[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung für ein auf Grund gelaufenes
Schiff umfassend wenigstens einen am Schiffsrumpf anbringbaren Auftriebskörper, welcher
im Bedarfsfall mittels Luft aufblasbar ist, um den Schiffsrumpf anzuheben, wobei ein
an dem Auftriebskörper angreifendes Zugmittel vorgesehen ist, mittels dessen man den
Auftriebskörper von über Deck aus in Längsrichtung unter das Boot ziehen kann.
[0002] Aus der
DE 203 03 464 U1 ist eine Vorrichtung zum Heben eines auf Grund gelaufenen Schiffes bekannt geworden,
bei der entlang des Rumpfes des Schiffs Auftriebskörper angeordnet sind, die aus einer
inaktiven Stellung, in der sie keinen zusätzlichen Auftrieb erzeugen, in eine aktive
Stellung bringbar sind, in der sie einen zusätzlichen Auftrieb erzeugen. Die Vorrichtung
umfasst eine luftdichte aufblasbare Hülle, die mittels einer Vielzahl von Trägerelementen
an der Seitenwand des Schiffsrumpfes gehalten wird. Die Trägerelemente bestehen aus
Teleskopauszügen, die mittels Scharnieren an der Bordwand des Rumpfes schwenkbar angelenkt
sind.
[0003] Nachteilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung zum einen die Tatsache, dass diese
außen am Schiffskörper angebracht werden muss. Dazu ist es erforderlich, Löcher in
den Schiffsrumpf zu bohren. Derartige Löcher stellen potentielle Schwachpunkte dar,
an denen Wasser eindringen kann. Auch für die Verbindung zwischen dem im Bootsinneren
untergebrachten Kompressor und den aufzublasenden Hüllen der Auftriebskörper sind
Löcher in der Bordwand notwendig, da die Druckluftleitung durch die Bordwand nach
außen geführt wird. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass die Vorrichtung
permanent außen am Schiffsrumpf angebracht ist und dadurch ein erhöhter Strömungswiderstand
entsteht, so dass bei einer Fahrt unter Maschine ein erheblich höherer Treibstoffverbrauch
entsteht, der nicht akzeptabel ist.
[0004] Auf dem amerikanischen Markt gibt es im Wesentlichen sog. Hebelifte. Diese sind an
einem, oftmals privaten Steg, fixiert und dienen dazu, das Boot oder die Yacht aus
dem Wasser zu heben. Dies dient hauptsächlich zur Werterhaltung des Bootes, da dadurch
der Algenbewuchs nicht stattfindet. Damit reduziert sich der Pflegeaufwand deutlich.
Pflegemittel müssen kaum eingesetzt werden und schonen den Lack und die Umwelt. Salzwasser
greift das Boot oder den Bootslack solange das Boot aufgebockt ist nicht an. Diese
Bootslifte sind allerdings nur für Motorboote einsetzbar. Diese bekannten Vorrichtungen
sind zu schwer, da sie i.d.R. aus Metall oder Kunststoff gefertigt sind. Sie schwimmen
nicht und werden nahezu immer so konzipiert, dass sie in Häfen oder an Stegen fest
fixiert werden müssen.
[0005] Schwimmbare Versionen derartiger Vorrichtungen sind so konzipiert, das sie mit Wasser
gefüllt werden, das Boot in die Vorrichtung einfährt, die Schwimmkörper mit Hilfe
von Druckluft entwässert werden und das Boot sich dann auf den Schwimmkörpern befindet.
Da diese Schwimmkörper aus Kunststoff gefertigt sind, sind sie aufgrund der zu tragenden
Bootsmasse so voluminös, dass sie ebenfalls als "mobile" und "verstaubare" Lösung
nicht in Frage kommen können.
[0006] Ansonsten gibt es sog. Bergesäcke aus dem Tauchsport, die auch durch Bergungsfachfirmen
eingesetzt werden. Diese Bergesäcke sind üblicherweise handlich und nicht sonderlich
schwer. Sie dienen dazu Fundsachen oder über Bord gegangene Gegenstände zu bergen.
Z.B. kann mit solchen Bergesäcken ein Außenbordmotor vom Grund angehoben werden. Diese
Bergesäcke sind üblicherweise am unteren Ende offen, da der Taucher mit seiner Sauerstoffflasche
den Sack von unten mit Luft befüllt und so den Auftrieb steuert.
[0007] Bergesäcke aus dem Bereich der professionellen Bergung lassen sich oftmals schon
aufgrund ihres Eigengewichtes nicht handhaben. Zudem sind sie schon von ihrer Größe
und Gewicht so unhandlich, dass sie kaum zu bewegen sind. Zudem kommt hinzu, dass
sie aufgrund ihres sehr robusten Materials kaum zu bezahlen sind.
[0008] Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik unterschiedliche Vorrichtungen und
Schwimmkräne bekannt, die in der Lage sind über z.B. eine Wrackstelle zu fahren und
mit Hilfe von Tauchern ein gesunkenes Schiff anzuheben. Hier handelt es sich nicht
um eine mobile, flexible und für schwimmende Yachten einzusetzende Produktlösung.
Schwimmkräne bzw. -Vorrichtungen kommen für eine mobile und von einer Person zu handhabenden
Lösung ebenfalls nicht in Frage, da sie schon aufgrund ihrer Grundkonzeption für eher
gesunkene Schiffe entwickelt wurden. Zudem dauert die Zuhilfenahme einer solchen Einrichtung
u.U. sehr lange und ist damit hinfällig.
[0009] In der
EP 0 921 063 A1 ist eine Vorrichtung zum Heben eines Sportboots beschrieben, bei der zwei Auftriebskörper
vorgesehen sind, die jeweils über Taue seitlich am Schiffsrumpf angebracht werden.
Die beiden Auftriebskörper sind untereinander durch eine Mehrzahl von Seilen verbunden
und weisen entlang einer Leiste Ösen auf, durch die weitere Seile gezogen werden können,
mittels derer die Auftriebskörper sowohl im Bugbereich als auch im Heckbereich des
Bootes befestigt werden können. Diese bekannte Vorrichtung dient dazu, Boote, die
längere Zeit unbenutzt an einem Ankerplatz liegen, sicher zu befestigen. Die Vorrichtung
ist also nicht für havarierte Boote vorgesehen. Die Auftriebskörper werden mittels
der Taue in vorgesehener Position im hinteren Bereich des Schiffsrumpfs festgelegt
und es ist nicht vorgesehen, die Auftriebskörper von Deck aus unter den Schiffsrumpf
zu ziehen. Zudem sind die Auftriebskörper in Querrichtung des Bootes gesehen nur unterhalb
des Schiffsrumpfs miteinander verbunden.
[0010] In der
DE 297 06 284 U1 ist eine mobile Selbsthebeanordnung für Boote beschrieben, in der zwei aufblasbare
Schlauchkörper über Positionierleinen jeweils seitlich unterhalb des Bootsrumpfs angebracht
werden. Die Positionierleinen werden oberseitig an mehreren Stellen am Deck des Boots
befestigt und verlaufen etwa senkrecht von oben nach unten, so dass sie ringsum eine
Art Netz über dem Bootskörper bilden. Im Bug- und Heckbereich liegen unterhalb der
Wasserlinie jeweils Spannelemente, die über Gurtspanner um den Rumpf des Bootes gespannt
werden können. Nach dem Spannen werden die Schlauchkörper aufgeblasen, um das Boot
zu heben.
[0011] Die
DE 42 14 019 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Heben von Booten aus dem Wasser mit den Merkmalen
der eingangs genannten Gattung. Hier ist ein einziger Auftriebskörper in Form einer
flachen Hülle vorgesehen, der vor dem Bug des Bootes auf der Wasseroberfläche ausgelegt
wird und danach mit Hilfe von Zuggurten, die an der Hülle in Nähe ihrer Außenseiten
fixiert sind, vom Deck des Bootes aus unter dessen Rumpf gezogen werden kann. Danach
wird diese Hülle mit Luft gefüllt, um das Boot zu heben. Diese bekannte Vorrichtung
hat gegenüber den zuvor beschriebenen Lösungen den Vorteil, dass sie vom Deck des
Bootes aus in die Hebeposition gebracht werden kann. Jedoch eignet sich diese Vorrichtung
nur für eine Anwendung bei unterseitig flachen Booten, die keinen Kiel aufweisen,
was in der Regel nur für Sportboote zutrifft. Bei üblichen Botten mit Kiel ist die
Vorrichtung nicht anwendbar, weil der Kiel das Bewegen des plattenförmigen Auftriebskörpers
unter das Boot verhindert. Außerdem besteht bei dieser Vorrichtung der Nachteil, dass
das Booten nach dem Heben mittels des Auftriebskörpers nicht mehr manövrierfähig ist.
Das Boot kann also nicht mehr selbst fahren, sondern muss abgeschleppt werden, was
einen höheren Aufwand bedingt. Im Falle einer Havarie wäre somit der Inhaber des havarierten
Bootes in jedem Fall auf fremde Hilfe angewiesen.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine konstruktiv einfach aufgebaute Hebevorrichtung
der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die sich auch für auf Grund
gelaufene Boote oder Schiffe mit Kiel eignet, deren Deck sich noch über der Wasseroberfläche
befindet, die in dem Boot mitgeführt werden kann und bei Bedarf zum Einsatz kommt,
die einfach handhabbar ist, die im Havariefall gegebenenfalls auch von nur einer Person
bedient werden kann und die nach dem Heben noch ein Manövrieren des Bootes zulässt.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine erfindungsgemäße Hebevorrichtung für ein Schiff
der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0014] Erfindungsgemäß ist mindestens ein Auftriebskörper vorgesehen, dessen beim Heben
wirksame Bereiche sich im Gebrauchszustand an beiden Seiten jeweils seitlich entlang
des Schiffsrumpfs erstrecken und die in dem dem Kiel zugeordneten Bereich unter der
Bootsmitte einen Freiraum lassen, wobei das wenigstens eine an dem oder den Auftriebskörpern
angreifende Zugmittel an beiden beim Heben wirksamen Bereichen angreift.
[0015] Eine erste bevorzugte Lösungsvariante der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein
Auftriebskörper vorhanden ist, der im Grundriss etwa eine U-Form hat, wobei dessen
U-Schenkel die sich jeweils seitlich entlang des Schiffsrumpfs erstreckenden Bereiche
bilden, welche durch einen sich in Querrichtung des Bootes erstreckenden U-Steg miteinander
verbunden sind, der im am Boot montierten Gebrauchszustand unter den Bug des Bootes
greift. Diese Lösung hat den Vorteil, dass aufgrund der U-Grundrissform der mittige
Bereich unter dem Boot, wo sich der Kiel befindet, frei bleibt. Dennoch sind die beiden
sich seitlich entlang des Schiffsrumpfs erstreckenden Bereiche durch den U-Steg bevorzugt
in Fahrrichtung des Bootes vorn (also im Bugbereich) miteinander verbunden, wodurch
der aufblasbare Bereich des Auftriebskörpers eine Einheit bildet. Selbstverständlich
kann man jedoch einen solchen einzigen Auftriebskörper über Kammern innen in verschiedene
Bereich unterteilen, die bei Bedarf jeweils separat mit Druckluft befüllt werden können.
Der vordere U-Steg schafft einen zusätzlichen Auftrieb unter dem Bugbereich des Bootes
und hebt dieses auch dort an.
[0016] Vorzugsweise ist an beiden U-Schenkeln des Auftriebskörpers jeweils mindestens eine,
bevorzugt sind mehrere Führungseinrichtungen für das sich jeweils entlang dieser U-Schenkel
erstreckende Zugmittel vorgesehen ist, wobei eine Zugkraft auf das Zugmittel ausgehend
von einem hinteren Bereich des Bootes erzeugt wird und wobei Angriffspunkte der Zugkraft
und/oder Führungseinrichtungen am Auftriebskörper mindestens auch im hinteren Bereich
des Auftriebskörpers an beiden U-Schenkeln vorgesehen sind.
[0017] Bevorzugt ist bei dieser Variante mindestens ein Befestigungspunkt für ein Ende eines
weiteren Zugmittels im vorderen Bereich des Auftriebskörpers am U-Steg vorgesehen,
wobei das andere Ende dieses Zugmittels im Bereich des Bugs des Bootes festlegbar
ist und dieses Zugmittel im Gebrauchszustand in der endgültigen Position (Hebeposition)
des am Boot festgelegten Auftriebskörpers gespannt ist.
[0018] Eine weitere alternative Variante der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass mindestens
zwei Auftriebskörper vorhanden sind, die durch mindestens ein sich im Wesentlichen
in Querrichtung zur Längserstreckung des Bootes erstreckendes Verbindungsmittel untereinander
verbunden sind, wobei ein an beiden Auftriebskörpern angreifendes Zugmittel vorgesehen
ist, mittels dessen man die Auftriebskörper von über Deck aus in Längsrichtung des
Bootes ziehen kann. Auch bei dieser Variante besteht der Vorteil, dass der Bereich
mittig unter dem Schiffsrumpf frei ist, so dass die Vorrichtung auch für Boote mit
Kiel verwendet werden kann. Bei beiden Varianten besteht außerdem der Vorteil der
Manövrierfähigkeit des Bootes nach dem Heben, so dass dieses sich entweder mittels
Motor oder durch Segeln fortbewegen kann. Da die Anbringung der Hebevorrichtung von
nur einer Person bequem zu bewerkstelligen ist, ist auch eine einzelne Person im Falle
einer Havarie in der Lage sich ohne fremde Hilfe selbst aus der Notsituation zu befreien.
Häufig sind auf Grund gelaufene Boote am Schiffsrumpf nur leicht beschädigt, so dass
sie nach dem Heben wieder fahrtüchtig sind.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein sich im Wesentlichen in
Querrichtung erstreckendes Verbindungsmittel mindestens teilweise als Seil, Kette,
oder Gurt oder als Stange oder Strebe ausgebildet.
[0020] Eine bevorzugte Weiterbildung der zweiten Variante der vorliegenden Erfindung sieht
vor, dass das Verbindungsmittel eine erste Verbindung zwischen den Auftriebskörpern
bildet, die im Anwendungsfall in der Hebeposition der Vorrichtung quer unterhalb des
Bootsrumpfs verläuft und dass dieses Verbindungsmittel oder ein weiteres Verbindungsmittel
weiterhin eine zweite Verbindung zwischen den Auftriebskörpern bildet, die in der
Hebeposition oberhalb des Bootsrumpfs verläuft. Dadurch ergibt sich quasi eine Führung
der Auftriebskörper ringsum um den Bootsrumpf, wenn die Auftriebskörper am Boot entlang
nach hinten gezogen werden.
[0021] Bevorzugt ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mindestens ein erstes sich
im Wesentlichen in Querrichtung erstreckendes flexibles oder weitgehend starr ausgebildetes
Verbindungsmittel vorgesehen und zusätzlich ist ein weiteres sich ebenfalls im Wesentlichen
in Querrichtung erstreckendes mindestens teilweise flexibel ausgebildetes Verbindungsmittel
vorgesehen.
[0022] Bevorzugt ist das wenigstens eine an den Auftriebskörpern angreifende Zugmittel wenigstens
abschnittsweise als Zugseil ausgebildet. Beispielsweise kann dies ein Zugseil sein,
welches gleichzeitig an beiden Auftriebskörpern mit etwa gleicher Kraft angreift,
so dass eine einzelne Person bequem beide Auftriebskörper in etwa parallel und in
etwa gleicher Position einander gegenüberliegend längsseitig entlang des Bootes nach
hinten in die gewünschte Hebepositiön ziehen kann. Oder es ist jeweils ein Zugmittel
für jeden Auftriebskörper vorgesehen, welches an diesem angebracht ist, so dass jeder
Auftriebskörper jeweils für sich entlang des Bootes nach hinten in die Hebeposition
gezogen werden kann.
[0023] Befinden sich die Auftriebskörper in der endgültigen Position bevorzugt möglichst
nahe am Schiffsrumpf und unterhalb der Wasserlinie, werden dann die Auftriebskörper
mittels Druckluft aufgeblasen, diese greifen unter den Schiffsrumpf und das Boot wird
dadurch soweit angehoben, dass es sich vom Grund des Gewässers löst, wieder manövrierfähig
ist und beispielsweise mittels des Schiffsmotors von der Untiefe, auf die es aufgelaufen
war, weg in freies Gewässer manövriert werden kann. Es erscheint einleuchtend, dass
dieses Manöver gegebenenfalls auch von einer einzigen Person in einem Zeitraum durchführbar
sein sollte, der so kurz wie möglich ist, um die durch Bewegungen des auf Grund gelaufenen
Boots verursachten Schäden so gering wie möglich zu halten.
[0024] Die erfindungsgemäß verwendeten Auftriebskörper haben in vorteilhafter Weise im aufgeblasenen
Zustand eine langgestreckte Grundform oder auch eine runde, ballige oder bauchige
Grundform und erstrecken sich im Wesentlichen in Längsrichtung jeweils entlang des
Schiffsrumpfs, in der Hebeposition möglichst nahe an diesem oder vollständig an diesem
anliegend.
[0025] Sollte die von Hand aufbringbare Kraft im Einzelfall nicht ausreichen, um die Auftriebskörper
am Boot entlang weit genug nach hinten zu ziehen, können beispielsweise am Schiff
vorhandene Winschen zur Ausübung einer höheren Zugkraft auf das Zugmittel vorgesehen
sein. Dabei kann man je einen Auftriebskörper mittels jeweils einer meist im hinteren
Bereich des Bootes an jeder Seite angebrachten Winsch, die beispielsweise über eine
Kurbel verfügt, nach hinten und an den Bootsrumpf ziehen, bis die endgültige Position
erreicht ist. Vorteilhaft ist dabei, dass diese Winschen meist über eine Rückdrehsperre
verfügen, so dass ein ungewolltes wieder lösen des Zugseils verhindert wird.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann zudem für wenigstens
ein flexibel ausgebildetes Verbindungsmittel und/oder Zugmittel ein Hilfsmittel zur
Erhöhung der Zugkraft, insbesondere in Form einer Talje vorgesehen sein. Durch Verstellung
der Talje kann auch bei Schräglage des Havaristen (bei Wassereinbruch oder Grundberührung)
eine variable Anpassung erfolgen.
[0027] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch als Kenterschutz beim trocken fallen dienen,
wobei dann die Hebevorrichtung als Bergehilfe dient und zwischen Grund und Bordwand
des Bootes liegt. Die Hebevorrichtung kann beispielsweise auch für Havaristen am Strand
genutzt werden. Sie kann auch als Auftriebshilfe bei einer Leckage dienen.
[0028] Durch Verwendung von beispielsweise verschieden farbigen Leinen kann die Bedienbarkeit
vereinfacht werden.
[0029] Die Idee der Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass bei unterschiedlichen Segel-
und Wetterverhältnissen, in Tidengewässern, im Chartersegment oder im Freizeitbereich
des Segelsports, es immer wieder zu Grundberührungen mit Schiffen und Booten kommt.
[0030] Aufgrund ihrer Konstruktion sind hiervon Segelboote und -yachten besonders betroffen.
[0031] Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, welche erhebliche Schäden und Gefahren
für Leib und Leben einer Schiffsbesatzung auftreten können, wenn ein solches Boot
in stürmischer See auf Grund läuft.
[0032] Hierbei ist eben gerade zu beachten, dass durch den vorherrschenden Wellengang, das
Boot mit jeder Wellenbewegung und damit permanent auf den Untergrund aufschlägt.
[0033] Bei den heutigen modernen GFK Yachten, dauert es nicht sonderlich lange, um die Außenhülle
bzw. den Schiffsrumpf erheblich zu schädigen.
[0034] Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße Hebevorrichtung auch für leichte Reparaturen
am Unterwasserschiff eingesetzt werden. Dazu wird die Vorrichtung an der entsprechenden
Stelle befestigt und man kann das Boot z.B. im Vorschiffsbereich um die erforderlichen
Zentimeter aus dem Wasser heben um z.B. die Logge zu reinigen oder andere Überprüfungen
oder Reparaturen durchführen.
[0035] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung beruht eben auch gerade darauf, dass die Hebevorrichtung
mobil ist und in einer praktikablen Tasche an Bord z.B. in der Backskiste mitgeführt
werden kann. Also handelt es sich um eine mobile, schnell einsetzbare und an Bord
befindliche Lösung.
[0036] In dieser Tasche sind beispielsweise die Auftriebskörper, die Verbindungsdruckluftschläuche
und der Kompressor enthalten. Ebenso sind hierin beispielsweise die Verbindungstampen
(Seile) und Befestigungszubehör zu finden.
[0037] Ziel der Erfindung ist es, ein Berge- und Rettungssystem, insbesondere für Segelyachten
zu schaffen, welches auf Grund gelaufene Yachten so anheben kann, dass die Yacht steuerbar
bleibt und vor allem von einer einzelnen Person wie z.B. dem Eigner, Skipper oder
jeder anderen Person an Bord ausgebracht und am Schiff fixiert werden kann. Hierbei
genügt es in der Regel wenn beispielsweise längsseits ausgebrachte Auftriebskörper
das Boot um mehrere Zentimeter anheben.
[0038] Der/die Auftriebskörper werden im unaufgepumpten bzw. ungefüllten Zustand über den
Bug des Schiffes ausgebracht und so am Schiff fixiert, dass sie unterhalb der Wasserlinie
in Höhe des Kiels befestigt werden.
[0039] Der erzeugte Auftrieb, der vorzugsweise bei zwischen etwa 5 und 20 cm liegt, kann
individuell für den jeweiligen Bootstyp berechnet werden. Es empfiehlt sich daher,
wenn für die verschiedenen Bootstypen und Bootsgrößen entsprechend passende Varianten
der Vorrichtung am Markt zur Verfügung gestellt werden. Hierbei bieten sich beispielsweise
Klassifizierungen nach Länge und/oder Gewicht und/oder Verdrängung an.
[0040] Der Schwerpunkt des Einsatzortes sind wohl im Wesentlichen sog. Tidengewässer. Aber
auch unbekannte Gewässer für Vercharterer und Charterer kommen hierbei in Frage.
[0041] Zudem ist auch der Einsatz für leichte Leckschäden und/oder Reparaturen am Unterwasserschiff
vorstellbar. Gerade Impeller, Logge oder Lot sind oftmals anfällig. Auch alle sonstigen
Schiffsdurchbrüche könnten im Notfall versorgt werden.
[0042] Die Idee der Erfindung zielt darauf ab, den/die Auftriebskörper an der Reparaturstelle
anzubringen. So könnte beispielsweise auch nur das Vor- oder das Achterschiff angehoben
werden. Gerade bei Leckagen kann dadurch schlimmeres verhindert werden.
[0043] Der/die Auftriebskörper sind beispielsweise mit strapazierfähigen und auf das Gewicht
der Yacht angepassten Gurten versehen. Zum Beispiel über ein Seilsystem, welches über
Kreuz angebracht ist und Zug auf die Auftriebskörper ausübt, können die Auftriebskörper
eng an den Kiel unter die Wasserlinie gezogen werden. Hierzu werden bevorzugt die
achterlichen Winschen zu Hilfe genommen.
[0044] Aufgrund der mannigfaltigen Kielversionen bei Segelyachten, gibt es zusätzlich die
Option, mit Hilfe von Leichtmetallstreben, die beispielsweise in Höhe der achterlichen
Winschen an der Relingstütze befestigt werden, den/die Auftriebskörper sicher so zu
fixieren, dass sie auch bei den unterschiedlichsten Schiffstypen sauber und sicher
unterhalb der Wasserlinie und in der Nähe der Kielflosse angebracht werden können.
[0045] Der/die Auftriebskörper sollten aus einem strapazierfähigen Material hergestellt
werden bzw. ummantelt werden. Im Innenteil ist bevorzugt eine Art Gummiballon mit
Ventil, über das die Luft eingepumpt werden kann.
[0046] Die Außenhülle kann beispielsweise zur Sicherheit und besseren Sichtbarkeit in der
Nacht reflektierende Streifen aufweisen.
[0047] Zur Druckluftbefüllung der Auftriebskörper kommen beispielsweise folgende Komponenten
in Betracht:
- 1.) Kompressor 12V
- 2.) Fußluftpumpe
- 3.) Druckluftkartusche
[0048] Der Kompressor ist klein und handlich und füllt rund 20l/min. Ein 12V Anschluss ist
auf neueren Yachten üblicherweise vorhanden.
[0049] Bei Yachten, die über keine Elektrik an Bord verfügen, steht die Option mit einer
Fußluftpumpe zur Verfügung. Da dies üblicherweise kleinere Segelyachten sind, sind
auch die erforderlichen Luftmengen nicht so groß.
[0050] Alternativ kommen auch Druckluftkartuschen in Betracht, wie sie aus Rettungswesten
oder aus Rettungsinseln bekannt sind, welche allerdings den Nachteil haben, dass sie
üblicherweise nicht regelbar sind.
[0051] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
[0052] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
[0053] Dabei zeigen:
Figur 1 eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf ein beispielhaftes Boot mit einer
Hebevorrichtung gemäß einer beispielhaften Variante der Erfindung, bei der zwei Auftriebskörper
verwendet werden, wobei in der Darstellung die beiden Auftriebskörper noch nicht aufgeblasen
sind;
Figur 2 zeigt eine weitere schematisch vereinfachte Draufsicht des Bootes in dem Zustand
mit den montierten und aufgeblasenen beiden Auftriebskörpern;
Figur 3 zeigt eine schematisch vereinfachte Seitenansicht des Bootes in dem Zustand
mit den montierten und aufgeblasenen beiden Auftriebskörpern;
Figur 4 zeigt eine vergrößerte Detailansicht eines Ausschnitts aus Figur 3;
Figur 5 zeigt eine schematisch vereinfachte perspektivische seitliche Ansicht eines
Auftriebskörpers gemäß einer alternativen Variante der vorliegenden Erfindung, bei
der nur ein etwa U-förmiger Auftriebskörper verwendet wird;
Figur 6 eine weitere Ansicht des Auftriebskörpers von Figur 5 in einer Perspektive
vom hinteren Ende her gesehen;
Figur 7 eine weitere Ansicht des Auftriebskörpers von Figur 5 in einer Perspektive
von schräg vorn gesehen;
Figur 8 eine weitere Seitenansicht des Auftriebskörpers von Figur 5 im aufgeblasenen
Zustand in der Hebeposition an einem Boot angebracht.
[0054] Nachfolgend wird zunächst eine erste mögliche Variante der Erfindung beschrieben,
bei der zwei Auftriebskörper verwendet werden, wobei auf Figur 1 Bezug genommen wird.
Diese zeigt beispielhaft eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf ein Boot, bei
dem die vorliegende Erfindung angewandt wird, welches insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet ist. In dieser Ansicht sind schematisch bereits zwei Auftriebskörper
11, 12, eingezeichnet, die eine langgestreckte, beispielsweise abschnittsweise etwa
zylindrische Form im aufgeblasenen Zustand aufweisen, die hier in der montierten Stellung
dargestellt sind, in der sie sich jeweils in Längsrichtung an beiden Seiten seitlich
neben dem Boot und entlang des Bootes erstrecken. Die Auftriebskörper 11, 12 sind
jedoch in Figur 1 in einem noch nicht aufgeblasenen Zustand dargestellt und die Seile,
mittels derer die Auftriebskörper entlang des Schiffsrumpfs nach hinten hin gezogen
werden, sind in Figur 1 noch nicht gespannt, das heißt Figur 1 zeigt einen Zustand
bei der Anbringung der Auftriebskörper, wobei diese sich aber noch nicht in der Endposition
befinden.
[0055] Vor dem Aufblasen werden die beiden Auftriebskörper 11, 12 an dem Boot 10 angebracht,
indem ein Verbindungsmittel 13, welches beide Auftriebskörper jeweils etwa nahe ihrem
vorderen Endbereich in Querrichtung des Bootes miteinander verbindet, vom Bug 19 zum
Heck 20 hin unter den Schiffsrumpf etwa bis in Höhe des Masten 21 gezogen wurde. Man
sieht daher in Figur 1, dass das Verbindungsmittel 13 vor dem Mast 21 in Querrichtung
unter dem Schiffsrumpf hindurch läuft. Das Verbindungsmittel 13 befindet sich somit
unterhalb der Wasserlinie.
[0056] Dieses nach hinten Ziehen des Verbindungsmittels 13 und der beiden Auftriebskörper
11, 12 am Boot entlang in Längsrichtung geschieht mit Hilfe eines als Zugmittel dienenden
Seils 14 oder mehreren Seilen, welches einen sich (in Querrichtung) etwa in Bootsmitte
befindlichen Handhabungsbereich 16 aufweist, an dem die Bedienungsperson anfassen
kann. Von diesem Handhabungsbereich 16 aus erstreckt sich das Seil zu beiden Seiten
nach außen und verläuft im gespannten Zustand (bei Zugausübung) nach vorn und außen
hin wie in der Zeichnung angedeutet zu den jeweiligen Befestigungspunkten 17, 18 des
Seils an den beiden Auftriebskörpern, so dass man durch eine Zugbewegung beide Auftriebskörper
nach hinten hin Ziehen kann, nachdem die Vorrichtung vor dem Bug 19 des Bootes auf
das Wasser geworfen würde. Dieses Zugmittel 14 bildet also in dem Ausführungsbeispiel
außerdem ein weiteres Verbindungsmittel zwischen den beiden Auftriebskörpern 11, 12,
welches diese unterhalb des Bootsrumpfs miteinander verbindet, wobei das Seil 14 außerdem
auch noch oberhalb des Bootes zwischen den beiden Auftriebskörpern 11, 12 in Querrichtung
verläuft und diese obere Verbindung, an der man auch angreift, in der Zeichnung mit
14 a (Figur 2) bezeichnet ist.
[0057] Das Seil 14 verläuft dabei zum einen auf der Oberseite des Schiffsrumpfs und dabei
gleichzeitig auch auf der Unterseite des Schiffsrumpfs. Dazu wird es bei der Montage
der Auftriebskörper 11, 12 über den Bug 19 des Schiffes gezogen, so dass dieses Seil
gleichzeitig auch als Führung für die Bewegung der Auftriebskörper 11, 12 dient. Damit
umschlingt dieses weitere Verbindungsmittel einmal den Bootsrumpf, bevorzugt mit etwas
Spiel. Die Befestigungspunkte des Seils 14 an den beiden Auftriebskörpern können beispielsweise
in Form von Ösen 17, 18 ausgebildet sein, die sich etwa in den vorderen Endbereichen
der Auftriebskörper befinden.
[0058] Wenn die Auftriebskörper 11, 12 so montiert sind, dass das Verbindungsmittel 13 sich
vor dem Mast 21 befindet, können die Auftriebskörper mittels einer in Figur 2 nur
schematisch dargestellten Druckluftquelle, beispielsweise eines Kompressors 26 aufgeblasen
werden, so dass das Boot dann um eine Strecke aufschwimmt und der Bootsrumpf sich
folglich vom Untergrund löst. Der Kompressor 26 wird mittels Druckluftleitungen 27,
28 jeweils mit Ventilen der Auftriebskörper 11, 12 verbunden und diese werden aufgeblasen,
bis sie eine pralle beispielsweise etwa langgestreckt zylindrische Form aufweisen,
wobei sie sich an den
[0059] Bootsrumpf anlegen wie dies in Figur 2 dargestellt ist und dabei das Schiff 10 anheben.
In
[0060] Figur 2 ist die hintere Endposition der beiden Auftriebskörper 11, 12 nach der Montage
gezeigt, in der das Seil 14 gespannt ist.
[0061] Für eine zusätzliche Festlegung der Auftriebskörper 11, 12 an ihrem jeweiligen hinteren
Ende am Boot ist jeder Auftriebskörper 11, 12 beispielsweise über ein durch eine Öse
23 an seinem hinteren Ende geführtes Seil 25 über Deck jeweils an einem Befestigungselement
24 des Boots festlegbar. Die beiden Auftriebskörper 11, 12 sind hier aber nicht direkt
untereinander verbunden. Dieses Befestigungselement 24 kann beispielsweise eine am
Boot vorhandene Winsch sein, wobei man das Seil um diese Winsch legen und auf diese
Weise eine Zugkraft ausüben, den Auftriebskörper nach hinten ziehen und das Seil straffen
kann. In der Darstellung gemäß Figur 2 sind die auch die beiden hinteren Seile 25
gestrafft und die Auftriebskörper 11, 12 befinden sich in ihrer hinteren montierten
Endposition, in der sie das Schiff anheben können.
[0062] Nachfolgend wird nun unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 die vorliegende Erfindung
weiter erläutert. Figur 3 zeigt eine schematisch vereinfachte Seitenansicht des Bootes
in dem Zustand mit den montierten und aufgeblasenen beiden Auftriebskörpern 11, 12,
das heißt entsprechend der Draufsicht von Figur 2. Man erkennt hier den Verlauf eines
der nunmehr gespannten hinteren Seile 25, das gespannte vordere Seil 14 mit der Öse
15 und den sich entlang des Schiffsrumpfes erstreckenden (in Figuren 1 und 2) rechten
Auftriebskörper 12. Dieser Auftriebskörper ist nun aufgeblasen und befindet sich dabei
unterhalb der Wasseroberfläche 29, so dass er sich seitlich an das Boot anlegt und
eine Auftriebskraft erzeugt, die ein auf dem Grund aufsitzendes Boot so weit anhebt,
dass es wieder fahrtüchtig wird.
[0063] Figur 4 zeigt noch einmal eine schematisch vereinfachte Detailansicht eines Ausschnitts
einer Seitenansicht des Boots, wobei hier eine Variante mit einer zusätzlichen Befestigung
des Auftriebskörpers 12 an seinem hinteren Ende dargestellt ist. Der Auftriebskörper
wird über eine Strebe 31 an einer auf dem Schiff an Deck vorhandenen Relingstütze
30 in seiner aufgeblasenen Hebeposition fixiert.
[0064] Im nicht aufgeblasenen Zustand nimmt die gesamte Hebevorrichtung nicht sehr viel
Platz in Anspruch und lässt sich daher problemlos auf dem Boot auf Deck oder unter
Deck verstauen. Die Hebevorrichtung gemäß der Erfindung ist mobil, das heißt sie ist
nicht dauerhaft am Boot montiert, sondern wird nur im Havariefall angebracht, um das
Boot etwas anzuheben. Daher stört die Hebevorrichtung nicht bei der Fahrt.
[0065] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 5 bis 8 eine zweite beispielhafte
Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung näher beschrieben, bei der anstelle
von zwei Auftriebskörpern nur einer verwendet wird, der einen etwa U-förmigen Grundriss
hat und so geformt ist, dass er die Funktion der beiden Auftriebskörper in dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel übernimmt. Dieser U-förmige Auftriebskörper in Form
einer Schlauchhülle ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 32 bezeichnet und umfasst
zwei etwa zueinander parallel verlaufende U-Schenkel 321 und 322, die jeweils in ihrem
vorderen Endbereich über einen leicht bogenförmigen U-Steg 323 zu einer aufblasbaren
Einheit verbunden sind, während die beiden U-Schenkel 321, 322 in ihrem hinteren Endbereich
keine Verbindung aufweisen. Der U-Steg 323 befindet sich nach der Anbringung des Auftriebskörpers
unter dem Bug des Bootes, während sich die beiden U-Schenkel 321, 322 dann seitlich
entlang des Schiffsrumpfs erstrecken. Alle drei Bereiche 321, 322 und 323 des Auftriebskörpers
32 sind aufblasbar, gegebenenfalls über im Inneren voneinander getrennte Kammern und
somit nach der Anbringung am Boot hebewirksam, so dass das Boot sowohl vorn am Bug
als auch an beiden Seiten des Rumpfs angehoben werden kann.
[0066] Figur 7 zeigt den Auftriebskörper perspektivisch von vorn und man erkennt hier, dass
im Bereich des U-Stegs 323 etwa mittig eine Befestigungseinrichtung 324, beispielsweise
eine Öse, für ein Zugmittel 325 wie zum Beispiel ein Seil angebracht ist. Seitlich
außen befinden sich an den beiden U-Schenkeln 321, 322 jeweils mehrere mit Abstand
voneinander angebrachte Führungsmittel 326, beispielsweise Leisten, die Löcher aufweisen
(auch in Figur 5 erkennbar), durch die man ein weiteres Zugmittel 327, beispielsweise
ein Seil hindurch ziehen kann, so dass sich dieses Zugmittel 327 durch mehrere dieser
Führungsmittel 326 hindurch von vorn nach hinten außen entlang der beiden U-Schenkel
321, 322 des Auftriebskörpers 32 erstreckt und so bis zu jeweils einer weiteren Befestigungseinrichtung
und Führungseinrichtung, beispielsweise einer Öse 328, geführt und durch diese Öse
gezogen werden kann. An jedem der beiden U-Schenkel 321 und 322 befindet sich jeweils
am freien, dem U-Steg 323 abgewandten, Ende beispielsweise jeweils etwa mittig eine
solche Öse 328. Diese beiden Ösen 328 sind besonders gut in Figur 6 zu erkennen, wo
man sieht, dass das Zugmittel 327, welches zunächst außenseitig etwa entlang der beiden
U-Schenkel 321, 322 vom Bugende zum Heckende des Auftriebskörpers 32 verläuft, jeweils
durch diese Ösen 328 geführt ist.
[0067] Figur 8 zeigt, dass das freie Ende dieses Zugmittels 327 dann vom heckseitigen Ende
des Auftriebskörpers aus nach oben geführt werden und am Boot 10 festgelegt werden
kann, an einem ortsfesten Befestigungselement wie beispielsweise einer Winsch 24,
so dass man durch kurbeln an der Winsch das Zugmittel 327 (Seil) aufrollen kann. Auf
diese Weise wird eine erhöhte Zugkraft ausgeübt und das Seil 327 kann auf der Winsch
24 aufgewickelt werden, bis es gespannt ist, wobei sich dann der Auftriebskörper 32
in der gewünschten Hebeposition seitlich neben und unter dem Boot 10 befindet, wie
sie in der Figur 8 dargestellt ist. Die beiden Schenkel 321, 322 heben dann beim Aufblasen
des Auftriebskörpers das Boot 10 im Idealfall über seine gesamte Länge an und der
vordere U-Steg 323 hebt zusätzlich auch den Bug 19 des Bootes, unterhalb dessen er
in Querrichtung verläuft.
[0068] Figur 8 zeigt auch, dass eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit über ein weiteres
Zugmittel 325 für die Festlegung des Auftriebskörpers 32 am Bug 19 des Bootes vorgesehen
ist, welches am vorderen Ende des Auftriebskörpers durch eine Öse 324 geführt ist,
die man in Figur 7 erkennen kann. Von dieser Öse 324 aus kann sich das Zugmittel 325
zu einem ortsfesten Befestigungspunkt 33 am Bug 19 des Bootes erstrecken, an dem das
dem Auftriebskörper 32 abgewandte Ende des Zugmittels 325 festgelegt werden kann.
Dies führt dazu, dass sich beim Ziehen des Auftriebskörpers 32 unter das Boot nach
hinten hin beispielsweise mit Hilfe der Winsch 24 in der Endposition (siehe Figur
8) das Zugmittel 325 im Bugbereich strafft und dort für eine zusätzliche Fixierung
des Auftriebskörpers 32 sorgt.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 10
- Boot
- 11
- Auftriebskörper
- 12
- Auftriebskörper
- 13
- Verbindungsmittel
- 14
- Zugmittel, Verbindungsmittel
- 14 a
- Verbindung über Deck
- 16
- Handhabungsbereich
- 17
- Befestigungspunkt
- 18
- Befestigungspunkt
- 19
- Bug
- 20
- Heck
- 21
- Mast
- 22
- Öse
- 23
- Öse
- 24
- Befestigungselement, Winsch
- 25
- Seil, weiteres Verbindungsmittel
- 26
- Kompressor
- 27
- Druckluftleitung
- 28
- Druckluftleitung
- 29
- Wasseroberfläche
- 30
- Relingstütze
- 31
- Strebe
- 32
- Auftriebskörper
- 321
- U-Schenkel
- 322
- U-Schenkel
- 323
- U-Steg
- 324
- Befestigungselement, Öse
- 325
- Zugmittel, Seil
- 326
- Führungsmittel, Leisten
- 327
- Zugmittel, Seil
- 328
- Befestigungselement, Öse
- 33
- Befestigungspunkt
1. Hebevorrichtung für ein auf Grund gelaufenes Schiff umfassend wenigstens einen am
Schiffsrumpf anbringbaren Auftriebskörper, welcher im Bedarfsfall mittels Luft aufblasbar
ist, um den Schiffsrumpf anzuheben, wobei ein an dem Auftriebskörper angreifendes
Zugmittel (14, 25) vorgesehen ist, mittels dessen man den Auftriebskörper vor der
Befestigung am Boot von über Deck aus in Längsrichtung unter das Boot ziehen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Auftriebskörper (11, 12, 32) vorgesehen ist, dessen beim Heben wirksame
Bereiche (11, 12; 321, 322) sich im Gebrauchszustand an beiden Seiten jeweils seitlich
entlang des Schiffsrumpfs erstrecken und die in dem dem Kiel zugeordneten Bereich
unter der Bootsmitte einen Freiraum lassen, wobei das wenigstens eine an dem oder
den Auftriebskörpern (11, 12, 32) angreifende Zugmittel (14, 25, 327) an beiden beim
Heben wirksamen Bereichen angreift.
2. Hebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Auftriebskörper (32) vorgesehen ist, der im Grundriss etwa eine U-Form
hat, dessen U-Schenkel (321, 322) die sich jeweils seitlich entlang des Schiffsrumpfs
erstreckenden Bereiche bilden, welche durch einen sich in Querrichtung des Bootes
erstreckenden U-Steg (323) miteinander verbunden sind, der im am Boot montierten Gebrauchszustand
unter den Bug (19) des Bootes (10) greift.
3. Hebevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden U-Schenkeln (321, 322) des Auftriebskörpers jeweils mindestens eine, bevorzugt
mehrere Führungseinrichtungen (326) für das sich jeweils entlang dieser U-Schenkel
erstreckende Zugmittel (327) vorgesehen ist, eine Zugkraft auf das Zugmittel ausgehend
von einem hinteren Bereich des Bootes erzeugt wird und Angriffspunkte der Zugkraft
und/oder Führungseinrichtungen (326, 328) am Auftriebskörper (32) mindestens auch
im hinteren Bereich des Auftriebskörpers an beiden U-Schenkeln vorgesehen sind.
4. Hebevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Befestigungspunkt (324) für ein Ende eines weiteren Zugmittels (325)
im vorderen Bereich des Auftriebskörpers (32) am U-Steg (323) vorgesehen ist, wobei
das andere Ende dieses Zugmittels (325) im Bereich des Bugs (19) des Bootes festlegbar
ist und dieses Zugmittel (325) im Gebrauchszustand in der endgültigen Position (Hebeposition)
des am Boot festgelegten Auftriebskörpers gespannt ist.
5. Hebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Auftriebskörpers mit einer langgestreckten Grundform im aufgeblasenen
Zustand vorgesehen sind, die sich seitlich entlang des Schiffsrumpfs erstrecken, wobei
mindestens ein Verbindungsmittel (13) vorgesehen ist, welches eine erste Verbindung
zwischen den Auftriebskörpern (11, 12) bildet, die im Anwendungsfall in der Hebeposition
der Vorrichtung quer unterhalb des Bootsrumpfs (10) verläuft und dass dieses Verbindungsmittel
(13) oder ein weiteres Verbindungsmittel (14) weiterhin eine zweite Verbindung (14
a) zwischen den Auftriebskörpern (11, 12) bildet, die in der Hebeposition oberhalb
des Bootsrumpfs verläuft.
6. Hebevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erstes sich im Wesentlichen in Querrichtung erstreckendes flexibel
oder weitgehend starr ausgebildetes Verbindungsmittel (13) vorgesehen ist und zusätzlich
ein weiteres sich ebenfalls im Wesentlichen in Querrichtung erstreckendes mindestens
teilweise flexibel ausgebildetes Verbindungsmittel (14) vorgesehen ist.
7. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das an den Auftriebskörpern (11, 12) angreifende Zugmittel (14, 25) wenigstens abschnittsweise
als Zugseil ausgebildet ist. ein sich im Wesentlichen in Querrichtung erstreckendes
.Verbindungsmittel (13, 14) mindestens teilweise als Seil, Gurt oder Kette oder als
Stange oder Strebe ausgebildet ist.
8. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Auftriebskörper (11, 12) jeweils abgewandte Ende des Zugmittels (14, 327))
jeweils an einem auf dem Boot fest installierten Halteelement (24) festlegbar ist,
insbesondere an mindestens einer am Schiff vorhandenen Winsch (24), die zur Ausübung
einer Zugkraft auf das Zugmittel (14, 25, 327) vorgesehen ist.
9. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Streben (31) vorgesehen sind, die vorzugsweise an einer an Deck vorhandenen Relingstütze
(30) des Schiffs lösbar befestigbar sind, mittels derer eine zusätzliche Fixierung
der Auftriebskörper (11, 12) unterhalb der Wasserlinie nahe am Schiffsrumpf vorgesehen
ist.
10. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass für wenigstens ein flexibel ausgebildetes Verbindungsmittel und/oder Zugmittel (14,
14 a; 325, 327) ein Hilfsmittel zur Erhöhung der Zugkraft, insbesondere in Form einer
Talje vorgesehen ist.
11. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Auftriebskörper (11, 12) jeweils eine strapazierfähige Außenhülle aufweisen
und/oder jeweils ein Ventil aufweisen, über das sie mit Druckluft befüllbar sind.