[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckluftnagler mit einem Arbeitskolben, der mit einem
Eintreibstößel zum Eintreiben eines Befestigungsmittels verbunden ist und beim Auslösen
eines Eintreibvorgangs mit Druckluft beaufschlagt wird, und einer Auslöseeinrichtung,
die einen handbetätigbaren Auslöser und einen Aufsetzfühler aufweist, wobei eine gemeinsame
Betätigung von Auslöser und Aufsetzfühler ein erstes Steuerventil ansteuert und einen
Eintreibvorgang auslösen kann.
[0002] Derartige Druckluftnager sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei dem Aufsetzfühler
handelt es sich um ein mechanisches Bauteil, das von einer Feder in einer über ein
Mündungswerkzeug des Druckluftnaglers überstehenden Position gehalten wird. Wird der
Druckluftnager an ein Werkstück angesetzt, wird der Aufsetzfühler gegen die Kraft
der Feder verlagert, bis das Mündungswerkzeug an dem Werkstück anliegt. Nur bei derart
betätigtem Aufsetzfühler kann ein Eintreibvorgang ausgelöst werden. Dadurch bieten
die bekannten Druckluftnagler gegenüber Geräten ohne Aufsetzfühler eine erheblich
verbesserte Sicherheit gegen unbeabsichtigte Auslösungen.
[0003] Druckluftnagler mit einer Auslöseeinrichtung der beschriebenen Art können in zwei
unterschiedlichen Betriebsarten eingesetzt werden. Bei der sogenannten Einzelauslösung
wird der Druckluftnagler zunächst an ein Werkstück angesetzt und dadurch der Aufsetzfühler
betätigt. Nachfolgend wird von Hand der Auslöser betätigt und dadurch ein einzelner
Eintreibvorgang ausgelöst.
[0004] Bei der sogenannten Kontaktauslösung, auch als "Touchen" bezeichnet, hält der Benutzer
den Auslöser bereits gedrückt, während er den Druckluftnagler an das Werkstück ansetzt.
Beim Ansetzen an das Werkstück wird der Aufsetzfühler betätigt und dadurch ein Eintreibvorgang
auslöst. Der Druckluftnagler kann wiederholt in schneller Folge angesetzt werden,
was ein sehr schnelles Arbeiten ermöglicht, insbesondere wenn für eine ausreichende
Befestigung viele Befestigungsmittel eingetrieben werden müssen, an deren Positioniergenauigkeit
nur geringe Anforderungen gestellt werden.
[0005] In bestimmten Situationen geht von dem Kontaktauslöseverfahren jedoch ein erhöhtes
Verletzungsrisiko aus. Hält der Benutzer den handbetätigten Auslöser beispielsweise
nicht nur dann gedrückt, wenn er den Druckluftnagler auf ein und demselben Werkstück
in einem Abstand von einigen Zentimetern vom zuletzt eingetriebenen Befestigungsmittel
aufsetzen will, sondern auch dann, wenn er zu einem anderen, möglicherweise entfernt
angeordnetem Werkstück wechselt, kann bei einer unbeabsichtigten Berührung eines Gegenstands
oder Körperteils mit dem Aufsetzfühler ein Eintreibvorgang ausgelöst werden. Beispielsweise
kann es zu Unfällen kommen, wenn ein Benutzer (unter Missachtung wichtiger Sicherheitsvorschriften)
mit dem Druckluftnagler auf eine Leiter steigt, dabei den Auslöser gedrückt hält und
versehentlich mit dem Aufsetzfühler sein Bein streift.
[0006] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Druckluftnagler der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass er weiterhin im Kontaktauslöseverfahren verwendet
werden kann, jedoch eine größere Sicherheit gegen unbeabsichtigte Auslösungen bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Druckluftnagler mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den sich anschließenden Unteransprüchen angegeben.
[0008] Der Druckluftnagler hat
- einen Arbeitskolben, der mit einem Eintreibstößel zum Eintreiben eines Befestigungsmittels
verbunden ist und beim Auslösen eines Eintreibvorgangs mit Druckluft beaufschlagt
wird,
- eine Auslöseeinrichtung, die einen handbetätigbaren Auslöser und einen Aufsetzfühler
aufweist, wobei eine gemeinsame Betätigung von Auslöser und Aufsetzfühler ein erstes
Steuerventil ansteuert und einen Eintreibvorgang auslösen kann,
- ein zweites Steuerventil, das bei einer Betätigung des Auslösers unabhängig von einer
Betätigung des Aufsetzfühlers angesteuert wird,
- eine Kammer, die über eine Drossel bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils entweder
belüftet oder entlüftet wird, und
- einen Sperrkolben, der von einer Ruhestellung in eine Sperrstellung verlagert wird,
wenn der Druck der Kammer eine vorgegebene Druckschwelle passiert und der in der Sperrstellung
das Auslösen eines Eintreibvorgangs verhindert.
[0009] Der Druckluftnager wird zum Eintreiben von Befestigungsmitteln wie Nägeln, Stiften
oder Klammern verwendet. Hierzu kann der Druckluftnagler ein Magazin für die Befestigungsmittel
aufweisen, aus dem jeweils ein Befestigungsmittel einer Aufnahme eines Mündungswerkzeugs
des Druckluftnaglers zugeführt wird.
[0010] Sowohl der Antrieb als auch die Steuerung des Druckluftnaglers können vollständig
pneumatisch erfolgen, eine Versorgung mit elektrischer Energie ist daher nicht erforderlich.
[0011] Beim Auslösen eines Eintreibvorgangs wird ein Arbeitskolben des Druckluftnaglers
mit Druckluft beaufschlagt. Dabei treibt der Arbeitskolben einen Eintreibstößel an,
der mit dem Arbeitskolben verbunden ist. Der Eintreibstößel trifft auf ein hinteres
Ende des Befestigungsmittels in der Aufnahme des Mündungswerkzeugs auf und treibt
das Befestigungsmittel in das Werkstück ein.
[0012] Die Auslöseeinrichtung hat einen handbetätigbaren Auslöser, beispielsweise in Form
eines Kipp- oder Schiebetasters, und einen Aufsetzfühler. Bei dem Aufsetzfühler kann
es sich um ein mechanisches Bauelement handeln, das über das vordere Ende des Mündungswerkzeugs
übersteht und von einer Feder in dieser Stellung gehalten wird, bis der Druckluftnagler
an ein Werkstück angesetzt wird. Dann wird der Aufsetzfühler entgegen der Richtung
der Federkraft und entgegen der Eintreibrichtung verlagert. Erfolgt diese Betätigung
des Aufsetzfühlers gemeinsam mit einer Betätigung des Auslösers, wird ein erstes Steuerventil
angesteuert, wodurch ein Eintreibvorgang ausgelöst werden kann.
[0013] Bei einer gemeinsamen Betätigung von Auslöser und Aufsetzfühler wird das erste Steuerventil
angesteuert. Wird nur entweder der handbetätigbare Auslöser oder der Aufsetzfühler
betätigt, wird das erste Steuerventil nicht angesteuert. Für eine gemeinsame Betätigung
von Auslöser und Aufsetzfühler reicht es aus, wenn sowohl der Auslöser als auch der
Aufsetzfühler zu einem bestimmten Zeitpunkt beide zugleich im betätigten Zustand sind.
Dies kann einerseits durch eine gleichzeitige Betätigung erreicht werden, aber auch
in einer beliebigen Reihenfolge. Beispielsweise kann, wie es für eine Einzelauslösung
typisch ist, zunächst der Aufsetzfühler betätigt werden und anschließend der handbetätigbare
Auslöser. Im Kontaktauslösebetrieb kann hingegen zuerst der handbetätigbare Auslöser
und dann der Aufsetzfühler betätigt werden.
[0014] Die Ansteuerung des ersten Steuerventils kann durch eine mechanische Kopplung des
handbetätigbaren Auslösers und des Aufsetzfühlers erreicht werden. Beispielsweise
kann ein Steuerstift des ersten Steuerventils erst bei einer gemeinsamen Betätigung
von Auslöser und Aufsetzfühler verlagert und das erste Steuerventil dadurch angesteuert
werden.
[0015] Die Ansteuerung des ersten Steuerventils kann einen Eintreibvorgang auslösen. Dies
geschieht bei der Erfindung, wenn sich der Sperrkolben in seiner Ruhestellung befindet.
Befindet sich der Sperrkolben hingegen in seiner Sperrstellung, wird das Auslösen
eines Eintreibvorgangs bei einer Ansteuerung des ersten Steuerventils verhindert.
[0016] Bei der Erfindung wird ein zweites Steuerventil bei einer Betätigung des handbetätigbaren
Auslösers unabhängig von einer Betätigung des Aufsetzfühlers angesteuert. Das zweite
Steuerventil wird also bei jeder Betätigung des Auslösers angesteuert. Hierzu kann
beispielsweise ein Steuerstift des zweiten Steuerventils so angeordnet sein, dass
er bei jeder Betätigung des Auslösers aus seiner Ruhestellung verlagert wird.
[0017] Bei einer solchen Ansteuerung des zweiten Steuerventils wird eine Kammer über eine
Drossel belüftet oder entlüftet. Mit "Belüften" ist stets gemeint, dass eine Verbindung
zu einem Druckluft führenden Raum hergestellt wird. Mit "Entlüften" ist stets gemeint,
dass eine Verbindung zu einem drucklosen Raum, insbesondere zur Außenluft, hergestellt
wird.
[0018] Ob bei der Erfindung bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils eine Belüftung oder
eine Entlüftung der Kammer erfolgt, hängt von der Bauart des Druckluftnaglers ab:
Bei einem Druckluftnagler, dessen Kammer bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils
belüftet wird, weist der Druckluftnagler eine Leitung auf, die die Kammer mit einem
Druckluft führenden Raum verbindet. Bei einem Druckluftnagler, dessen Kammer bei Ansteuerung
des zweiten Steuerventils belüftet wird, weist der Druckluftnagler eine Leitung auf,
die die Kammer mit einem drucklosen Raum, insbesondere mit Außenluft, verbindet. In
beiden Fällen können sich die Drossel und das zweite Steuerventil in der jeweiligen
Leitung befinden. Soll die Kammer belüftet werden, ist die Kammer in einem Ausgangszustand
des Druckluftnaglers drucklos. Bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils strömt dann
Luft über die Drossel zu, sodass sich der Druck in der Kammer erhöht. Soll die Kammer
entlüftet werden, steht sie in einem Ausgangszustand des Druckluftnaglers unter erhöhtem
Druck. Bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils strömt die in der Kammer befindliche
Luft langsam über die Drossel ab, sodass der Druck in der Kammer sinkt.
[0019] In beiden Fällen passiert der Druck in der Kammer nach einer gewissen Zeit eine vorgegebene
Druckschwelle. Bei einer durch Ansteuerung des zweiten Steuerventils belüfteten Kammer
übersteigt der Druck die Druckschwelle. Bei einer bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils
entlüfteten Kammer sinkt der Druck unter die vorgegebene Druckschwelle. In beiden
Fälle führt das Passieren der vorgegebenen Druckschwelle dazu, dass der Sperrkolben
von einer Ruhestellung in eine Sperrstellung verlagert wird. In der Sperrstellung
wird das Auslösen eines Eintreibvorgangs verhindert.
[0020] Daher kann bei der Erfindung ein Eintreibvorgang nach dem Betätigen des Auslösers
nur so lange ausgelöst werden, wie der Druck in der Kammer die vorgegebene Druckschwelle
noch nicht passiert hat. Wird der Auslöser also für einen längeren Zeitraum betätigt
und hat der Druck in der Kammer infolgedessen die Druckschwelle passiert, kommt es
durch Betätigen des Aufsetzfühlers nicht zur Auslösung eines Eintreibvorgangs, weil
dies durch den sich dann in der Sperrstellung befindlichen Sperrkolben verhindert
wird. Es wird also verhindert, dass durch eine erst lange nach der Betätigung des
Auslösers erfolgende Betätigung des Aufsetzfühlers ein Eintreibvorgang ausgelöst wird.
Dadurch können die meisten unbeabsichtigten Auslösungen, bei denen der Benutzer den
Auslöser aus Unachtsamkeit länger als nötig betätigt hat, zuverlässig verhindert werden.
[0021] In einer Ausgestaltung wird die Kammer bei nicht betätigtem Auslöser entlüftet bzw.
belüftet. Weist der Druckluftnagler eine Kammer auf, die bei Ansteuerung des zweiten
Steuerventils belüftet wird, wird die Kammer bei nicht betätigtem Auslöser entlüftet.
Weist der Druckluftnagler eine Kammer auf, die bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils
entlüftet wird, wird die Kammer bei nicht betätigtem Auslöser belüftet. Die Entlüftung
bzw. Belüftung der Kammer bei nicht betätigtem Auslöser kann über das zweite Steuerventil
erfolgen, gegebenenfalls auch über das zweite Steuerventil und die Drossel. In diesem
Fall kann die bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils zum Belüften bzw. Entlüften
der Kammer verwendete Leitung, in der auch die Drossel angeordnet ist, auch für das
Entlüften bzw. Belüften der Kammer bei nicht betätigtem Auslöser genutzt werden.
[0022] In jedem Fall führt die genannte Ausgestaltung dazu, dass sich in der Kammer bei
nicht betätigtem Auslöser der gewünschte, einem Ausgangszustand des Druckluftnaglers
entsprechende Druck einstellt. Dadurch befindet sich der Druckluftnagler bei nicht
betätigtem Auslöser jedenfalls nach einer gewissen Zeit stets in seinem Ausgangszustand.
Befindet sich auch die Drossel in der für das Entlüften bzw. Belüften der Kammer bei
nicht betätigtem Auslöser verwendeten Leitung, wird dieser Ausgangszustand erst nach
einer gewissen Zeit wieder erreicht, falls zuvor der Druck in der Kammer die vorgegebene
Druckschwelle passiert hatte. Hatte ein Benutzer also zuvor den Auslöser für eine
längere Zeit betätigt, sodass die Druckschwelle passiert wurde, kann ein weiterer
Eintreibvorgang durch des Betätigen des Aufsetzfühlers erst dann erfolgen, wenn der
Auslöser für eine gewisse Zeit unbetätigt geblieben ist. Bis dahin ist der Druckluftnagler
gesperrt. Wird dieser gesperrte Zustand von einem Benutzer als lästig empfunden, kann
dies in Zukunft einer unbedachten Dauerbetätigung des Auslösers entgegenwirken und
somit die Anwendungssicherheit des Druckluftnaglers weiter verbessern.
[0023] In einer Ausgestaltung ist ein Öffnungsquerschnitt der Drossel so bemessen, dass
bei Betrieb des Druckluftnaglers mit einem dafür vorgesehenen Betriebsdruck der Druck
in der Kammer die vorgegebene Druckschwelle in einem Zeitraum von 0,1 s bis 10 s nach
Ansteuerung des zweiten Steuerventils passiert. Insbesondere kann die Druckschwelle
in einem Zeitraum zwischen 1 s und 5 s nach Ansteuerung des zweiten Steuerventils
passiert werden, zum Beispiel nach ungefähr 4 s. Der Öffnungsquerschnitt der Drossel
kann einstellbar sein, sodass der Zeitraum individuell reguliert werden kann. Bevorzugt
erfolgt diese Regulierung nur einmalig durch den Hersteller des Druckluftnaglers und
ist nur durch unzulässige Manipulation durch einen Anwender veränderbar. In jedem
Fall wird der Druckluftnagler rechtzeitig gesperrt, um in vielen typischen Anwendungssituationen
einen Eintreibvorgang in Folge einer unbeabsichtigten Betätigung des Aufsetzfühlers
zu verhindern.
[0024] In einer Ausgestaltung weist der Druckluftnagler ein Ventil auf, über das die Kammer
beim Auslösen eines Eintreibvorgangs entlüftet bzw. belüftet wird. Wird die Kammer
bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils belüftet, soll sie beim Auslösen eines Eintreibvorgangs
entlüftet werden. Wird die Kammer bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils entlüftet,
soll sie beim Auslösen eines Eintreibvorgangs belüftet werden. Dadurch wird beim Auslösen
eines Eintreibvorgangs hinsichtlich des Drucks in der Kammer der Ausgangszustand wieder
hergestellt. Dies kann sehr schnell geschehen. Wird nach dem Eintreibvorgang der Auslöser
weiterhin gedrückt gehalten, nähert sich der Druck in der Kammer in der eingangs geschilderten
Weise wieder der Druckschwelle, welche nach dem vorgegebenen Zeitraum passiert wird.
Bis dahin ist jederzeit eine weitere Auslösung durch Betätigen des Aufsetzfühlers
möglich, sodass der Druckluftnagler ohne Beschränkung für schnell aufeinanderfolgende
Eintreibvorgängen im Kontaktauslöseverfahren geeignet ist.
[0025] In einer Ausgestaltung wird beim Auslösen eines Eintreibvorgangs ein Steuerraum infolge
der Ansteuerung des ersten Steuerventils entlüftet bzw. belüftet, wobei das Ventil
ein Rückschlagventil ist, das die Kammer mit dem Steuerraum verbindet. Der Steuerraum
kann sich insbesondere in oder an einem Vorsteuerventil befinden, mit dem ein Hauptventil,
das für die Belüftung des Arbeitszylinders zuständig ist, angesteuert wird. Es kann
sich auch um einen Steuerraum im oder am Hauptventil handeln. Um einen Eintreibvorgang
auszulösen, muss der Druck in dem Steuerraum verändert werden. Dies geschieht durch
Entlüften bzw. Belüften infolge der Ansteuerung des ersten Steuerventils. Bei dieser
Ausgestaltung ist das Ventil, das für das Wiederherstellen des Ausgangszustands in
der Kammer beim Auslösen eines Eintreibvorgangs zuständig ist, ein Rückschlagventil,
das die Kammer mit dem Steuerraum verbindet. Entspricht der Druck in dem Steuerraum
einem Ausgangszustand des Druckluftnaglers, ist das Rückschlagventil geschlossen,
sodass sich der Druck in der Kammer bei Betätigung des zweiten Steuerventils in der
gewünschten Weise der Druckschwelle nähert. Wird ein Eintreibvorgang ausgelöst, ändert
sich der Druck in dem Steuerraum, das Rückschlagventil öffnet und der Druck in der
Kammer nimmt wieder den Ausgangszustand an.
[0026] In einer Ausgestaltung weist das Rückschlagventil einen O-Ring auf, der in einem
Inneneinstich einer Hülse angeordnet und eine von dem Inneneinstich zu einer Außenseite
der Hülse führende Bohrung verschließt. Die Hülse kann beispielsweise eine Führungshülse
für einen Steuerkolben eines Vorsteuerventils sein. Die genannte Ausgestaltung des
Rückschlagventils ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau.
[0027] In einer Ausgestaltung schaltet der Sperrkolben in der Sperrstellung den Druckluftnagler
vollständig drucklos. Hierzu kann der Sperrkolben so angeordnet sein, dass er eines
oder mehrere weitere Ventile ansteuert, mit denen ein zentraler Druckluftanschluss
des Geräts abgesperrt und der Innenraum des Druckluftnaglers komplett entlüftet wird.
Diese Lösung ist konstruktiv relativ aufwendig, verhindert jedoch zuverlässig, dass
ein weiterer Eintreibvorgang ausgelöst werden kann. Außerdem bleibt insbesondere die
vollständige Entlüftung des Druckluftnaglers nicht unbemerkt, sodass der Benutzer
auf die aus Sicherheitsgründen nicht optimale Dauerbetätigung des Auslösers aufmerksam
gemacht wird.
[0028] In einer Ausgestaltung verschließt der Sperrkolben in der Sperrstellung eine Entlüftungsöffnung,
über die ein Steuerraum beim Auslösen eines Eintreibvorgangs entlüftet wird. Die für
das Auslösen des Eintreibvorgangs notwendige Entlüftung des Steuerraums kann daher
nicht erfolgen. Auch auf diese Weise kann eine unbeabsichtigte Auslösung zuverlässig
verhindert werden.
[0029] In einer Ausgestaltung sperrt der Sperrkolben eine Leitung ab, die bei Ansteuerung
des ersten Steuerventils belüftet oder entlüftet wird. Die Leitung kann beispielsweise
einen Steuerraum, der zum Auslösen eines Eintreibvorgangs belüftet oder entlüftet
werden muss, mit dem ersten Steuerventil verbinden. Durch das Absperren dieser Leitung
mit dem Sperrkolben hat das Ansteuern des ersten Steuerventils nicht mehr die zum
Auslösen eines Eintreibvorgangs erforderliche Wirkung. Dadurch wird das Auslösen eines
unbeabsichtigten Eintreibvorgangs verhindert.
[0030] In einer Ausgestaltung ist der Sperrkolben dazu ausgebildet, einen Kraftschluss zwischen
dem Aufsetzfühler und dem ersten Steuerventil zu unterbrechen. Durch diese Unterbrechung
wird das erste Steuerventil also beim Betätigen des Aufsetzfühlers auch dann nicht
mehr betätigt, wenn der Auslöser betätigt ist.
[0031] Insbesondere kann eine mechanische Kopplung zwischen dem Aufsetzfühler und dem ersten
Steuerventil durch den Sperrkolben aufgehoben werden. Dies kann beispielsweise durch
eine dreiteilige Kopplung zwischen dem Aufsetzfühler und dem ersten Steuerventil erreicht
werden, wobei die auf den Aufsetzfühler ausgeübte Kraft über alle drei Teile zum ersten
Steuerventil weitergeleitet wird. Die Verlagerung des Sperrkolbens in die Sperrstellung
kann beispielsweise das mittlere der drei Teile aus seiner für die Kraftübertragung
erforderlichen Stellung entfernen. Auch so kann ein unbeabsichtigtes Auslösen verhindert
werden.
[0032] In einer Ausgestaltung ist der Sperrkolben durch eine Feder in die Sperrstellung
vorgespannt. Um den Sperrkolben in seine Ruhestellung zu bringen, in der eine Auslösung
des Druckluftnaglers erfolgen kann, muss der Sperrkolben gegen die Kraft der Feder
verlagert werden. Unterbleibt der hierfür erforderliche Druckaufbau infolge einer
Fehlfunktion des Druckluftnaglers, ist eine Auslösung des Geräts also nicht möglich.
Ein in die Sperrstellung vorgespannter Sperrkolben ist daher besonders sicher.
[0033] In einer Ausgestaltung blockiert der Sperrkolben in der Sperrstellung ein zum Auslösen
eines Eintreibvorgangs zu bewegendes Ventilelement. Die zum Auslösen eines Eintreibvorgangs
notwendige Bewegung des Ventilelements wird also verhindert, und damit auch eine unbeabsichtigte
Auslösung. Die Blockierung eines Ventilelements erfordert einen relativ geringen Kraftaufwand
und ermöglicht dementsprechend eine einfache und robuste Konstruktion des Sperrkolbens.
Im Gegensatz zu einer Absperrung einer Steuerleitung mit dem Sperrkolben oder zur
Betätigung eines gesonderten Ventils sind für die Blockierung des vorhandenen Ventilelements
keine zusätzlichen Dichtungen erforderlich. Auch dies begünstigt eine besonders einfache
und sichere Konstruktion.
[0034] In einer Ausgestaltung ist das zu bewegende Ventilelement ein Steuerkolben eines
Vorsteuerventils. Die im Zusammenhang mit der Blockierung eines zum Auslösen eines
Eintreibvorgangs zu bewegenden Ventilelements geschilderten Vorteile gelten für den
Steuerkolben eines Vorsteuerventils in besonderer Weise.
[0035] In einer Ausgestaltung ist das zu bewegende Ventil ein Hauptventil-Stellglied, das
ein Arbeitsvolumen oberhalb des Arbeitskolbens verschließt. Wird eine Bewegung des
Hauptventil-Stellglieds durch den Sperrkolben blockiert, ist eine Auslösung ausgeschlossen.
[0036] In einer Ausgestaltung ist der Sperrkolben in einem Zylinder geführt und der auf
einer ersten Seite des Sperrkolbens angeordnete Zylinderraum ist mit der Kammer verbunden
oder bildet die Kammer. In beiden Fällen trägt der Zylinderraum zum Volumen der Kammer
bei. Um das Volumen der Kammer weiter zu vergrößern, kann der Sperrkolben hohl ausgeführt
sein. Je größer das Volumen der Kammer ist, desto unproblematischer kann eine hinreichende
Begrenzung des Luftstroms durch die Drossel erreicht werden.
[0037] In einer Ausgestaltung ist eine zweite, der ersten Seite des Sperrkolbens gegenüberliegende
Seite des Kolbens in einem Ausgangszustand des Druckluftnaglers mit Druckluft beaufschlagt.
Mit "Ausgangszustand" ist stets ein Zustand gemeint, in dem der Druckluftnagler an
eine Druckluftversorgung angeschlossen ist und weder der Aufsetzfühler noch der Auslöser
betätigt sind. Durch die mit Druckluft beaufschlagte zweite Seite des Kolbens wird
der Sperrkolben in seine Ruhestellung gepresst. Diese Ausgestaltung ist besonders
vorteilhaft für eine bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils zu belüftende Kammer.
Bei jeglicher Undichtigkeit im Bereich der Dichtung des Sperrkolbens wird dann die
Kammer zusätzlich über die Undichtigkeit belüftet, was zu einem frühzeitigen Überschreiten
der vorgegebenen Druckschwelle und somit zu einer Sperrung des Druckluftnaglers führt.
Dies ist aus Sicherheitsüberlegungen vorteilhaft, weil das Versagen der Dichtung sofort
bemerkt wird. Anderenfalls könnte eine Undichtigkeit der Kammer wegen der vorgeschalteten
Drossel leicht unbemerkt bleiben und der Druckluftnagler trotz des resultierenden
Versagens des erfindungsgemäßen Sicherheitsmechanismus weiterbetrieben werden.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in vier Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Druckluftnagler in einer teilweise geschnittenen Darstellung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus Figur 1 mit dem handbetätigbaren Auslöser
sowie dem ersten und zweiten Steuerventil,
- Fig. 3
- eine weitere vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus Figur 1 mit dem Vorsteuerventil
und dem Hauptventil,
- Fig. 4
- eine weitere vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus der Figur 1 mit wesentlichen Elementen
des Vorsteuerventils.
[0039] Zunächst werden anhand der Figur 1 die wichtigsten Elemente des Druckluftnaglers
teils überblicksartig dargestellt. Der Druckluftnagler hat einen Handgriff 10, an
dessen hinterem Ende ein zentraler Druckluftanschluss 12 angeordnet ist. Der Handgriff
10 befindet sich an einem unteren Gehäuseteil 140, das nach oben von einer Gehäusekappe
142 verschlossen ist.
[0040] Der handbetätigbare Auslöser 14 ist um eine Schwenkachse 16 schwenkbar am Gehäuse
des Druckluftnaglers gelagert und so angeordnet, dass er von einem Benutzer, der den
Druckluftnagler am Handgriff 10 hält, bequem mit dem Zeigefinger betätigt werden kann.
Bei dieser Betätigung gelangt eine an der Oberseite des Auslösers 14 angeordnete Schaltfläche
18 in Anlage mit einem Schaltstift 20 eines zweiten Steuerventils 22, verlagert den
Schaltstift 20 nach oben und steuert dadurch das zweite Steuerventil 22 an. Da diese
Ansteuerung des zweiten Steuerventils 22 unmittelbar von der fest am Auslöser 14 angeordneten
Schaltfläche 18 bewirkt wird, erfolgt sie unabhängig von der Betätigung eines Aufsetzfühlers
24.
[0041] In dem in allen Figuren gezeigten Ausgangszustand des Druckluftnaglers steht der
Aufsatzfühler 24 über die Mündung 26 eines Mündungswerkzeugs 28 um einige Millimeter
nach unten über. Wird der Druckluftnagler an ein Werkstück angesetzt, wird der Aufsetzfühler
24 gegen die Kraft einer nicht gezeigten Feder nach oben verlagert, bis er bündig
mit der Mündung 26 abschließt. Der Aufsetzfühlers 24 ist mechanisch gekoppelt mit
einem Kraftübertragungselement 30, das sich bei der Bewegung des Aufsetzfühler 24
nach oben mitbewegt. Das Kraftübertragungselement 30 ist am Gehäuse des Druckluftnagler
beweglich geführt und weist ein Langloch 32 auf, durch das die Schwenkachse 16 des
Auslösers 14 hindurchgeführt ist.
[0042] Bei einer Betätigung des Aufsetzfühlers 24 verlagert sich das Kraftübertragungselement
30 aus der gezeichneten Ausgangsstellung nach oben und nimmt dabei mit einem an dem
Kraftübertragungselement 30 befestigten Anschlagstift 34 das freie Ende eines Hebels
36 mit, dessen festes Ende schwenkbar im Inneren des Auslösers 14 und nahe dessen
freiem Ende angelenkt ist. Der Hebel 36 ist dann annähernd parallel zur Längsrichtung
des Auslösers 14 angeordnet und seine Oberseite wirkt als Schaltfläche 40, die bei
gemeinsamer Betätigung des Aufsetzfühlers 24 und des Auslösers 14 einen Schaltstift
42 eines ersten Steuerventils 44 nach oben verlagert und das erste Steuerventil 44
somit ansteuert.
[0043] Das Mündungswerkzeug 28 weist eine Aufnahme 46 auf, der jeweils ein Befestigungsmittel
aus einem Magazin 48 zugeführt wird. Aus dieser Position innerhalb der Aufnahme 46
wird das Befestigungsmittel - beispielsweise ein Nagel, ein Stift oder eine Klammer
- von einem Eintreibstößel 50, der mit einem Arbeitskolben 52 des Druckluftnaglers
verbunden ist, eingetrieben. Hierzu ist der Arbeitskolben 52 in einem Arbeitszylinder
54 geführt. Oberhalb des Arbeitszylinders 54 und diesen dichtend verschließend ist
ein Hauptventil 56 angeordnet, rechts davon ein Vorsteuerventil 58 und nochmals rechts
davon eine Drossel 60 und eine Kammer 62. Einzelheiten dieser Elemente sowie die Funktion
des Gerätes werden anhand der Ausschnittsvergrößerungen der Figuren 2 bis 4 näher
erläutert.
[0044] Gut erkennbar in der Figur 2 ist der handbetätigbare Auslöser 14 mit dem darin gelagerten
Hebel 36 und der Schaltfläche 18. Der Schaltstift 20 des zweiten Steuerventils 22
ist in einer in das Gehäuse eingesetzten und gegenüber diesem abgedichteten Hülse
66 des zweiten Steuerventils 22 geführt. Das Gehäuse des Druckluftnaglers weist einen
Gehäuseinnenraum 64 auf, der im Ausgangszustand des Druckluftnaglers belüftet ist,
d. h. mit dem Druckluftanschluss 12 verbunden und unter Betriebsdruck stehend.
[0045] Eine zweite Steuerleitung 68 ist über einen Ringspalt 70 mit radialen Bohrungen 72
des zweiten Steuerventils 22 verbunden. Im gezeigten, nicht betätigten Zustand des
zweiten Steuerventils 22 dichtet ein oberer O-Ring 74 des zweiten Steuerventils 22
den Steuerstift 20 gegenüber der Hülse 66 ab, sodass eine Verbindung zu einer Leitung
78, die mit dem Gehäuseinnenraum 64 verbunden ist, abgesperrt ist. Gleichzeitig befindet
sich ein unterer O-Ring 76 des zweiten Steuerventils 22 nicht in Dichtung, sodass
die radialen Bohrungen 72 und damit die zweite Steuerleitung 68 über den Ringspalt
zwischen dem Schaltstift 20 und der Hülse 66 mit Außenluft verbunden sind. Im nicht
betätigten Zustand des zweiten Steuerventils 22 ist die zweite Steuerleitung 68 somit
entlüftet.
[0046] Bei jeder Betätigung des Auslösers 14 wird der Schaltstift 20 durch die Schaltfläche
18 nach oben verlagert, sodass der obere O-Ring 74 aus der Dichtung fährt und der
untere O-Ring 76 den Schaltstift 20 gegenüber der Hülse 66 abdichtet. Dadurch wird
die Verbindung der zweiten Steuerleitung 68 mit der Außenluft abgesperrt. Gleichzeitig
wird die zweite Steuerleitung 68 über die radialen Bohrungen 72 mit der Leitung 78
verbunden und somit belüftet.
[0047] Der Schaltstift 42 des ersten Steuerventils 44 ist ebenfalls in einer in das Gehäuse
eingesetzten und gegenüber diesem abgedichteten Hülse 80 geführt. Bei einer gemeinsamen
Betätigung des Auslösers 14 und des Aufsetzfühlers 24 wird der Schaltstift 42 des
ersten Steuerventils 44 über den Hebel 36 angesteuert. Im gezeigten, nicht angesteuerten
Zustand des ersten Steuerventils 42 ist eine erste Steuerleitung 82, die zur Ansteuerung
des Vorsteuerventils 58 dient (hierzu mehr im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4),
entlüftet, und zwar über eine schräg angeordnete Bohrung 90 im Gehäuse des Druckluftnaglers
und zwei radiale Bohrungen 86 in der Hülse 80 des ersten Steuerventils 44. Die radialen
Bohrungen 86 sind über einen Ringspalt zwischen Hülse 80 und Schaltstift 42 des ersten
Steuerventils 44 mit Außenluft verbunden, solange sich der untere O-Ring 88 des ersten
Steuerventils 44 nicht in Dichtung befindet, entsprechend dem Ausgangszustand wie
in der Figur 2 gezeigt. Im nicht angesteuerten Zustand des ersten Steuerventils 44
befindet sich ein oberer O-Ring 90, der oberhalb der radialen Bohrungen 86 angeordnet
ist, in Dichtung und sperrt so eine Verbindung über eine Leitung 92 zum Gehäuseinnenraum
64 ab.
[0048] Bei einer Betätigung des ersten Steuerventils 44 gelang der untere O-Ring 88 in Dichtung
und sperrt die Verbindung der ersten Steuerleitung 42 zur Außenluft ab. Gleichzeitig
fährt der obere O-Ring 90 aus der Dichtung, sodass die erste Steuerleitung 82 über
die schräg angeordnete Bohrung 84, die radialen Bohrungen 86 und die Leitung 92 mit
dem belüfteten Gehäuseinnenraum 64 verbunden wird.
[0049] Das Vorsteuerventil 58 ist am besten in der Figur 3 erkennbar. Es weist einen Steuerkolben
94 auf, der in einer Führungshülse 96 geführt ist. Das untere Ende des Steuerkolbens
94 ist in einer fest mit dem Gehäuse verbundenen Zwischenhülse 98 geführt und gegenüber
dieser mit einem O-Ring 100 abgedichtet. Im Ausgangszustand des Druckluftnaglers,
also bei entlüfteter erster Steuerleitung 82, befindet sich der Steuerkolben 94 in
der gezeigten, unteren Stellung. In dieser Stellung wird er durch die Kraft einer
Feder 102 gehalten.
[0050] Der Steuerkolben 94 weist zusätzlich zu dem unteren O-Ring 100 einen mittleren O-Ring
104 und einen oberen O-Ring 106 auf. In der gezeigten, unteren Stellung des Steuerkolbens
94 dichtet der obere O-Ring 106 den Steuerkolben gegenüber der Führungshülse 96 ab
und verschließt dadurch eine Verbindung zu der Entlüftungsöffnung 108, die mit Außenluft
verbunden ist. Der mittlere O-Ring 104 befindet sich nicht in Dichtung, sodass eine
Hauptsteuerleitung 110 über radiale Bohrungen 112 in der Führungshülse 96 und den
Ringspalt zwischen Steuerkolben 94 und Führungshülse 96 am mittleren O-Ring 104 vorbei
mit dem belüfteten Gehäuseinnenraum 64 verbunden ist.
[0051] Die Hauptsteuerleitung 110 ist mit einem Raum 114 oberhalb eines Stellglieds 116
des Hauptventils 56 verbunden, sodass das Stellglied 116 mit einer Kraft nach unten
beaufschlagt wird und dadurch den oberen Rand des Arbeitszylinders 54 mittels eines
weiteren O-Rings 118 gegenüber dem Gehäuseinnenraum 64 abdichtet. Zusätzlich wird
das Stellglied 116 von einer Feder 120 mit einer Kraft in Richtung dieser, den Arbeitszylinder
54 verschließenden Stellung beaufschlagt.
[0052] Wir das erste Steuerventil 44 betätigt und infolgedessen die erste Steuerleitung
82 belüftet, verlagert sich der Steuerkolben 94 nach oben, sodass der untere O-Ring
104 in Dichtung gelangt und der obere O-Ring 106 aus der Dichtung fährt. Dadurch wird
die Verbindung der Hauptsteuerleitung 110 zum Gehäuseinnenraum 64 abgesperrt und gleichzeitig
eine Verbindung zur Entlüftungsöffnung 108 hergestellt. Der Raum 114 oberhalb des
Stellglieds 116 wird über die Entlüftungsöffnung 108 entlüftet und das Stellglied
116 wird durch den an seiner unteren, äußeren Ringfläche 122 anstehenden, im Gehäuseinnenraum
herrschenden Druck gegen die Kraft der Feder 120 nach oben verlagert. Dadurch strömt
Druckluft aus dem Gehäuseinnenraum 64 in den Arbeitszylinder 54 oberhalb des Arbeitskolbens
52 und treibt den Arbeitskolben 52 nach unten. Bei dieser Abwärtsbewegung treibt der
mit dem Arbeitskolben 52 verbundene Eintreibstößel 50 ein Befestigungsmittel ein.
[0053] In der Figur 3 rechts des Steuerkolbens 94 ist ein in einer Bohrung der Gehäusekappe
142 waagerecht geführter Sperrkolben 124 gezeigt. Er ist, entsprechend dem Ausgangszustand
des Druckluftnaglers, in einer Ruhestellung gezeichnet, in der er sich in der Figur
3 rechts befindet. In dieser Ruhestellung befindet sich ein Ende 126 des Sperrkolbens
124 in einem Abstand vom Steuerkolben 94 und kollidiert im Falle einer Belüftung der
ersten Steuerleitung 82 nicht mit der Aufwärtsbewegung des Steuerkolbens 94.
[0054] Der Sperrkolben 124 ist hohl ausgeführt und sein Innenraum bildet gemeinsam mit dem
in der Figur 3 rechts von dem O-Ring 126 des Sperrkolbens 124 befindlichen Ringspalt
um den Sperrkolben 124 herum die Kammer 62. Innerhalb des Sperrkolbens 124, in der
Kammer 62, ist eine Feder 128 angeordnet, die den Sperrkolben 124 mit einer Kraft
in seine Sperrstellung, die gegenüber der gezeichneten Ruhestellung nach links verschoben
ist, beaufschlagt. In dieser (nicht gezeichneten) Sperrstellung steht das Ende 126
des Sperrkolbens 124 in den Laufweg eines im Durchmesser aufgeweiteten, unteren Abschnitts
130 des Steuerkolbens 94 hinein, sodass eine Verlagerung des zum Auslösen eines Eintreibvorgangs
nach oben zu bewegenden Steuerkolbens 94 verhindert wird.
[0055] Die vom zweiten Steuerventil 22 kommende zweite Steuerleitung 68 ist über eine Drossel
60 und eine schräg verlaufende Bohrung 132 mit der Kammer 62 verbunden. Daher führt
eine Belüftung der zweiten Steuerleitung 68 infolge einer Betätigung des zweiten Steuerventils
22 zu einer langsamen Belüftung der Kammer 62 über die Drossel 60. Übersteigt der
Druck in der Kammer 62 eine vorgegebene Druckschwelle, sind die durch den durch die
Feder 128 und den Druck in der Kammer 62 auf den Sperrkolben 124 in Richtung zu seiner
Sperrstellung hin ausgeübten Kräfte größer als die auf die linke Fläche des Sperrkolbens
124 durch den Druck im Gehäuseinnenraum 64 nach rechts, d. h. in Richtung zu seiner
Ruhestellung hin, ausgeübten Kräfte, und der Sperrkolben 124 verlagert sich in seine
Sperrstellung. Dadurch wird das Auslösen eines Eintreibvorgangs verhindert, sobald
der Druck in der Kammer 62 die vorgegebene Druckschwelle überschreitet.
[0056] Weitere Einzelheiten sind am besten in der Figur 4 erkennbar. Man erkennt dort, dass
die schräg angeordnete Bohrung 132, die über die Drossel 60 belüftet wird, auf der
einen Seite der Drossel 60 zur Kammer 62 führt und sich auf der anderen Seite fortsetzt
bis zu einer radialen Bohrung 134 in der Führungshülse 96 des Vorsteuerventils 58.
Diese radiale Bohrung 134 ist verbunden mit einem Inneneinstich 136 in der Innenbohrung
der Führungshülse 96. Der Inneneinstich 136 befindet sich zwischen dem oberen O-Ring
106 und dem mittleren O-Ring 104 des Steuerkolbens 94. In dem Inneneinstich 136 ist
ein O-Ring 138 angeordnet, der ein Rückschlagventil bildet, das die radiale Bohrung
134 gegenüber dem Ringspalt zwischen Steuerkolben 94 und Führungshülse 96 abdichtet.
[0057] In dem in der Figur 4 gezeigten Ausgangszustand befindet sich der mittlere O-Ring
104 nicht in Dichtung, sodass der einen Steuerraum 144 bildende Ringspalt mit dem
Gehäuseinnenraum 64 verbunden ist und unter Druckluft steht. Der Druck in der radialen
Bohrung 134 entspricht dem Druck innerhalb der Kammer 62, sodass der O-Ring 138 in
den Inneneinstich 136 hineingepresst wird und die radiale Bohrung 134 verschließt.
[0058] Beim Auslösen eines Eintreibvorgangs wird der Steuerkolben 94 nach oben verlagert
und der Ringspalt zwischen Steuerkolben 94 und Führungshülse 96 wird, wie bereits
erläutert, über die Entlüftungsöffnung 108 entlüftet. Dann ist der Druck in der Kammer
62 und somit in der radialen Bohrung 134 größer als in dem Ringspalt zwischen Steuerkolben
94 und Führungshülse 96 und der O-Ring 138 bewegt sich nach innen, wodurch das Rückschlagventil
öffnet und die Kammer 62 über die schräg verlaufende Bohrung 132 und die radiale Bohrung
134 entlüftet wird. Auf diese Weise wird beim Auslösen eines Eintreibvorgangs automatisch
der drucklose Ausgangszustand in der Kammer 62 wiederhergestellt, sodass sich das
Zeitfenster, in dem per Kontaktauslösung bei gedrückt gehaltenem Auslöser 14 weitere
Eintreibvorgänge ausgelöst werden können, erneut öffnet.
Liste der verwendeten Bezugszeichen:
[0059]
- 10
- Handgriff
- 12
- Druckluftanschluss
- 14
- Auslöser
- 16
- Schwenkachse
- 18
- Schaltfläche
- 20
- Schaltstift
- 22
- Zweites Steuerventil
- 24
- Aufsetzfühler
- 26
- Mündung
- 28
- Mündungswerkzeug
- 30
- Kraftübertragungselement
- 32
- Langloch
- 34
- Anschlagstift
- 36
- Hebel
- 38
- Schwenkachse
- 40
- Schaltfläche
- 42
- Schaltstift
- 44
- Erstes Steuerventil
- 46
- Aufnahme
- 48
- Magazin
- 50
- Eintreibstößel
- 52
- Arbeitskolben
- 54
- Arbeitszylinder
- 56
- Hauptventil
- 58
- Vorsteuerventil
- 60
- Drossel
- 62
- Kammer
- 64
- Gehäuseinnenraum
- 66
- Hülse
- 68
- Zweite Steuerleitung
- 70
- Ringspalt
- 72
- Radiale Bohrung
- 74
- Oberer O-Ring
- 76
- Unterer O-Ring
- 78
- Leitung
- 80
- Hülse
- 82
- Erste Steuerleitung
- 84
- Bohrung
- 86
- Radiale Bohrung
- 88
- Unterer O-Ring
- 90
- Oberer O-Ring
- 92
- Leitung
- 94
- Steuerkolben
- 96
- Führungshülse
- 98
- Zwischenhülse
- 100
- Unterer O-Ring
- 102
- Feder
- 104
- Mittlerer O-Ring
- 106
- Oberer O-Ring
- 108
- Entlüftungsöffnung
- 110
- Hauptsteuerleitung
- 112
- Radiale Bohrung
- 114
- Raum
- 116
- Hauptventil-Stellglied
- 118
- O-Ring
- 120
- Feder
- 122
- Ringfläche
- 124
- Sperrkolben
- 126
- Ende
- 128
- Feder
- 130
- Unterer Abschnitt
- 132
- Schräge Bohrung
- 134
- Radiale Bohrung
- 136
- Inneneinstich
- 138
- O-Ring
- 140
- Unteres Gehäuseteil
- 142
- Gehäusekappe
- 144
- Steuerraum
1. Druckluftnagler mit
• einem Arbeitskolben (52), der mit einem Eintreibstößel (50) zum Eintreiben eines
Befestigungsmittels verbunden ist und beim Auslösen eines Eintreibvorgangs mit Druckluft
beaufschlagt wird, und
• einer Auslöseeinrichtung, die einen handbetätigbaren Auslöser (14) und einen Aufsetzfühler
(24) aufweist, wobei eine gemeinsame Betätigung von Auslöser (14) und Aufsetzfühler
(24) ein erstes Steuerventil (44) ansteuert und einen Eintreibvorgang auslösen kann,
gekennzeichnet durch
• ein zweites Steuerventil (22), das bei einer Betätigung des Auslösers (14) unabhängig
von einer Betätigung des Aufsetzfühlers (24) angesteuert wird,
• eine Kammer (62), die über eine Drossel (60) bei Ansteuerung des zweiten Steuerventils
(22) entweder belüftet oder entlüftet wird, und
• einen Sperrkolben (124), der von einer Ruhestellung in eine Sperrstellung verlagert
wird, wenn der Druck in der Kammer (62) eine vorgegebene Druckschwelle passiert, und
der in der Sperrstellung das Auslösen eines Eintreibvorgangs verhindert.
2. Druckluftnagler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (62) bei nicht betätigtem Auslöser (14) entlüftet bzw. belüftet wird.
3. Druckluftnagler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Öffnungsquerschnitt der Drossel (60) so bemessen ist, dass beim Betrieb des Druckluftnaglers
mit einem dafür vorgesehenen Betriebsdruck der Druck in der Kammer (62) die vorgegebene
Druckschwelle in einem Zeitraum von 0,1 s bis 10 s nach Ansteuerung des zweiten Steuerventils
(22) passiert.
4. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Ventil, über das die Kammer (62) beim Auslösen eines Eintreibvorgangs entlüftet
bzw. belüftet wird.
5. Druckluftnagler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auslösen eines Eintreibvorgangs ein Steuerraum (144) infolge der Ansteuerung
des ersten Steuerventils (44) entlüftet bzw. belüftet wird, wobei das Ventil ein Rückschlagventil
ist, das die Kammer (62) mit dem Steuerraum (144) verbindet.
6. Druckluftnagler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil einen O-Ring (138) aufweist, der in einem Inneneinstich (136)
einer Hülse angeordnet ist und eine von dem Inneneinstich (136) zur einer Außenseite
der Hülse führende Bohrung (134) verschließt.
7. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) in der Sperrstellung den Druckluftnagler vollständig drucklos
schaltet.
8. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) in der Sperrstellung eine Entlüftungsöffnung (108) verschließt,
über die ein Steuerraum (144) beim Auslösen eines Eintreibvorgangs entlüftet wird.
9. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) eine Leitung absperrt, die bei Ansteuerung des ersten Steuerventils
(44) belüftet oder entlüftet wird.
10. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) dazu ausgebildet ist, einen Kraftschluss zwischen dem Aufsetzfühler
(124) und dem ersten Steuerventil (44) zu unterbrechen.
11. Druckluftnagler nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Feder (128), die den Sperrkolben (124) in die Sperrstellung vorspannt.
12. Druckluftnagler nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) in der Sperrstellung ein zum Auslösen eines Eintreibvorgangs
zu bewegendes Ventilelement blockiert.
13. Druckluftnagler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zu bewegende Ventilelement ein Steuerkolben (94) eines Vorsteuerventils ist.
14. Druckluftnagler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zu bewegende Ventilelement ein Hauptventil-Stellglied (116) ist, das ein Arbeitsvolumen
oberhalb des Arbeitskolbens (52) verschließt.
15. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkolben (124) in einem Zylinder geführt ist und der auf einer ersten Seite
des Sperrkolbens (124) angeordnete Zylinderraum mit der Kammer (62) verbunden ist
oder die Kammer (62) bildet.
16. Druckluftnagler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite, der ersten Seite des Sperrkolbens (124) gegenüberliegende Seite des
Sperrkolbens (124) in einem Ausgangszustand des Druckluftnaglers mit Druckluft beaufschlagt
ist.