[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner für feste Brennstoffe, insbesondere für Holzpellets
oder andere biogene Brennstoffe, etwa Pellets aus pflanzlichen Abfällen oder Hackgut,
mit einer um eine im wesentlichen horizontale Achse drehbaren Brennkammer, welche
aus einem mit radialen Lufteinlässen versehenen drehbaren Brennrohr und einer in eine
innenliegende umlaufende Nut eigreifende feststehende Abschlussplatte gebildet wird.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass mit Brennern mit drehbarer Brennkammer
eine kontinuierliche und vollständige Verbrennung bei hohem Wirkungsgrad erreichbar
ist und diese deshalb auch für Brennstoffe aus minderwertigeren Rohstoffen, wie etwa
Pellets aus rasch nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, gut geeignet sind. Bei der
Verbrennung solcher Brennstoffe ist jedoch eine betriebssichere und langlebige Ausführung
der Lagerung der drehbaren Brennkammer und die Anordnung der Antriebselemente besonders
wichtig, um Störungen durch zu hohe Temperaturen bei Lager- und Antriebsteilen zu
vermeiden. Wichtig ist auch die Art der Führung der Verbrennungsluft, da diese die
kritischen Bauteile umströmen und kühlen soll.
[0003] Die vorliegende Erfindung kann diese Anforderungen besser als die bisher bekannten
Ausführungen (aus
WO 2008 141594 A2,
GB 2198519A,
US 6164220 und anderen) erfüllen, wobei auf eine einfache und kostengünstig herstellbare Konstruktion
ohne komplizierte Abdichtsysteme und auf betriebssichere und servicefreundliche Ausführung
geachtet wurde.
Unterschiede zu bisherigen Ausführungen:
[0004] Bisherige Antriebsysteme, wie z.B. in
US 6164220 (
EP 0906542B1) oder
EP 0 346531 A1 oder
AT 006506 U1 angeführt, haben den Nachteil dass die Antriebselemente direkt mit dem heißen Brennrohr
verbunden sind, was durch Wärmeübertragung zu Problemen und kurzen Standzeiten führt.
Durch den
gemeinsamen Antrieb von Brennrohr und Brennstoffzuführungseinheit, wie in
GB 2198519 A (
EP 0346531 A1), ist das Reinigen des Brennrohres durch Drehen vor und nach der Verbrennung
nicht möglich.
[0005] Gegenüber
WO2008/141594 (
EP 2 162 677) unterscheidet sich dieser Brenner dadurch,
dass das Brennrohr
nicht direkt axial und von einer Kette angetrieben wird, sondern über ein gelagertes Zwischenzahnrad,
welches im kühlen Bereich unter dem Brennrohr angeordnet ist, und wo der Antriebsmotor
unterhalb angeordnet ist,
dass die hintere Abschlussplatte der Brennkammer
nicht mit dem Brennrohr verbunden ist, sondern in eine umlaufende Nut des Brennrohres eingreift
und dieses axial führt,
dass die hintere Abschlussplatte am Rohr der Zubringerschnecke befestigt ist und die
Zündvorrichtung dahinter
fix angeordnet ist. Bei
WO2008/141594 erfolgt die Entzündung des Brenngutes durch eine Bohrung in der sich mit dem Brennrohr
drehenden Abschlussplatte, dadurch muss zum Zünden immer eine bestimmte Position der
Brennkammer erreicht werden, welche über einen Sensor an die Steuerung gemeldet wird
(ungenau und störungsanfällig). Die heiße Zündluft wird durch die Bohrung in der Abschlussplatte
hindurch in die Brennkammer geblasen, dadurch Verluste und eine schlechtere Entzündung
als bei direkter Anordnung der Zündeinheit an der feststehenden Abschlussplatte,
dass das Gebläse an einem tragenden dichten Gehäuse angeflanscht ist und so
keine weiteren Luftführungsschläuche oder Luftführungseinrichtungen erforderlich sind.
Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführung:
[0006] Die Erfindung betrifft einen Brenner für feste Brennstoffe, mit einer um eine im
wesentlichen horizontale Achse drehbaren Brennkammer, welche aus einem mit radialen
Lufteinlässen versehenen drehbaren Brennrohr und einer in eine innenliegende umlaufende
Nut eigreifende feststehende Abschlussplatte gebildet wird.
[0007] Das Brennrohr ist auf Rollen gelagert und mit einem Laufring und einem Zahnkranz
versehen. Die Rollen sind so angeordnet, dass sie im Luftstrom der Verbrennungsluft
liegen und von diesem gekühlt werden.
[0008] Ein vorzugsweise unter dem Brennrohr im Gehäuse gelagertes Zahnrad greift einerseits
in die Verzahnung des Zahnkranzes am Brennrohr ein und wird auf der anderen Seite
von einem an der Welle eines Getriebemotors gelagertes Zahnrad angetrieben, siehe
Figur 1 und 2.
[0009] Durch diese Anordnung erfolgt keine
direkte Wärmeübertragung vom Brennrohr auf den Antriebsmotor und der Motor kann im kühlsten
Bereich der Brennerumgebung platziert werden, trotzdem ist der Antrieb wartungsfrei
und keine Nachstell- oder Nachspannvorrichtung erforderlich, wie das bei einem Kettentrieb
erforderlich wäre.
[0010] Die hintere Abschlussplatte der Brennkammer ist mit dem Brennrohr
nicht verbunden, sondern greift in eine umlaufende Nut auf der Innenseite des Brennrohres ein und
führt das Brennrohr in axialer Richtung. Die Abschlussplatte ist mit dem Außenrohr
der Brennstoff-Zubringerschnecke verbunden und hat vorzugsweise im unteren Bereich
Luftdurchströmungsöffnungen.
[0011] Durch diese Anordnung erfolgt keine
direkte Wärmeübertragung vom Brennrohr auf die Abschlussplatte. Durch die Luftöffnungen wird
die Platte von der durchströmenden Verbrennungsluft gekühlt und dadurch wenig Wärme
auf das Brennstoffzuführungsrohr übertragen, was die Gefahr eines Rückbrandes im Rohr
verringert.
[0012] Das Brennstoffzuführungsrohr wird durch eine an der Oberseite innerhalb des Gehäuses
angebrachte Bohrung ebenfalls mit Luft durchströmt und gekühlt.
[0013] Die Zündeinheit kann bei dieser Anordnung direkt unter dem Brennstoffzuführungsrohr
an der Abschlussplatte an optimaler Stelle angebracht werden, um eine rasche Entzündung
des eingebrachten Brennstoffes ohne viel Rauchentwicklung zu gewährleisten.
[0014] Die Brennstoffzuführungseinheit besteht aus der Zubringerschnecke und einer vorgeschalteten
Zellradschleuse, welche gemeinsam angetrieben werden (Fig.1), oder einem vorgeschalteten
Kugelventil mit selbstschließendem Federantrieb (Fig.2), wodurch gewährleistet ist,
dass die Verbrennungsluft nur vom Gebläse geliefert wird und nicht durch den Brennstoff
hindurch angesaugt werden kann, somit kein Rückbrand beim Ausfall des Gebläses entstehen
kann.
[0015] Bei der Verbrennung von biogenen Brennstoffen ist das Problem, dass die Öffnungen
für die Zufuhr von Verbrennungsluft nach einiger Zeit durch Asche und Schlacke und
teerartige Verbrennungsrückstände verschlossen werden, was zu einer schlechten Verbrennung
und großem Reinigungs- und Wartungsaufwand führt.
[0016] Mechanische Reinigungseinrichtungen sind aufwendig und störungsanfällig.
[0017] Durch periodische Weiterdrehung des Brennrohres während der Verbrennung wird die
Asche unterstützt vom Luftstrom hinausbefördert und anhaftende Verbrennungsrückstände
wieder weggebrannt, wodurch eine gleichbleibende gute Verbrennung ohne Reinigungs-
und Wartungsaufwand gewährleistet ist.
[0018] Der Antrieb des Brennrohres erfolgt
unabhängig vom Antrieb des Brennstoffzuführungssystems, dadurch kann nicht nur während der Verbrennung
periodisch in über eine Steuerung veränderbaren Zeiten das Brennrohr kurz weitergedreht
werden, um den Selbstreinigungseffekt aufrechtzuerhalten, es kann auch vor dem Zünden
ein Entaschungszyklus durchgeführt werden, wo durch längeres Drehen des Brennrohres
die Asche hinausbefördert wird.
[0019] Weiters können beim Abstellen des Brenners während des "Ausbrennens" die Drehzyklen
so gesteuert werden, dass das im Brennrohr befindliche Brennmaterial vollständig verbrannt
wird und keine Glutnester zurückbleiben, was die Gefahr von Rückbrand senkt, die Betriebssicherheit
erhöht und den Wartungsaufwand erheblich reduziert.
[0020] Durch die Anordnung aller Bauteile an und in einem tragenden geschlossenen Gehäuse
entsteht nicht nur eine kompakte Brennereinheit, welche an jeden Ofen, Wärmetauscher
oder Boiler angeflanscht werden kann, es entsteht durch das angeflanschte Gebläse
ein Überdruck im Gehäuse, welcher
ohne zusätzliche Luftführungsschläuche oder Luftführungseinrichtungen die Verbrennungsluft
zu den einzelnen Lufteintrittsöffnungen des Brennrohres führt und gleichzeitig alle
Bauteile kühlt, sodass der Brenner auch bei voller Leistung außen nicht heiß wird.
[0021] Das Brennluftgebläse ist vorzugsweise an eine Steuerung angeschlossen, wo die Luftleistung
verändert werden kann, der Luftstrom kann aber auch durch Größe und Anordnung der
einzelnen Lufteintrittsöffnungen verändert werden.
[0022] In den Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 2 werden erfindungsgemäße Ausführungsformen dargestellt.
Fig.1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Brenner mit einer waagrechten Brennstoffzuführungseinrichtung
mit Schnecke,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt quer durch einen Brenner mit einer Brennstoffzuführungseinrichtung
durch einen von oben in die Brennkammer einmündenden Fallschacht,
wobei das Brennrohr 1 auf der vorderen offenen Seite 5 auf zwei Rollen 14 im Luftführungsgehäuse
8 aufliegt und an der hinteren Seite einen Zahnkranz 11 trägt, der zwischen mindestens
drei Rollen 12 gelagert ist, wovon mindestens Eine eine Verzahnung hat und in den
Zahnkranz 11 eingreift.
[0023] Der Antrieb des Brennrohres erfolgt von einer am tragenden Gehäuse 6 angebrachten
Antriebseinheit 13 mit einem Zahnrad, welches in die verzahnte Lagerrolle eingreift.
[0024] Die axiale Führung des Brennrohres erfolgt über die feststehende hintere Abschlussplatte
7, welche in die innenliegende umlaufende Nut des Brennrohres eingreift und die Brennkammer
nach hinten abschließt.
[0025] Diese Platte 7 ist entweder am Brennerstoffzuführungsrohr wie in Fig. 1 dargestellt
oder am tragenden Gehäuse 6 wie in Fig. 2 gezeichnet befestigt und mit der Zündvorrichtung
4 verbunden.
[0026] Am tragenden Gehäuse ist das Gebläse 3 angebracht, die Verbrennungsluft strömt an
den Antriebs- und Lagerrollen vorbei in das Brennrohrgehäuse 8 und durch die radialen
Lufteinlässe in das Brennrohr 1.
[0027] Das Brennrohrgehäuse (Luftführungsgehäuse) ist vorne zum Brennrohr abgedichtet 5
und so ausgebildet, dass die Verbrennungsluft hauptsächlich von unten in das Brennrohr
strömt und so das Durchfallen von Asche weitgehend verhindert wird.
[0028] Das Brennrohrgehäuse 8 hat unten eine Reinigungsöffnung 10.
[0029] Ein Teil der Verbrennungsluft wird durch die Zündeinheit und die Brennstoffzuführungseinheit
geführt und verhindert einen Rückbrand bei stillstehendem Brennrohr.
[0030] Durch eine Weiterdrehung des Brennrohres nach einer in Abhängigkeit von der verbrannten
Brennstoffmenge einstellbaren Zeit um einen bestimmten Drehwinkel wird das Brennmaterial
weiterbefördert und frisches Brennmaterial kann nachgefördert werden bzw. bei der
Ausführung nach Fig. 2 im Fallschacht nachrutschen, um einen Rückstau zu verhindern.
[0031] Durch die periodische Weiterdrehung kann somit eine größere Leistung erzielt werden
und gleichzeitig erfolgt eine Selbstreinigung des Brenners, da nicht nur die Asche
hinausbefördert wird, sondern auch anhaftende Verbrennungsrückstände und Ablagerungen
abgebrannt werden.
[0032] Durch zwei voneinander unabhängige Antriebe für Brennrohr und Brennstoffzuführungseinheit
können Reinigungs- und Entaschungszyklen programmiert werden.
1. Vorrichtung zum Verbrennen von festen Brennstoffen, zum Beispiel Holzpellets, Hackgut
und ähnliches, mit einem drehbaren Brennrohr (1) als Brennkammer, einer Brennstoffzuführungsvorrichtung
(2), einem Gebläse (3), einer Zündvorrichtung (4), und einem Auslass (5) für Flammen
und Verbrennungsgase, einem Luftführungsgehäuse über dem Brennrohr, welches zum Brennrohr
auslassseitig abgedichtet ist, und einem tragenden Gehäuse, in dem das Brennrohr auf
Rollen oder Zahnrädern drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet , dass mindestens eines der Räder angetrieben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragung von den angetriebenen Rollen zum Brennrohr formschlüssig, z.B.
durch eine Verzahnung, erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Abschluss des Brennrohres durch eine Platte (7) erfolgt, welche an der
Brennstoffzuführungsvorrichtung (2) oder an Brennergehäuse (6) befestigt ist und durch
die das Brennmaterial in die Brennkammer gefördert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennrohr durch die hintere Platte axial geführt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündvorrichtung an der hinteren Platte (7) des Brennrohres oder an der Brennstoffzuführungsvorrichtung
befestigt ist und die heiße Zündluft durch eine Ausnehmung in der Platte auf das Brennmaterial
strömt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (3)an dem tragenden Gehäuse (6), befestigt ist und die Verbrennungsluft
durch dieses und durch das Brennrohrgehäuse zum Brennrohr und zur Zündvorrichtung
(4) geführt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Antriebseinheit (11) an dem tragenden Gehäuse (6) angeordnet ist, welche
formschlüssig über Zahnräder oder ähnliches das Brennrohr direkt oder über Lagerrollen
antreibt .