[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung eines Gebäudes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Schließvorrichtung umfasst einen Rahmen, einen an dem Rahmen verstellbar
angeordneten Verstellflügel der zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen
Stellung verstellbar ist, und eine Verriegelungseinrichtung, die in einer verriegelten
Stellung den Verstellflügel in der geschlossenen Stellung verriegelt und in einer
entriegelten Stellung ein Verstellen des Verstellflügels relativ zu dem Rahmen zulässt.
Zusätzlich ist eine elektromotorische Antriebsvorrichtung vorgesehen, die zum Verstellen
der Verriegelungseinrichtung zwischen der verriegelten Stellung und der entriegelten
Stellung dient.
[0003] Die Schließvorrichtung kann beispielsweise durch ein Fenster oder eine Tür eines
Gebäudes verwirklicht sein. Bei einem Fenster ist ein Fensterflügel an einem Rahmen
verstellbar, insbesondere verschiebbar oder verschwenkbar angeordnet, wobei vorgesehen
sein kann, ein Verschwenken des Verstellflügels um unterschiedliche Schwenkachsen,
nämlich eine vertikale Schwenkachse zum vollständigen Öffnen des Fensters und eine
horizontale Schwenkachse für ein Verkippen des Fensters, zuzulassen. Bei einer Tür
ist ein Türflügel an einem auch als Türzarge bezeichneten Rahmen angeordnet, wobei
bei Ausgestaltung der Tür beispielsweise als Terrassentür auch eine Verschwenkbarkeit
des Türflügels um unterschiedliche Schwenkachsen vorgesehen sein kann.
[0004] Grundsätzlich kann der Verstellflügel als Schwenkflügel oder Schiebeflügel ausgestaltet
sein. Ein Schwenkflügel ist zum Rahmen verschwenkbar. Ein Schiebeflügel ist zum Rahmen
verschiebbar.
[0005] Die Verriegelungseinrichtung dient dazu, in ihrer verriegelten Stellung den Verstellflügel,
beispielsweise einen Fensterflügel, mit dem Rahmen zu verriegeln, so dass der Verstellflügel
in seiner geschlossenen Stellung an dem Rahmen gehalten ist. Die Verriegelungseinrichtung
wird über eine an dem Rahmen angeordnete Antriebsvorrichtung elektromotorisch betätigt
und auf diese Weise zwischen ihrer verriegelten Stellung und der entriegelten Stellung
verstellt.
[0006] Bei einem Gebäudefenster kann die Verriegelungseinrichtung beispielsweise durch an
dem Fensterflügel verstellbar angeordnete Verriegelungszapfen verwirklicht sein, die
durch Einwirken der Antriebsvorrichtung verstellt werden können, um auf diese Weise
die verriegelte Stellung oder die entriegelte Stellung der Verriegelungseinrichtung
einzustellen.
[0007] Eine derartige Schließvorrichtung ist beispielsweise in der zum Anmeldezeitpunkt
der vorliegenden Anmeldung noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
10 2012 203 602.4 beschrieben, deren Inhalt vorliegend mit einbezogen werden soll,.
[0008] Bei der in der
DE 10 2012 203 602.4 beschriebenen Schließvorrichtung ist die Antriebsvorrichtung als Hilfsantrieb nach
Art eines Servomotors ausgebildet, der eine manuelle Betätigung der Verriegelungseinrichtung
motorisch unterstützt.
[0009] Aus der
DE 20 2005 000 784 U1 ist eine Vorrichtung zum Erfassen der Position einer Betätigungshandhabe für ein
Fenster oder eine Tür bekannt. Die Vorrichtung ist ausgebildet, ein Funksignal, das
eine Funktionsstellung der Betätigungshandhabe anzeigt, zu erzeugen und an eine Empfangsstation
zu übermitteln. Die Empfangsstation wertet das Signal aus und ermöglicht auf diese
Weise eine Überwachung des Fensters oder der Tür.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schließvorrichtung bereitzustellen,
die einfach aufgebaut und in für einen Nutzer komfortabler Weise zum Verschwenken
eines Verstellflügels zu betätigen ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Demnach ist ein an dem Verstellflügel angeordnetes Betätigungselement vorgesehen,
dass mit der Antriebsvorrichtung in Wirkverbindung steht und ausgebildet ist, beim
Betätigen durch einen Nutzer ein elektrisches Steuersignal zum Steuern der Antriebsvorrichtung
zu erzeugen.
[0013] Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, an dem Verstellflügel ein manuell
durch einen Nutzer betätigbares Betätigungselement vorzusehen, das elektrische Signale
zum Steuern der insbesondere an dem Rahmen angeordneten elektromotorischen Antriebsvorrichtung
erzeugt und an die Antriebsvorrichtung übermittelt, um diese zum Verstellen der Verriegelungseinrichtung
zu aktivieren. Das Betätigungselement wirkt somit elektrisch mit der Antriebsvorrichtung
zusammen und überträgt geeignete Steuersignale an die Antriebsvorrichtung, um auf
diese Weise eine Betätigung der Verriegelungseinrichtung zu bewirken.
[0014] Das Betätigungselement weist vorteilhafterweise mindestens eine Schalteinrichtung
in Form zum Beispiel eines Tasters, eines Kippschalters oder eines Druckknopfes auf.
Die eine oder die mehreren Schalteinrichtungen können unterschiedliche Schaltzustände
einnehmen, in Abhängigkeit derer das Betätigungselement unterschiedliche Steuersignale
erzeugt und zum Steuern der Antriebsvorrichtung an die Antriebsvorrichtung übermittelt.
[0015] Beispielsweise kann bei Drücken einer ersten Schalteinrichtung in Form zum Beispiel
eines Druckknopfes die Antriebsvorrichtung zum Überführen der Verriegelungseinrichtung
in ihre verriegelte Stellung angesteuert werden. Eine zweite Schalteinrichtung kann
vorgesehen sein, bei Betätigung derer die Antriebsvorrichtung zum Überführen der Verriegelungseinrichtung
in eine erste entriegelte Stellung, in der der Verstellflügel um eine erste Schwenkachse
verschwenkt werden kann, angesteuert wird. Und eine dritte Schalteinrichtung kann
vorgesehen sein, bei Betätigung derer die Antriebsvorrichtung zum Überführen der Verriegelungseinrichtung
in eine zweite entriegelte Stellung, in der der Verstellflügel um eine zweite, von
der ersten Schwenkachse unterschiedliche Schwenkachse verschwenkt werden kann, angesteuert
wird. Sind die Schalteinrichtungen als Druckknöpfe oder -taster ausgestaltet, so weisen
die Schalteinrichtungen zusammen z.B. drei unterschiedliche Schaltzustände auf. Abhängig
vom gerade vorliegenden Schaltzustand, also zum Beispiel bei Betätigung der Schalteinrichtung,
die ein Verriegeln der Verriegelungseinrichtung bewirkt, wird die Antriebsvorrichtung
in geeigneter Weise angesteuert, also zum Beispiel zum Verriegeln der Verriegelungseinrichtung
aktiviert.
[0016] Das Betätigungselement kann zum Beispiel einen Energiespeicher in Form z.B. einer
Batterie oder eine betätigbare Energieerzeugungseinrichtung aufweisen, um das Steuersignal
bei Betätigung des Betätigungselements durch einen Nutzer zu erzeugen. Dies hat den
Vorteil, dass eine externe elektrische Versorgung des Betätigungselements nicht erforderlich
ist, sondern die zum Erzeugen elektrischer Steuersignale erforderliche Energie am
Orte des Betätigungselements bereitsteht oder dort erzeugt wird.
[0017] Weist das Betätigungselement eine Energieerzeugungseinrichtung auf, so kann das Betätigungselement
in einer konkreten Ausgestaltung beispielsweise ein an einem Basisteil verstellbar,
beispielsweise verschwenkbar angeordnetes Griffelement aufweisen, das ausgebildet
ist, bei einem Verstellen mit der Energieerzeugungseinrichtung zur Erzeugung des Steuersignals
zusammenzuwirken. Mittels der Energieerzeugungseinrichtung wird dann eine mechanische
Bewegung des Griffelements in elektrische Energie umgesetzt.
[0018] Die Energieerzeugungseinrichtung kann beispielsweise piezoelektrisch ausgestaltet
sein, um eine mechanisch auf das Betätigungselement ausgeübte Kraft in eine elektrische
Spannung umzuwandeln. Hierzu weist die Energieerzeugungseinrichtung zumindest ein
piezoelektrisches Bauelement aus einem piezoelektrischen Material auf. Wird eine mechanische
Kraft auf die Energieerzeugungseinrichtung ausgeübt, so bewirkt diese eine elektrische
Spannung, die beispielsweise an eine elektronische Steuereinrichtung des Betätigungselements
weitergeleitet werden kann. Durch die am Betätigungselement erzeugte elektrische Spannung
wird die elektronische Steuereinrichtung somit bestromt und in die Lage versetzt,
ein geeignetes Steuersignal zu erzeugen und zum Ansteuern der Antriebsvorrichtung
an diese zu übermitteln.
[0019] Grundsätzlich kann die Energieerzeugungseinrichtung aber auch andere physikalische
Wirkprinzipien zur Energieerzeugung ausnutzen. Beispielsweise kann die Energieerzeugungseinrichtung
induktiv Energie erzeugen, indem auf Basis elektromagnetischer Induktion eine Bewegung
eines Leiters in einem Magentfeld ein Spannungssignal generiert.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung können das Betätigungselement und die Antriebsvorrichtung
dazu ausgestaltet sein, drahtlos miteinander zu kommunizieren. Hierzu weisen sowohl
das Betätigungselement als auch die Antriebsvorrichtung jeweils eine Signalübertragungseinrichtung
auf, wobei die Signalübertragungseinrichtung des Betätigungselements im einfachsten
Fall als Sendeeinheit ausgebildet ist, während die Signalübertragungseinrichtung der
Antriebsvorrichtung als Empfangseinheit dient. Die Signalübertragungseinrichtung des
Betätigungselements überträgt das Steuersignal als Funksignal drahtlos an die Signalübertragungseinrichtung
der Antriebsvorrichtung, die das Steuersignal empfängt und in geeigneter Weise weiterverarbeitet.
[0021] Grundsätzlich kann die Kommunikation zwischen dem Betätigungselement und der Antriebsvorrichtung
auf eine Übertragung von Steuersignalen von dem Betätigungselement an die Antriebsvorrichtung
beschränkt sein. In diesem Fall ist, wie gesagt, die Signalübertragungseinrichtung
des Betätigungselements als Sendeeinheit und die Signalübertragungseinrichtung der
Antriebsvorrichtung als Empfangseinheit ausgebildet. Denkbar und möglich ist aber
auch, dass eine Kommunikation zwischen dem Betätigungselement und der Antriebsvorrichtung
in zwei Richtungen erfolgt und insbesondere auch Signale von der Antriebsvorrichtung
an das Betätigungselement übertragen werden. Beispielweise kann die Antriebsvorrichtung
Zustandssignale zum Anzeigen einer Stellung der Verriegelungseinrichtung an das Betätigungselement
übertragen, um dem Betätigungselement mitzuteilen, in welcher Stellung sich die Antriebsvorrichtung
und/oder die Verriegelungseinrichtung gerade befinden.
[0022] In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Betätigungselement eine Anzeigeeinrichtung
beispielsweise in Form eines (kleinen) Bildschirms oder in Form einzelner Lichtelemente
(zum Beispiel LEDs) auf, um eine Stellung der Verriegelungseinrichtung oder einen
gerade eingenommenen Schaltzustand der Schalteinrichtungen des Betätigungselements
anzuzeigen. Beispielsweise kann mittels der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden, ob
die Verriegelungseinrichtung sich gerade in einem verriegelten Zustand befindet oder
entriegelt ist. Oder es kann angezeigt werden, dass gerade eine Schalteinrichtung
für ein bestimmtes Ansteuern der Antriebsvorrichtung betätigt worden ist, beispielsweise
um die Antriebsvorrichtung zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung anzusteuern.
Mittels der Anzeigeeinrichtung kann ein Nutzer in einfacher, übersichtlicher Weise
unmittelbar erkennen, in welchem Zustand sich die Schließvorrichtung gerade befindet,
beispielsweise welche Stellung die Verriegelungseinrichtung gerade einnimmt.
[0023] Vorteilhafterweise kann der Verstellflügel derart an dem Rahmen angeordnet sein,
dass er - abhängig von der Stellung der Verriegelungseinrichtung - in unterschiedlicher
Weise relativ zum Rahmen bewegt werden kann. So kann der Verstellflügel vorteilhafterweise
in einer ersten entriegelten Stellung der Verriegelungseinrichtung um eine erste Schwenkachse
und in einer zweiten entriegelten Stellung der Verriegelungseinrichtung um eine von
der ersten Schwenkachse unterschiedliche zweite Schwenkachse relativ zu dem Rahmen
verschwenkt werden. Die erste entriegelte Stellung kann beispielsweise - bei bestimmungsgemäßem
Einbau der Schließvorrichtung an einem Gebäude - einer Stellung entsprechen, in der
der Verstellflügel um eine vertikale Schwenkachse für ein vollständiges Öffnen der
Schließvorrichtung verschwenkt werden kann. Die zweite entriegelte Stellung hingegen
kann einer Stellung entsprechen, in der der Verstellflügel um eine horizontale Schwenkachse
für ein teilweises Öffnen der Schließvorrichtung verkippt werden kann.
[0024] Die Antriebsvorrichtung dient zum Verstellen der Verriegelungseinrichtung, also zum
Verstellen der Verriegelungseinrichtung zwischen ihren unterschiedlichen Stellungen.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung auch ein Verschwenken
des Verstellflügels um zumindest eine der Schwenkachsen des Verstellflügels elektromotorisch
unterstützt oder gar selbsttätig vornimmt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass
die Antriebsvorrichtung ein Verkippen des Verstellflügels um eine - bezogen auf einen
bestimmungsgemäßen Einbau an einem Gebäude - horizontale Schwenkachse elektromotorisch
unterstützt, so dass bei Überführen der Verriegelungseinrichtung in eine entriegelte
Stellung, in der ein Verschwenken um diese horizontale Schwenkachse möglich ist, gleichzeitig
auch ein Verkippen um diese Schwenkachsen bewirkt wird.
[0025] Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Ansicht einer Schließvorrichtung in Form eines Fensters eines Gebäudes;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Schließvorrichtung mit einem an einem Verstellflügel
angeordneten Betätigungselement und einer an einem Rahmen angeordneten Antriebsvorrichtung
zum Verstellen einer Verriegelungseinrichtung;
- Fig. 3A, 3B
- unterschiedliche Ansichten einer Antriebsvorrichtung zum Verstellen einer Verriegelungseinrichtung;
- Fig. 4A, 4B
- unterschiedliche Explosionsansichten der Antriebsvorrichtung;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht einer Verriegelungseinrichtung im Zusammenwirken mit einer
Antriebsvorrichtung;
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht eines Betätigungselements;
- Fig. 7A
- eine andere schematische Ansicht eines Betätigungselement;
- Fig. 7B
- eine schematische Ansicht einer Energieerzeugungseinrichtung eines Betätigungselements;
und
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht eines Betätigungselements im Zusammenwirken mit einer Antriebsvorrichtung.
[0026] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Fenster 1, bei dem ein Verstellflügel
13 in Form eines Fensterflügels an einem Rahmen 10 um Scharniere 11, 12 verschwenkbar
angeordnet ist derart, dass der Verstellflügel 13 um eine erste Schwenkachse L1 verschwenkt
werden kann. Der Verstellflügel 13 kann hierbei in eine geschlossene Stellung gebracht
werden, in der er an dem Fensterrahmen 10 anliegt, wobei er in dieser geschlossenen
Stellung über eine (in Fig. 1 nicht dargestellte) Verriegelungseinrichtung verriegelt
werden kann, so dass ein Öffnen des Verstellflügels 13 ohne Betätigung eines - nachstehend
noch zu erläuternden - Betätigungselements 3 an dem Verstellflügel 13 nicht möglich
ist.
[0027] In einer verriegelten Stellung ist der Verstellflügel 13 somit mit dem Fensterrahmen
10 verriegelt. Durch Betätigung des Betätigungselements 3 kann der Verstellflügel
13 entriegelt werden, so dass er geöffnet werden kann, wobei die Verriegelungseinrichtung
in an sich bekannter Weise unterschiedliche Stellungen aufweist, in denen der Verstellflügel
13 gegenüber dem Rahmen 10 entriegelt ist und in unterschiedlicher Weise verschwenkt
werden kann.
[0028] So kann der Verstellflügel 13 in einer ersten entriegelten Stelle um die Scharniere
11, 12 und somit um die vertikal gerichtete erste Schwenkachse L1 verschwenkt werden.
In einer zweiten entriegelten Stellung hingegen kann der Verstellflügel 13 um eine
zweite Schwenkachse L2, die im Gegensatz zur vertikalen ersten Schwenkachse L1 horizontal
gerichtet ist, gekippt werden, so dass der Verstellflügel 13 in eine Kippstellung
gegenüber dem Rahmen 10 überführt werden kann.
[0029] Wie schematisch in Fig. 2 dargestellt, ist an dem Rahmen 10 eine Antriebsvorrichtung
2 angeordnet, die in gesonderten Ansichten in Fig. 3A, 3B, 4A, 4B gezeigt ist und
nachstehend erläutert werden soll.
[0030] Die Antriebsvorrichtung 2 ist nach Art eines Spindelantriebs ausgebildet und dient
dazu, ein über das Betätigungselement 3 gesteuertes Verstellen einer Verriegelungseinrichtung
14 (Siehe Fig. 5), die den Verstellflügel 13 relativ zu dem Rahmen 10 in der geschlossenen
Stellung verriegelt, motorisch vorzunehmen. Die Verriegelungseinrichtung 14 ist als
bandförmiges Schub- oder Zugglied ausgebildet, ist an dem Verstellflügel 13 verstellbar
angeordnet und weist Verriegelungszapfen 140 auf, die zum Zusammenwirken mit an dem
Rahmen 10 angeordneten Schließstücken 101 verstellt und in unterschiedliche Stellungen
relativ zu den Schließstücken 101 gebracht werden können.
[0031] Ein Verriegelungszapfen 140 der Verriegelungseinrichtung 14 greift in einer verriegelten
Stellung, in der der Verstellflügel 13 mit dem Rahmen 10 verriegelt ist, in eine Aussparung
212 eines Gehäuseelements 21 der Antriebsvorrichtung 2 derart ein, dass der Verriegelungszapfen
140 eine Bewegung des Verstellflügels 13 relativ zu dem Rahmen 10 verhindert. Relativ
zu dieser Aussparung 212 wird der Verriegelungszapfen 140 bei entsprechender Ansteuerung
der Antriebsvorrichtung 2 verstellt, so dass er aus einem verriegelnden Eingriff heraus
gelangt, die Verriegelungseinrichtung 14 somit entriegelt wird und der Verstellflügel
13 zu dem Rahmen 10 verschwenkt oder verkippt werden kann.
[0032] Um den Rahmen 10 herum verteilt sind mehrere Verriegelungszapfen 140 (z.B. sechs
bis acht Zapfen) vorgesehen, die in der verriegelten Stellung den Rahmen 10 mit dem
Verstellflügel 13 miteinander verriegeln und zum Entriegeln betätigt werden können
[0033] (siehe Fig. 5). Die Antriebsvorrichtung 2 wirkt jedoch nur auf einer dieser Verriegelungszapfen
140 ein und verstellt darüber auch die anderen Verriegelungszapfen 140.
[0034] Mittels der in Fig. 3A, 3B und 4A, 4B dargestellten Antriebsvorrichtung 2 wird die
Verstellbewegung der Verriegelungszapfen 140 motorisch durchgeführt. Die Antriebsvorrichtung
2 weist hierzu einen Spindelantrieb 20 mit einer Spindel 201 und einer Spindelmutter
200 auf. Die Spindel 201 ist um eine Längsachse L drehbar gelagert und mit einem (nicht
dargestellten) Elektromotor zum Antreiben der Spindel 201 gekoppelt. Die Spindel 201
weist ein Außengewinde auf, das mit einer Gewindebohrung 204 der Spindelmutter 200
derart in Eingriff steht, dass bei einer Drehbewegung der Spindel 201 um die Längsachse
L die Spindelmutter 200 an der Spindel 201 abrollt und entlang der Längsachse L relativ
zu der Spindel 201 verstellt wird.
[0035] Die Spindelmutter 200 ist drehfest in einem Gehäuse 202 des Spindelantriebs 20 angeordnet
und durchgreift eine Aussparung des Gehäuses 202 mit einem Anschlussstück 205, über
das ein Schubstück 211 über Schrauben 206 fest mit der Spindelmutter 200 verbunden
ist (siehe Fig. 4A). Bei einer Drehbewegung der Spindel 201 um die Längsachse L wird
somit die Spindelmutter 200 und damit auch das Schubstück 211 entlang der Längsachse
L bewegt, so dass das Schubstück 211 längs entlang einer Führungsbahn 210 an dem Gehäuseelement
21 gleitet.
[0036] Der Spindelantrieb 20 ist über Befestigungsabschnitte 105, 106 mit einer Montageplatte
104, an der auch das Gehäuseelement 21 befestigt ist, und darüber mit dem Rahmen 10
verbunden. Wie aus Fig. 4A ersichtlich, ist der Spindelantrieb 20 über einen Befestigungsdeckel
107 und Schrauben 108 einerseits mit dem Befestigungsabschnitt 106 und über einen
Gehäusedeckel 203 andererseits mit dem Befestigungsabschnitt 105 verbunden.
[0037] An der Montageplatte 104 sind auch zwei Mikroschalter 6, 7 angeordnet, die zur Erfassung
einer Schwenkposition des Verstellflügels 13 relativ zu dem Rahmen 10 dienen und in
Abhängigkeit von der Stellung des Verstellflügels 13 relativ zu dem Rahmen 10 ein
Signal erzeugen. Der Mikroschalter 6 ist über ein Gehäuse 60 an der Montageplatte
104 angeordnet und an diesem gehalten.
[0038] Grundsätzlich kann auch nur einer der Mikroschalter 6, 7 verwendet werden, so dass
die Darstellung insofern vorteilhafte Alternativen aufzeigt. Wenn der Verstellflügel
13 geöffnet ist, ist die Antriebsvorrichtung 2 aus Sicherheitsgründen abgeschaltet.
Erst wenn der jeweils eingesetzte Mikroschalter 6, 7 in der geschlossenen Stellung
des Verstellflügels 13 betätigt ist, ist die Antriebsvorrichtung 2 betriebsbereit
und kann angesteuert werden.
[0039] Der Spindelantrieb 20 ist mit einer Zuleitung 22 verbunden, über die der Elektromotor
des Spindelantriebs 20 elektrisch versorgt und gesteuert wird.
[0040] Zum Verstellen der Verriegelungseinrichtung 14 in Form des schubsteifen Schubglieds
mit den daran angeordneten Verriegelungszapfen 140 wird die Antriebsvorrichtung 2
bestromt und durch Antreiben der Spindel 201 das mit der Spindelmutter 200 verbundene
Schubstück 211 bewegt. Über das Schubstück 211 wirkt die Antriebsvorrichtung 2 auf
den zugeordneten Verriegelungszapfen 140 ein (siehe Fig. 5) und bewegt diesen an dem
Verstellflügel 13 (Verstellbewegung V), wobei die Verstellbewegung V über die Verriegelungseinrichtung
14 auch auf die anderen Verriegelungszapfen 140 übertragen wird.
[0041] Die Bewegung der Verriegelungseinrichtung 14 mit den daran angeordneten Verriegelungszapfen
140 ist nur möglich, wenn sich der Verstellflügel 13 in seiner geschlossenen Stellung
befindet. Nur in diesem Fall greift der der Antriebsvorrichtung 2 zugeordnete Verriegelungszapfen
140 in das Schubstück 211 ein, wobei das Schubstück 211 so beschaffen ist, dass zum
Verschwenken des Verstellflügels 13 um die erste Schwenkachse L1 oder zum Verkippen
um die zweite Schwenkachse L2 (siehe Fig. 1) der zugeordnete Verriegelungszapfen 140
aus dem Schubstück 211 herausgelangen und somit der Verstellflügel 13 relativ zum
Rahmen 10 und der daran angeordneten Antriebsvorrichtung 2 verschwenkt werden kann.
[0042] Beim Zurückschwenken des Verstellflügels 13 in seine geschlossene Stellung, in der
der Verstellflügel 13 in umfänglicher Anlage mit dem Rahmen 10 ist, gelangt der der
Antriebsvorrichtung 2 zugeordnete Verriegelungszapfen 140 wieder in Eingriff mit dem
Schubstück 211, so dass durch Betätigung der Antriebsvorrichtung 2 die Verriegelungseinrichtung
14 wiederum verstellt werden kann.
[0043] Wie bereits gesagt, kann die Verriegelungseinrichtung 14, angetrieben durch die Antriebsvorrichtung
2, drei unterschiedliche Stellungen einnehmen. In der verriegelten Stellung ist der
in seiner geschlossenen Stellung befindliche Verstellflügel 13 mit dem Rahmen verriegelt
und kann somit nicht relativ zu dem Rahmen 10 bewegt werden. In seiner ersten entriegelten
Stellung kann der Verstellflügel 13 um die erste Schwenkachse L1 verschwenkt werden.
In der zweiten entriegelten Stellung kann der Verstellflügel 13 um die zweite Schwenkachse
L2 verkippt werden. Abhängig von der gerade eingenommenen Stellung der Verriegelungseinrichtung
14 befinden sich die Verriegelungszapfen 140 in unterschiedlichen Relativpositionen
zu den jeweils zugeordneten, am Rahmen 10 angeordneten Schließstücken 101, wobei durch
die Position relativ zu den Schließstücken 101 die Verriegelung bzw. die Verschwenkbarkeit
des Verstellflügels 13 relativ zu dem Rahmen 10 vorgegeben ist.
[0044] Die Steuerung der Antriebsvorrichtung 2 erfolgt durch ein Betätigungselement 3, wie
es beispielhaft in Fig. 6 dargestellt ist. Das Betätigungselement 3 dient zur elektronischen
Steuerung der Antriebsvorrichtung 2 und erzeugt hierzu geeignete Steuersignale, die
an die Antriebsvorrichtung 2 übertragen werden und - in Abhängigkeit von der Art des
Steuersignals - die Antriebsvorrichtung 2 zum Überführen der Verriegelungseinrichtung
14 in die Verriegelungsstellung, die erste entriegelte Stellung oder die zweite entriegelte
Stellung aktivieren.
[0045] Das Betätigungselement 3 ist nicht mechanisch mit der Antriebsvorrichtung 2 gekoppelt
und überträgt insbesondere keine mechanischen Kräfte. Die Steuerung der Antriebsvorrichtung
2 erfolgt allein durch Übertragung geeigneter elektrischer Steuersignale.
[0046] Das Betätigungselement 3 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als autark
an dem Verstellflügel 13 funktionierende Baueinheit ausgebildet. Das Betätigungselement
3 weist ein Basisteil 34 auf, an dem ein Griffteil 340feststehnd und ein Griffelement
25 (siehe Fig. 7A) verstellbar, beispielsweise verschwenkbar, angeordnet ist. An dem
Basisteil 34 sind weiter drei unterschiedliche Schalteinrichtungen 30-32 vorgesehen,
mittels derer ein Nutzer auswählen kann, in welcher Weise die Antriebsvorrichtung
2 angesteuert werden soll.
[0047] Die Schalteinrichtungen 30, 31, 32 dienen dazu, festzulegen, welches Steuersignal
zum Ansteuern der Antriebsvorrichtung 2 generiert werden soll. Beispielsweise kann
bei Druck auf die beispielsweise als Druckknopf ausgestaltete untere Schalteinrichtung
30 ein Steuersignal erzeugt werden, dass die Antriebsvorrichtung 2 zum Überführen
der Verriegelungseinrichtung 14 in die verriegelte Stellung ansteuert. Bei Betätigung
der mittleren Schalteinrichtung 31 hingegen kann beispielsweise ein Steuersignal erzeugt
werden, das die Antriebseinrichtung 2 zum Überführen der Verriegelungseinrichtung
14 in die erste entriegelte Stellung, in der ein Verschwenken des Verstellflügels
13 um die vertikale erste Schwenkachse L1 möglich ist, ansteuert. Bei Betätigung der
oberen Schalteinrichtung 32 schließlich kann ein Steuersignal erzeugt werden, das
die Antriebsvorrichtung 2 zum Überführen der Verriegelungseinrichtung 14 in die zweite
entriegelte Stellung, in der ein Verkippen um die horizontale zweite Schwenkachse
L2 des Verstellflügels 13 möglich ist, ansteuert.
[0048] Das Griffelement 35 wirkt, wie schematisch in Fig. 7A dargestellt, mit einer Energieerzeugungseinrichtung
36 des Betätigungselements 3 zusammen. Die in Fig. 7B dargestellte Energieerzeugungseinrichtung
36 ist piezoelektrisch, beispielsweise unter Verwendung eines piezoelektrischen Bauelements
mit einer Abfolge übereinander angeordneter piezoelektrischer Schichten, ausgebildet
und wirkt derart mit dem Griffelement 35 zusammen, das eine Verstellbewegung des Griffelements
35 eine Kraft F auf die Energieerzeugungseinrichtung 36 bewirkt, die piezoelektrisch
in eine Spannung U umgesetzt wird. Über Anschlüsse 360 ist die Energieerzeugungseinrichtung
36 mit einer elektronischen Steuereinrichtung 4 verbunden, der die erzeugte Spannung
U zur elektronischen Erzeugung eines geeigneten Steuersignals zugeleitet wird.
[0049] Zur Betätigung des Griffelements 35 kann das Griffelement 35, das beispielsweise
in einer durch das Basisteil 34 und das daran feststehend angeordnete, beispielsweise
einstückig mit dem Basisteil 34 geformte Griffteil 340 gebildete Griffmulde angeordnet
ist, hin zum Griffteil 340 gezogen werden. Bei Annäherung des Griffelements 35 an
das Griffteil 340 wird eine Druckkraft auf die Energieerzeugungseinrichtung 36 ausgeübt,
die ein Spannungssignal U bewirkt, dass an die Steuereinrichtung 4 weitergeleitet
wird.
[0050] Die zur Erzeugung des Steuersignals erforderliche Energie wird somit am Betätigungselement
3 selbst erzeugt, so dass eine separate Stromversorgung des Betätigungselements 3
und eine dafür erforderliche Verkabelung nicht erforderlich ist.
[0051] Die elektronische Steuereinrichtung 4 ist vorteilhafterweise mit einer Signalübertragungseinrichtung
40 verbunden, wie dies schematisch in Fig. 8 dargestellt ist. Über die Signalübertragungseinrichtung
40 wird das in der elektronischen Steuereinrichtung 4 erzeugte Steuersignal S drahtlos,
also als Funksignal, an eine Signalübertragungseinrichtung 50 einer elektronischen
Steuereinrichtung 5 der Antriebsvorrichtung 2 übertragen, so dass die Antriebsvorrichtung
2 bzw. die dieser zugeordnete elektronische Steuereinrichtung 5 das Steuersignal S
empfangen und auswerten und entsprechend die Antriebsvorrichtung 2 ansteuern kann.
[0052] Die Kommunikation zwischen dem Betätigungselement 3 und der Antriebsvorrichtung 2
erfolgt somit, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, drahtlos. Dies hat den Vorteil,
dass keine Verkabelung zwischen dem - am Verstellflügel 13 angeordneten - Betätigungselement
3 und der - am Rahmen 10 angeordneten - Antriebsvorrichtung 2 erforderlich ist. Insbesondere
entfällt somit das Erfordernis für einen Kabelübergang zwischen dem zum Rahmen 10
bewegbaren Verstellflügel 13 und dem Rahmen 10 zum Zwecke der Verkabelung des Betätigungselements
3 mit der Antriebsvorrichtung 2. Da zudem bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das Betätigungselement 3 die für seinen Betrieb, insbesondere die Signalerzeugung,
erforderliche Energie selbst durch manuelle Betätigung des Griffelements 35 des Betätigungselements
3 erzeugt, ist überhaupt keine Kabelzuleitung zu dem Betätigungselement 3 erforderlich,
so dass das Betätigungselement 3 flexibel in beliebiger Position am Verstellflügel
13 angeordnet werden kann, ohne dass dies eine aufwendige Anpassung des Aufbaus des
Verstellflügels 13 erforderlich machen würde.
[0053] Grundsätzlich kann die Kommunikation zwischen dem Betätigungselement 3 und der Antriebsvorrichtung
2 in ausschließlich eine Richtung zum Übertragen des auf Seiten des Betätigungselements
3 erzeugten Steuersignals S hin zur Antriebsvorrichtung 2 erfolgen. Denkbar ist aber
auch, dass die elektronischen Steuereinrichtungen 4, 5 des Betätigungselements 3 und
der Antriebsvorrichtung 2 in beide Richtungen kommunizieren, so dass beispielsweise
von Seiten des Betätigungselements 3 geeignete Steuersignale an die Antriebsvorrichtung
2 übertragen und auf umgekehrtem Weg beispielsweise Zustandssignale zum Anzeigen einer
Stellung, die die Verriegelungseinrichtung 14 gerade einnimmt, oder eines Zustands
der Antriebsvorrichtung 2 gesendet werden.
[0054] Wie in Fig. 6 dargestellt, sind am Basisteil 34 des Betätigungselements 3 Anzeigeeinrichtungen
300, 310, 320 beispielsweise in Form einzelner Lichtelemente, insbesondere LEDs, angeordnet,
die dazu dienen, einen Zustand des Betätigungselements 3, der Antriebsvorrichtung
2 und/oder der Verriegelungseinrichtung 14 anzuzeigen. Beispielsweise kann über die
Anzeigeeinrichtungen 300, 310, 320 angezeigt werden, welche Schalteinrichtungen 30,
31, 32 zuletzt betätigt worden sind. Oder die Anzeigeeinrichtungen 300, 310, 320 können
dazu dienen, die von der Verriegelungseinrichtung 14 gerade eingenommene Stellung
anzuzeigen, wobei hierzu vorteilhafterweise ein geeignetes Zustandssignal von Seiten
der Antriebsvorrichtung 2 an das Betätigungselement 3 übertragen wird.
[0055] Grundsätzlich müssen als Anzeigeeinrichtungen keine separat von den Schalteinrichtungen
30, 31, 32 an dem Basisteil 34 angeordneten Anzeigeeinrichtungen z.B. in Form von
LEDs vorgesehen werden. Denkbar ist zum Beispiel auch, dass die Schalteinrichtungen
30, 31, 32 jeweils eine integrierte Anzeigeeinrichtung in Form z.B. einer Hintergrundbeleuchtung
oder dergleichen aufweisen, so dass bei Betätigung einer Schalteinrichtung 30, 31,
32 ein zugehöriger Druckknopf oder dergleichen aufleuchtet.
[0056] Die Ansteuerung der Antriebsvorrichtung 2 dient dazu, die Verriegelungseinrichtung
14 zu verstellen und die Verriegelungseinrichtung 14 auf diese Weise in die gewünschte
Stellung zu überführen. Das Verschwenken des Verstellflügels 13 erfolgt - nach erfolgtem
Verstellen der Verriegelungseinrichtung 14 - dann manuell in gewohnter Weise, wobei
auch vorgesehen sein kann, dass die Antriebsvorrichtung 2 beispielsweise das Verkippen
des Verstellflügels 13 um die zweite Schwenkachse L2 bei Überführen der Verriegelungseinrichtung
14 in die zweite entriegelte Stellung motorisch unterstützt.
[0057] Das Betätigungselement 3 ermöglicht eine (elektronische) Steuerung der Antriebsvorrichtung
2 ohne Übertragung mechanischer Kräfte von dem Betätigungselement 3 auf die Antriebsvorrichtung
2. Die grundsätzliche Bedienung des Betätigungselements 3 ist dabei ähnlich wie herkömmlich
über einen manuell zu verstellenden Fenstergriff, so dass sich ein ergonomisch ähnlicher
Ablauf wie bei einem herkömmlichen, manuell zu bedienenden Fenstergriff ergibt.
[0058] Das Betätigungselement 3 kann beispielsweise in einer Griffmulde innenseitig (mit
Bezug auf ein Gebäude) an dem Verstellflügel 13 angeordnet sein, so dass ein Zugriff
von außen auf das Betätigungselement 3 schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Dies
verbessert die Einbruchssicherheit und erschwert ein Öffnen des Fensters oder der
Tür bei Zugriff von außen.
[0059] Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch bei gänzlich
anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
[0060] Grundsätzlich ist beispielsweise auch denkbar, anstelle einer Energieerzeugungseinrichtung
36 an dem Betätigungselement 3 einen Energiespeicher in Form einer Batterie oder eines
Akkumulators vorzusehen, der zur elektrischen Versorgung des Betätigungselements 3
dient.
[0061] Ebenso ist grundsätzlich auch denkbar, das Betätigungselement 3 mit einer elektrischen
Zuleitung zur elektrischen Versorgung zu verkabeln.
[0062] Schließlich muss die Übertragung von Steuersignalen vom Betätigungselement 3 an die
Antriebsvorrichtung 2 nicht notwendigerweise drahtlos erfolgen. Denkbar ist stattdessen
auch, die Signale drahtgebunden über geeignete Verbindungsleitungen zu übertragen.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Fenster
- 10
- Fensterrahmen
- 101
- Schließstück
- 104
- Montageplatte
- 105, 106
- Befestigungsabschnitt
- 107
- Befestigungsdeckel
- 108
- Schrauben
- 11, 12
- Scharnier
- 13
- Fensterflügel
- 14
- Verriegelungseinrichtung
- 140
- Verriegelungszapfen
- 2
- Antriebsvorrichtung
- 20
- Spindelantrieb
- 200
- Spindelmutter
- 201
- Spindel
- 202
- Gehäuse
- 203
- Gehäusedeckel
- 204
- Gewindebohrung
- 205
- Anschlussstück
- 206
- Schraubverbindungen
- 21
- Gehäuseelement
- 210
- Führungsbahn
- 211
- Schubstück
- 212
- Aussparung
- 212A, 212B
- Abschnitt
- 213, 214
- Abschnitt
- 22
- Zuleitung
- 3
- Betätigungselement
- 30-32
- Schalteinrichtung
- 310-320
- Anzeigeeinrichtung
- 34
- Basisteil
- 340
- Griffteil
- 35
- Griffelement
- 36
- Piezoelektrische Energieerzeugungseinheit
- 360
- Anschlüsse
- 4, 5
- Elektronische Steuereinrichtung
- 40, 50
- Signalübertragungseinrichtung
- 6, 7
- Mikroschalter
- 60
- Gehäuse
- F
- Kraft
- L
- Längsachse
- L1, L2
- Schwenkachse
- S
- Steuersignal
- U
- Spannung
- V
- Verstellbewegung
1. Schließvorrichtung eines Gebäudes, mit
- einem Rahmen,
- einem an dem Rahmen verstellbar angeordneten Verstellflügel, der zwischen einer
geöffneten und einer geschlossenen Stellung verstellbar ist,
- einer Verriegelungseinrichtung, die in einer verriegelten Stellung den Verstellflügel
in der geschlossenen Stellung verriegelt und in einer entriegelten Stellung ein Verstellen
des Verstellflügels relativ zu dem Rahmen zulässt, und
- einer elektromotorischen Antriebsvorrichtung zum Verstellen der Verriegelungseinrichtung
zwischen der verriegelten Stellung und der entriegelten Stellung,
gekennzeichnet durch
ein an dem Verstellflügel (13) angeordnetes Betätigungselement (3), das mit der Antriebsvorrichtung
(2) in Wirkverbindung steht und ausgebildet ist, bei Betätigung
durch einen Nutzer ein elektrisches Steuersignal (S) zum Steuern der Antriebsvorrichtung
(2) zu erzeugen.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromotorische Antriebsvorrichtung (2) an dem Rahmen (10) angeordnet ist.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) mindestens eine Schalteinrichtung (30-32) mit unterschiedlichen
Schaltzuständen aufweist, wobei das Betätigungselement (3) ausgebildet ist, in Abhängigkeit
von den unterschiedlichen Schaltzuständen unterschiedliche Steuersignale (S) zu erzeugen
und zum Steuern der Antriebsvorrichtung (2) an die Antriebsvorrichtung (2) zu übermitteln.
4. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) einen Energiespeicher oder eine Energieerzeugungseinrichtung
(36) zum Erzeugen des Steuersignals (S) bei Betätigung des Betätigungselements (3)
durch einen Nutzer aufweist.
5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) ein an einem Basisteil (34) verstellbar angeordnetes Griffelement
(35) aufweist, das ausgebildet ist, bei einem Verstellen mit der Energieerzeugungseinrichtung
(36) zur Erzeugung des Steuersignals (S) zusammenzuwirken.
6. Schließvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) eine elektronische Steuereinrichtung (4) aufweist und
die Energieerzeugungseinrichtung (36) ausgebildet ist, eine elektrische Spannung (U)
zu erzeugen und der Elektronikeinrichtung (4) zur Erzeugung des Steuersignals (S)
bereitzustellen.
7. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieerzeugungseinrichtung (36) ausgebildet ist, piezoelektrisch eine mechanisch
auf das Betätigungselement (3) ausgeübte Kraft (F) in eine elektrische Spannung (U)
umzuwandeln.
8. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) und die Antriebsvorrichtung (2) jeweils eine Signalübertragungseinrichtung
(4, 5) aufweisen, wobei die Signalübertragungseinrichtung (4) des Betätigungselements
(3) ausgebildet ist, das Steuersignal (S) als Funksignal drahtlos an die Signalübertragungseinrichtung
(5) der Antriebsvorrichtung (2) zu übertragen.
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalübertragungseinrichtung (5) der Antriebsvorrichtung (2) ausgebildet ist,
ein Zustandssignal zum Anzeigen einer Stellung der Verriegelungseinrichtung (14) an
die Signalübertragungseinrichtung (5) des Betätigungselements (3) zu übertragen.
10. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (3) eine Anzeigeeinrichtung (300-320) zum Anzeigen einer Stellung
der Verriegelungseinrichtung (14) aufweist.
11. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellflügel (13) in einer ersten entriegelten Stellung um eine erste Schwenkachse
(L1) und in einer zweiten entriegelten Stellung um eine von der ersten Schwenkachse
(L1) unterschiedliche zweite Schwenkachse (L2) relativ zu dem Rahmen (10) verschwenkbar
ist.
12. Baugruppe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (2) das Verschwenken um zumindest eine der Schwenkachsen
(L1, L2) elektromotorisch unterstützt.