[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktierungssystem gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Kontaktierungssystem ist beispielsweise
aus de
DE-A-10 2006 039 604 bekannt. Bei diesem bekannten Kontaktierungssystem wird ein beidseitig gerilltes
Flachbandkabel mithilfe von Piercingkontakten nach der Durchdringungsmethode kontaktiert.
Die Piercingkontakte sind hierzu am Deckel eines mehrteiligen Gehäuses befestigt.
Das Gehäuse wird an speziellen Markierungen am gerillten Kabel ausgerichtet und sodann
verschlossen.
[0002] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Betriebstemperaturbereich
eines derartigen Kontaktierungssystem zu erhöhen und zugleich die Dichtigkeit des
Kontaktierungssystems zu verbessern.
[0003] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche betreffen teilweise vorteilhafte und teilweise
für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
[0004] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass für eine besonders dichte und gegenüber
Umgehungseinflüssen beständige und zuverlässige Durchdringungskontaktierung die Ausgestaltung
der Ummantelung des Flachbandkabels wesentlich ist. Werden dabei die Adern in einer
Abgriffmanschette von einer Seite her kontaktiert, so erfüllen diese Kontaktierungsseite
des Flachbandkabels und die gegenüberliegende bzw. entgegengesetzte Seite unterschiedliche
Funktionen und sollten dementsprechend auch anderen Anforderungen genügen. Auf der
Kontaktierungsseite, auf der die Kontaktierungsmittel bzw. -schrauben durch den isolierenden
Mantel geschoben werden und somit den Mantel durchstoßen, ist eine hohe Treffgenauigkeit
und Dichtigkeit wünschenswert. Die Ader soll möglichst zentral kontaktiert werden.
Die dadurch entstehende Kontaktstelle soll gut gegen
[0005] Umwelteinflüsse geschützt werden. Auf der anderen Seite des Flachbandkabels hingegen,
die gewissermaßen den Kontaktierungsmitteln gegenüber liegt, ist wünschenswert, dass
sich Umgebungs- und Materialeinflüsse möglichst wenig auf die Kontaktierung auswirken.
Zugleich sollte möglichst versucht werden, eine gegenseitige Verschiebung der Adern
des Flachbandkabels zu den Kontaktmitteln zu vermeiden. Herkömmliche Flachbandkabel,
die entweder beidseitig plan oder geriffelt ausgeführt sind, entsprechen diesen Anforderungen
nur in ungenügender Weise.
[0006] Wie nunmehr erkannt wurde, lässt sich ein Flachbandkabel, welches den oben genannten
Anforderungen genügt, realisieren, indem die Seite, an welcher die Adern kontaktiert
werden sollen, plan ausgeführt wird und indem die andere Seite des Flachbandkabels
Rillen bzw. Einschnürungen, d.h. im Wesentlichen Stellen geringerer Dicke der Ummantelung,
aufweist. Durch die plane Ausgestaltung und die damit über die Kontaktierungsseite
ebene Mantelform werden die Kontaktmittel jeweils senkrecht zur Manteloberfläche eingeführt,
so dass Verformungen oder Spannungen des Materials gering gehalten werden und eine
Treffgenauigkeit erreicht wird. Zugleich sind die Kontaktierungsstellen auf einer
planen Oberfläche leichter als auf einer geriffelten Oberfläche abzudichten. Durch
die Verdünnung der Ummantelung im Bereich zwischen den Adern auf der anderen Seite
wird der Einfluss der Materialerweichung der Ummantelung und der Isolierung verringert,
insbesondere bei höheren Temperaturen. Wird das Kabel in eine Abgriffmanschette eingelegt,
deren Formgebung im Aufnahmebereich durch eingeformte Aufnahmemulden der geriffelten
Struktur des Flachbandkabels entspricht, erfolgt auch die gewünschte Zentrierung bzw.
Führung der Adern, so dass Verschiebungen gegenüber den Kontaktmitteln gering gehalten
werden.
[0007] Zur Abdichtung der Kontaktierungsstellen der Adern ist an der Unterseite des Abgriffmanschetten-Oberteils
eine rechteckförmige, umlaufende Dichtungsleiste vorgesehen. Diese Dichtungsleiste
verläuft zum einen parallel zu den Außenkanten des eingelegten Flachbandkabels und
überspannt das Flachbandkabel an zwei in Längsrichtung beabstandeten Flächen. Auf
diese Weise wird ein rechteckförmiger, von der Dichtungsleiste umschlossener Kontaktierungsbereich
am Abgriffmanschetten-Oberteil gebildet. Beim Schließen der Abgriffmanschette durch
das Verschrauben der Befestigungsschrauben der Verschlussvorrichtung wird die umlaufende
Dichtungsleiste so angepresst, dass eine ausreichende Abdichtung des Kontaktierungsbereichs
gegenüber der Außenwelt und damit gegenüber externen Einflüssen, insbesondere Umwelteinflüssen
realisiert ist.
[0008] Vorteilhafterweise weist die Mantelunterseite des Flachbandkabels eine wellenartige
Kontur, bei der die Wellentäler durch Rillen gebildet werden. Dabei verläuft die Kontur
der Mantelunterseite zwischen den Rillen vorzugsweise kreissegmentartig, mit einem
gedachten Kreismittelpunkt im, im Querschnitt gesehen, Mittelpunkt der jeweiligen
Ader. Besonders bevorzugt überspannen dabei die Kreissegmente einen Winkelbereich
von weniger als 180°, so dass zwischen den Adern noch eine ausreichende Manteldicke
realisiert wird. Eine derartige Ausgestaltung erlaubt bei einer Einbettung des Flachbandkabels
in eine Abgriffmanschette mit einem zur Mantelunterseite formkongruenten Aufnahmebereich
eine Abstützung des Flachbandkabels mit im Bereich der Ader radial nach innen gerichteten
Stützkräften. Dadurch wir in besonderem Maße erreicht, dass während des Kontaktierungsvorgangs
die Ader nicht seitlich in Bezug auf das jeweilige Kontaktmittel verrutscht.
[0009] Zur Realisierung einer mechanischen Kodierung sind die Mantelaußenseiten des Flachbandkabels
in ihrer Formgebung vorteilhafterweise asymmetrisch ausgestaltet, so dass ein richtungsabhängiger
Anschluss ermöglicht wird. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn die Adern
für unterschiedliche Ströme oder Übertragungsarten ausgelegt sind und dient im Allgemeinen
der eindeutigen Zuordnung der Adern zu den einzelnen Kontaktierungsstellen.
[0010] Die Adern des Flachbandkabels sind vorzugsweise einzeln elektrisch isoliert. In alternativer
Ausgestaltung können auch Gruppen von benachbarten Adern oder auch alle Adern in einer
gemeinsamen Isolierung eingebettet sein.
[0011] Das Flachbandkabel weist vorzugsweise 2 bis 10, insbesondere 5 Adern auf.
[0012] Vorteilhafterweise weist die Abgriffmanschette eine der Anzahl der Adern entsprechende
Anzahl von Kontaktierungsmitteln für eine Durchdringungskontaktierung auf. Diese sind
bevorzugt als Schrauben ausgestaltet.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Abgriffmanschette zweiteilig aufgebaut
mit einem Oberteil und einem Unterteil, wobei das Oberteil einen zur Manteloberseite
formkongruenten Aufnahmebereich und das Unterteil einen zur Mantelunterseite formkongruenten
Aufnahmebereich aufweist. Durch diese Ausgestaltung wird zum einen eine besonders
gute Abdichtung zwischen Abgriffmanschette und Flachbandkabel erreicht. Zum anderen
kann auf diese Weise eine besonders stabile und positionsgenaue Kontaktierung erreicht
werden.
[0014] Bevorzugt sind das Oberteil und das Unterteil in ihrer Formgebung derart ausgeführt,
dass das Flachbandkabel nur in einer definierten Lage von ihnen formschlüssig aufgenommen
wird. Dadurch kann eine mechanische Kodierung erreicht und sichergestellt werden,
dass die Kontaktierung der Adern in der gewünschten Ausrichtung des Flachbandkabels
erfolgt.
[0015] Vorteilhafterweise ist eine Verschlussvorrichtung zur, insbesondere lösbaren, Befestigung
von Oberteil und Unterteil aneinander vorgesehen. Das Flachbandkabel kann auf diese
Weise zunächst in die Abgriffmanschette gelegt und präzise positioniert werden, bevor
die Manschette geschlossen wird und die Kontaktierungsmittel durch Mantel und Isolierung
geführt werden.
[0016] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass aufgrund der planen Manteloberseite
hohe Dichteigenschaften nach der erfolgten Kontaktierung erreicht werden. Durch die
geriffelte Ausbildung der Mantelunterseite werden die Leitungen bzw. Adern gegen den
Anpressdruck der Kontaktierungsschrauben gestützt, wodurch sie seitlich in Position
gehalten werden, so dass eine zuverlässige Kontaktierung erreicht wird. Das Flachbandkabel
vereint auf diese Weise die vorteilhaften Eigenschaften der beiden Profilausbildungen
plan und geriffelt. Aufgrund der Riffelung der Mantelunterseite und der auf diese
Weise reduzierten Mantelstärke wird der Einfluss der Materialerweichung der Isolierung
und der Ummantelung bei höheren Temperaturen verringert. Es wird bei gleichzeitiger
Realisierung einer hohen Dichtigkeit eine genaue Platzierung der Leiter zu den Kontaktierungsschrauben
in einer Durchdringungskontaktierung erreicht.
[0017] Aufgrund der positionsgenauen und stabilen Kontaktierung werden an den Kontaktierungsstellen
hohe Ströme ermöglicht. Durch eine mechanische Kodierung des Flachbandkabels wird
ein richtungsabhängiger Anschluss ermöglicht.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen in stark schematisierter Darstellung:
- Fig. 1
- ein Flachbandkabel in perspektivischer Sicht mit einem vorderseitigen Schnitt in einer
bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein Kontaktierungssystem mit dem Flachbandkabel gemäß Fig. 1 und einer Anschlussmanschette
in einer bevorzugten Ausführungsform in einem Querschnitt und
- Fig. 3
- das Kontaktierungssystem gemäß Fig. 2 in perspektivischer Sicht.
[0019] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0020] Ein in Fig. 1 dargestelltes Flachbandkabel 2 weist einen Mantel 6 bzw. eine Ummantelung
auf, in der im Wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene fünf elektrische Adern 12 angeordnet
bzw. eingebettet sind, wobei die Adern 12 jeweils separat von einer elektrischen Isolierung
18 umgeben sind. Der Mantel 6 weist eine Manteloberseite 24 und eine Mantelunterseite
30 auf, die im Wesentlichen parallel zueinander und parallel zu der Ebene ausgerichtet
sind, in der die Adern 12 angeordnet sind. Das Flachbandkabel 2 weist weiterhin zwei
Mantelaußenseiten 36, 42 auf, welche jeweils an den Randbereichen des Flachbandkabels
2 zwischen Manteloberseite 24 und Mantelunterseite 30 liegen. Das Flachbandkabel 2
ist beispielsweise für eine Durchdringungskontaktierung geeignet bei der in einer
Kontaktierungsrichtung 48 senkrecht zu einer Längsrichtung 54 der Adern 12 Kontaktelemente
zur Kontaktierung der Adern 12 jeweils durch Mantel 6 und Isolierung 18 geführt werden.
Der Mantel 6 besteht dabei aus Materialien wie Ethylenvinylacetat, Polyvinylchlorid,
vernetztes Polyetylen, Polyolefincompound sowie halogenfreiem Kunststoff.
[0021] In der Darstellung der Fig. 1 ist auch eine umlaufende Dichtungsleiste 140 dargestellt.
Die Dichtungsleiste 140 verläuft entlang den Mantelaußenseiten 36, 42 und übergreift
das Flachbandkabel 2 an zwei Stellen. In der Darstellung der Fig. 1 sind dies die
jeweiligen Endseiten des dargestellten Kabelabschnitts des Flachbandkabels 2. Auf
diese Weise umschließt die umlaufende Dichtungsleiste 140 einen rechteckförmigen Kontaktierungsbereich
des Flachbandkabels 2.
[0022] Das Flachbandkabel 2 ist derart ausgeführt, dass es eine hohe Dichtigkeit gegenüber
der Umgebung nach erfolgter Kontaktierung aufweist und gleichzeitig unempfindlich
gegenüber Umgebungseinflüssen. Dazu ist die Manteloberseite 24 plan ausgeführt, d.h.,
sie ist eben bzw. planer ausgestaltet und folgt dementsprechend nicht der Formgebung
der rund ausgeführten Adern 12 und ihrer Isolierung 18.
[0023] Die Mantelunterseite 30 hingegen ist im Wesentlichen wellenförmig ausgeführt mit
Rillen 60 jeweils zwischen zwei Adern 12. Das heißt, die Kontur der Mantelunterseite
30 folgt bereichsweise (in der Art eines Kreissegments) der Kontur der im Querschnitt
runden Adern 12 bzw. der sie jeweils umgebenden Isolierung 18. Damit im Bereich der
60 die Mantelstärke nicht zu stark abnimmt überstreichen die Kreissegmente jeweils
einen Winkelbereich von weniger als 180°. Die Riffelung auf der Mantelunterseite 30
reduziert die Mantelstärke des Flachbandkabels jeweils im Bereich zwischen zwei Adern
12. Durch die gerillte Mantelunterseite 30 wird der Einfluss der Materialerweichung
von Isolierung 18 und Mantel 6 bei höheren Temperaturen verringert.
[0024] Das Flachbandkabel 2 weist darüber hinaus eine mechanische Kodierung auf. Diese ist
derart ausgeführt, dass die Außenkonturen der beiden Mantelaußenseiten 36, 42 unterschiedliche
ausgeführt sind. Während die Mantelaußenseite 42 halbkreisförmig ausgebildet ist und
gewissermaßen fließend in Manteloberseite 24 und Mantelunterseite 30 übergeht, weist
die Mantelaußenseite 36 an ihrem Übergang zur Manteloberseite 24 eine Ecke bzw. rechtwinklige
Kante 66 auf. Der Übergang der Mantelaußenseite 36 zur Mantelunterseite 30 ist ausgestaltet
wie bei der Mantelaußenseite 42. Zwischen diesem Übergang und der Kannte 66 verläuft
die Mantelaußenseite 36 gerade bzw. plan. Durch diese unterschiedliche Formgebung
der Mantelaußenseiten 36, 42 kann in Bezug auf eine Vorrichtung, in die das Flachbandkabel
eingelegt wird, insbesondere eine Vorrichtung zur Kontaktierung der Adern 12, eine
definierte Orientierung des Flachbandkabels in Bezug auf diese Vorrichtung definiert
werden. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn die verschiedenen Adern 12
des Flachbandkabels für unterschiedliche Übertragungszwecke oder hinsichtlich ihrer
Materialeigenschaften oder Belastbarkeit verschieden ausgelegt sind, so dass sichergestellt
werden kann, dass bei der Kontaktierung die richtigen Adern 12 gewählt werden.
[0025] Ein in Fig. 2 in einem Schnitt dargestelltes Kontaktierungssystem 80 umfasst das
Flachbandkabel 2 gemäß Fig. 1 und eine Abgriffmanschette 86, welche zweiteilig aufgebaut
ist aus einem Oberteil 92 und einem Unterteil 98. Die Abgriffmanschette besteht im
Ausführungsbeispiel aus Polyamid. Das Oberteil 92 weist eine Verschlussvorrichtung
104 mit einem Scharniergelenk auf. Die Verschlussvorrichtung 104 umfasst auf einer
Seite des Oberteils 92 eine im Querschnitt kreissegmentartig ausgebildete Klammer
108, die im zusammengesetzten Zustand der Abgriffmanschette 86 einen rippenartigen
Vorsprung 110 des Unterteils 98 zur Bildung des Scharniergelenks aufnimmt. Die Verschlussvorrichutng
umfasst weiterhin auf der entgegengesetzten Seite der Abgriffmanschette 86 zur Bildung
des Scharniergelenks ein Befestigungsmittel 116, welches im Ausführungsbeispiel als
Befestigungsschraube ausgeführt ist, mit welcher Oberteil 92 und Unterteil 98 lösbar
miteinander verbunden sind.
[0026] Das Oberteil 92 der Abgriffmanschette 86 weist eine der Zahl der Adern entsprechende
Mehrzahl von Hülsen 122 auf, in die als Kontaktierungsmittel dienende Kontaktierungsschrauben
128 einschraubbar sind. Beim Einschrauben der jeweiligen Kontaktierungsschraube 128
in die entsprechende Hülse 122 wird durch ein spitz ausgeführtes Schraubenende 134
im Sinne einer Durchdringungskontaktierung zunächst der Mantel 6 des Flachbandkabels
2 und dann die Isolierung 18 der Ader 12 durchbrochen, bis das Schraubenende 134 die
Ader 12 berührt bzw. in diese eindringt. Den einzelnen Kontaktierungsschrauben 128
sind jeweils Leitungen 146 zugeordnet, die mit derjenigen Ader 12 kontaktiert bzw.
in elektrisch leitende Verbindung gebracht werden, in die das jeweilige Schraubenende
134 hineingeführt wurde.
[0027] Durch einen Pfeil 150 ist eine Verformungskraft F
K verdeutlicht, welche die jeweilige Kontaktierungsschraube 128 beim Hereindrehen auf
den Mantel 6 des Flachbandkabels 2 ausübt. Aufgrund der planen bzw. ebenen Ausgestaltung
der Manteloberseite 24 wird diese Kraft beim Hineindrehen der jeweiligen Kontaktierungsschraube
128 gleichmäßig über den Mantel 6 verteilt und es lässt sich eine hohe Treffsicherheit
der Adern 12 erreichen. Bei einer geriffelten Ausgestaltung der Manteloberseite 24,
die dann ähnlich wie die Mantelunterseite 30 aussehen könnte, könnte eine derart hohe
Dichtigkeit nicht erreicht werden. In der Darstellung der Fig. 2 ist schließlich noch
ein quer zur Längsrichtung 54 verlaufender Teil der Dichtungsleiste 140 erkennbar.
Die Dichtungsleiste 140 verläuft - wie bereits ausgeführt - entlang den Mantelaußenseiten
36, 42 in Längsrichtung 54 und quert an zwei Stellen das Flachbandkabel 2. Auf diese
Weise wird von der Dichtungsleiste 140 ein rechteckförmiger Kontaktierungsbereich
eingeschlossen. Beim Schließen der als Befestigungsschrauben ausgestaltenen Befestigungsmittel
16 der Verschlussvorrichtung 104 wird die Dichtungsleiste 140 mit so hohem Druck an
die Oberseite des Mantel 6 des Flachbandkabels 2 angedrückt, dass sämtliche Kontaktierungen
wirksam abgedichtet sind.
[0028] In der Darstellung der Fig. 2 ist weiterhin erkennbar, dass die einzelnen Kreissegmente
der kreissegementartigen Kontur der Mantelunterseite 30 jeweils in Aufnahmemulden
112 im Unterteil 98 der Abgriffmanschette 86 einliegen. Jeder Ader 12 ist gleichsam
eine separate Aufnahmemulde 112 zugeordnet. Die Mittellängsachsen der Adern 12 und
der Aufnahmemulden 112 verlaufen vorzugsweise deckungsgleich zur wirksamen Zentrierung
der Adern 12 in der Abgriffsmanschette 86 und zur Erhöhung der Treffsicherheit der
Kontaktierungsschrauben 128 beim Kontaktieren der Adern 12.
[0029] Durch Pfeile 156 werden die aufgrund der Kontaktierung im Bereich jeder Ader 12 wirkenden
Stützkräfte F
S der Abgriffmanschette dargestellt. Aufgrund der formkongruent zum jeweiligen Bereich
der kreissegmentartigen Kontur der Mantelunterseite 30 im Bereich der jeweiligen Ader
12 ausgestalteten Formgebung und der damit ermöglichten formschlüssigen Verbindung
zwischen Mantelunterseite 30 und Unterteil 98 wirken die Stützkräfte F
S radial nach innen, so dass die Ader 12 während des Kontaktierens und auch danach
in ihrer Position gehalten wird und sich nicht verschiebt. Auf diese Weise wird eine
dauerhafte und zuverlässige Kontaktierung gewährleistet.
[0030] Das Kontaktierungssystem aus Fig. 2 ist in Fig. 3 perspektivisch dargestellt. Zu
erkennen ist in dieser Darstellung die Ausdehnung der Abgriffmanschette 86 in der
Längsrichtung 54 sowie die in dieser Richtung räumliche Versetzung der Hülsen 122
bzw. Kontaktierungsschrauben 128 zueinander. Durch diese räumliche Konfiguration werden
die Distanzen bzw. Abstände zwischen den einzelnen Kontaktierungen erhöht im Vergleich
zu einer Konfiguration, in der die Kontaktierungsschrauben alle in einer Richtung
senkrecht zur Längsrichtung 54 angeordnet wären. Dadurch wird auch das Risiko eines
Kurzschlusses zwischen zwei benachbarten Adern 12 reduziert.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 2
- Flachbandkabel
- 6
- Mantel
- 12
- Ader
- 18
- Isolierung
- 24
- Manteloberseite
- 30
- Mantelunterseite
- 36
- Mantelaußenseite
- 42
- Mantelaußenseite
- 48
- Kontaktierungsrichtung
- 54
- Längsrichtung
- 60
- Rille
- 66
- Kante
- 80
- Kontaktierungssystem
- 86
- Abgriffmanschette
- 92
- Oberteil
- 98
- Unterteil
- 104
- Verschlussvorrichtung
- 108
- Klammer
- 110
- Vorsprung
- 112
- Aufnahmemulde
- 116
- Befestigungsmittel
- 122
- Hülse
- 128
- Kontaktierungsschraube
- 134
- Schraubenende
- 140
- Dichtungsleiste
- 146
- Leitung
- 150
- Pfeil
- 156
- Pfeil
- FK
- Verformungskraft
- FS
- Stützkraft
1. Elektrisches Kontaktierungssystem (80) mit einem Flachbandkabel (2) mit einem Mantel
(6), welcher eine plane Manteloberseite (24), eine Aderebene mit elektrischen Adern
(12) und eine Mantelunterseite (30) mit zu den Adern (12) parallelen Einschnürungen
zwischen jeweils zwei Adern (12) aufweist und mit einer Abgriffmanschette (86) zur
elektrischen Kontaktierung der Adern (12), wobei eine umlaufende, einen rechteckförmigen
Kontaktierungsbereich einschließende Dichtungsleiste (140) an der Unterseite des der
Manteloberseite (24) des Flachbandkabels (2) zugewandten Oberteils (92) der Abgriffmanschette
(86) angeordnet ist.
2. Kontaktierungssystem (80) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtungsleiste (140) parallel zu den Mantelaußenseiten (36, 42) des Flachbandkabels
(2) verläuft und dessen Manteloberseite (24) an zwei beabstandeten Stellen quert.
3. Kontaktierungssystem (80) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mantelunterseite (24) des Flachbandkabels (2) eine wellenartige Kontur aufweist
mit durch Rillen (60) gebildeten Wellentälern.
4. Kontaktierungssystem (80) nach einem der Ansprüche 1 bis 3
gekennzeichnet durch
in ihrer Formgebung asymmetrisch ausgestaltete Mantelaußenseiten (36, 42) des Flachbandkabels
(2) als mechanische Codierung.
5. Elektrisches Kontaktierungssystem (80) nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adern (12) des Flachbandkabels (2) einzeln elektrisch isoliert sind.
6. Kontaktierungssystem (80) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abgriffmanschette (86) eine der Anzahl der Adern (12) entsprechende Anzahl von
Kontaktierungsmitteln (128) für eine Durchdringungskontaktierung aufweist.
7. Kontaktierungssystem (80) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass Abgriffmanschette (86) zweiteilig aufgebaut ist mit einem Oberteil (92) und einem
Unterteil (98), wobei das Oberteil (92) einen zur Manteloberseite (24) formkongruenten
Aufnahmebereich und das Unterteil (98) einen zur Mantelunterseite (30) formkongruenten
Aufnahmebereich aufweist.
8. Kontaktierungssystem (80) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Oberteil (92) und das Unterteil (98) in ihrer Formgebung derart ausgeführt sind,
dass das Flachbandkabel (2) in nur einer definierten Lage von ihnen formschlüssig
aufgenommen wird.
9. Kontaktierungssystem (80) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittellängsachse jeder Ader (12) parallel, vorzugsweise deckungsgleich zur Mittellängsachse
der jeweils zugeordneten Aufnahmemulde (112) verläuft.
10. Kontaktierungssystem (80) nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
gekennzeichnet durch
eine Verschlussvorrichtung (104) zur lösbaren Befestigung von Oberteil (92) und Unterteil
(98) aneinander.