[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bündels unterschiedlicher
Beipackzettel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Bündel mit mindestens
zwei unterschiedlichen Beipackzetteln gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Beipackzettel der in der Rede stehenden Art tragen Informationen, die sich typischerweise
auf ein pharmazeutisches Produkt oder auf ein Arzneimittel beziehen. Synonym zum Begriff
Beipackzettel werden häufig auch die Bezeichnungen Packungsbeilage und Sekundär-Packmittel
verwendet. Solche Beipackzettel können an einer Verpackung, wie an einem Behälter,
eines pharmazeutischen Produkts oder Arzneimittels angebracht sein. In diesem Fall
wird auch häufig der englische Begriff "Outsert" verwendet. Alternativ können Beipackzettel
lose in eine Schachtel eingelegt werden, in welcher sich ein pharmazeutisches Produkt
oder ein Arzneimittel befindet.
[0003] Üblicherweise werden Beipackzettel zur Verringerung ihrer Größe gefalzt. Ein Beipackzettel
kann von einem Nutzer auseinander gefaltet werden, so dass der Nutzer - z. B. nach
dem Erwerb des pharmazeutischen Produkts oder Arzneimittels - die Informationen auf
dem Beipackzettel wahrnehmen, insbesondere lesen kann.
[0004] In manchen Fällen ist es notwendig, unterschiedliche Beipackzettel zu bündeln. So
kann z. B. der pharmazeutische Markt unterschiedliche Beipackzettel für ein pharmazeutisches
Produkt oder Arzneimittel fordern, wobei die unterschiedlichen Beipackzettel praktikablerweise
gebündelt werden.
[0005] Die unterschiedlichen Beipackzettel können z. B. unterschiedliche Informationen,
wie Handlungsanweisungen und/oder regulatorische Informationen, für denselben Adressaten,
beispielsweise einen Patienten, tragen. Die unterschiedlichen Beipackzettel können
aber auch unterschiedliche oder identische Informationen für unterschiedliche Adressaten,
z. B. Patienten und medizinisches Personal, bereitstellen. Die unterschiedlichen Beipackzettel
im Sinne der vorliegenden Erfindung können auch identische Eigenschaften (z. B. identische
Informationen) aufweisen, aber für einen unterschiedlichen Verwendungszweck bestimmt
sein. Einen unterschiedlichen Verwendungszweck im Sinne der vorliegenden Erfindung
stellt z. B. dar, dass ein oder mehrere Beipackzettel als Duplikat(e) bzw. Kopie(n)
eines anderen Beipackzettel fungiert/fungieren.
[0006] Ein Verfahren zum Herstellen eines Bündels unterschiedlicher Beipackzettel und ein
derartiges Bündel zeigt die
DE 10 2010 027 231 A1, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet.
[0007] Bei dem bekannten Verfahren werden jeweils ein erster Beipackzettel und ein sich
von diesem unterscheidender zweiter Beipackzettel gebündelt. Dabei wird jeder Beipackzettel
aus einem separaten Papierbogens in einem separaten Prozess hergestellt. Jeder Papierbogen
wird in mehreren Falzvorgängen gefalzt. Bei jedem Falzvorgang werden ein Falz und
eine Falzlage gebildet.
[0008] Bei dem bekannten Verfahren haben alle Falzlagen die gleiche Breite, d. h. die gleiche
Ausdehnung zwischen einem Falz und dem nächsten Falz bzw. einer den Papierbogen begrenzenden
Kante. Die Falze sind aneinander ausgerichtet, d. h. in eine Linie gebracht.
[0009] Nach dem Herstellen mehrerer erster und zweiter Beipackzettel werden bei dem bekannten
Verfahren die ersten Beipackzettel vereinzelt und in einem relativ großen gegenseitigen
Abstand an eine Transportvorrichtung übergeben. Die zweiten Beipackzettel werden zunächst
um 90° gedreht und dann in die Lücken zwischen zwei ersten Beipackzetteln auf die
Transportvorrichtung abgelegt. Mittels einer Kontrolleinrichtung wird die Reihenfolge
der Beipackzettel überprüft und ggfs. korrigiert.
[0010] Mit Hilfe einer Leimauftragseinrichtung werden dann auf die ersten Beipackzettel
jeweils zwei Leimpunkte aufgetragen. Zur Erkennung des Typs und der Position der Beipackzettel
auf der Transportvorrichtung ist eine weitere Einrichtung vorgesehen, die über eine
Steuereinrichtung mit der Leimauftragseinrichtung gekoppelt ist. Damit wird sichergestellt,
dass nur auf die ersten Beipackzettel Leimpunkte aufgetragen werden.
[0011] Am Ende der Transportvorrichtung ist eine weitere Kontrolleinrichtung angeordnet
zur Überprüfung des Leimauftrags auf den Beipackzetteln. Die Kontrolleinrichtung ist
über eine Steuereinrichtung mit einer Weiche verbunden, mit deren Hilfe fehlerhafte
oder fehlerhaft geleimte Beipackzettel ausgesondert werden können. Fehlerfreie Beipackzettel
werden an eine Stapeleinrichtung übergeben, der jeweils einen geleimten ersten Beipackzettel
mit einem ungeleimten zweiten Beipackzettel zu einem Bündel zusammendrückt. Die so
gebildeten Bündel werden anschließend auf einen Ablagetisch ausgegeben.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zum Herstellen
eines Bündels unterschiedlicher Beipackzettel anzugeben bzw. das bekannte Verfahren
hinsichtlich Komplexität, Kosten, Dauer, Effizienz und/oder Ausschuss zu verbessern.
[0013] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfach herstellbares
Bündel unterschiedlicher Beipackzettel anzugeben bzw. das bekannte Bündel mit unterschiedlichen
Beipackzetteln hinsichtlich Handhabung, Kompaktheit und/oder Stabilität zu verbessern.
[0014] Die zuvor geschilderten Aufgabenstellungen werden durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 oder ein Bündel gemäß Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0015] Es versteht sich von selbst, dass Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile u.
dgl., welche nachfolgend zu Zwecken der Vermeidung von Wiederholungen zu einem Erfindungsaspekt
angeführt sind, in Bezug auf die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten.
[0016] Dies vorausgeschickt, wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Bündel aus einem Bogen eines Flächenmaterials,
insbesondere Papier, hergestellt. Daher wird nachfolgend meistens der Begriff "Papierbogen"
verwendet, auch wenn es sich um einen sonstigen Bogen handeln kann. Das Bündel kann
auch aus Endlospapier hergestellt werden. Vorzugsweise wird der Bogen durch Zerschneiden
eines Endlospapiers bereitgestellt. Neben Papier können als Flächenmaterial auch Kohlenstofffasern,
die z. B. zu textilen Strukturen verarbeitet wurden, verwendet werden. Wichtig ist,
dass der Bogen bzw. das Flächenmaterial falzbar ist.
[0018] Der Bogen weist mindestens zwei unterschiedliche Abschnitte auf, die die unterschiedlichen
Beipackzettel bilden. Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Abschnitte des Bogens
voneinander trennbar sind. Befinden sich beispielsweise Informationen auf einer Vorderseite
und einer Rückseite des Bogens, so sollten gegenüberliegende Bereiche auf der Vorderseite
und Rückseite demselben Abschnitt zugeordnet sein.
[0019] Der Bogen wird in mindestens zwei Falzvorgängen gefalzt. Unter dem Begriff "Falzen"
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung das Bilden eines Falzes, d. h. einer scharfen
Knickkante (eines Falzbruches), mit Hilfe eines Werkzeugs oder einer Maschine zu verstehen.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mindestens ein vorspringender Falz gebildet.
Der Begriff "vorspringender Falz" bezeichnet erfindungsgemäß einen Falz, der aus dem
gefalzten Bogen herausragt bzw. vorsteht.
[0021] Der mindestens eine vorspringende Falz wird getrennt, um die Beipackzettel zu trennen,
so dass die Beipackzettel das Bündel bilden. Der Begriff "trennen", wie er im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet ein Verfahren der Fertigungstechnik,
bei dem der Zusammenhalt eines zu trennenden Materials örtlich aufgehoben wird. Dementsprechend
kann das Trennen des vorspringenden Falzes beispielsweise ein Zerteilen, insbesondere
ein Zerschneiden, aber auch ein Perforieren des vorspringenden Falzes umfassen.
[0022] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht also darin, zur Herstellung eines Bündels
die unterschiedlichen Beipackzettel aus genau einem Bogen zu bilden, diesen einen
Bogen und somit die unterschiedlichen Beipackzettel gemeinsam zu falzen und diesen
einen Bogen im gefalzten Zustand so zu trennen, dass die Beipackzettel getrennt sind
und das Bündel bilden. Um das Trennen auf einfache, schnelle, kostengünstige und präzise
Art zu ermöglichen, wird beim Falzen des Bogens mindestens ein vorspringender Falz
gebildet, und zwar so, dass die Beipackzettel durch Trennung des vorspringenden Falzes
getrennt werden.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die unterschiedlichen Beipackzettel in
wenigen Schritten, typischerweise sogar in nur einem Verfahrensschritt aus dem Bogen
gebildet werden. Somit reduziert das erfindungsgemäße Verfahren die Anzahl der beim
bekannten Verfahren notwendigen Verfahrensschritte und somit die Herstellungskosten
und die Herstellungsdauer.
[0024] Ferner führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer korrekten Anordnung der unterschiedlichen
Beipackzettel im Bündel. Eine fehlerhafte Reihenfolge der unterschiedlichen Beipackzettel,
wie sie bei dem bekannten Verfahren auftreten kann, wird vermieden. Somit vermeidet
das vorschlagsgemäße Verfahren eine Erkennung und eine Kontrolle der Reihenfolge der
unterschiedlichen Beipackzettel im Bündel. Folglich reduziert bzw. vermeidet das erfindungsgemäße
Verfahren den Ausschuss. Außerdem reduziert das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
die Komplexität, Kosten und Dauer der Herstellung.
[0025] Ferner vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren ein Zusammenbringen separater Beipackzettel,
wie es beim bekannten Verfahren in Form eines Zuführens, Vereinzelns, Übergebens und
Zusammenklebens vorgesehen ist. Somit reduziert das vorschlagsgemäße Verfahren wiederum
die Komplexität, Kosten und Dauer der Herstellung. Ferner eliminiert das erfindungsgemäße
Verfahren potentielle Fehlerquellen und reduziert somit den Ausschuss.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren minimiert bzw. reduziert Unterbrechungen bei der Herstellung.
Dies führt wiederum zu geringeren Kosten und zu einer geringeren Dauer der Herstellung.
[0027] Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein einfaches, kostengünstiges,
zeitunaufwendiges, effizientes und aussschussarmes Herstellen des Bündels unterschiedlicher
Beipackzettel.
[0028] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Bündel mit mindestens
zwei unterschiedlichen Beipackzetteln. Gemäß diesem Aspekt sind die Beipackzettel
gemeinsam, insbesondere ineinander gefalzt. Die Beipackzettel weisen einen vorspringenden
Falz auf, der zur Trennung der Beipackzettel aufgetrennt ist.
[0029] Da die Beipackzettel beim erfindungsgemäßen Bündel gemeinsam gefalzt sind, ist das
erindungsgenmäße Bündel sehr kompakt bzw. signifikant kompakter als das bekannte Bündel,
[0030] Der vorspringende, aufgetrennte Falz des erfindungsgemäßen Bündels ermöglicht ein
komfortables Separieren der unterschiedlichen Beipackzettel durch einen Nutzer und
verbessert somit die Handhabung.
[0031] Die gemeinsam gefalzten Beipackzettel bilden ein stabiles Bündel.
[0032] Die genannten Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie die sich aus
der weiteren Beschreibung und den Ansprüchen ergebenden Aspekte und Merkmale der Erfindung
können unabgängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden.
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsformen
anhand der Zeichnung.
[0034] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- schematisch eine Draufsicht auf einen Papierbogen als Ausgangsmaterial für eine erste
bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig.2
- schematisch eine perspektivische Ansicht des Papierbogens aus Fig. 1 als Zwischenprodukt
nach teilweiser Durchführung der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 3
- schematisch eine perspektivische Ansicht des Papierbogens aus Fig. 2 als Zwischenprodukt
nach einer weiteren teilweisen Durchführung der ersten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemaßen Verfahrens,
- Fig. 4
- schematisch eine Seitenansicht des Papierbogens aus Fig. 3,
- Fig. 5
- schematisch eine Teilabfolge der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand des Papierbogens aus Fig. 3,
- Fig.6
- schematisch eine perspektivische Ansicht des Papierbogens aus Fig. 5 als Zwischenprodukt
nach einer weiteren teilweisen Durchführung der ersten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 7
- schematisch eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bündels als Endprodukt der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 8
- schematisch eine Teilabfolge einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand eines zweiten Papierbogens,
- Fig. 9
- schematisch eine perspektivische Ansicht des Papierbogens aus Fig. 8 als Zwischenprodukt
nach einer weiteren teilweisen Durchführung der zweiten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 10
- schematisch eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bündels als Endprodukt der zweiten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0035] Zur Unterstützung der Nachvollziehbarkeit werden in den folgenden Erläuterungen der
bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens Bezugszeichen verwendet.
Das vorschlagsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf die mit Bezugszeichen versehenen
Merkmale beschränkt, sondern kann auch mit Hilfe anderer Merkmale realisiert werden.
[0036] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung weggelassen ist.
[0037] Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen Papierbogen 1. Aus dem Papierbogen
1 wird gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine erste bevorzugte, in Fig. 7 dargestellte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bündels 2 eines ersten Beipackzettels 3 und eines sich von diesem unterscheidenden
Beipackzettels 4 hergestellt.
[0038] Der Papierbogen 1 weist zwei unterschiedliche Abschnitte auf, die die unterschiedlichen
Beipackzettel 3, 4 bilden.
[0039] Bei dem Papierbogen 1 verlaufen eine Längsrichtung 5 des Papierbogens 1 in Richtung
der längsten Ausdehnung des ungefalzten Papierbogens 1 und eine Querrichtung 6 des
Papierbogens 1 in Richtung der zweitlängsten Ausdehnung des ungefalzten Papierbogens
1.
[0040] Der Papierbogen 1 hat vorzugsweise eine rechteckige Form. Es können aber auch Bögen
mit einer anderen, z. B. kreisrunden oder dreieckigen, Form als Ausgangsmaterial für
das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden.
[0041] Der Papierbogen 1 weist in Längsrichtung 5 eine Ausdehnung von vorzugsweise weniger
als 1 m, insbesondere im Wesentlichen 91 cm oder weniger, und/oder in Querrichtung
6 eine Ausdehnung von vorzugsweise weniger als 50 cm, insbesondere im Wesentlichen
42 cm oder weniger, und/oder eine Dicke von vorzugsweise weniger als 1 mm, insbesondere
im Wesentlichen 0,1 mm oder weniger auf.
[0042] Der erste Beipackzettel 3 weist in Längsrichtung 5 eine Ausdehnung von vorzugsweise
weniger als 80 cm, insbesondere im Wesentlichen 69 cm oder weniger auf. Der zweite
Beipackzettel 4 weist in Längsrichtung 5 eine Ausdehnung von vorzugsweise weniger
als 30 cm, insbesondere im Wesentlichen 22 cm oder weniger auf. Aufgrund der Rechteckform
des Papierbogens 1 weisen die unterschiedlichen Beipackzettel 3, 4 in Querrichtung
6 die gleiche Ausdehnung auf.
[0043] Vorzugsweise sind die unterschiedlichen Abschnitte und dementsprechend die unterschiedlichen
Beipackzettel 3, 4 des Papierbogens 1 mit unterschiedlichen Informationen versehen.
Bei den unterschiedlichen Informationen handelt es sich insbesondere um unterschiedliche
Texte 7 und/oder unterschiedliche grafische Darstellungen, besonders bevorzugt Bilder
8. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Papierbogen 1 sind die Texte 7 und die Bilder 8
stark vereinfacht bzw. abstrahiert veranschaulicht. Vorzugsweise sind die unterschiedlichen
Beipackzettel 3, 4 für verschiedene Adressaten bzw. Lesergruppen entworfen.
[0044] Die Texte 7 und/oder Bilder 8 werden vorzugsweise in einem Druckschritt auf den Papierbogen
1 gedruckt. Dabei kann nicht nur eine in Fig. 1 sichtbare Vorderseite des Papierbogens
1 sondern auch eine Rückseite des Papierbogens 1 mit Texten 7 und/oder Bildern 8 bedruckt
werden. Hierbei ist die Aufteilung der Texte 7 und/oder Bilder 8 auf die unterschiedlichen
Abschnitte zu berücksichtigen.
[0045] Der Papierbogen 1 wird vorzugsweise entlang mehrerer Falzlinien 9 gefalzt. In Fig.
1 sind auf dem Papierbogen 1 sieben Falzlinien 9 angedeutet. Die Falzlinien 9 verlaufen
vorzugsweise in Querrichtung 6 und/oder parallel zueinander. Vorzugsweise sind die
Texte 7 und/oder Bilder 8 in Bereichen zwischen diesen Falzlinien 9 angeordnet, so
dass sich quasi mehrere Spalten mit Texten 7 und/oder Bildern 8, vorzugsweise auf
der Vorderseite und der Rückseite des Papierbogens 1, ergeben.
[0046] Gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der Papierbogen 1 in mehreren, vorzugsweise sieben, Falzvorgängen in Längsrichtung
5 gefalzt. Dabei wird der Papierbogen 1 mittels Parallelfalzens entlang der parallelen
Falzlinien 9 gefalzt.
[0047] Bei der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
für das Falzen in Längsrichtung 5 ein Leporellofalzen angewandt. Das Leporellofalzen
ist eine Form des Parallelfalzens, bei der mehrere Bereiche des Papierbogens 1 um
wechselnde Winkelrichtungen gefalzt werden. Mit anderen Worten wird der Papierbogen
1 entlang der Falzlinien 9 abwechselnd zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin und
zur Rückseite des Papierbogens 1 hin gefalzt. Dadurch ergibt sich eine Zickzack-artige
Falzung, weshalb diese Form auch Zickzackfalzen genannt wird.
[0048] Alternativ kann der Papierbogen 1 auch mittels Wickelfalzens oder Altarfalzens gefalzt
werden. Das Wickelfalzen ist eine Form des Parallelfalzens, bei der mehrere Bereiche
des Papierbogens zur selben Seite hin gefalzt werden. Dadurch ergibt sich die namensgebende
Wicklung. Das Altarfalzen ist eine Form des Parallelfalzens, bei der die äußeren Bereiche
des Papierbogens 1 ohne Überlappung zur Vorderseite oder Rückseite des Papierbogens
1 hin gefalzt werden.
[0049] Bei der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der Papierbogen 1 beginnend bei dem in Fig. 1 rechten Ende 10 des Papierbogens 1 entlang
der in Fig. 1 rechtesten der Falzlinien 9 zur Rückseite des Papierbogens 1 hin gefalzt.
Dabei werden ein Falz 12 und eine Falzlage 13 gebildet. Das Zwischenprodukt dieses
Teils der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt
Fig. 2 schematisch.
[0050] Anschließend wird der Papierbogen 1 entlang der weiteren Falzlinien 9 jeweils abwechselnd
zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin und zur Rückseite des Papierbogens 1 hin gefalzt.
[0051] Vorzugsweise sind die Abstände zwischen zwei Falzlinien 9 bzw. den äußeren der Falzlinien
9 und den offenen Enden 10, 11 zumindest im Wesentlichen gleich bis auf die beiden
Abstände zwischen der in Fig. 1 von rechts aus gesehen ersten und zweiten sowie zweiten
und dritten Falzlinie 9. Die letztgenannten beiden Abstände stimmen zwar miteinander
zumindest im Wesentlichen überein, sind aber größer als die anderen Abstände. Und
zwar betragen die beiden übereinstimmenden größeren Abstände vorzugsweise mehr als
11,5 cm, insbesondere im Wesentlichen 11,8 cm, während die anderen Abstände vorzugsweise
weniger als 11,5 cm, insbesondere im Wesentlichen 11,2 cm oder weniger betragen.
[0052] So werden mehrere, vorzugsweise sechs Falze 12 und ein vorspringender Falz 14 gebildet.
Fig. 3 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht des Papierbogens 1 nach Durchführung
des Falzens in Längsrichtung 5 gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Fig. 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht des Papierbogens 1 in diesem
Zustand.
[0053] Der vorspringende Falz 14 ragt in Längsrichtung 5 des Papierbogens 1, in Fig. 3 nach
links, aus dem Papierbogen 1 heraus bzw. steht aus diesem vor. Bei der ersten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Papierbogen 1 derart gefalzt,
dass der vorspringende Falz 14 mindestens um mehrere mm, insbesondere um im Wesentlichen
6 mm oder mehr vorspringt. In den Fig. 3 bis 10 ist das Vorspringen bzw. Herausragen
des vorspringenden Falzes 14 zur besseren Erkennbarkeit übertrieben dargestellt.
[0054] Vorzugsweise sind die Falze 12 in Längsrichtung 5 aneinander ausgerichtet bzw. in
eine Linie gebracht, wobei diese Linie senkrecht zur Längsrichtung 5 und Querrichtung
6 verläuft, Vorzugsweise springt der vorspringende Falz 14 gegenüber dieser Linie
aus dem gefalzten Papierbogen 1 hervor. Sind die Falze 12 nicht in Längsrichtung 5
in eine Linie gebracht, springt der vorspringende Falz 14 vorzugsweise gegenüber dem
bzw. den Falz(en) 12 vor, der bzw. die dem Falz 14 am nächsten ist bzw. sind.
[0055] Nach dem Leporellofalzen in Längsrichtung 5 wird bei der ersten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens der bereits gefalzte Papierbogen 1 quer gefalzt,
d. h. in Querrichtung 6 des Papierbogens 1. Die dazu dienende Teilabfolge der ersten
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist schematisch in Fig.
5 veranschaulicht.
[0056] Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit ist in Fig. 5 nur eine Falzlage 13 des
Papierbogens 1 dargestellt, so dass der bereits gefalzte Papierbogen 1 in Fig. 5 sehr
dünn bzw. sogar zweidimensional erscheint. Die Tatsache, dass sich durch das Falzen
in Querrichtung 6 die Dicke des jeweiligen Falzzwischenprodukts erhöht, bleibt in
Fig. 5 unberücksichtigt. Lediglich der vorspringende Falz 14 ist in Fig. 5 stark vereinfacht
veranschaulicht.
[0057] Auf dem Papierbogen 1 sind mehrere, vorzugsweise fünf parallele, in Längsrichtung
5 des Papierbogens 1 verlaufende Falzlinien 9 angedeutet. Gemäß der ersten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Papierbogen 1 zunächst mittels
Parallelfalzens entlang der mittleren der fünf Falzlinien 9 zur Vorderseite des Papierbogens
1 hin gefalzt, wie durch Pfeil 15 angedeutet. Dabei wird der Papierbogen 1 so gefalzt,
dass eine untere Kante 16 des Papierbogens 1 auf einer oberen Kante 97 des Papierbogens
1 liegt und an ihr ausgerichtet ist. Dabei wird ein erster Querfalz 18 gebildet.
[0058] Anschließend wird der derart quer gefalzte Papierbogen 1 wiederum quer gefalzt entlang
einer der Falzlinien 9, und zwar zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin (wie durch
Pfeil 19 angedeutet) und so, dass die aneinander liegenden Kanten 16, 17 auf der übrigen
Falzlinie 9 liegen, entlang der noch nicht gefalzt wurde. Dabei wird ein zweiter Querfalz
20 gebildet.
[0059] Schließlich wird der so quer gefalzte Papierbogen 1 entlang der übrigen Falzlinie
9 zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin gefalzt (wie durch Pfeil 20 angedeutet),
und zwar so, dass der erste Querfalz 18 auf dem zweiten Querfalz 20 liegt und an diesem
ausgerichtet ist. Dabei entsteht ein dritter Querfalz 21.
[0060] Vorzugsweise wird der Papierbogen 1 nach dem Querfalzen lösbar verschlossen, insbesondere
mit Hilfe eines Haftmittels.
[0061] Dazu können ein oder mehrere, vorzugsweise zwei Klebepunkte 22 auf eine innere Querfalzlage
23 aufgebracht und eine äußere Querfalzlage 24 auf die innere Querfalzlage 23 und
die Klebepunkte 22 gedrückt werden, wie in Fig. 6 veranschaulicht ist.
[0062] Bei der ersten bevorzugten Ausführungsform wird der vorspringende Falz 14 nach dem
Falzen und nach dem Verschließen des Papierbogens 1 getrennt, um die beiden Beipackzettel
3, 4 zu trennen, so dass die Beipackzettel 3, 4 das Bündel 2 bilden. Dazu wird der
vorspringende Falz 14 zerteilt, insbesondere zerschnitten. Besonders bevorzugt wird
von dem vorspringenden Falz 14 ein Streifen 25 entlang einer Schnittlinie 26 abgeschnitten,
so dass bei beiden Beipackzetteln 3, 4 jeweils ein vorspringender Randbereich 27 gebildet
wird.
[0063] Das Zerschneiden des vorspringenden Falzes 14 bietet gegenüber dem Perforieren den
Vorteil, dass der Nutzer die beiden Beipackzettel 3, 4 nicht durch Auseinanderreißen
entlang der Perforation voneinander lösen muss. Beim Auseinanderreißen entlang der
Perforation kann ein Riss durch den restlichen Papierbogen 1 und darauf gebrachte
Informationen entstehen. Diese Gefahr besteht beim Zerschneiden des vorspringenden
Falzes 14 nicht.
[0064] Das Trennen des vorspringenden Falzes 14 kann auch vor dem Verschließen und auch
zwischen den Falzvorgängen durchgeführt werden.
[0065] Vorzugsweise befindet sich auf dem vorspringenden Falz 14 mindestens eine Information.
Dazu können während des Bedruckens des ungefalzten Papierbogens 1 in die Bereiche,
die letztlich die vorspringenden Randbereiche 27 bilden, Texte 7 und/oder Bilder 8
aufgebracht, insbesondere gedruckt werden. Dabei können in den vorspringenden Randbereich
27 des ersten Beipackzettels 3 andere Informationen gedruckt werden als in den vorspringenden
Randbereich 27 des zweiten Beipackzettels 4. Beispielsweise kann in den vorspringenden
Randbereich 27 des ersten Beipackzettels 3 eine Information gedruckt werden, die den
Adressaten des ersten Beipackzettels 3 angibt, wohingegen in den vorspringenden Randbereich
27 des zweiten Beipackzettels 4 eine Information gedruckt werden, die den Adressaten
des zweiten Beipackzettels 4 angibt.
[0066] Die vorspringenden Randbereiche 27 können auch so ausgebildet sein, dass sie sich
farblich voneinander unterscheiden. Dies erleichtert die Handhabung der unterschiedlichen
Beipackzettel 3, 4 weiter.
[0067] Der vorspringende Falz 14 bzw. die vorspringenden Randbereiche 27 können auch so
bearbeitet werden, dass die vorspringenden Randbereiche 27 eine oder mehrere Ausnehmungen
aufweisen. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise so angeordnet, dass die Ausnehmungen
des vorspringenden Randbereichs 27 des ersten Beipackzettels 3 nicht mit den Ausnehmungen
des vorspringenden Randbereichs 27 des zweiten Beipackzettels 4 überlappen. Auf diese
Weise können vorspringende Randbereiche 27 ausgebildet werden, die übereinandergelegt
die Form und Funktionalität eines Registers haben.
[0068] Es ist bevorzugt, wenn der vorspringende Falz 14 so getrennt wird, dass die Informationen
auf dem vorspringenden Falz 14 bzw. den vorspringenden Randbereichen 27 im gefalzten
Zustand des Bündel 2 und/oder nach Entfalten des Bündels 2 sichtbar sind.
[0069] Das so hergestellte Bündel 2 kann durch einen Nutzer geöffnet werden, indem die innere
Querfalzlage 23 von der äußeren Querfalzlage 24 gelöst wird. Nach dem Öffnen des Bündels
2 kann der Nutzer das Bündel 2 entfalten. Nach Entfalten der Querfalze 18, 20, 21
werden die Beipackzettel 3, 4 nicht mehr zusammengehalten und können voneinander gelöst
werden bzw. lösen sich selbst voneinander. Nach Entfalten der Falze 12 kann der Nutzer
die Informationen auf dem jeweiligen Beipackzettel 3, 4 wahrnehmen.
[0070] Fig. 7 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht des Bündels 2 als Endprodukt
der ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dem Bündel
2 mit den zwei unterschiedlichen Beipackzetteln 3, 4 sind die Beipackzettel 3,4 gemeinsam
und ineinander gefalzt. Beide Beipackzettel 3, 4 weisen einen vorspringenden Falz
14 auf, der zur Trennung der Beipackzettel 3, 4 aufgetrennt ist und somit einen vorspringenden
Randbereich 27 bildet.
[0071] Das Bündel 2 wird vorzugsweise durch die gemeinsame Falzung und das Haftmittel zusammengehalten.
[0072] Die Beipackzettel 3, 4 unterscheiden sich voneinander hinsichtlich sichtbarer Informationen
und der Größe, insbesondere der Ausdehnung in Längsrichtung 5 des Papierbogens 1.
Die Beipackzettel 3, 4 können sich aber auch in ihrer Form, ihrer Farbe und/oder ihrer
Dicke voneinander unterscheiden.
[0073] Vorzugsweise stellt einer der Beipackzettel 3, 4 regulatorische Informationen und
der andere Beipackzettel 4, 3 Handlungsanweisungen bereit. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform stellen beide Beipackzettel 3, 4 regulatorische Informationen bereit,
die beispielsweise unterschiedlich oder an unterschiedliche Adressaten gerichtet sind.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn einer der Beipackzettel 3, 4 Informationen
für medizinisches Personal, insbesondere einen Arzt oder Apotheker, und der andere
Beipackzettel 4, 3 Informationen für einen Patienten bereitstellt.
[0074] Bei dem in Fig. 7 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Bündels 2 ist der vorspringende, aufgetrennte Falz 14 zerteilt, insbesondere zerschnitten.
[0075] Fig. 8 zeigt schematisch eine Teilabfolge einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines zweiten Papierbogens 1.
[0076] Der zweite Papierbogen 1 weist eine andere Größe als der erste Papierbogen 1 auf.
Auch der zweite Papierbogen 1 weist zwei unterschiedliche Abschnitte auf, die unterschiedliche
Beipackzettel 3, 4 bilden, Bei dem zweiten Papierbogen 1 sind Texte 7 und Bilder 8
über Falzlinien 9 hinweg gedruckt.
[0077] Der zweite Papierbogen 1 ist in Fig. 8 in einer bereits in Längsrichtung 5 des zweiten
Papierbogens 1 gefalzten Form abgebildet. Zuvor wurde der zweite Papierbogen 1 entlang
mehrerer, vorzugsweise fünf paralleler, in Querrichtung 6 verlaufender Falzlinien
9 parallel gefalzt, und zwar mittels Leporellofalzens. Dabei wurden Falze 12, Falzlagen
13 und ein vorspringender Falz 14 gebildet. Die Falze 12 sind vorzugsweise aneinander
ausgerichtet bzw. in eine Linie gebracht.
[0078] Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit ist in Fig. 8 nur eine Falzlage 13 des
zweiten Papierbogens 1 dargestellt, so dass der bereits gefalzte Papierbogen 1 in
Fig. 8 sehr dünn bzw. sogar zweidimensional erscheint. Die Tatsache, dass sich durch
die dargestellte Teilabfolge die Dicke des jeweiligen Zwischenprodukts erhöht, bleibt
in Fig. 8 unberücksichtigt. Lediglich der vorspringende Falz 14 ist in Fig. 8 stark
vereinfacht veranschaulicht.
[0079] In Fig. 8 sind auf dem in Längsrichtung 5 gefalzten Papierbogen 1 mehrere, nämlich
sechs, parallele, in Längsrichtung 5 verlaufende Falzlinien 9 angedeutet. Der Papierbogen
1 wird dann gemäß der zweiten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
quer gefalzt, d. h. in Querrichtung 6. Dazu wird der Papierbogen 1 zunächst um die
in Fig. 8 dritte Falzlinie 9 von unten zu einer Vorderseite des Papierbogens 1 hin
gefalzt, wie durch Pfeil 28 angedeutet. Dabei wird der Papierbogen 1 so gefalzt, dass
eine untere Kante 16 des Papierbogens 1 auf der in Fig. 8 obersten Falzlinie 9 liegt
und an ihr ausgerichtet ist. Dabei wird ein erster Querfalz 29 des zweiten Papierbogens
1 gebildet.
[0080] Anschließend wird der Papierbogen 1 derart zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin
gefalzt (wie durch Pfeil 30 angedeutet), dass der erste Querfalz 29 auf einer oberen
Kante 17 liegt bzw. an ihr ausgerichtet ist. Dabei wird ein zweiter Querfalz 31 gebildet.
[0081] Schließlich wird der Papierbogen 1 derart zur Vorderseite des Papierbogens 1 hin
gefalzt (wie durch Pfeil 32 angedeutet), dass die obere Kante 17 mit dem daran ausgerichteten
ersten Querfalz 29 auf dem zweiten Querfalz 31 liegt bzw. an diesem ausgerichtet ist.
Dabei wird ein dritter Querfalz 33 gebildet.
[0082] Nach dem Querfalzen des Papierbogens 1 wird der gefalzte Papierbogen 1 mit Hilfe
eines Haftmittels lösbar verschlossen. Bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform
wird dazu ein Etikett 34 an dem Papierbogen 1 angebracht, vorzugsweise um einen Bereich
des zweiten Querfalzes 31 sowie der oberen Kante 17 mit dem daran ausgerichteten ersten
Querfalz 29 herum, wie in Fig. 9 dargestellt. Das Etikett 34 ist vorzugsweise transparent
und/oder in Längsrichtung 5 des Papierbogens 1 perforiert.
[0083] Alternativ oder Zusätzlich zudem Haftmittel kann auch ein Verschlussmittel wie eine
Banderole verwendet werden, um den Papierbogen 1 zu verschließen. Die Banderole kann
z. B. statt des Etiketts 34 um den Papierbogen 1 herum angebracht werden.
[0084] Nach dem Querfalzen und dem Verschließen des Papierbogens 1 wird der vorspringende
Falz 14 getrennt, um die beiden Beipackzettel 3, 4 zu trennen, so dass die Beipackzettel
3, 4 das Bündel 2 bilden.
[0085] Fig. 10 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bündels 2 als Endprodukt der zweiten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0086] Die in den Fig. 1 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiele stellen nur eine, allerdings
bevorzugte, Teilmenge der Varianten eines erfindungsgemäßen Verfahrens und eines erfindungsgemäßen
Bündels dar. Nicht dargestellt sind insbesondere Varianten, die andere Formen des
Bogens, andere Falztechniken und andere Haftmittel zum Verschließen umfassen.
Bezugszeichenliste: |
1 |
Papierbogen |
18 |
erster Querfalz |
2 |
Bündel |
19 |
Pfeil |
3 |
erster Beipackzettel |
20 |
zweiter Querfalz |
4 |
zweiter Beipackzettel |
21 |
dritter Querfalz |
5 |
Längsrichtung des Papierbogens |
22 |
Klebepunkt |
6 |
Querrichtung des Papierbogens |
23 |
innere Querfalzlage |
7 |
Text |
24 |
äußere Querfalzlage |
8 |
Bilder |
25 |
Streifen |
9 |
Falzlinie |
26 |
Schnittlinie |
10 |
rechtes Ende des Papierbogens |
27 |
vorspringender Randbereich |
11 |
linkes Ende des Papierbogens |
28 |
Pfeil |
12 |
Falz |
29 |
erster Querfalz |
13 |
Falzlage |
30 |
Pfeil |
14 |
vorspringender Falz |
31 |
zweiter Querfalz |
15 |
Pfeil |
32 |
Pfeil |
16 |
untere Kante des Papierbogens |
33 |
dritter Querfalz |
17 |
obere Kante des Papierbogens |
34 |
Etikett |
1. Verfahren zum Herstellen eines Bündels (2) unterschiedlicher Beipackzettel (3, 4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bündel (2) aus einem Bogen (1) eines Flächenmaterials, insbesondere Papier, hergestellt
wird,
dass der Bogen (1) mindestens zwei unterschiedliche Abschnitte aufweist, die die unterschiedlichen
Beipackzettel (3, 4) bilden,
dass der Bogen (1) in mindestens zwei Falzvorgängen gefalzt wird,
dass mindestens ein vorspringender Falz (14) gebildet wird und
dass der mindestens eine vorspringende Falz (14) getrennt wird, um die Beipackzettel (3,
4) zu trennen, so dass die Beipackzettel (3, 4) das Bündel (2) bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Falzen die unterschiedlichen Abschnitte des Bogens (1) mit unterschiedlichen
Informationen, insbesondere unterschiedlichen Texten (7) und/oder unterschiedlichen
grafischen Darstellungen, besonders bevorzugt Bildern (8), versehen, insbesondere
bedruckt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (1) mittels Parallelfalzens entlang paralleler Falzlinien (9) gefalzt wird,
insbesondere mittels Leporellofalzens, Wickelfalzens oder Altarfalzens, wobei vorzugsweise
der Bogen (1) zunächst in eine erste Richtung gefalzt wird und anschließend der gefalzte
Bogen (1) in eine zweite, quer zur ersten Richtung verlaufende Richtung gefalzt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (1) derart gefalzt wird, dass der mindestens eine vorspringende Falz (14)
um mindestens mehrere mm, vorzugsweise um im Wesentlichen 6 mm vorspringt.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine vorspringende Falz (14) durch Zerteilen, insbesondere Zerschneiden,
getrennt wird, wobei vorzugsweise von dem vorspringenden Falz (14) ein Streifen (25)
abgeschnitten wird, so dass bei jedem Beipackzettel (3, 4) mindestens ein vorspringender
Randbereich (27) gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Falzen der gefalzte Bogen (1) mit Hilfe eines Haftmittels, insbesondere
mindestens eines Klebepunktes (22) oder eines vorzugsweise perforierten Etiketts (34),
lösbar verschlossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen des mindestens einen vorspringenden Falzes (14) nach dem Falzen und vorzugsweise
nach dem Verschließen ausgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf dem mindestens einen vorspringenden Falz (14) mindestens eine Information
befindet und dass der Bogen (1) so gefalzt und der mindestens eine vorspringende Falz
(14) so getrennt werden, dass die mindestens eine Information im gefalzten Zustand
des Bündels (2) und/oder nach Entfalten des Bündels (2) sichtbar ist.
9. Bündel mit mindestens zwei unterschiedlichen Beipackzetteln (3, 4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beipackzettel (3, 4) gemeinsam gefalzt sind und
dass die Beipackzettel (3, 4) einen vorspringenden Falz (14) aufweisen, der zur Trennung
der Beipackzettel (3, 4) aufgetrennt ist.
10. Bündel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Beipackzettel (3, 4) hinsichtlich sichtbarer Informationen, Form, Farbe,
Dicke und/oder Größe voneinander unterscheiden.
11. Bündel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Beipackzettel (3, 4) regulatorische Informationen und ein anderer Beipackzettel
(4, 3) Handlungsanweisungen oder regulatorische Informationen bereitstellt.
12. Bündel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Beipackzettel (3, 4) unterschiedliche oder identische Informationen
für unterschiedliche Adressaten bereitstellen, wobei vorzugsweise einer der Beipackzettel
(3, 4) Informationen für medizinisches Personal, insbesondere einen Arzt oder Apotheker,
und ein anderer Beipackzettel (4, 3) Informationen für einen Patienten bereitstellt.
13. Bündel nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder vorspringende, aufgetrennte Falz (14) zerteilt, insbesondere zerschnitten,
ist.
14. Bündel nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf jedem vorspringenden, aufgetrennten Falz (14) mindestens eine Information,
insbesondere ein Text (7) und/oder eine grafische Darstellung, befindet, und dass
sich die Information im gefalzten Zustand des Bündels (2) und/oder nach Entfalten
des Bündels (2) sichtbar ist und/oder dass sich die Information von den anderen Informationen
unterscheidet.
15. Bündel nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel (2) mit Hilfe eines Haftmittels, insbesondere mindestens eines Klebepunktes
(22) oder eines vorzugsweise perforierten Etiketts (34), lösbar verschlossen ist.