[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial umfassend
ein Substrat sowie eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, die einen oder mehrere
Farbstoffvorläufer und einen oder mehrere Farbentwickler umfasst.
[0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien der eingangs beschriebenen Art mit beispielsweise
einem Papierbogen, einem Synthesepapierbogen oder einer Kunststofffolie als Substrat
sind seit den frühen Jahren chemisch reagierender Aufzeichnungsmaterialien bekannt
und erfreuen sich einer ständig wachsenden Verbreitung, was unter anderem darauf zurückzuführen
ist, dass ihre Verwendung insbesondere als Ticket für den Ticketausgebenden mit großen
Vorteilen verbunden ist. Weil die farbbildenden Komponenten in dem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial selbst lokalisiert sind, erfolgt die Herstellung einer wärmeinduzierten
Aufzeichnung (wärmeinduziertes Druckbild, nachfolgend auch als Thermoausdruck bezeichnet)
auf einem derartigen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial mittels Toner- und Farbkartuschen-freier
und daher wartungsarmer und kostengünstiger Drucker. Dies ist besonders vorteilhaft
für Anwendungen, bei denen schnell große Mengen an Thermoausdrucken zu erzeugen sind.
So hat sich diese Technologie insbesondere im öffentlichen Personenverkehr, bei Bussen
und Bahnen genauso wie im Flugverkehr, an Stadion- und Museumskassen, beim Ticketverkauf
für Großveranstaltungen sowie bei Parkausweisausgebern durchgesetzt.
[0003] Mit dem Ziel, wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien insbesondere in ihrer Verwendung
als Tickets oder Lottoscheine hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen
wie Wärme, Feuchtigkeit und Chemikalien zu verbessern, flossen immer wieder Neuerungen
in die zugrunde liegende Chemie und die Herstellungstechnik zur Erzeugung solcher
Aufzeichnungsmaterialien ein.
[0004] Zur Steigerung der Beständigkeit eines auf einem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
erhältlichen Thermoausdrucks (wärmeinduzierte Aufzeichnung) gegenüber Wasser, wässerigen
Alkohollösungen und Weichmachern schlägt die
DE 10 2004 044 204 A1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial vor, dessen wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
übliche Farbstoffvorläufer sowie die Kombination eines phenolischen Farbentwicklers
und eines Farbentwicklers auf Harnstoff-Urethan-Basis aufweist.
[0005] Gegenstand der
US 2005/0148467 A1 ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das zur Ausbildung eines irreversiblen
Druckbildes mindestens die Komponenten zweier farbbildender Systeme enthält, wobei
das eine System vom Chelat-Typ und das andere ein konventionelles Leuko-Farbstoff-System
ist.
[0006] Nachteilig an den Aufzeichnungsmaterialien entsprechend den oben diskutierten Schriften
ist insbesondere im ersten Fall eine zu geringe Weichmacherbeständigkeit, verbunden
mit sehr geringer Weiße des Aufzeichnungsmaterials, sowie die viel zu aufwändigen
Herstellungsprozesse.
[0007] Aus der
EP 2 033 799 A1 ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial bekannt, das sich durch eine hohe
Beständigkeit von Thermodrucken gegenüber Wasser, gegenüber einer 25%-igen Ethanollösung
und gegenüber Weichmachern auszeichnet. Dieses wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
umfasst ein Substrat und eine Farbbildner (Farbstoffvorläufer) und Farbakzeptoren
(Farbentwickler) enthaltende wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, wobei
- die Farbbildner ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Dibutylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran und 3-(N-ethyl-N-tetrahydrofuryl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
- die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht zwei Farbakzeptoren aufweist, nämlich N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff
sowie eine Harnstoff-Urethan-Verbindung
- das auf Gew.-% in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bezogene Verhältnis
von N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff zu der Harnstoff-Urethan-Verbindung
in einem Bereich von (1 : größer 1) bis (1 : 3) liegt.
[0008] Es besteht jedoch ein ständiger Bedarf nach weiteren wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
für die verschiedensten Verwendungen, wobei diese aufgrund hoher Absatzmengen in einem
heftig umkämpften Markt zu geringen Produktionskosten herstellbar sein und deshalb
über einen einfachen Aufbau verfügen müssen. Eine weitere Herausforderung besteht
darin, dass ein bedrucktes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial bei seinen typischen
Verwendungen als Ticket, Eintrittskarte, Fahrschein, Parkschein u.ä. mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Substanzen in Kontakt gelangen kann, die die Beständigkeit des Thermoausdrucks
beeinflussen können. Diese umfassen neben Wasser und als Lösungsmittel wirkenden Substanzen
auch Fette und Öle. Letztere wirken oft ähnlich wie Weichmacher. Daher besteht ein
ständiger Bedarf nach einer Verbesserung der Beständigkeit des Thermoausdrucks gegenüber
verschiedenen Umgebungseinflüssen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
somit darin, ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial bereitzustellen, das im
bedruckten Zustand eine hohe Beständigkeit des Thermoausdrucks gegenüber einzelnen
oder mehreren Stoffen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser, Lösungsmitteln,
Fetten, Ölen und deren Mischungen aufweist, vorzugsweise sowohl gegenüber Wasser und
Lösungsmitteln als auch gegenüber Fetten und Ölen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
umfassend
ein Substrat
und
eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassend
- einen oder mehrere Farbstoffvorläufer;
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
- und ein oder mehrere Kondensationsprodukte der Formel (I)

wobei in Formel (I)
jedes Strukturelement R
1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Halogenatom, Hydroxygruppe, Alkylgruppen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Cyanogruppe,
Nitrogruppe, Arylgruppen und Alkarylgruppen, und die einzelnen Strukturelemente R
1 identisch oder verschieden sind,
jedes Strukturelement R
2 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoffatom, Alkylgruppen mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen und Arylgruppen, und die einzelnen Strukturelemente R
2 identisch oder verschieden sind,
m eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist,
n eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist.
[0010] Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Präsenz eines oder mehrerer Kondensationsprodukte
der Formel (I) wie oben definiert in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht eines
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials, dessen wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
den Farbentwickler N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
enthält, die Beständigkeit eines auf einem solchen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
erhältlichen Thermoausdrucks gegenüber Stoffen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasser, Alkoholen, Fetten, Ölen und deren Mischungen verbessert.
[0011] Farbentwickler sind Substanzen, die mit dem Farbstoffvorläufer oder den Farbstoffvorläufern
unter Einwirkung von Wärme farbbildend reagieren. In dem erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungspapier können zusätzliche Farbentwickler eingesetzt werden; häufig sind
jedoch neben den genannten Substanzen keine weiteren Farbentwickler vorgesehen.
[0012] Somit betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines Kondensationsprodukts
der Formel (I) wie oben definiert zur Verbesserung der Beständigkeit des auf einem
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial, dessen wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
den Farbentwickler N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
enthält, erhältlichen Thermoausdrucks gegenüber Stoffen ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Wasser, Alkoholen, Fetten, Ölen und deren Mischungen.
[0014] Hinsichtlich bevorzugter Kondensationsprodukte der Formel (1) gilt:
Ist R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, so ist diese ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, t-Butyl- und t-Amylgruppe,
wobei für bestimmte Anwendungsfälle Methyl-, Isopropyl- und t-Butylgruppe bevorzugt
sind.
Ist R1 eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, so ist diese bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy-, i-Propoxy-, n-Butoxy-,
i-Butoxy- und t-Butoxygruppe.
Ist R1 eine Arylgruppe, so ist diese bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenyl-,
Toluyl- und Naphthylgruppe, und ist vorzugsweise eine Phenylgruppe. Ist R1 eine Aralkylgruppe so ist diese bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Cumyl- und o-Methylbenzylgruppe.
[0015] Die Strukturelemente R
1 sind vorzugsweise an eine oder beide meta-Positionen und/oder an die para-Position
zur Hydroxylgruppe des Phenolrings gebunden, besonders bevorzugt ist das oder mindestens
eines der Strukturelemente R
1 an die para-Position zur Hydroxylgruppe der Phenolgruppe gebunden.
[0016] Ist R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, so ist diese bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl- und t-Butylgruppe.
[0017] Ist R
2 eine Arylgruppe, so ist diese bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenyl-,
Tolyl- und Naphthylgruppe, und ist vorzugsweise eine Phenylgruppe.
[0018] Vorzugsweise ist n = 0, d.h. bevorzugt sind Kondensationsprodukte der Formel (I)
mit zwei Phenolringen, wobei gegebenenfalls in den Strukturelementen R
1 und R
2 enthaltene Phenolringe nicht mitzuzählen sind. Ebenfalls bevorzugt sind Mischungen
aus mehreren Kondensationsprodukten der Formel (I), in welchen Kondensationsprodukte
der Formel (I) mit n = 0 (d.h. Kondensationsprodukte der Formel (I) mit zwei Phenolringen,
wobei gegebenenfalls in den Strukturelementen R
1 und R
2 enthaltene Phenolringe nicht mitzuzählen sind) als Hauptbestandteil vorliegen neben
einem oder mehreren Kondensationsprodukten mit n = 1, 2 oder 3 (Kondensationsprodukte
der Formel (I) mit drei, vier oder fünf Phenolringen, wobei gegebenenfalls in den
Strukturelementen R
1 und R
2 enthaltene Phenolringe nicht mitzuzählen sind). "Kondensationsprodukte der Formel
(I) mit n = 0 als Hauptbestandteil" bedeutet dabei, dass innerhalb der Mischung Kondensationsprodukte
der Formel (I) mit n = 0 den höchsten Massenanteil stellen bezogen auf alle die Mischung
bildenden Kondensationsprodukte der Formel (I).
[0019] Wird eine Mischung aus mehreren Kondensationsprodukten der Formel (I) wie oben beschrieben
eingesetzt, so ist darin der Anteil der Kondensationsprodukte der Formel (I) mit zwei
Phenolringen vorzugsweise 40 bis 99 %, weiter bevorzugt 45 bis 98 %, besonders bevorzugt
50 bis 80 %, bezogen auf die Fläche bei der Analyse mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie.
[0020] Ein Kondensationsprodukt der Formel (I) ist erhältlich durch Umsetzung eines oder
mehrerer gegebenenfalls substituierter Phenole mit einer Keton-Verbindung oder einer
Aldehyd-Verbindung in Gegenwart eines Säure-Katalysators (z.B. Salzsäure, p-Toluolsulfonsäure
und dergleichen). Die Reaktion wird üblicherweise in einem geeigneten inerten Lösungsmittel,
in welchem die Edukte und das Kondensationsprodukt löslich sind, wie Wasser, Methanol,
Ethanol, n-Propylalkohol, Isopropylalkohol, Acetonitril, Toluol, Chloroform, Diethylether,
N,N-Dimethylacetamid, Benzol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Diethylketon, Ethylmethylketon,
Aceton, Tetrahydrofuran und dergleichen, bei einer Reaktionstemperatur von 0 bis 150
°C mehrere Stunden lang bis mehrere Dutzend Stunden lang durchgeführt. Nach der Umsetzung
kann nicht umgesetztes (gegebenenfalls substituiertes) Phenol durch Destillation abgetrennt
werden, so dass das Kondensationsprodukt in hoher Ausbeute erhalten wird. Zusätzlich
dazu kann auch durch Umkristallisation in einem geeigneten Lösungsmittel ein Kondensationsprodukt
in hoher Reinheit erhalten werden.
[0021] Die Phenole zur Herstellung eines Kondensationsprodukts der Formel (I) sind bevorzugt
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenol, p-Chlorophenol, m-Chlorophenol, o-Chlorophenol,
Catechin, Resorcin, Hydrochinon, p-Cresol, m-Cresol, o-Cresol, p-Ethylphenol, m-Ethylphenol,
o-Ethylphenol, p-Propylphenol, o-Propylphenol, p-Isopropylphenol, m-Isopropylphenol,
o-Isopropylphenol, p-t-Butylphenol, m-t-Butylphenol, o-t-Butylphenol, p-t-Amylphenol,
p-Methoxyphenol, m-Methoxyphenol, o-Methoxyphenol, p-Phenylphenol, m-Phenylphenol,
o-Phenylphenol, p-Cumylphenol, p-(α-Methylbenzyl)phenol und o-(α-Methylbenzyl)phenol.
Para-substituierte Phenole mit wenigstens einer unsubstituierten ortho-Position sind
bevorzugt, und von diesen sind p-Cresol, p-Ethylphenol und p-t-Butylphenol besonders
bevorzugt, und p-Cresol and p-t-Butylphenol sind ganz besonders bevorzugt.
[0022] Die Keton- und Aldehyd-Verbindungen zur Herstellung eines Kondensationsprodukts der
Formel (I) sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dimethylketon, Diethylketon,
Ethylmethylketon, Methylisobutylketon, Formaldehyd und Benzaldehyd.
[0023] Kondensationsprodukte der Formel (I) sind ihrer Struktur nach Novolake.
[0024] Der Einsatz spezifischer Phenol-Kondensationsprodukte des Novolak-Typs als Farbentwickler
für wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien ist grundsätzlich bekannt, deren Einsatz
weist jedoch den Nachteil einer geringen Stabilität gegenüber Weichmachern auf.
[0025] Bevorzugt ist das Kondensationsprodukt der Formel (I) ein Alkylphenol-Formalin-Kondensationsprodukt
wie in
EP 2 181 853 A1 und
EP 2 261 045 A1 offenbart. Das heißt, hinsichtlich des Kondensationsproduktes der Formel (I) ist
es erfindungsgemäß bevorzugt, dass
- (a) in Formel (I) gilt:
- m ist eine ganze Zahl von 1 bis 3,
- jedes Strukturelement R1 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
und die einzelnen Strukturelemente R1 sind identisch oder verschieden,
- alle Strukturelemente R2 sind Wasserstoffatome,
- n hat die Bedeutung wie oben angegeben
und/oder
- (b) das oder die Kondensationsprodukte der Formel (I) sind erhältlich durch Kondensation
eines alkylsubstituierten Phenols mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators.
[0026] Für bestimmte Anwendungsfälle besonders bevorzugt ist ein Alkylphenol-Formalin-Kondensationsprodukt,
worin gilt: R
1 ist eine tert-Butylgruppe.
[0027] Der oder die in der wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials enthaltenen Farbstoffvorläufer sind vorzugsweise
ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 3-Dibutylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran
und 3-(N-ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran.
[0028] In für bestimmte Anwendungsfälle besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält
das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial neben einem oder mehreren Farbstoffvorläufern
eine oder mehrere im nahen Infrarot-Bereich absorbierende Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 3,6-Bis(dimethylamino)fluoren-9-spiro-3'-(6'-dimethylaminophthalid),
3-Diethylamino-6-dimethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-dimethylaminophthalid), 3,6-Bis(diethylamino)-fluoren-9-spiro-3'-(6'-dimethylaminophthalid),
3-Dibutylamino-6-dimethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-dimethylaminophthalid), 3-Dibutylamino-6-diethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-dimethylaminophthalid),
3,6-Bis(dimethylamino)fluoren-9-spiro-3'-(6'-diethylaminophthalid), 3-Diethylamino-6-dimethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-diethylaminophthalid),
3-Dibutylamino-6-dimethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-diethylaminophthalid), 3,6-Bis-(diethylamino)fluoren-9-spiro-3'-(6'-diethylaminophthalid),
3,6-Bis-(dimethylamino)-fluoren-9-spiro-3'-(6'-dibutylaminophthalid), 3-Dibutylamino-6-di-ethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-diethylaminophthalid),
3-Diethylamino-6-dimethylaminofluoren-9-spiro-3'-(6'-dibutylaminophthalid) und 3,3-Bis[2-(4-dimethylamino-phenyl)-2-(4-methoxyphenyl)-ethenyl]-4,5,6,7-tetrachlorophthalid.
[0029] In für bestimmte Anwendungsfälle besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält
die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials einen oder mehrere Sensibilisatoren mit einem Schmelzpunkt
von 60 °C bis 180 °C, besonders bevorzugt mit einem Schmelzpunkt von 80 °C bis 140
°C. Derartige Sensibilisatoren sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Benzyl-p-benzyloxy-benzoat, Stearamid, N-Methylolstearamid, p-Benzylbiphenyl,
1,2-Di(phenoxy)-ethan, 1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan, m-Terphenyl, Dibenzyloxalat,
Benzyl-naphthylether und Diphenylsulfon, wobei Benzylnaphthylether, Diphenylsulfon,
1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan und 1,2-Di(phenoxy)-ethan besonders bevorzugt sind. Durch
den Zusatz eines oder mehrerer Sensibilisatoren wird die thermische Ansprechempfindlichkeit
des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials erhöht.
[0030] In dem erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial liegt das atro-Gewichtsverhältnis
der Gesamtmenge des oder der Kondensationsprodukte der Formel (I) zu N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
bevorzugt im Bereich von 1:2,5 bis 1:14, weiter bevorzugt von 1:3,2 bis 1:12,8, besonders
bevorzugt im Bereich von 1:5 bis 1:8.
[0031] Bei einem geringeren atro-Gewichtsverhältnis des oder der Kondensationsprodukte der
Formel (I) zu N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff als
1:14 wird für viele Anwendungszwecke keine ausreichende Beständigkeit des Thermoausdrucks
gegen die oben genannten Substanzen erreicht.
[0032] Bei einem höheren atro-Gewichtsverhältnis des oder der Kondensationsprodukte der
Formel (I) zu N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff als
1:2,5 wird keine weitere Verbesserung der Beständigkeit des Thermoausdrucks gegen
die oben genannten Substanzen erreicht, jedoch steigen die Kosten für die Herstellung
des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials.
[0033] Sämtliche in der Beschreibung und in den Ansprüchen gemachten Angaben zur flächenbezogenen
Masse bzw. zu Gew.-% (Gewichts-%) beziehen sich jeweils auf das "atro"-Gewicht, d.h.
auf absolut trockene Gewichtsteile. Enthält das erfindungsgemäße wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial mehrere Kondensationsprodukte der Formel (I), so ist bei der
Berechnung des Gewichtsverhältnisses der Kondensationsprodukte der Formel (I) zu N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
das Gesamtgewicht aller Kondensationsprodukte der Formel (I) zu berücksichtigen.
[0034] Geeignete Bindemittel für die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht sind beispielsweise
wasserlösliche Bindemittel wie Stärke, Hydroxyethylzellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose,
Gelatine, Kasein, Polyvinylalkohole, modifizierte Polyvinylalkohole, Natriumpolyacrylate,
Acrylamid-Acrylat-Copolymere, Acrylamid-Acrylat-Methacrylat-Terpolymere, Alkalisalze
von Styrol-Maleinsäure-anhydrid-Copolymeren oder Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
wobei die Bindemittel allein oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können;
auch wasserunlösliche Latexbinder wie Styrol-Butadiene-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Copolymere
und Methyl-Acrylat-Butadien-Copolymere sind geeignete Bindemittel für die wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials ein vernetztes oder
unvernetztes Bindemittel, das vorzugsweise ein Polyvinylalkohol und ein Acrylat-Copolymer
enthält. In dieser erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform liegt der Gesamt-Gewichtsanteil
von Polyvinylalkohol und Acrylat-Copolymer in einem Bereich von 12 bis 21 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht.
[0036] Bevorzugt enthält die Beschichtungsmasse zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials neben dem Bindemittel
ein oder mehrere Vernetzungsmittel für das Bindemittel. Bevorzugt ist das oder sind
die Vernetzungsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zirconiumcarbonat, Polyaminepichlorhydrinharzen,
Borsäure, Glyoxal und Glyoxalderivaten.
[0037] Ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, dessen wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht aus einer solchen Beschichtungsmasse enthaltend ein Bindemittel
und ein oder mehrere Vernetzungsmittel für das Bindemittel gebildet ist, enthält in
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht ein durch Umsetzung mit einem oder mehreren
Vernetzungsmitteln vernetztes Bindemittel, wobei das oder die Vernetzungsmittel ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Zirconiumcarbonat, Polyaminepichlorhydrinharzen,
Borsäure, Glyoxal und Glyoxalderivaten. Unter "vernetztes Bindemittel" wird dabei
das durch Umsetzung eines Bindemittels mit einem oder mehreren Vernetzungsmitteln
gebildete Reaktionsprodukt verstanden.
[0038] Geeignete Glyoxalderivate sind z.B. Addukte von Glyoxal mit S-, O- und/oder N-Nucleophilen.
Geeignete S-Nucleophile sind Natriumhydrogensulfit und Kaliumhydrogensulfit, geeignete
O-Nucleophile sind Addukte mit aliphatischen (C1 bis C20) Monoalkoholen oder mehrwertigen
Alkoholen, geeignete N-Nucleophile sind aliphatische Monoamine, Amide, Harnstoff und/oder
cyclische Harnstoffe.
[0039] Zur Vermeidung des Klebens des wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterials am Thermokopf
und einer übermäßigen Abnutzung des Thermokopfes kann die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
Gleit- und Trennmittel enthalten wie Metallsalze höherer Fettsäuren, zum Beispiel
Zinkstearat und/oder Calciumstearat sowie Wachse, wie zum Beispiel Paraffin, oxidiertes
Paraffin, Polyethylen, Polyethylenoxid, Stearamide und Kastorwachs. Weitere Bestandteile
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht sind beispielsweise Pigmente, bevorzugt
anorganische Pigmente wie beispielsweise Aluminium(hydr)oxid, Kieselsäure und Calciumcarbonat.
Bevorzugt wird als anorganisches Pigment Calciumcarbonat verwendet, das bevorzugt
in einer Menge von 10 bis 18 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht, in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht enthalten ist.
[0040] Zur Gewährleistung eines guten Kontrasts zwischen bedruckten und unbedruckten Bereichen
weist die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht bevorzugt eine Weiße in einem Bereich
von 79 bis 85 % bei Verwendung von Licht ohne UV-Anteil und eine Weiße in einem Bereich
von 87 bis 93 % bei Verwendung von Licht mit UV-Anteil auf, jeweils gemessen nach
ISO 2469 / ISO 2470, wobei jedoch D65-Licht verwendet wird bei einem Betrachtungswinkel
von 8°.
[0041] Als Beschichtungsvorrichtung zum Auftrag der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
auf das Substrat bieten sich insbesondere ein Rollrakelstreichwerk, ein Messerstreichwerk,
ein Vorhangbeschichter oder eine Luftbürste an. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
ist die zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht genutzte Beschichtungsmasse
wässrig. Die anschließende Trocknung der Beschichtungsmasse geschieht üblicherweise
durch ein Verfahren, bei dem Wärme zugeführt wird, wie es durch Heißluft-Schwebetrockner
oder auch Kontakttrockner geschieht. Bewährt ist auch eine Kombination aus den aufgeführten
Trockenverfahren. Die flächenbezogene Masse der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
im fertigen erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial liegt bevorzugt
im Bereich von 2 bis 6 g/m
2 und noch besser von 2,3 bis 5,8 g/m
2.
[0042] Auch wenn die vorliegende Erfindung nicht auf Papier als Substrat beschränkt ist,
stellt Papier und hier speziell ein nicht oberflächenbehandeltes Streichrohpapier
bevorzugt mit einer flächenbezogenen Masse im Bereich von 45 bis 130 g/m
2 ein Substrat dar, das sich am Markt durchgesetzt hat und zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial bevorzugt ist. Dies gilt insbesondere wegen
der guten Recyclingfähigkeit derartiger Papiere. Unter einem nicht oberflächenbehandelten
Streichrohpapier ist ein Streichrohpapier zu verstehen, das nicht in einer Leimpresse
oder in einer Beschichtungsvorrichtung behandelt wurde. Ein nicht oberflächenbehandeltes,
in der Masse geleimtes Streichrohpapier mit einem anorganischen Pigment, insbesondere
Calciumarbonat, in der Masse ist besonders geeignet zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial. In gleichem Maße sind Folien (beispielsweise
aus Polyolefin) und mit Polyolefin beschichtete Papiere als Substrat geeignet.
[0043] Zwischen der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht und dem Substrat des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials (wie oben definiert, vorzugsweise wie oben
als bevorzugt bezeichnet) sind in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine
oder mehrere Zwischenschichten angeordnet, die sich in ihrem Aufbau sowohl vom Substrat
als auch von der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht unterscheiden und vorzugsweise
ein oder mehrere Pigmente enthalten. Der Begriff "Aufbau" umfasst hierbei die mikroskopische
und makroskopische Struktur, die chemische Zusammensetzung und weitere Aspekte der
Beschaffenheit der betreffenden Schichten.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zwischenschicht mit egalisierenden Beschichtungsvorrichtungen
wie Walzenstreichwerken, Streichmesser- oder (Roll-)Rakelstreichwerken aufgetragen.
Somit leistet die Zwischenschicht einen Beitrag zur Egalisierung der Substratoberfläche,
wodurch sich die Menge an notwendigerweise aufzubringender Beschichtungsmasse zur
Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht regelmäßig reduziert. Die flächenbezogene
Masse der Zwischenschicht liegt bevorzugt im Bereich von 5 bis 20 g/m
2 und noch weiter bevorzugt von 7 bis 11 g/m
2.
[0045] Werden in die zwischen der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht und dem Substrat
angeordnete Zwischenschicht anorganische ölabsorbierende Pigmente eingebunden, können
diese Pigmente die durch Hitzeeinwirkung des Thermokopfes verflüssigten Wachsbestandteile
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht bei der Druckbildausbildung aufnehmen
und begünstigen damit eine noch sicherere und schnellere Funktionsweise der wärmeinduzierten
Aufzeichnung, weshalb eine solche Ausführungsform als bevorzugt gilt.
[0046] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Pigmente der Zwischenschicht eine Ölabsorption
von mindestens 80 cm
3/100 g und noch besser von 100 cm
3/100 g, bestimmt nach der japanischen Norm JIS K 5101, aufweisen. Kalziniertes Kaolin
hat sich aufgrund seines großen Absorptionsreservoirs in den Hohlräumen besonders
bewährt. Jedoch sind auch folgende anorganische Pigmente als Bestandteile der Zwischenschicht
sehr gut geeignet: Siliziumdioxid, Bentonit, Calciumcarbonat sowie Aluminium(hydr)oxid
und hier besonders Böhmit. Auch Mischungen aus mehreren verschiedenartigen anorganischen
Pigmenten sind vorstellbar.
[0047] In Versuchen zeigte sich, dass auch die Einbindung von organischen Pigmenten in die
Zwischenschicht sehr vorteilhaft sein kann, was daran liegen mag, dass solche organischen
Pigmente in einem besonderen Maße einem hohen Wärmereflexionsvermögen der Zwischenschicht
zuträglich sind. In einer Zwischenschicht eines erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials angeordnete organische, so genannte Hohlkörperpigmente sind
bevorzugt; sie weisen in ihrem Inneren Luft auf, die einen guten Wärmeisolator darstellt.
Eine so als Wärmereflexionsschicht ausgestaltete Zwischenschicht erhöht das Ansprechverhalten
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht gegenüber Wärme. Dadurch wird das Auflösungsvermögen
des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials deutlich erhöht und ferner die Druckgeschwindigkeit
im Thermodrucker gesteigert.
[0048] Durch Einstellen des Mengenverhältnisses zwischen organischem und anorganischem Pigment
wird ein Kompromiss der von den beiden Pigmentarten bewirkten Effekte erreicht; bevorzugt
ist es, wenn die Pigmentmischung zu 5 bis 30 Gew.-% bzw. besser zu 8 bis 20 Gew.-%
aus organischem und zu 95 bis 70 Gew.-% bzw. besser zu 92 bis 80 Gew.-% aus anorganischem
Pigment besteht. Hinsichtlich bevorzugter anorganischer Pigmente gilt dabei das oben
Ausgeführte. Pigmentmischungen umfassend unterschiedliche organische Pigmente sind
ebenfalls geeignet.
[0049] Neben den anorganischen und gegebenenfalls auch organischen Pigmenten enthält die
Zwischenschicht mindestens ein Bindemittel, bevorzugt ein Bindemittel umfassend ein
synthetisches Polymer, wobei beispielsweise Styrol-Butadien-Latex als Bindermittel
besonders gute Ergebnisse liefert. Die Verwendung eines synthetischen Bindemittels
unter Beimischung mindestens eines natürlichen Polymers, wie besonders bevorzugt Stärke,
stellt eine besonders bevorzugte Ausgestaltung dar. Im Rahmen von Versuchen mit anorganischen
Pigmenten wurde ferner festgestellt, dass mit einem Bindemittel-Pigment-Gewichtsverhältnis
innerhalb der Zwischenschicht im Bereich von 3:7 bis 1:9 besonders gute Ergebnisse
erzielt werden. Das dem synthetischen Bindemittel beigemischte natürliche Polymer
wird in diesem Zusammenhang auch als Cobinder bezeichnet.
[0050] In für bestimmte Anwendungsfälle besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials ist die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
vollständig oder teilweise mit einer Schutzschicht bedeckt.
[0051] Eine derartige Schutzschicht hat in solchen Fällen neben dem Schutz der unter der
Schutzschicht angeordneten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht vor Umwelteinflüssen
häufig den zusätzlichen positiven Effekt, die Bedruckbarkeit des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials insbesondere im Offset- und Flexodruck zu
verbessern. Insbesondere aus diesem Grund ist es für bestimmte Anwendungsfälle bevorzugt,
dass das erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine Schutzschicht
aufweist, obwohl durch die Präsenz eines oder mehrerer Kondensationsprodukte der Formel
(I) wie oben definiert in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials die Beständigkeit eines auf einem erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial erhältlichen Thermoausdrucks gegenüber Stoffen
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser, Alkoholen, Fetten, Ölen und deren
Mischungen auch ohne Schutzschicht für bestimmte Anwendungsfälle bereits ausreichend
ist.
[0052] Bevorzugt enthält die Schutzschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
ein oder mehrere vernetzte oder unvernetzte Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus mit Carboxylgruppen modifizierten Polyvinylalkoholen, mit Silanolgruppen
modifizierten Polyvinylalkoholen, Diacetonmodifizierten Polyvinylalkoholen, teil-
und vollverseiften Polyvinylalkoholen und filmbildenden Acrylcopolymeren.
[0053] Bevorzugt enthält die Beschichtungsmasse zur Ausbildung der Schutzschicht des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials neben einem oder mehreren Bindemitteln ein
oder mehrere Vernetzungsmittel für das oder die Bindemittel. Bevorzugt ist das Vernetzungsmittel
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Borsäure, Polyaminen, Epoxyharzen, Dialdehyden,
Formaldehydoligomeren, Epichlorhydrinharzen, Adipinsäuredihydrazid Melaminformaldehyd,
Harnstoff, Methylolharnstoff, Ammoniumzirconiumcarbonat und Polyamidepichlorhydrinharzen.
[0054] Ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, dessen Schutzschicht
aus einer solchen Beschichtungsmasse enthaltend ein oder mehrere Bindemittel und ein
oder mehrere Vernetzungsmittel für das oder die Bindemittel gebildet ist, enthält
in der Schutzschicht ein oder mehrere durch Umsetzung mit einem oder mehreren Vernetzungsmitteln
vernetzte Bindemittel, wobei das oder die Vernetzungsmittel ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus Borsäure, Polyaminen, Epoxyharzen, Dialdehyden, Formaldehydoligomeren,
Epichlorhydrinharzen, Adipinsäuredihydrazid Melaminformaldehyd, Harnstoff, Methylolharnstoff,
Ammoniumzirconiumcarbonat und Polyamidepichlorhydrinharzen. Unter "vernetztes Bindemittel"
wird dabei das durch Umsetzung eines Bindemittels mit einem oder mehreren Vernetzungsmitteln
gebildete Reaktionsprodukt verstanden.
[0055] In einer ersten Ausführungsvariante ist die die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
ganz oder teilweise abdeckenden Schutzschicht erhältlich aus einer Beschichtungsmasse
umfassend einen oder mehrere Polyvinylalkohole und ein oder mehrere Vemetzungsmittel.
Es ist bevorzugt, dass der Polyvinylalkohol der Schutzschicht mit Carboxyl- oder insbesondere
Silanolgruppen modifiziert ist. Auch Mischungen verschiedener Carboxylgruppen- oder
Silanol-modifizierter Polyvinylalkohole sind bevorzugt einsetzbar. Eine solche Schutzschicht
besitzt eine hohe Affinität gegenüber der im Offset-Druckprozess eingesetzten, bevorzugt
UV-vernetzenden Druckfarbe. Dies hilft entscheidend mit, die Forderung nach einer
hervorragenden Bedruckbarkeit innerhalb des Offset-Drucks zu erfüllen.
[0056] Das oder die Vernetzungsmittel für die Schutzschicht gemäß dieser Ausführungsvariante
sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Borsäure, Polyaminen, Epoxyharzen,
Dialdehyden, Formaldehydoligomeren, Polyaminepichlorhydrinharz, Adipinsäuredihydrazid
und Melaminformaldehyd. Auch Mischungen verschiedener Vernetzungsmittel sind möglich.
[0057] Bevorzugt liegt in der Beschichtungsmasse zur Ausbildung der Schutzschicht gemäß
dieser Ausführungsvariante das Gewichtsverhältnis des modifizierten Polyvinylalkohols
zu dem Vernetzungsmittel in einem Bereich von 20 : 1 bis 5 : 1 und besonders bevorzugt
in einem Bereich von 12 : 1 bis 7 : 1. Besonders bevorzugt ist ein Verhältnis des
modifizierten Polyvinylalkohols zum Vernetzungsmittel im Bereich von 100 Gewichtsteilen
zu 8 bis 11 Gewichtsteilen.
[0058] Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Schutzschicht gemäß dieser Ausführungsvariante
zusätzlich ein anorganisches Pigment enthält. Dabei ist das anorganische Pigment vorzugsweise
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Siliziumdioxid Bentonit, Aluminiumhydroxid,
Kalziumkarbonat, Kaolin und Mischungen aus den genannten anorganischen Pigmenten.
[0059] Es ist bevorzugt, die Schutzschicht gemäß dieser Ausführungsvariante mit einer flächenbezogenen
Masse in einem Bereich von 1,0 g/m
2 bis 6 g/m
2 und besonders bevorzugt von 1,2 g/m
2 bis 3,8 g/m
2 aufzutragen. Dabei wird die Schutzschicht bevorzugt einlagig ausgebildet.
[0060] In einer zweiten Ausführungsvariante umfasst die Beschichtungsmasse zur Ausbildung
der Schutzschicht ein wasserunlösliches, selbstvernetzendes Acrylpolymer als Bindemittel,
ein Vernetzungsmittel und einen Pigmentbestandteil, wobei
- der Pigmentbestandteil der Schutzschicht aus einem oder mehreren anorganischen Pigmenten
besteht und mindestens 80 Gew.-% aus einem hoch gereinigten alkalisch aufbereiteten
Bentonit gebildet sind,
- das Bindemittel der Schutzschicht aus einem oder aus mehreren wasserunlöslichen, selbstvernetzenden
Acrylpolymeren besteht,
- und das Bindemittel-/Pigmentverhältnis in einem Bereich von 7 : 1 bis 9 : 1 liegt.
[0061] Ein selbstvernetzendes Acrylpolymer innerhalb der Schutzschicht gemäß der hier beschriebenen
zweiten Ausführungsvariante ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Styrol-Acrylsäureester-Copolymerisaten, Acrylamidgruppen enthaltenden Copolymerisaten
aus Styrol und Acrylsäureester sowie Copolymeren auf Basis von Acrylnitril, Methacrylamid
und Acrylester. Letztere sind bevorzugt. Als Pigment kann alkalisch aufbereiteter
Bentonit, natürliches oder gefälltes Kalziumkarbonat, Kaolin, Kieselsäure oder Aluminiumhydroxid
in die Schutzschicht eingebunden sein. Bevorzugte Vernetzungsmittel sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus zyklischem Harnstoff, Methylolharnstoff, Ammoniumzirconiumcarbonat
und Polyamidepichlorhydrinharzen. Durch die Wahl eines wasserunlöslichen, selbstvernetzenden
Acrylpolymers als Bindemittel und dessen Gewichtsverhältnis (i) zum Pigment in einem
Bereich von 7 : 1 bis 9: 1 sowie (ii) zum Vernetzungsmittel größer als 5 : 1 ist schon
bei einer Schutzschicht mit relativ geringer flächenbezogener Masse eine hohe Umweltresistenz
des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials gegeben. Solche Gewichtsverhältnisse
sind somit bevorzugt.
[0062] Die Schutzschicht selbst kann mittels üblicher Streichwerke aufgetragen sein, wofür
unter anderem eine Streichfarbe nutzbar ist, bevorzugt mit einer flächenbezogene Masse
in einem Bereich von 1,0 bis 4,5 g/m
2. In einer alternativen Variante ist die Schutzschicht aufgedruckt. Verarbeitungstechnisch
und hinsichtlich ihrer technologischen Eigenschaften besonders geeignet sind solche
Schutzschichten, die mittels aktinischer Strahlung härtbar sind. Unter dem Begriff
"aktinische Strahlung" sind UV- oder ionisierende Strahlungen, wie Elektronenstrahlen,
zu verstehen.
[0063] Das Erscheinungsbild der Schutzschicht wird maßgeblich durch die Art der Glättung
und der die Friktion im Glättwerk und Kalander beeinflussenden Walzenoberflächen und
deren Materialien bestimmt. Insbesondere wegen bestehender Marktanforderungen wird
eine Rauhigkeit (Parker Print Surf Rauhigkeit) der Schutzschicht kleiner als 1,5 µm
(bestimmt entsprechend der ISO-Norm 8791, Teil 4) als bevorzugt angesehen. Besonders
bewährt hat sich im Rahmen der dieser Erfindung vorausgegangenen Versuchsarbeiten
die Verwendung von Glättwerken, bei denen NipcoFlex
™- oder zonengeregelte Nipco-P
™-Walzen zum Einsatz kommen; die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt.
[0064] In einigen Fällen kann auf eine Schutzschicht verzichtet werden, denn durch die Präsenz
eines oder mehrerer Kondensationsprodukte der Formel (I) wie oben definiert in der
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
ist die Beständigkeit eines auf einem erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
erhältlichen Thermoausdrucks gegenüber Stoffen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasser, Alkoholen, Fetten, Ölen und deren Mischungen für bestimmte Anwendungszwecke
ausreichend. Dies ist insofern von Vorteil, da eine Schutzschicht kostenintensiv sowohl
hinsichtlich der dafür notwendigen Rohstoffe wie auch hinsichtlich der zu ihrer Herstellung
notwendigen Maschinen und Prozessenergien ist.
[0065] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein mit einem Thermoausdruck,
d.h. einer wärmeinduzierten Aufzeichnung, versehenes erfindungsgemäßes wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, d.h. ein bedrucktes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial.
In den Bereichen des wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterials, die bedruckt sind,
enthält die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht Farbstoffe, die beim Drucken durch
eine wärmeinduzierte Reaktion des oder der Farbstoffvorläufer mit dem oder den Farbentwicklern
gebildet worden sind.
[0066] Ein erfindungsgemäßes bedrucktes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial umfasst
ein Substrat
und
eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassend
- einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
- ein oder mehrere Kondensationsprodukte der Formel (I) wie oben sowie
- einen oder mehrere durch Reaktion des oder der Farbstoffvorläufer mit N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
gebildete Farbstoffe.
[0067] Die nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele werden die Erfindung weiter verdeutlichen:
Auf einer Langsieb-Papiermaschine wird als Substrat eine Papierbahn aus gebleichten
und gemahlenen Laub- und Nadelholzzellstoffen mit einer flächenbezogenen Masse von
67 g/m2 unter Zusatz üblicher Zuschlagstoffe in üblichen Mengen hergestellt. Frontseitig
wird online innerhalb der Streichmaschine mit einem Rollrakel-Streichwerk eine Zwischenschicht
umfassend Hohlraumpigmente und kalziniertes Kaolin als Pigment, Styrolbutadienlatex
als Bindemittel und Stärke als Cobinder mit einer flächenbezogenen Masse von 9 g/m2 aufgebracht und konventionell getrocknet.
[0068] Unter Verwendung einer Streichmaschine werden auf die Zwischenschicht in dieser Reihenfolge
und innerhalb eines Streichmaschinendurchgangs mittels Rollrakel-Streichwerk eine
wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mit einer flächenbezogenen Masse von 5,4 g/m
2 und mittels Luftbürste eine Schutzschicht mit einer flächenbezogenen Masse von 2,0
g/m
2 aufgetragen und jeweils nach Auftrag konventionell getrocknet.
[0069] Für die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht wird eine Rezeptur verwendet, die
als Bindemittel eine Mischung umfassend Polyvinylalkohol und ein Acrylat-Copolymer
und als Pigment Kalziumkarbonat umfasst. Weitere Bestandteile der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschichten der einzelnen Ausführungsbeispiele sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 angegeben:
Tabelle 1
| Komponente |
Vergleichsbeispiel |
Beispiel 1 (erfindungsgemäß) |
Beispiel 1 (erfindungsgemäß) |
| |
Angaben in atro-Gewichtsteilen |
| N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff |
100,00 |
100,00 |
100,00 |
| Farbstoffvorläufer |
47,92 |
47,92 |
47,97 |
| Kondensationsprodukt wie oben definiert |
- |
31,25 |
15,63 |
[0070] Für die Herstellung der Schutzschicht wird eine Beschichtungsmasse umfassend einem
diacetonmodifizierten Polyvinylalkohol (100 Gewichtsteile), Kaolin (40 Gewichtsteile),
Zinkstearat (26,5 Gewichtsteile) und Adipinsäuredihydrazid als Vernetzungsmittel (10
Gewichtsteile) verwendet.
[0071] Zur messtechnischen Erfassung der Beständigkeit eines Thermoausdrucks auf den wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialen der erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 und des Vergleichsbeispiels
gegenüber verschiedenen Substanzen wurden jeweils schwarz/weiß-kariert gestaltete
Thermoprobeausdrucke mit einem Gerät des Typs Atlantek 400 der Firma Printrex (USA)
erstellt, wobei ein Thermokopf mit einer Auflösung von 300 dpi und einer Energie pro
Flächeneinheit von 16 mJ/mm
2 zum Einsatz kam. Anschließend erfolgte die Behandlung der Proben mit der Substanz,
deren Einfluss auf die Beständigkeit des Thermoausdrucks untersucht werden soll. Dabei
wurden folgende Substanzen eingesetzt:
- Wasser
- eine Ethanol-Wasser-Mischung umfassend 20 Vol.% Ethanol als Beispiel für eine ein
Lösungsmittel enthaltende Substanz
- Milch als Beispiel für eine flüssige fetthaltige Substanz
- Margarine als Beispiel für eine pastenförmige fetthaltige Substanz
- Lanolin als Beispiel für eine ölhaltige, als Weichmacher wirkende Substanz.
[0072] Bei den Tests wird wie folgt vorgegangen:
Für die messtechnische Erfassung der Beständigkeit gegenüber Ethanol (Ethanol-Wasser-Mischung
umfassend 20 Vol.% Ethanol), Milch (Fettgehalt 3,5%) und Wasser wurde eine mit dem
oben beschriebenen Thermoprobeausdruck versehene Probe des zu testenden wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials in ein Bad der jeweiligen Substanz eingelegt, anschließend
über den in Tabelle 2 angegebenen Zeitraum bei 23 °C unter Luftabschluss ruhen gelassen
und danach über 60 Minuten bei 23 °C und 50 % Luftfeuchte getrocknet.
Tabelle 2:
| Substanz |
Zeitraum [h] |
| Ethanol 20 Vol.% |
2 |
| Milch 3,5% Fett |
8 |
| Wasser |
24 |
[0073] Für die messtechnischen Erfassung der Beständigkeit gegenüber Margarine und Lanolin
wurde eine mit dem oben beschriebenes Thermoprobeausdruck versehene Probe des zu testenden
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials satt bestrichen und anschließend über 24
Stunden bei 23 °C und 50 % Luftfeuchte ruhen gelassen. Danach wurde die Margarine
bzw. das Lanolin vom Thermoprobeausdruck abgewischt.
[0074] An den wie oben beschrieben vorbehandelten Proben erfolgte an drei Stellen der schwarz
gefärbten Flächen eine Bestimmung der dynamischen Druckdichte mittels eines Densitometer
Gretag MacBeth TYPE D19C NB/U. Aus den jeweiligen Messwerten wurde der Mittelwert
gebildet. Die so erhaltenen Messergebnisse sind in Tabelle 3 aufgelistet:
Tabelle 3
| Substanz |
Vergleichsbeispiel |
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
| |
dynamische Druckdichte [optical density units ODU] |
| Ethanol 20 Vol.% |
0,36 |
0,97 |
1,21 |
| Milch 3,5% Fett |
0,78 |
1,05 |
1,24 |
| Wasser |
0,37 |
0,99 |
1,19 |
| Margarine |
0,81 |
1,02 |
1,16 |
| Lanolin |
1,36 |
1,48 |
1,54 |
[0075] Die in Tabelle 3 wiedergegebenen Messergebnisse zeigen, dass die Thermoprobeausdrucke
auf dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial des Vergleichsbeispiels, dessen wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht kein Kondensationsprodukt der Formel (I) wie oben definiert enthält,
eine deutlich geringere Beständigkeit gegenüber sämtlichen getesteten Substanzen (Wasser,
Ethanol-Wasser-Gemisch, Milch, Margarine und Lanolin) aufweisen im Vergleich zu den
Thermoprobeausdrucken auf den erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
der Beispiele 1 und 2. Das wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial des Beispiels
2 stellt eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte Ausführungsform da, denn gegenüber
allen getesteten Substanzen bleibt die dynamische Druckdichte bei einem Wert von mehr
als 1 ODU. Es ist ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit einem atro-Gewichtsverhältnis des Kondensationsprodukts der Formel (I) im Bereich
von 1:5 bis 1:8.
1. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial umfassend
ein Substrat
und
eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassend
- einen oder mehrere Farbstoffvorläufer;
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
- und ein oder mehrere Kondensationsprodukte der Formel (I)

wobei in Formel (I)
- jedes Strukturelement R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Halogenatom, Hydroxygruppe, Alkylgruppen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Cyanogruppe,
Nitrogruppe, Arylgruppen und Alkarylgruppen, und die einzelnen Strukturelemente R1 identisch oder verschieden sind,
- jedes Strukturelement R2 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoffatom, Alkylgruppen mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen und Arylgruppen, und die einzelnen Strukturelemente R2 identisch oder verschieden sind,
- m eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist,
- n eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist.
2. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, wobei
(a) in Formel (I) gilt:
- m ist ganze Zahl von 1 bis 3,
- jedes Strukturelement R1 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
und die einzelnen Strukturelemente R1 sind identisch oder verschieden,
- alle Strukturelemente R2 sind Wasserstoffatome
- n hat die Bedeutung wie in Anspruch 1 angegeben und/oder
(b) das oder die Kondensationsprodukte der Formel (I) erhältlich sind durch Kondensation
eines alkylsubstituierten Phenols mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators.
3. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, wobei der oder die
Farbstoffvorläufer der wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht ausgewählt sind aus
der Gruppe bestehend aus 3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Dibutylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran und 3-(N-ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran.
4. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
atro-Gewichtsverhältnis
der Gesamtmenge des oder der Kondensationsprodukte der Formel (I)
zu
N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff im Bereich von
1:2,5 bis 1:14 liegt, bevorzugt von 1:3,2 bis 1:12,8, besonders bevorzugt im Bereich
von 1:5 bis 1:8.
5. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht ein vernetztes oder unvernetztes Bindemittel
enthält, das vorzugsweise ein Polyvinylalkohol und ein Acrylat-Copolymer rnthält.
6. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, enthaltend
in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht ein durch Umsetzung mit einem oder
mehreren Vernetzungsmitteln vernetztes Bindemittel, wobei das oder die Vernetzungsmittel
ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Zirconiumcarbonat, Polyaminepichlorhydrinharzen,
Borsäure und Glyoxal.
7. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das
wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine oder mehrere zwischen dem Substrat und
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht angeordnete Zwischenschichten aufweist,
wobei die Zwischenschichten sich in ihrem Aufbau vom Substrat und von der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht unterscheiden.
8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die
wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vollständig oder teilweise mit einer Schutzschicht
bedeckt ist.
9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 8, wobei die Schutzschicht
ein oder mehrere vernetzte oder unvernetzte Bindemittel enthält ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus mit Carboxylgruppen modifizierten Polyvinylalkoholen, mit Silanolgruppen
modifizierten Polyvinylalkoholen, Diacetonmodifizierten Polyvinylalkoholen, teil-
und vollverseiften Polyvinylalkoholen und filmbildenden Acrylcopolymeren.
10. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 8 und 9, enthaltend
in der Schutzschicht ein oder mehrere durch Umsetzung mit einem oder mehreren Vernetzungsmitteln
vernetzte Bindemittel, wobei das oder die Vernetzungsmittel ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus Borsäure, Polyaminen, Epoxyharzen, Dialdehyden, Formaldehydoligomeren,
Epiochlorhydrinharzen, Dimethylharnstoff, Melaminformaldehyd, Adipinsäuredihydrazid
Harnstoff, Methylolharnstoff, Ammoniumzirconiumcarbonat und Polyamidepichlorhydrinharzen.
11. Verwendung eines Kondensationsprodukts der Formel (I) wie in einem der Ansprüche 1
und 2 definiert zur Verbesserung der Beständigkeit des auf einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial, dessen wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht den Farbentwickler
N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff enthält, erhältlichen
Thermoausdrucks gegenüber Stoffen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser,
Alkoholen, Fetten, Ölen und deren Mischungen.
12. Bedrucktes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, umfassend
ein Substrat
und
eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht umfassend
- einen oder mehrere Farbstoffvorläufer,
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
- und ein oder mehrere Kondensationsprodukte der Formel (I) wie in einem der Ansprüche
1 und 2 definiert
sowie
- einen oder mehrere durch Reaktion des oder der Farbstoffvorläufer mit N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff
gebildete Farbstoffe.