(19)
(11) EP 2 764 795 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.2014  Patentblatt  2014/33

(21) Anmeldenummer: 14153914.8

(22) Anmeldetag:  05.02.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 13/00(2006.01)
A47B 3/06(2006.01)
A47B 87/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 08.02.2013 DE 202013100589 U

(71) Anmelder: Wilhelm Renz GmbH + Co. KG
71034 Böblingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hess, Walter
    72160 Horb/Betra (DE)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus 
Patentanwälte Ruppmannstraße 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)

   


(54) Tischsystem und Verriegelungseinrichtung sowie Tisch für ein Tischsystem


(57) Die Erfindung betrifft ein Verriegelungseinrichtung (7) zum Verbinden eines Tischbeins (3) mit einer Tischplatte (2a, 2b), umfassend: zwei bewegliche an einem Ende eines Tischbeins (2a, 2b) anbringbare Klemmelemente (9), ein Betätigungselement zum Betätigen und Arretieren der Klemmelemente (9) und ein Gegenstück (16) zur Montage an der Unterseite der Tischplatte (2a, 2b), wobei das Gegenstück (16) mindestens zwei Eingriffselemente (15a, 15b, 15c) aufweist, wobei die Klemmelemente (9) durch Betätigen des Betätigungselements von einer Entriegelungsposition, in welcher die Klemmelemente (9) die Eingriffselemente (16) nicht hintergreifen, in eine Verriegelungsposition bringbar sind, in welcher die Klemmelemente (9) die Eingriffselemente (16) hintergreifen, wobei das Betätigungselement als Hebelelement (8) ausgebildet ist, welches zur Überführung der Klemmelemente (9) von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition um eine Schwenkachse (12) parallel zu der zu befestigenden Tischplatte (2a, 2b) verschwenkbar ist, wobei die beiden Klemmelemente (9) des Verriegelungselements (7) durch das Hebelelement (8) gemeinsam betätigbar sind. die Erfindung betrifft auch einen Tisch und ein Tischsystem mit einer solchen Verriegelungseinrichtung (7)




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung zum Verbinden eines Tischbeins mit einer Tischplatte, umfassend: zwei bewegliche an einem Ende eines Tischbeins anbringbare Klemmelemente, ein Betätigungselement zum Betätigen und Arretieren der Klemmelemente und ein Gegenstück zur Montage an der Unterseite der Tischplatte, wobei das Gegenstück mindestens zwei Eingriffselemente aufweist, wobei das Betätigungselement als Hebelelement ausgebildet ist, welches zur Überführung der Klemmelemente von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition um eine Schwenkachse parallel zu der zu befestigenden Tischplatte verschwenkbar ist. Die Erfindung betrifft auch einen Tisch mit einer solchen Verriegelungseinrichtung und ein entsprechendes Tischsystem.

[0002] Eine derartige Verriegelungseinrichtung ist beispielsweise aus DE 10 2006 021 480 A1 bekannt realisiert.

[0003] Für Konferenzen, Tagungen und Besprechungen ist es wünschenswert, Tische oder Tischsysteme schnell und einfach auf- und abzubauen, um die Größe und Anzahl der Tische dem entsprechenden Anlass anzupassen. Dazu müssen im Allgemeinen Tischbeine montiert und/oder versetzt werden.

[0004] Mit dem Modell Palette D von Wilkhahn ist ein System bekannt geworden, bei dem an einem Ende eines Tischbeins angebrachte Spannbolzen formschlüssig in Ausnehmungen an der Tischplattenunterseite eingesteckt und mittels einer Spannverschlussplatte verspannt werden. Nachteilig hieran ist, dass das Betätigungselement für die Spannverschlussplatte das Stapeln der Tischplatten erschwert.

[0005] Das Modell A 1700 von Thonet weist hinterschnittene Ausnehmungen an der Tischunterseite auf, in die ein Verriegelungselement mit einem um die Längsachse des Verriegelungselements drehbares Klemmteil formschlüssig eingeführt wird. Nach Einbringen des Verriegelungselements in die Ausnehmung wird das Klemmteil durch Drehung eines Griffs um die Achse des Verriegelungselements in den Hinterschnitt verdreht.

[0006] Aus DE 299 16 465 U1 ist ein Tischsystem bekannt, bei dem die Tische mit Verriegelungsplatten bestückt sind, welche schlüssellochförmige (in jeweils ein Langloch mündende) Ausnehmungen aufweisen. An Beingestellen angebrachte Zapfenköpfe werden in die Ausnehmungen eingesteckt und in Richtung Langloch verschoben. In dieser Position können die Zapfenköpfe durch Betätigen eines Hebelelements mit der Verriegelungsplatte im Bereich der Langlöcher verklemmt werden. Nachteilig hieran ist, dass die Montage sehr umständlich ist, da die Beingestelle gegenüber der Tischplatte manuell verschoben werden müssen.

[0007] EP 1 915 923 A2 offenbart ein als Tischverbinder verwendbares Tischbein mit zwei Klemmelementen, die jeweils mit einem Betätigungselement gekoppelt sind. Die Montage der Tischbeine erfordern jedoch viele Handgriffe und ist daher zeitaufwändig und umständlich.

[0008] DE 10 2006 021 480 A1 offenbart einen Tisch mit zwei voneinander beabstandeten an der Tischunterseite befestigten Schienen, in denen an Tischbeinen angebrachte Verriegelungsvorrichtungen eingreifen können. Auf diese Weise kann die Position der Tischbeine entlang der Schienen zwar nahezu frei gewählt werden, eine Verbindung zwischen zwei Tischen ist mit dieser Vorrichtung jedoch nur in Schienenrichtung möglich. Darüber hinaus erschweren die Schienen das Stapeln der Tischplatten.

Aufgabe der Erfindung



[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Verriegelungseinrichtung, mit der ein Tischbein mit einer oder mehreren, insbesondere zwei Tischplatten verbunden werden kann, sowie ein entsprechender Tisch und ein Tischsystem vorzuschlagen, wobei die Verriegelungseinrichtung eine vereinfachte Handhabung aufweist, so dass ein schneller und einfacher Aufbau eines Tisches oder eines Tischsystems ermöglicht wird. Darüber hinaus sollen die Tische möglichst flexibel zu Tischsystemen kombinierbar sein.

Kurze Beschreibung der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen



[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungselement gemäß Anspruch 1, einem Tisch gemäße Anspruch 6 und einem Tischsystem gemäß Anspruch 12 gelöst.

[0011] Erfindungsgemäß sind die Klemmelemente durch Betätigen des Betätigungselements von einer Entriegelungsposition, in welcher die Klemmelemente die Eingriffselemente nicht hintergreifen, in eine Verriegelungsposition bringbar, in welcher die Klemmelemente die Eingriffselemente hintergreifen.

[0012] Die beiden Klemmelemente des Verriegelungselements sind gemeinsam betätigbar. Die Anzahl der zur Montage des Tisches notwendigen Handgriffe wird dadurch halbiert. Die Verriegelung beider Klemmelemente der Verriegelungseinrichtung erfolgt also lediglich durch Verschwenken des gemeinsamen Hebelelements um die Schwenkachse, welche an einem Ende des Hebelelements angeordnet ist. Durch die Hebelbewegung werden die Klemmelemente so in die Eingriffselemente eingeführt, dass sie diese hintergreifen. Es sind keine weiteren Handgriffe, insbesondere kein zusätzliches Verdrehen eines Griffs oder manuelles Verschieben der Klemmelemente notwendig. Durch das Vorsehen eines Hebelelements, mit dem die beweglichen Klemmelemente gemeinsam in Eingriff mit dem Eingriffselement gebracht werden können, wird eine besonders einfache und schnelle Handhabung der Verriegelungseinrichtung gewährleistet.

[0013] Das Hebelelement ist derart mit den Klemmelementen verbunden, dass durch die Verschwenkung des Hebelelements um die Schwenkachse (vorzugsweise um 90°) die Klemmelemente im Wesentlichen linear senkrecht zur Verschwenkachse bewegt werden. Dies wird beispielsweise dadurch ermöglicht, dass die Klemmelemente über Verbindungsstangen gelenkig mit dem Hebelelement verbunden sind, wobei der Verbindungspunkt der Verbindungsstangen mit dem Hebelelement exzentrisch bezüglich der Schwenkachse angeordnet ist.

[0014] Die Eingriffselemente sind vorzugsweise gleichartig ausgebildet, so dass einerseits die Möglichkeit besteht, beide Klemmelemente in Eingriffselemente desselben Gegenstücks und andererseits in Eingriffselemente verschiedener Gegenstücke in Eingriff zu bringen, um beispielsweise mehrere Tische miteinander zu verbinden. Beide Eingriffselemente sind also vorzugsweise mit beiden Klemmelementen kompatibel.

[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verrieglungseinrichtung sind die Eingriffselemente durch einen Längssteg getrennt. Der Längssteg weist eine konstante Breite auf und bildet eine Symmetrieachse zwischen den beiden Eingriffselementen des Gegenstücks.

[0016] Eine spezielle Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung sieht vor, dass das Gegenstück mehr als zwei Eingriffselemente aufweist. Vorzugsweise sind drei Eingriffselemente vorgesehen, von denen zwei durch den Längssteg getrennt sind und ein weiteres durch einen weiteren zum Längssteg parallelen Steg von einem der anderen Eingriffselemente getrennt ist. Die Breite des weiteren Stegs kann von der Breite des Längsstegs abweichen. Das Gegenstück wird so auf der Unterseite der Tischplatte platziert, dass das zusätzliche Eingriffselement tischkantenseitig an der Tischplatte angeordnet ist und zur Verbindung zweier Tische durch die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung dient. Durch das Vorsehen eines zusätzlichen Eingriffselements wird ermöglicht, dass die Tischbeine bei Verwendung des Tisches als Einzeltisch nicht zwangsläufig kantennah angebracht werden müssen.

[0017] Vorzugsweise ist das Eingriffselement als Vertiefung mit einem sich über die Vertiefung erstreckenden Quersteg ausgebildet, der quer zum Längssteg verläuft. Die Eingriffselemente können somit in der Tischplatte versenkt werden, so dass der Quersteg mit der Tischunterseite abschließt.

[0018] Bei einer speziellen Weiterbildung dieser Ausführungsform sind die beiden Klemmelemente als Zapfen ausgebildet, die auf einer gemeinsamen Basis angeordnet sind. Das Hebelelement bewirkt eine Verschiebung der Basis zusammen mit den Klemmelementen.

[0019] Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Tisch für ein Tischsystem mit einer Tischplatte mit mindestens einer geraden Tischkante und mindestens einem Tischbein, welches mittels einer zuvor beschriebenen Verriegelungseinrichtungen mit der Tischplatte verbindbar ist, wobei die Klemmelemente und das Hebelelement am Tischbein und das Gegenstück an der Unterseite der Tischplatte montiert ist. Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung dient zur Verbindung des Tischbeins mit der Tischplatte, die aufgrund des Hebelelements besonders einfach ausgeführt werden kann.

[0020] Vorzugsweise verläuft der Längssteg des Gegenstücks parallel zur Tischkante, so dass eines der Eingriffselemente ein tischkantenseitiges Eingriffselement bildet. Die Dicke des Längsstegs ist dabei doppelt so groß wie der Abstand des tischkantenseitigen Eingriffselements von der Tischkante. Als "tischkantenseitiges Eingriffselement" wird dasjenige Eingriffselement bezeichnet, welches als nächstes zur geraden Tischkante angeordnet ist.

[0021] Der erfindungsgemäße Tisch kann als Einzeltisch oder in Verwendung mit anderen gleichartigen Tischen als Tischsystem verwendet werden. Bei Verwendung als Einzeltisch werden die Klemmelemente in Eingriff mit den Eingriffselementen des Tisches gebracht, die durch den Längssteg getrennt sind, während bei Verwendung in einem Tischsystem die Klemmelemente in jeweils das tischkantenseitige Eingriffselement der beiden angrenzenden Tische in Eingriff gebracht werden.

[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Gegenstück der Verriegelungseinrichtung in der Unterseite der Tischplatte versenkt ist. Die Tischplatte weist dazu an ihrer Unterseite eine Einfräsung auf, in welche das Gegenstück als Einlage integriert ist. Das Gegenstück schließt dann plan mit der Tischplattenunterseite ab und fällt optisch nicht auf. Aufgrund des versenkten Gegenstücks lässt sich eine Vielzahl von Tischplatten problemlos stapeln, da sich keine überstehenden Teile an der Unterseite der Tischplatte befinden. Das Eingriffselement ist somit flächenbündig montiert.

[0023] Vorzugsweise sind zwei Verriegelungseinrichtungen an derselben Tischkante angeordnet, so dass eine stabile Verbindung zwischen Tischbein und Tischplatte gewährleistet wird.

[0024] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Tischbeine als T-Füße ausgebildet sind und eine Tischplattenaufnahme aufweisen. Die Tischplattenaufnahme bildet eine Auflage für die Tischplatte. Die Ausführung der Tischbeine als T-Fuß ermöglicht die Anordnung lediglich eines Tischbeins auf jeder Seite des Tisches, ohne die Stabilität des Tisches zu beeinträchtigen. Die Tischbeine können dann beabstandet von der Tischkante, insbesondere mittig platziert werden, so dass die Bestuhlung unabhängig von der Position der Tischbeine erfolgen kann. Die Ausformung der Tischbeine selbst als Mittelfuß mit T-förmig Fußteilen und ebenso angeschlossener Tischplattenaufnahme zur Aufnahme der Klemmteile in einem einzigen Element erlaubt ein Minimum an zu handhabenden Teilen.

[0025] Um eine besonders stabile Befestigung des T-Fußes an der Tischplatte zu realisieren, sind jeweils zwei Verriegelungseinrichtungen in einer Tischplattenaufnahme integriert. Die Tischplattenaufnahme umfasst also zwei voneinander beabstandete Verriegelungseinrichtungen. Die Verriegelungseinrichtungen sind vorzugsweise so angeordnet, dass die Querstege der beiden Verriegelungseinrichtungen im selben Abstand zu einer Tischkante verlaufen. Der T-Fuß, der die Standfläche des Tischbeins bildet, weist eine Auflagefläche auf, die groß genug ist, um ein Kippen des Tisches bei einer normalen Belastung zu verhindern. Vorzugsweise ist die längliche Ausdehnung des Fußteils größer als die längliche Ausdehnung der Tischplattenaufnahme.

[0026] Die Tischplattenaufnahme eines solchen T-Fußes weist vorzugsweise zwei Paare von Klemmelementen auf.

[0027] Ein erfindungsgemäßes Tischsystem umfasst mindestens einen zuvor beschriebenen Tisch und mindestens eine weitere Tischplatte mit einer geraden Tischkante, wobei jeweils zwei Tischplatten mit ihren geraden Tischkanten auf Stoß angeordnet sind, wobei in der Verriegelungsposition eines der Klemmelemente das kantenseitige Eingriffselement einer der beiden auf Stoß angeordneten Tischplatten hintergreift, und das andere Klemmelement das kantenseitige Eingriffselement der weiteren Tischplatte hintergreift, so dass das Tischbein mit beiden Tischplatten verbunden ist. Bei einer offenen Anordnung von m Tischplatten werden m+1 Tischbeine, bei einer geschlossenen Anordnung von m Tischplatten m Tischbeine benötigt.

[0028] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung



[0029] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht eines Tisches mit montiertem Tischbein;
Fig. 2
eine Schnittdarstellung einer Tischplattenaufnahme mit zwei Verriegelungsvorrichtungen in Verriegelungsstellung;
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung zweier Klemmelemente mit einer gemeinsamen Basis;
Fig. 4
eine perspektivische Darstellung eines Hebelelements;
Fig. 5
ein an einer Tischunterkante montiertes Gegenstück;
Fig. 6
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Tischsystems mit abmontiertem Tischbein, wobei sich die Verriegelungseinrichtung in Entriegelungsstellung befindet;


[0030] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Tisch 1 mit einer Tischplatte 2, an der ein Tischbein 3 (hier: T-Fuß) montiert ist. Das Tischbein 3 weist ein Fußteil 4, eine Tischplattenaufnahme 5 und ein Verbindungsteil 6 auf, welches das Fußteil 4 mit der Tischplattenaufnahme 5 verbindet. Zur Befestigung des Tischbeins 3 an der Tischplatte 2 ist in der Tischplattenaufnahme 5 des Tischbeins 3 eine Verriegelungseinrichtung 7 integriert, die mittels eines Hebelelements 8 von einer Entriegelungsstellung in eine Verriegelungsstellung gebracht werden kann.

[0031] Ein Schnitt durch die Tischplattenaufnahme 5 ist in Fig. 2 gezeigt. Die gezeigte Tischplattenaufnahme 5 umfasst zwei voneinander beabstandete Verriegelungseinrichtungen 7 mit jeweils zwei flachen Klemmelementen 9, die auf einer gemeinsamen Basis 10 montiert sind (s. Fig. 3). Die beiden Klemmelemente 9 sind zusammen mit ihrer Basis 10 gegenüber der Tischplattenaufnahme 5 beweglich, wobei die Bewegung der Klemmelemente 9 gegenüber der Tischplattenaufnahme 5 durch Verschwenken des Hebelelements 8 um eine Schwenkachse 12 bewirkt wird. Das Hebelelement 8 ist dazu an ersten Verbindungsstellen 13 gelenkig an Verbindungsstangen 11 befestigt (Fig. 6), welche an zweiten Verbindungsstellen 14 ebenfalls gelenkig an der Basis 10 der Klemmelemente 9 montiert sind, wobei die ersten Verbindungsstellen 13 der Verbindungsstangen 11 mit dem Hebelelement 8 exzentrisch bezüglich der Schwenkachse 12 angeordnet ist. Auf diese Weise wird durch Verschwenken des Hebelelements 8 um eine Schwenkachse 12 eine Verschiebung der Klemmelemente 9 entlang der Verbindungsstangen 11 bewirkt. Eine Detaildarstellung des Hebelelements 8 ist in Fig. 4 gezeigt.

[0032] Durch das Verschieben der Klemmelemente 9 können diese in Eingriff mit Eingriffselementen 15a, 15b, 15c eines an der Unterseite der Tischplatte 2 montierten Gegenstücks 16 gebracht werden. Fig. 5 zeigt ein solches in der Tischplatte 2 eingesetztes Gegenstück 16 mit drei Eingriffselementen 15a, 15b, 15c, wobei das Eingriffselement 15a, welches der Tischkante 17 am nächsten ist, als tischkantenseitiges Eingriffselement 15a bezeichnet wird. Jedes Eingriffselement 15a, 15b, 15c ist als Mulde mit einem Quersteg 18 ausgebildet, der von einem der Klemmelemente 9 zur Verriegelung der Verriegelungseinrichtung 7 hintergriffen werden kann. Das innere Eingriffselement ist von dem ihm benachbarten (hier: mittleren) Eingriffselement 15b durch einen Längssteg 19 der Breite B getrennt. Das tischkantenseitige Eingriffselement 15a ist vom mittleren Eingriffselement 15b durch einen weiteren Steg 20 getrennt, dessen Breite von der Breite B des Längsstegs 19 abweichen kann. Das Gegenstück schließt bündig mit der Unterseite der Tischplatte 2 ab.

[0033] Um das Tischbein 3 an der Tischplatte 2 zu befestigen, wird die Tischplattenaufnahme 5 mit den in der Unterseite der Tischplatte 2 montierten Gegenstücken 16 in Deckung gebracht und die Klemmelemente 9 werden durch Betätigung des Hebelelements 8 unter den Quersteg 18 verfahren, so dass jeweils ein Klemmelement 9 einen Quersteg 18 hintergreift.

[0034] Zum Aufbau eines Tisches 1 wird die Tischplattenaufnahme 5 so auf der Unterseite der Tischplatte 2 platziert, dass die Klemmelemente 9 über den durch den Längssteg 19 getrennten Eingriffselementen 15b, 15c zu liegen kommt.

[0035] Möchte man mehrere Tische 1 zu einem Tischsystem verbinden (Fig. 6), werden die Tischkanten 17 zweier Tischplatten 2a, 2b auf Stoß angeordnet. Die Gegenstücke 16 sind dabei so angeordnet, dass die Tischkanten 17 die Symmetrieachse zwischen den Gegenstücken 16 der beiden Tischplatten 2a, 2b bildet. Die Tischplattenaufnahme 5 wird über den beiden kantenseitigen Eingriffselementen 15a platziert, so dass die Klemmelemente 9 (in Fig. 6 nicht sichtbar) in Eingriff mit den tischkantenseiten Eingriffselementen 15a beider Tischplatten 2a, 2b gebracht werden. Um dies zu ermöglichen sind die Abstände der kantenseitigen Eingriffselemente 15a zur Tischkante 17 jeweils halb so groß wie die Breite B des Längsstegs 19. In dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel sind für jedes Gegenstück drei Eingriffselemente 15a, 15b, 15c vorgesehen. Es ist jedoch auch möglich, lediglich zwei Eingriffselemente pro Gegenstück vorzusehen. In diesem Fall wird das kantenseitige Eingriffselement sowohl beim Aufbau eines Einzeltisches 1 als auch beim Aufbau eines Tischsystems von einem der Klemmelemente 9 hintergriffen.

[0036] Bei korrekter Positionierung von Verriegelungselement und Gegenstück ist die Hebeiumstellung von entriegelt auf verriegelt mit geringem Kraftaufwand möglich.

[0037] Das in Fig. 1 und 6 gezeigte Tischbein 3 ist als T-Fuß ausgebildet, so dass das Verbindungsteil 6, welches das Fußteil 4 mit der Tischplattenaufnahme 5 verbindet, mittig bezüglich der Ausdehnung entlang der Tischkante 17 angeordnet ist. Dies ermöglicht eine flexible Einteilung der Sitzordnung an dem Tischsystem, da keine störenden Tischbeine im Fußbereich angeordnet sind, welche bei Planung der Sitzordnung berücksichtigt werden müssen. Die Tischplattenaufnahme 5 ist dabei mit zwei Verriegelungseinrichtungen 7 bestückt, um eine stabile Verbindung des T-Fußes mit der Tischplatte zu gewährleisten.

Bezugszeichenliste



[0038] 
1
Tisch
2, 2a, 2b
Tischplatte
3
Tischbein
4
Fußteil
5
Tischplattenaufnahme
6
Verbindungsteil
7
Verriegelungseinrichtung
8
Hebelelement (Betätigungselement)
9
Klemmelemente
10
Basis
11
Verbindungsstangen
12
Schwenkachse
13
erste Verbindungsstellen
14
zweite Verbindungsstellen
15a, 15b, 15c
Eingriffselemente
16
Gegenstück
17
Tischkante
18
Quersteg
19
Längssteg
20
weiterer Steg



Ansprüche

1. Verriegelungseinrichtung (7) zum Verbinden eines Tischbeins (3) mit einer Tischplatte (2, 2a, 2b), umfassend:

zwei bewegliche an einem Ende eines Tischbeins (2, 2a, 2b) anbringbare Klemmelemente (9),

ein Betätigungselement zum Betätigen und Arretieren der Klemmelemente (9) und

ein Gegenstück (16) zur Montage an der Unterseite der Tischplatte (2, 2a, 2b), wobei das Gegenstück (16) mindestens zwei Eingriffselemente (15a, 15b, 15c) aufweist,

wobei die Klemmelemente (9) durch Betätigen des Betätigungselements von einer Entriegelungsposition, in welcher die Klemmelemente (9) die Eingriffselemente (16) nicht hintergreifen, in eine Verriegelungsposition bringbar sind, in welcher die Klemmelemente (9) die Eingriffselemente (16) hintergreifen,

wobei das Betätigungselement als Hebelelement (8) ausgebildet ist, welches zur Überführung der Klemmelemente (9) von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition um eine Schwenkachse (12) parallel zu der zu befestigenden Tischplatte (2, 2a, 2b) verschwenkbar ist, wobei die beiden Klemmelemente (9) des Verriegelungselements (7) durch das Hebelelement (8) gemeinsam betätigbar sind.


 
2. Verriegelungseinrichtung (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffselemente (16) durch einen Längssteg (19) getrennt sind.
 
3. Verriegelungseinrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück mehr als zwei Eingriffselemente aufweist.
 
4. Verriegelungseinrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (16) als Vertiefung mit einem sich über die Vertiefung erstreckenden Quersteg (18) ausgebildet ist, der quer zum Längssteg (19) verläuft.
 
5. Verriegelungseinrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klemmelemente (9) als Zapfen ausgebildet sind, die auf einer gemeinsamen Basis (10) angeordnet sind.
 
6. Tisch (1) für ein Tischsystem mit einer Tischplatte (2, 2a, 2b), welche mindestens eine geraden Tischkante (17) aufweist, mindestens einem Tischbein (3), welches mittels einer Verriegelungseinrichtung (7) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 mit der Tischplatte (2, 2a, 2b) verbindbar ist, wobei die Klemmelemente (9) und das Hebelelement (8) am Tischbein (3) und das Gegenstück (16) an der Unterseite der Tischplatte (2, 2a, 2b) montiert ist.
 
7. Tisch (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Längssteg (19) des Gegenstücks (16) parallel zur Tischkante (17) verläuft, so dass eines der Eingriffselemente (15a, 15b, 15c) ein tischkantenseitiges Eingriffselement (15a) bildet und dass die Breite (B) des Längsstegs (19) doppelt so groß ist wie Abstand des tischkantenseitigen Eingriffselements (15a) von der Tischkante (17).
 
8. Tisch (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück (16) der Verriegelungseinrichtung (7) in der Unterseite der Tischplatte (2, 2a, 2b) versenkt ist.
 
9. Tisch (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Verriegelungseinrichtungen (7) an derselben Tischkante (17) angeordnet sind.
 
10. Tisch (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischbeine (3) als T-Füße ausgebildet sind und eine Tischplattenaufnahme (5) aufweisen.
 
11. Tisch (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplattenaufnahme zwei Paare von Klemmelementen aufweist.
 
12. Tischsystem mit mindestens einem Tisch (1) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 11 und mindestens einer weiteren Tischplatte (2, 2a, 2b) mit einer geraden Tischkante (17),
wobei jeweils zwei Tischplatten (2a, 2b) mit ihren geraden Tischkanten (17) auf Stoß angeordnet sind,
wobei in der Verriegelungsposition eines der Klemmelemente (9) das kantenseitige Eingriffselement (15a) einer der beiden auf Stoß angeordneten Tischplatten (2a) hintergreift, und das andere Klemmelement (9) das kantenseitige Eingriffselement (15a) der weiteren Tischplatte (2b) hintergreift, so dass das Tischbein (3) mit beiden Tischplatten (2a, 2b) verbunden ist, und
wobei jeweils ein Klemmelement (9) in der Verriegelungsposition das kantenseitige Eingriffselement (15a) einer der beiden auf Stoß angeordneten Tischplatten hintergreifen, so dass das Tischbein mit beiden Tischplatten verbunden ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente