TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ablaufgarnitur für einen Spülkasten nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei den allgemein bekannten Ablaufgarnituren der genannten Art kann eine Spülung
durch Anheben des Überlaufrohres ausgelöst werden. Das Anheben des Überlaufrohres
erfolgt in der Regel mit einer Betätigungsvorrichtung, die beispielsweise eine Taste
aufweist. Nach der Auslösung einer Spülung gelangt das im Spülkasten gelagerte Wasser
infolge der Gravitation durch die Auslauföffnung in ein Ablaufrohr und schliesslich
in eine WC-Schüssel oder in ein Urinal. Die Spülung wird unterbrochen, indem das Überlaufrohr
auf den Ventilsitz fällt. Ein solcher Spülvorgang ist mit Geräuschen verbunden, die
unterschiedliche Ursachen besitzen. Um diese Geräusche zu vermindern, ist bei der
Ablaufgarnitur nach der
CH 676 263 A vorgesehen, dass an der Unterseite des Ventiltellers ein Körper angeordnet ist, der
bei einer Spülunterbrechung kurz vor dem Schliessen des Ventils mit der Mündungskante
der Auslauföffnung einen Spalt bildet, um den Strömungswiderstand an der Mündungskante
zu erhöhen. Dadurch soll erreicht werden, dass der Ventilteller kurz vor dem Schliessen
des Ventils keine grosse Beschleunigung erfährt und weitgehend geräuschlos in die
Schliessposition bewegt wird.
[0003] In der
EP 1 854 926 wurde zwecks Verminderung der Spülgeräusche vorgeschlagen, mit einer Trenndüse das
Entstehen von Wirbeln weitgehend zu verhindern. Mit diesem Ansatz konnten bezüglich
der Reduktion der Geräusche zwar gute Erfolge erzielt werden, allerdings möchte man
die Geräusche ohne Zusatzteile minimieren, weil die Ablaufgarnitur nach der
EP 1 854 926 sehr aufwändig herstellbar.
[0004] Weiter wurde beobachtet, dass sich das Überlaufrohr bei Spülvorrichtungen aus dem
Stand der Technik bei der Spülauslösung mit Wasser füllt. Das Wasser steigt also in
das Überlaufrohr auf. Bei einem leicht späteren Zeitpunkt der Spülung entleert sich
das Überlaufrohr in den Auslaufstutzen. Folglich wird also die Luftsäule im Überlaufrohr
bei Beginn der Spülung mit dem Eintritt des Spülwassers verkürzt und dann während
des Spülvorgangs wieder verlängert. Die Länge der Luftsäule bestimmt die akustische
Eigenfrequenz des Überlaufrohrs. Wenn nun die Eigenfrequenz der Luftsäule in den Bereich
des durch das Wasser entstehenden Erregerfrequenzbandes kommt, treten akustisch sehr
gut wahrnehmbare und störende Gurgelgeräusche auf.
[0005] Zudem können laute Gurgelgeräusche entstehen, welche durch das Ablösen der Wasserströmung
am Konus in Kombination mit der Resonanzfrequenz der Luftsäule im Überlaufrohr oder
Standrohr erzeugt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Ablaufgarnitur anzugeben, welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
Insbesondere sollen die Geräusche weiter bzw. weitgehend minimiert werden. Weiter
soll die Ablaufgarnitur einfacher herzustellen sein.
[0007] Diese Aufgabe löst die Ablaufgarnitur nach Anspruch 1. Die Ablaufgarnitur für einen
Spülkasten ist mit einem Ventilsitz der in Strömungsrichtung gesehen vor einer Auslauföffnung
angeordnet ist, mit einem mit diesem Ventilsitz zusammenarbeitenden Dichtungselement
eines Überlaufrohres, das zum Auslösen einer Spülung nach oben bewegt werden kann,
ausgebildet. Das Überlaufrohr umfasst eine um eine Mittelachse umlaufende Rohrwandung,
eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung. Im unteren Bereich des Überlaufrohrs
ist in der Rohrwandung mindestens ein Durchbruch angeordnet.
[0008] Die Anordnung des mindestens einen Durchbruchs hat den Vorteil, dass die Länge der
Luftsäule am Überlaufrohr reduziert werden kann oder sie mit der Länge des Überlaufrohrs
begrenzt bleibt, wodurch die minimale Eigenfrequenz des Überlaufrohrs erhöht werden
kann. Die Luftsäule kann sich also nicht auf eine resonanzkritische Länge erweitern.
Durch die Erhöhung der minimalen Eigenfrequenz kommt es nicht zu einer Frequenzüberlagerung
mit dem Frequenzband der Erregerfrequenz, welche durch das ablaufende Spülwasser generiert
wird. Somit lassen sich die Resonanzen und die von den Resonanzen resultierenden Gurgelgeräusche
vermeiden.
[0009] Durch die Durchbrüche wird also eine Sekundärströmung zugelassen, welche die Luftsäule
im Überlaufrohr entsprechend begrenzen. Diese Sekundärströmung wirkt zudem unterstützend
auf den Volumenstrom und kann zudem verhindern, dass Wasser bei Beginn des Spülvorgangs
in das Überlaufrohr sehr hoch ansteigt bzw. die Höhe des Ansteigens reduzieren.
[0010] Zudem wird ein sehr einfach herzustellendes Element bereitgestellt, welches die allgemeine
Anfälligkeit auf Geräusche einer solchen Ablaufgarnitur stark verbessert. Gegenüber
der
EP 1 854 926 ist dies ein wesentlicher Vorteil, weil das Einpassen einer zusätzlichen Hülse entfällt.
Weiter entfällt das Anordnen eines zusätzlichen Bauteils, um die Gurgelgeräusche zu
verhindern. Es wird also auch Material eingespart.
[0011] Vorzugsweise erstreckt sich der untere Bereich von der Austrittsöffnung des Überlaufrohrs
bis zum von der Austrittsöffnung beabstandet liegenden Dichtungselement, wobei der
mindestens eine Durchbruch zwischen dem Rohraustritt und dem Dichtungselement angeordnet
ist. Der mindestens eine Durchbruch liegt also unterhalb des Dichtungselementes.
[0012] Der mindestens eine Durchbruch erstreckt sich vollständig durch die Rohrwandung des
Überlaufrohrs hindurch.
[0013] Der mindestens eine Durchbruch ist zusätzlich zur Austrittsöffnung angeordnet. Folglich
umfasst der untere Bereich den im unteren Bereich liegenden Teil des Innenraums und
der Rohrwandung des Überlaufrohrs, die Austrittsöffnung und den mindestens einen Durchbruch.
Besonders bevorzugt besteht der untere Bereich aus dem im unteren Bereich liegenden
Teil des Innenraums und der Rohrwandung des Überlaufrohrs, der Austrittsöffnung und
dem mindestens einen Durchbruch.
[0014] Vorzugsweise erstreckt sich der Durchbruch entlang einer Achse, welche im Wesentlichen
rechtwinklig zur Mittelachse des Überlaufrohrs verläuft. Alternativ steht die Achse,
entlang welcher der Durchbruch verläuft, im Wesentlichen rechtwinklig auf die Fläche
der Rohrwandung, durch welche der Durchbruch sich hindurch erstreckt.
[0015] Vorzugsweise weist das Überlaufrohr im unteren Bereich einen sich mindestens teilweise
über den unteren Bereich erstreckenden konischen Abschnitt auf, wobei der Aussendurchmesser
des Überlaufrohrs vom Dichtungselement zur Austrittsöffnung des Überlaufrohrs abnimmt.
Das Überlaufrohr verläuft also im unteren Bereiche mindestens abschnittsweise konisch.
Die konische Ausbildung hat den Vorteil, dass durch das bei der Spülung vorbeiströmende
Wasser einen Auftrieb auf das Überlaufrohr wirkt.
[0016] Vorzugsweise verläuft im unteren Bereich zwischen dem Dichtungselement und dem konischen
Abschnitt das Überlaufrohr über einen zylindrischen Abschnitt zylindrisch. Der untere
Bereich weist also in einer bevorzugten Ausgestaltung nach dem Dichtungselement einen
zylindrischen Abschnitt und einen konischen Abschnitt auf, wobei der zylindrische
Abschnitt zwischen dem konischen Abschnitt und dem Dichtungselement liegt.
[0017] Vorzugsweise ist der mindestens eine Durchbruch im zylindrischen Abschnitt und/oder
im konischen Abschnitt angeordnet. Der mindestens eine Durchbruch kann sich auch über
den konischen und den zylindrischen Abschnitt erstrecken.
[0018] Vorzugsweise sind mehrere Durchbrüche in regelmässigen Abständen um den Umfang verteilt
im Überlaufrohr angeordnet.
[0019] Besonders bevorzugt weist der mindestens eine Durchbruch einen runden Querschnitt
aufweist. Der Durchbruch kann auch als Öffnung oder Bohrung bezeichnet werden. Alternativ
kann der mindestens eine Durchbruch auch einen schlitzartigen Querschnitt aufweisen.
[0020] Vorzugsweise erstreckt sich der untere Bereich nach unten in einen nach dem Ventilsitz
angeordneten Auslaufstutzen, wenn das Dichtungselement auf dem Ventilsitz aufliegt.
[0021] Der Auslaufstutzen weist vorzugsweise im Bereich unmittelbar nach dem Ventilsitz
einen gerundeten Einlaufbereich auf.
[0022] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0023] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Ablaufgarnitur gemäss einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht einer Ablaufgarnitur ohne die erfindungswesentlichen Merkmale
mit eingezeichneten Wasserstand im Spülkasten;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Ablaufgarnitur nach der Fig. 1 mit eingezeichnetem Wasserstand;
und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Frequenzentwicklung beim Ablauf des Spülwasser durch
die Ablaufgarnitur der Figur 1 und der Figur 2.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0024] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Ablaufgarnitur 1, die in an sich bekannter
Weise in einer Öffnung 23 eines Spülkastens 3 befestigt ist. Von dem an sich bekannten
Spülkasten 3 ist hier lediglich ein Bereich des Bodens gezeigt. Er ist in bekannter
Weise so ausgebildet, dass er Wasser 26 bis zu einem Niveau 22 aufnehmen kann. Ein
Überlaufrohr 11 besitzt an einem oberen Ende eine Eintrittsöffnung 9, die über dem
Niveau 22 des Wassers 26 liegt. Am unteren Ende besitzt das Überlaufrohr 11 eine Austrittsöffnung
10. Das Überlaufrohr 11 ist anhebbar in einem Gehäuse 2 gelagert und besitzt einen
an sich bekannten Schwimmer 12 und ein Schliessgewicht 21. Zur Auslösung einer Spülung
wird das Überlaufrohr 11 mit einer hier nicht gezeigten Betätigungsvorrichtung angehoben.
In der Figur 1 wird das Überlaufrohr 11 im angehobenen Zustand gezeigt. Hierbei wird
ein Dichtungselement 4 von einem Ventilsitz 13 abgehoben, so dass Wasser 26 durch
das geöffnete Ventil gemäss der Figur 2 abfliessen kann. Das Dichtungselement 4 steht
mit dem Überlaufrohr 11 in Verbindung und der Ventilsitz 13 ist an einem Auslaufstutzen
8 angeordnet. Das Wasser 26 strömt hierbei durch seitliche Öffnungen 7 des Gehäuses
2 in den Auslaufstutzen 8 und schliesslich durch ein nicht gezeigtes mit dem Auslaufstutzen
8 in Verbindung stehendes Abgangsrohr in den auszuspülenden und hier nicht gezeigten
Sanitärartikel. Über das Überlaufrohr 11 kann bei einem allfälligen Defekt des Füllventils
des Spülkastens, das Spülwasser in den Auslaufstutzen 8 gelangen, so dass es nicht
zu einem Überlaufen des Spülkastens kommen kann.
[0025] In der Figur 1 ist diese Strömung mit Pfeilen 15 angedeutet. Diese Pfeile 15 entsprechen
der Hauptströmung. Ein Teil des Wassers 26 dieser Hauptströmung gelangt von unten
in das Überlaufrohr 11 und steigt in diesem nach oben.
[0026] In der Figur 2, welche eine Ablaufgarnitur ohne das erfindungswesentliche Merkmal
zeigt, wird die Situation vor dem vollständigen Entleeren des Spülkastens dargestellt.
Unterhalb des Überlaufrohrs 11 im Abgangsrohr 10 bildet sich typischerweise in der
zweiten Hälfte des Spülvorgangs ein Luftkegel 5, weil durch die Strömungsverhältnisse
Luft durch das Überlaufrohr 11 nach unten gesogen wird. Kurz nach dem Anheben des
Überlaufrohrs 11 steigt das Spülwasser in das Überlaufrohr 11 auf. Beispielsweise
auf ein Niveau 18. Anschliessend fliesst das Spülwasser aus dem Überlaufrohr 11 in
Richtung Auslaufstutzen ab, wobei das Abfliessen mit einer höheren Geschwindigkeit
erfolgt wie das Ablaufen des Spülwassers im Spülkasten. Folglich kommt es zur Situation,
dass im Überlaufrohr 11 nur noch Luft vorhanden ist und im Spülkasten 3 Spülwasser
26 vorhanden ist. Diese Situation wird in der Figur 2 gezeigt. Durch den Luftkegel
5 wird eine Luftsäule von der Spitze 6 des Luftkegels 5 bis hin zur Eintrittsöffnung
9 gebildet. Diese Luftsäule weist eine maximale Höhe H1 auf. Die Höhe H1 ist dabei
Wesentlich für die Eigenfrequenz der Ablaufgarnitur 1, wie dies untenstehend im Zusammenhang
mit der Figur 4 erläutert wird.
[0027] Mit Bezug auf die Figuren 1 und 3 wird nun eine Ausführungsform der Erfindung genauer
beschrieben.
[0028] Die erfindungsgemässe Ablaufgarnitur 1 für einen Spülkasten umfasst im Wesentlichen
einen Ventilsitz 13, der in Strömungsrichtung gesehen vor einer Auslauföffnung 27
angeordnet ist. Der Ventilsitz 13 arbeitet mit einem Dichtungselement 4 des Überlaufrohrs
11 zusammen. Zum Auslösen einer Spülung wird das Überlaufrohr 11 nach oben bewegt,
so dass der Kontakt zwischen dem Dichtungselement 4 und dem Ventilsitz 13 aufgehoben
wird. Diese Stellung wird in den Figuren gezeigt. In der Verschlussstellung liegt
das Dichtungselement 4 auf dem Ventilsitz 13 auf, sodass kein Wasser aus dem Spülkasten
durch die Auslauföffnung gelangen kann.
[0029] Das Überlaufrohr 11 weist eine sich um eine Mittelachse M umlaufende Rohrwandung
14, eine Eintrittsöffnung 9 und eine Austrittsöffnung 10 auf. Die umlaufende Rohrwandung
14 definiert dabei einen Innenraum 24, welcher durch besagte Eintrittsöffnung 9 und
die besagte Austrittsöffnung 10 zugänglich ist. Im unteren Bereich 17 des Überlaufrohrs
11 ist in der Rohrwandung 14 mindestens ein Durchbruch 16 angeordnet. Der Durchbruch
16 hat die Funktion der Reduzierung der Höhe der Luftsäule im Innenraum 24 des Überlaufrohrs
11. Spülwasser dringt durch den Durchbruch 16 in den Innenraum 24 im unteren Bereich
17 ein, wobei der Bereich zwischen dem Dichtungselement 4 und den Ventilsitz 13 mehr
oder weniger vollständig mit Wasser gefüllt, so wie dies in der Figur 3 dargestellt
ist. Durch die Anordnung des Durchbruches 16 wird die Bildung eines Luftkegels 5 gemäss
der Figur 2 verhindert, wobei die für die Eigenfrequenz verantwortliche Höhe der Luftsäule
von der Höhe H1 (siehe Figur 2) auf die Höhe H2 (siehe Figur 3) reduziert werden.
Es können durch die Reduktion der Luftsäule Geräusche, insbesondere die Gurgelgeräusche
beim Spülvorgang, signifikant reduziert werden, was im Zusammenhang mit der Figur
4 noch detailliert erläutert wird.
[0030] Der untere Bereich 17 erstreckt sich von der Austrittsöffnung 10 bis hin zum Dichtungselement
4. Das Dichtungselement 4 liegt dabei beabstandet zur Austrittsöffnung 10. Der mindestens
eine Durchbruch 16 liegt, wie oben bereits erwähnt, in diesem unteren Bereich 17.
Somit liegt der mindestens eine Durchbruch zwischen dem Rohraustritt 10 und dem Dichtungselement
4.
[0031] Prinzipiell kann gesagt werden, dass je höher der mindestens eine Durchbruch 16 liegt,
ein besseres Resultat erzielt werden kann, weil die minimale Eigenfrequenz entsprechend
erhöht wird.
[0032] Der mindestens eine Durchbruch 16 erstreckt sich vollständig durch die Rohrwandung
14 des Überlaufrohres 1 hindurch. Es wird also ein Durchbruch bereitgestellt, welcher
von der Aussenseite, ausserhalb des Innenraums 24 des Überlaufrohrs 11, in den Innenraum
24 des Überlaufrohrs 1 mündet.
[0033] Der Durchbruch 16 erstreckt sich entlang einer Achse A. Die Achse A liegt im Wesentlichen
rechtwinklig zur Mittelachse M des Überlaufrohrs 11. Alternativ kann die Achse A auch
Winklig zur Mittelachse M verlaufen. Besonders bevorzugt liegt die Achse A rechtwinklig
auf die Fläche, durch welche der Durchbruch sich hindurch erstreckt. Es handelt sich
beim mindestens einem Durchbruch 16 also um einen seitlich angeordneten Durchbruch
16. Vorzugsweise verläuft dieser Durchbruch 16 entlang einer quer zur Mittelachse
M stehenden Achse A.
[0034] Von den Figuren 1 und 3 kann gut erkannt werden, dass das Überlaufrohr 11 im unteren
Bereich 17 über einen sich mindestens teilweise über den unteren Bereich erstreckenden
konischen Abschnitt 19 verfügt. Mit anderen Worten kann gesagt werden, dass der untere
Bereich 17 mindestens abschnittsweise konisch ausgebildet ist.
[0035] Im unteren Bereich 17 zwischen dem Dichtungselement 4 und dem konischen Abschnitt
19 weist das Überlaufrohr 11 hier einen zylindrischen Abschnitt 20 auf. In der vorliegenden
Ausführungsform wird der untere Bereich 17 also durch den konischen Abschnitt 19 und
den zylindrischen Abschnitt 20 ausgebildet, wobei der konische Abschnitt 19 zwischen
dem zylindrischen Abschnitt 20 und dem Dichtungselement 4 liegt.
[0036] Der mindestens eine Durchbruch 16 ist hier im zylindrischen Abschnitt 20 angeordnet.
Alternativ oder zusätzlich kann der Durchbruch 16 auch im konischen Abschnitt 19 angeordnet
sein. Auch ist es denkbar, dass sich der Durchbruch vom zylindrischen Abschnitt 20
in den konischen Abschnitt 19 hineinerstreckt.
[0037] Der konische Abschnitt 19 erzeugt durch seine Form einen Auftrieb auf das Überlaufrohr
11, sodass es mit weniger Kraft offen gehalten werden kann. Zudem wird die Strömung
im Bereich beim Spülvorgang positiv beeinflusst.
[0038] Vorzugsweise sind mehrere Durchbrüche 16 in regelmässigen Abständen um den Umfang
verteilt im Überlaufrohr 11 angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind vier
kreisrunde Durchbrüche 16, die auch als Öffnungen bezeichnet werden können, angeordnet.
Die vier Durchbrüche liegen in einem Winkel von 90 Grad beanstandet zueinander.
[0039] Die Form des Durchbruches 16 spielt für die Funktion keine entscheidende Rolle. Wichtig
ist, dass sich der Durchbruch durch die Rohrwandung 14 hindurch erstreckt. Besonders
bevorzugt werden aber Durchbrüche mit einem kreisrunden Querschnitt, sowie dies in
der Figur 1 gezeigt wird. Aber es ist auch denkbar, dass der Durchbruch beispielsweise
einen schlitzartigen Querschnitt aufweist. Auch ist die Anordnung von vielen kleinen
Öffnungen denkbar.
[0040] Wenn das Dichtungselement 4 auf dem Ventilsitz 13 aufliegt, erstreckt sich der untere
Bereich 17 nach unten in den nach dem Ventilsitz 13 angeordneten Auslaufstutzen 8.
Der Auslaufstutzen 8 weist eine im Wesentlichen zylindrische Ausbildung auf. Im oberen
Bereich, kurz nach dem Ventilsitz 13 ist der Auslaufstutzen 8 auf seiner Innenseite
mit einer gerundeten Kante 25 ausgebildet. Diese gerundete Kante 25 hat einen besonderen
Vorteil auf den Wasserfluss entlang des Pfeils 15 dies insbesondere im Zusammenhang
mit dem konischen Abschnitt 17.
[0041] Bezüglich der Länge des unteren Bereichs 17, welche in der Figur 1 das Bezugszeichen
L trägt, ist es besonders Vorteilhaft, dass diese kleiner ist als der maximale Durchmesser
des Überlaufrohres 11 in diesem unteren Bereich.
[0042] Das Überlaufrohr 11 weist im vorliegenden Beispiel einen Durchmesser von 28,5 mm
auf. Die kreisrunden Durchbrüche 16 weisen hier einen Durchmesser von 6 mm auf. Andere
Abmessungen sind aber auch denkbar.
[0043] In der Figur 4 wird die Eigenfrequenz E1 der Ablaufgarnitur ohne das erfindungswesentliche
Merkmal und die Eigenfrequenz E2 der Ablaufgarnitur mit dem erfindungswesentlichen
Merkmal in Abhängigkeit mit der Zeit gezeigt. Auf der X-Achse ist die Zeit abgebildet
und auf der Y-Achse ist die Frequenz abgebildet. Bei T0 ist der Spülkasten voll und
bei T1 ist der Spülkasten entleert. Weiter wird in der Figur 4 das Erregerfrequenzband
EB des ablaufenden Wassers gezeigt. Die Eigenfrequenzen nehmen aufgrund des Auslaufens
des Wassers aus dem Innenraum 14 des Überlaufrohrs 11 mit sinkendem Wasserstand im
Innenraum 14 ab.
[0044] Von der Figur 4 kann nun gut erkannt werden, dass mit der Ablaufgarnitur ohne den
Durchbruch 16 im unteren Bereich 17, die Eigenfrequenz E1 bei zunehmender Entleerung
derart abnimmt, dass diese in das Erregerfrequenzband EB fällt, wobei es dann zu den
besagten Gurgelgeräuschen kommt. Die Eigenfrequenz wird durch die Höhe H1 der Luftsäule
bestimmt, welche sich gemäss der Figur 2 von der Spitze 6 des Luftkegels 5 bis hin
zur Eintrittsöffnung 9 erstreckt.
[0045] Durch das erfindungswesentliche Merkmal, sprich den Durchbruch 16, kann nun die Höhe
H2 der Luftsäule verringert werden. Hierdurch wird auch die Charakteristik der Eigenfrequenz
E2 verändert. Die minimale Eigenfrequenz erhöht sich somit, dass die minimale Eigenfrequenz
E2 nicht mehr in das Erregerfrequenzband EB eintritt, und somit die Entstehung einer
Resonanz verhindert.
[0046] Diese Effekte bezüglich der Verkürzung der Luftsäule im Überlaufohr 11 treten insbesondere
dann ein, wenn es im Auslaufstutzen 8 zu einer Vollfüllung kommt.
[0047] In den Figuren wir eine besonders bevorzugte Ablaufgarnitur gezeigt. Die Ausbildung
der Ablaufgarnitur kann im Sinne der Erfindung aber auch anders ausgebildet sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0048]
- 1
- Ablaufgarnitur
- 2
- Gehäuse
- 3
- Spülkasten
- 4
- Dichtungselement (Ventilteller)
- 5
- Luftkegel
- 6
- Spitze des Luftkegels
- 7
- Öffnung
- 8
- Auslaufstutzen
- 9
- Eintrittsöffnung
- 10
- Austrittsöffnung
- 11
- Überlaufrohr
- 12
- Schwimmer
- 13
- Ventilsitz
- 14
- Rohrwandung
- 15
- Pfeil
- 16
- Durchbruch
- 17
- unterer Bereich
- 18
- Wasserniveau
- 19
- konischer Abschnitt
- 20
- zylindrischer Abschnitt
- 21
- Gewicht
- 22
- Wasserniveau
- 23
- Öffnung
- 24
- Innenraum
- 25
- Kante
- 26
- Wasser
- 27
- Auslauföffnung
- D
- Durchmesser
- L
- Länge
- H1
- Höhe 1
- H2
- Höhe 2
- E1
- Eigenfrequenz
- E2
- Eigenfrequenz
- T0
- Spülkasten voll
- T1
- Spülkasten leer
1. Ablaufgarnitur für einen Spülkasten, mit einem Ventilsitz (13) der in Strömungsrichtung
gesehen vor einer Auslauföffnung (27) angeordnet ist, mit einem mit diesem Ventilsitz
(13) zusammenarbeitenden Dichtungselement (4) eines Überlaufrohres (11), das zum Auslösen
einer Spülung nach oben bewegt werden kann, wobei das Überlaufrohr (11) eine um eine
Mittelachse (M) umlaufende Rohrwandung (14), eine Eintrittsöffnung (9) und einen Austrittsöffnung
(10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich (17) des Überlaufrohrs (11) in der Rohrwandung (14) mindestens
ein Durchbruch (16) angeordnet ist.
2. Ablaufgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der untere Bereich (17) von der Austrittsöffnung (10) bis zum von der Austrittsöffnung
(10) beabstandet liegenden Dichtungselement (4) erstreckt, wobei der mindestens eine
Durchbruch (16) zwischen dem Rohraustritt (10) und dem Dichtungselement (4) angeordnet
ist.
3. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Durchbruch (16) sich vollständig durch die Rohrwandung (14) des
Überlaufrohrs (11) hindurch erstreckt.
4. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch (16) zusätzlich zur Austrittsöffnung (10) angeordnet ist, wobei der
untere Bereich den im unteren Bereich liegenden Teil der Rohrwandung (14) und des
Innenraums (24) des Überlaufrohrs (11), die Austrittsöffnung (10) und den mindestens
einen Durchbruch (16) umfasst bzw. daraus besteht.
5. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchbruch (16) entlang einer Achse (A) erstreckt, welche im Wesentlichen
rechtwinklig zur Mittelachse (M) verläuft, oder welche im Wesentlichen rechtwinklig
auf die Fläche der Rohrwandung (14) steht, durch welche der Durchbruch (16) sich hindurch
erstreckt.
6. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (11) im unteren Bereich (17) einen sich mindestens teilweise über
den unteren Bereich (17) erstreckenden konischen Abschnitt (19) aufweist, wobei der
Aussendurchmesser des Überlaufrohrs (11) vom Dichtungselement (4) zur Austrittsöffnung
(10) abnimmt.
7. Ablaufgarnitur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich (17) zwischen dem Dichtungselement (4) und dem konischen Abschnitt
(19) das Überlaufrohr (11) über einen zylindrischen Abschnitt (20) zylindrisch verläuft.
8. Ablaufgarnitur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Durchbruch (16) im zylinderischen Abschnitt (20) und/oder im
konischen Abschnitt (19) angeordnet ist.
9. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Durchbrüche (16) in regelmässigen Abständen um den Umfang verteilt im Überlaufrohr
(11) angeordnet sind.
10. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Durchbruch (16) einen runden Querschnitt aufweist, und/oder dass
der mindestens eine Durchbruch (16) einen schlitzartigen Querschnitt aufweist.
11. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) des unteren Bereichs (17) von der Austrittsöffnung (10) entlang der
Mittelachse (M) bis zum Dichtungselement (4) kleiner ist als der maximale Durchmesser
des Überlaufrohrs (11) in diesem unteren Bereich (17).
12. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der untere Bereich (17) nach unten in einen nach dem Ventilsitz (13) angeordneten
Auslaufstutzen (8) erstreckt, wenn das Dichtungselement (4) auf dem Ventilsitz (13)
aufliegt.
13. Ablaufgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufstutzen (27) vorzugsweise im Bereich unmittelbar nach dem Ventilsitz (13)
einen gerundeten Einlaufbereich (25) aufweist.