[0001] Die Erfindung betrifft eine Duschabtrennung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1.
[0002] Gattungsgemäße Duschabtrennungen sind bereits in einer Vielzahl vom Stand der Technik
her bekannt.
[0003] Klassischerweise sind diese Duschabtrennungen entweder durch eine Vollrahmenbauweise
oder durch die Verwendung von Deckenstützen ausgeführt. Die Vollrahmenbauweise verhindert
allerdings den Einsatz einer solchen Duschabtrennung in Bädern mit barrierefreiem
Zugang, während eine Deckenstütze auf eine ausreichend zugbelastbare Decke angewiesen
ist, die zum Beispiel in Räumen mit abgehängten Decken oder mit Ausführung in Leichtbauweise
regelmäßig fehlt.
Außerdem sind Duschabtrennungen ohne Rahmenbauweise mit Deckenstütze aufgrund der
geringen Wandelementbreite (zur Erreichung einer größeren Schiebetürbreite) grundsätzlich
weniger stabil.
[0004] Ein gattungsgemäßer Stand der Technik ist in der
DE 20 215 762 U1 gezeigt,
[0005] Die in der deutschen Gebrauchsmusterschrift offenbarte Lösung bezieht sich auf eine
Glasscheibe mit rechteckiger Auskragung, in der eine Glasöffnung (als Laufschienenersatz)
für die Laufrollen(-halter) einer Tür fungieren. Das Ziel der Auskragung ist hier
also die Aufnahme eines Führungselementes (Glasöffnung) als Ersatz einer Laufschine,
Eine stabilisierende funktion für eine Laufschiene lässt sich darin nicht erkennen.
[0006] Weitere Nachteile:
- die Öffnung für die Führungsvorrichtung der Tür muss immer über die gesamte Breite
des Glases - inklusive Auskragung - reichen, um die vollständige Führung einer Tür
in all ihren Positionen zu gewährleisten;
- mit breiteren Türen muss die Auskragung aus Steifigkeitsgründen entsprechend größer
ausfallen, wodurch bei größerer Einstiegsbreite die lichte Einstiegshöhe durch eine
größere Auskragung sinkt und den Komfort beeinträchtigt oder die Duschabtrennung über
Gebühr höher und materialintensiver konstruiert werden müsste;
- durch die Öffnung des Glases geht eine grundsätzliche Schwächung des Glases einher,
was bei allen Breiten einen höheren Materialeinsatz efordert, um eine ausreichende
Steifigkeit zu gewährleisten.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Duschabtrennung
anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Duschabtrennung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Dadurch, dass das wenigstens eine Wandelement im oberen Bereich eine Auskragung aufweist,
kommt es zu einer besseren, d.h. stabileren, Abstützung der Führungsvorrichtung, wodurch
es ermöglicht wird, dass sowohl auf die Rahmenbauweise als auch auf die Verwendung
von Deckenstützen verzichtet werden kann und es trotzdem möglich ist, eine Duschabtrennung
mit wenigstens einer Schiebetür zu schaffen, die stabiler ist als bisher beim Stand
der Technik. Weil die Führungsvorrichtung wesentlich über die Auskragung hinaus ragt,
gewinnt man eine größere Einstiegsbreite.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das wenigstens eine Wandelement
einstückig zusammen mit der Auskragung ausgebildet ist.
[0012] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das wenigstens
eine Wandelement und die Auskragung im Wesentlichen vollständig aus Glas ausgebildet
sind.
[0013] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Auskragung als ebene Fläche ausgebildet
ist.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Auskragung und das wenigstens
eine Wandelement in einer gemeinsamen Ebene ausgebildet sind.
[0015] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass sich die Auskragung an einer vertikal verlaufenden
Kante des Wandelements abstützt und vom Wandelement weg quer zur Führungsvorrichtung
verläuft. Dadurch ergibt sich bei schlankererer und kürzerer Baufrom eine gleiche
oder bessere Krafteinleitung als bei einer rechteckigen Ausbildung der Auskragung.
Auch wird eine in weiten Teilen größere lichte Einstiegshöhe erreicht, da diese nur
durch die Laufschienenunterkante im Bereich der Auskragung durch die abfallende Kante
begrenzt wird.
[0016] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Duschabtrennung in ihrem Eingangsbereich
schwellenfrei ausgebildet ist.
[0017] Ebenso hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Duschabtrennung in ihrem
Eingangsbereich am Boden führungsvorrichtungsfrei ausgebildet ist.
[0018] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Duschabtrennung in einem geöffneten Zustand der
wenigstens einen Schiebetür mit einem Rollstuhl barrierefrei befahrbar ist.
[0019] Eine besonders vorteilhafte konstruktive Variante sieht vor, dass die Duschabtrennung
wenigstens zwei Schiebetüren aufweist, wobei die wenigstens zwei Schiebetüren parallel
zueinander verfahrbar sind.
[0020] Eine andere konstruktive Lösung mit gleicher Wirkung wird erreicht, wenn die Duschabtrennung
wenigstens zwei Schiebetüren und zwei Wandelemente mit jeweils einer Auskragung im
oberen Bereich aufweist, wobei wenigstens zwei Schiebetüren im Wesentlichen rechtwinklig
zueinander verfahrbar sind.
[0021] Die Befestigung der Führungsvorrichtung an dem Wandelement kann durch Verkleben ohne
Schwächung des Wandelements oder bei Anbringen von Bohrungen im Wandelement durch
Verschrauben erfolgen.
[0022] Weitere Einzelheiten und Vorteile der verliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert.
[0023] Darin zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Darstellung einer Duschabtrennung mit zwei Schiebetüren in geöffneter
Stellung
- Fig, 2
- Eine Seitenansicht auf ein Wandelement mit Auskragung
- Fig. 3
- Eine perspektivische Darstellung einer Duschabtrennung in Eckausführung mit einer
Schiebetüre
- Fig. 4
- Eine perspektivische Darstellung einer Duschabtrennung als Nischenausführung.
[0024] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Duschabtrennung mit zwei Schiebetüren
20 und 21, wobei die Schiebetüren 20 und 21 von jeweils einer Führungsvorrichtung
30 (Laufschiene) während eines im Wesentlichen horizontalen Schiebevorgangs geführt
werden. Weiters weist die Duschabtrennung 100 zwei Wandelemente 10 und 11 auf, wobei
die Führungsvorrichtung 30 in einem oberen Bereich 5 der beiden Wandelemente 10 und
11 ausgebildet ist.
[0025] Die Befestigung der Führungsvorrichtungen 30 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel
durch Verschraubung mit den beiden Wandelemente 10 und 11. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen,
dass die beiden Wandelemente 10 und 11 mit den Führungsvorrichtungen 30 verklebt werden.
Jede andere Art der Befestigungstechnik ist natürlich auch vorstellbar, wie etwa Nieten,
Klemmen, etc.
[0026] Um die Stabilität der Duschabtrennung 100 zu erhöhen, weisen die beiden Wandelemente
10 und 11 in ihrem oberen Bereich 5 jeweils eine Auskragung 1 auf, durch die es zu
einer besseren Abstützung der Führungsvorrichtung 30 der Schiebetüren 20 und 21 kommt.
[0027] Dabei ist es in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Wandelemente
10 und 11 jeweils einstückig zusammen mit der Auskragung 1 ausgebildet sind, dies
sowohl aus statischen als auch aus optischen Gründen. Natürlich ist auch eine mehrstückige
Ausführung vorstellbar.
[0028] Diesbezüglich ist es ebenfalls vorgesehen, dass die Wandelemente 10 und 11 und deren
Auskragung 1 im Wesentlichen vollständig aus Glas ausgebildet sind.
[0029] Die Auskragungen 1 sind hierbei als ebene Fläche ausgebildet und befinden sich auch
in einer gemeinsamen Ebene mit dem jeweils zugehörigen Wandelement 10 beziehungsweise
11. Dies müsste natürlich nicht so sein. Ebenso ist es vorstellbar, dass die Duschabtrennung
100 keine geraden Schiebetüren 20 und 21 aufweist, sondern kreissegmentförmige Schiebetüren.
In diesem Fall wäre vorgesehen, dass auch die Auskragung 1 kreissegmentförmig ausgebildet
wäre, da ja auch die Führungsvorrichtung 30 nicht gerade sondern bogenförmig ausfallen
müsste.
[0030] Wie gut aus der Figur 1 ersichtlich ist, weißt die Duschabtrennung 100 in ihrem Eingangsbereich
keinerlei Schwellen auf und verfügt auch weiters in diesem Eingangsbereich über keinerlei
Führungsvorrichtungen am Boden, abgesehen von Führungselementen direkt am Wandelement
10 und 11 am Boden die nicht oder nur unwesentlich in den Eingangsbereich ragen. Dadurch
ist es möglich, dass die Duschabtrennung 100 in einem geöffneten Zustand der Schiebetüren
20 und 21 mit einem Rollstuhl barrierefrei befahrbar ist.
[0031] Ebenfalls ist es natürlich vorstellbar, dass vollkommen auf eine Führung der Schiebetür
20 bzw. 21 im unteren Bereich verzichtet wird.
[0032] In diesem Ausführungsbeispiel weist die Duschabtrennung 100 zwei Schiebetüren 20
und 21 und zwei Wandelemente 10 und 11 mit jeweils einer Auskragung 1 im oberen Bereich
5 auf, wobei die wenigstens zwei Schiebetüren 20 und 21 im Wesentlichen rechtwinklig
zueinander verfahrbar sind.
[0033] Ebenso ist es natürlich vorstellbar, dass die Duschabtrennung 100 zwei und mehr Schiebetüren
aufweist, welche parallel zueinander verfahrbar sind.
[0034] Durch die Ausgestaltung der Auskragung 1 an den Wandelementen 10 und 11 ist die Öffnung
der Duschabtrennung 100 im Eingangsbereich unten breiter als oben. Somit kann eine
erhöhte Stabilität der Duschabtrennung 100 erzielt werden bei gleichzeitig großer
Eingangsöffnung im unteren Bereich.
[0035] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf ein Wandelement 10 einer Duschabtrennung 100
und dessen Auskragung 1 im oberen Bereich 5 an dem die Führungsvorrichtung 30 für
eine hier nicht dargestellte Schiebetür 20 ausgebildet ist. In dieser Darstellung
ist gut die bevorzugte, im Wesentlichen dreieckige Form der Auskragung 1 erkennbar.
[0036] Figur 3 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Eckvariante einer Duschabtrennung
100 wie dies in der Figur 1 dargestellt Ist, mit dem einzigen Unterschied, dass hier
nur eine Schiebetür 20 zum Einsatz kommt im Gegensatz zu Figur 1, wo zwei Schiebetüren
20 und 21 verwendet werden.
[0037] Figur 4 wiederum zeigt eine Duschabtrennung 100, die bei einer Nischenvariante zum
Einsatz kommt und somit die Duschabtrennung 100 nur ein Wandelement 10 mit Auskragung
1 und eine Schiebetür 20 aufweist.
[0038] Das bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 Erwähnte gilt sinngemäß auch für die
Ausführungsbeispiele der Figuren 3 und 4.
[0039] Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen befindet sich am Boden keine Schwallschutzleiste
beim Eingangsbereich. In der Praxis ist es aber auch angedacht, eine solche Schwallsrhutzleiste
beim Eingangsbereich anzubringen um den Austritt von Wasser aus der Duschabtrennung
100 zu verhindern bzw. zu minimieren.
1. Duschabtrennung (100), mit
- wenigstens einer Schiebetür (20) und
- einer Führungsvorrichtung (30) zum Führen der wenigstens einen Schiebetür (20) während
eines im Wesentlichen horizontalen Schiebevorgangs und
- wenigstens einem Wandelement (10), wobei die Führungsvorrichtung (30) in einem oberen
Bereich (5) des wenigstens einen Wandelements (10) befestigt ist und
das wenigstens eine Wandelement (10) im oberen Bereich (5) eine Auskragung (1) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (1) die Führungsvorrichtung (30) abstützt und dass die Führungsvorrichtung
(30) wesentlich über die Auskragung hinausragt.
2. Duschabtrennung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Wandelement (10) einstückig zusammen mit der Auskragung (1) ausgebildet
ist.
3. Duschabtrennung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Wandelement (10) und die Auskragung (1) im Wesentlichen vollständig
aus Glas ausgebildet sind.
4. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (1) als ebene Fläche ausgebildet ist.
5. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (1) und das wenigstens eine Wandelement (10) in einer gemeinsamen
Ebene ausgebildet sind.
6. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Auskragung (1) an einer vertikal verlaufenden Kante des Wandelements (10)
abstützt und vom Wandelement (10) weg quer zur Führungsvorrichtung (30) verläuft.
7. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschabtrennung (100) in ihrem Eingangsbereich schwellenfrei ausgebildet ist.
8. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschabtrennung (100) in ihrem Eingangsbereich am Boden führungsvorrichtungsfrei
ausgebildet ist.
9. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschabtrennung (100) in einem geöffneten Zustand der wenigstens einen Schiebetür
(20) mit einem Rollstuhl barrierefrei befahrbar ist.
10. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschabtrennung (100) wenigstens zwei Schiebetüren (20) aufweist, wobei die wenigstens
zwei Schiebetüren (20) parallel zueinander verfahrbar sind.
11. Duschabtrennung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschabtrennung (100) wenigstens zwei Schiebetüren (20, 21) und zwei Wandelemente
(10, 11) mit jeweils einer Auskragung (1) im oberen Bereich (5) aufweist, wobei wenigstens
zwei Schiebetüren (20, 21) im Wesentlichen rechtwinklig zueinander verfahrbar sind.