[0001] Die Erfindung betrifft eine sanitäre Einsetzeinheit, mit einem Einsetzgehäuse, in
welchem ein erster Strömungsweg und ein zweiter Strömungsweg ausgebildet sind, wobei
der erste Strömungsweg und der zweite Strömungsweg jeweils zwischen wenigstens einer
zuströmseitigen Einlassöffnung und einem abströmseitigen Auslassende verlaufen, und
mit einem Ventilkörper, welcher von einem ersten Schaltzustand gegen eine Rückstellkraft
in einen zweiten Schaltzustand verstellbar ist, wobei der zweite Strömungsweg in dem
ersten Schaltzustand durch den Ventilkörper verschlossen und in dem zweiten Schaltzustand
geöffnet ist.
[0002] Derartige Einsetzeinheiten sind bekannt und haben sich beispielsweise bei Wasserarmaturen
bewährt, um ein Umschalten zwischen einem aus dem ersten Strömungsweg austretenden
ersten Austrittsstrahl und einem aus dem zweiten Strömungsweg austretenden zweiten
Austrittsstrahl zu ermöglichen. Die bekannten Lösungen sehen hierbei ein Abschalten
oder Unterbrechen des ersten Strömungswegs bei einem Zuschalten oder Öffnen des zweiten
Strömungswegs vor, sodass in jedem Schaltzustand immer nur ein Strömungsweg geöffnet
und der jeweils andere Strömungsweg geschlossen ist.
[0003] In der
US 7 431 224 B2 ist eine sanitäre Einsetzeinheit der eingangs erwähnten Art mit einem Einsetzgehäuse
vorbeschrieben, in welchem ein erster und ein zweiter Strömungsweg ausgebildet sind.
Dabei geht die in
US 7 431 224 B2 vorbeschriebene Erfindung von einem Stand der Technik aus, bei dem im Armaturenauslass
ein Einsatz vorgesehen ist, der die gleichmäßige Verteilung des Auslassflusses über
die Querschnittsfläche hinweg unterstützen und gegebenenfalls auch eine gleichmäßige
Verteilung von warmem und kaltem Wasser unterstützen soll, um das Risiko zu minimieren,
dass sich der Benutzer die Hände verbrüht, wenn der Warmwasserstrom nicht richtig
mit dem Kaltwasserstrom vermischt ist. Der in
US 7 431 224 B2 in Bezug genommene Stand der Technik weist regelmäßig die Form eines in der Auslassöffnung
montierbaren Querstopfens auf, der von mehreren Axialbohrungen durchzogen ist. Die
kombinierte Querschnittsfläche der Bohrungen ist in der Regel geringfügig kleiner
als die Querschnittsfläche, die erforderlich ist, um die volle Durchflussrate des
Wassers durch den Ventilmechanismus zu bewältigen, so dass der Querstopfen am Handauslass
einen kleinen Rückstau verursacht, um einen Wasserstrahl aus dem Hahn zu erzeugen.
Wenn jedoch das Hahnventil nur teilweise geöffnet ist, so übersteigt die kombinierte
Querschnittsfläche der Bohrungen in dem Stopfen die Querschnittsfläche die erforderlich
ist, um die volle Durchflussrate des Wassers durch den Stopfen zu bewältigen. Das
Wasser tritt dann mangels Druckabfall am Stopfen als langsamer Wasserfluss aus dem
Hahnauslass aus. Da der langsame Wasserfluss nicht die Auslassöffnung füllt, sondern
als flacher Fluss in einem Bogen am unteren Abschnitt des Stopfens austritt, erweckt
der flache Wasserfluss nicht nur den Anschein einer geringen Wasserdurchflussrate,
sondern ist für den Benutzer auch ästhetisch inakzeptabel, da der Fluss die Form eines
trägen Tröpfelns aus dem Hahn hat. Um nun eine durch die Strömung oder den Druck ansprechende
Einsetzeinheit zu schaffen, die den Wasserausflüss so steuert, dass das Wasser in
einer Anordnung von Strahlen mit niedrigen Durchflussraten austritt, aber bei Bedarf
auch die volle Wasserströmung ermöglicht, ist in
US 7 431 224 B2 vorgesehen, dass der Einlass im Einsetzgehäuse über einen ersten und einen zweiten
Strömungsweg mit dem Auslass verbunden ist, wobei im zweiten Strömungsweg ein Ventil
vorgesehen ist, dass den zweiten Strömungsweg freigibt, wenn der Wasserdruck einen
Schwellenwert übersteigt. Das ausströmende Wasser fließt also zunächst bei geringem
Wasserdruck durch einen ringförmig angeordneten ersten Strömungsweg, um nach Überschreiten
eines Schwellenwertes und Öffnen des im zweiten Strömungsweg vorgesehenen Ventils
das Wasser auch durch den innenliegenden zweiten Strömungsweg austreten zu lassen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Ausgestaltung für ein
sanitäres Einsetzteil bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung der genannten Aufgabe werden erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs
1 vorgeschlagen. Insbesondere wird somit bei einem sanitären Einsetzteil der eingangs
beschriebenen Art vorgeschlagen, dass an dem Ventilkörper ein im ersten Strömungsweg
angeordnetes Strömungshindernis ausgebildet ist und dass der erste Strömungsweg in
dem ersten Schaltzustand und dem zweiten Schaltzustand durchströmbar ist. Somit ist
erreichbar, dass in dem zweiten Schaltzustand sowohl der erste Strömungsweg als auch
der zweite Strömungsweg geöffnet sind. Das Wasser kann daher im zweiten Schaltzustand
gleichzeitig durch die parallel zueinander ausgebildeten Strömungswege strömen. Die
im zweiten Schaltzustand insgesamt bereitgestellte Querschnittsfläche der Strömungswege
ist somit gegenüber der bislang bekannten, ausschließlichen Freischaltung nur des
zweiten Strömungsweges bei gleichzeitiger Sperrung des ersten Strömungsweges vergrößerbar.
Die Ausbildung eines Strömungshindernisses im ersten Strömungsweg bietet den Vorteil,
dass eine in dem ersten Strömungsweg strömende Flüssigkeit eine Kraft zum Umschalten
des Ventilkörpers in den zweiten Schaltzustand entwickeln kann. Somit ist ein automatisches
Umschalten des Ventilkörpers bei ausreichendem Wasserdruck im ersten Schaltzustand
bewirkbar.
[0006] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Strömungshindernis
als eine Durchströmungsöffnung gebildet ist. Die Durchstromöffnung bildet somit eine
Querschnittsverengung im ersten Strömungsweg. Somit ist auf einfache Weise ein Strömungshindernis
durch eine Verengung gegenüber benachbarten (vorgeschalteten und nachgeschalteten)
Abschnitten des Strömungsweges schaffbar. Bevorzugt ist die Durchströmungsöffnung
in Strömungsrichtung verengend ausgebildet. Somit ist beispielsweise eine sich konisch
verjüngende Durchströmungsöffnung verwendbar. Von Vorteil ist dabei, dass durch die
Verengung des Strömungsweges an der Durchströmungsöffnung ein einfaches Mittel geschaffen
ist, um den Ventilkörper in Abhängigkeit von dem Wasserdruck und/oder der Strömungsgeschwindigkeit/Strömungsmenge
zu beaufschlagen und zu betätigen.
[0007] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Strömungshindernis
an einem zuströmseitigen Ende des Ventilkörpers ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei,
dass eine Beaufschlagung des Ventilkörpers durch anströmendes Wasser zum Umschalten
des Ventilkörpers einfach erreichbar ist.
[0008] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
abströmseitig über eine Abstützung an einem mit dem Einsteckgehäuse starr verbundenen
Stützelement abgestützt ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine Gestaltänderung des
Ventilkörpers einfach erreichbar ist, indem das Einsteckgehäuse als Widerlager für
die Druckbeaufschlagung des Ventilkörpers wirkt.
[0009] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
durch eine Gestaltänderung von dem ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand
überführbar ist. Die Gestaltänderung kann hierbei durch elastische Verformung des
Ventilkörpers erreicht sein. Von Vorteil ist dabei, dass ein Widerstand gegen eine
elastische Gestaltänderung zur Erzeugung der Rückstellkraft, die eine Überführung
in den ersten Schaltzustand bewirkt, verwendbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann
vorgesehen sein, dass der Ventilkörper durch eine Lageveränderung von dem ersten Schaltzustand
in den zweiten Schaltzustand überführbar ist. Beispielsweise kann die Umschaltung
durch eine kombinierte Gestaltänderung und Lageveränderung erfolgen.
[0010] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
einen elastischen Wandbereich aufweist. Von Vorteil ist dabei, dass ein Bereich für
eine definierte Gestaltänderung schaffbar ist.
[0011] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der oder ein elastische(r)
Wandbereich als Knickzone ausgebildet ist. Hierbei wird unter einer Knickzone allgemein
ein Bereich verstanden, der so ausgerichtet und ausgebildet ist, dass bei der Beaufschlagung
zum Umschalten eine Knickung der Knickzone erfolgt. Die Knickung ist hierbei gekennzeichnet
durch eine Materialverformung, die erst bei Überschreitung eines Schwellwertes für
die beaufschlagende Kraft einsetzt, wobei die für ein Fortsetzen der Materialverformung
erforderliche Kraft geringer ist als der (anfänglich zu überschreitende) Schwellwert.
Dieses Verhalten kann beispielsweise dadurch erzeugt werden, dass ein Kraftvektor,
der ein Material des elastischen Wandbereichs anfänglich beaufschlagt, in diesem Material
verläuft, und dass das Material sich nach Einsetzen der Knickung so verformt, dass
der weiter beaufschlagende Kraftvektor aus dem Material herauszeigt. Vorteil der Knickung
gegenüber einer elastischen Verformung beispielsweise nach dem Hookschen Gesetz -
nach dem die Verformung proportional zur Verformungskraft ist - ist, dass ein Schwellwert
definierbar ist, ab welchem erst eine Gestaltänderung einsetzt.
[0012] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der oder ein elastische(r)
Wandbereich des Ventilkörpers in dem ersten Schaltzustand entlang einer Verlaufsrichtung
einen geradlinigen Verlauf und in dem zweiten Schaltzustand entlang der Verlaufsrichtung
einen geknickten Verlauf aufweist. Somit ist eine Gestaltänderung durch Knickung erreichbar.
[0013] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der oder ein elastische(r)
Wandbereich hohlzylinderförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise umgibt der elastische
Wandbereich den ersten Strömungsweg abschnittsweise und nimmt diesen abschnittsweise
auf. Von Vorteil ist dabei, dass eine mittige Beaufschlagung des Ventilkörpers durch
das im ersten Strömungsweg strömende Wasser erreichbar ist. Hierdurch kann eine definierte
Verstellbewegung des Ventilkörpers zwischen erstem Schaltzustand und zweitem Schaltzustand
erreicht werden.
[0014] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
als Hohlkörper ausgebildet ist. Vorzugsweise nimmt der Höhlkörper den ersten Strömungsweg
abschnittsweise auf. Von Vorteil ist dabei, dass eine platzsparende Führung des ersten
Strömungsweges ermöglicht ist. Von Vorteil ist dabei weiter, dass eine Abzweigung
des zweiten Strömungsweges von dem ersten Strömungsweg durch den Ventilkörper bildbar
ist. Beispielsweise kann der Ventilkörper bis auf die oder eine Durchströmungsöffnung
eine den ersten Strömungsweg von dem zweiten Strömungsweg nach der Verzweigung trennende
Form aufweisen.
[0015] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
topfförmig ausgebildet ist, wobei im Topfboden zumindest ein Durchflussloch für den
ersten Strömungsweg vorgesehen ist. Durch die Topfform ist auf einfache Weise eine
Abzweigung des zweiten Strömungsweges von dem ersten Strömungsweg ausbildbar. Beispielsweise
kann der erste Strömungsweg innerhalb der Topfform, also in einem von der Topfform
zumindest teilweise umschlossenen Innenraum, geführt sein. Der zweite Strömungsweg
kann außerhalb der Topfform geführt sein. Bevorzugt ist die Topfform mit einer flüssigkeitsdichten
Wandung gefertigt, sodass die Strömungswege voneinander getrennt werden können. Insbesondere
kann hierbei vorgesehen sein, dass das Strömungshindernis, vorzugsweise als Durchströmungsöffnung,
an einer Stirnseite des topfförmigen Ventilkörpers ausgebildet ist. Von Vorteil ist
dabei, dass die am Strömungshindernis strömende Flüssigkeit aufgrund des Strömungswiderstandes
eine Kraft entwickeln kann, mit welcher das Umschalten des Ventilkörpers antreibbar
ist. Vorzugsweise ist die Stirnseite plattenförmig ausgebildet. Von Vorteil ist dabei,
dass eine an dem Durchströmungshindernis entwickelte Kraft auf die seitliche Wandung
leitbar ist. Bevorzugt ist die Stirnseite unelastisch oder starr im Vergleich zu dem
elastischen Wandbereich ausgebildet. Besonders günstig ist es dabei, wenn das Strömungshindernis
mittig in Bezug auf die Stirnseite ausgebildet ist. Hierdurch ist eine mittige, symmetrische
Beaufschlagung des Ventilkörpers aufgrund der durch das Strömungshindernis strömenden
Flüssigkeit erreichbar, mit welcher eine definierte Gestaltänderung und/oder eine
definierte Lageveränderung des Ventilkörpers beim Umschalten bewirkbar ist/sind.
[0016] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der oder einer
zuströmseitigen Stirnseite des Ventilkörpers eine Dichtfläche ausgebildet ist, mit
welcher der zweite Strömungsweg im ersten Schaltzustand des Ventilkörpers dicht verschließbar
ist. Somit ist ein einfaches Mittel zur Unterbrechung des zweiten Strömungsweges im
ersten Schaltzustand bereitstellbar.
[0017] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass auf einfache Weise
eine definierte Gestaltänderung erreichbar ist.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
einstückig ausgebildet ist. Somit ist eine einfache Montage erreichbar. Bevorzugt
ist der Ventilkörper aus einem elastischen Material, beispielsweise aus Gummi gefertigt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Ventilkörper aus Silikon oder einem thermoplastischen
Elastomer hergestellt ist. Die elastischen Eigenschaften des verwendeten Materials
sind somit zur Entwicklung einer Rückstellkraft, die einer Gestaltänderung vom ersten
Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand entgegenwirkt, nutzbar.
[0019] Möglich ist also, dass als Rückstellkraft zum Rückstellen des Ventilkörpers in den
ersten Schaltzustand ein Federelement und/oder die Eigenelastizität des für den Ventilkörper
verwendeten Materials vorgesehen ist. Zusätzlich oder stattdessen sieht eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass zum Rückstellen des Ventilkörpers
in den ersten Schaltzustand eine magnetische Rückstellkraft vorgesehen ist. Dazu ist
es zweckmäßig, wenn die Platte und/oder der Ventilkörper aus einem magnetischen oder
magnetisierbaren Material hergestellt ist/sind. Möglich ist auch, dass auf der dem
Ventilkörper abgewandten Seite der Platte und/oder der der Platte abgewandten Seite
des Ventilkörpers ein vorzugsweise ringförmiger Dauermagnet vorgesehen ist, dessen
Ringöffnung insbesondere etwa koaxial zur Durchströmöffnung im Ventilkörper angeordnet
ist. So kann eine vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung beispielsweise
einen ringförmigen Dauermagneten aufweisen, welcher auf der der Platte abgewandten
Seite des Ventilkörpers angeordnet ist und welcher mit der aus einem magnetischen
oder magnetisierbaren Material hergestellten Platte zusammenwirkt. Bei einer solchen
Ausführungsform wird der Ventilkörper im ersten Schaltzustand auch mittels der Magnetkraft
derart gegen die Platte gedrückt, dass der zwischen Platte und Ventilkörper liegende
Bereich in diesem Schaltzustand gut abgedichtet ist.
[0020] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an einem zuströmseitigen
Ende des Ventilkörpers ein Führungselement ausgebildet ist, welches zumindest in dem
ersten Schaltzustand in ein Gegenführungselement eingreift und zumindest eine Bewegung
oder Gestaltänderung des Ventilkörpers beim Übergang von dem ersten Schaltzustand
zum zweiten Schaltzustand zumindest in einem Lage- oder Gestaltänderungsabschnitt
führt. Von Vorteil ist dabei, dass eine definierte Gestaltänderung unterstützbar ist,
indem das Führungselement in einer vorgegebenen Bahn geführt ist. Vorzugsweise ist
das Gegenführungselement mit dem Einsteckgehäuse verbunden. Von Vorteil ist dabei,
dass eine vorgegebene Führung in Bezug auf das Einsteckgehäuse einrichtbar ist.
[0021] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an einem zuströmseitigen
Ende des Ventilkörpers ein Rastelement ausgebildet ist, welches in dem ersten Schaltzustand
mit einem mit dem Einsteckgehäuse verbundenen Gegenrastelement verrastet. Von Vorteil
ist dabei, dass ein Auslösepunkt definierbar ist, ab welchem ein Umschaltvorgang des
Ventilkörpers einsetzen soll. Dieser Auslösepunkt kann hierbei durch die Kraft gegeben
sein, die erforderlich ist, um die Rastverbindung zwischen dem Rastelement und dem
Gegenrastelement entgegen der Einrastrichtung aufzulösen oder aufzubrechen. Ein Flattern
des Ventilkörpers beim Übergang von dem ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand
ist somit vermeidbar, da nach Überwindung der Rastverbindung die durch die Strömung
oder den Wasserdruck erzeugte Kraft ausreicht, um den Ventilkörper vollständig bis
in den zweiten Schaltzustand zu überführen.
[0022] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Rastelement
um den Ventilkörper umlaufend ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine allseitige
Halterung des Ventilkörpers am Gegenrastelement erreichbar ist. Somit ist eine definierte
Ausgangsposition für den Umschaltvorgang des Ventilkörpers einrichtbar. Besonders
günstig ist es, wenn das Rastelement als ringförmige Rastnase ausgebildet ist, die
in das Gegenrastelement, das als eine korrespondierende Ringnut oder ringförmige Gegenrastnase
ausgebildet ist, eingreift.
[0023] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Strömungshindernis
an dem Ventilkörper mittig in Bezug auf wenigstens ein Element, vorzugsweise mehrere
Elemente, aus der Gruppe von: Längsachse des Ventilkörpers, elastischer Wandbereich,
Rastelement, Führungselement und Abstützung ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei,
dass die beaufschlagende Kraft mittig in den Ventilkörper einbringbar ist, um eine
definierte Gestaltänderung zu erreichen.
[0024] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die oder eine Abstützung
des Ventilkörpers einen Verstärkungsring aufweist. Von Vorteil ist dabei, dass ein
stabiles Widerlager zur Aufnahme einer den Ventilkörper beaufschlagenden Kraft bereitstellbar
ist. Der Ventilkörper kann so zwischen dem Strömungshindernis und dem oder einem die
Abstützung tragenden Stützelement beaufschlagt werden, wodurch die gewünschte Gestaltänderung
zum Umschalten erzwingbar ist. Vorzugsweise umläuft der Verstärkungsring den ersten
Strömungsweg. Dies hat den Vorteil, dass die durch eine Strömung im ersten Strömungsweg
entwickelte Beaufschlagung allseitig oder sogar mittig abstützbar ist.
[0025] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper
in dem zweiten Schaltzustand an einem mit dem Einsteckgehäuse verbundenen Anschlagelement
anliegt. Von Vorteil ist dabei, dass ein definierter Endpunkt für die Umschaltbewegung
in den zweiten Schaltzustand einrichtbar ist. Vorzugsweise ist das Anschlagelement
als Zapfen ausge-bildet. Somit ist ein einfaches Mittel bereitgestellt, um den zweiten
Schaltzustand des Ventilkörpers vorzugeben. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass
das Anschlagelement die oder eine Lage- und/oder Gestaltänderung des Ventil-körpers
zwischen dem ersten Schaltzustand und dem zweiten Schaltzustand begrenzt. Bei einer
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Anschlagelement einen zumindest
in dem zweiten Schaltzustand offenen Abschnitt des ersten Strömungsweges bildet. Von
Vorteil ist dabei, dass der erste Strömungsweg im zweiten Schaltzustand nicht unterbrochen
ist, sondern für die Wasserdurchströmung verfügbar bleibt.
[0026] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass im ersten Strömungsweg
ein Mengenbegrenzer in Strömungsrichtung vor dem Ventilkörper angeordnet ist. Von
Vorteil ist dabei, dass kontrollierte Strömungsverhältnisse am Strömungshindernis
einrichtbar sind. Somit ist ein gewünschter Umschaltpunkt des Ventilkörpers genau
vorgebbar. Ein Flattern des Ventilkörpers, wenn die Umschaltbedingungen gerade erreicht
aber noch nicht überschritten werden, ist vermeidbar. Alternativ oder zusätzlich kann
vorgesehen sein, dass im zweiten Strömungsweg ein Mengenbegrenzer in Strömungsrichtung
vor dem Ventilkörper angeordnet ist. Besonders günstig ist es, wenn der erste Strömungsweg
und der zweite Strömungsweg einen gemeinsamen Abschnitt aufweisen, welcher durch den
Mengenbegrenzer verläuft.
[0027] Bevorzugt weisen der erste Strömungsweg und der zweite Strömungsweg einen gemeinsamen
Abschnitt auf und verzweigen sich in Strömungsrichtung vor dem Ventilkörper.
[0028] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Strömungsweg
am Auslassende in einem ersten Auslassbereich und der zweite Strömungsweg am Auslassende
in einem zweiten Auslassbereich austreten, wobei der zweite Auslassbereich den ersten
Auslassbereich quer zu einer Austrittsrichtung umgibt. Von Vorteil ist dabei, dass
ein aus dem zweiten Auslassbereich bei im zweiten Schaltzustand befindlichem Ventilkörper
austretender Wasserstrahl wie ein Vorhang oder Sichtschutz einen aus dem ersten Auslassbereich
austretenden Wasserstrahl verbergen kann. Somit ist auch im zweiten Schaltzustand
des Ventilkörpers eine einheitliche, homogene Anmutung des austretenden Wasserstrahls
erreichbar.
[0029] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist aber
nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen des Ausführungsbeispiels.
[0030] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße sanitäre Einsetzeinheit in teilweise aufgeschnittener Darstellung,
- Fig. 2
- die Einsetzeinheit gemäß Fig.1 in Explosionsdarstellung,
- Fig. 3
- die Einsetzeinheit gemäß Fig.1 mit in erstem Schaltzustand befindlichen Ventilkörper,
- Fig. 4
- die Einsetzeinheit gemäß Fig.1 mit in einem Zwischenzustand zwischen dem erstem Schaltzustand
und dem zweiten Schaltzustand befindlichen Ventilkörper,
- Fig. 5
- die Einsetzeinheit gemäß Fig.1 mit in zweitem Schaltzustand befindlichen Ventilkörper,
und
- Fig. 6
- eine mit der Einsetzeinheit gemäß den Figuren 1 bis 5 vergleichbar ausgestaltete Einsetzeinheit,
bei der zum Rückstellen des Ventilkörpers zusätzlich eine magnetische Rückstellkraft
vorgesehen ist.
[0031] In den Figuren 1 bis 6 ist eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Einsetzeinheit in zwei
verschiedenen Ausführungen dargestellt. Dabei ist in Fig.1 eine dieser Ausführungen
der Einsetzeinheit in einer segmentartig aufgeschnittenen Darstellung gezeigt.
[0032] Die Einsetzeinheit 1 hat ein mehrteiliges Einsetzgehäuse 2, welches zum Einsetzen
in einen Wasserauslauf einer nicht weiter dargestellten Armatur ausgebildet ist.
[0033] In dem Einsetzgehäuse 2 sind ein erster Strömungsweg 3 und ein zweiter Strömungsweg
4 für durchströmendes Wasser ausgebildet.
[0034] Der erste Strömungsweg 3 und der zweite Strömungsweg 4 verlaufen parallel zueinander
zwischen einer Einlassöffnung 5 und einem Auslassende 6.
[0035] Die Einlassöffnung 5 wird hierbei durch ein Einlasssieb 7 bedeckt.
[0036] Die Einsetzeinheit 1 wird im Gebrauch in einen Wasserauslass einer Wasserarmatur
in einer Orientierung eingesetzt, in welcher das Einlasssieb 7 zuerst angeströmt wird.
Die Einlassöffnung 5 ist somit zuströmseitig angeordnet, das Auslassende 6 dagegen
abströmseitig. Das Wasser strömt somit in einer Strömungsrichtung von der Einlassöffnung
5 zum Auslassende 6.
[0037] Im Inneren des Einsetzgehäuses 2 ist ein Ventilkörper 8 angeordnet, der einstückig
aus Silikon oder einem anderen Gummi oder allgemein aus einem elastischen Material
gefertigt ist. Silikon hat den zusätzlichen Vorteil, dass es lebensmittelecht ist.
Es sind auch andere lebensmittelechte, elastische Materialien verwendbar.
[0038] Dieser Ventilkörper 8 ist zwischen einem ersten Schaltzustand, der in den Fig.3 und
6 gezeigt ist, und einem zweiten Schaltzustand, der in Fig.5 gezeigt ist, verstellbar.
[0039] Fig.4 zeigt einen Zwischenzustand des Ventilkörpers 8 bei der Verstellung, also der
Lage- und Gestaltänderung, zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand.
[0040] Fig.1 zeigt den Ventilkörper 8 ebenfalls in einem Zwischenzustand.
[0041] Fig.2 zeigt den Ventilkörper 8 in einem entspannten Grundzustand, der im Wesentlichen,
also abgesehen von einer eingerichteten Vorspannung, dem ersten Schaltzustand entspricht.
Hieraus ist ersichtlich, dass der Ventilkörper 8 bei Abwesenheit von Beaufschlagung
selbsttätig in den ersten Schaltzustand zurückkehrt. Dies bedeutet, dass die Verstellung,
also im Ausführungsbeispiel die Gestaltänderung, des Ventilkörpers 8 aus dem ersten
Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand gegen eine Rückstellkraft erfolgen muss,
welche der elastische Ventilkörper 8 aufgrund seiner Elastizität selbst entwickelt.
[0042] Der Ventilkörper 8 gibt im ersten Schaltzustand den ersten Strömungsweg 3 frei und
sperrt den zweiten Strömungsweg 4. Im zweiten Schaltzustand gibt der Ventilkörper
8 dagegen den ersten Strömungsweg 3 und den zweiten Strömungsweg 4 gleichzeitig frei.
Der zweite Strömungsweg 4 wird somit in dem zweiten Schaltzustand des Ventilkörpers
8 zu dem ersten Strömungsweg 3 hinzugeschaltet.
[0043] Der Ventilkörper 8 kann durch einen an der Einlassöffnung 5 anliegenden Wasserdruck
oder eine durch die Einlassöffnung 5 einströmende Wasserströmung aus dem ersten Schaltzustand
in den zweiten Schaltzustand überführt werden.
[0044] Hierzu ist an dem Ventilkörper 8 ein Strömungshindernis 9 ausgebildet. Das Strömungshindernis
9 bildet einen erhöhten Strömungswiderstand im ersten Strömungsweg 3.
[0045] Im Ausführungsbeispiel ist das Strömungshindernis 9 als Durchströmungsöffnung 10
ausgebildet. Die Durchströmungsöffnung 10 weist einen in Strömungsrichtung abnehmenden
lichten Durchmesser auf und verengt sich somit konisch in Strömungsrichtung.
[0046] Abströmseitig ist an dem Ventilkörper 8 eine Abstützung 11 ausgebildet, über welche
der Ventilkörper 8 an einem Stützelement 12 abgestützt ist. Die Abstützung 11 ist
als ringförmig umlaufender Verstärkungsring ausgebildet und umfasst umfangsseitig
den ersten Strömungsweg 3.
[0047] Das Stützelement 12 ist ebenfalls ringförmig ausgebildet und mit dem Einsetzgehäuse
2 verbunden.
[0048] Der Ventilkörper 8 weist einen elastischen Wandbereich 13 auf, welcher die erwähnte
Rückstellkraft bewirkt.
[0049] Der elastische Wandbereich 13 ist im ersten Schaltzustand gemäß Fig.3 zylinderförmig
ausgebildet und umgibt einen Abschnitt des ersten Strömungsweges 3. Der Ventilkörper
8 ist somit als Hohlkörper ausgebildet.
[0050] Der elastische Wandbereich 13 weist einen ringförmigen Materialschwächungsbereich
14 auf, in welchem eine Knickung erfolgt, wenn ein auf das Strömungshindernis 9 eingebrachter
Druck einen Schwellwert übersteigt.
[0051] Der elastische Wandbereich 8 bildet somit eine Knickzone. Im ersten Schaltzustand
weist der elastische Wandbereich 13 in einer Verlaufsrichtung längs der Strömungsrichtung
einen geradlinigen Verlauf auf. Im zweiten Zustand ist in dem ringförmigen Materialschwächungsbereich
14 ein Knick ausgebildet, sodass der elastische Wandbereich 13 in der Verlaufsrichtung
einen geknickten Verlauf einnimmt. Durch die Knickung faltet sich der elastische Wandbereich
13 nach innen und/oder nach außen in Verlaufsrichtung zusammen
[0052] Der Materialschwächungsbereich 14 definiert mit anderen Worten eine Sollknicklinie,
welche auf dem elastischen Wandbereich 13 um eine Längsachse 16 des Ventilkörpers
8 umläuft.
[0053] Zuströmseitig schließt sich an den elastischen Wandbereich 13 eine plattenförmige
Stirnseite 15 an. Mittig in der Stirnseite 15, also im Zentrum der scheibenförmigen,
runden Stirnseite 15, ist die Durchströmungsöffnung 10 oder allgemein das Strömungshindernis
9 eingebracht.
[0054] Die Stirnseite 15 ist im Vergleich zum elastischen Wandbereich 13 vergleichsweise
steif ausgebildet, um den von der im ersten Strömungsweg 3 strömenden Flüssigkeit
auf das Strömungshindernis 9 eingebrachten Druck als Kraft auf den elastischen Wandbereich
13 zu übertragen.
[0055] Der Kraftvektor dieser Kraft verläuft im ersten Schaltzustand innerhalb des elastischen
Wandbereichs 13. Erst bei Überschreiten eines Schwellwertes kommt es zur Knickung
des ersten Wandbereichs 13, wodurch der Ventilkörper 8 in den zweiten Schaltzustand
überführt wird. Sobald die Knickung eingesetzt hat, wird der Ventilkörper 8 in den
zweiten Schaltzustand versetzt, da die Kraft zur weiteren Materialverformung geringer
als die anfänglich erforderliche Kraft ist.
[0056] Der Ventilkörper 8 bildet mit dem hohlzylindrischen Wandbereich 13 und der Stirnseite
15 eine Topfform, deren im Topfboden dieser Topfform befindliche Öffnung in Strömungsrichtung
ausgebildet ist. Somit führt der erste Strömungsweg 3, der abschnittsweise in dem
Ventilkörper 8 verläuft, aus der Öffnung der Topfform heraus.
[0057] Insgesamt ist ersichtlich, dass der Ventilkörper 8 rotationssymmetrisch um eine Längsachse
16 ausgebildet ist.
[0058] In dem der Strömungsrichtung zugewandten Ende 17 ist ein Führungselement 18 ausgebildet.
Im ersten Schaltzustand greift das Führungselement 18 in ein Gegenführungselement
19 ein.
[0059] Das Führungselement 18 ist zapfenförmig ausgebildet. Das Gegenführungselement 19
ist als Bohrung ausgeführt, deren Durchmesser auf das Führungselement 18 abgestimmt
ist.
[0060] Das Gegenführungselement 19 ist an einer Platte 20 ausgebildet, welche mit dem Einsetzgehäuse
2 verbunden ist. Das Gegenführungselement 19 bildet somit eine Durchlassöffnung 32
in der Platte 20 für den ersten Strömungsweg 3.
[0061] Das an dem Einsetzgehäuse 2 abgestützte Gegenführungselement 19 führt somit den Ventilkörper
8 am Beginn der Gestaltänderungsbewegung beim Übergang von dem ersten in den zweiten
Schaltzustand.
[0062] An dem zapfenförmigen Führungselement 18 ist ein Rastelement 21 als ringförmig umlaufende
Rastnase ausgebildet. An dem Gegenführungselement 19 ist ein Gegenrastelement 22 in
Form einer innenseitig ringförmig umlaufenden Rastnase ausgebildet. Der lichte Innendurchmesser
des Gegenrastelements 22 ist kleiner als ein maximaler Außendurchmesser des Rastelements.
[0063] Das Rastelement 21 hintergreift daher in dem ersten Schaltzustand des Ventilkörpers
8 das Gegenrastelement 22. Somit erzeugt das Zusammenspiel des Rastelements 21 mit
dem Gegenrastelement 22 einen zusätzlichen Widerstand gegen einen Übergang vom ersten
Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand.
[0064] In dem ersten Schaltzustand gemäß Fig.3 ist der zweite Strömungsweg 4 durch eine
ringförmige Dichtfläche 31, welche an der Platte 20 dicht und flächig anliegt, unterbrochen.
Die Dichtfläche 31 ist hierbei an der Stirnseite 15 des Ventilkörpers 8 ausgebildet
und liegt im ersten Schaltzustand flächig an der Platte 20 abströmseitig an.
[0065] Im ersten Schaltzustand verschließt der Ventilkörper 8 somit die Durchlassöffnung
32 bis auf die Durchströmungsöffnung 10.
[0066] Der erste Schaltzustand kann erst verlassen werden, wenn die am Strömungshindernis
9 von der strömenden Flüssigkeit eingebrachte Kraft ausreicht, um sowohl die Rastverbindung
zwischen dem Rastelement 21 und dem Gegenrastelement 22 aufzulösen als den elastischen
Wandbereich 13 zu knicken.
[0067] Hierbei ist das Strömungshindernis 9 an dem rotationssymmetrischen Ventilkörper 8
mittig in Bezug auf die Längsachse 16, den zylinderförmigen elastischen Wandbereich
13, das ringförmig umlaufende Rastelement 21, das zapfenförmige, rotationssymmetrische
Führungselement 18 und die ring- oder krempenförmige Abstützung 11 ausgebildet. Mit
anderen Worten sind das Strömungshindernis 9, der elastische Wandbereich 13, das Rastelement
21, das Führungselement 18 und die Abstützung 11 konzentrisch zu der Längsachse 16
des rotationssymmetrischen Ventilkörpers 8 angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige
Krafteinleitung in den elastischen Wandbereich 8 und eine möglichst rotationssymmetrische
oder gleichmäßige Gestaltänderung des Ventilkörpers 8 zu erreichen.
[0068] Der zweite Schaltzustand des Ventilkörpers 8 wird durch das Anschlagelement 23 definiert,
welches zapfenförmig von einer Siebplatte 24 absteht. Die Siebplatte 24 ist mit dem
Einsteckgehäuse 2 verbunden. An der Siebplatte 24 ist auch das Stützelement 12 angeformt.
[0069] Das Anschlagelement 23 begrenzt somit die Gestaltänderungsbewegung des Ventilkörpers
8 und bildet einen Anschlag gegen die über das Strömungshindernis 9 eingebrachte Kraft.
[0070] Der in Fig.4 gezeigte Zwischenzustand wird nur kurzzeitig während eines Übergangs
eingenommen, da die Kraft, die zur weiteren Knickung des elastischen Wandbereichs
13 der Ausbildung eines ersten Knicks erforderlich ist, viel geringer ist als die
Kraft, die zur Ausbildung dieses ersten Knicks erforderlich war. Das Ventilelement
8 wird somit unmittelbar in den zweiten Schaltzustand übergehen, sobald die Rastverbindung
zwischen Rastelement 21 und Gegenrastelement 22 gelöst ist und die erwähnte Knickung
des elastischen Wandbereichs 13 eingesetzt hat.
[0071] In dem zweiten Schaltzustand verläuft der nun offene zweite Strömungsweg 4 ebenfalls
durch die Durchlassöffnung 32. Hinter der Durchlassöffnung 32 ist somit eine Verzweigung
der Strömungswege geschaffen, an welcher der zweite Strömungsweg 4 von dem ersten
Strömungsweg 3 abzweigt.
[0072] Am zuströmseitigen Ende des Anschlagelements 23 sind zwei sich kreuzende Schlitze
25 eingebracht. Diese Schlitze 25 bilden im zweiten Schaltzustand einen offen Abschnitt
des ersten Strömungswegs 3. Der Strömungsweg 3 wird somit im zweiten Schaltzustand
nicht verschlossen, sondern bleibt durchlässig oder offen.
[0073] Auch das Anschlagelement 23 ist konzentrisch zu der Längsachse 16 angeordnet.
[0074] Sobald der Wasserdruck im ersten Strömungsweg 3 genügend abfällt, kehrt der elastische
Wandbereich 13 in seine hohlzylindrische Grundform zurück. Somit wird der Ventilkörper
8 bei hinreichendem Druckabfall in den ersten Schaltzustand rückversetzt.
[0075] Konische Abschrägungen 27, 28 bzw. Anfasungen an dem Rastelement 21 und dem Gegenrastelement
22 erleichtern das Einrasten des Rastelements 21 hinter dem Gegenrastelement 22.
[0076] Trägt man die Position des Strömungshindernisses 9 relativ zu dem Einsteckgehäuse
2 bzw. der Durchlassöffnung 32 als Funktion des Wasserdrucks auf, so ergibt sich somit
ein Hystereseverhalten: Zunächst muss der (statische und/oder dynamische) Wasserdruck
einen Schwellwert überschreiten, um das Umschalten vom ersten Schaltzustand in den
zweiten Schaltzustand auszulösen. Sobald dieser Schwellwert überschritten wird, findet
der Übergang in den zweiten Schaltzustand vollständig statt. Der Ventilkörper 8 bleibt
im zweiten Schaltzustand, bis der Wasserdruck unter einen zweiten, niedrigeren Schwellwert
abgefallen ist, der durch die elastische Spannkraft des Ventilkörpers 8 überwindbar
ist. Erst dann kann der Ventilkörper 8 in den ersten Schaltzustand rückgestellt werde.
Dieser zweite Schwellwert liegt deutlich unter dem ersten Schwellwert. Zwischenzustände,
in denen keiner der Schaltzustände definiert eingenommen wird, sondern in denen der
Ventilkörper unkontrolliert flattert, sind so vermeidbar.
[0077] In Strömungsrichtung vor dem Ventilkörper 8 ist ein Mengenbegrenzer 26 der an sich
bekannten Art angeordnet. Der Mengenbegrenzer 26 stellt an dem Strömungshindernis
9 definierte Strömungsverhältnisse ein, sodass der Auslösepunkt für das Umschalten
vom ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand, welcher durch Überschreiten
eines Druckschwellwertes gekennzeichnet ist, genau definierbar ist.
[0078] Am Auslassende 6 ist ein erster Auslassbereich 29 ausgebildet. In dem ersten Auslassbereich
29 tritt das über den ersten Strömungsweg 3 strömende Wasser aus.
[0079] Am Auslassende 6 ist ferner ein zweiter Auslassbereich 30 ausgebildet. In dem zweiten
Auslassbereich 30 tritt das über den zweiten Strömungsweg 4 strömende Wasser aus.
[0080] Der zweite Strömungsweg 4 ist zu Luftbeimischung zu dem strömenden Wasser eingerichtet.
Das aus dem zweiten Auslassbereich 30 austretende Wasser hat daher ein milchiges Erscheinungsbild.
Der Wasserstrahl aus dem ersten Auslassbereich 29, also dem ersten Strömungsweg 3,
hat dagegen ein klares Erscheinungsbild.
[0081] Der zweite Auslassbereich 30 umgibt den ersten Auslassbereich 29 ringförmig und quer
zur Austrittsrichtung des Wassers aus dem Auslassende 6, sodass der erste Auslassbereich
29 innerhalb des zweiten Auslassbereichs 30 liegt. Somit bildet das aus dem zweiten
Auslassbereich 30 im zweiten Schaltzustand austretende Wasser einen Wasserstrahl in
Form eines Hohlzylinders. Im Inneren dieses Hohlzylinders verläuft der aus dem ersten
Auslassbereich 29 austretende klare Wasserstrahl verborgen hinter dem milchigen Wasserstrahl.
Da der zweite Strömungsweg zumindest auslassseitig den ersten Strömungsweg umschließt,
wird das aus dem ersten Strömungsweg austretende Wasser durch das aus dem zweiten
Strömungsweg ausströmende Wasser vollständig und blickdicht umschlossen.
[0082] Die in Fig.6 in einem Längsschnitt dargestellte Einsetzeinheit 1 entspricht im Wesentlichen
der in den Fig.1 bis 5 gezeigten Ausführungsform. Bei der Einsetzeinheit 1 gemäß Fig.6
ist jedoch zum Rückstellen des Ventilkörpers 8 in den ersten Schaltzustand zusätzlich
oder - wie hier - stattdessen eine magnetische Rückstellkraft vorgesehen. Dazu ist
die Platte 20 des in Fig.6 gezeigten Ausführungsbeispieles aus einem magnetischen
oder magnetisierbaren Material hergestellt, während auf der der Platte 20 abgewandten
Seite des Ventilkörpers ein ringförmiger Dauermagnet 33 angeordnet ist. Dieser ringförmige
Dauermagnet 33, dessen Ringöffnung etwa koaxial zu der im Topfboden des topfförmigen
Ventilkörpers 8 befindlichen Öffnung angeordnet ist, wirkt mit dem magnetischen bzw.
magnetisierbaren Material der Platte 20 derart zusammen, dass bei der in Fig.6 gezeigten
Einsetzeinheit 1 auch eine magnetische Rückstellkraft auf den Ventilkörper 8 einwirkt.
Diese magnetische Rückstellkraft dient nicht nur zum Betätigen des Ventilkörpers 8,
sondern dichtet gleichzeitig auch den zwischen der Platte 20 und der benachbarten
Flachseite des Ventilkörpers 8 befindlichen Bereich im ersten Schaltzustand wirkungsvoll
ab. Dabei ist es von Vorteil, dass die Feldstärke dieser magnetischen Rückstellkraft
quadratisch mit dem Abstand des Ventilkörpers 8 von der Platte 20 abnimmt.
[0083] Bei einer sanitären Einsetzeinheit 1 mit einem zwischen einem ersten Schaltzustand
und einem zweiten Schaltzustand schaltbaren, elastisch verformbaren Ventilkörper 8
wird vorgeschlagen, einen ersten Strömungsweg 3 und einen zweiten Strömungsweg 4 auszubilden
und den zweiten Strömungsweg 4 im ersten Schaltzustand zu sperren und im zweiten Schaltzustand
zuzuschalten, wobei der erste Strömungsweg 3 im ersten Schaltzustand und im zweiten
Schaltzustand geöffnet ist.
Bezugszeichenliste
[0084]
- 1
- Einsetzeinheit
- 2
- Einsetzgehäuse
- 3
- erster Strömungsweg
- 4
- zweiter Strömungsweg
- 5
- Einlassöffnung
- 6
- Auslassende
- 7
- Einlasssieb
- 8
- Ventilkörper
- 9
- Strömungshindernis
- 10
- Durchströmungsöffnung
- 11
- Abstützung
- 12
- Stützelement
- 13
- elastischer Wandbereich
- 14
- Materialschwächungsbereich
- 15
- Stirnseite
- 16
- Längsachse
- 17
- zuströmseitiges Ende des Ventilkörpers
- 18
- Führungselement
- 19
- Gegenführungselement
- 20
- Platte
- 21
- Rastelement
- 22
- Gegenrastelement
- 23
- Anschlagelement
- 24
- Siebplatte
- 25
- Schlitz
- 26
- Mengenbegrenzer
- 27
- Abschrägung
- 28
- Abschrägung
- 29
- erster Auslassbereich
- 30
- zweiter Auslassbereich
- 31
- Dichtfläche
- 32
- Durchlassöffnung
- 33
- Dauermagnet
1. Sanitäre Einsetzeinheit (1), mit einem Einsetzgehäuse (2), in welchem ein erster Strömungsweg
(3) und ein zweiter Strömungsweg (4) ausgebildet sind, wobei der erste Strömungsweg
(3) und der zweite Strömungsweg (4) jeweils zwischen wenigstens einer zuströmseitigen
Einlassöffnung (5) und einem abströmseitigen Auslassende (6) verlaufen, und mit einem
Ventilkörper (8), welcher von einem ersten Schaltzustand gegen eine Rückstellkraft
in einen zweiten Schaltzustand verstellbar ist, wobei der zweite Strömungsweg (4)
in dem ersten Schaltzustand durch den Ventilkörper (8) verschlossen und in dem zweiten
Schaltzustand geöffnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ventilkörper (8) ein im ersten Strömungsweg (3) angeordnetes Strömungshindernis
(9) ausgebildet ist und dass der erste Strömungsweg (3) in dem ersten Schaltzustand
und dem zweiten Schaltzustand durchströmbar ist.
2. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungshindernis (9) als eine vorzugsweise sich in Strömungsrichtung verengende
Durchströmungsöffnung (10) gebildet ist und/oder dass das Strömungshindernis (9) an
einem zuströmseitigen Ende (17) des Ventilkörpers (8) ausgebildet ist.
3. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (8) abströmseitig über eine Abstützung (11) an einem mit dem Einsteckgehäuse
(2) verbundenen Stützelement (12) abgestützt ist und/oder dass der Ventilkörper (8)
durch eine Gestaltänderung und/oder eine Lageveränderung von dem ersten Schaltzustand
in den zweiten Schaltzustand überführbar ist.
4. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (8) einen elastischen Wandbereich (13) aufweist und/oder dass der
oder ein elastische(r) Wandbereich (13) als Knickzone ausgebildet ist.
5. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der oder ein elastische(r) Wandbereich (13) des Ventilkörpers (8) in dem ersten Schaltzustand
entlang einer Verlaufsrichtung einen geradlinigen Verlauf und in dem zweiten Schaltzustand
entlang der Verlaufsrichtung einen geknickten Verlauf aufweist.
6. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der oder ein elastische(r) Wandbereich (13) hohlzylinderförmig, vorzugsweise den
ersten Strömungsweg (3) abschnittsweise aufnehmend, ausgebildet ist und/oder dass
der Ventilkörper (8) als Hohlkörper, vorzugsweise den ersten Strömungsweg (3) abschnittsweise
aufnehmend, ausgebildet ist.
7. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (8) topfförmig und/oder rotationssymmetrisch ausgebildet ist, und
dass das Strömungshindernis (9) an einer vorzugsweise plattenförmig ausgebildeten
Stirnseite (15), insbesondere mittig in Bezug auf die Stirnseite (15), angeordnet.
8. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (8) vorzugsweise einstückig aus einem elastischen Material, insbesondere
aus Silikon oder einem thermoplastischen Elastomer, hergestellt ist.
9. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Rückstellkraft zum Rückstellen des Ventilkörpers in den ersten Schaltzustand
ein Federelement und/oder die Eigenelastizität des für den Ventilkörper (8) verwendeten
Materials vorgesehen ist.
10. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Rückstellen des Ventilkörpers (8) in den ersten Schaltzustand eine magnetische
Rückstellkraft vorgesehen ist.
11. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (20) und/oder der Ventilkörper (8) aus einem magnetischen oder magnetisierbaren
Material hergestellt ist/sind.
12. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Ventilkörper (8) abgewandten Seite der Platte (20) und/oder der der Platte
(20) abgewandten Seite des Ventilkörpers (8) ein vorzugsweise ringförmiger Dauermagnet
(33) vorgesehen ist.
13. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einem zuströmseitigen Ende (17) des Ventilkörpers (8) ein Rastelement (21) ausgebildet
ist, welches in dem ersten Schaltzustand mit einem mit dem Einsetzgehäuse (2) verbundenen
Gegenrastelement (22) verrastet, und/oder dass das Rastelement (21) um den Ventilkörper
(8) umlaufend ausgebildet ist.
14. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungshindernis (9) an dem Ventilkörper (8) mittig in Bezug auf wenigstens
ein Element aus der Gruppe von Längsachse (16) des Ventilkörpers (8), elastischer
Wandbereich (13), Rastelement (21), Führungselement (18) und Abstützung (11) ausgebildet
ist und/oder dass die oder eine Abstützung (11) des Ventilkörpers (8) einen vorzugsweise
den ersten Strömungsweg (3) umlaufenden Verstärkungsring aufweist.
15. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (8) in dem zweiten Schaltzustand an einem mit dem Einsteckgehäuse
(2) verbundenen, vorzugsweise als Zapfen ausgebildeten und/oder eine Lage- und/oder
Gestaltänderung zwischen dem ersten Schaltzustand und dem zweiten Schaltzustand begrenzenden
Anschlagelement (23) anliegt und/oder dass das Anschlagelement (23) einen zumindest
in dem zweiten Schaltzustand offenen Abschnitt des ersten Strömungsweges (3) bildet.
16. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Strömungsweg (3) und/oder im zweiten Strömungsweg (4) ein Mengenbegrenzer
(26) in Strömungsrichtung vor dem Ventilkörper (8) angeordnet ist.
17. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Strömungsweg (3) am Auslassende (6) in einem ersten Auslassbereich (29)
und der zweite Strömungsweg (4) am Auslassende (6) in einem zweiten Auslassbereich
(30) austreten, wobei der zweite Auslassbereich (30) den ersten Auslassbereich (29)
quer zu einer Austrittsrichtung umgibt.
18. Sanitäre Einsetzeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Strömungsweg zumindest auslassseitig den ersten Strömungsweg umschließt
und insbesondere derart umschließt, dass das aus dem ersten Strömungsweg austretende
Wasser durch das aus dem zweiten Strömungsweg austretende Wasser vollständig und/oder
blickdicht umschlossen ist.