[0001] Die Erfindung betrifft einen Fersenhalter für eine kombinierte Abfahrts- und Tourenbindung
für einen Ski. Der Fersenhalter umfasst eine Basisplatte zur Verbindung des Fersenhalters
mit einer Oberseite des Skis, eine Verbindungsstruktur, eine Spannvorrichtung zum
sicheren Halten eines Skischuhs in dem Fersenhalter mit einem Sohlenhalter und einen
Verriegelungsmechanismus, der wahlweise wenigstens Teile des Fersenhalters in einer
Abfahrtsposition oder in einer Tourenposition verriegelt. Der Fersenhalter weist weiterhin
einen Andruckkörper auf, der wenigstens Teile des Fersenhalters in die Abfahrtsposition
vorspannt. Die Verbindungsstruktur besteht aus zwei separaten Teilen, die so miteinander
verbunden sind, dass sie bei einer Querauslösung des Fersenhalters relativ zueinander
quer zur Skilaufrichtung bewegt werden können. Die Erfindung betrifft weiterhin einen
Ski mit einer Skibindung mit einem erfindungsgemäßen Fersenhalter.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung einen Fersenhalter für eine kombinierte Abfahrts- und
Tourenbindung zur Verfügung zu stellen, die eine einfache, schnelle und zuverlässige
Verstellung der Bindung auf dem Ski von der Abfahrtsposition in die Tourenposition
ermöglicht, und gleichzeitig eine sichere Lösung des Skischuhs aus der Bindung bei
einer Querauslösung gewährleistet. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines
Skis mit der Abfahrts- und Tourenbindung.
[0003] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und des
Anspruchs 13 erfüllt.
[0004] Die Erfindung betrifft einen Fersenhalter für eine kombinierte Abfahrts- und Tourenbindung
für einen Ski, umfassend eine Basisplatte zur Verbindung des Fersenhalters mit einer
Oberseite des Skis, einer Verbindungsstruktur und eine Spannvorrichtung mit einem
Sohlenhalter, zum sicheren Halten eines Skischuhs in dem Fersenhalter.
[0005] Bei der Basisplatte handelt es sich um eine Basisstruktur, die fest mit dem Ski verbunden
werden kann oder verbunden, zum Beispiel in die Skioberfläche integriert, ist. Die
Basisstruktur kann aus einem Stück bestehen und dazu dienen, einen Zehenhalter und
den Fersenhalter mit dem Ski zu verbinden. Die Basisstruktur kann alternativ wenigstens
zwei Teile aufweisen, von denen eines den Zehenhalter und ein weiteres den Fersenhalter
mit dem Ski verbindet.
[0006] Die Verbindungsstruktur umfasst ein erstes Verbindungsstrukturteil und ein zweites
Verbindungstrukturteil, wobei das erste Verbindungsstrukturteil in einer Schwenkachse
mit der Spannvorrichtung verbunden oder verbindbar ist, und das zweite Verbindungsstrukturteil
mit der Basisplatte verbunden ist, sodass es auf der Basisplatte in und gegen eine
Skilaufrichtung bewegt werden kann. Das erste Verbindungsstrukturteil ist mit dem
zweiten Verbindungsstrukturteil in einem Führungseingriff und kann, z.B. bei einer
Querauslösung des Fersenhalters, während der Fahrt in der Führung quer zur Skilaufrichtung
auf dem zweiten Verbindungsstrukturteil bewegt werden.
[0007] Weiterhin umfasst der Fersenhalter einen Verriegelungsmechanismus, der wahlweise
wenigstens Teile des Fersenhalters in einer Abfahrtposition bzw. Fahrposition oder
in einer Tourenposition bzw. Gehposition verriegelt, und einen Andruckkörper.
[0008] Im Folgenden werden die Teile des Fersenhalters, die aus der Fahrposition in die
Gehposition bewegt werden können, auch kurz als Fersenhalter bezeichnet, um das Lesen
der Anmeldung leichter zu machen. Es ist aber klar, dass der Fersenhalter insgesamt
mehr Teile umfasst, beispielsweise die Basisplatte, die nicht zu den von dem Verriegelungsmechanismus
wahlweise in der Fahrposition oder der Gehposition verriegelbaren Teilen des Fersenhalters
im Anspruch 1 gehören. Mit dem Fersenhalter kann auch eine Skibremse verbunden sein,
die dann zusammen mit dem Fersenhalter von der Gehposition in die Fahrposition bewegt
wird, und umgekehrt.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst der Verriegelungsmechanismus einen Verriegelungshebel, der
die Verbindungsstruktur wahlweise in der Fahrposition und der Gehposition verriegelt.
[0010] Bei der Spannvorrichtung handelt es sich um eine bekannte Spannvorrichtung mit einem
Sohlenhalter, die den Fersenhalter in eine Halteposition spannt, in der der Skischuh
sicher mit dem Ski verbunden ist. Zum Ausstieg aus und zum Einstieg in den Ski bzw.
in die Skibindung in der Fahrposition kann die Spannvorrichtung entspannt werden,
sodass der Fersenhalter den Skischuh freigibt.
[0011] Bei den Teilen des Fersenhalters, die der Verriegelungsmechanismus wahlweise in der
Fahrposition oder der Gehposition verriegelt, handelt es sich unter anderem z.B. um
die Verbindungsstruktur, die Spannvorrichtung und um Teile der Verriegelungsmechanik
der Fersenbindung.
[0012] Durch die Betätigung des Verriegelungshebels, d.h. wenn der Verriegelungshebel z.B.
mittels einer Skistockspitze in Richtung der Oberfläche des Skis gedrückt wird, löst
sich die Verriegelung des Fersenhalters in der Fahrposition und das zweite Verbindungstrukturteil
kann auf der Basisplatte entgegen der Skilaufrichtung bewegt werden.
[0013] Bei einer Querauslösung des Fersenhalters kann sich das erste Verbindungsstrukturteil
quer zur Skilaufrichtung von dem zweiten Verbindungsstrukturteil lösen und gleichzeitig
die Verriegelung des Fersenhalters durch den Verriegelungshebel lösen, sodass sich
das zweite Verbindungsstrukturteil auf der Basisplatte entgegen der Skilaufrichtung
bewegen kann.
[0014] Der Verriegelungshebel kann mit der Verbindungsstruktur insbesondere dem zweiten
Verbindungsstrukturteil in einem Schwenkgelenk mit einer Schwenkachse, die parallel
und quer zur Skioberfläche verläuft, verbunden sein. Der Verriegelungshebel kann einstückig
gebildet sein, oder aus zwei oder mehr separaten Teilhebeln bestehen, wobei jeder
der Teilhebel einen Hebelarm bildet, und die beiden Hebelarme in dem Schwenkgelenk
bevorzugt in einem Winkel verbunden sind. Der Verriegelungshebel kann aus einem Kunststoff,
einem verstärkten Kunststoff oder einem Metall bestehen, oder eines oder mehrere dieser
Materialien aufweisen.
[0015] Bevorzugt weist der Verriegelungshebel zwei separate Hebelarme auf, einen ersten
Hebelarm, der z.B. mit der Spitze eines Skistocks zum Lösen der Verriegelung betätigt
werden kann, und einen zweiten Hebelarm, der Teil des Verriegelungsmechanismus ist.
Bei zwei separaten Hebelarmen kann der erste Hebelarm an seinem das Schwenkgelenk
bevorzugt mitbildenden Ende eine Verlängerung aufweisen, die den zweiten Hebelarm
untergreift, und dadurch verhindert, dass der zweite Hebelarm in dem Schwenkgelenk
relativ zu dem ersten Hebelarm verschwenkt, wenn der erste Hebelarm betätigt wird.
[0016] Der Verriegelungshebel bzw. der zweite Hebelarm haben eine klar definierte Unterseite,
die der Skioberfläche zugewandt ist, und eine in die entgegengesetzte Richtung weisende
Oberfläche. Senkrecht von der Oberfläche ragt ein Stützelement ab, das an seiner,
von dem Verriegelungshebel bzw. dem zweiten Hebelarm, wegweisenden Seite zwei Laufrollen
um ihre gemeinsame Drehachsen drehbar hält. Dabei können die beiden Laufrollen auf
Enden oder Endbereichen der gemeinsamen Drehachse sitzen und zueinander einen endlichen
Abstand aufweisen. Die Länge der Stütze ist so gewählt, dass die Laufrollen mit dem
ersten Verbindungsstrukturteil zusammenwirken können, um die Verriegelung des Verriegelungshebels
zu lösen. Dazu weist das erste Verbindungsstrukturteil eine Kulissenführung auf, die
bei einer Querauslösung des Fersenhalters die Laufrollen in eine Richtung senkrecht
weg von der Skioberfläche bewegen kann. Um in das erste Verbindungsstrukturteil eingreifen
zu können weist das zweite Verbindungsstrukturteil eine Öffnung auf, durch die hindurch
die Laufrollen in das erste Verbindungsstrukturteil ragen, und so in das erste Verbindungsstrukturteil
eingreifen können.
[0017] Als Kulissenführung ist hier insbesondere eine Führung, wie eine Kurvenführung gemeint,
die die Bewegungsrichtung eines geführten Teils verändert, beispielsweise eine Bewegung
in einem Koordinatensystem entlang einer x-Richtung durch eine Bewegung in eines y-und/oder
z-Richtung überlagert.
[0018] Bei einer Querauslösung des Fersenhalters, in der das erste Verbindungsstrukturteil
in der Führung quer zur Skilaufrichtung aus der Führung mit dem zweiten Verbindungsstrukturteil
heraus bewegt wird, werden die Laufrollen durch die in dem ersten Verbindungsstrukturteil
gebildete Kulissenführung für die Laufrollen angehoben. Da die Laufrollen über die
Stütze fest mit dem Verriegelungshebel bzw. dem zweiten Hebelarm verbunden sind, wird
der Verriegelungshebel bzw. der zweite Hebelarm ebenfalls angehoben. Dies bewirkt
eine Lösung der Verriegelung des Fersenhalters in der Fahrtposition, sodass sich der
Fersenhalter nach oder während der Querauslösung auch von der Fahrposition in die
Gehposition bewegt, was ein besonders sicheres Lösen des Skischuhs aus der Skibindung
ermöglicht.
[0019] An seiner Unterseite kann der Verriegelungshebel oder der zweite Hebelarm wenigstens
ein Gegeneingriffselement aufweisen, das zur wahlweisen Verriegelung des Fersenhalters
in der Fahrposition und in der Gehposition mit einem Eingriffselement zusammenwirkt.
Das Eingriffselement kann mit dem Andruckkörper oder der Basis oder einem der Strukturteile
verbunden sein, bevorzugt ist es in einem Stück mit dem Andruckkörper gebildet, je
nach Material z.B. im Spritzgussverfahren, durch Verformung einer Metallplatte in
einer Presse, durch ein Sinterverfahren, oder andere dem Fachmann bekannte geeignete
formgebende Verfahren.
[0020] Alternativ kann das Eingriffselement fest mit dem Andruckkörper verbunden, z.B. angeklebt,
angelötet, angeschweißt oder angeschraubt, über Niete oder andere Mittel oder die
reine Formgebung form- und/oder kraftschlüssig verbunden sein.
[0021] Bei dem Eingriffselement und dem Gegeneingriffselement kann es sich jeweils um eine
Verzahnung handeln, wobei das Gegenverbindungselement bevorzugt an einem in Skilaufrichtung
vorderen Endbereich des Verriegelungshebels oder am zweiten Hebelarm an der Unterseite
gebildet ist. Zur Verriegelung des Fersenhalters kann das Gegeneingriffselement an
dem Verriegelungshebel oder dem zweiten Hebelarm in das Eingriffselement an dem Andruckkörper
eingreifen. Außer einem Zahneingriff kann die Verriegelung auch z.B. durch einen Zapfen
gebildet werden, der in verschiedene Ausnehmungen eingreifen kann, oder andere dem
Fachmann bekannt und für den Zweck geeignete Verriegelungen.
[0022] Das Eingriffselement weist wenigstens zwei Eingriffspositionen auf, eine erste Eingriffsposition,
in die das Gegeneingriffselement eingreift, um den Fersenhalter bzw. die Teile des
Fersenhalters in der Fahrposition zu verriegeln, und eine zweite Eingriffsposition,
in die das Gegeneingriffselement eingreift, um den Fersenhalter bzw. die Teile des
Fersehalters in der Gehposition zu verriegeln. Dabei können die Gegeneingriffselemente
in der Fahr- oder Gehposition auch in den Raum direkt vor oder hinter dem Eingriffselement
eingreifen. D.h., eine Verriegelung im Sinne der Erfindung ist auch dann gegeben,
wenn das Eingriffselement und das Gegeneingriffselement nicht im direkten Eingriff
miteinander sind, sondern in ihrer jeweiligen Position zueinander den Fersenhalter
in der Fahr- oder Gehposition festlegen.
[0023] Der Verriegelungshebel oder der zweite Hebelarm kann durch ein Federelement, das
sich an dem Verriegelungshebel oder dem zweiten Hebelarm und an einer Unterseite z.B.
der Verbindungsstruktur abstützt, in eine Eingriffsrichtung mit dem Eingriffselement
am Andruckkörper vorgespannt sein. D.h., das Federelement bzw. die Federkraft des
Federelements drückt das Gegeneingriffselement in die Verriegelungsposition mit dem
Eingriffselement und verriegelt so das Gegeneingriffselement in oder an dem Eingriffselement
wahlweise in der Fahrposition und in der Gehposition, sodass sich die Verriegelung
beim Fahren, Gehen oder beim Transport nicht ungewollt lösen kann.
[0024] Bei dem Federelement kann es sich um eine Spiralfeder, eine Blattfeder oder einen
elastisches Vollkörper oder Hohlkörper, mit oder ohne Füllung, handeln. Dies gilt
im Übrigen für alle Federelemente, die in der Beschreibung genannt werden.
[0025] Das Federelement stützt sich bevorzugt an dem vom Schwenkgelenk entfernten Ende der
Oberseite des Verriegelungshebels oder des zweiten Hebelarms ab, das sich an den Bereich
mit dem Gegenverriegelungselement anschließt. Dazu kann der Verriegelungshebel oder
der zweite Hebelarm an seiner Oberseite eine Führung für das Federelement aufweisen,
sodass das Federelement nicht von dem Verriegelungshebel oder dem zweiten Hebelarm
abrutschen kann. An einem in Skilaufrichtung dem hinterem Skiende zugewandten Ende
kann der Verriegelungshebel oder der erste Hebelarm eine Eingriffsmulde aufweisen,
in die eine Skistockspitze eingreifen kann, um mit Hilfe des Skistocks den Verriegelungshebel
auf die Skioberfläche zu drücken, wodurch das Federelement zusammengedrückt wird,
und dadurch das Gegenverriegelungselement aus der Verriegelung mit dem Verriegelungselement
gelöst wird. Ein Auslösen des Verriegelungshebels kann, wie bereits oben beschrieben,
auch durch eine Querauslösung des Fersenhalters bewirkt werden.
[0026] Der Andruckkörper ist mit der Basisplatte so verbunden, dass sich der Andruckkörper
mit dem Eingriffselement beim Fahren, Gehen oder Transport nicht relativ zu der Basisplatte
bewegen kann. Der Andruckkörper und das Eingriffselement des Verriegelungsmechanismus
können zwischen der Basisplatte und der Verbindungsstruktur bzw. dem zweiten Verbindungsstrukturteil
angeordnet sein.
[0027] Damit der Fersenhalter kontrolliert wiederholbar in die Fahrposition und in die Gehposition
bewegt werden kann, kann der Andruckkörper gegen einen in Skilaufrichtung gebildeten
vorderen Anschlag gedrückt werden, sodass der Fersenhalter, der in der Fahrposition
z.B. mit einer Innenseite der in Skilaufrichtung hinteren Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils
an einer Außenwand einer in Skilaufrichtung hinteren Wand des Andruckkörpers anliegt,
nicht über die Fahrposition hinaus in die Skilaufrichtung bewegt werden kann. Dieser
Anschlag kann beispielsweise in oder an der Basisplatte gebildet sein.
[0028] Um den Andruckkörper gegen den Anschlag zu drücken, kann der Fersenhalter ein z.
B. zylindrisches Halteelement mit einem aufgesetzten oder angeformten Außengewinde
aufweisen, wobei das Außengewinde bzw. die spiralförmig verlaufenden Stege des Außengewindes
in Nuten, die in der Basisplatte gebildet sind, eingreifen kann/können. Das Außengewinde
bzw. der Hohlzylinder kann in einen Eingriff mit den Nuten in eine gewollte Position
quasi eingeschraubt werden. Ein Federelement, das sich an einem in Skilaufrichtung
vorderen Ende des Halteelements und an einer Innenwand des Andruckkörpers abstützt,
drückt das Halteelement entgegen die Skilaufrichtung, sodass die Flanken des Gewindes
gegen die Flanken der Nuten gepresst werden, wodurch durch Kraftschluss verhindert
wird, dass sich das Halteelement z.B. durch Vibration des Skis bei der Abfahrt selbstständig
aus seiner eingestellten Position bewegt.
[0029] Das Federelement bildet gleichzeitig auch eine Andruckfeder für den Fersenhalter
gegen deren Widerstand die Verbindungsstruktur beim Einsteigen mit dem Skischuh in
den Fersenhalter bzw. die Skibindung um wenige Millimeter gegen die Laufrichtung des
Skis verschoben werden kann. Auch wenn der Ski bei der Fahrt in Längsrichtung leicht
verbogen wird, erlaubt das Federelement eine Anpassung der Skibindung an die im Regelfall
nicht flexible Skischuhsohle.
[0030] Um den Fersenhalter von der Fahrposition in die Gehposition zu bewegen weist der
Fersenhalter ein Federelement auf, das sich an seinem in Skilaufrichtung vorderen
Ende an einer Strebe abstützt, die mit dem Andruckkörper verbunden, bevorzugt mit
dem Andruckkörper in einem Teil geformt ist. Am anderen Ende stützt sich das Federelement
an einer Innenseite der in Skilaufrichtung hinteren Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils
ab. In der Fahrposition wird das Federelement zwischen den beiden Abstützungen komprimiert
und der Fersenhalter mittels des Verriegelungsmechanismus in der Fahrposition verriegelt.
Wird jetzt die Verriegelung durch eine Bewegung des Verriegelungshebels gelöst, kann
das Federelement sich ausdehnen und dabei das zweite Verbindungsstrukturteil, zusammen
mit den damit verbundenen weiteren Bauteilen, von der im Wesentlichen ortsfesten Strebe
am Andruckkörper weg, gegen die Skilaufrichtung in die Gehposition drücken.
[0031] Der Verriegelungshebel kann in dem Schwenkgelenk mit der Verbindungsstruktur verbunden
sein. Er bildet, wie oben bereits beschrieben, einen ersten und einen zweiten Hebelarm,
wobei der erste Hebelarm von dem Schwenkgelenk bis zu der Halterung für das Federelement,
das den Verriegelungshebel in die Verriegelungsposition vorspannt, und darüber hinaus
reicht, und der zweite Hebelarm von dem Schwenkgelenk bis zu dem Eingriff für den
Skistock und darüber hinaus reicht. Dabei ist der zweite Hebelarm bevorzugt länger
als der erste Hebelarm, was zu einer Verstärkung der auf das Federelement wirkenden
Entriegelungskraft führt, wenn der erste Hebelarm in Richtung der Skioberfläche gedrückt
wird. Wie bereits ausgeführt, kann der Verriegelungshebel in einem Stück gebildet
sein oder aus mehreren separaten Teilhebeln bestehen.
[0032] Der Verriegelungshebel kann, um mit der Spitze des Skistock betätigt zu werden, von
dem Fersenhalter bzw. der Verbindungsstruktur nach hinten vorstehen, weniger bevorzugt
kann der Verriegelungshebel seitlich von dem Fersenhalter bzw. der Verbindungsstruktur
abstehen und/oder an dem Fersenhalter bzw. der Verbindungsstruktur abklappbar anliegen.
Der z.B. mit dem Skistock abklappbare Verriegelungshebel kann mit einem Federelement
in die an den Fersenhalter angeklappte Position vorgespannt sein. Zum Schutz gegen
übermäßige Verschmutzung und Beschädigung kann der Verriegelungshebel bzw. der von
der Verbindungsstruktur vorstehende Teil des ersten Hebelarms, durch einen Bügel geschützt
sein, wobei der Bügel mit dem zweiten Verbindungsstrukturteil verbunden sein kann.
[0033] Die Auslösungskraft für die Querauslösung kann mittels einer Auslöseeinrichtung eingestellt
werden, wobei die Auslöseeinrichtung eine federbelastete Rolle aufweist, die in einer
Kulisse quer zur Skilaufrichtung bewegt werden kann. Die Kulisse kann mit dem zweiten
Verbindungsstrukturteil verbunden oder einstückig gebildet sein. Die Form der Kulisse
und die einstellbare Federkraft des auf die Rolle wirkenden Federelements bestimmen
die Höhe der seitlichen Auslösekraft zum Auslösen der Querauslösung des Fersenhalters.
[0034] Der Fersenhalter kann wenigstens eine Steighilfe aufweisen, die aus einer gesicherten
Position in der Abfahrtposition in eine Tourenposition verschwenkt werden kann. Die
Steighilfe kann dabei durch ein Federelement in der gesicherten Position während der
Abfahrt und/oder in der Tourenposition gehalten werden.
[0035] Bevorzugt weist der Fersenhalter wenigstens zwei Steighilfen auf, wobei die erste
Steighilfe den Skischuh in einem ersten Steigwinkel, und die zweite Steighilfe den
Skischuh in einem zweiten, vom ersten Steigwinkel unterschiedlichen Steigwinkel abstützt.
Die Steighilfe oder die Steighilfen können durch je ein Federelement oder ein gemeinsames
Federelement in der gesicherten Position während der Fahrt gesichert sein. Gleiches
gilt für eine Sicherung in der Gehposition. Bevorzugt können die zwei oder mehr Steighilfen
nacheinander in die Gehposition verschwenkt werden, beginnend mit der Steighilfe mit
dem niedrigsten Steigwinkel.
[0036] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Ski mit einer Skibindung mit dem vorbeschriebenen
Fersenhalter.
[0037] Im Folgenden wird anhand von Figuren ein Ausführungsbeispiel eines Fersenhalters
gezeigt. Alle in den Figuren gezeigten erfindungswesentlichen Merkmale gehören zum
Umfang der Erfindung und können einzeln oder in den gezeigten Kombinationen die Erfindung
vorteilhaft weiterbilden.
[0038] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Figur 1
- Explosionszeichnung einer Ausführung des erfindungsgemäßen Fersenhalters
- Figur 2
- perspektivische Ansicht des zusammengebauten Fersenhalters der Figur 1
- Figur 3
- Längsschnitt durch den Fersenhalter der Figur 1 in der Fahrposition in der Höhe des
Verriegelungshebels
- Figur 4
- Längsschnitt durch den Fersenhalter der Figur 1 in der Gehposition in der Höhe des
Verriegelungshebels
- Figur 5
- Längsschnitt durch den Fersenhalter der Figur 1 in Höhe der Auslösefeder, in der Fahrposition
- Figur 6
- Längsschnitt durch den Fersenhalter der Figur 1 in Höhe der Auslösefeder, in der Gehposition
- Figur 7
- Schnitt durch den Fersenhalter der Figur 1 parallel zur Basisplatte in Höhe der Auslösevorrichtung
für die Querauslösung
[0039] Die Figur 1 zeigt eine Explosionszeichnung eines Ausführungsbeispiels eines Fersenhalters
1 einer Skibindung. Der Fersenhalter 1 weist eine Basisplatte 2, einen ersten Verbindungsstrukturteil
3a und einen zweiten Verbindungsstrukturteil 3b, die gemeinsam eine Verbindungsstruktur
3 bilden, auf.
[0040] Das erste Verbindungsstrukturteil 3a weist an seiner dem zweiten Verbindungsstrukturteil
3b zugewandten Unterseite eine Eingriffsstruktur auf, und das zweite Verbindungsstrukturteil
3b weist an seiner dem ersten Verbindungsstrukturteil 3a zugewandten Oberseite eine
Gegeneingriffsstruktur zur Eingriffsstruktur auf. Die Eingriffsstruktur kann von der
Seite quer zur Skilaufrichtung in die Gegeneingriffsstruktur eingeschoben werden,
sodass das erste Verbindungsstrukturteil 3a einen Schlitten bildet mit Kufen, die
in Schienen der Gegeneingriffsstruktur geführt werden. Der Schlitten bzw. das Verbindungsstrukturteil
3a kann sich quer zu einer Skilaufrichtung bewegen und sich so bei einer Querauslösung
der Skibindung in Seitenrichtung auf/zu dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b bewegen
oder von dem zweiten Verbindungselement 3b trennen.
[0041] Das erste Verbindungsstrukturteil 3a umfasst eine Aufstandsfläche 26 für das hintere
Ende eines Skischuhs. Die Aufstandsfläche 26 weist mehrere Rollenkörper 27 auf, auf
denen die Skischuhsohle rastet, und die drehbar gelagert sind, sodass der Skischuh
bei einer Querauslösung der Bindung nicht durch Reibungskräfte zurückgehalten wird.
Auf den Rollenkörpern 27 kann eine Gleitplatte angeordnet sein, die z.B. teflonbeschichtet
ist.
[0042] Mit dem ersten Verbindungsstrukturteil 3a ist eine Spannvorrichtung 4 in einem Schwenkgelenk
9 verbunden. Die Spannvorrichtung 4 umfasst unter anderem einen Spannvorrichtungskörper
4a, einen Sohlenhalter 5 und zwei Steighilfen 7, 8.
[0043] Das zweite Verbindungstrukturteil 3b kann in der Basisplatte 2 linear in und gegen
die Skilaufrichtung bewegt werden und weist in Skilaufrichtung eine Verlängerung 25
mit einem hakenförmigen vorderen Ende 25a auf. Die Verlängerung 25 bildet eine Haltevorrichtung
für eine nicht gezeigte Skibremse, die die Skibremse in der Fahrposition freigibt
und in der Gehposition gegen ein Auslösen sichert.
[0044] Das zweite Verbindungsstrukturteil 3b bildet im Ausführungsbeispiel auch ein Gehäuse
für eine Auslösevorrichtung 11 für die Einstellung einer Auslösekraft für eine Querauslösung
des Fersenhalters 1 mit einer Rolle 11 a, die in einer Kulisse am zweiten Verbindungsstrukturteil
3b geführt wird.
[0045] Zwischen der Basisplatte 2 und dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b ist ein Andruckkörper
13 angeordnet, der eine im Ausführungsbeispiel angeformte Verzahnung 14 zeigt.
[0046] Ein Verriegelungshebel 15, der im Ausführungsbeispiel einen ersten Hebelarm 15a und
eine zweiten Hebelarm 15b aufweist, weist an einer der Skioberfläche zugewandten Unterseite
des zweiten Hebelarms 15b eine Gegenverzahnung 23 auf, deren Zähne mit der Verzahnung
14 zusammenwirken können, um den Fersenhalter 1 wahlweise in der Fahrposition und
in der Gehposition zu verriegeln.
[0047] Der erste Hebelarm 15a und der zweite Hebelarm 15b sind im Beispiel als separate
Bauteile dargestellt, die in einem Schwenkgelenk 16 miteinander verbunden werden können.
Dabei weist der erste Hebelarm 15a eine über das Schwenkgelenk vorstehende Verlängerung
auf, die den zweiten Hebelarm 15b untergreifen kann und dadurch verhindert, dass der
erste Hebelarm 15a bei einer Belastung relativ zum zweiten Hebelarm 15b verschwenkt.
[0048] Der Verriegelungshebel 15 ist mit dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b in einem
Schwenkgelenk verbunden. Der zweite Hebelarm 15b weist an seiner Oberseite eine senkrecht
nach oben abstehende Stütze 10 auf, die an ihrem von der Oberseite des zweiten Hebelarms
15b wegweisenden Ende zwei Laufrollen 6 aufweist, die drehbar an oder in der Stütze
10 gelagert sind.
[0049] Die Stütze 10 reicht durch eine Öffnung in dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b
bis in das erste Verbindungsstrukturteil 3a. Dabei stehen die Laufrollen 6 soweit
in das erste Verbindungsstrukturteil 3a hinein, dass sie bei einer Bewegung des ersten
Verbindungsstrukturteils 3a von einer Kulissenführung 12 untergriffen und durch die
Kulissenführung 12, die eine Art Rampe für die Laufrollen 6 bildet, in eine Richtung
senkrecht zur Skioberfläche bewegt werden können.
[0050] Ein Federelement 17 kann sich an dem Verriegelungshebel 15 bzw. der Oberseite des
zweiten Hebelarms 15b und an einer Unterseite des zweiten Verbindungsstrukturteil
3b abstützen und dabei die Gegenverzahnung 23 z.B. in die Verzahnung 14 drücken. Damit
das Federelement 17 auf dem zweiten Hebelarm nicht verrutscht, ist dort eine zylindrische
oder kegelstumpfförmige Führung für das Federelement 17 ausgebildet, die im Ausführungsbeispiel
von dem Federelement 17 umgriffen werden kann.
[0051] Der erste Hebelarm 15a weist an seinem vom Schwenkgelenk 16 wegweisenden Ende eine
Eingriffsmulde auf, in die der Skifahrer mit einer Skistockspitze eingreifen kann,
um den Verriegelungshebel 15 auf die Skioberfläche zu drücken, wodurch das Federelement
17 komprimiert und die Verriegelung der Gegenverzahnung 23 mit der Verzahnung 14 gelöst
wird.
[0052] Der Andruckkörper 13 weist eine halbzylindrische Aufnahme für ein Halteelement 19
auf. Das Halteelement 19 weist einen zylindrischen Halteelementkörper auf, der an
einem in Skilaufrichtung vorderen Ende ein Außengewinde 20 aufweist, das in Nuten
oder Schlitze 2a der Basisplatte 2 schraubend eingreifen kann, sodass das Halteelement
19 sich nicht von selbst relativ zu der Basisplatte 2 bewegen kann.
[0053] Ein Federelement 21, das sich z.B. an einer in Skilaufrichtung vorderen Innenwand
des Andruckkörpers 13 und dem der Innenwand zugewandten Ende des Halteelements 19
abstützt, drückt den Fersenhalter 1 in die Fahrposition, in der er mit einer Innenseite,
der in Skilaufrichtung hinteren Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils 3b, an einer
hinteren Außenwand des Andruckkörpers 13 anliegt, und gleichzeitig die Flanken des
Außengewindes 20 gegen die Seiten der Nute oder Schlitze 2a drückt, und dadurch einen
zusätzlichen Kraftschluss zwischen dem Andruckkörper 13 und der Basisplatte 2 herstellt.
[0054] Ein weiteres Federelement 22 stützt sich an einer Querstrebe 24, die an der Aufnahme
13a des Andruckkörpers 13 angeformt ist, und an der Innenseite der hinteren Wand des
Verbindungstrukturteils 3b ab. Das Federelement 22 wird zusammengedrückt, wenn der
Fersenhalter 1 in der Abfahrtposition ist und in dieser Position von dem Verriegelungshebel
15 verriegelt wird. Wird jetzt der Verriegelungshebel 15 mit dem Skistock betätigt,
sodass die Verriegelung gelöst wird, bewegt das Federelement 22 oder die Auslösefeder
22 den Fersenhalter 1 entgegen der Skilaufrichtung relativ zu der Basisplatte 2. D.h.,
der Fersenhalter 1 wird auf dem Ski linear nach hinten versetzt, wodurch der Sohlenhalter
5 nicht länger die Skischuhsohle gegen den Ski drückt und die Skischuhferse für die
Gehbewegung von der Skioberfläche ungehindert abgehoben werden kann. Die Bewegung
des Fersenhalters 1 in die Gehposition endet bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel,
wenn eine Innenseite einer in Skilaufrichtung vorderen Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils
3b an einer Außenseite einer vorderen Wand des Anrückkörpers 13 anliegt
[0055] Wenn aufgrund einer Querauslösung der Skibindung das erste Verbindungsstrukturteil
3a quer zur Skilaufrichtung bewegt wird und dadurch die Laufrollen 6, die Stütze 10
und der zweite Hebelarm 15b in eine Richtung senkrecht von der Oberfläche weg bewegt
werden, wird dadurch die Verriegelung zwischen dem Eingriffselement 14 und dem Gegeneingriffselement
23 gelöst, sodass im Wesentlichen gleichzeitig mit der Bewegung des ersten Verbindungsstrukturteils
3a quer zur Skilaufrichtung der Fersenhalter 1 entriegelt und von der Fahrposition
in die Gehposition bewegt wird. Dies gewährleitete eine sichere Trennung des Skis
vom Nutzer beim Auftreten einer Querauslösung der Skibindung bzw. des Fersenhalters
1.
[0056] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des zusammengebauten Fersenhalters
1 der Figur 1. Der Verriegelungshebel 15 bzw. der erste Hebelarm 15a stehen über das
in Skilaufrichtung hintere Ende des Fersenhalters 1 vor, sodass der erste Hebelarm
15a leicht für eine Skistockspitze zugänglich ist und mittels der Skistockspitze auf
die nicht gezeigte Skioberfläche gedrückt werden kann. Gut zu sehen ist das rampenförmige
Ende der Kulissenführung 12 das dafür sorgt, dass bei einer Querauslösung des Fersenhalter
1, bei dem das erste Verbindungsstrukturteil 3a sich in der Führung im zweiten Verbindungsstrukturteil
3b in Pfeilrichtung bewegt, die Laufrollen 6 und damit der zweite Hebelarm 15b soweit
angehoben werden, dass die Verriegelung des Fersenhalters 1 in der Laufposition gelöst
wird, und der Fersenhalter 1 bzw. das zweite Verbindungsstrukturteil 3b von dem Federelement
22 in die Gehposition gedrückt werden kann.
[0057] Die Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Fersenhalter 1 der Figur 1 in Höhe
des Verriegelungsmechanismus in der Fahrposition. Die Verbindungstrukturteile 3a,
3b sind in ihrer vordersten Position, in der der Ski für eine Fahrt oder Abfahrt benutzt
werden kann. In dieser Position drückt der Sohlenhalter 5 den Skischuh auf den Ski.
Der Verriegelungshebel 15 bzw. der zweite Hebelarm 15b mit der Gegenverzahnung 23
ist in Eingriff mit der Verzahnung 14, und verriegelt dadurch den Fersenhalter 1 in
der Fahrposition. Die Feder 17, die sich an einer Innenwand des zweiten Verbindungstrukturteils
3b und an dem zweiten Hebelarm 15b in einen Bereich in Skilaufrichtung vor der Verzahnung
23 abstützt, drückt den zweiten Hebelarm 15b bzw. die Gegenverzahnung 23 in die Verzahnung
14 und verriegelt den Verriegelungshebel 15 in dieser Position. Im Ausführungsbeispiel
steht der Andruckkörper 13 in der Fahrposition des Fersenhalters 1 nach hinten aus
dem Verbindungsstrukturteil 3b vor, der zweite Hebelarm 15b ist neben Andruckkörper
13 angeordnet. Die Laufrollen 6, die mit der Stütze 10 um ihre Drehachse drehbar verbunden
sind, ragen durch eine Öffnung in dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b in das erste
Verbindungsstrukturteil 3a hinein.
[0058] Die Figur 4 zeigt den Fersenhalter 1 der Figur 3 in der Gehposition. Der einzige
Unterschied zwischen den beiden Figuren 3 und 4 ist der, dass die Verriegelung des
Fersenhalters 1 gelöst wurde, sodass das nicht sichtbare Federelement 22 den Fersenhalter
1 von der Fahrposition entgegen der Skilaufrichtung in die Gehposition drücken konnte.
Die Positionen des ersten Verbindungsstrukturteils 3a, des zweiten Verbindungsstrukturteils
3b, der Auslösevorrichtung 11, der Laufrollen 6 und des Verriegelungshebels 15 zueinander
haben sich nicht verändert, da sie alle gemeinsam von der Fahrposition in die Gehposition
bewegt wurden.
[0059] Um von der Fahrposition in die Gehposition zu gelangen wurde der Fersenhalter 1 auf
dem Ski linear entgegen der Skilaufrichtung verschoben. Dazu musste der Skiläufer
z.B. die Spitze eines Skistocks in die Eingriffsmulde am ersten Hebelarm 15a stecken
und den Verriegelungshebel 15 auf die Skioberfläche drücken. Dadurch wird die in der
Figur 3 gezeigte Verriegelung zwischen der Verzahnung 14 und der Gegenverzahnung 23
gelöst und der Fersenhalter 1 kann auf dem Ski entgegen der Fahrtrichtung nach hinten
bewegt werden.
[0060] In der Figur 4 ist der Fersenhalter 1 in der verriegelten Gehposition, in der eine
Innenseite einer in Skilaufrichtung vorderen Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils
3b an eine Außenseite einer in Skilaufrichtung vorderen Wand des Andruckkörpers 13
anliegt, und die Gegenverzahnung 23 am zweiten Hebelarm 15b durch das Federelement
17 hinter der Verzahnung 14 in eine Verriegelungsposition gedrückt wird. Alternativ
kann die Verzahnung 14 auch so ausgebildet sein, dass die Gegenverzahnung 23 in der
Fahrposition und in der Gehposition in die Verzahnung 14 zur Verriegelung des Fersenhalters
1 in der jeweiligen Position eingreift.
[0061] Die Figur 5 zeigt einen Längsschnitt durch den Fersenhalter 1 der Figur 2 in einer
Ebene mit der Mittelachse der Auslösevorrichtung 11 in der Fahrposition. Das Federelement
22 ist in der gezeigten Fahrposition zwischen der Querstrebe 24 und einer Innenseite
einer in Skilaufrichtung hinteren Wand des zweiten Verbindungsstrukturteils 3b gefangen.
Der Fersenhalter 1 ist in der Fahrposition verriegelt.
[0062] Die Figur 6 zeigt das Federelement 22 oder die Auslösefeder nachdem die Verriegelung
des Fersenhalters 1 in der Fahrposition gelöst und der Fersenhalter 1 in die Gehposition
gedrückt wurde. Das Federelement 22 hat dabei den Fersenhalter 1 bzw. das zweite Verbindungsstrukturteil
3b und die mit diesem verbundenen Teile auf dem Ski nach hinten gedrückt, sodass der
Fersenhalter 1 jetzt in der Gehposition, wie in der Figur 4 gezeigt, verriegelt ist.
[0063] Die Figur 7 zeigt einen Schnitt durch den Fersenhalter 1 der Figur 1 parallel zur
Skioberfläche in einer Ebene mit der Mittelachse der Auslösevorrichtung 11. Die Laufrollen
6 ragen durch die Öffnung in dem zweiten Verbindungsstrukturteil 3b in das erste Verbindungsstrukturteil
3a. Die Rolle 11a der Auslösevorrichtung 11 wird bei einer Querauslösung des Fersenhalters
1 in einer Kulisse am zweiten Verbindungsstrukturteil 3b geführt, die Auslösekraft
des Fersenhalters 1 für eine Querauslösung kann durch die Auslösevorrichtung 11 bestimmt
werden, indem ein Druck auf die Rolle 11a durch eine Komprimierung des in der Auslösevorrichtung
gefangenen Federelements 18 variiert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Fersenhalter
- 2
- Basisplatte
- 3
- Verbindungsstruktur
- 3a
- Verbindungsstrukturteil
- 3b
- Verbindungsstrukturteil
- 4
- Spannvorrichtung
- 4a
- Spannvorrichtungskörper
- 5
- Sohlenhalter
- 6
- Laufrolle
- 7
- Steighilfe
- 8
- Steighilfe
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Stütze
- 11
- Auslösevorrichtung
- 11a
- Rolle
- 12
- Kulissenführung
- 13
- Andruckkörper
- 14
- Verzahnung
- 15
- Verriegelungshebel
- 15a
- erster Hebelarm
- 15b
- zweiter Hebelarm
- 16
- Schwenkgelenk
- 17
- Federelement
- 18
- Federelement
- 19
- Halteelement
- 20
- Außengewinde
- 21
- Federelement
- 22
- Federelement, Auslösefeder
- 23
- Gegenverzahnung
- 24
- Strebe
- 25
- Verlängerung
- 25a
- Ende
- 26
- Auflagefläche
- 27
- Rollenkörper
1. Fersenhalter für eine kombinierte Abfahrts- und Tourenbindung für einen Ski, umfassend:
eine Basisplatte (2) zur Befestigung des Fersenhalters (1) auf einer Oberseite des
Skis,
eine Verbindungsstruktur (3),
eine Spannvorrichtung (4) zum sicheren Halten eines Skischuhs in dem Fersenhalter
(1), mit einem Sohlenhalter (5), und
einen Verriegelungsmechanismus, der wahlweise wenigstens Teile des Fersenhalters (1)
in einer Fahrposition oder in einer Gehposition verriegelt, und
einen Andruckkörper (13), wobei
die Verbindungsstruktur (3) ein erstes Verbindungsstrukturteil (3a) und ein zweites
Verbindungsstrukturteil (3b) aufweist, wobei
das erste Verbindungstrukturteil (3a) mit der Spannvorrichtung (4) in einem Schwenkgelenk
(9) verbunden ist,
das zweite Verbindungstrukturteil (3b) mit der Basisplatte (2) linear in und gegen
eine Skilaufrichtung verschiebbar verbunden ist und
das erste Verbindungsstrukturteil (3a) in einem Führungseingriff mit dem zweiten Verbindungsstrukturteil
(3b) in der Führung quer zu der Skilaufrichtung auf dem zweiten Verbindungsstrukturteil
(3b) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verriegelungsmechanismus einen Verriegelungshebel (15) umfasst, der zusammen mit
dem Andruckkörper (13) den Fersenhalter (1) wahlweise in der Fahrposition oder in
der Gehposition verriegelt.
2. Fersenhalter nach Anspruch 1, wobei nach dem Lösen der Verriegelung mittels des Verriegelungshebels
(15) sich das zweite Verbindungsstrukturteil (3b) und die mit ihm verbunden Teile
des Fersenhalters (1) auf der Basisplatte (2) entgegen der Skilaufrichtung bewegt.
3. Fersenhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2. wobei bei einer Querauslösung der
Skibindung sich das erste Verbindungsstrukturteil (3a) quer zur Skilaufrichtung auf
dem zweiten Strukturteil (3) bewegt, und im Wesentlichen gleichzeitig die Verriegelung
durch den Verriegelungshebel (15) entriegelt, sodass sich das zweite Verbindungsstrukturteil
(3b) und die mit ihm verbundenen Teile des Fersenhalters (1) auf der Basisplatte (2)
entgegen der Skilaufrichtung bewegt.
4. Fersenhalter nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der Verriegelungshebel (15)
einen ersten Hebelarm (15a) aufweist, der z.B. mit einem Skistock zur Lösung der Verriegelung
betätigt wird, und einen zweiten Hebelarm (15b), der mit dem ersten Hebelarm (15a)
in einem Schwenkgelenk (16) verbunden ist.
5. Fersenhalter nach dem vorgehenden Anspruch, wobei der erste Hebelarm (15a) und der
zweite Hebelarm (15b) separate Bauteile sind, die z.B. mittels eines Achskörpers in
dem Schwenkgelenk (16) verbunden sind, wobei der erste Hebelarm (15a) den zweiten
Hebelarm (15b) teilwiese untergreift, um bei einer Betätigung des ersten Hebelarms
(15a) mit z.B. dem Skistock ein Verschwenken des ersten Hebelarms (15a) relativ zu
dem zweiten Hebelarm (15b) zu verhindern.
6. Fersenhalter nach einen der zwei vorgehenden Ansprüche, wobei der Verriegelungshebel
(15) oder der zweite Hebelarm (15b) Laufrollen (6) aufweist, die in das erste Verbindungsstrukturteil
(3a) hineinreichen und bei einer Querauslösung der Skibindung auf einer im ersten
Verbindungsstrukturteil (3a) gebildeten Kulisse (12) abrollen.
7. Fersenhalter nach dem drei vorgehenden Anspruch, wobei die Laufrollen (6) um ihre
Rotationsachse drehbar an einer Stütze (10) gelagert sind, die senkrecht von einer
Oberseite des Verriegelungshebels (15) oder des zweiten Hebelarms (15b) absteht, und
mit dem Verriegelungshebel (15) oder dem zweiten Hebelarm (15b) fest verbunden oder
einstückig geformt ist.
8. Fersenhalter nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der Andruckkörper (13) wenigstens
ein Eingriffselement (14), und der Verriegelungshebel (15) oder an dem zweiten Hebelarm
(15b) wenigstens ein Gegeneingriffselement (23) aufweist/gebildet ist, und zur Verriegelung
des Fersenhalters (1) das wenigstens eine Gegeneingriffselement (23) am Verriegelungshebel
(15) mit dem wenigstens eine Eingriffselement (14) an dem Andruckkörper (13) zusammenwirkt.
9. Fersenhalter nach dem vorgehenden Anspruch, wobei der Verriegelungshebel (15) oder
der zweite Hebelarm (15b) durch ein Federelement (17), das sich an dem Verriegelungshebel
(15), bevorzugt an dem zweiten Hebelarm (15b) und einer Unterseite der Verbindungstruktur
(3), abstützt, in eine Eingriffsrichtung mit dem Eingriffselement (14) vorgespannt
ist.
10. Fersenhalter nach dem vorgehenden Anspruch 4, wobei das Federelement (17) in Skilaufrichtung
vor dem Gegeneingriffselement (23) an dem Verriegelungshebel (15) oder an dem zweiten
Hebelarm (15b) angreift.
11. Fersenhalter nach Anspruch 8, wobei der Andruckkörper (13) und das Eingriffselement
(14) fest miteinander verbunden bevorzugt einstückig geformt sind.
12. Fersenhalter nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der Andruckkörper (13) zwischen
der Basisplatte (2) und der Verbindungstruktur (3) angeordnet ist und der Andruckkörper
(13) eine Strebe (24) aufweist, an der sich ein Federelement (22), das in der Fahrposition
komprimiert ist und sich bei einem Lösen der Verriegelung entspannt, abstützt und
das erste Verbindungstrukturteil (3a) und die mit ihm verbundenen Teile aus der Fahrposition
in die Gehposition bewegt.
13. Ski mit einer kombinierten Abfahrt- und Tourenbindung, wobei ein Fersenhalter der
Bindung der Fersenhalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ist.