit einzelnen, die jeweilige Aktion näher spezifizierenden Parametern,
zum Beispiel Parametern zur Spezifikation einer Dauer eines Vorwaschgangs, einer Dauer
eines Hauptwaschgangs und den jeweiligen Wassertemperaturen und/oder Wassermengen.
[0016] Als an einer Außenseite eines Waschautomaten gebildeter Anbringungsort eines Tokens
kommt zum Beispiel eine auf die jeweilige Form des Tokens abgestellte Vertiefung,
also zum Beispiel eine kreisförmige Vertiefung, in Betracht, in die der Token eingesetzt
werden kann oder vor die der Token als Hilfe zur bestmöglichen Positionierung des
Tokens im Erfassungsbereich des Lesegeräts gehalten werden kann. Wenn von einer Vertiefung
gesprochen wird, in die der Token eingesetzt werden kann, meint dies nicht nur oder
zumindest nicht notwendig ein Vertiefung, in welcher der Token im eingesetzten Zustand
plan zu Oberfläche der Umgebung des Anbringungsorts liegt, sondern auch eine Vertiefung,
die den Token nur teilweise aufnimmt und einer Verschiebung des Tokens auf der Oberfläche
der Umgebung des Anbringungsorts entgegenwirkt. Eine lösbare Halterung eines Tokens
ist auch in einem an der Außenseite des Waschautomaten gebildeten Anbringungsort nach
Art eines Münzeinwurfs oder dergleichen möglich, wie dies von Verkaufsautomaten oder
ähnlichem bekannt ist.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung
des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches
hin. Sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen
Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0018] Als Mittel zur lösbaren Halterung eines Tokens an einem oder in einem an der Außenseite
des Waschautomaten gebildeten Anbringungsort kommen ein in Form einer Mulde oder dergleichen
gebildetes Fach, ein oder mehrere Rastmittel, aber auch ein Magnet in Betracht. Bei
einem Magneten als Mittel zur lösbaren Halterung des Tokens am Anbringungsort ist
der Token zumindest zum Teil aus einem ferromagnetischen Material gefertigt oder umfasst
ferromagnetisches Material. Der Benutzer bringt dann den Token in die Umgebung des
Anbringungsorts und das von dem Magneten ausgehende Magnetfeld wirkt als Positionierhilfe
für die Anbringung des Tokens am Anbringungsort und kann auch dafür vorgesehen sein,
den Token am Anbringungsort zu halten, so dass der Benutzer aufgrund des am Anbringungsort
verbleibenden Tokens die damit ausgewählte Betriebsart des Waschautomaten erkennen
kann.
[0019] Als Mittel zur lösbaren Halterung eines Tokens am Anbringungsort kommt bei einer
besonderen Ausführungsform des Waschautomaten ein Elektromagnet in Betracht. Der Elektromagnet
kann automatisch aktiviert werden, wenn mit einer das Lesegerät überwachenden Steuereinheit
des Waschautomaten erkannt wird, dass sich ein Token im Erfassungsbereich des Lesegeräts
befindet. Die Bedienung des Waschautomaten mit einem solchen Token wird damit für
den Benutzer auch praktisch erlebbar, indem der Waschautomat quasi auf den jeweils
präsentierten Token reagiert und diesen gleichsam akzeptiert, wenn er durch das Magnetfeld
des Elektromagneten angezogen wird. Die Aktivierung des Elektromagneten in Abhängigkeit
von einer Erkennung eines Tokens im Erfassungsbereich des Lesegeräts kann zusätzlich
oder alternativ auch dafür verwendet werden, um dem Benutzer ungeeignete Tokens anzuzeigen,
indem ein ungeeigneter Token nicht zu einer Aktivierung des Elektromagneten führt
und damit nicht am Anbringungsort haftet. Der Benutzer erlebt dies unmittelbar als
eine Zurückweisung des präsentierten Tokens durch den Waschautomaten und der Benutzer
kann seinen Irrtum sofort erkennen und anstelle des zurückgewiesenen Tokens einen
geeigneten Token auswählen.
[0020] Wenn der Elektromagnet mit unterschiedlichen Stromstärken beaufschlagbar ist, kann
zum Beispiel eine erste, höhere Stromstärke verwendet werden, um ein stärkeres Magnetfeld
des Elektromagneten hervorzurufen, so dass das Magnetfeld einerseits besser als Positionierhilfe
für die Anbringung des Tokens am Anbringungsort wirksam ist und andererseits der Token
während der Dauer des damit ausgewählten oder modifizierten Waschprogramm sicher am
Anbringungsort haftet. Wenn nach Abschluss des jeweiligen Waschprogramms der Elektromagnet
mit einer zweiten, geringeren Stromstärke beaufschlagt wird, um ein geringeres Magnetfeld
des Elektromagneten hervorzurufen, ist anschließend der Token am Anbringungsort besonders
leicht entnehmbar. Dennoch besteht - wegen des verbleibenden, wenn auch in seiner
Stärke reduzierten Magnetfelds - nicht die Gefahr, dass sich der Token unbeabsichtigt
am Anbringungsort löst und damit herunterfällt und entsprechend verloren gehen kann.
[0021] Bei einer Ausführungsform des Waschautomaten ist vorgesehen, dass sich der Anbringungsort
in räumlicher Nähe zu einem Programmwahlschalter des Waschautomaten befindet und einer
diskreten Stellung des Programmwahlschalters zugeordnet ist. Die Möglichkeit einer
Verwendung eines Tokens ist auf diese Weise unmittelbar in das dem Benutzer geläufige
Bedienkonzept des Waschautomaten integriert und die Verwendung eines Tokens ist für
den Benutzer als eine mit dem Programmwahlschalter auswählbare Option erkennbar. Wenn
der Benutzer über eine Mehrzahl von Tokens verfügt, besteht die Erwartung, dass der
Benutzer die mit dem Programmwahlschalter auswählbare Verwendung eines jeweiligen
Tokens häufiger nutzt und auf diese Weise die Tokens als Erweiterung der von dem Waschautomaten
zum Lieferzeitpunkt angebotenen Waschprogramme erkennt und nutzt.
[0022] Bei einer Ausführungsform des Waschautomaten kann vorgesehen sein, dass eine von
dem Waschautomaten umfasste Steuereinheit eine Präsentation oder eine Anbringung eines
Tokens am Anbringungsort erkennt und dies als Auswahl eines Waschprogramms mit den
auf dem Token hinterlegten Daten auswertet. Alternativ kann auch vorgesehen sein,
dass das Lesegerät zum Auslesen des Token sowie das Auslesen des Tokens - oder nur
das Auslesen des Tokens bei einem ansonsten dauerhaft aktivierten Lesegerät - durch
eine entsprechende Stellung des Programmwahlschalters aktivierbar ist. Wenn bereits
die Präsentation oder die Anbringung des Tokens als Auswahl eines Waschprogramms interpretiert
wird, kann der Benutzer mit einer einzigen Bedienhandlung, nämlich der Präsentation
oder der Anbringung des Tokens, die Auswahl eines Waschprogramms vornehmen. Wenn das
Auslesen des Tokens und/oder die Aktivierung des Lesegeräts noch von einer Bedienhandlung
am Pro-grammwahlschalter abhängt, besteht für den Benutzer die Möglichkeit, den verwendeten
Token und die Art des damit ausgewählten Waschprogramms zu kontrollieren und die Auswahl
des Waschprogramms durch die Bedienhandlung am Programmwahlschalter abschließend zu
bestätigen. Wenn auch die Aktivierung des Lesegeräts von der Stellung des Programmwahlschalters
abhängt, besteht die Möglichkeit, das Lesegerät nur bedarfsweise zu aktivieren.
[0023] Bei einer besonderen Ausführungsform eines Waschautomaten wie hier und im Folgenden
beschrieben ist vorgesehen, dass der Waschautomat zu Beispiel in Form eines oder mehrerer
Leuchtmittel Mittel zur Visualisierung eines Abrufs von Daten von einem Token aufweist.
Eine solche Visualisierung eines Abrufs von Daten wird von dem Benutzer als Rückmeldung
der Steuereinheit des Waschautomaten verstanden und signalisiert dem Benutzer, dass
die auf den Token vorgehaltenen Daten für das zu startende oder bereits ablaufende
Waschprogramm verwendet werden.
[0024] Wenn ein derartiges Leuchtmittel beim Anbringen des Tokens am Anbringungsort in einer
ersten Betriebsart und beim Abruf von Daten vom Token in einer zweiten Betriebsart
ansteuerbar ist, ist zum Beispiel bei farbigen Tokens eine optische Rückmeldung an
den Benutzer möglich, bei der das Leuchtmittel in der Farbe des Tokens angesteuert
wird, so dass der Benutzer unmittelbar erkennen kann, dass der Token korrekt erkannt
wurde. Beim Abruf von Daten vom Token für eine Auswahl oder eine Anpassung eines Waschprogramms
ist dann eine Ansteuerung des Leuchtmittels in einer zweiten Betriebsart möglich,
bei der das Leuchtmittel zum Beispiel so angesteuert wird, dass sich für die resultierende
Leuchtstärke des Leuchtmittels ein pulsierender Effekt ergibt, oder indem das Leuchtmittel
mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren Signalfolge angesteuert wird, zum Beispiel
langen und kurzen Pulsen, um so jeweils die Übertragung von Daten vom Token zur Steuereinheit
des Waschautomaten zu visualisieren. Die Signalfolge kann sich dabei aus den auf dem
Token hinterlegten Daten ergeben, zum Beispiel derart, dass die Signalfolge in zeitlich
gestreckter Form die binäre Darstellung der auf dem Token gespeicherten Daten repräsentiert.
Andere Möglichkeiten zur Bildung einer Signalfolge sind zum Beispiel das Morsealphabet
oder Ähnliches. Auf den Tokens kann zum Beispiel der Name des Herausgebers oder eine
Kurzform eines solchen Namens gespeichert sein. Dann kann bei einem von der Anmelderin
der hier vorgelegten Beschreibung herausgegebenen Token beim Abruf von Daten zur Ansteuerung
des Leuchtmittels die nachfolgende Signalfolge verwendet werden, wobei ein "-" einen
langen Puls und ein "-" einen kurzen Puls darstellt: --····-···. Entsprechendes gilt
analog für Namen oder sonstige Bezeichnungen anderer Herausgeber der hier beschriebenen
Tokens. Dabei steht selbstverständlich nicht im Vordergrund, dass der Benutzer in
der Lage sein soll, die mit dem Leuchtmittel abgegebene Signalfolge zu interpretieren,
sondern nur der Umstand, dass eine für den jeweiligen Token oder eine jeweilige Art
des Tokens spezifische Signalfolge ausgegeben wird und gleichzeitig der Abruf von
Daten vom Token visualisiert wird. Hinsichtlich der Ansteuerung des Leuchtmittels
in der jeweiligen Farbe eines farbigen Tokens als optische Rückmeldung an den Benutzer,
dass der Token erkannt wurde, ist anzumerken, dass dafür erforderlich ist, dass die
von dem Token umfassten Daten ein Datum zur Kodierung von dessen Farbe umfassen und
dass das Datum und die tatsächliche Farbe oder zumindest Grundfarbe des Tokens übereinstimmen.
[0025] Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zum Betrieb eines Waschautomaten
der hier und im Folgenden beschriebenen Art gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass ein
von einem Benutzer ausgewählter Token am Anbringungsort präsentiert oder angebracht
wird und dass der Waschautomat mit dem davon umfassten Lesegerät Daten von dem Token
abruft und diese für eine Auswahl oder Anpassung eines von dem Waschautomaten ausführbaren
Waschprogramms verwendet. Das Verfahren ist dabei bevorzugt in Software implementiert.
Die Erfindung ist damit einerseits auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer
ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Realisierung des Verfahrens, nämlich ein
von der Steuereinheit des Waschautomaten ausführbares Steuerprogramm, und andererseits
ein Speichermedium mit einem derartigen Computerprogramm sowie schließlich auch ein
Waschautomat mit einer Steuereinheit, in deren Speicher als Mittel zur Durchführung
des Verfahrens und seiner Ausgestaltungen ein solches Computerprogramm geladen oder
ladbar ist.
[0026] Für die Ausführung des Verfahrens wird dabei vorausgesetzt, dass die Steuereinheit
geeignete Mittel umfasst, um anhand der von einem jeweils präsentierten Token abgerufenen
Daten eine Anpassung eines Waschprogramms vorzunehmen, zum Beispiel indem ein vom
Token abrufbarer Parameter zur Vorgabe einer Wassertemperatur in eine zur Festlegung
der Wassertemperatur vorgesehene Speicherstelle geladen wird und der Inhalt der Speicherstelle
bei der Ausführung des jeweiligen Waschprogramms zur Steuerung oder Regelung der Wassertemperatur
genutzt wird. Sofern ein Token ein komplettes Waschprogramm umfasst, wird gleichfalls
vorausgesetzt, dass die Steuereinheit geeignete Mittel umfasst, um die von einem jeweils
präsentierten Token abgerufenen Daten in einzelne Speicherstellen zu laden, mit denen
die vom Waschautomaten bei der Ausführung des so vorgegebenen Waschprogramms auszuführenden
Aktionen spezifiziert werden, und um eventuelle zusätzliche Parameter, die zum Beispiel
eine Dauer der einzelnen Aktionen festlegen, in jeweils zugehörige Speicherstellen
zu laden. Als derartige Mittel kommen besonders Programmcodemittel und eine damit
realisierte Funktionalität des Steuerprogramms in Betracht.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente
sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel
ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der
vorliegenden Offenbarung auch Änderungen und Modifikationen möglich, insbesondere
solche Varianten, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen
in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen
sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen oder Verfahrensschritten
für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch
kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten
bzw. Verfahrensschrittfolgen führen.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- einen grundsätzlich an sich bekannten Waschautomaten,
- Figur 2
- einen Abschnitt eines Bedienpanels eines Waschautomaten mit einem Anbringungsort für
ein Token mit Daten für eine Auswahl oder Anpassung eines Waschprogramms des Waschautomaten
und
- Figur 3
- eine schematisch vereinfachte Darstellung von Funktionseinheiten zur Realisierung
des hier beschriebenen Ansatzes, nämlich unter anderem ein Lesegerät zum Abruf von
Daten von einem am Anbringungsort präsentierten Token.
[0029] Figur 1 zeigt in einer schematisch vereinfachten, isometrischen Darstellung einen
Waschautomaten 10 an sich bekannter Art. Der Waschautomat 10 umfasst zumindest eine
als Bedienpanel fungierende Außenseite 12 und dort ist ein üblicherweise zur Auswahl
eines von dem Waschautomaten 10 in Betrieb auszuführenden Waschprogramms vorgesehener
Programmwahlschalter 14 dargestellt.
[0030] Die Darstellung in Figur 2 zeigt einen Abschnitt der als Bedienpanel fungierenden
Außenseite 12 des Waschautomaten 10 gemäß Figur 1. Erkennbar ist der Programmwahlschalter
14, für den hier acht Schaltpositionen (fünf Grundprogramme, eine Schaltposition zur
Anwahl eines sogenannten Smartphones und eine weitere, im Folgenden mit zusätzlichen
Details erläuterte Schaltposition) vorgesehen sind. Die Art und die Anzahl der Schaltpositionen
neben der weiteren Schaltposition ist ohne Belang und entsprechend können auch mehr
oder weniger und andere Schaltpositionen vorgesehen sein.
[0031] In räumlicher Nähe zu dem Programmwahlschalter 14 und einer diskreten Stellung des
Programmwahlschalters 14, also der oben erwähnten weiteren Schaltposition zugeordnet,
befindet sich ein Anbringungsort 16 für einen hier scheibenförmigen und entsprechend
dargestellten Token 18, mit dem ein nicht dargestellter RFID-Transponder (Transponder)
in geeigneter Art und Weise kombiniert ist, zum Beispiel derart, dass der Token 18
aus einem Kunststoff gefertigt ist und der Transponder in diesen Kunststoff eingebettet
ist.
[0032] In der Darstellung in Figur 2 befindet sich am Anbringungsort 16 ein Token 18. Der
Waschautomat umfasst dafür Mittel zur lösbaren Halterung des Tokens 18 am Anbringungsort
16. Der Anbringungsort 16 befindet sich auf der Oberfläche des Bedienpanels und damit
an einer oder in einer der Außenseiten 12 des Waschautomaten 10.
[0033] Oben rechts in der Darstellung in Figur 2 sind weitere Tokens 18 gezeigt, um damit
zu illustrieren, dass am Anbringungsort 16 nacheinander unterschiedliche Tokens 18
angebracht werden können, um damit Einfluss auf das vom Waschautomaten 10 jeweils
ausgeführte oder auszuführende Waschprogramm zu nehmen. Indem durch den Bediener der
Programmwahlschalter 14 in die dem Anbringungsort 16 zugeordnete weitere Schaltposition
gebracht wird (also bei der Situation gemäß Figur 2 in eine 3:00 Uhr-Stellung gebracht
wird), erfolgt eine Auswahl des am Anbringungsort 16 angebrachten Tokens 18 und eine
Verwendung von auf dem Token 18 gespeicherten Daten für die Spezifikation oder Modifikation
eines von dem Waschautomaten 10 ausgeführten oder auszuführenden Waschprogramms. Zum
Start eines derartigen Waschprogramms kann noch die Betätigung einer Starttaste 20
vorgesehen sein.
[0034] Jeder Token 18, genauer der durch Aktivierung von dessen Transponder abrufbare RFID-Tag,
umfasst Informationen zu einer Wäscheart und/oder Informationen zu einer Behandlung
der jeweiligen Wäscheart durch den Waschautomaten 10, nämlich zum Beispiel Informationen
zur Waschtemperatur, zur Schleuderdrehzahl, zur Waschmittelmenge, zur zu verwendenden
Wassermenge, und so weiter. Damit ergibt sich die Möglichkeit, ein für die jeweilige
Wäscheart spezifisches Waschprogramm oder eine für die jeweilige Wäscheart spezifische
Modifikation eines von dem Waschautomaten 10 bereits umfassten Waschprogramms vorzusehen.
Der Benutzer kann also für die Einleitung eines Waschvorgangs jeweils ein Token 18
auswählen, das er zum Beispiel beim Kauf bestimmter Wäschestücke vom jeweiligen Hersteller
der Wäschestücke, zum Beispiel Wäschestücken in Form von Funktionsbekleidung, erhält,
um ohne großen Aufwand sicherzustellen, dass die erworbenen Wäschestücke in der vom
Hersteller der Wäschestücke vorgesehenen Art gewaschen oder gewaschen und getrocknet
werden. Wenn der Benutzer einen solchen Token 18 am Anbringungsort 16 anbringt, können
die von dem Token 18 umfassten Daten abgerufen und für eine Auswahl oder eine Anpassung
eines Waschprogramms des Waschautomaten 10 verwendet werden. Zu den von einem Token
18 umfassten und dort abrufbaren Daten gehören optional auch Daten, die einen Herausgeber
des Tokens 18 kodieren und/oder Daten, die einen Waschautomatentyp oder eine Waschautomatentypreihe
kodieren. Mit solchen auf einen Waschautomatentyp oder eine Waschautomatentypreihe
bezogenen Daten lässt sich der Verwendungsbereich des Tokens 18 spezifizieren und
durch Überprüfung solcher Daten durch den jeweiligen Waschautomaten 10 verhindern,
dass die Verwendung der ansonsten von dem Token 18 umfassten Daten durch den Waschautomaten
10 zu Fehlern oder dergleichen führt.
[0035] Damit der Benutzer eine Mehrzahl von Tokens 18 unterscheiden kann, ist vorgesehen,
dass diese zum Beispiel durch eine entsprechende Farbgebung oder eine entsprechende
Oberflächenstruktur unterscheidbar sind. Im Hinblick auf die Oberflächenstruktur solcher
Tokens 18 kommt nicht nur eine generische Oberflächenstruktur wie zum Beispiel glatt
oder rau und dergleichen in Betracht, sondern es kommt auch in Betracht, das der Token
18 eine ikonographische Darstellung des Wäschestücks umfasst, zu dem der Token gehört
und/oder dass der Token 18 in textueller oder bildlicher Form den Namen oder das Logo
des Herstellers des jeweiligen Wäschestücks aufweist. Zu einer derartigen Oberflächenstruktur
oder alternativ zu einer den Verwendungszweck kodierenden Oberflächenstruktur kommt
eine Farbgebung der Tokens 18 in Betracht. Hier kann zum Beispiel vorgesehen sein,
dass unterschiedliche Farben oder unterschiedliche Grundfarben unterschiedliche Verwendungsarten
der Wäschestücke anzeigen, zum Beispiel eine Farbe für Freizeitkleidung, eine Farbe
für Sport- oder Funktionsbekleidung und so weiter.
[0036] Für den Hersteller von Waschautomaten 10 ergibt sich damit die Möglichkeit, den Funktionsumfang
des Waschautomaten 10, nämlich den Umfang der von dem Waschautomaten 10 ausführbaren
Waschprogramme, auch nach dessen Auslieferung kontinuierlich zu erweitern oder anzupassen,
ohne dass dafür eine Modifikation des Waschautomaten 10 selbst erforderlich wäre.
Der Waschautomat 10 und die von dem Waschautomaten 10 ausführbaren Waschprogramme
kann auf diese Weise kontinuierlich an neue Wäschearten oder neue Behandlungsmethoden
solcher Wäschearten angepasst werden. Für die Hersteller von Bekleidungsstücken besteht
die Möglichkeit, deren Kunden mit einer maschinenlesbaren, also vom Waschautomaten
10 selbst interpretierbaren Waschanleitung zu versorgen und auf diese Weise sicherzustellen,
dass das jeweilige Wäschestück oder die jeweiligen Wäschestücke in der vom Hersteller
vorgesehenen Art und Weise gewaschen oder gewaschen und getrocknet werden, um auf
diese Weise für eine langandauernde Zufriedenheit des Kunden mit dem oder den erworbenen
Wäschestücken zu sorgen.
[0037] Die Darstellung in Figur 3 zeigt einen am Anbringungsort 16 befindlichen Token 18
und ein von dem nicht mehr dargestellten Waschautomaten 10 (Figur 1) umfasstes Lesegerät
22 (RFID-Lesegerät), das im Waschautomaten 10, nämlich hinter der jeweiligen Außenseite
12, so positioniert und orientiert ist, dass sich der Anbringungsort 16 im Erfassungsbereich
des Lesegeräts 22 befindet. Die jeweils nach rechts und nach links gewandten halbkreisförmigen
Bögen sollen Wellenfronten elektromagnetischer Wellen darstellen, die sich beim Auslesen
des Tokens 18 ergeben. Der nach rechts gewandte Blockpfeil illustriert die mit den
vom Lesegerät 22 ausgehenden elektromagnetischen Wellen in den vom Token 18 umfassten
Transponder eingekoppelte elektrische Energie und der nach links gewandte Blockpfeil
illustriert die als Ergebnis einer solchen Energieeinkopplung vom Token 18, nämlich
von dem vom Token 18 umfassten Transponder, ausgegebenen Daten, die vom Lesegerät
22 empfangen werden. Der gesamte, abgesehen von der Verwendung eines Tokens 18 der
hier beschriebenen Art, an sich bekannte Vorgang bewirkt ein Auslesen des Transponders
sowie des dort vorgehaltenen RFID-Tags und wird hier und im Folgenden kurz als Auslesen
des Tokens 18 bezeichnet.
[0038] Die Aktivierung des Lesegeräts 22 erfolgt unter Kontrolle einer Steuereinheit 24.
Bei der Steuereinheit 24 handelt es sich um eine in ihrer Funktionalität erweiterte,
aber ansonsten an sich bekannte Steuereinheit 24, wie sie üblicherweise von einem
Waschautomaten 10 umfasst ist. Die Steuereinheit 24 weist zum Beispiel in nicht dargestellter
Art und Weise eine Verarbeitungseinheit in Form von oder nach Art eines Mikroprozessors
und einen Speicher auf, in den ein Steuerprogramm 26 geladen ist, das beim Betrieb
des Waschautomaten 10 von der Verarbeitungseinheit der Steuereinheit 24 ausgeführt
wird und damit die Funktionalität des Waschautomaten 10 bestimmt. Die Steuereinheit
24 wertet zum Beispiel auch die Schaltstellung des Programmwahlschalters 14 aus.
[0039] Das Lesegerät 22 kann dauerhaft aktiv sein oder durch eine Stellung des Programmwahlschalters
14, nämlich dessen Positionierung in die weitere Schaltstellung (Figur 2), aktiviert
werden. Wenn sich ein Token 18 im Erfassungsbereich des Lesegeräts 22 befindet, kann
der Token 18 wie oben skizziert ausgelesen werden. Dabei kann optional anhand der
empfangenen Daten geprüft werden, ob es sich um einen zur Verwendung mit dem Waschautomaten
10 zugelassenen Token 18 handelt. Eine solche Prüfung vermeidet Fehler bei der Bedienung
des Waschautomaten 10, aber zum Beispiel auch die Verwendung eines für den jeweiligen
Waschautomaten 10 nicht bestimmten Tokens 18 und damit zum Beispiel eine von dem Waschautomaten
10 nicht unterstützte Trommeldrehzahl.
[0040] Wenn der Benutzer ein Token 18 am Anbringungsort 16 anbringt oder ein Token 18 in
die Nähe des Anbringungsorts 16 bringt, wird dies zusammenfassend auch als Präsentation
des Tokens 18 bezeichnet (der Token 18 wird dem Waschautomaten 10 oder dessen Lesegerät
22 präsentiert und das Lesegerät 22 kann den Token 18 auslesen). Zum Anbringen eines
Tokens 18 am Anbringungsort 16 umfasst der Waschautomat 10 die bereits erwähnten Mittel
zur lösbaren Halterung des Tokens 18 am Anbringungsort 16. Ein Beispiel für ein derartiges
Mittel ist ein Permanentmagnet (nicht dargestellt), der sich an derjenigen Außenseite
12 des Waschautomaten 10 befindet, an der oder in der der Anbringungsort 16 gebildet
ist und dort hinter dem Anbringungsort 16 (also im Inneren des Waschautomaten 10).
Dann ist eine lösbare Halterung eines aus einem ferromagnetischen Material gefertigten
oder ferromagnetisches Material enthaltenden Tokens 18 möglich. Alternativ oder zusätzlich
kommt als Mittel zur lösbaren Halterung des Tokens 18 auch eine Rastverbindung oder
ein muldenförmig ausgestalteter Anbringungsort 16 in Betracht.
[0041] In Figur 3 dargestellt ist eine Ausführungsform des Waschautomaten 10, bei der dieser
als Mittel zur lösbaren Halterung des Tokens 18 einen Elektromagneten 28 umfasst.
Der Elektromagnet 28 ist dabei so im Inneren des Waschautomaten 10 positioniert und
orientiert (in Figur 3 nicht im Detail gezeigt), dass dessen sich bei Stromfluss ergebendes
Magnetfeld einen am Anbringungsort 16 befindlichen Token 18 erfasst und geeignet ist,
den Token 18 lösbar am Anbringungsort 16 zu halten. Der Elektromagnet 28 wird dabei
von der Steuereinheit 24 des Waschautomaten 10 aktiviert, zum Beispiel derart, dass
der Elektromagnet 28 von einem elektrischen Strom durchflossen wird, sobald der Waschautomat
10 entsprechend einer Schaltstellung des Programmwahlschalters 14 angeschaltet ist
oder derart, dass der Elektromagnet 28 von einem elektrischen Strom durchflossen wird,
sobald sich ein Token 18 im Erfassungsbereich des Lesegeräts 22 befindet.
[0042] Die Verwendung eines Permanentmagneten oder eines Elektromagneten 28 hat den Vorteil,
dass das jeweilige Magnetfeld einen aus einem ferromagnetischen Material gefertigten
oder ferromagnetisches Material enthaltenden Token 18 anzieht und das Magnetfeld damit
auch als Positionierhilfe für die Anbringung des Tokens 18 am Anbringungsort 16 fungiert.
Bei einem Elektromagneten 28 besteht zudem der Vorteil, dass für dessen Aktivierung
und damit für die Aktivierung des Magnetfelds die vom jeweiligen Token 18 ausgelesenen
Daten in Betracht gezogen werden können, so dass durch eine entsprechende Funktionalität
der Steuereinheit 24 ein Wirkzusammenhang realisierbar ist, derart, dass nur für den
jeweiligen Waschautomaten 10 zugelassene Token 18 (erkennbar an den auf den Token
18 hinterlegten Daten) vom Anbringungsort 16 angezogen werden und am Anbringungsort
16 haften. Des Weiteren besteht bei einem Elektromagneten 28 die Möglichkeit, diesen
unter Kontrolle der Steuereinheit 24 mit unterschiedlichen Stromstärken zu beaufschlagen,
um damit Magnetfelder unterschiedlicher Stärke hervorzurufen. Dies kann ausgenutzt
werden, um einen zugelassenen Token 18 während des Ablaufs eines damit vorgegebenen
oder modifizierten Waschprogramms am Anbringungsort 16 zu halten (größere Stromstärke,
stärkeres Magnetfeld) und nach vollständigem Ablauf des Waschprogramms das Entnehmen
des Tokens 18 am Anbringungsort 16 zu erleichtern (geringere Stromstärke, schwächeres
Magnetfeld).
[0043] Bei einer in Figur 3 ebenfalls schematisch vereinfacht dargestellten optionalen Ausführungsform
umfasst der Waschautomat 10 Mittel zur Visualisierung eines Abrufs von Daten von einem
am Anbringungsort 16 präsentierten oder angebrachten Token 18. Als Mittel zur Visualisierung
kommt ein Leuchtmittel 30 oder eine Kombination mehrerer Leuchtmittel 30 in Betracht.
Das oder die Leuchtmittel 30 wird bzw. werden unter Kontrolle der Steuereinheit 24
beim Abruf von Daten von einem Token 18 zur Visualisierung dieses Datenabrufs angesteuert,
zum Beispiel indem das oder die Leuchtmittel 30 alternierend angesteuert werden, um
einen pulsierenden oder blinkenden Leuchteffekt hervorzurufen. Bei einer besonderen
Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass es sich bei den Leuchtmitteln 30 um zum
Beispiel drei Leuchtmittel 30 in Form von LEDs oder dergleichen handelt, die Licht
in jeweils unterschiedlichen Wellenlängenbereichen emittieren, so dass eine geeignete
Ansteuerung aller Leuchtmittel 30 zu einer optischen Mischung der jeweils abgestrahlten
Farben führt und im Ergebnis unterschiedliche Farben erhältlich sind. Dann kann zum
Beispiel, wenn die auf den Token 18 hinterlegten Daten mittelbar oder unmittelbar
auch eine Kodierung der Farbe oder der Grundfarbe des jeweiligen Tokens 18 umfassen,
eine Ansteuerung der Leuchtmittel 30 derart erfolgen, dass die Leuchtmittel 30 einen
Farbeffekt erzeugen, der der Farbe oder der Grundfarbe des jeweiligen Tokens 18 entspricht.
Der Benutzer interpretiert einen solchen Effekt als korrekte Erkennung des präsentierten
Tokens 18. Die bereits erwähnten visuell wahrnehmbaren Effekte, also eine Signalfolge
und ein farbiger Leuchteffekt, lassen sich in grundsätzlich beliebiger Art und Weise
auch miteinander kombinieren, zum Beispiel derart, dass bei einer Präsentation eines
Tokens 18 das oder jedes Leuchtmittel 30 in einer ersten Betriebsart angesteuert wird
und die Erkennung des Tokens 18 durch einen farbigen Leuchteffekt, insbesondere einen
zur Farbe oder Grundfarbe des Tokens 18 passenden farbigen Leuchteffekt, signalisiert
wird und dass im Anschluss daran bei einem Abruf von ein Waschprogramm oder eine Modifikation
eines Waschprogramms darstellenden Daten beim Token 18 das oder jedes Leuchtmittel
30 in einer zweiten Betriebsart zur Darstellung einer Signalfolge angesteuert wird.
[0044] Für die Anbringung des oder jedes Leuchtmittels 30 kommt in nicht dargestellter Art
und Weise eine Anbringung in Betracht, bei der das oder jedes Leuchtmittel 30 den
Anbringungsort 16 kreisförmig umschließt. Dafür kann das oder jedes Leuchtmittel 30
auch in an sich bekannter Art und Weise mit einem oder mehreren Lichtleitern kombiniert
sein, so dass auf diese Weise das jeweils abgestrahlte Licht an die Außenseite 12
des Waschautomaten 10 gelangt und sich die jeweils gewünschte Geometrie ergibt, zum
Beispiel eine kreisförmige, den Anbringungsort 16 umschließende Geometrie.
[0045] Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte der hier vorgelegten Beschreibung lassen
sich damit kurz wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung betrifft einen Waschautomaten
10 mit Mitteln zur Auswertung eines RFID-Tags und ermöglicht die Verwendung eines
mit einem RFID-Transponder kombinierten Tokens 18, der an einem an einer Außenseite
12 des Waschautomaten 10 gebildeten Anbringungsort 16 präsentiert oder angebracht
wird und dort durch den Waschautomaten 10 auslesbar und mit einem Programmwahlschalter
14 auswählbar ist.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Waschautomat
- 12
- Außenseite (des Waschautomaten)
- 14
- Programmwahlschalter
- 16
- Anbringungsort
- 18
- Token
- 20
- Starttaste
- 22
- Lesegerät
- 24
- Steuereinheit
- 26
- Steuerprogramm
- 28
- Elektromagnet
- 30
- Leuchtmittel
1. Waschautomat (10) mit einem an einer oder über eine Außenseite (12) des Waschautomaten
(10) zugänglichen Lesegerät (22) für Informations-Tags sowie Mitteln (28) zur lösbaren
Halterung eines einen Programm-, Parameter oder Pflegeinformationen umfassenden Tokens
(18) an einem oder in einem an der Außenseite (12) des Waschautomaten (10) gebildeten
und im Erfassungsbereich des Lesegeräts (22) befindlichen Anbringungsort (16).
2. Waschautomat (10) nach Anspruch 1, dass der Tag einen Token zur Bereitstellung der
Informationen einem RFID-Transponder, eine lesbare QR-Kodierung oder eine mittels
NFC übertagbare Datenkodierung umfasst.
3. Waschautomat (10) nach Anspruch 1, mit einem Magneten (28) als Mittel zur lösbaren
Halterung eines Tokens (18).
4. Waschautomat (10) nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Elektromagneten (28), insbesondere
einen mit einem mit unterschiedlichen Stromstärken beaufschlagbaren Elektromagneten
(28), als Mittel zur lösbaren Halterung eines Tokens (18).
5. Waschautomat (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sich der Anbringungsort
(16) in räumlicher Nähe zu einem Programmwahlschalter (14) des Waschautomaten (10)
befindet und einer diskreten Stellung des Programmwahlschalters (14) zugeordnet ist.
6. Waschautomat (10) nach Anspruch 4, wobei das Lesegerät (22) und das Auslesen des Tokens
(18) durch eine entsprechende Positionierung des Programmwahlschalters (14) aktivierbar
sind.
7. Waschautomat (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit Mitteln (30) zur Visualisierung
eines Abrufs von Daten von einem Token (18).
8. Waschautomat (10) nach Anspruch 6, wobei ein Leuchtmittel (30), insbesondere ein den
Anbringungsort (16) kreisförmig einschließendes Leuchtmittel (30), beim Anbringen
des Tokens (18) am Anbringungsort (16) in einer ersten Betriebsart und beim Abruf
von Daten von dem Token (18) in einer zweiten Betriebsart ansteuerbar ist.
9. Verfahren zum Betrieb eines Waschautomaten (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei ein Benutzer ein Token (18) auswählt und am Anbringungsort (16) anbringt und
wobei der Waschautomat (10) mit dem davon umfassten Lesegerät (22) Daten von dem Token
(18) abruft und diese für eine Auswahl oder Anpassung eines Waschprogramms verwendet.
10. Token (18) mit einem davon umfassten oder damit kombinierten RFID-Transponder zur
Verwendung mit einem Waschautomaten (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder zur
Verwendung im Rahmen eines Verfahrens nach Anspruch 8.
11. Token (18) nach Anspruch 9, wobei dessen RFID-Transponder Information zu einer Wäscheart,
zu einer Waschtemperatur, zu einer Schleuderdrehzahl, zu einer Waschmittelmenge und/oder
zu einer Wassermenge umfasst.
12. Token (18) nach Anspruch 9 oder 10, mit einer auf die Wäscheart hinweisenden Farbe
oder Grundfarbe und/oder einer auf die Wäscheart hinweisenden Oberflächenstruktur.
13. Token (18) nach Anspruch 9, 10 oder 11, mit einer auf den Herausgeber des Tokens (18)
hinweisenden Farbe oder Grundfarbe und/oder einer auf den Herausgeber des Tokens (18)
hinweisenden Oberflächenstruktur.
14. Verwendung eines Tokens (18) nach einem der Ansprüche 9 bis 12 zur Kodierung einer
Behandlung eines Wäschestücks oder einer Gruppe von Wäschestücken durch einen Waschautomaten
(10).
15. Scheibenförmige Vorrichtung mit einem davon umfassten oder damit kombinierten RFID-Transponder,
der Daten zur Behandlung eines zugehörigen Wäschestücks oder einer zugehörigen Gruppe
von Wäschestücken umfasst, zur Verwendung als Token (18) mit einem Waschautomaten
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder zur Verwendung als Token (18) im Rahmen
eines Verfahrens nach Anspruch 8.