[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte
zur Schall- und Wärmedämmung nach Patentanspruch 1, eine Dämmplatte gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 6, sowie ein Dämmset nach Patentanspruch 14. Weiterhin betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Schall- und Wärmedämmung von Mauern mit
einem Dämmset nach Patentanspruch 17. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung
eine Bohreinrichtung zum Herstellen von Dämmplatten.
[0002] Dämmplatte, beispielsweise aus Lignozellulose, auch Holzfaserdämmplatten oder Holzfaserisolierplatten
genannt, sind formatierte, im Trocken- oder Nassverfahren hergestellte, weiche Faserplatten,
bei welchen das Fasermaterial geformt und anschließend ggfs. getrocknet wird. Derartige
Dämmplatten finden im Bauwesen zur Schall- und Wärmedämmung eine breite Anwendung.
Solche Dämmplatten weisen häufig mehrere Schichten unterschiedlicher Dichte und unterschiedlicher
Dicke auf, wobei die eigentlichen Dämmschichten zwischen Tragschichten angeordnet
sein können.
[0003] Dämmplatten müssen an Gebäudemauern oder anderem Untergrund natürlich auch befestigt
oder anderweitig mit dem Untergrund verbunden werden können. Dämmplatten im Wärmedämmverbundsystem
werden beispielsweise an der Fassade nach einem vorgegebenen Dübelbild in Abhängigkeit
des Dämmstoffes mit entsprechender Dübeltechnik befestigt. Die Untergründe können
dabei mineralischer als auch organischer Art, wie beispielsweise Holz, Stroh etc.
sein. Bei Untergründen mineralischer Art kommt beispielsweise Stein, Ton oder auch
Verputz in Frage.
[0004] Unter einem Dübelbild soll hier eine Anordnung von anzufertigenden Bohrungen auf
einer Dämmplatte verstanden werden.
[0005] Das Dübelbild ist unter anderem ein wichtiges Moment für ein verwerfungsfreies Verhalten
der Dämmplatte an der Fassade, das Abtragen von Sogkräften, für den Flächenkontakt
zu Untergründen, Ausschließen von Hinterlüftungen und Bestand für das Langzeitverhalten
allgemein.
[0006] Im Holzfaserbereich beispielsweise ist das Bohren durch den Dämmstoff mit einem Stein-
oder Holzbohrer sehr zeitbindend.
[0007] Beim Befestigen der Dämmplatten an dem Mauerwerk oder am Untergrund können verschiedene
Probleme auftreten. So kann es beispielsweise zu Verwerfungen der Dämmplatten kommen,
beispielsweise wenn die Befestigungselemente nicht ordentlich in das Dämmmaterial
eingeschraubt werden, oder wenn zu wenig Befestigungselemente, oder Befestigungselemente
an ungeeigneten Stellen auf der Dämmplatte verwendet werden. Das Bohren der Löcher
auf der Baustelle erfordert einen hohen Zeitaufwand, und durch die Befestigungselemente
entstehen Wärmedämmungsbrücken zwischen dem Untergrund, beispielsweise dem Mauerwerk
und der Außenumgebung, die möglichst klein gehalten werden sollten. So werden beispielsweise
häufig, um Verwerfungen möglichst gering zu halten, unnötigerweise zu viele Befestigungselemente
pro qm Dämmplattenmaterial in die Dämmplatten eingebracht.
[0008] Die Befestigungselementen ragen häufig im verbauten Zustand noch über die nach außen
weisenden Dämmplattenoberflächen hinaus, so dass durch diesen Überstand Kennzeichnungen
in der anschließend verputzten Fassade, wie beispielsweise Streiflichterscheinungen,
auftreten können.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile weitestgehend zu vermeiden.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte zur
Schall- und Wärmedämmung nach Anspruch 1, eine Dämmplatte zur Schall- und Wärmedämmung
nach Anspruch 6, ein Dämmset nach Anspruch 14, ein Verfahren zur Schall- und Wärmedämmung
von Mauern mit einem Dämmset nach Anspruch 17, sowie durch eine Bohreinrichtung zum
Herstellen von Dämmplatten nach Anspruch 18. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in
den jeweiligen Unteransprüchen offenbart.
[0011] Erfindungsgemäß können viele der obigen Nachteile bereits durch ein Verfahren zur
Herstellung einer Dämmplatte zur Schall- und Wärmedämmung gelöst werden, bei dem zunächst
eine erste Dämmschicht mit einer ersten flächigen Seite und einer der ersten flächigen
Seite gegenüberliegenden zweiten flächigen Seite hergestellt wird, welche eine vorgegebene
Schichtdicke aufweist, und sodann ein Dübelbild, vorzugsweise auf der ersten Dämmschicht
vorgegeben wird, wobei das Dübelbild aus wenigstens zwei mit einem vorgegebenen Abstand
voneinander beabstandeten Bohrpunkten besteht. Ein solches Dübelbild kann beispielsweise
auf der ersten flächigen Seite der Dämmplatte aufgezeichnet werden, oder auch durch
eine entsprechend eingestellte Bohreinrichtung, mit der im Anschluss die Dämmplatten
bearbeitet werden, vorgegeben werden. Dabei kann ein Dübelbild durch beispielsweise
eine Anordnung von zwei oder mehr in einem vorgegebenen Abstand zueinander beabstandeten
Punkten oder Bohrelementen einer Bohreinrichtung bestimmt werden.
[0012] Werden Dämmplattem mit markierten oder angezeichneten Dübelbildern zur Montage aufgeliefert,
weiß der Monteur bereits an welchen Stellen der Dämmplatte er die Befestigungselemente
anbringen muss. Dadurch wird die Gefahr vermieden, dass die Dämmplatte an zu vielen
oder zu wenigen Befestigungselementen am Untergrund befestigt wird, oder dass die
Befestigungselemente ungünstig zueinander liegen. Werden nämlich beispielsweise zu
viele Befestigungselemente für die Dämmplatte verwendet, so entstehen zu vielen Wärmebrücken
zwischen dem Untergrund und der äußeren Umgebung, wodurch die Effektivität der Dämmung
verringert wird. Werden andererseits zu wenige Befestigungselemente verwendet, besteht
die Gefahr der Verwerfung der Dämmplatten beispielsweise durch Witterungseinflüsse.
[0013] Vorteilhafterweise werden die Dämmplatten bereits mit dem Dübelbild vorgebohrt ausgeliefert.
Hierzu wird die erste Dämmschicht an den wenigstens zwei Bohrpunkten bereits vor der
Auslieferung an die Baustelle durchbohrt, wobei die wenigstens zwei Bohrpunkte beispielsweise
mit einer Bohreinrichtung, die eine Vielzahl an voneinander beabstandeten Bohrelementen
aufweist, durchbohrt werden.
[0014] Bei einem vorgegebenen Dübelbild mit zwei oder mehreren Bohrpunkten werden vorteilhafterweise
alle Bohrpunkte gleichzeitig durchbohrt. Ein vorheriges Durchbohren der ersten Dämmschicht
an den zu durchbohrenden Bohrpunkten erleichtert und beschleunigt die Montage der
Dämmplatten auf der Baustelle. Dies ist besonders deshalb von Vorteil, weil dadurch
die Dämmplatten schneller verputzt werden können und somit weniger einer äußeren Witterung
ausgesetzt sind, bevor sie verputzt worden sind. Dies ist insbesondere bei Naturprodukten
aus Holz oder ähnlichen Naturfaserplatten wichtig, damit möglichst wenig witterungsbedingte
Verwerfungen auftreten.
[0015] Während die erste Dämmschicht an den wenigstens zwei Bohrpunkten durchbohrt wird
oder nachdem die erste Dämmschicht an den wenigstens zwei Bohrpunkten durchbohrt worden
ist, werden bei der Herstellung der Dämmplatten vorzugsweise die Durchbohrungen auf
der ersten flächigen Seite der ersten Dämmschicht mit jeweils einer Fasung versehen.
Eine geeignete Fasung ermöglicht das vollständige Einschrauben von Befestigungselementen,
so dass oberhalb der ersten flächigen Seite der ersten Dämmschicht, die sich an der
dem Untergrund abgewandten Seite befindet, keine durch die Befestigungselemente bedingten
Erhebungen auftreten, welche zu unschönen Mustern außerhalb des Putzbereichs und zu
Streiflichterscheinungen führen könnten, nachdem die Dämmstoffplatten verputzt sind.
[0016] Bevorzugt bestehen Dämmplatten aus zwei oder mehreren Schichten. Daher wird während
des Verfahrens zur Herstellung der Dämmplatte in vorteilhaften Ausführungsformen die
erste Dämmschicht, nachdem sie durchbohrt worden ist, und/oder nachdem das Dübelbild
auf der ersten Dämmschicht vorgegeben worden ist, mit einer zweiten Dämmschicht flächig
verbunden, vorzugsweise mit der zweiten Dämmschicht verklebt. Die so hergestellte
Dämmplatte wird dann für die Montage ausgeliefert.
[0017] Zur Montage auf der Baustelle wird vorteilhafterweise eine Dämmplatte zur Schall-
und Wärmedämmung verwendet mit einer ersten Dämmschicht, die eine vorgegebene erste
Schichtdicke, eine erste flächige Seite und eine zweite flächige Seite aufweist, wobei
die zweite flächige Seite der ersten flächigen Seite gegenüberliegend angeordnet ist.
Diese Dämmplatte ist dadurch gekennzeichnet, dass die zweite flächige Seite mit einer
zweiten Dämmschicht flächig verbunden ist, und die erste Dämmschicht wenigstens zwei
mit einem vorgegebenen Abstand zueinander beabstandete Bohrungen durch die erste flächige
Seite der ersten Dämmschicht aufweist, wobei jede der wenigstens zwei Bohrungen jeweils
eine Fasung auf der ersten Seite der ersten Dämmschicht aufweist. Selbstverständlich
kann eine solche Dämmplatte auch noch eine dritte Schicht oder noch mehrere Schichten
bzw. Dämmschichten aufweisen, die auf der der der ersten Seite der ersten Dämmschicht
gegenüberliegenden Seite Dämmplatte mit der zweiten Dämmschicht verbunden sind. Die
zweite Dämmschicht kann beispielsweise ebenfalls bereits dort durchbohrt sein oder
angebohrt sein, wo sich die Bohrungen des in der ersten Dämmschicht befinden. Dies
kann die Montage auf der Baustelle noch weiter vereinfachen.
[0018] Die jeweils eine Fasung, bzw. die Fasungen an den Bohrlochenden der Bohrungen des
Dübelbildes kann/können eine im Querschnitt entlang der Bohrachse der jeweiligen Bohrung
stufenartige Form aufweisen, sowie einen Durchmesser, der größer ist als der Durchmesser
der jeweiligen Bohrung.
[0019] Die Dämmplatte besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus einer ersten Dämmschicht,
die mit einer zweiten Dämmschicht, vorzugsweise flächig, verklebt ist. Die erste Dämmschicht
weist vorteilhafterweise vier bis zehn oder sechs bis zehn, besonders vorzugsweise
acht Bohrungen pro qm auf.
[0020] Die erste Dämmschicht der Dämmplatte hat in bevorzugten Ausführungen eine Dichte
zwischen 140 und 300 kg/m
3. Sie kann beispielsweise eine Dichte zwischen 200 und 250 kg/m
3 aufweisen und sie ist vorzugsweise eine Trockenfaserschicht oder eine Nassfaserschicht.
Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, wenn die erste Dämmschicht eine Trockenfaserschicht
ist. Die erste Schicht weist beispielsweise eine Dicke zwischen 0,5 und 10 cm auf
und enthält vorzugsweise oder besteht vorzugsweise aus Lignocellulose.
[0021] Die zweite Dämmschicht der Dämmplatte hat vorteilhafterweise eine Dichte von 40 bis
200 kg/m
3, beispielsweise eine Dicke zwischen 120 und 180 kg/m
3. Sie ist vorzugsweise eine Trockenfaserschicht, kann jedoch auch eine Nassfaserschicht
sein. Die zweite Dämmschicht kann beispielsweise eine Dicke zwischen 2 und 20 cm aufweisen
sowie Kunststofffasern enthalten. Sie kann zusätzlich auch Holzfasern, und/oder Holzfasern
in Verbindung mit Kunststofffasern aufweisen. Solchermaßen aufgebaute Dämmplatten
werden mit der Seite der weniger dichten Trockenfaserschicht auf den zu dämmenden
Untergrund aufgebracht. So kann die Feuchtigkeit auf dem Untergrund durch die weniger
dichte zweite Schicht in Richtung zur dichteren ersten Dämmschicht hindurch transportiert
werden, was der Schimmelbildung vorbeugt. Die Fasungen an den Dämmplatten weisen in
den meisten Fällen eine Tiefe zwischen 2 mm und 5 mm auf, sowie einen Durchmesser
zwischen 30 mm und 80 mm.
[0022] Die Bohreinrichtung, mit welcher die Dämmplatte vorteilhafterweise hergestellt wird,
ist hinsichtlich des Dübelbildes flexibel einstellbar. Sie weist eine Anzahl von Bohrelementen
auf, die gezielt voneinander beabstandet werden können, so dass eine unter der Bohreinrichtung
angeordnete Dämmplatte an den vorgegebenen Bohrpunkten gleichzeitig angebohrt oder
durchbohrt werden kann.
[0023] Die Bohreinrichtung kann beispielsweise wenigstens zwei gemeinsam betätigbare Einzelbohreinrichtungen
oder wenigstens zwei einzeln angesteuerte Bohrelemente aufweisen. Die Beabstandung
der Einzelbohreinrichtungen ist vorzugsweise einstellbar. Die Bohreinrichtung ermöglicht,
sowohl bei einschichtig, als auch bei mehrschichtig aufgebauten Dämmplatten ein Durchbohren
der gesamten Dämmplatte, ein Durchbohren des Dämmstoffes der ersten Dämmstoffschicht
oder ein teilweises Durchbohren der Dämmplatte oder des Dämmstoffes der ersten Dämmstoffschicht,
vorzugsweise zusammen mit dem gleichzeitigen oder nachfolgenden Anbohren der Oberfläche
des Dämmstoffes in der Größe des Durchmessers des Dübelkopfes.
[0024] Die Bohrelemente sind vorteilhafterweise zweiteilig aufgebaut. Der untere, der Dämmplatte
zugewandte Teil des Bohrelements hat einen kleineren ersten Durchmesser und dient
dem Einbringen der Bohrung in die Dämmplatte. Mit dem oberen Teil des Bohrelements,
welches einen zweiten, größeren Durchmesser als der untere Teil des Bohrelements aufweist,
wird die Fasung in der Dämmplatte erzeugt. Auf diese Weise kann das Bohren des entsprechenden
Dübelbildes zusammen mit der Fasung in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen. Das Dübelbild
kann durch entsprechende Einzelpositionierung der einzelnen Bohrelemente vorgegeben
werden. Somit kann eine definierte Kennzeichnung des Dübelbildes mittels Durchbohren
und/oder Ansenken der Dübeltellergröße auf der Dämmplatte erfolgen. Die Bohreinrichtung
kann zudem, vorteilhafterweise elastisch ausgebildete, Halteelemente aufweisen, die
eine unter der Bohreinrichtung angeordnete Dämmplatte in einer bestimmten Position
halten, so dass diese sich nicht während des Bohrvorgangs verdrehen kann.
[0025] Der Abstand der einzelnen Bohrelemente der Bohreinrichtung zueinander ist vorzugsweise
einstellbar, so dass auch unterschiedliche Dübelbilder für beispielsweise unterschiedliche
Dämmplattenzuschnitte eingestellt werden können. Auf diese Weise ist ein Vorbohren
des Dübelbildes vor der eigentlichen Montage der Dämmplatte an der Baustelle möglich,
bei welcher die Dämmplatte, oder ein Putzträger angebohrt oder durchbohrt wird, mit
gleichzeitiger Kennzeichnung des Dübelkopfes.
[0026] Das Kennzeichnen durch Vorbohren oder Markieren des Dübelbildes kann sowohl auf Trockenfasern
als auch auf Nassfasern erfolgen. Ein solches Vorgehen ist auch bei unterschiedlichen
Schichten mit unterschiedlichen Rohdichten möglich.
[0027] Das Dämmset weist vorteilhafterweise wenigstens eine Dämmplatte auf, sowie wenigstens
zwei Befestigungsschrauben, wobei jede Befestigungsschraube einen Dübelkopf, einen
Befestigungsdübel, sowie einen Schraubenkörper aufweist, dessen Länge größer als die
Dicke der wenigstens einen Dämmplatte, damit die Dämmplatte mit der Befestigungsschraube
bzw. mit den Befestigungsschrauben am Untergrund bzw. am Mauerwerk oder an der zu
dämmenden Mauer befestigt werden kann. Der Befestigungsdübel ist dabei der Dübel,
der den Schraubenkörper im Untergrund bzw. im Mauerwerk verankert. Der auf der entgegengesetzten
Seite des Schraubekörpers um den Schraubenkörper herum angeordnete Dübelkopf dient
der Befestigung der Dämmplatte am Untergrund. Der Schraubenkörper muss daher eine
Länge aufweisen, die größer ist als die Dicke der wenigstens einen Dämmplatte.
[0028] Der Dübelkopf besteht vorteilhafterweise aus einem Dübelkopfrumpf und einer Dämmstoffhaltescheibe,
wobei die Dämmstoffhaltescheibe an einem vorderen Ende des Dübelkopfrumpfes befestigt
ist und sich radial um den Dübelkopf rum herum, im wesentlichen senkrecht zur Achse
des Schraubenkörpers erstreckend, an den Dübelkopfrumpf angeordnet ist. Um die wenigstens
eine Dämmplatte an dem Untergrund zu befestigen, weist sie wenigstens zwei Durchbohrungen
auf, wobei jede der Durchbohrungen jeweils eine Fasung aufweist, deren Tiefe wenigstens
der Dicke der Dämmstoffhaltescheibe entspricht, und deren Durchmesser vorzugsweise
dem Durchmesser der Dämmstoffhaltescheibe entspricht. Die Dämmstoffhaltescheibe dient
der flächigen Halterung der Dämmplatte an dem Untergrund. Die Fasung ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass die Dämmstoffhaltescheibe vollständig in der Dämmplatte aufgenommen
werden kann, so dass beim späteren Verputzen der Dämmplatte die Befestigungselemente
nicht überstehen.
[0029] Um den Untergrund oder die Mauer mit einem solchen Dämmset zur Schall- und Wärmedämmung
zu verbinden, kann der Monteur die durch das Dübelbild vorgegebenen Bohrungen in der
Dämmplatte nutzen, indem er zunächst die wenigstens eine Dämmplatte an die Mauer bzw.
an den Untergrund anlegt, und dann den Untergrund mit einem Bohrwerkzeug, das er durch
wenigstens eine, bzw. wenigstens eine der wenigstens zwei, vorzugsweise jedoch durch
die wenigstens zwei Bohrungen in der wenigstens eine Dämmplatte führt, anbohren. Anschließend
können die Befestigungsschrauben durch die wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens
zwei Bohrungen hindurchgeführt werden und diese Befestigungsschrauben in die Anbohrungen
in der Mauer oder in den Untergrund eingeführt werden. Die Dübelköpfe können dann
in die Dämmplatte eingebracht, beispielsweise eingeschraubt werden, bis sie vollständig
von der Dämmplatte aufgenommen sind. Optional kann im Anschluss daran ein Verschließen
der wenigstens einen, vorteilhafterweise wenigstens zwei Bohrungen, vorzugsweise mit
Dämmstoffmaterial, erfolgen, sofern die Befestigungsschrauben so weit in die Dämmplatte
eingeschraubt worden sind, dass zwischen dem vorderen Ende der Befestigungsschrauben
und der Dämmplatte noch eine Ausnehmung gebildet ist.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine an einer Mauer mit einer Befestigungsschraube befestigte Dämmplatte,
- Fig. 2
- eine flächige Anordnung von Dämmplatten an einer Mauer mit den entsprechenden Dübelbildern.
[0031] Fig. 1 zeigt eine Dämmplatte 2, die aus einer ersten Dämmschicht 4 besteht, welche
mit einer Klebeschicht 6 mit einer zweiten Dämmschicht 8 verbunden ist. Die Dämmplatte
2 ist mit einer Befestigungsschraube 10 verbunden. Die Befestigungsschraube 10 weist
einen Schraubenkörper 12 auf, der mit einem Befestigungsdübel 14 in einer Mauer 16
verankert ist. Die der Seite mit dem Befestigungsdübel 10 gegenüberliegende Seite
des Schraubenkörpers 12 ist mit einem Dübelkopf 18 verbunden. Der Dübelkopf 18 besteht
aus einem Dübelkopfrumpf 20, welcher um den Schraubenkörper 12 herum angeordnet ist,
sowie aus einer mit dem Dübelkopfrumpf 20 verbundenen Dämmstoffhaltescheibe 22.
[0032] Die erste Dämmschicht 4 weist eine erste flächige Seite 24, sowie eine der ersten
flächigen Seite gegenüberliegend angeordnete zweite flächige Seite 26 auf. Die erste
flächige Seite 24 weist eine Ausnehmung, die als Fasung 28 ausgebildet ist, auf, zur
Aufnahme der Dämmstoffhaltescheibe 22. Die Befestigungsschraube 10 wird in die Mauer
16 so eingedreht, dass die Dämmplatte 2 flächig an der Mauer 16 befestigt ist, und
die Dämmstoffhaltescheibe 22 vollständig in der Fasung 28 aufgenommen wird. Der Dübelkopf
18 ist so ausgebildet, dass, wenn die Dämmstoffhaltescheibe 22 vollständig in die
erste flächige Seite 24 aufgenommen ist, der Schraubenkörper 12 der Befestigungsschraube
10 durch eine bereits im Vorfeld angebrachte Bohrung 30 durch die beiden Dämmplattenschichten
4, 8 in die Mauer 16 aufgenommen und mit ihr verankert ist. Der Dübelkopf 18 ist dann
vollständig in der Fasung 20 der ersten Dämmschicht 4 aufgenommen.
[0033] Fig. 2 zeigt eine Anordnung von Dämmplatten 2 an einem Untergrund. Die Anordnungen
der Bohrungen 30 auf den Dämmplatten 2 sind die vorgegebenen Dübelbilder 32.
[0034] Die Erfindung wurde anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert, ohne
auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt zu sein. So kann beispielsweise der Dübelkopf
18 auch keilförmig ausgebildet sein, die Fasung 28 ist dann beispielsweise so ausgebildet,
dass der keilförmige Dübelkopf 18 formschlüssig in die Dämmplatte 2 aufgenommen werden
kann. Die Dämmplatte 2 kann selbstverständlich auch mehr als zwei Dämmschichten aufweisen.
Wesentlich ist jedoch, dass durch ein auf den Dämmplatten vorkonfektioniertes Dübelbild
ein schnelles Befestigen der Dämmplatten 2 auf dem Untergrund möglich wird, so dass
einerseits witterungsbedingte Einflüsse vor dem Verputzen minimiert werden können,
andererseits die Dübelbilder im Vorfeld bereits so optimiert werden können, dass mit
einer möglichst geringen Anzahl von Befestigungselementen die Dämmplatten am Untergrund
befestigt werden können, wobei auf diese Weise auch noch die Zahl der Wärmebrücken
minimiert werden kann. So kann einerseits Material eingespart werden, die Montagezeit
verkürzt werden und in der Folge Schäden durch Verwerfungen minimiert werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 2
- Dämmplatte
- 4
- Erste Dämmschicht
- 6
- Klebeschicht
- 8
- Zweite Dämmschicht
- 10
- Befestigungsschraube
- 12
- Schraubenkörper
- 14
- Befestigungsdübel
- 16
- Mauer
- 18
- Dübelkopf
- 20
- Dübelkopfrumpf
- 22
- Dämmstoffhaltescheibe
- 24
- Erste flächige Seite
- 26
- Zweite flächige Seite
- 28
- Fasung
- 30
- Bohrung
- 32
- Dübelbild
1. Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte (2) zur Schall- und Wärmedämmung, aufweisend
die folgenden Verfahrensschritte:
a) Herstellen einer ersten Dämmschicht (4) mit einer ersten flächigen Seite (24) und
einer der ersten flächigen Seite (24) gegenüberliegenden zweiten flächigen Seite (26),
sowie einer vorgegebenen Schichtdicke,
b) Vorgeben eines Dübelbildes (32) auf der ersten Dämmschicht (4), wobei das Dübelbild
aus wenigstens zwei mit einem vorgegebenen Abstand voneinander beabstandten Bohrpunkten
besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Schritt b des Verfahrens das Dübelbild auf der ersten flächigen Seite der Dämmplatte
(2) angezeichnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an Schritt b des Verfahrens
c) die erste Dämmschicht (4) an den wenigstens zwei Bohrpunkten durchbohrt wird, wobei
die wenigstens zwei Bohrpunkte vorzugsweise gleichzeitig durchbohrt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass während die erste Dämmschicht (4) an den wenigstens zwei Bohrpunkten durchbohrt wird,
oder nachdem die erste Dämmschicht (4) an den wenigstens zwei Bohrpunkten durchbohrt
worden ist, die Durchbohrungen auf der ersten flächigen Seite (24) mit jeweils einer
Fasung (28) versehen werden.
5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite flächige Seite (26) nach Schritt b oder c des Verfahrens mit einer zweiten
Dämmschicht (8) flächig verbunden, vorzugsweise mit der zweiten Dämmschicht (8) verklebt,
wird.
6. Dämmplatte (2) zur Schall- und Wärmedämmung, mit einer ersten Dämmschicht (4), die
eine vorgegebenen erste Schichtdicke, eine erste flächige Seite (24) und eine zweite
flächige Seite (26), welche der ersten flächigen Seite (24) gegenüberliegend angeordnet
ist, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite flächige Seite (26) mit einer zweiten Dämmschicht (8) flächig verbunden
ist, und die erste Dämmschicht (4) wenigstens zwei mit einem vorgegebenen Abstand
zueinander beabstandete Bohrungen (30) durch die erste Seite (24) der ersten Dämmschicht
(4) aufweist, wobei jede der wenigstens zwei Bohrungen (24) jeweils eine Fasung (28)
auf der ersten Seite (24) der ersten Dämmschicht (4) aufweist.
7. Dämmplatte (2) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils eine Fasung (28) eine im Querschnitt entlang der Bohrachse der jeweiligen
Bohrung stufenartige Form, sowie einen Durchmesser, der größer ist, als der Durchmesser
der jeweiligen Bohrung (30), aufweist.
8. Dämmplatte (2) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dämmschicht (4) mit der zweiten Dämmschicht (8), vorzugsweise flächig,
verklebt ist.
9. Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dämmschicht (4) vier bis zehn, vorzugsweise acht Bohrungen (30) pro Quadratmeter
aufweist.
10. Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dämmschicht (4) eine Dichte von 140 bis 300 kg/m3 aufweist, sowie vorzugsweise eine Trockenfaser- oder Nassfaserschicht ist.
11. Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dämmschicht (4) eine Dicke zwischen 0,5 und 10 cm aufweist, sowie vorzugsweise
Lignocellulose aufweist oder aus Lignocellulose besteht.
12. Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dämmschicht (8) eine Dichte von 40 bis 200 kg/m3 aufweist, sowie vorzugsweise eine Trockenfaserschicht ist.
13. Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dämmschicht (8) eine Dicke zwischen 2 und 20 cm, sowie vorzugsweise Holzfasern
in Verbindung mit Kunststofffasern aufweist.
14. Dämmset, mit wenigstens einer Dämmplatte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 13, sowie
wenigstens zwei Befestigungsschrauben (10), wobei jede Befestigungsschraube (10) einen
Dübelkopf (18), einen Befestigungsdübel (14), sowie einen Schraubenkörper (12) aufweist,
dessen Länge größer ist, als die Dicke der wenigstens einen Dämmplatte (2).
15. Dämmset nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dübelkopf (18) einen Dübelkopfrumpf (20) und eine Dämmstoffhaltescheibe (22)
aufweist, wobei die Dämmstoffhaltescheibe (22) an einem vorderen Ende des Dübelkopfrumpfes
(20) befestigt ist und sich radial um den Dübelkopfrumpf (20) herum, im Wesentlichen
senkrecht zur Achse des Schraubenkörpers (12) erstreckend, an dem Dübelkopfrumpf (20)
angeordnet ist.
16. Dämmset nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Durchbohrungen (30) der wenigstens einen Dämmplatte (2) jeweils
eine Fasung (28) aufweisen, deren Tiefe wenigstens der Dicke der Dämmstoffhaltescheibe
(22), und deren Durchmesser vorzugsweise dem Durchmesser der Dämmstoffhaltescheibe
(22) entspricht.
17. Verfahren zur Schall- und Wärmedämmung von Mauern (16) mit einem Dämmset nach einem
der Ansprüche 14 bis 16, aufweisend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Anlegen der wenigstens einen Dämmplatte (2) an die Mauer,
b) Anbohren der Mauer (16) mit einem Bohrwerkzeug, wobei das Bohrwerkzeug durch wenigstens
eine Bohrung (30) in der wenigstens einen Dämmplatte (2) geführt wird,
c) Durchführen einer Befestigungsschraube (10) durch die wenigstens eine Bohrung (30)
und Einführen der Befestigungsschraube (10) in die Anbohrung in der Mauer
d) Einführen eines Dübelkopfes (18) in die Dämmplatte (2) und vollständiges Aufnehmen
des Dübelkopfes (18) in der Dämmplatte (2),
e) Optionales Verschließen der wenigstens einen Bohrung (28, 30), vorzugsweise mit
einem Dämmstoff.
18. Bohreinrichtung zum Herstellen von Dämmplatten (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
5 aufweisend wenigstens ein Dämmplattenhalteelement, wobei die Bohreinrichtung wenigstens
zwei gemeinsam betätigbare Einzelbohreinrichtungen aufweist, deren Beabstandung einstellbar
ist, oder wenigstens zwei einzeln angesteuerte Bohrelemente aufweist.