[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidoptik für eine Laserschneidanlage, bestehend aus
mindestens einem optischen Element zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls
auf ein Werkstück, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 5 oder 6 und eine Laserschneidanlage
mit einer Schneidoptik und zumindest einer Laserquelle für Laserlicht mit einer spektralen
Breite grösser als 10nm FWHM, die kollimiert, fokussiert oder divergent im Freistrahl
vor der Schneidoptik zur Verfügung steht, wobei vorzugsweise die Laserstrahlung mittels
Transportfaser zur Schneidoptik transportiert wird und unmittelbar vor der Schneidoptik
aus dem Faserende austritt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Die chromatische Aberration ist eine bekannte Fehlerquelle bei Abbildungen mittels
optischer Linsen, bei der Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge unterschiedlich
stark gebrochen wird. Insbesondere beim Laserschneiden führt dies zu einem in z-Richtung
verzerrten Fokuspunkt des fokussierten Laserstrahls.
[0003] Beim konventionellen Laserschneiden mit CO2-Lasern ist die spektrale Breite des Laserstrahls
typischerweise <10nm FWHM (= full width at half maximum) und der Einfluss der chromatischen
Aberration beim Fokussieren in der Schneidoptik ist gering bzw. hat keine negativen
Auswirkungen auf das Schneidergebnis.
[0004] Bei Laserquellen mit breiteren spektralen Anteilen (>10nm FWHM) kann sich der Einfluss
der chromatischen Aberration auf das Schneidergebnis auswirken.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, die Schneidoptik bzw. die gesamte
Laserschneidanlage für ein verbessertes Schneidergebnis auch für Laserlichtquellen
mit spektral breitbandigen Lichtquellen zu optimieren.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1, 5, 6 und 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren und in den abhängigen Patentansprüchen
dargelegt.
[0007] Gemäss der Erfindung ist eine Schneidoptik zur Lösung der Aufgabe dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein optisches Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der
chromatischen Aberration vorgesehen ist.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das optische Element zur Korrektur oder gezielten
Beeinflussung der chromatischen Aberration eine achromatische Linse bzw. ein Achromat
ist.
[0009] Alternativ dazu kann das optische Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung
der chromatischen Aberration eine Kombination mehrerer Linsen unterschiedlicher Brechungsindizes
sein.
[0010] Gemäss einer vorzugsweisen Ausführungsform weist das optische Element zur Korrektur
oder gezielten Beeinflussung der chromatischen Aberration eine auf die spektrale Breite
des Laserstrahls angepasste Antireflexbeschichtung auf.
[0011] Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung ist eine Schneidoptik
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Elemente derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen bei allen optischen
Elementen übereinstimmt.
[0012] Eine weitere erfindungsgemässe Lösung ist
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Elemente derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen für unterschiedliche
optische Elemente unterschiedlich geformt ist, insbesondere in Richtung der Strahlachse
unterschiedliche Ausdehnung aufweist.
[0013] Die Schneidoptiken nach den beiden vorhergehenden Absätzen ist bevorzugt derart ausgebildet,
dass die optischen Elemente mit zumindest einer Düse zur Zuführung eines Prozessgases
gekoppelt und als Einheit abwechselnd in den Strahlgang des Laserstrahls bringbar
sind.
[0014] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Gesamtheit der optischen Elemente
oder der Kombinationen mit zumindest einer Düse in Art eines Revolverkopfes kreisförmig
angeordnet.
[0015] Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe ist eine Laserschneidanlage mit einer
Schneidoptik gemäss einem der vorhergehenden Absätze ausgerüstet.
[0016] Bevorzugt wird dabei der Schneidoptik gleichzeitig Laserlicht aus mehreren Laserquellen
mit unterschiedlichen Wellenlängen zugeführt.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0018] Die Schneidoptiken gemäss der vorliegenden Erfindung sind besonders vorteilhaft bei
Laserschneidanlagen mit einer oder mehreren Laserquelle, bei der oder welchen das
Laserlicht eine spektrale Breite von grösser als 10nm (FWHM (= full width at half
maximum)) aufweist. Es kann dabei kollimiert, fokussiert oder auch divergent im Freistrahl
vor der Schneidoptik zur Verfügung stehen. Typischerweise kann die Laserstrahlung
mittels Transportfaser zur Schneidoptik transportiert werden und tritt unmittelbar
vor der Schneidoptik aus dem Faserende aus. Sie kann aber auch im Freistrahl transportiert
werden oder unmittelbar vor der Schneidoptik erzeugt werden. Ein Beispiel für derartige
Laserlichtquellen sind Systeme mit Diodenlasern unterschiedlicher Wellenlänge, die
in eine gemeinsame Lichtleitfaser eingekoppelt und gemeinsam über weitere optische
Bauteile zur Strahlformung und -leitung dem Schneidkopf einer Laserschneidanlage zugeführt
werden.
[0019] Die Schneidoptik besteht aus mindestens einem optischen Element und dient der Strahlformung
und Fokussierung des Laserstrahls auf das Werkstück. Sie zeichnet sich dadurch aus,
dass zumindest ein optisches Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der
chromatischen Aberration vorgesehen ist. Damit kann selbst für spektral breitbandige
Laserlichtquellen der Fokuspunkt in einer Ebene eingestellt werden. Bei Einsatz von
optischen Elementen, welche die chromatische Aberration nicht komplett korrigieren
ist eine gezielte Beeinflussung möglich, wobei der Fokuspunkt in Richtung der Strahlachse
in einer genau vordefinierten Weise verzerrt ist.
[0020] Ein optisches Element zur Verwendung im Rahmen der Erfindung kann eine achromatische
Linse bzw. ein Achromat sein, aber auch eine Kombination mehrerer Linsen unterschiedlicher
Brechungsindizes.
[0021] Gemäss einer vorzugsweisen Ausführungsform weist das optische Element zur Korrektur
oder gezielten Beeinflussung der chromatischen Aberration eine auf die spektrale Breite
des Laserstrahls angepasste Antireflexbeschichtung auf, um Transmissionsverluste zu
minimieren.
[0022] Überdies sollen auch andere Wellenlängen (z.B. Prozessbeobachtung, Pointing-Laser)
transmittiert werden.
[0023] Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung ist eine Schneidoptik
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Elemente derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen bei allen optischen
Elementen übereinstimmt.
[0024] Eine weitere erfindungsgemässe Lösung ist
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Element derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen für unterschiedliche
optische Elemente unterschiedlich geformt ist, insbesondere in Richtung der Strahlachse
unterschiedliche Ausdehnung aufweist.
[0025] Die Schneidoptiken nach den beiden vorhergehenden Absätzen ist bevorzugt derart ausgebildet,
dass die optischen Elemente mit zumindest einer Düse zur Zuführung eines Prozessgases
gekoppelt und als Einheit abwechselnd in den Strahlgang des Laserstrahls bringbar
sind.
[0026] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Gesamtheit der optischen Elemente
oder der Kombinationen mit zumindest einer Düse in Art eines Revolverkopfes kreisförmig
angeordnet.
[0027] Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe ist eine Laserschneidanlage mit einer
Schneidoptik gemäss einem der vorhergehenden Absätze ausgerüstet.
[0028] Bevorzugt wird dabei der Schneidoptik gleichzeitig Laserlicht aus mehreren Laserquellen
mit unterschiedlichen Wellenlängen zugeführt.
1. Schneidoptik für eine Laserschneidanlage, bestehend aus mindestens einem optischen
Element zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf ein Werkstück, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein optisches Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der chromatischen
Aberration vorgesehen ist.
2. Schneidoptik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der chromatischen
Aberration eine achromatische Linse bzw. ein Achromat ist.
3. Schneidoptik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der chromatischen
Aberration eine Kombination mehrerer Linsen unterschiedlicher Brechungsindizes ist.
4. Schneidoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element zur Korrektur oder gezielten Beeinflussung der chromatischen
Aberration eine auf die spektrale Breite des Laserstrahls angepasste Antireflexbeschichtung
aufweist.
5. Schneidoptik für eine Laserschneidanlage, besteht aus mindestens einem optischen Element
zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf ein Werkstück, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Elemente derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen bei allen optischen
Elementen übereinstimmt.
6. Schneidoptik für eine Laserschneidanlage, besteht aus mindestens einem optischen Element
zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf ein Werkstück, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere optische Elemente zur Strahlformung und Fokussierung des Laserstrahls auf
ein Werkstück vorgesehen und abwechselnd in den Strahlengang des Laserstrahls bringbar
sind, wobei die Brechungseigenschaften der optischen Elemente derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Fokuspunkt für verschiedene, vorgegebene Wellenlängen für unterschiedliche
optische Elemente unterschiedlich geformt ist, insbesondere in Richtung der Strahlachse
unterschiedliche Ausdehnung aufweist.
7. Schneidoptik nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die optischen Elemente mit zumindest einer Düse zur Zuführung eines Prozessgases
gekoppelt und als Einheit abwechselnd in den Strahlgang des Laserstrahls bringbar
sind.
8. Schneidoptik nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtheit der optischen Elemente oder der Kombinationen mit zumindest einer
Düse in Art eines Revolverkopfes kreisförmig angeordnet sind.
9. Laserschneidanlage mit einer Schneidoptik und zumindest einer Laserquelle für Laserlicht
mit einer spektralen Breite grösser als 10nm FWHM (= full width at half maximum),
die kollimiert, fokussiert oder divergent im Freistrahl vor der Schneidoptik zur Verfügung
steht, wobei vorzugsweise die Laserstrahlung mittels Transportfaser zur Schneidoptik
transportiert wird und unmittelbar vor der Schneidoptik aus dem Faserende austritt,
gekennzeichnet durch einen Schneidoptik gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Laserschneidanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidoptik gleichzeitig Laserlicht aus mehreren Laserquellen mit unterschiedlichen
Wellenlängen zugeführt wird.