[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verbindungselement zum Verbinden zweier
Schalungselemente sowie auf ein zusammengesetztes Schalungselement.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Schalungselemente bekannt, die mit ihren seitlichen
Schalungsplatten einen dazwischen ausgebildeten Füllraum begrenzen, in den nach dem
Aufstellen der Schalungselemente Beton eingefüllt werden kann. Die Schalungselemente
sind vorgefertigt, die Schalungsplatten weisen Standardmaße auf. Die Schalungsplatten
sind durch Bügel miteinander verbunden, die üblicherweise im unteren Querschnittsbereich
der Schalungselemente angeordnet sind. Die oberen Enden der Schalungsplatten ragen
nach oben hin frei in den Raum. Ein Beispiel für ein solches Schalungselement findet
sich in der Schrift
DE 20 2010 007 650 U1.
[0003] In einigen Anwendungsfällen hat es sich herausgestellt, dass es wünschenswert ist,
mit den Schalungselementen höhere Bauhöhen eines mit dem Schalungselement hergestellten
Betonbauteils herzustellen als es mit den Standardmaßen möglich ist, in denen die
Schalungsplatten angeboten werden. Um höhere Bauhöhen realisieren zu können, müssen
dann die Schalungselemente mit Schalungsplatten jeweils im gewünschten Sondermaß hergestellt
werden.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung zu finden, mit der die
herkömmlichen Schalungselemente für größere Bauhöhen des damit herstellbaren Betonbauteils
einsetzbar sind, ohne dafür zwangsläufig Schalungselemente mit Schalungsplatten im
Sondermaß herstellen zu müssen.
[0005] Die Aufgabe wird für ein Verbindungselement gelöst, indem das Verbindungselement
als eine Profilleiste ausgebildet ist, bei der sich von einem Mittelsteg aus zwei
Rippenpaare in voneinander abgewandte Richtungen erstrecken, und das Abstandsmaß der
Rippen der Rippenpaare zueinander zumindest annähernd der Dicke der miteinander zu
verbindenden Schalungsplatten im Verbindungsbereich entspricht.
[0006] Die Aufgabe wird für ein zusammengesetztes Schalungselement t gelöst, indem das zusammengesetzte
Schalungselement aus zwei einzelnen Schalungselementen zusammengesetzt ist, die im
Anstoßbereich der Schalungsplatten über ein jeweiliges Verbindungselement miteinander
verbunden sind, das als eine Profilleiste ausgebildet ist, bei der sich von einem
Mittelsteg aus zwei Rippenpaare in voneinander abgewandte Richtungen erstrecken, und
das Abstandsmaß der Rippen der Rippenpaare zueinander zumindest annähernd der Dicke
der miteinander zu verbindenden Schalungsplatten im Verbindungsbereich entspricht.
[0007] Durch den Einsatz der Profilleiste ist es möglich, zwei Schalungselemente aufeinander
zu stapeln und diese mit der Profilleiste fest miteinander zu verbinden. Es genügt,
jeweils eine Profilleiste mit ihrem ersten Rippenpaar auf die Oberkante einer Schalungsplatte
eines ersten Schalungselements aufzustecken und sodann die Schalungsplatten des zweiten
Schalungselements mit ihren Unterkanten in das jeweils zweite Rippenpaar der Profilleisten
einzuschieben. Die Begriffe Oberkante und Unterkante beziehen sich jeweils auf die
räumliche Lage der Kanten im Verhältnis zur Verbindungszone, in denen die Schalungsplatten
aneinanderstoßen. Die Montage der Profilleisten und der Schalungselemente ist schnell
und werkzeuglos möglich. Die Profilleiste ist kostengünstig herstellbar, beispielsweise
aus einem Kunststoff, der zudem keiner Korrosion ausgesetzt ist.
[0008] Durch die Rippenpaare werden die Schalungsplatten genau ausgerichtet zueinander gehalten.
Durch die Rippenpaare können die Schalungselemente in ihrer Einbaulage nicht mehr
seitlich zueinander verrutschen.
[0009] Es ist zudem auch leicht möglich, Bewehrungen in die Schalungselemente einzubringen.
Beim Aufbau der Kombination der Schalungselemente kann zunächst das untere Schalungselement
in die Einbauposition gebracht und dort lagefixiert werden. Sodann kann die Bewehrung
in das untere Schalungselement eingelegt werden. Die Bewehrung ist von ihrer Querschnittsform
entweder so bemessen, dass sie sich bis in den Füllraum zwischen den Schalungsplatten
des zweiten Schalungselements erstreckt, oder die Bewehrung für den Füllraum des zweiten
Schalungselements wird auf die Bewehrung für den Füllraum des ersten Schalungselements
aufgelegt und sodann das zweite Schalungselement mit den Unterkanten der Schalungsplatten
in die Rippenpaare der Profilleisten eingesteckt, oder das zweite Schalungselement
wird zuerst mit den Unterkanten der Schalungsplatten in die Rippenpaare der Profilleisten
eingesteckt und erst dann wird die Bewehrung in den Füllraum des zweiten Schalungselements
eingebracht.
[0010] Der Mittelsteg sollte ausreichend dick gestaltet werden, damit er die auf die Rippenpaare
einwirkenden Kräfte gut aufzunehmen vermag. Auch die Rippen sollten so dick gestaltet
sein, dass sie die Schalungsplatten ausreichend festhalten können.
[0011] Eine Profilleiste kann sich genau über die Länge eines Schalungselements erstrecken,
die Länge der Profilleiste kann aber auch Bruchteile der Länge eines Schalungselements
betragen. Die Profilleiste muss sich nicht zwangsläufig über die volle Länge eines
Schalungselements erstrecken, es ist auch möglich, mehrere kürzere Profilleisten auf
eine Schalungsplatte aufzustecken, gegebenenfalls auch beabstandet zueinander mit
freien Zwischenräumen zwischen den Profilleisten.
[0012] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die Rippen in einem dem Mittelsteg
benachbarten Abschnitt zumindest annähernd parallel zueinander und sind in einem zum
Mittelsteg entfernteren Abschnitt schräg nach außen verlaufend angewinkelt. Durch
die Aufweitung des von einem Rippenpaar seitlich begrenzten Einsteckspaltes nach außen
hin in einem zum Mittelsteg entfernten Abschnitt werden die Schalungsplatten beim
Einstecken in den Einsteckspalt durch die Form der Rippen automatisch genau auf den
Einsteckspalt zu zentriert.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind an einer Seitenfläche der Profilleiste
eine oder mehrere von der Seitenfläche hervorstehende Vorsprünge ausgebildet, die
eine Einstecköffnung zum Einstecken eines Koppelelementes aufweisen. Über die Vorsprünge
ist es möglich, auf den gegenüberliegenden Schalungsplatten eines Schalungselements
aufgesteckte Profilleisten über die Koppelelemente miteinander zu verbinden. Dies
ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil sich die Schalungsplatten durch das Gewicht
des in den Füllraum des Schalungselements eingefüllten Betons an ihrem oberen Ende
nach außen aufweiten können. Das Aufweitungsrisiko ist bei aufeinander gestapelten
Schalungselementen zusätzlich verstärkt, wenn das obere Schalungselement so auf das
untere Schalungselement aufgesetzt ist, dass sich der oder die Bügel des oberen Schalungselements
an der Oberseite und die auslaufenden freien Enden der Schalungsplatten nach unten
weisend an der Unterseite des Schalungselements befinden. Dann stoßen die freien Enden
der Schalungselemente im Bereich der Profilleiste aufeinander, wobei in diesem Bereich
die gesamte Füllhöhe des auch in das obere Schalungselement eingefüllten Betons die
freien Enden der Schalungsplatten nach außen drückt. Um eine Aufweitung der freien
Enden in diesem Bereich zu vermeiden oder zumindest deutlich zu reduzieren, können
die gegenüberliegend angeordneten Profilleisten durch ein in die Einstecköffnungen
eingestecktes Koppelelement, wie beispielsweise einen Draht oder einen Einsteckbügel,
in einem Sollabstand zueinander gehalten werden. Über die Rippenpaare werden die von
dem Koppelelement erzeugten Haltekräfte auf die freien Enden der Schalungsplatten
übertragen, so dass diese dem Aufweitungsdruck eine höhere Gegenkraft entgegensetzen
können. Über die Länge einer Profilleiste verteilt können ein oder mehrere Koppelelemente
angeordnet werden. Der Vorsprung kann als eine Art Ankerleiste mit einer Anzahl von
darin ausgebildeten Einstecköffnungen ausgebildet sein, oder es sind für jede Einstecköffnung
ein oder mehrere Vorsprünge vorhanden.
[0014] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Abstandsmaß der Rippen der Rippenpaare
zueinander im Einsteckspalt in einem vom Mittelsteg entfernten Abschnitt im Verhältnis
zur Dicke der in den Einsteckspalt einzusteckenden Schalungsplatten im Verbindungsbereich
ein Untermaß auf. Durch das Untermaß in einem Abschnitt des Einsteckspaltes ergibt
sich eine klemmende Anlage der Rippen an die seitlichen Oberflächen der Schalungsplatten.
In der Einschublage der Schalungsplatten in den Einsteckspalt ergibt sich eine aufweitungsbedingte
Anspannung der Rippen, durch die diese fester auf den Schalungsplatten sitzen. Das
Untermaß darf nicht zu stark ausfallen, da sonst die Profilleisten nicht mehr auf
die Schalungsplatten aufgesteckt werden können. Die Auswahl des Untermaßes hängt auch
davon ab, welche Aufbiegekräfte erforderlich sind, um eine Schalungsplatte in den
Einsteckspalt einstecken oder die Profilleiste auf eine Schalungsplatte aufsetzen
zu können. Durch die Anordnung des Untermaßes in einem vom Mittelsteg entfernten Abschnitt
des Einsteckspalts sind die Rippen dort flexibler und können sich leichter aufweiten,
während die Schalungsplatten leichter bis in den Grund des Einsteckspaltes geschoben
werden können, nachdem sie die Stelle des Untermaßes passiert haben.
[0015] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehend erläuterten Ausgestaltungen
der Erfindung jeweils für sich, aber auch in einer Kombination untereinander beliebig
miteinander kombinierbar sind, soweit dem keine technischen Zwänge entgegen stehen.
[0016] Weitere Details und Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich der nachfolgenden gegenständlichen
Beschreibung und der Zeichnung entnehmen. Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0017] In der beigefügten Figur 1 sind zwei Schalungselemente 4 über zwei Verbindungselemente
2, die im Ausführungsbeispiel als Profilleisten ausgebildet sind, miteinander verbunden.
Die beiden über die Verbindungselemente 2 verbundenen Schalungselemente 4 bilden gemeinsam
ein zusammengesetztes Schalungselement 8, das eine höhere Bauteilhöhe zulässt, als
es mit einem einzigen Schalungselement 4 möglich wäre. Im Ausführungsbeispiel sind
die Schalungsplatten 6 der Schalungselemente 4 gleich hoch ausgebildet, es ist aber
möglich, in einem Baukastensystem mehrere unterschiedliche Standardhöhen der Schalungsplatten
6 anzubieten, so dass bei beispielsweise drei unterschiedlichen Höhen der Schalungsplatten
durch die Kombination zweier Schalungselemente 4 aus den drei verfügbaren Höhen insgesamt
sechs unterschiedliche Höhenmaße von zusammengesetzten Schalungselementen 8 hergestellt
werden können.
[0018] Das Verbindungselement 2 verfügt über einen Mittelsteg 10, von dem aus sich die Rippen
12 in einander entgegengesetzte Richtungen erstrecken. Die Rippen 12 halten zumindest
annähernd ein Abstandsmaß 14 zueinander ein, das in etwa der Dicke 16 der Schalungsplatten
6 entspricht.
[0019] An einer Seitenfläche 18 eines Verbindungselementes 2 befinden sich ein oder mehrere
Vorsprünge 20, die eine oder mehrere Einstecköffnungen zum Einstecken eines Koppelelementes
22 aufweisen. Durch das Koppelelement 22 sind die gegenüberliegenden Verbindungselemente
2 miteinander verbunden.
[0020] Ein Paar von Rippen 12 begrenzt zwischen sich jeweils einen Einsteckspalt 24, in
den ein Schalungselement 4 einsteckbar ist. Es ist natürlich auch möglich, dass das
Verbindungselement 2 mit dem Einsteckspalt 24 auf eine Schalungsplatte 6 aufgesteckt
wird.
[0021] Im Ausführungsbeispiel ist nicht näher dargestellt, dass der Füllraum 26 mit Beton
füllbar ist. Auch die Bewehrung, die in den Füllraum 26 eingestellt werden muss, ist
in der Figur 1 nicht näher dargestellt.
[0022] Die vorstehende gegenständliche Beschreibung dient nur der Erläuterung der Erfindung
anhand eines Ausführungsbeispiels. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten,
das Ausführungsbeispiel auf eine ihm als geeignet erscheinende Weise abzuwandeln und
an einen konkreten Anwendungsfall anzupassen, soweit ihm dies zweckdienlich erscheint.
1. Verbindungselement (2) zum Verbinden zweier Schalungselemente (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (2) als eine Profilleiste ausgebildet ist, bei der sich von
einem Mittelsteg (10) aus zwei Rippenpaare in voneinander abgewandte Richtungen erstrecken,
und das Abstandsmaß (14) der Rippen (12) der Rippenpaare zueinander zumindest annähernd
der Dicke (16) der miteinander zu verbindenden Schalungsplatten (6) im Verbindungsbereich
entspricht.
2. Verbindungselement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) in einem dem Mittelsteg (10) benachbarten Abschnitt zumindest annähernd
parallel zueinander verlaufen und in einem zum Mittelsteg entfernteren Abschnitt schräg
nach außen verlaufend angewinkelt sind.
3. Verbindungselement (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seitenfläche (18) der Profilleiste eine oder mehrere von der Seitenfläche
(18) hervorstehende Vorsprünge (20) ausgebildet sind, die eine Einstecköffnung zum
Einstecken eines Koppelelementes (22) aufweisen.
4. Verbindungselement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsmaß der Rippen (12) der Rippenpaare zueinander im Einsteckspalt (24)
in einem vom Mittelsteg (10) entfernten Abschnitt im Verhältnis zur Dicke (16) der
in den Einsteckspalt (24) einzusteckenden Schalungsplatten (6) im Verbindungsbereich
ein Untermaß aufweist.
5. Zusammengesetztes Schalungselement (8), dadurch gekennzeichnet, dass das zusammengesetzte Schalungselement (8) aus zwei einzelnen Schalungselementen (4)
zusammengesetzt ist, die im Anstoßbereich der Schalungsplatten (6) über ein jeweiliges
Verbindungselement (2) miteinander verbunden sind, das als eine Profilleiste ausgebildet
ist, bei der sich von einem Mittelsteg (10) aus zwei Rippenpaare in voneinander abgewandte
Richtungen erstrecken, und das Abstandsmaß (14) der Rippen (12) der Rippenpaare zueinander
zumindest annähernd der Dicke (16) der miteinander zu verbindenden Schalungsplatten
(6) im Verbindungsbereich entspricht.
6. Zusammengesetztes Schalungselement (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleiste nach den Merkmalen eines der Ansprüche 2 bis 4 gestaltet ist.