[0001] Die Erfindung betrifft ein Ventil umfassend ein Ventilgehäuse mit mehreren Fluidanschlüssen,
die zumindest einen Versorgungsanschluss und zumindest einen Nutzanschluss umfassen,
einen im Ventilgehäuse verfahrbaren Steuerkolben zur Ansteuerung der Fluidanschlüsse
und eine verschiedene Steuerzustände für den Steuerkolben einnehmende Betätigungseinrichtung.
[0002] Derartige Ventile werden typischerweise als Wegeventile eingesetzt, welche verschiedene
hydraulische Leitungen gegeneinander absperren oder freigeben und wechselnde Leitungsverknüpfungen
herstellen können. Auf diese Weise kann die Wirkungsrichtung von Drücken und Volumenströmen
beeinflusst und somit ein hydraulischer Verbraucher, wie ein Arbeitszylinder oder
Hydraulikmotor, bezüglich Start, Stopp und Bewegungsrichtung gesteuert werden. Wegeventile
dienen zum Öffnen oder Schließen der hydraulischen Leitungen als Durchflusswege und
zum ständigen Wechsel der Leitungsverknüpfungen. Aufgrund ihrer Steuerfunktion weisen
Wegeventile mindestens zwei Steuerzustände, auch Schaltstellungen genannt, und mindestens
zwei Fluidanschlüsse und Verknüpfungen auf. Um ein Wegeventil in den gewünschten Steuerzustand
zu überführen, ist eine typischerweise als Elektromagnet ausgebildete Betätigungseinrichtung
vorgesehen. Zur Rückführung in einen bevorzugten Steuerzustand kann eine Rückstelleinrichtung,
wie eine Rückstellfeder, am Wegeventil vorgesehen sein.
[0003] Je nach Einsatz des Ventils in einem hydraulischen System kann eine Druckbegrenzung
dahingehend erforderlich oder wünschenswert sein, dass ein hydraulischer Verbraucher
nur bis zu einem vorgebbaren Druckniveau mit Fluiddruck zu beaufschlagen ist. In Anbetracht
schneller Schaltwechsel der Betätigungseinrichtung zwischen verschiedenen Steuerzuständen
soll eine derartige Druckbegrenzung zumindest in einem Steuerzustand in zuverlässiger
Weise sichergestellt sein.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, in ein Ventil der eingangs genannten Art weitere
Funktionen, wie eine Druckbegrenzungsfunktion, in einfacher, insbesondere bauraumsparender,
Weise zu integrieren.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 in seiner Gesamtheit. Ein erfindungsgemäßes Ventil zeichnet sich dadurch aus, dass
zumindest in einem Steuerzustand der Betätigungseinrichtung mittels einer Druckbegrenzungseinrichtung
der Ausgangsdruck im Nutzanschluss dem sich ändernden Eingangsdruck im Versorgungsanschluss
auf ein vorgebbares Druckniveau nachfolgt.
[0006] Das Druckniveau wird entsprechend dem Einsatzzweck des Ventils, wie der Versorgung
eines hydraulischen Verbrauchers über den Nutzanschluss, vorgegeben bzw. eingestellt.
Typischerweise ist das erfindungsgemäße Ventil derart eingestellt, dass bei einer
Druckversorgung über den Versorgungsanschluss der Eingangsdruck zum Nutzanschluss
geführt wird, so dass der Ausgangsdruck im Nutzanschluss zunächst dem Eingangsdruck
im Versorgungsanschluss linear folgt und sich bei weiter steigendem Eingangsdruck
dem vorgegebenen Druckniveau annähert. Übersteigt der Eingangsdruck einen vorgegebenen
Öffnungsdruck bzw. Schwellenwert, wird der dem vorgegebenen Druckniveau entsprechende
Eingangsdruck als Ausgangsdruck dem Nutzanschluss zugeführt und übersteigende Eingangsdruckanteile
werden anderweitig abgeführt. Erfindungsgemäß wird eine degressive Kennlinie für den
zumindest einen Steuerzustand dahingehend eingestellt, dass der Ausgangsdruck im Nutzanschluss
zunächst dem Eingangsdruck im Versorgungsanschluss linear folgt und im weiteren Verlauf
sich dem vorgebbaren Druckniveau annähert oder auf dieses abfällt.
[0007] Vorteilhafterweise gibt der Steuerkolben in zumindest einem Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
einen Fluidweg vom Versorgungsanschluss zum Nutzanschluss frei und gibt die Druckbegrenzungseinrichtung
oberhalb eines dem vorgebbaren Druckniveau entsprechenden Eingangsdruck zusätzlich
einen weiteren Fluidweg vom Versorgungsanschluss zu einem weiteren Fluidanschluss,
insbesondere einem Tankanschluss, frei. In dieser vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Ventils werden überschüssige Eingangsdruckanteile über den weiteren
Fluidanschluss abgeführt, so dass eine Druckbegrenzung im Fluidweg vom Versorgungsanschluss
zum Nutzanschluss erreicht ist.
[0008] Die Druckbegrenzungseinrichtung kann einen bewegbaren, vorgespannten Begrenzerkolben
umfassen, der den weiteren Fluidweg verschließt und bei einem entsprechenden Eingangsdruck
gegen die Vorspannkraft freigibt. Der zur Bewegung des Begrenzerkolbens gegen die
Vorspannkraft bis zum Erreichen einer Endlage erforderliche Eingangsdruck und der
Fluidabfluss über den weiteren Fluidweg bestimmen das vorgebbare Druckniveau des Ausgangsdrucks.
Anders ausgedrückt ist das Druckniveau des Ausgangsdrucks über die Vorspannung und
die Bewegung des bewegbaren Begrenzerkolbens und den weiteren Fluidweg vorgebbar bzw.
einstellbar.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventils ist der bewegbare
Begrenzerkolben zusätzlich zum Steuerkolben im Kolbenraum eines Ventileinsatzes angeordnet
und im unbetätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung zur Freigabe des weiteren
Fluidweges zu einem Anschlag am der Betätigungseinrichtung gegenüberliegenden Ende
des Kolbenraums hin bewegbar. Im unbetätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
verbleibt der Steuerkolben in seiner Ruhestellung und gibt einen Fluidweg vom Versorgungsanschluss
zum Nutzanschluss frei. Sobald der am Versorgungsanschluss anstehende Eingangsdruck
einen Öffnungsdruck zur Freigabe des weiteren Fluidwegs übersteigt, wird der vorgespannte
bewegbare Begrenzerkolben zum Anschlag hin aus seiner entsprechenden Ruhestellung
geführt, so dass den Öffnungsdruck übersteigende Eingangsdruckantei le über den freigegebenen
weiteren Fluidweg abgeführt, beispielsweise einem Tankanschluss zugeführt, werden
können.
[0010] Die Vorspannkraft kann über ein am bewegbaren Begrenzerkolben angreifendes Federelement
eingestellt und/oder mittels einer bevorzugterweise am Federelement angreifenden Stelleinrichtung,
wie einer Stellschraube, veränderbar sein. Es sind jedoch auch Konstruktionen des
erfindungsgemäßen Ventils vorstellbar mit einem fest eingestellten vorgegebenen Öffnungsdruck
für den Begrenzerkolben und einem fest vorgegebenen Druckniveau.
[0011] Besonders bevorzugt umfasst erfindungsgemäß die Druckbegrenzungseinrichtung sowohl
den Steuerkolben als auch den zusätzlichen bewegbaren Begrenzerkolben im Kolbenraum.
Im unbetätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung ist der zusätzliche Begrenzerkolben
vom zugeordneten Anschlag beabstandet, wird bei Erreichen des Öffnungsdrucks durch
den Eingangsdruck im Versorgungsanschluss zum Anschlag hin bewegt und gibt bei dieser
Kolbenbewegung den weiteren Fluidweg zur Abführung überschüssiger Eingangsdruckanteile
frei. In Folge dessen nähert sich bei weiter ansteigendem Eingangsdruck der Ausgangsdruck
im Nutzanschluss dem vorgegebenen Druckniveau an.
[0012] Im betätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung ist der Steuerkolben vom zugeordneten
Steuerkolbenanschlag beabstandet, führt den zusätzlichen Begrenzerkolben gegen dessen
Vorspannung an seinen Anschlag und liegt dichtend am Begrenzerkolben an, so dass der
weitere Fluidweg zunächst verschlossen ist. Erreicht der Eingangsdruck im Versorgungsanschluss
einen weiteren Öffnungsdruck, welcher wesentlich höher ist als der für den unbetätigten
Steuerzustand der Betätigungseinrichtung vorgegebene Öffnungsdruck, wird der Steuerkolben
gegen die von der Betätigungseinrichtung aufgebrachte Kraft in Richtung des zugeordneten
Steuerkolbenanschlags bewegt und durch Beabstandung des Steuerkolbens vom zusätzlichen
Begrenzerkolben wird der weitere Fluidweg zur Abführung entsprechender Eingangsdruckanteile
freigegeben.
[0013] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und der
nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung. Die vorstehend genannten und die weiter
angeführten Merkmale können erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen
miteinander verwirklicht sein. Die in den Figuren gezeigten Merkmale sind rein schematisch
und nicht maßstäblich zu verstehen. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ventil;
- Fig. 2
- einen schematisch vereinfachten Teilausschnitt des Ventils in unbetätigtem Steuerzustand
der Betätigungseinrichtung bei einem unterhalb eines Schwellenwertes liegenden Eingangsdruck;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei einem oberhalb des Schwellenwertes liegenden
Eingangsdruck;
- Fig. 4
- eine Kennlinie für das Ventil, wobei ein mit I bezeichneter Bereich den Verlauf bei
dem in Fig. 2 gezeigten Betriebszustand und ein mit II bezeichneter Bereich den Verlauf
bei dem Betriebszustand von Fig. 3 darstellt;
- Fig. 5
- einen den Fig. 2 und 3 entsprechenden Teilausschnitt, jedoch bei betätigtem Steuerzustand
der Betätigungseinrichtung und bei unterhalb eines Schwellenwertes liegendem Eingangsdruck;
- Fig. 6
- einen der Fig. 5 entsprechenden Teilausschnitt bei einem einen Schwellenwert übersteigenden,
erhöhten Eingangsdruck, und
- Fig. 7
- ein Schaltsymbol für das erfindungsgemäße Ventil.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ventil 1 mit einem Ventilgehäuse
3, das ein in Fig. 1 links gezeigtes erstes Ventilgehäuseteil 5 und ein rechts gezeigtes
zweites Ventilgehäuseteil 7 aufweist, welch letzteres als Betätigungsteil des Ventils
dient. Im ersten Ventilgehäuseteil 5 sind ein Versorgungsanschluss P und ein Nutzanschluss
A ausgebildet, welche jeweils radial zu einem Ventileinsatz 8 mit einem sich längs
einer Achse L erstreckenden Kolbenraum 9 führen. An dem in Fig. 1 links gelegenen
Ende ist der Kolbenraum 9 des Ventileinsatzes 8 mit einer Abschlussschraube 10 versehen,
in der Fluiddurchgänge 12 ausgebildet sind, die den Kolbenraum 9 des Ventileinsatzes
8 mit einem Tankanschluss T am ersten Ventilgehäuseteil 5 verbinden. Im Kolbenraum
9 ist ein Steuerkolben 11 entlang der Längsachse L verfahrbar geführt. Entsprechend
der Ausgestaltung des insbesondere mit Fluiddurchlässen versehenen, hohlkammerartigen
Steuerkolbens 11 und dessen Lage im Kolbenraum 9 werden Fluidverbindungen zwischen
den Fluidanschlüssen, dem Versorgungsanschluss P, dem Nutzanschluss A und dem Tankanschluss
T, freigegeben oder gesperrt oder gedrosselt.
[0015] Die Lage des Steuerkolbens 11 im Kolbenraum 9 ist über eine Betätigungseinrichtung
13, welche im fortsatzartigen zweiten Ventilgehäuseteil 7 angeordnet ist, eingestellt.
Die Betätigungseinrichtung 13 ist durch einen sog. "drückenden" Elektromagneten gebildet,
der eine Magnetspule 15 und einen Magnetanker in Form eines längsbeweglichen Magnetkolbens
17 aufweist. Als drückender Magnet erzeugt die Betätigungseinrichtung 13 bei Bestromung
der Spule 15 eine Bewegung des Magnetkolbens 17 in Fig. 1 nach links. Diese ausfahrende
Bewegung überträgt eine mit dem Magnetkolben 17 verbundene Betätigungsstange 19 auf
das zugewandte Ende 21 des Steuerkolbens 11 und verschiebt diesen, wobei eine Rückstellfeder
23 komprimiert wird, die zwischen einem Sprengring 25 am Steuerkolben 11 und einem
Absatz 27 am Ventileinsatz 8 eingespannt ist. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung,
bei der die Magnetspule 15 nicht bestromt ist, hält die Rückstellfeder 23 den Steuerkolben
11 am Polkern 29 der Betätigungseinrichtung 13.
[0016] In Fig. 2 und 3 ist der unbetätigte Steuerzustand, d.h. der Zustand bei fehlender
Bestromung der Spule 15 deutlicher dargestellt, wobei die Fig. 3 einen Zustand zeigt,
bei dem am Versorgungsanschluss P ein höherer Druck anliegt, als dies beim Zustand
von Fig. 2 der Fall ist. Während bei dem Zustand von Fig. 2 eine Druckbegrenzungseinrichtung
31 unwirksam ist, ist bei dem Zustand von Fig. 3 die Druckbegrenzungseinrichtung 31
aktiv, d.h. wirksam. Die Druckbegrenzungseinrichtung 31 weist einen bewegbaren Begrenzerkolben
33 auf, der im Steuerkolben 11 koaxial bewegbar ist und in eine in Fig. 2 gezeigte
Schließstellung vorgespannt ist. In dieser Stellung dichtet der Begrenzerkolben 33
an einer Sitzfläche 35 des Steuerkolbens 11 ab, so dass keine Fluidverbindung zwischen
dem Innenraum 37 des Steuerkolbens 11 und dem Tankanschluss T vorhanden ist. Dem Versorgungsanschluss
P mit einem Eingangsdruck zugeführtes Fluid, das durch ein Sieb 39 und einen Fluiddurchlass
41 in den Innenraum 37 des Steuerkolbens 11 gelangt, kann dadurch nahezu ungehindert
über einen weiteren Fluiddurchlass 43 zum Nutzanschluss A gelangen, d.h. der Druck
am Anschluss A folgt dem Eingangsdruck am Versorgungsanschluss P.
[0017] Fig. 3 unterscheidet sich von der Fig. 2 dadurch, dass der über den Versorgungsanschluss
P zugeführte Eingangsdruck ausreicht, um den bewegbaren Begrenzerkolben 33 gegen die
Kraft eines Federelements 45 in Richtung auf eine Anschlagfläche 47 hin an der Abschlussschraube
10 zu bewegen, siehe Pfeil 49 in Fig. 3. Dadurch ist über einen Durchlass 52 dem Steuerkolben
11 eine Verbindung zwischen dem Innenraum 37 des Steuerkolbens 11 und der Abschlussschraube
10 und durch deren Durchgänge 12 hindurch zum Tankanschluss T gebildet. Dadurch folgt
der Druck am Nutzanschluss A dem Versorgungsdruck P nicht weiter linear, sondern es
wird der in Fig. 4 gezeigte Kennlinienverlauf gebildet, bei dem sich an den linearen
Abschnitt I ein degressiv verlaufender Abschnitt II anschließt. Der Begrenzerkolben
33 weist an einem Absatz 51 einen größeren Durchmesser als der Sitzdurchmesser s (Fig.
2) auf. In Verbindung mit einer leichten Drosselung zwischen dem Absatz 51 und dem
Tankanschluss T ist dadurch eine Hubhilfe für das Ansprechen der Druckbegrenzerfunktion
des Begrenzerkolbens 33 gebildet.
[0018] Die dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten unbetätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
13 entsprechende Kennlinie, welche die Abhängigkeit des Ausgangsdrucks p_Aktuator
in der Einheit [bar] vom Eingangsdruck p_Eingang in der Einheit [bar] zeigt, ist in
Fig. 4 dargestellt. Die Spule 15 der Betätigungseinrichtung 13 ist unbestromt (I=0A).
In einem ersten Abschnitt I, welcher der Darstellung von Fig. 2 entspricht, folgt
der Ausgangsdruck p_Aktuator linear dem Eingangsdruck p_Eingang, wobei die Steigung
der Drosselung des Fluidstroms vom Versorgungs- zum Nutzanschluss entspricht. In einem
sich anschließenden zweiten Abschnitt II, welcher der Darstellung von Fig. 3 entspricht,
folgt der Ausgangsdruck p_Aktuator mit abnehmender Steigung dem Eingangsdruck p_Eingang
und nähert sich mit zunehmendem Eingangsdruck p_Eingang einem vorgegebenen Druckniveau
p an. Der erste Abschnitt I wird verlassen, sobald der Öffnungsdruck erreicht ist
und der bewegbare Begrenzerkolben 33 eine Kolbenbewegung (Pfeil 49) durchführt, anders
ausgedrückt das Federelement 45 der Druckbegrenzungseinrichtung 31 durch den zugeführten
Eingangsdruck p_Eingang komprimiert wird. Sobald der Kolben 33 gegen die Anschlagfläche
47 hin bewegt ist, ist der vom Versorgungsanschluss P über einen Fluidweg 41, 43 zum
Nutzanschluss A und über einen weiteren Fluidweg 52, 12 zum Tankanschluss T führbare
Fluiddruck insgesamt begrenzt.
[0019] Die Vorspannung des bewegbaren Begrenzerkolbens 33 und damit der Schwellenwert, bei
dem die Druckbegrenzerfunktion beginnt, ist beim vorliegenden Beispiel mittels einer
Einstellschraube 53 vorgebbar, die in die Abschlussschraube 10 eingeschraubt ist.
Wenn auf die Verstellmöglichkeit verzichtet wird, kann auch ein einfacher Federsitz
vorgesehen und die Einstellschraube 53 weggelassen sein.
[0020] Die Fig. 5 und 6 zeigen den betätigten Zustand der Betätigungseinrichtung 13, d.h.
den Zustand, bei dem an der Magnetspule 15 eine Bestromung I = 0,5 [A] vorgesehen
ist. Die dadurch erzeugte Magnetkraft bewirkt über die Betätigungsstange 19 eine Betätigungsbewegung
S des Steuerkolbens 11 und durch Mitnahme des Begrenzerkolbens 33 eine Kolbenbewegung
K für diesen.
[0021] Durch die Betätigungsbewegung S ist der Steuerkolben 11 von seinem Anschlag am Polkern
29 beabstandet, und entsprechend ist die am Steuerkolben 11 angreifende Rückstellfeder
23 komprimiert. Durch die Kolbenbewegung K liegt der Begrenzerkolben 33 an seinem
Anschlag 47 an. Durch eine dichtende Aneinanderlage von Begrenzerkolben 33 und Sitzfläche
35 am Steuerkolben 11 ist ein Fluidweg zum Tankanschluss T in der in Fig. 5 gezeigten
Stellung verschlossen. Am Versorgungsanschluss P zugeführter Eingangsdruck wird durch
Fluiddurchlässe 41 ins Innere 37 des hohlkammerartigen Steuerkolbens 11 und von dort
durch einen weiteren Fluiddurchlass 43 zum Nutzanschluss A geführt. In der in Fig.
5 gezeigten Stellung sind die Druckverhältnisse derart, dass der Ausgangsdruck im
Nutzanschluss A dem Eingangsdruck im Versorgungsanschluss P linear folgt.
[0022] In der in Fig. 6 gezeigten Darstellung reicht der am Versorgungsanschluss P zugeführte
Eingangsdruck aus, um den Steuerkolben 11 gegen die Magnetkraft der bestromten Betätigungseinrichtung
13 entsprechend einer Rückstellbewegung R zu bewegen. Durch die Rückstellbewegung
R des Steuerkolbens 11 wird die Sitzfläche 35 des Steuerkolbens 11 vom in seiner Lage
unveränderten Begrenzerkolben 33 beabstandet und der Fluiddurchlass 52 als weiterer
Fluidweg zum Tankanschluss T freigegeben. Die Darstellung der Fig. 6 entspricht insoweit
der Darstellung von Fig. 3, wobei im in Fig. 6 gezeigten betätigten Steuerzustand
der Betätigungseinrichtung 13 der weitere Fluidweg bzw. der Fluiddurchlass 52 durch
eine Rückstellbewegung R des Steuerkolbens 11 und im in Fig. 3 gezeigten unbetätigten
Steuerzustand der Betätigungseinrichtung 13 der weitere Fluidweg zum Tankanschluss
T bzw. der entsprechende Fluiddurchlass 52 durch eine Bewegung (Pfeil 49) des Begrenzerkolbens
33 freigegeben bzw. geöffnet wird. Da die Kraft des Magnetkolbens 17 der Betätigungseinrichtung
13 größer als die vom Federelement 45 am Begrenzerkolben 33 bewirkte Vorspannkraft
ist, ist der zur Rückstellbewegung R des Steuerkolbens 11 erforderliche Öffnungsdruck
wesentlich höher als der für die in Fig. 3 gezeigte Kolbenbewegung des Begrenzerkolbens
33 erforderliche Öffnungsdruck.
[0023] Fig. 7 zeigt ein Schaltsymbol für das Ventil 1. Das Ventil 1 ist als 3/2-Wegeventil
ausgebildet und umfasst drei Fluidanschlüsse, den Versorgungsanschluss P, den Nutzanschluss
A und den Tankanschluss T. Das Ventil 1 ist mittels der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
13 zwischen Schaltstellungen schaltbar und über die Rückstellfeder 23 zurück in die
Ruhestellung entsprechend einer ersten Schaltstellung führbar. Im unbetätigten Steuerzustand
(I=OA) der Betätigungseinrichtung 13 ist entsprechend der ersten Schaltstellung, wie
in den Fig. 2, 3 und 6 veranschaulicht, ein Fluidweg vom Versorgungsanschluss P zum
Nutzanschluss A freigegeben, wobei der vom Versorgungsanschluss P zum Nutzanschluss
A geführte Druck über eine Drosselung D begrenzt sein kann. Über ein federbelastetes
Rückschlagventil, welches insoweit dem vom Federelement 45 beaufschlagten bewegbaren
Begrenzerkolben 33 entspricht, wird zusätzlich ein weiterer Fluidweg zum Tankanschluss
T freigegeben.
[0024] Im betätigten Steuerzustand (I=0,5A) der Betätigungseinrichtung 13 ist entsprechend
einer zweiten Schaltstellung, wie in den Fig. 5 und 6 veranschaulicht, ein Fluidweg
vom Versorgungsanschluss P zum Nutzanschluss A freigegeben. Ein weiterer Fluidweg
zum Tankanschluss T ist über zwei unbelastete Rückschlagventile, welche insoweit dem
Steuerkolben 11 entsprechen, freigebbar. In der zweiten Schaltstellung ist das Ventil
1 ein direkt wirkendes Druckbegrenzungsventil, dessen Druckbegrenzung unter anderem
über die Betätigungskraft der Betätigungseinrichtung 13, die Rückstellfeder 23 und
den Sitzdurchmesser s des Sitzes 35 am Steuerkolben 11 für den Begrenzerkolbens 33
vorgegeben wird.
1. Ventil (1) umfassend:
- ein Ventilgehäuse (3) mit mehreren Fluidanschlüssen (A, P, T), die zumindest einen
Versorgungsanschluss (P) und zumindest einen Nutzanschluss (A) umfassen,
- einen im Ventilgehäuse (3) verfahrbaren Steuerkolben (11) zur Ansteuerung der Fluidanschlüsse
(A, P, T) und
- eine verschiedene Steuerzustände für den Steuerkolben (11) einnehmende Betätigungseinrichtung
(13),
- dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem Steuerzustand der Betätigungseinrichtung (13) mittels einer Druckbegrenzungseinrichtung
(31) der Ausgangsdruck (p_Aktuator) im Nutzanschluss (A) dem sich ändernden Eingangsdruck
(p_Eingang) im Versorgungsanschluss (P) auf ein vorgebbares Druckniveau (p, p') nachfolgt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkolben (11) in zumindest einem Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
(13) einen Fluidweg vom Versorgungsanschluss (P) zum Nutzanschluss (A) freigibt, und
dass die Druckbegrenzungseinrichtung (31) bei einem einen Öffnungsdruck übersteigenden
Eingangsdruck (p_Eingang) zusätzlich einen weiteren Fluidweg (52) vom Versorgungsanschluss
(P) zu einem weiteren Fluidanschluss, insbesondere einem Tankanschluss (T), freigibt,
wobei über den weiteren Fluidweg (52) den Öffnungsdruck übersteigende Eingangsdruckanteile
abführbar sind.
3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungseinrichtung (31) einen vorgespannten, bewegbaren Begrenzerkolben
(33) umfasst, der den weiteren Fluidweg (52) verschließt und bei dem Öffnungsdruck
entsprechenden Eingangsdruck (p_Eingang) gegen die Vorspannkraft freigibt.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzerkolben (33) zusätzlich zum Steuerkolben (11) in einem Kolbenraum (9)
eines Ventileinsatzes (8) angeordnet ist und im unbetätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
(13) zur Freigabe des weiteren Fluidweges (52) in Richtung auf einen Anschlag (37)
am der Betätigungseinrichtung (13) gegenüberliegendem Ende des Kolbenraums (9) hin
bewegbar ist.
5. Ventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft über ein am Begrenzerkolben (33) angreifendes Federelement (45)
eingestellt und/oder mittels einer bevorzugterweise am Federelement (45) angreifenden
Stelleinrichtung, wie einer Stellschraube (53), veränderbar ist.
6. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungseinrichtung (31) den Steuerkolben (11) und den zusätzlichen Begrenzerkolben
(33) im Kolbenraum (9) umfasst, wobei im betätigten Steuerzustand der Betätigungseinrichtung
(13) der Begrenzerkolben (33) durch den Steuerkolben (11) zum Anschlag (47) geführt
ist und zur Freigabe des weiteren Fluidweges (52) der Steuerkolben (11) gegen die
Kraft der Betätigungseinrichtung (13) vom Begrenzerkolben (33) beabstandbar ist.