TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schließbügelanordnung für Türschlösser
von Fahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf eine Schließbügelanordnung für Türschlösser von Kraftfahrzeugtüren und
damit auf einen Gegenstand, der in der Automobilindustrie in großer Stückzahl zum
Einsatz gelangt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für die Herstellung der Bestandteile der Schließbügelanordnung, nämlich der Grundplatte
und des U-förmigen Bügels, werden Stahlwerkstoffe verwendet. Nach oder vor dem Vernieten
dieser beiden Bestandteile können die Teile als Korrosionsschutz und zur Erzielung
eines guten Aussehens mit einem galvanischen Überzug oder einem ein- oder mehrschichtigen
Lacküberzug versehen werden. Dadurch kann aber nicht mit Sicherheit verhindert werden,
dass an den Vernietungsstellen Spaltkorrosion auftritt, wobei die Korrosion auch auf
angrenzende Flächenbereiche der Bestandteile übergreifen kann und damit den optischen
Eindruck der Schließbügelanordnung erheblich beeinträchtigt.
[0003] Auch ein Verschweißen der Bügelschenkel in den Durchgangsbohrungen der Grundplatte
führt nicht zu optisch befriedigenden Ergebnissen.
[0004] Eine durchaus befriedigende Lösung des vorstehend aufgezeigten Spaltkorrosionsproblems
haben wir in der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
EP 2 620 570 A2 angegeben. Dabei ist die Grundplatte mit einem Kunststoffmantel versehen, der auch
die bei diesem Lösungsweg an den Bügelschenkeln vorgesehenen Ringschultern, die der
Außenfläche der Grundplatte anliegen, und die der Rückfläche der Grundplatte anliegenden
Nietköpfe der Bügelschenkel unter Abdichtung der Spalträume zwischen den Ringschultern
und der Grundplatte sowie zwischen den Nietköpfen und der Grundplatte umhüllt.
AUFGABENSTELLUNG
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vernietung des U-förmigen Bügels mit
der Grundplatte so zu verbessern, dass der Bildung korrosionsgefährdeter Spalträume
an den Vernietungsstellen auch ohne Anbringung eines Kunststoffmantels entgegengewirkt
wird.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte oder zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei einer Schließbügelanordnung für Türschlösser von Fahrzeugtüren, insbesondere
von Kraftfahrzeugtüren, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass an beiden Bügelschenkeln zu den Enden der Bügelschenkel hin im Durchmesser
abnehmende kegelstumpfförmige Endabschnitte angeprägt sind, deren axiale Länge der
Dicke der Grundplatte entspricht, und dass die Durchgangsbohrungen mit zu den kegelstumpfförmigen
Endabschnitten komplementären über die Dicke der Grundplatte durchgehenden Kegelprägungen
versehen sind, so dass nach Formung der Nietköpfe die Außenumfangsflächen der kegelförmigen
Endabschnitte der Bügelschenkel und die Innenumfangsflächen der Kegelprägungen der
Durchgangsbohrungen spaltfrei aneinander angepresst sind.
[0008] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Schließbügelanordnung sind bei entsprechend
passgenauer Ausbildung der komplementären Kegelflächen an den Bügelschenkeln und den
Durchgangsbohrungen der Grundplatte nach dem Nietvorgang praktisch keine korrosionsgefährdeten
Spalträume an den Nietstellen vorhanden, weil die Kegelflächen mit hoher Flächenpressung
spaltfrei aneinander gepresst sind.
[0009] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Schließbügelanordnung kann - aber muss nicht
- auf Ringschultern an den Bügelschenkeln, die nach dem Vernieten der Außenfläche
der Grundplatte anliegen, verzichtet werden, weil die komplementären Kegelflächen
die Anschlagfunktion der Ringschultern übernehmen.
[0010] Wenn aber Ringschultern an den Bügelschenkeln zur Anlage an die Außenfläche der Grundplatte
vorgesehen sind, so beginnen entsprechend Anspruch 2 die kegelstumpfförmigen Endabschnitte
der Bügelschenkel an den Ringschultern.
[0011] Gute Ergebnisse im Sinne der Aufgabenstellung werden entsprechend Anspruch 3 erzielt,
wenn der Konuswinkel zwischen den kegelförmigen Endabschnitten der Bügelschenkel sowie
zwischen den Kegelprägungen der Durchgangsbohrungen und der Mittelachse der Endabschnitte
bzw. der Kegelprägungen zwischen etwa 5 und 10 Grad beträgt. Entsprechend Anspruch
4 beträgt der Konuswinkel vorzugsweise 6 Grad.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- die Vorderansicht der Schließbügelanordnung,
- Fig. 2
- die Schnittansicht entsprechend der Schnittverlaufslinie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- die Schnittansicht entsprechend der Schnittverlaufslinie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4
- die vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem Ausschnittskreis IV in Fig.3,
- Fig. 5
- eine der Fig. 3 ähnliche Schnittansicht, jedoch mit an den Bügelschenkeln angebrachten
Ringschultern und
- Fig. 6
- die vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem Ausschnittskreis VI in Fig. 5.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0013] Die Zeichnungen, von denen die Figuren 1 bis 3 und 5 im Maßstab 1:1 dargestellt sind,
während die Figuren 4 und 6 im Maßstab 5:1 vergrößert sind, zeigen die einbaufertige
Schließbügelanordnung, bestehend aus der Grundplatte 1 und dem damit vernieteten U-förmigen
Bügel 2. Die Umrissform der Grundplatte 1 ist etwa rechteckig, hängt jedoch von den
karosserieseitigen Vorgaben ab. In den gezeichneten Beispielen ist die Grundplatte
1 ein aus Blech gepresstes Teil, mit einer mittleren nach außen herausgedrückten Außenfläche
3, von welcher der Bügel 2 vorspringt.
[0014] Die beiden parallel zueinander angeordneten Bügelschenkel 4 des Bügels 2, die kreisrunde
Querschnittsformen aufweisen, sind in zugehörige Durchgangsbohrungen 5 eingeführt,
wie am besten aus den Figuren 3 und 5 ersichtlich ist. Die freien Enden der Bügelschenkel
4 werden beim Nietvorgang zu Nietköpfen 6 geformt, die der Rückfläche 7 der Grundplatte
1 anliegen, wie die Figuren 3 bis 6 zeigen.
[0015] Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel und auch
bei dem in den Figuren 5 und 6 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel sind die
Durchgangsbohrungen 5 in der Grundplatte 1 über die Dicke der Grundplatte 1 durchgehend
und mit sich von der Außenfläche 3 zur Rückfläche 7 der Grundplatte 1 verjüngenden
Kegelprägungen 8 versehen.
[0016] Bei beiden Ausführungsbeispielen sind an beiden Bügelschenkeln 4 kegelstumpfförmige
Endabschnitte 9 angeprägt, die zu den Enden der Bügelschenkel 4 hin im Durchmesser
abnehmen und deren axiale Länge der Dicke der Grundplatte 1 entspricht. Diese kegelstumpfförmigen
Endabschnitte 9 der Bügelschenkel 4 und die Kegelprägungen 8 der Durchgangsbohrungen
5 sind im Konuswinkel übereinstimmend, so dass nach Formung der Nietköpfe 6 aus den
über die Rückfläche 7 der Grundplatte 1 vorstehenden Enden der Bügelschenkel 4 die
Umfangsflächen der kegelstumpfförmigen Endabschnitte 9 der Bügelschenkel an die damit
im Konuswinkel komplementären Umfangsflächen der Kegelprägungen 8 der Durchgangsbohrungen
5 spaltfrei aneinander gepresst sind.
[0017] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 und 6 ist an beiden Bügelschenkeln
4 jeweils eine Ringschulter 11 vorgesehen, welche der Außenfläche 3 der Grundplatte
1 anliegt und an welcher der kegelstumpfförmige Endabschnitt 9 beginnt.
[0018] Zur Montage der Schließbügelanordnung an einer Fahrzeugkarosserie (nicht dargestellt)
ist zu beiden Seiten des Bügels 2 jeweils eine durch die Grundplatte 1 durchgehende
Befestigungsbohrung 12 vorgesehen. Diese Befestigungsbohrungen 12 weisen von der Außenseite
der Grundplatte 1 ausgehend eine Senkung 13 auf, die zur Aufnahme eines kegelförmigen
Schraubenkopfes (nicht dargestellt) bestimmt ist.
[0019] Die Grundplatte 1 kann entsprechend der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
EP 2 620 570 A2 mit einem Kunststoffmantel versehen sein (nicht dargestellt), der auch die Nietköpfe
6 und ggf. die Ringschultern 11 umhüllt.
BEZUGSZAHLENLISTE
[0020]
- 1
- Grundplatte
- 2
- Bügel
- 3
- Außenfläche
- 4
- Bügelschenkel
- 5
- Durchgangsbohrungen
- 6
- Nietköpfe
- 7
- Rückfläche
- 8
- Kegelprägungen
- 9
- Endabschnitte
- 11
- Ringschulter
- 12
- Befestigungsbohrung
- 13
- Senkung
1. Schließbügelanordnung für Türschlösser von Fahrzeugtüren, insbesondere von Kraftfahrzeugtüren,
bestehend aus einer zur Montage an der Fahrzeugkarosserie ausgebildeten Grundplatte
(1) und einem daran durch Vernieten befestigten U-förmigen Bügel (2), der mit beiden
Bügelschenkeln (4) in komplementäre Durchgangsbohrungen (5) in der Grundplatte (1)
eingeführt und an den Enden der Bügelschenkel (4) zu Nietköpfen (6) geformt sind,
welche der Rückfläche (7) der Grundplatte (1) anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Bügelschenkeln (4) zu den Enden der Bügelschenkel hin im Durchmesser abnehmende
kegelstumpfförmige Endabschnitte (9) angeprägt sind, deren axiale Länge der Dicke
der Grundplatte (1) entspricht, und dass die Durchgangsbohrungen (5) mit zu den kegelstumpfförmigen
Endabschnitten (9) komplementären über die Dicke der Grundplatte (1) durchgehenden
Kegelprägungen (8) versehen sind, so dass nach Formung der Nietköpfe (6) die Außenumfangsflächen
der kegelstumpfförmigen Endabschnitte (9) der Bügelschenkel (4) und die Innenumfangsflächen
der Kegelprägungen (8) der Durchgangsbohrungen (5) spaltfrei aneinander gepresst sind.
2. Schließbügelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kegelstumpfförmigen Endabschnitte (9) der Bügelschenkel (4) an Ringschultern
(11) beginnen, die an den Bügelschenkeln (4) vorgesehen sind und die der Außenfläche
(3) der Grundplatte (1) anliegen.
3. Schließbügelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Konuswinkel zwischen den kegelförmigen Endabschnitten (9) der Bügelschenkel (4)
sowie zwischen den Kegelprägungen (8) der Durchgangsbohrungen (5) und der Mittelachse
der Endabschnitte (9) bzw. der Kegelprägungen (8) zwischen etwa 5 und 10 Grad beträgt.
4. Schließbügelanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Konuswinkel 6 Grad beträgt.