[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen eines dünnwandigen Transportbehälters
aus nachgiebigem Material mit Wertscheinen.
[0002] Die Vorrichtung umfasst eine Zuführeinheit zum Zuführen der Wertscheine, eine Stapeleinheit
zum Stapeln der zugeführten Wertscheine, eine Stopfeinheit zum Fördern der gestapelten
Wertscheine in den Transportbehälter in mehreren aufeinanderfolgenden Füllschritten,
und eine Verschlusseinheit zum Verschließen des Transportbehälters. Wertscheine sind
blattförmige Wertdokumente, insbesondere Banknoten, Schecks, Coupons, Gutscheine oder
dergleichen.
[0003] Eine derartige Vorrichtung kommt beispielsweise in Geldautomaten, insbesondere Einzahlungsgeldautomaten,
und automatischen Tresorkassen zum Einsatz, in die Wertscheine, insbesondere Geldscheine,
eingezahlt werden. Die eingegebenen Wertscheine werden unsortiert oder nach mindestens
einem Kriterium sortiert gestapelt und anschließend in dünnwandige Transportbehälter
abgelegt. Nach dem Befüllen mit den Wertscheinen werden die Transportbehälter vorzugsweise
revisionssicher verschlossen. Die verschlossenen Transportbehälter werden üblicherweise
von einem Werttransportunternehmen dem Geldautomaten bzw. der Tresorkasse entnommen.
[0004] Aus der
DE 10 2009 015 047 A1 der vorliegenden Anmelderin ist eine Vorrichtung zum Zuführen von Wertscheinen in
einen flexiblen Transportbehälter bekannt. Die zugeführten Wertscheine werden in einer
Stapeleinheit gestapelt, mit einer Stopfeinheit in mehreren aufeinanderfolgenden Füllschritten
in den Transportbehälter gefördert und dieser anschließend verschlossen.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Befüllen eines dünnwandigen Transportbehälters
mit Wertscheinen anzugeben, bei der auf einfache Weise ermittelt werden kann, wenn
der dünnwandige Transportbehälter vollständig befüllt ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0008] Die Wertscheine werden in Stapeln von einem oder mehreren Wertscheinen so in den
dünnwandigen Transportbehälter eingeführt, dass sie sich beim Zuführen in dessen Eintrittsbereich
im Behälterquerschnitt befinden und der dem Transportbehälter im ersten Füllschritt
als erstes zugeführte Wertschein flächig am Boden des Transportbehälters anliegt.
Jeder folgende Füllschritt, mit dem dem Transportbehälter weitere Wertscheine zugeführt
werden, erhöht den gesamten Wertscheinstapel im Transportbehälter. Hierbei wird von
der Stopfeinheit der oberste Wertschein des im jeweiligen Füllschritt zugeführten
Wertscheinstapels an einer bei jedem Füllschritt gleichen Position abgelegt, wodurch
der Wertscheinstapel im Transportbehälter den Boden des Transportbehälters immer tiefer
in eine Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen des Transportbehälters hineinbewegt. Die Aufnahmeeinheit
umfasst einen Kontaktsensor, der bei Kontakt mit dem Boden des Transportbehälters
ein Signal erzeugt. Eine Verschlusseinheit verschließt daraufhin den Transportbehälter
in Abhängigkeit von diesem Signal.
[0009] Vorzugsweise besteht der dünnwandige Transportbehälter aus schlaffem Material, beispielsweise
Folienmaterial. Ein Transportbehälter aus diesem Material passt sich besonders gut
dem sich in ihm befindlichen Wertscheinstapel an und ist durch einfache Maßnahmen,
beispielsweise Verschweißen oder Verkleben, revisionssicher verschließbar.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Kontaktsensor einen Stab, der um
seine Längsachse drehbar gelagert ist. Der Stab hat eine erste Dreh-Position, in der
der Kontaktsensor kein Signal erzeugt und eine zweite Dreh-Position, in der der Kontaktsensor
ein Signal erzeugt. Kommt der Kontaktsensor mit dem Boden des Transportbehälters in
Kontakt, so dreht sich der Stab von der ersten Dreh-Position in die zweite Dreh-Position.
Die Lage des Bodens des Transportbehälters innerhalb der Aufnahmeeinheit ist ein geeigneter
Parameter zur Füllstandsbestimmung des Transportbehälters mit Wertscheinen, weil der
dem Transportbehälter zuerst zugeführte Wertschein immer am Boden des Transportbehälters
anliegt. In nachfolgenden Füllschritten wird der zuerst zugeführte Wertschein durch
die Stopfeinheit weitergeschoben.
[0011] In bevorzugten Ausführungen hat der Stab an seinem ersten Stabende eine Kontaktfahne,
die bei Kontakt mit dem Transportbehälter den Stab aus der ersten in die zweite Dreh-Position
dreht. Weiterhin hat der Stab an seinem zweiten Stabende eine Schaltfahne, die in
der zweiten Dreh-Position die Signalerzeugung auslöst. Dies geschieht beispielsweise
dadurch, dass die Schaltfahne in der zweiten Dreh-Position den Lichtstrahl einer Lichtschranke
unterbricht.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Drehfeder vorgesehen, die den Stab
in die erste Dreh-Position dreht und gegen deren Widerstand der Stab in die zweite
Dreh-Position drehbar ist. Dadurch wird zum Einen effektiv vermieden, dass das Signal
zum Verschließen des Transportbehälters vorzeitig ausgelöst wird. Zum anderen wird
nach einem Entfernen des verschlossenen Transportbehälters aus der Aufnahmeeinheit
der Stab wieder automatisch in die erste Dreh-Position gedreht.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn der Transportbehälter nach der Signalerzeugung mit einem
finalen Füllschritt letztmalig mit Wertscheinen befüllt wird und erst anschließend
die Verschlusseinheit den Transportbehälter verschließt. Auf diese Weise wird es der
Stopfeinheit ermöglicht, den im finalen Füllschritt zugeführten Wertscheinstapel bis
zu einem Ort vorzuschieben, derart, dass die Verschlusseinheit den Transportbehälter
leicht und sicher verschließen kann.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Befüllen eines
dünnwandigen Transportbehälters mit Wertscheinen,
- Figur 2
- eine Aufnahmeeinheit und eine Verschlusseinheit nach Figur 1 mit einem dünnwandigen
Transportbehälter,
- Figur 3
- eine schematische Ansicht einer Rückseite der Aufnahmeeinheit und der Verschlusseinheit
nach Figur 1,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Stabes eines Kontaktsensors, und
- Figur 5
- eine perspektivische schematische Ansicht einer Kontaktfahne des Stabes nach Figur
4.
[0015] Figur 1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer Vorrichtung 10
zum Befüllen eines dünnwandigen Transportbehälters 18 (in Figur 2 gezeigt) mit Wertscheinen.
Die Vorrichtung 10 umfasst eine Zuführeinheit 12 (nur schematisch dargestellt), durch
die der Vorrichtung 10 Wertscheine durch eine Bedienperson zuführbar sind. Die an
sich bekannte Zuführeinheit 12 erledigt alle Tätigkeiten, die vor einem Ablegen der
Wertscheine durchzuführen sind. Dies sind beispielsweise eine Echtheitsprüfung des
Wertscheins, eine Sortierung der zugeführten Wertscheine nach mindestens einem Sortierkriterium,
die Rückgabe ungültiger Wertscheine an die Bedienperson und/oder die Rückgabe irrtümlich
zugeführter Wertscheine.
[0016] Abzulegende Wertscheine werden von der Zuführeinheit 12 einer aus dem Stand der Technik
an sich bekannten Stapeleinheit 14 übergeben. Werden die Wertscheine in der Zuführeinheit
12 sortiert, so ist vorzugsweise für jedes Sortierkriterium eine eigene Stapeleinheit
14 vorgesehen, der nur Wertscheine zugeführt werden, die dem jeweiligen Sortierkriterium
entsprechen. Die Stapeleinheit 14 stapelt die zugeführten Wertscheine zu Wertscheinstapeln,
d.h., dass im Wertscheinstapel die jeweiligen Wertscheine so ausgerichtet sind, dass
aufeinanderfolgende Wertscheine sich an den einander zugewandten Flächen flächig berühren
und Kanten von annähernd gleicher Länge jeweils näherungsweise parallel zueinander
angeordnet sind.
[0017] Weiterhin umfasst die Vorrichtung 10 eine Aufnahmeeinheit 16 zur Aufnahme des in
Figur 2 dargestellten dünnwandigen Transportbehälters 18, eine T-förmige Stopfeinheit
20 (in Figur 1 verkleinert dargestellt) zum Verschieben der in der Stapeleinheit 14
erzeugten Wertscheinstapel in den Transportbehälter 18, und eine Verschlusseinheit
22 zum vorzugsweise revisionssicheren Verschließen des Transportbehälters 18. Hierbei
umfasst die Verschlusseinheit 22 eine erste Teileinheit 24 und eine zweite Teileinheit
26, die zum Verschließen des Transportbehälters 18 zusammenwirken.
[0018] Figur 2 zeigt die Aufnahmeeinheit 16 und die Verschlusseinheit 22 nach Figur 1 mit
dem dünnwandigen Transportbehälter 18 aus schlaffem Material, vorzugsweise Kunststofffolie.
Der Transportbehälter 18 ist so in der Aufnahmeeinheit 16 angeordnet, dass seine einzige
Öffnung 28 zur Stapeleinheit 14 ausgerichtet ist. Bei einem Füllschritt verschiebt
die Stopfeinheit 20 die in der Stapeleinheit 14 gestapelten Wertscheine in den Transportbehälter
18. Dabei ist der Wertscheinstapel so ausgerichtet, dass die Wertscheine mit ihrer
Fläche annähernd parallel zum der Öffnung 28 gegenüberliegenden Boden des Transportbehälters
18 ausgerichtet sind. Dies hat zur Folge, dass der zugeführte Wertscheinstapel passend
zu einem Wertscheinstapel ausgerichtet ist, der beim vorhergehenden Füllschritt in
den Transportbehälter 18 befördert wurde und die Stapelhöhe der gesamten Wertscheine
im Transportbehälter vergrößert, also den Abstand zwischen dem Boden des Transportbehälters
18 und dem dem Transportbehälter 18 zuletzt zugeführten Wertschein. Somit werden bei
einem Füllschritt sowohl der sich bereits im Transportbehälter 18 befindliche Wertscheinstapel
als auch der von der Stapeleinheit 14 aus zugeführte Wertscheinstapel bewegt, d.h.
sie erfahren relativ zur Öffnung 28 eine Ortsveränderung. Insbesondere werden beide
Wertscheinstapel tiefer in den Transportbehälter 18 hineingeschoben.
[0019] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht einer Rückseite 30 der Aufnahmeeinheit 16.
Ein auf der Rückseite 30 angeordneter Kontaktsensor 32 löst bei Kontakt mit dem Boden
des Transportbehälters 18 ein Signal zum Verschließen des Transportbehälters 18 aus.
Der Kontaktsensor 32 umfasst einen Stab 34, eine Kontaktfahne 36, eine Schaltfahne
38, und eine Drehfeder 40. Die nahe einem ersten Stabende 42 des Stabes 34 angeordnete
Kontaktfahne 36 ragt durch eine Aussparung 44 ins Innere der Aufnahmeeinheit 16. Wird
bei einem Füllschritt der sich im Transportbehälter 18 befindliche Wertscheinstapel
so tief in die Aufnahmeeinheit 16 hineingeschoben, dass dieser den Boden des Transportbehälters
18 gegen die Kontaktfahne 36 drückt, wird die Kontaktfahne 36 aus dem Innenraum der
Aufnahmeeinheit 16 herausgedreht und dadurch auch der drehfest mit der Kontaktfahne
36 verbundene Stab 34 gedreht.
[0020] Nahe dem dem ersten Stabende 42 gegenüberliegenden zweiten Stabende 46 ist die Schaltfahne
38 drehfest mit dem Stab 34 verbunden. Somit bewirkt eine Drehung des Stabes 34 eine
Drehung der Schaltfahne 38 aus einer ersten in eine zweite Dreh-Position. In der zweiten
Dreh-Position löst die Schaltfahne 38 einen Kontakt 48 aus, der ein Signal erzeugt,
auf das hin die Verschlusseinheit 22 den dünnwandigen Transportbehälter 18 vorzugsweise
revisionssicher verschließt. Der Kontakt 48 ist beispielsweise eine Lichtschranke,
deren Lichtstrahl von der Schaltfahne 38 unterbrochen wird.
[0021] Die Drehfeder 40 ist mit einem Ende mit der Rückseite 30 und dem anderen Ende mit
der Kontaktfahne 36 verbunden und ist so vorgespannt, dass sie auf den Stab 34 ein
Drehmoment ausübt, das den Stab 34 in die erste Dreh-Position dreht. Das Drehmoment
ist dabei so gewählt, dass der Stab 34 gegen dieses Drehmoment in die zweite Dreh-Position
drehbar ist, wenn der Transportbehälter 18 und die Kontaktfahne 36 in Kontakt kommen.
[0022] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung des Stabes 34 des Kontaktsensors 32.
An der Kontaktfahne 36 ist an der dem ersten Stabende 42 zugewandten Seite eine Kontaktfläche
50 ausgebildet, die vom Boden des Transportbehälters 18 verdreht wird. Die Kontaktfläche
50 verläuft schräg zur Längsachse des Stabes 34, so dass eine Linearbewegung des Transportbehälters
18 in eine Drehbewegung des Stabes 34 umgesetzt wird.
[0023] Figur 5 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht der Kontaktfahne 36 nach
Figur 4. Die Kontaktfahne 36 umfasst die schräg verlaufende Kontaktfläche 50 an einem
Ausleger 52 und eine Befestigungsvorrichtung 54. Mit der Befestigungsvorrichtung 54
wird die Kontaktfahne 36 beispielsweise durch Klemmen mit dem Stab 34 drehfest verbunden.
Dazu umfasst die Kontaktfahne 36 geeignete Mittel, im Ausführungsbeispiel eine Bohrung
56 mit einem Durchmesser, der eine Presspassung zwischen Stab 34 und Kontaktfahne
36 ergibt. Weiterhin ist eine Nut 58 zur Aufnahme eines Endes der Drehfeder 40 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Zuführeinheit
- 14
- Stapeleinheit
- 16
- Aufnahmeeinheit
- 18
- Transportbehälter
- 20
- Stopfeinheit
- 22
- Verschlusseinheit
- 24, 26
- Teileinheit
- 28
- Öffnung
- 30
- Rückseite
- 32
- Kontaktsensor
- 34
- Stab
- 36
- Kontaktfahne
- 38
- Schaltfahne
- 40
- Drehfeder
- 42, 46
- Stabende
- 44
- Aussparung
- 48
- Kontakt
- 50
- Kontaktfläche
- 52
- Ausleger
- 54
- Befestigungsvorrichtung
- 56
- Bohrung
- 58
- Nut
1. Vorrichtung (10) zum Befüllen eines dünnwandigen Transportbehälters (18) aus nachgiebigen
Material mit Wertscheinen,
mit einer Zuführeinheit (12) zum Zuführen der Wertscheine,
einer Stapeleinheit (14) zum Stapeln der Wertscheine, einer Aufnahmeeinheit (16) zum
Aufnehmen des dünnwandigen Transportbehälters (18),
einer Stopfeinheit (20) zum Fördern der gestapelten Wertscheine in den Transportbehälter
(18) in mehreren aufeinander folgenden Füllschritten,
und mit einer Verschlusseinheit (22) zum Verschließen des dünnwandigen Transportbehälters
(18),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmeeinheit (16) einen Kontaktsensor (32) umfasst, der bei Kontakt mit dem
Boden des Transportbehälters (18) ein Signal erzeugt,
und dass abhängig von diesem Signal die Verschlusseinheit (22) den Transportbehälter
(18) verschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsensor (32) einen Stab (34) umfasst, der um seine Längsachse drehbar gelagert
ist, wobei der Stab (34) eine erste Dreh-Position hat, in der der Kontaktsensor (32)
kein Signal erzeugt und wobei der Stab (34) eine zweite Dreh-Position hat, in der
der Kontaktsensor (32) das Signal erzeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (34) an seinem ersten Stabende (42) eine Kontaktfahne (36) hat, die bei
Kontakt mit dem Transportbehälter (18) den Stab (34) aus der ersten in die zweite
Dreh-Position dreht, und dass der Stab (34) an seinem zweiten Stabende (46) eine Schaltfahne
(38) hat, die in der zweiten Dreh-Position die Signalerzeugung auslöst.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (34) mit einer Drehfeder (40) in die erste Dreh-Position gedreht wird und
gegen den Widerstand der Drehfeder (40) in die zweite Dreh-Position drehbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter (18) nach dem nächsten Füllschritt nach der Signalerzeugung
verschlossen wird.