[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines textilen Materialstrangs
zum Behandeln eines Drahtes sowie einen solchen textilen Materialstrang.
[0002] Zudem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Behandeln eines Drahtes
mit einem Wirkstoff mit den Schritten: Bereitstellen eines mit dem Wirkstoff imprägnierten
textilen Materialstrangs, Bereitstellen eines mit dem Wirkstoff zu behandelnden Drahtes,
Ineingriffbringen des textilen Materialstrangs mit dem zu beschichtenden Draht, sodass
eine Prozesszone ausgebildet wird, in welcher der textile Materialstrang und der zu
behandelnde Draht miteinander in Eingriff sind, und Ausführen einer Relativbewegung
zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu behandelnden Draht in der Prozesszone.
[0003] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Behandeln
eines Drahtes mit einem Wirkstoff mit einer Vorratsspule mit einem mit einem Wirkstoff
imprägnierten textilen Materialstrang, einer Zuführeinrichtung zum Zuführen des textilen
Materialstangs, einer Zuführeinrichtung zum Zuführen eines mit dem Wirkstoff zu behandelnden
Drahtes, einer Prozesszone mit einer Einrichtung zum Ineingriffbringen des textilen
Materialstrangs mit dem zu behandelnden Draht und einer Antriebseinrichtung zum Erzeugen
einer Relativbewegung zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu behandelnden
Draht in der Prozesszone.
[0004] Drähte für ganz unterschiedliche Anwendungen werden häufig nach ihrer Herstellung,
d.h. nach dem Formen des Drahtes aus Metall oder einem anderen Werkstoff, nachbearbeitet,
indem sie beispielsweise an ihrer Oberfläche gereinigt und/oder beschichtet werden,
um die Oberflächeneigenschaften des Drahtes gezielt zu verändern und zu verbessern.
[0005] Um die Drähte zu reinigen oder zu beschichten, sind Verfahren bekannt, bei denen
der Draht mit einem textilen Materialstrang in Eingriff gebracht wird, wobei in der
Regel der textile Materialstrang den Draht an zumindest einer Stelle umschlingt, und
dann der Draht und der textile Materialstrang relativ zueinander bewegt werden. Die
Relativbewegung zwischen Draht und textilem Materialstrang bewirkt, dass Wirkstoffe
von dem textilen Materialstrang auf den Draht übertragen werden können und dass im
Bereich der Umschlingung immer ein frischer Abschnitt des textilen Materialstrangs
ohne Verunreinigungen und/oder mit frischem Wirkstoff bereitsteht.
[0006] Eine Vorrichtung zum Reinigen eines Drahtes auf solche Weise ist beispielsweise aus
der
DE 10 2005 037 159 A1 bekannt.
[0007] Um eine Beschichtung auf einen Draht aufzutragen oder auch die Reinigungswirkung
des textilen Materialstrangs zu erhöhen, werden textile Materialstränge verwendet,
welche vollständig mit einem Wirkstoff imprägniert sind. Beispiele für solche Wirkstoffe
sind beispielsweise Öle als Gleitmittel oder Detergenzien und Abrasiva zum Reinigen
des Drahtes. Der Übergang der Wirkstoffe aus dem textilen Materialstrang auf die Drahtoberfläche
erfolgt in der Prozesszone entweder durch die Reibung zwischen dem Draht und dem textilen
Materialstrang oder durch ein zusätzliches Erwärmen der Prozesszone.
[0008] Gegenüber diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Herstellen eines textilen Materialsstrangs, einen textilen Materialstrang
und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes mit mindestens
einem Wirkstoff bereitzustellen, welche eine verbesserte Behandlung des Drahtes ermöglichen.
Darüber hinaus ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
eines textilen Materialsstrangs, einen textilen Materialstrang und ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes bereitzustellen, welche eine verbesserte
Einwirkung zumindest eines Wirkstoffs auf den Draht in der Prozesszone ermöglichen.
[0009] Zumindest eine der zuvor genannten Aufgaben wird durch ein Verfahren gelöst zum Herstellen
eines textilen Materialstrangs mit den Schritten: Bereitstellen einer ersten Faser
oder eines ersten Fadens, Einbringen oder Aufbringen eines ersten Wirkstoffs in oder
auf die erste Faser oder den ersten Faden, Bereitstellen einer zweiten Faser oder
eines zweiten Fadens, Verbinden der ersten Faser oder des ersten Fadens und der zweiten
Faser oder des zweiten Fadens zu dem textilen Materialstrang.
[0010] In einer Ausführungsform der Erfindung wird in die zweite Faser oder den zweiten
Faden des textilen Materialstrangs kein Wirkstoff eingebracht oder auf diesen aufgebracht.
Ein auf diese Weise hergestellter textiler Materialstrang ermöglicht es, eine wohldosierte
Menge des ersten Wirkstoffs auch auf einen dreckigen oder verschmutzten Draht aufzubringen.
Dabei dient die zweite Faser oder der zweite Faden ohne Wirkstoff dem Reinigen des
Drahtes, während der Wirkstoff aus der ersten Faser oder dem ersten Faden auf den
Draht übertragen wird. Die Faser oder der Faden ohne Wirkstoff nimmt in einer Ausführungsform
den Schmutz von dem Draht auf und verhindert, dass sich der gesamte textile Materialstrang
mit Schmutz zusetzt, was den Übergang des Wirkstoffs von dem textilen Materialstrang
auf den Draht verschlechtern würde.
[0011] In einer anderen Ausführungsform weist das Verfahren zusätzlich die Schritte auf:
Einbringen oder Aufbringen eines zweiten Wirkstoffs in oder auf die zweite Faser oder
den zweiten Faden, wobei der zweite Wirkstoff von dem ersten Wirkstoff verschieden
ist.
[0012] Ein auf diese Weise hergestellter textiler Materialstrang, welcher sich aus einer
Mehrzahl von Einzelfasern oder einer Mehrzahl von Fäden zusammensetzt, ermöglicht
es, den textilen Materialstrang mit zwei voneinander verschiedenen Wirkstoffen auszurüsten,
welche nicht miteinander in Lösung gebracht werden können und/oder die nicht miteinander
mischbar sind.
[0013] Während der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Materialstrang vorzugsweise
zwei Wirkstoffe aufweist, schließt dies nicht aus, dass er mehr als zwei Wirkstoffe
aufweist.
[0014] Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit von einem einzigen textilen Materialstrang
eine Mehrzahl von voneinander verschiedenen Wirkstoffen auf einen zu behandelnden
Draht zu übertragen.
[0015] Während eine Ausführungsform denkbar ist, bei welcher alle Fäden oder Fasern, aus
welchen sich der textile Materialstrang zusammensetzt, jeweils mit einem Wirkstoff
imprägniert sind, weist in einer Ausführungsform der textile Materialstrang mindestens
eine erste Faser oder einen ersten Faden mit einem ersten Wirkstoff, mindestens eine
zweite Faser oder einen zweiten Faden mit einem zweiten Wirkstoff und einen dritten
Faden oder eine dritte Faser, in oder auf welche kein Wirkstoff ein- oder aufgebracht
ist, auf. Eine solche Ausführungsform vereint die Vorteile einer Ausführungsform mit
mindestens zwei mit zwei voneinander verschiedenem Wirkstoffen imprägnierten Fäden
oder Fasern und einer Ausführungsform, bei welcher mindestens eine der Fasern oder
Fäden nicht imprägniert ist.
[0016] Wenn in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung davon die Rede ist, dass ein textiler
Materialstrang verwendet werden soll, so hat der Begriff des textilen Materialstrangs
die breitest mögliche Bedeutung, die sich für den Fachmann aus dem Begriff "textil"
ergibt. Insbesondere umfasst er textilartige Materialien. Textile Materialstränge
sind beispielsweise aus mindestens zwei Fasern oder Fäden gewebte, gewirkte, gestrickte,
gehäkelte und nach anderen Textilerzeugungsverfahren gewonnene Materialstränge. Darüber
hinaus umfasst der Begriff des textilen Materialstrangs auch Vliesmaterialien, bei
denen Einzelfasern oder Einzelfäden, beispielsweise durch Wärme, Feuchtigkeit oder
mechanische Einwirkung, miteinander verbunden werden.
[0017] Damit fallen unter den Begriff des textilen Materialstrangs auch mit Bindemitteln
untereinander verbundene Fasern oder Fäden, insbesondere Naturfasern, Kunststofffasern,
Metallfasern, Glasfasern, Keramikfasern, Stapelfasern (Kurzfasern), Kunststofffolien
und ähnliche Materialien, die für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck die erforderlichen
Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise Reißfestigkeit, Durchreibfestigkeit, Saugfähigkeit,
Flusenbildung und andere Eigenschaften.
[0018] Aufgrund der Kenntnis der benötigten Eigenschaften und der Eigenschaften, die bestimmte
Stoffe oder Stoffkombinationen haben, ist der Fachmann in der Lage, Werkstoffe für
die Fasern oder Fäden des erfindungsgemäß hergestellten textilen Materialstrangs herzustellen
und zu erwerben.
[0019] Dabei ist zu berücksichtigen, zu welchem Zweck das Verfahren im Einzelnen dienen
soll, da in bestimmten Fällen der textile Materialstrang aufnahmefähig oder saugfähig
sein muss, um einen flüssigen oder festen Wirkstoff, wie ein Gleitmittel, Poliermittel,
Schleifmittel oder Reinigungsmittel, aufzunehmen und in der Prozesszone an den Draht
abzugeben. In anderen Fällen kann das Material des textilen Materialstrangs selbst
die erwünschten Eigenschaften besitzen und braucht dann keine Aufnahmefähigkeit zu
haben, um beispielsweise ein abrasives Mittel aufzunehmen und zu binden.
[0020] Als Material für die dem textilen Materialstrang zu Grunde liegenden Einzelfasern
oder Fäden bietet sich insbesondere Viskose oder Baumwolle an.
[0021] Unter einem Ein- oder Aufbringen eines Wirkstoffs in oder auf eine Faser oder einen
Faden wird insbesondere ein Imprägnieren der Faser oder des Fadens verstanden.
[0022] Dabei kann in einer Ausführungsform das Verbinden durch ein Verseilen der ersten
Faser oder des ersten Fadens und der zweiten Faser oder des zweiten Fadens erfolgen,
so dass der textile Materialstrang ein Seil ist.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform erfolgt das Verbinden durch ein Verflechten
der ersten Faser oder des ersten Fadens und der zweiten Faser oder des zweiten Fadens
mit mindestens einem dritten Faden oder einer dritten Faser erfolgt, so dass der textile
Materialstrang ein Geflecht ist.
[0024] Dabei ist eine Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig, bei welcher mindestens der
erste Faden oder die erste Faser mit einem ersten Wirkstoff und/oder der zweite Faden
oder die zweite Faser mit einem zweiten Wirkstoff ein Zettelfaden des Geflechts ist,
während die Klöppelfäden des Geflechts vorzugsweise von weiteren Fäden oder Fasern
ohne Wirkstoff gebildet werden. Dies erweist sich deshalb als vorteilhaft, da Zettelfäden
beim Flechten einer geringeren Zugspannung unterliegen als die Klöppelfäden und so
der Wirkstoff nicht während des Flechtens aus der Faser oder dem Faden entfernt wird.
[0025] Dabei besteht in einer Ausführungsform ein solches Geflecht aus mindestens vier Fäden
oder Fasern, nämlich dem ersten Faden oder der ersten Faser auf oder in die ein erster
Wirkstoff ein- oder aufgebracht ist, als einem Zettelfaden und mindestens drei weiteren
Fäden oder Fasern, welche als Klöppelfäden miteinander verflochten sind.
[0026] In einer Ausführungsform der Erfindung werden die erste Faser oder der erste Faden
und die zweite Faser oder der zweiter Faden mit einem dritten Faden oder einer dritten
Faser derart verflochten, dass der textile Materialstrang ein Geflecht mit einem rechteckigen
Querschnitt, d.h. ein Bandgeflecht, ist.
[0027] Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn der textile Materialstrang in einer
Ausführungsform mindestens sieben Fasern oder Fäden aufweist, aus denen er zusammengesetzt
ist. Selbst wenn eine dieser Einzelfasern oder Einzelfäden reißt, so führt dies nicht
zu einem Abriss des gesamten textilen Materialstrangs.
[0028] Ebenfalls als vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform herausgestellt, bei welcher
der gewebte textile Materialstrang mindestens zehn Klöppelfäden und mindestens drei
Zettelfäden aufweist, vorzugsweise genau 13 Klöppelfäden und genau 6 Zettelfäden aufweist,
wobei in oder auf mindestens einen der Zettelfäden ein Wirkstoff ein Wirkstoff ein-
oder aufgebracht ist.
[0029] Wirkstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Gleitmittel (z.B.
organische Gleitmittel wie Paraffine, Wachse, Öle, Fette sowie stabile Lösungen oder
Gemische daraus), Seifen, Korrosionsschutzmittel, Oxidationsschutzmittel, Antihaftmittel,
Haftvermittler, Lichtbogenstabilisatoren, Reinigungsmittel oder Verschleißschutzmittel.
[0030] In einer Ausführungsform der Erfindung enthält der Wirkstoff ein Gemisch aus einem
(Methyl-12-) Hydroxystearat und einem Paraffin.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist der Wirkstoff mit einem Zuschlagstoff für einen
Korrosionsschutz des Drahtes versehen.
[0032] In einer anderen Ausführungsform weist der Wirkstoff zusätzlich oder alternativ einen
Zuschlagstoff für eine Lichtbogenstabilisierung für einen Schweißdraht auf. Zur Lichtbogenstabilisierung
erweisen sich insbesondere Seifen der ersten und zweiten Hauptgruppen des Periodensystems
der Elemente sowie schwefelhaltige Verbindungen als Zuschlagstoffe als vorteilhaft.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform enthält der Wirkstoff zusätzlich oder alternativ
einen metall-organischen Zuschlagstoff als Verschleißschutzmittel. Als vorteilhaft
haben sich dabei beispielsweise organische Molybdänverbindungen erwiesen.
[0034] Als Verschleißschutzmitte eignen sich insbesondere solche Wirkstoffe, welche sich
als Motoröladditive für den Verschleißschutz bei Motoren bewährt haben.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zumindest einer der Wirkstoffe,
mit welchen der textile Materialstrang imprägniert ist, mit Hilfe eines in die Prozesszone
einzubringenden flüssigen Extraktionsmittels extrahierbar.
[0036] Zumindest eine der oben genannten Aufgaben wird auch durch ein Verfahren zum Behandeln
eines Drahtes mit mindestens zwei Wirkstoffen gelöst, das die folgenden Schritte aufweist:
Bereitstellen eines mit einem ersten und einem zweiten Wirkstoff versehenen textilen
Materialstrangs, so wie er zuvor beschrieben wurde, Bereitstellen eines mit den Wirkstoffen
zu behandelnden Drahtes, Ineingriffbringen des textilen Materialstrangs mit dem zu
behandelnden Draht, sodass eine Prozesszone ausgebildet wird, in welcher der textile
Materialstrang und der zu behandelnde Draht miteinander in Eingriff sind, Ausführen
einer Relativbewegung zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu behandelnden
Draht in der Prozesszone und Einbringen eines flüssigen Extraktionsmittels in den
textilen Materialstrang in oder vor der Prozesszone, welches derart ausgestaltet ist,
dass es zumindest einen Wirkstoff aus dem textilen Materialstrang extrahiert, sodass
dieser auf den zu behandelnden Draht übertragen wird.
[0037] Dieses erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, zumindest einen der Wirkstoffe,
mit welchen der textile Materialstrang imprägniert ist, mit Hilfe eines Extraktionsmittels
aus diesem herauszulösen und diesen auf die Oberfläche des Drahtes aufzutragen bzw.
auf diese zu übertragen. Der Übergang des Wirkstoffes von dem textilen Materialstrang
auf den zu behandelnden Draht wird damit gegenüber einem Übertrag, welcher alleine
durch die Reibung zwischen dem textilen Materialstrang und dem Draht verursacht ist,
verbessert und stellt eine einfachere und effektivere Realisierung bereit als der
zusätzliche Eintrag von Wärme in die Prozesszone.
[0038] Allerdings wird in einer Ausführungsform der Erfindung die Extraktion des Wirkstoffs
mit Hilfe eines Extraktionsmittels aus dem textilen Materialstrang durch die Reibungswärme
zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu behandelnden Draht unterstützt und
der gleichmäßige Übergang der Wirkstoffe aus dem textilen Materialstrang auf die Drahtoberfläche
gefördert. Zusätzlich kann in einer Ausführungsform der Erfindung gegebenenfalls die
Prozesszone durch eine weitere Wärmequelle erwärmt werden.
[0039] Während es vorteilhaft ist, wenn beide Wirkstoffe mit einem oder mehreren Extraktionsmitteln
aus dem textilen Materialstrang herausgelöst werden, sind auch Ausführungsformen denkbar,
bei welchen nur der erste Wirkstoff mit einem Extraktionsmittel aus dem textilen Materialstrang
herausgelöst wird, während der zweite Wirkstoff beispielsweise durch die Reibungswärme
von dem textilen Materialstrang auf den Draht übertragen wird.
[0040] Es versteht sich, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Ausführungsform
auch mehr als zwei Wirkstoffe aus dem textilen Materialstrang auf den zu behandelnden
Draht übertragen werden können.
[0041] Unter einem Draht im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere ein biegsam
geformtes Materialstück, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff, verstanden, dessen
Durchmesser klein gegenüber seiner Länge ist. Solche Drähte werden vorzugsweise auf
Rollen, Spulen, Haspeln oder Spindeln gewickelt. Unter Drähten im Sinne der vorliegenden
Erfindung versteht man auch solche, welche röhrenartig sind, sodass sie in ihrem Inneren
einen sich über die gesamte Länge des Drahtes erstreckenden Hohlraum aufweisen.
[0042] Mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können Drähte für eine Vielzahl von Anwendungen und aus einer Vielzahl
von Materialien behandelt werden. Beispiele für solche Drähte sind Drähte und Litzen
aus Stahl, Aluminium und Kupfer. Diese können insbesondere als Schweißdrähte verwendet
werden oder zum Fertigen von isolierten elektrischen Leitungen oder ähnlichem. Ausführungsformen
der Erfindung eignen sich insbesondere für höherwertige Drahtprodukte, welche ggf.
höhere Kosten für die Herstellung des Drahts rechtfertigen.
[0043] In einer Ausführungsform der Erfindung werden daher als Extraktionsmittel ein Lösungsbenzin
oder ein verzweigter aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie z.B. Isododekan, verwendet.
[0044] In einer Ausführungsform muss das verwendete Extraktionsmittel in der Lage sein,
unter den in bzw. vor der Prozesszone herrschenden Bedingungen bei erhöhte Temperatur
durch die Reibung zwischen den Strängen, die Wirkstoffe aus dem textilen Strang herauszulösen
und auf den Draht zu übertragen. Durch die erhöhte Temperatur können dann auch Lösungen
entstehen, die unter normalen (kalten) Bedingungen nicht stabil wären.
[0045] Wenn im Sinne der vorliegenden Erfindung davon die Rede ist, dass ein flüssiges Extraktionsmittel
in oder vor der Prozesszone in den textilen Materialstrang eingebracht wird, so bedeutet
dies dass das flüssige Extraktionsmittel und der textile Materialstrang der Prozesszone
auf getrennten Wegen zugeführt werden und ein Benetzen oder Tränken des textilen Materialstrangs
mit dem flüssigen Extraktionsmittel erst unmittelbar vor oder in der Prozesszone erfolgt.
[0046] Insbesondere wird das flüssige Extraktionsmittel mit Hilfe eines Schlauchs der Prozesszone
zugeführt.
[0047] Das Ineingriffbringen des textilen Materialstrangs mit dem zu behandelnden Draht
im Sinne der vorliegenden Erfindung erfolgt in einer Ausführungsform dadurch, dass
in der Prozesszone, d.h. im Bereich einer Berührung zwischen dem zu behandelnden Draht
und dem textilen Materialstrang, mindestens eine Schlinge des textilen Materialstrangs
um den zu behandelnden Draht ausgebildet wird.
[0048] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bewegungsrichtung des textilen Materialstrangs
in der Prozesszone der Bewegungsrichtung des Drahtes entgegengesetzt.
[0049] Dabei ist die Relativgeschwindigkeit zwischen dem textilen Materialstrang und dem
Draht in der Prozesszone in einer Ausführungsform konstant.
[0050] Die relative Bewegung zwischen dem Draht und dem textilen Materialstrang in der Prozesszone
wird insbesondere dadurch realisiert, dass sowohl der Draht als auch der textile Materialstrang
bewegt werden. Dabei ist in einer Ausführungsform die Absolutgeschwindigkeit des textilen
Materialstrangs in der Prozesszone geringer als die Absolutgeschwindigkeit des Drahtes
in der Prozesszone.
[0051] In einer Ausführungsform wird der Wirkstoff auf den Draht aufgetragen, d.h. der Draht
wird mit dem Wirkstoff beschichtet. Ein Beispiel dafür ist, dass ein Gleitmittel auf
den Draht aufgetragen wird.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform ist der Wirkstoff so gewählt, dass er den Draht
reinigt. Dabei ist hervorzuheben, dass auch der textile Materialstrang selbst unabhängig
von dem gewählten Wirkstoff eine Reinigung des Drahtes bewirken kann.
[0053] Eine solche reinigende Wirkung des textilen Materialstrangs erfolgt insbesondere
bei einer gegenläufigen Bewegung des textilen Materialstrangs und des Drahtes in der
Prozesszone.
[0054] Zumindest eine der oben genannten Aufgaben wird zudem durch einen textilen Materialstrang
zum Behandeln eines Drahtes gelöst mit mindestens einer ersten Faser oder einem ersten
Faden und mindestens einer zweiten Faser oder einem zweiten Faden mit einem zweiten
Wirkstoff, wobei die erste Faser oder der erste Faden und die zweite Faser oder der
zweite Faden zu dem textilen Materialstrang verbunden sind und wobei die erste Faser
oder der erste Faden mit einem ersten Wirkstoff imprägniert ist und die zweite Faser
oder der zweite Faden mit einem zweiten Wirkstoff imprägniert ist. Dabei sind der
erste und der zweite Wirkstoff voneinander verschieden.
[0055] Gleichfalls wird zumindest einer der oben genannten Aufgaben dadurch gelöst, dass
eine Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes mit zwei Wirkstoffen bereitgestellt wird,
die eine Vorratsspule für einen textilen Materialstrang mit zwei Wirkstoffen, so wie
er zuvor beschrieben wurde, eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des textilen Materialstrangs,
eine Zuführeinrichtung zum Zuführen eines mit den Wirkstoffen zu behandelnden Drahtes,
eine Prozesszone mit einer Einrichtung zum Ineingriffbringen des textilen Materialstangs
mit dem zu beschichtenden Draht, eine Antriebseinrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung
zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu behandelnden Draht in der Prozesszone
und eine Dosiereinrichtung zum Einbringen eines flüssigen Extraktionsmittels für den
Wirkstoff in den textilen Materialstrang in oder vor der Prozesszone aufweist.
[0056] Die Antriebseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewirkt eine Relativbewegung
zwischen dem zu behandelnden Draht und dem textilen Materialstrang, wobei diese Relativbewegung
durch eine Bewegung des zu behandelnden Drahtes oder des textilen Materialstrangs
sowie durch eine gleichzeitige Bewegung des zu behandelnden Drahtes und des textilen
Materialstrangs, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit oder mit unterschiedlichen
Bewegungsrichtungen bewirkt werden kann.
[0057] In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Antriebseinrichtung im Sinne der
vorliegenden Erfindung beispielsweise einen in der Drehrichtung umkehrbaren, insbesondere
drehzahlveränderlichen Motor auf oder auch einen Schrittmotor.
[0058] Die Zuführeinrichtungen für den zu behandelnden Draht und für den textilen Materialstrang
können in einer Ausführungsform Führungen, insbesondere Führungsrollen, umfassen.
Jedoch sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen eine Zuführeinrichtung, insbesondere
für den zu behandelnden Draht, lediglich von entsprechenden Ausnehmungen in der Vorrichtung
gebildet wird, wobei die Vorrichtung mit dem jeweiligen Strang unter Umständen gar
nicht in Eingriff tritt.
[0059] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Einrichtung zum Ineingriffbringen
des textilen Materialstrangs mit dem zu beschichtenden Draht eine Umschlingungseinheit,
welche den textilen Materialstrang in Umfangsrichtung ein- oder mehrfach um den zu
behandelnden Draht herumführt, sodass dieser während der Ausführung einer Relativbewegung
zwischen dem zu behandelnden Draht und dem textilen Materialstrang mit jedem Oberflächenabschnitt
des zu behandelnden Drahtes sowohl in Längs- als auch in Umfangsrichtung zumindest
einmal in Eingriff kommt.
[0060] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Dosiereinrichtung zum Einbringen eines
flüssigen Extraktionsmittels für den Wirkstoff in den textilen Materialstrang eine
Kombination aus einem Reservoir für das flüssige Extraktionsmittel, einer Zuführleitung
sowie einer Pumpe, vorzugsweise einer Zahnradpumpe, welche das Extraktionsmittel dosiert
zu dem textilen Materialstrang fördert.
[0061] Dabei ist es insbesondere zweckmäßig, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Steuerung aufweist, welche die Geschwindigkeit des textilen Materialstrangs und die
Geschwindigkeit des zu behandelnden Drahtes ebenso regelt, wie die Dosierung des in
den textilen Materialstrang einzubringenden flüssigen Extraktionsmittels.
[0062] Soweit in dieser Anmeldung Aspekte der Erfindung im Hinblick auf den textilen Materialstrang
beschrieben werden, so gelten diese auch für das entsprechende Verfahren zu seiner
Herstellung und umgekehrt. Soweit das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln eines
Drahtes mit der Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes gemäß der Erfindung ausgeführt
wird, so weist diese die entsprechenden Einrichtungen hierfür auf. Insbesondere sind
Ausführungsformen der Vorrichtung zum Ausführen der beschriebenen Ausführungsformen
des Verfahrens geeignet.
[0063] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden anhand der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform und der dazugehörigen
Figuren deutlich.
[0064] Figur 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes mit einem
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0065] Die Darstellung in Figur 1 zeigt den Lauf des textilen Materialstrangs T sowie des
zu behandelnden Drahtes in der dargestellten Ausführungsform eines Schweißdrahtes
D. In dem Garnabzug 4 wird der textile Strang von einer oder mehreren Vorratsspulen
4.1 abgezogen und über die Bremse 4.2 an den Antriebsblock 2 zur Regelung der Strangvorspannung
geführt. Dort wird der Strang T über eine Umlenkrolle 2.7 auf die Antriebsrolle 2.2
geleitet und zur Vermeidung eines Schlupfes mehrmals um diese und das weitere Rollenpaket
2.3 gelegt.
[0066] Die Antriebsrolle 2.2 und das Rollenpaket 2.3 bilden eine mechanische Einheit in
Form eines gegen eine Feder 2.5 wirkenden Tänzers. Dessen Auslenkung wird von einem
Sensor 2.6 als Strangvorspannung erfasst. Die Ist-Strangvorspannung wird mit einem
von dem Bediener einstellbaren Soll-Wert verglichen. Ist der Ist-Wert zu hoch bzw.
zu niedrig, wird die Drehzahl des Antriebsmotors 2.1 erhöht bzw. verringert. Anschließend
wird der Strang T über die Strangeinlenkrolle 3.2 unter einem flachen Winkel parallel
zum Draht D in die Umschlingungs- bzw. Prozesszone 3 eingelenkt. Der Draht D läuft
zwischen zwei Paaren von Führungsrollen 3.4 bzw. 3.5 der Bewegung des textilen Materialstrangs
T entgegen. Zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und einer Strangauslenkrolle 3.3 werden
die beiden Stränge T, D im Wesentlichen parallel zueinander geführt, wobei der textile
Strang T den Drahtstrang D umschlingt.
[0067] Um die Umschlingung des Drahtes D durch den textilen Strang T zu gewährleisten, wird
der textile Strang T um Strangumlenkrollen 3.1.1 geführt, welche auf einer Umschlingungseinheit
3.1 angeordnet sind. Die Umschlingungseinheit 3.1 mit den Strangumlenkrollen 3.1.1
ist drehbar um die Längsachse des Drahts D gelagert (angedeutet durch den Pfeil in
Figur 1), so dass beim Einrichten der Maschine durch Drehen der Umschlingungseinheit
3.1 um die Längsachse des Drahtes D die Umschlingung erzielt werden kann. Auf diese
Weise verläuft der textile Strang T zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und der Strangauslenkrolle
3.3 so, dass er den Draht in diesem Bereich umschlingt. Mit zunehmender Zahl der Umschlingungen
wird die Reibung zwischen Strang und Draht, ausgehend von der vom Bediener einstellbaren
Strangvorspannung, erhöht. An der Strangauslenkrolle 3.3 wird der verbrauchte Strang
wieder mit flachem Winkel vom Draht weggelenkt und zu einer Antriebseinheit 1 zur
Regelung der Stranggeschwindigkeit geführt. In der Antriebseinheit 1 wird der Strang
T wieder zur Vermeidung eines Schlupfes mehrmals um eine Antriebsrolle 1.2 und ein
Rollenpaket 1.3 gelegt. Mit einem Antriebsmotor 1.1 wird der Strang mit der vom Bediener
in der Gerätesteuerung vorgegebenen Geschwindigkeit konstant voranbewegt. Auch die
Antriebsrolle 1.2 und das Rollenpaket 1.3 bilden eine mechanische Einheit in Form
eines gegen eine Feder 1.5 wirkenden Tänzers. Dessen Auslenkung wird von einem Sensor
1.6 als Strangspannung hinter der Umschlingungszone 3 erfasst. Diese Strangspannung
hinter der Umschlingungszone 3 wird in der Haupteinheit 5 mit einem von einem Bediener
einstellbaren Soll-Wert verglichen und für einen Fehleralarm ausgewertet.
[0068] Anschließend passiert der Strang über eine weitere Umlenkrolle 1.7 die Tänzereinheit
für die Aufwicklung 5.1, die den Motor 5.8 der Abfallspule 5.9 zur Aufrechterhaltung
einer nahezu konstanten Strangspannung ein- und ausschaltet. Mit einer motorischen
Verlegungseinheit 5.5 bzw. 5.7 wird der Strang T gleichmäßig über die Breite der Abfallspule
5.9 verteilt.
[0069] Bei dem textilen Materialstrang T handelt es sich in der dargestellten Ausführungsform
um ein Bandgeflecht mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Das Geflecht
selbst ist aus 13 Einzelfäden geflochten, von denen 6 Fäden mit einem Wirkstoff aus
einem Gemisch aus einem (Methyl-12-) Hydroxystearat und einem Paraffin mit einem Schmelzbereich
von zwischen 50 °C und 60 °C vorimprägniert sind. Dieser Wirkstoff dient, wenn er
auf den zu behandelnden Schweißdraht D aufgetragen ist, als Gleitmittel für diesen.
Zudem ist das Gemisch mit Zuschlagstoffen als Korrosionsschutz für den Schweißdraht
D, einem Zuschlagstoff für eine Lichtbogenstabilisierung des Schweißdrahtes D und
einem metall-organischen Zuschlagstoff als Verschleißschutzmittel für die Führung
des Schweißdrahtes D versehen.
[0070] Um den Wirkstoff entsprechend der vorliegenden Erfindung aus dem textilen Materialstrang
T auf den Schweißdraht D zu übertragen, wird der Wirkstoff mit Hilfe eines Extraktionsmittels
in der Prozesszone 3 aus dem textilen Strang T herausgelöst bzw. extrahiert.
[0071] Dazu ist in der Umschlingungszone 3 zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und der Strangauslenkrolle
3.3, in der hier dargestellten Ausführungsform präziser zwischen der Strangeinlenkrolle
3.2 und der Strangumlenkeinheit 3.1, das zweite Ende 19 einer Fluidverbindung 18,
hier eines Schlauchs, vorgesehen. Dieser Schlauch 18 dient der Zuführung des Extraktionsmittels
aus der Dosierungseinheit 20 auf den textilen Strang T. Das Extraktionsmittel wird
von dem textilen Strang T aufgenommen und extrahiert den vorimprägnierten Wirkstoff
aus diesem heraus, so dass dieser auf den zu behandelnden Draht D übertragen wird.
In dem hier betrachteten Ausführungsbeispiel ist das Extraktionsmittel flüssiges Paraffin
mit einem großen Hexan-Anteil. Dieses löst das oben beschriebene Gemisch des Wirkstoffs
gut aus dem textilen Strang T heraus.
[0072] Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche
Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang
mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen
kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische
Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende,
explizite Darstellung sämtlicher denk-barer Merkmalskombinationen wird hier nur der
Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
[0073] Während die Erfindung im Detail in den Zeichnungen und der vorangehenden Beschreibung
dargestellt und beschrieben wurde, erfolgt diese Darstellung und Beschreibung lediglich
beispielhaft und ist nicht als Beschränkung des Schutzbereichs gedacht, so wie er
durch die Ansprüche definiert wird. Die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen
beschränkt.
[0074] Abwandlungen der offenbarten Ausführungsformen sind für den Fachmann aus den Zeichnungen,
der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen offensichtlich. In den Ansprüchen
schließt das Wort "aufweisen" nicht andere Elemente oder Schritte aus, und der unbestimmte
Artikel "eine" oder "ein" schließt eine Mehrzahl nicht aus. Die bloße Tatsache, dass
bestimmte Merkmale in unterschiedlichen Ansprüchen beansprucht sind, schließt ihre
Kombination nicht aus. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Beschränkung
des Schutzbereichs gedacht.
Bezugszeichenliste
[0075]
- T
- textiler Materialstrang
- D
- Draht
- 1
- Antriebseinheit
- 1.1
- Antriebsmotor
- 1.2
- Antriebsrolle
- 1.3
- Rollenpaket
- 1.5
- Feder
- 1.6
- Sensor
- 1.7
- Umlenkrolle
- 2
- Antriebsblock
- 2.1
- Antriebsmotor
- 2.2
- Antriebsrolle
- 2.3
- Rollenpaket
- 2.5
- Feder
- 2.6
- Sensor
- 2.7
- Umlenkrolle
- 3
- Umschlingungszone
- 3.1
- Umschlingungseinheit
- 3.1.1
- Strangumlenkrollen
- 3.2
- Strangeinlenkrolle
- 3.3
- Strangauslenkrolle
- 3.4
- Führungsrollen
- 3.5
- Führungsrollen
- 4
- Garnabzug
- 4.1
- Vorratsspulen
- 4.2
- Bremse
- 5
- Haupteinheit
- 5.1
- Aufwicklung
- 5.5
- motorische Verlegungseinheit
- 5.7
- motorische Verlegungseinheit
- 5.8
- Motor
- 5.9
- Abfallspule
- 18
- Fluidverbindung
- 19
- Austrittsende der Fluidverbindung
- 20
- Dosierungseinheit
1. Verfahren zum Herstellen eines textilen Materialstrangs (T) zum Behandeln eines Drahtes
(D) mit den Schritten:
Bereitstellen einer ersten Faser oder eines ersten Fadens,
Einbringen oder Aufbringen eines ersten Wirkstoffs in oder auf die erste Faser oder
den ersten Faden,
Bereitstellen einer zweiten Faser oder eines zweiten Fadens,
Verbinden der ersten Faser oder des ersten Fadens und der zweiten Faser oder des zweiten
Fadens zu dem textilen Materialstrang (T).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder auf die zweite Faser oder den zweiten Faden kein Wirkstoff ein- oder aufgebracht
wird,
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich die Schritte aufweist: Einbringen oder Aufbringen eines
zweiten Wirkstoffs in oder auf die zweite Faser oder den zweiten Faden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wirkstoff und der zweite Wirkstoff nicht miteinander mischbar sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbinden durch ein Flechten der ersten Faser oder des ersten Fadens und der
zweiten Faser oder des zweiten Fadens mit einem dritten Faden oder einer dritten Faser
erfolgt, so dass der textile Materialstrang (T) ein Geflecht ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Faser oder der erste Faden derart mit den weiteren Fasern oder Fäden verflochten
wird, dass er einen Zettelfaden des Geflechts bildet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als erster und/oder zweiter Wirkstoff ein Gleitmittel, eine Seife, ein Korrosionsschutzmittel,
ein Oxidationsschutzmittel, ein Antihaftmittel, ein Haftvermittler, ein Lichtbogenstabilisator,
ein Reinigungsmittel oder ein Verschleißschutzmittel oder eine Lösung oder ein Gemisch
aus diesen verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als erster und/oder zweiter Wirkstoff ein Paraffin, ein Wachs, ein Öl oder ein Fett
oder eine Lösung oder ein Gemisch aus diesen verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff einen Zuschlagstoff als Korrosionsschutz für den zu behandelnden Draht
(D) oder einen Zuschlagstoff als Lichtbogenstabilisierung für den zu behandelnden
Draht (D) oder einen metall-organischen Zuschlagstoff als Verschleißschutzmittel für
die Führung des zu behandelnden Drahts (D) enthält.
10. Verfahren zum Behandeln eines Drahtes (D) mit mindestens einem Wirkstoff mit den Schritten:
Bereitstellen eines mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
textilen Materialstrangs (T),
Bereitstellen eines mit dem Wirkstoff zu behandelnden Drahtes (D),
Ineingriffbringen des textilen Materialstrangs (T) mit dem zu behandelnden Draht (D),
sodass eine Prozesszone (3) ausgebildet wird, in welcher der textile Materialstrang
(T) und
der zu behandelnde Draht (D) miteinander in Eingriff sind, und
Ausführen einer Relativbewegung zwischen dem textilen Materialstrang (T) und dem zu
behandelnden Draht (D) in der Prozesszone und
Einbringen eines flüssigen Extraktionsmittels in den textilen Materialstrang (T) in
oder vor der Prozesszone (3), wobei das Extraktionsmittel derart ausgestaltet ist,
dass es den Wirkstoff aus dem textilen Materialstrang (T) extrahiert, so dass dieser
auf den zu behandelnden Draht (D) übertragen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Extraktionsmittel ein Lösungsbenzin oder ein verzweigter aliphatischer Kohlenwasserstoff
verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff auf den Draht (D) aufgetragen wird und/oder der Wirkstoff und/oder
der textile Materialstrang (T) den Draht (D) reinigt.
13. Textiler Materialstrang (T) zum Behandeln eines Drahtes (D) mit mindestens einer ersten
Faser oder einem ersten Faden und
mindestens einer zweiten Faser oder einem zweiten Faden,
wobei die erste Faser oder der erste Faden und die zweite Faser oder der zweite Faden
zu dem textilen Materialstrang (T) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Wirkstoff in oder auf die erste Faser oder den ersten Faden eingebracht
oder aufgebracht ist.
14. Textiler Materialstrang (T) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Wirkstoff in oder auf die zweite Faser oder den zweiten Faden eingebracht
oder aufgebracht ist.
15. Vorrichtung zum Behandeln eines Drahtes (D) mit mindestens einem Wirkstoff, wobei
die Vorrichtung aufweist:
eine Vorratsspule für einen textilen Materialstrang (T) nach Anspruch 13 oder 14,
eine Zuführeinrichtung (2, 4, 3.2) zum Zuführen des textilen Materialstrangs (T),
eine Zuführeinrichtung (3.4) zum Zuführen eines mit den Wirkstoffen zu behandelnden
Drahtes (D),
eine Prozesszone (3) mit einer Einrichtung zum Ineingriffbringen des textilen Materialstrangs
(T) mit dem zu behandelnden Draht (D) und
eine Antriebseinrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem textilen
Materialstrang (T) und dem zu behandelnden Draht (D) in der Prozesszone und
eine Dosiereinrichtung (18, 20) zum Einbringen eines flüssigen Extraktionsmittels
für den ersten Wirkstoff in den textilen Materialstrang (T) in oder vor der Prozesszone.