[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konfiguration eines Beleuchtungssystems.
Das Beleuchtungssystem weist ein Steuergerät auf, an das mindestens eine und in der
Regel mehrere Leuchten über eine Steuerleitung angeschlossen sind. Bei der Steuerleitung
kann es sich beispielsweise um eine Busleitung handeln. Das Steuergerät kann die Leuchten
über die Steuerleitung einschalten, ausschalten oder auch dimmen. Das Beleuchtungssystem
kann beispielsweise nach dem DALI-Standard arbeiten.
[0002] Bei einem solchen Aufbau eines Beleuchtungssystems wird in der Regel jeder Leuchte
eine Adresse zugeordnet, über die das Steuergerät die betreffende Leuchte ansteuern
und den gewünschten Leuchtzustand einstellen kann. Bei größeren Installationen in
Gebäuden ist es sehr aufwendig, die vom Beleuchtungssystem vorgenommene Adressierung
mit dem Installationsplan zu verknüpfen. Üblicherweise werden die an das Steuergerät
angeschlossenen Leuchten in Gruppen unterteilt, wobei eine Gruppe zumindest eine Leuchte
aufweist. Eine Leuchtengruppe ist beispielsweise einem Raum oder einem Raumabschnitt
zugeordnet oder nach einem anderen in der Regel örtlichen Kriterium definiert. Es
ist dabei notwendig dem Steuergerät vorzugeben, welche Leuchten und Adressen zu einer
gemeinsamen Gruppe gehören, so dass diese Leuchten gruppenweise gesteuert werden können.
[0003] Eine bekannte Art der Adressierung für ein DALI-Beleuchtungssystem ist die sog. Physikalische
Adressierung. Dabei wird das Leuchtmittel bei vorgegebenem Installationsplan kurzzeitig
aus der Fassung einer Leuchte entfernt. Im Konfigurationsmodus erkennt das Steuergerät
dadurch die betroffene Leuchte und kann eine Adresse zuweisen und kann die betreffende
Leuchte auch zu einer Gruppe hinzufügen. Allerdings ist dabei der Konfigurationsaufwand
sehr hoch. Zudem bereitet das bekannte Verfahren dann Schwierigkeiten, wenn die Leuchten
sehr schwer zugänglich sind.
[0004] Eine andere Art der Adressierung ist das in IEC 62386-102 Annex A.1 beschriebene
Verfahren der Zufallsadressierung. Dabei erzeugt jedes einzelne Betriebsgerät eine
Zufallsadresse, welche dann durch geeignete Verfahren durch das Steuersystem ermittelt
wird. Ist eine Zufallsadresse gefunden, kann darüber das einzelne Leuchtmittel des
Betriebsgerätes angesprochen und diesem Betriebsgerät eine Adresse zugewiesen werden.
Diese sog. Zufallsadressierung erfolgt automatisch, umfasst aber nicht den Abgleich
der Zufallsadressen mit dem Installationsplan oder eine Gruppierung, was dann durch
nachfolgende separate Maßnahmen erfolgen muss.
[0005] DE 10 2012 207 069 A1 schlägt vor, in das Leuchtengehäuse bzw. in das Gehäuse des Betriebsgeräts einer
Leuchte einen Beschleunigungs- oder Neigungssensor anzuordnen. Das Signal des Beschleunigungs-
oder Neigungssensors kann von dem zentralen Steuergerät des Beleuchtungssystems erfasst
und ausgewertet werden. Durch Kippen oder Neigen des Gehäuses der Leuchte bzw. des
Betriebsgeräts der Leuchte kann beispielsweise die Zuordnung einer Adresse zu der
bewegten Leuchte erfolgen oder auch eine Gruppierung einzelner Leuchten zu einer gemeinsamen
Gruppe durchgeführt werden.
[0006] Allerdings ist es auch dabei nachteilig, dass ein Zugang zur Leuchte bzw. dem Betriebsgerät
der Leuchte notwendig ist, um durch Beschleunigen, Neigen oder dergleichen ein Sensorsignal
auszulösen.
[0007] Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, die Konfiguration
eines Beleuchtungssystems mit einem zentralen Steuergerät und mehreren daran angeschlossenen
Leuchten zu vereinfachen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß weist das Beleuchtungssystem ein mit einem Empfänger versehenes Steuergerät
auf. Insbesondere kann es sich um einen Funkempfänger handeln. Es ist ferner ein Taster
vorgesehen, der einen Sender aufweist. Insbesondere handelt es sich um einen Funksender.
Der Taster kann somit eine drahtlose Verbindung zum Steuergerät herstellen. Der Taster
weist wenigstens zwei Tasterfunktionen auf, wobei die eine Tasterfunktion einer Auswahlfunktion
und die andere Tasterfunktion einer Bestätigungsfunktion zugeordnet ist. Es ist möglich,
beide Tasterfunktionen einer gemeinsamen Taste oder unterschiedlichen Tasten des Tasters
zuzuordnen. Wird für beide Tasterfunktionen dieselbe Taste verwendet, kann die Auswahlfunktion
von der Bestätigungsfunktion durch unterschiedliche Betätigungen, beispielsweise durch
langes und kurzes Drücken der Taste, unterschieden werden. Über den Taster kann sehr
einfach eine Konfiguration des Beleuchtungssystems durch Gruppierung einzelner Leuchten
durchgeführt werden.
[0010] Zur Konfiguration wird zunächst durch das Steuergerät eine Adressierung der Teilnehmer
und mithin einer Adressierung der über die Steuerleitung angeschlossenen Leuchten
durchgeführt, z.B. durch die oben beschriebene sog. Zufallsadressierung. Nach dieser
Adressierung wird eine räumliche bzw. physikalische Zuordnung der Adressen zum Installationsort
der jeweiligen Leuchte durchgeführt. Hierfür werden die Leuchten häufig in Gruppen
eingeteilt. Zunächst wird eine Leuchtengruppe insbesondere über eine Bedieneinheit
am Steuergerät definiert. Im Anschluss daran wird mit Hilfe des Tasters über die Auswahlfunktion
die erste Leuchte ausgewählt, die zu der definierten Leuchtengruppe hinzugefügt werden
soll. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, dass der Bediener sich am Installationsort
der ersten Leuchtengruppe aufstellt und dann die Auswahlfunktion des Tasters so oft
oder so lange ausführt, bis die bzw. eine zur Leuchtengruppe hinzuzufügende Leuchte
ausgewählt ist. Die einer ausgewählten Adresse zugeordnete Leuchte wird vom Steuergerät
in einen vorgegebenen Betriebszustand umgeschaltet, der sich von den Betriebszuständen
der anderen Leuchten eindeutig unterscheidet. So kann eine ausgewählte Leuchte beispielsweise
in einen charakteristischen Blinkzustand versetzt werden. Auch das Einstellen der
maximalen Helligkeit ist zur Identifikation möglich. Auf diese Weise ist die jeweils
aktuell mittels dem wenigstens einen Auswahltaster ausgewählte Leuchte für den Bediener
einfach zu erkennen. Wurde die hinzuzufügende Leuchte ausgewählt, wird anschließend
durch die Bestätigungsfunktion die ausgewählte Leuchte zur definierten Leuchtengruppe
hinzugefügt. Diese Zuordnung von Leuchten zu einer Gruppe kann beispielsweise durch
einen weiteren charakteristischen Betriebszustand aller bereits zu der gemeinsamen
Gruppe hinzugefügten Leuchten angezeigt werden. Beispielsweise kann dieser weitere
charakteristische Betriebszustand durch eine minimale Helligkeit der Leuchte bzw.
Leuchten gekennzeichnet sein. Die Gruppe wird mithin für den Bediener sichtbar. Anschließend
kann über den Auswahltaster gegebenenfalls eine weitere Leuchte ausgewählt und über
den Bestätigungstaster ebenfalls zu der definierten Leuchtengruppe hinzugefügt werden.
Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Leuchtengruppe vollständig definiert
ist, beispielsweise bis alle gemeinsam zu steuernden Leuchten zu dieser Leuchtengruppe
hinzugefügt wurden. Anschließend kann eine weitere Leuchtengruppe definiert und nach
dem oben beschriebenen Verfahren können andere Leuchten des Beleuchtungssystems zu
dieser weiteren Leuchtengruppe hinzugefügt werden.
[0011] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass zur Konfiguration
kein unmittelbarer Zugang zu einer Leuchte notwendig ist. Über den drahtlos mit dem
Steuergerät kommunizierenden Taster kann einfach und schnell eine Gruppierung der
Leuchten durchgeführt werden. Außerdem kann auf zusätzliche Sensoren oder spezielle
Werkzeuge verzichtet werden. Als Taster kann ein herkömmlicher Taster dienen, der
auch zum Einschalten und/oder Ausschalten und/oder Dimmen einer Leuchte oder einer
Leuchtengruppe verwendet wird. Über die Auswahlfunktion wird sozusagen durch die vorab
vergebenen Adressen "geblättert" und anschließend über die Bestätigungsfunktion die
ausgewählte Leuchte zu einer Leuchtengruppe hinzugefügt. Sind der Auswahlfunktion
zumindest zwei Tasten zugeordnet, kann ausgehend von der aktuell ausgewählten Leuchte
beziehungsweise Adresse in beide Richtungen durch die Adressenliste "geblättert" werden.
Ein Taster mit einer, zwei oder drei Tasten ist ausreichend.
[0012] Vorzugsweise erfolgt das Definieren einer Leuchtengruppe über eine von dem Taster
verschiedene Bedieneinheit. Die Bedieneinheit kann insbesondere Bestandteil des Steuergerätes
sein oder unmittelbar mit dem Steuergerät verbunden sein. Die Bedieneinheit kann beispielsweise
ein Display und eine Tastatur aufweisen.
[0013] Das Konfigurationsverfahren ist insbesondere erst dann beendet, wenn alle Leuchtengruppen
vollständig definiert sind. Jede Leuchte gehört genau einer oder aber auch keiner
Leuchtengruppe an bzw. eine Leuchtengruppe kann auch aus einer einzigen Leuchte bestehen.
[0014] Nach dem Abschluss der Konfiguration kann die Funktion des Tasters geändert werden,
so dass dieser nach Abschluss der Konfiguration zum Einschalten und/oder Ausschalten
und/Dimmen einer oder mehrerer Leuchtengruppen bzw. Leuchten verwendet werden kann.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Taster abzumelden bzw. zu sperren, so dass
über den Taster ein versehentliches Verändern der Konfiguration ausgeschlossen ist.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an das Steuergerät außerdem wenigstens
ein Sensor, z.B. ein Helligkeitssensor oder ein Bewegungssensor, angeschlossen, der
ebenfalls einen adressierbaren Teilnehmer darstellt. Der Sensor kann unmittelbar oder
mittelbar über weitere Teilnehmereinheiten mit der Steuerleitung verbunden sein. Dieser
Sensor wird insbesondere einer der Leuchtengruppen zugeordnet. Hierfür kann vor oder
nach dem Definieren einer Leuchtengruppe ein an das Steuergerät angeschlossener Sensor
ausgewählt bzw. aktiviert werden und mithin der Leuchtengruppe zugeordnet werden.
Die Leuchten werden anschließend wie eingangs beschrieben zu der Leuchtengruppe hinzugefügt
und sind mithin auch dem Sensor der Leuchtengruppe zugeordnet.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen und der Beschreibung. Die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche
Merkmale der Erfindung. Die Zeichnung ist ergänzend heranzuziehen. Nachfolgend werden
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische, blockschaltbildähnliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines Beleuchtungssystems,
Figur 2 eine lediglich beispielhafte Darstellung der Zuordnung der Adressen von Leuchten
zu Leuchtengruppen im Steuergerät des Beleuchtungssystems nach Figur 1 und
Figur 3 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Konfiguration
des Beleuchtungssystems gemäß Figur 1.
[0017] Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Beleuchtungssystems
10. Das Beleuchtungssystem 10 weist ein Steuergerät 11 auf. An das Steuergerät 11
ist eine als Busleitung ausgeführte Steuerleitung 12 angeschlossen. Über die Steuerleitung
12 sind Busteilnehmer mit dem Steuergerät 11 verbunden. Bei den Busteilnehmern handelt
es sich beispielsgemäß um Leuchten L1, L2, ... Ln. Die Anzahl n der Leuchten L ist
variabel.
[0018] Als Busteilnehmer kann beispielsweise auch ein Sensor S an die Steuerleitung 12 angeschlossen
sein, wie dies schematisch in Figur 1 dargestellt ist. In Abwandlung hierzu ist es
auch möglich, mehrere Sensoren S vorzusehen. Der wenigstens eine Sensor S kann unmittelbar
oder auch durch Zwischenschaltung eines anderen Busteilnehmers mit der Steuerleitung
12 verbunden sein. Ferner besteht die Möglichkeit, außer den Leuchten L und dem wenigstens
einen Sensor S weitere Busteilnehmer, beispielsweise Aktoren, an die Steuerleitung
12 anzuschließen. Die maximale Anzahl der Busteilnehmer ist vom Busprotokoll begrenzt.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel kommuniziert das Steuergerät 11 mit den Leuchten
L und dem Sensor S nach dem DALI-Standard. Bei dem DALI-Standard können üblicherweise
bis zu 64 Busteilnehmer an die Steuerleitung 12 angeschlossen werden, welche einzeln
adressiert werden. Über einen erweiterten Adressbereich lässt sich diese Anzahl noch
vergrößern.
[0019] Das Steuergerät 11 weist eine Recheneinheit 15, beispielsweise einen Mikrocontroller
auf. Die Recheneinheit 15 kommuniziert mit einem Speicher 16 des Steuergeräts 11.
Zu dem Steuergerät 11 gehört außerdem eine Bedieneinheit 17, mittels der ein Bediener
Einstellungen am Steuergerät 11 vornehmen kann. Die Bedieneinheit 17 kann hierfür
zum Beispiel eine Tastatur und ein Display aufweisen. Alternativ zum dargestellten
Ausführungsbeispiel kann die Bedieneinheit 17 auch als separate Baueinheit ausgeführt
und mit dem Steuergerät 11 verbunden sein, was in Figur 1 punktiert schematisch veranschaulich
ist.
[0020] Das Steuergerät 11 weist außerdem einen Empfänger 18 auf, der empfangene Signale
an die Recheneinheit 15 übermitteln kann. Mithilfe eines Senders 19 können somit drahtlos
und insbesondere per Funk Signale und/oder Daten an das Steuergerät 11 übermittelt
werden.
[0021] Das Beleuchtungssystem 10 weist wenigstens einen Taster 22 mit einem Sender 19 auf.
Der Taster 22 weist wenigstens zwei Tasterfunktionen auf, über die voneinander unterscheidbare
Befehle bzw. Signale von dem Taster 22 mithilfe des Senders 19 zum Steuergerät 11
drahtlos übertragen werden können.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel dient der Taster 22 zur Konfiguration des Beleuchtungssystems
10, was nachfolgend anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert wird. Beispielsgemäß
enthält der Taster 22 vier Tasten 23, wobei für die vorliegende Erfindung eine einzige
Taste 23 ausreichend ist. Zur Konfiguration des Beleuchtungssystems 10 kann über die
wenigstens eine Taste 23 eine Auswahlfunktion und eine Bestätigungsfunktion ausgeführt
werden. Diese Funktionen können wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel auch unterschiedlichen
Tasten 23 zugeordnet sein, sodass wenigstens eine Taste 23 als Auswahltaste 24 und
wenigstens eine andere Taste 23 als Bestätigungstaste 25 dient. Bei dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel sind zwei Auswahltasten 24, nämlich eine erster Auswahltaste 24a
und eine zweite Auswahltaster 24b vorhanden.
[0023] Nach der Installation des Beleuchtungssystems 10 muss dieses mittels eines Konfigurationsverfahrens
K konfiguriert werden (Figur 3). Nach dem Beginn des Konfigurationsverfahrens K führt
das Steuergerät 11 in einem ersten Verfahrensschritt V1 eine automatische Adressvergabe
durch. Jedem Busteilnehmer, also beispielsgemäß jeder Leuchte L1, L2, ..., Ln sowie
dem wenigstens einen Sensor S wird jeweils eine Adresse A1, A2, ..., An+1 zugeordnet
und im Speicher 16 abgelegt, wie dies schematisch in Figur 2 dargestellt ist. Das
Steuergerät 11 kann auf diese Weise über die Steuerleitung 12 jede Leuchte L sowie
den Sensor S ansprechen. Jede Leuchte L kann unabhängig von den anderen Leuchten angesteuert
und mithin eingeschaltet, ausgeschaltet oder gedimmt werden. Außerdem lässt sich der
Messwert des Sensors S vom Steuergerät 11 abrufen. Bei dem Sensor S kann es sich beispielsweise
um einen Helligkeitssensor handeln, so dass abhängig von der Helligkeit und der Umgebung
eine oder mehrere Leuchten L ein- oder ausgeschaltet oder gedimmt werden können.
[0024] Nach dieser Adressierung ist es zur Konfiguration des Beleuchtungssystems 10 notwendig,
eine Zuordnung der Adressen A zu dem Installationsort der Leuchte L bzw. des Sensors
S vorzunehmen. Denn dem Steuergerät 11 ist es nicht bekannt, wo die Leuchte L mit
einer bestimmten Adresse A installiert ist. Um bestimmte Leuchten an bestimmten Installationsorten
steuern zu können, muss dieses Wissen im Steuergerät 11 hinterlegt werden.
[0025] In einem zweiten Verfahrensschritt V2 wird eine Leuchtengruppe G definiert. Die Leuchtengruppe
G dient zur Identifikation derjenigen Leuchten Li, die vom Steuergerät 11 gemeinsam
angesteuert werden können oder sollen. Beispielsweise können auf diese Weise die Leuchten
Li in einem bestimmten Raum oder einem bestimmten Bereich eines Gebäudes gemeinsam
eingeschaltet, ausgeschaltet oder gedimmt werden. Die Definition der Leuchtengruppe
G erfolgt über die Bedieneinheit 17 beispielsweise unmittelbar am Steuergerät 11.
Der zweite Verfahrensschritt V2 wird beispielsgemäß im Anschluss an den ersten Verfahrensschritt
V1 ausgeführt. Es wäre abweichend hiervon auch möglich, die Leuchtengruppen vor dem
ersten Verfahrensschritt V1 zu definieren und im zweiten Verfahrensschritt dann lediglich
eine der vorab definierten Leuchtengruppen auszuwählen.
[0026] Nach diesem zweiten Verfahrensschritt V2 wählt der Bediener in einem dritten Verfahrensschritt
V3 dann diejenigen Leuchten Li aus, die zu der definierten Leuchtengruppe G hinzugefügt
werden sollen. Hierfür verwendet er den Taster 22. Der Bediener begibt sich mit dem
Taster 22 in denjenigen räumlichen Bereich, in dem die Leuchten der definierten Leuchtengruppe
G installiert sind. Über die Auswahltasten 24a, 24b kann der Bediener durch die vergebenen
Adressen A sozusagen blättern. Über die erste Auswahltaste 24a kann er in der Adressenliste
in eine Richtung und über die zweite Auswahltaste 24b in die jeweils andere Richtung
durch die vergebenen Adressen A sequentiell durchgehen. Bei jedem Tasterdruck wird
zur darauffolgenden Adresse in der entsprechenden Richtung in der Liste gemäß Figur
2 gesprungen. Grundsätzlich würde auch eine einzige Auswahltaste 24 ausreichen, wobei
dann nur in eine Richtung zyklisch durch die Adressenliste geblättert werden könnte.
Ist das Ende der Adressenliste erreicht, kann durch einen weiteren Tastendruck auf
die zweite Auswahltaste 24b direkt zum Anfang der Adressenliste gesprungen werden.
Umgekehrt kann vom Anfang der Adressenliste durch einen Tastendruck auf die erste
Auswahltaste 24a direkt zum Ende der Adressenliste gesprungen werden.
[0027] Durch das Auswählen einer Adresse mit Hilfe der Auswahltasten 24a, 24b versetzt das
Steuergerät 11 die der ausgewählten Adresse zugeordnete Leuchte Li in einen vorgegebenen
Betriebszustand, der sich vom Betriebszustand aller anderen Leuchten unterscheidet.
Beispielsweise kann die ausgewählte Leuchte Li eingeschaltet werden oder blinken oder
dergleichen. Der Bediener tastet in dem dritten Verfahrensschritt V3 sequentiell durch
die Adressenliste hindurch, bis er eine Leuchte identifiziert und mithin ausgewählt
hat, die zu der definierten Leuchtengruppe G hinzugefügt werden soll. Durch Aktivieren
der Bestätigungsfunktion und beispielsgemäß durch Drücken der Bestätigungstaster 25
wird die ausgewählte Leuchte Li im vierten Verfahrensschritt V4 zu der im zweiten
Verfahrensschritt V2 definierten Leuchtengruppe G hinzugefügt.
[0028] Der Bediener kann auf diese Weise sehr einfach mit Hilfe des Tasters 22 alle Leuchten
Li in seinem aktuellen Sichtbereich zu der Leuchtengruppe G hinzufügen. Befinden sich
außerhalb seines Sichtbereiches noch weitere Leuchten Li, die zu der Leuchtengruppe
G hinzugefügt werden sollen, wechselt der Bediener den Standort, so dass er auch die
betreffenden Leuchten in dem anderen Sichtbereich zu der Leuchtengruppe G hinzufügen
kann. Der dritte Verfahrensschritt V3 und der vierte Verfahrensschritt V4 werden solange
zyklisch wiederholt (Verzweigung N aus einem fünften Verfahrensschritt V5) bis in
einem fünften Verfahrensschritt V5 bestätigt wird, dass die im zweiten Verfahrensschritt
V2 definierte Leuchtengruppe G vollständig ist (Verzweigung P aus dem fünften Verfahrensschritt
V5). Diese Bestätigung kann über die Bedieneinheit 17 erfolgen.
[0029] Um dem Bediener die aktuelle Leuchtengruppe G anzuzeigen, können alle zu der aktuellen
Leuchtengruppe bereits hinzugefügten Leuchten Li in einen Betriebzustand versetzt
werden, der sich von den Betriebzuständen der anderen Leuchten unterscheidet, beispielsweise
können die zu der aktuellen Leuchtengruppe G bereits hinzugefügten Leuchten mit minimaler
Helligkeit leuchten. Dem Bediener wird die Übersicht über die Leuchtengruppe dadurch
erleichtert.
[0030] Anschließend kann der Bediener in einem sechsten Verfahrensschritt V6 angeben, ob
er eine weitere Leuchtengruppe G definieren will (Verzweigung N aus dem sechsten Verfahrensschritt
V6) oder ob alle Leuchtengruppen G definiert sind (Verzweigung P aus der sechsten
Verfahrensschritt V6). Diese Eingabe wird beispielsgemäß über die Bedieneinheit 22
vorgenommen.
[0031] Das Verfahren wird vorzugsweise dann beendet (Verzweigung P aus der sechsten Verfahrensschritt
V6), wenn jede der Leuchten L1 bis Ln jeweils genau einer der definierten Leuchtengruppen
G zugeordnet wurde. Erst dann ist im Steuergerät 11 die vollständige Information verfügbar,
welche Leuchte sich an welchem Installationsort befindet. Das Konfigurationsverfahren
K wird dann im Schritt E beendet.
[0032] Der Taster 22 kann nach der Beendigung der Konfiguration zum Einschalten und Ausschalten
und/oder zum Dimmen einer oder mehrerer Leuchtengruppen G verwendet werden. Alternativ
kann der Taster 22 auch vom Steuergerät abgemeldet oder gesperrt werden, um ein Ändern
der Konfiguration durch Unbefugte zu vermeiden.
[0033] Das anhand von Figur 3 beschriebene Konfigurationsverfahren K hat den Vorteil, dass
kein Zugang zu den Leuchten L notwendig ist, um die Zuordnung der Leuchten L zu einer
Leuchtengruppe G durchzuführen. Durch die drahtlose Verbindung des Tasters 22 zum
Steuergerät 11 kann der Bediener sehr einfach und schnell eine der Leuchten auswählen
und zu einer vorher definierten Leuchtengruppe G hinzufügen. In Figur 2 ist schematisch
und beispielhaft die Zuordnung der Leuchten L1, L2, ..., Ln zu definierten Leuchtengruppen
G1, ...Gx dargestellt. Eine solche Zuordnungstabelle ist im Speicher 16 des Steuergeräts
11 abgelegt.
[0034] Bei dem in Figur 3 dargestellten und oben beschriebenen Verfahren ist es auch möglich,
Sensoren S, Aktoren oder andere Busteilnehmer zu einer Leuchtengruppe G zuzuordnen.
Hierfür wird im zweiten Verfahrensschritt V2 vor oder nach der Definition einer Leuchtengruppe
G derjenige Sensor S oder ein anderer Busteilnehmer aktiviert, der ebenfalls dieser
Leuchtengruppe G zugeordnet werden soll. Durch die Definition der Leuchtengruppe G
im zweiten Verfahrensschritt V2 erfolgt dann automatisch eine Zuordnung des jeweils
aktivierten Sensors S bzw. des sonstigen Busteilnehmers zu der definierten Leuchtengruppe
G. Im Anschluss daran werden die betreffenden Leuchten Li wie beschrieben zu der definierten
Leuchtengruppe G hinzugefügt. Auf diese Weise wird ein Sensor S, ein Aktor oder ein
anderer Busteilnehmer mit einer Leuchtengruppe G verknüpft. Beispielsweise kann somit
das Sensorsignal eines Helligkeitssensors für die Steuerung der zugeordneten Leuchtengruppe
verwendet werden.
[0035] Die Erfindung betrifft ein Verfahren K zur Konfiguration eines Beleuchtungssystems
10 mit mehreren Leuchten L, die über eine als Busleitung ausgeführte Steuerleitung
12 an ein Steuergerät 11 angeschlossen sind. Über einen Taster 22 mit einer Auswahlfunktion
und einer Bestätigungsfunktion kann eine drahtlose Übertragung zum Steuergerät 11
durchgeführt und Signale bzw. Befehle an das Steuergerät 11 übertragen werden. Mithilfe
des Tasters 22 kann somit eine installierte Leuchte L ausgewählt, beispielsweise eingeschaltet
werden. Mittels der Bestätigungsfunktion kann die ausgewählte Leuchte dann einer zuvor
definierten Leuchtengruppe G hinzugefügt werden. Auf diese Weise können nacheinander
alle erforderlichen Leuchtengruppen G definiert und die dazugehörigen Leuchten ausgewählt
und zu der zuvor definierten Leuchtengruppe G hinzugefügt werden. Mithilfe des drahtlosen
Tasters 22 ist dies einfach und schnell durchführbar.
Bezugszeichenliste:
| 10 |
Beleuchtungssystem |
| 11 |
Steuergerät |
| 12 |
Steuerleitung |
| 15 |
Recheneinheit |
| 16 |
Speicher |
| 17 |
Bedieneinheit |
| 18 |
Empfänger |
| 19 |
Sender |
| 22 |
Taster |
| 23 |
Taste |
| 24 |
Auswahltaste |
| 24a |
erste Auswahltaste |
| 24b |
zweite Auswahltaste |
| 25 |
Bestätigungstaste |
| A1-An+1 |
Adresse |
| E |
Ende |
| G |
Leuchtengruppe |
| K |
Konfigurationsverfahren |
| L1-Ln |
Leuchte |
| S |
Sensor |
| V1-V6 |
Verfahrensschritt |
1. Verfahren (K) zur Konfiguration eines Beleuchtungssystems (10) mit einem einen Empfänger
(18) aufweisenden Steuergerät (11), mit einer einen Sender (19) aufweisenden Taster
(22), wobei der Taster (22) drahtlos mit dem Steuergerät (11) kommuniziert und eine
Auswahlfunktion (24a, 24b) und eine Bestätigungsfunktion (25) aufweist, und mit mehreren
Leuchten (L1, L2, ..., Ln), die über eine Steuerleitung (12) an das Steuergerät (11)
angeschlossen sind, mit folgenden Schritten:
a) Zuordnen jeweils einer Adresse (A1, A2, ..., An+1) zu den an die Steuerleitung
(12) angeschlossenen Leuchten (L1, L2, ..., Ln),
b) Definieren oder Auswählen einer vordefinierten Leuchtengruppe (G) im Steuergerät
(11),
c) Auswählen einer Leuchte (Li) durch Ein- oder Umschalten der Leuchte (Li) in einen
vorgegebenen, sich von den anderen Leuchten unterscheidenden Betriebszustand mithilfe
der Auswahlfunktion (24a, 24b) des Tasters (22),
d) Hinzufügen der Adresse (Ai) der ausgewählten Leuchte (Li) zu der Leuchtengruppe
(G) mithilfe der Bestätigungsfunktion (25).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Definieren einer Leuchtengruppe (G) über eine vom Taster (22) separate Bedieneinheit
(17) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (17) Bestandteil des Steuergerätes (11) ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte c) und d) zyklisch so oft wiederholt werden, bis alle der Leuchtengruppe
(G) zuzuordnenden Leuchten (Li) zu der Leuchtengruppe (G) hinzugefügt sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte b) bis d) zyklisch so oft wiederholt werden, bis alle Leuchten (L1,
L2, ..., Ln) zu einer der definierten Leuchtengruppen (G) hinzugefügt wurden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Konfiguration beendet ist (E), wenn alle an die Steuerleitung (12) angeschlossenen
Leuchten (L1, L2, ..., Ln) zu einer der definierten Leuchtengruppen (G) hinzugefügt
wurden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Taster (22) nach der Beendigung der Konfiguration zum Einschalten und Ausschalten
und/oder zum Dimmen einer oder mehrerer Leuchtengruppen (G) verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jede an die Steuerleitung (12) angeschlossene Leuchte (L1, L2, ..., Ln) zu genau
einer Leuchtengruppe (G) hinzugefügt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an das Steuergerät (11) wenigstens ein Sensor (S) angeschlossen ist, dem eine Leuchtengruppe
(G) zugeordnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass das Zuordnen des wenigstens einen Sensors Sensor (S) zu einer Leuchtengruppe (G)
dadurch erfolgt, dass der Sensor (S) ausgewählt oder aktiviert wird und die Leuchtengruppe
(G) gemäß der Schritte b) bis d) konfiguriert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine im Schritt c) ausgewählte Leuchte (Li) in einen charakteristischen Betriebszustand
umgeschaltet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass alle zu der aktuellen Leuchtengruppe (G) bereits hinzugefügten Leuchten (Li) in einen
die aktuelle Leuchtengruppe (G) erkennbar machenden Betriebszustand umgeschaltet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 und Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Betriebszustand für eine ausgewählte Leuchte (Li) von dem Betriebszustand
für eine zu der aktuellen Leuchtengruppe (G) hinzugefügte Leuchte (Li) unterscheidet.