[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisch isolierendes Kraftübertragungsglied zur Aufnahme
von Zug- und Druckkräften, mit einer Stange, wobei an wenigstens einem Ende der Stange
ein Endstück zur Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle angeordnet ist. Die
Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Herstellung eines elektrisch isolierenden
Kraftübertragungsglieds zur Aufnahme von Zug- und Druckkräften.
[0002] Gattungsgemäße Kraftübertragungsglieder sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielweise
aus dem Gleisbau, der Hochspannungstechnik und anderen Anwendungsbereichen. Vielfach
finden Kraftübertragungsglieder Verwendung als Spurstangen für Gleise, insbesondere
schwellenlos verlegte Gleise. Eine Spurstange dient hierbei der Einhaltung eines definierten
Abstands zwischen den im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Schienen der
Gleise. Aufgrund der Dynamik eines über ein Gleis fahrenden Schienenfahrzeugs muss
eine solche Spurstange Zugkräfte bis 150 kN aufnehmen können.
[0003] Eine erste Anforderung an ein gattungsgemäßes Kraftübertragungsglied besteht folglich
darin, Zug- und Druckkräfte im kN-Bereich sicher aufnehmen zu können und eine ausreichende
Dauerfestigkeit aufzuweisen. Je nach Anwendungsfall kann ein Kraftübertragungsglied
im Sinne der vorliegenden Erfindung zur Aufnahme auch nur eines Krafttyps - Zug oder
Druck - ausgelegt sein.
[0004] Eine zweite Anforderung an ein gattungsgemäßes Kraftübertragungsglied besteht darin,
dass das Kraftübertragungsglied elektrisch isolierend ausgebildet sein muss. Es werden
nämlich vielfach Sensoren elektrisch mit den Schienen der Gleise verbunden, um Informationen
über die Verwendung des Gleises zu sammeln. Hierbei kann es sich beispielsweise um
Gleisfreimeldeeinrichtungen handeln. Diese Sensoren funktionieren nur dann, wenn die
die beiden Schienen der Gleise verbindende Vorrichtung hinreichend elektrisch isoliert
ist. Gefordert wird ein elektrischer Widerstand von wenigstens 120 Ω.
[0005] Zur Einhaltung der beiden vorstehend genannten Anforderungen wurde in der Vergangenheit
versucht, bei gattungsgemäßen Kraftübertragungsgliedern sowohl, für eine sichere Verbindung
mit den Schienen, einen metallischen Werkstoff, als auch, zur Erreichung einer hinreichenden
Isolierung, einen Kunststoff zu verwenden. Die hierzu bekannten Ansätze sehen vor,
dass beispielsweise bei einer vollständig aus Metall gebildeten Spurstange in der
Mitte ein Abschnitt der Stange entfernt wird und die beiden verbleibenden Stangenteile
durch eine Art Muffe aus gewickeltem glasfaserverstärktem Kunststoff wieder miteinander
verbunden werden.
[0006] Hierbei hat es sich jedoch als nachteilig herausgestellt, dass die Spurstange je
nach gewählter Länge des entnommenen Stangenabschnitts entweder den geforderten Widerstand
nicht erreicht oder aber bei den im Betrieb auftretenden Zugkräften keine ausreichende
Dauerfestigkeit aufweist und somit frühzeitig bricht.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine gattungsgemäßes Kraftübertragungsglied sowie ein Verfahren zur Herstellung
desselben anzugeben, mit welchem gleichzeitig der gewünschte elektrische Widerstand
und eine Dauerfestigkeit bei Zugkräften bis 150 kN erreicht werden können.
[0008] Vorrichtungsseitig wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Stange im Bereich ihrer
Mantelfläche eine als Mulde dienende Ausnehmung aufweist, in welcher Ausnehmung eine
Befestigungsplatte eingesetzt ist, und dass die in eine Hülse des Endstücks eingeschobene
Stange durch eine unlösbare Verbindung zwischen der Befestigungsplatte einerseits
und der Hülse andererseits formschlüssig mit dem Endstück verbunden ist.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Kraftübertragungsglied weist eine Stange einerseits und ein
Endstück andererseits auf. Das Endstück dient der Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle,
beispielsweise der Schiene eines Gleises. Das Endstück kann hierzu geeignete Verbindungsmittel,
beispielsweise Durchgangslöcher, aufweisen. Die Stange ist als längliches Bauteil
ausgebildet. Die Längserstreckung der Stange überschreitet ihre Breite deutlich, beispielsweise
um den Faktor 10. Die Stange kann im Querschnitt kreisrund, oval, rechteckig und/oder
dergleichen ausgebildet sein. Die Oberfläche der Stange setzt sich aus der Mantelfläche
und zwei Grundflächen zusammen. Die Stange weist zwei sich in Längsrichtung gegenüberliegende
Stirnflächen auf. Der Flächeninhalt der Stirnflächen entspricht den zuvor erwähnten
Grundflächen.
[0010] Die Stange dient der Aufnahme von sowohl Zug- als auch Druckkräften. Die Stange ist
endseitig mit einem Endstück verbunden. Üblicherweise ist an beiden Enden der Stange
jeweils ein Endstück angeordnet. Das Endstück weist eine Hülse auf, in welche die
Stange eingeschoben werden kann.
[0011] Erfindungsgemäß weist die Stange im Bereich Ihrer Mantelfläche eine Ausnehmung auf.
Die Ausnehmung erstreckt sich rechtwinklig zur Längserstreckung der Stange in diese
hinein. Im Falle einer kreisrunden Stange erstreckt sich die Ausnehmung radial zur
Stange. Die Ausnehmung ist im Bereich eines Endes der Stange angeordnet. Der Bereich
des Endes einer Stange ist derjenige Bereich, der bei bestimmungsgemäßer Verwendung
in die Hülse des Endstücks eingeschoben ist. Dieser Bereich des Endes der Stange kann
auch als Verbindungsbereich bezeichnet werden.
[0012] Erfindungsgemäß dient die Ausnehmung als Mulde. Ein in die Ausnehmung eingebrachter
Stoff sitzt mit Bezug auf die Mantelfläche der Stange vertieft in der Stange. Ein
in der Ausnehmung befindlicher Stoff muss also erst insbesondere radial nach außen
bewegt werden, um aus der Ausnehmung gebracht zu werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist in die Ausnehmung eine Befestigungsplatte eingesetzt. Die Befestigungsplatte
dient zum einen der Verbindung mit der Hülse. Zum anderen dient die Befestigungsplatte
der formschlüssigen Anordnung der Stange. Die Befestigungsplatte ist in die Ausnehmung
in der Stange eingesetzt. Dies bedeutet, dass eine Relativbewegung zwischen der Befestigungsplatte
und der Stange in Längsrichtung der Stange nur dann möglich ist, wenn die Befestigungsplatte
und die Stange rechtwinklig zur Längsachse der Stange auseinanderbewegt werden. Die
Befestigungsplatte ist vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Endstück, insbesondere
die Hülse des Endstücks ausgebildet. Eine stoffschlüssige Verbindung ist dann vergleichsweise
einfach mit herkömmlichen Methoden ausbildbar. Die Hülse und die Befestigungsplatte
können aus Stahl, insbesondere aus Edelstahl ausgebildet sein. Als besonders geeignet
hat sich die Stahlsorte 1.4301 herausgestellt.
[0014] Die Hülse stellt eine Aufnahme für die Stange bereit. Der Querschnitt der Aufnahme
der Hülse entspricht im Wesentlichen dem Querschnitt der Stange, wobei ein leichtes
Übermaß vorgesehen sein kann. Das Übermaß ist jedoch in jedem Fall geringer als die
Höhe der Befestigungsplatte. Sofern die Befestigungsplatte in die Ausnehmung der Stange
eingesetzt ist und die Stange mit der Befestigungsplatte in die Hülse eingeschoben
ist, kann die Stange nicht mehr unabhängig von der Befestigungsplatte aus der Hülse
herausgezogen werden. Ein Herausziehen der Stange wird erfindungsgemäß dadurch vollständig
unterbunden, dass das Endstück mit der Hülse unlösbar verbunden ist. Hierbei kann
es sich um eine stoffschlüssige Verbindung, wie beispielsweise Schweißen, Löten, Kleben
oder dergleichen handeln. Die Befestigungsplatte und die Stange sind hingegen nicht
stoffschlüssig miteinander verbunden, sondern formschlüssig. Die Verbindung zwischen
der Stange und der Befestigungsplatte ist daher theoretisch lösbar ausgebildet. Aufgrund
der unlösbaren Verbindung zwischen der Befestigungsplatte und der Hülse ist jedoch
die Stange unverlierbar und fest am Endstück gehalten.
[0015] Der Clou der Erfindung besteht darin, dass eine unlösbare Verbindung zwischen dem
Endstück einerseits und der Stange andererseits geschaffen werden kann, ohne die Stange
selbst mit einem anderen Bauteil stoffschlüssig verbinden zu müssen. Die Stange ist
nämlich lediglich aufgrund des Formschlusses mit der Befestigungsplatte in der Hülse
gehalten. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die für die Stange und das Endstück
verwendeten Materialien dem Grunde nach beliebig und völlig unabhängig voneinander
gewählt werden können. Dies ist bei einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem
Endstück und der Stange, beispielsweise einer Schweißverbindung oder einer Klebeverbindung,
nicht der Fall. Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich daher neue und bis
dato unbekannte Freiheiten bei der Entwicklung einem gattungsgemäßen Kraftübertragungsglied.
Im eingangs genannten Anwendungsfall als Spurstange für Gleise kann beispielsweise
die Stange aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff ausgebildet werden, wohingegen
das Endstück aus einem Metall, beispielsweise Edelstahl, ausgebildet sein kann. Eine
stoffschlüssige Verbindung zwischen Kunststoff und Metall, welche den eingangs genannten
Anforderungen genügt, ist aus dem Stand der Technik nicht bekannt. Somit war eine
solche Kombination von Stange und Endstück bislang nicht realisierbar. Die Stange
kann nunmehr einstückig und/oder aus Vollmaterial ausgebildet sein.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Stange aus einem elektrisch
isolierenden Material ausgebildet. Aufgrund der zuvor beschriebenen Konstruktion kann
die gesamte Stange vollständig aus einem elektrisch isolierenden Material ausgebildet
sein. Hierdurch ergibt sich ein erhöhter Widerstand im Vergleich mit den aus dem Stand
der Technik bekannten Lösungen. Während Metall im Anwendungsfall der Spurstange einen
Widerstand von beispielsweise nur 20 Ω aufweist, kann beispielsweise mit einer vollständig
aus Kunststoff ausgebildeten Stange ein elektrischer Widerstand von 120 Ω erreicht
werden. Insbesondere kann die Stange aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff ausgebildet
sein. Versuche der Anmelderin haben ergeben, dass dieses Material die beiden Anforderungen
hinsichtlich der Dauerfestigkeit einerseits und dem elektrischen Widerstand andererseits
besonders gut erfüllt.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Stange einen elektrischen
Widerstand von wenigstens 1 Ω/cm in Richtung ihrer Längserstreckung auf. Im Falle
einer Spurstange kann bei einer genormten Breite von 120 cm ein elektrischer Widerstand
von genau 120 Ω erreicht werden.
[0018] In einer Ausführungsform sieht die Erfindung weiterhin vor, dass an dem Endstück
ein Gehäuse angeordnet ist, welches elektrische Anschlusselemente aufweist. Dieses
Gehäuse dient somit als eine Art Anschlussdose für elektrische Kabelverbindungen,
so dass mit dem Gleis zu verbindende Kabel besonders einfach anschließbar sind. In
vielen Anwendungsbereichen von elektrisch isolierenden Kraftübertragungsgliedern,
wie beispielsweise isolierten Spurstangen, müssen auch elektrische Bauteile und Kabelverbindungen
an den Zug- und Druckkraftquellen, insbesondere an den isolierten Schienen eines Gleises,
angeschlossen werden. Die elektrischen Anschlüsse erfolgen dabei herkömmlich über
gesonderte Gehäuse, die mittels Kabeln mit dem Gleis verbunden sind. Dazu werden in
die Schienen zusätzliche Löcher gebohrt, in die spezielle Anschlussbolzen mit Kabelverbindungen
eingeschraubt werden. Die Kabel werden anschließend in einem am Gleis angeordneten
Gehäuse verklemmt. Diese kostenintensive und je nach Gleisumfeld auch störanfällige
Ausbildung wird nun durch die Erfindung verhindert. Das erfindungsgemäße Gehäuse ist
mechanisch stabil, wasserdicht, nicht brennbar und temperaturbeständig. Dies empfiehlt
sich insbesondere, da das Gehäuse bei der Herstellung der Gleisoberfläche mit 150°C
heißem Bitumen in Kontakt gelangen kann. Nach der Erfindung ist das Gehäusematerial
somit geeignet, dem Einsatz von temperaturabgesenktem Heißasphalt standzuhalten.
[0019] In diesem Zusammenhang ist es weiterhin vorgesehen, dass die Stange einen in ihrem
Inneren in Längsrichtung angeordneten elektrischen Leiter aufweist, welcher gegenüber
dem Endstück elektrisch isoliert ist. Die Stange ist somit nach wie vor gegenüber
den Endstücken isoliert, während ein elektrischer Kontakt zwischen den an der Stange
angeordneten Schienen (Zug- und Druckkraftquellen) und den Anschlusselementen des
Gehäuses hergestellt werden kann. Die elektrische Verbindung am Gehäuse selbst wird
direkt von der Gleislasche abgenommen. Damit stehen im Gehäuse die elektrischen Anschlüsse
für beide Schienen sehr niederohmig zur Verfügung. Die elektrische Verbindung zum
Gleis wird über Anschlussbolzen, welche an dem Endstück angeordnet sind, hergestellt.
Dabei kommen speziell ausgebildete Muttern zum Einsatz, die in der Anfasung gehärtet
und aufgeraut sind, um den Kontakt zum Gleis zu verbessern.
[0020] Verfahrensseitig wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass in der Mantelfläche einer
Stange eine als Mulde dienende Ausnehmung ausgebildet wird, wobei eine Befestigungsplatte
in die Ausnehmung eingesetzt wird, wobei die Stange anschließend in eine Hülse eines
Endstücks zur Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle eingeschoben wird, und
wobei anschließend die Befestigungsplatte mit der Hülse unlösbar verbunden wird, sodass
das Endstück formschlüssig mit der Stange verbunden ist.
[0021] Es gilt das vorstehend bereits zur erfindungsgemäßen Vorrichtung Ausgeführte.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die Verfahrensschritte
automatisiert durchgeführt. Der Clou dieser Weiterbildung besteht darin, dass dem
Grunde nach das gesamte Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung ohne menschliches
Zutun ablaufen kann. So können die Stangen automatisiert und maschinell auf das erforderliche
Maß eingestellt werden. Anschließend können die Ausnehmungen automatisiert und maschinell
gefertigt werden. Das anschließende Einsetzen der Befestigungsplatten in die Ausnehmungen
kann ebenfalls automatisiert durchgeführt werden, beispielsweise unter Verwendung
eines Robotersystems. Das anschließende Einschieben der Stange in die Hülse und Verbinden
der Hülse mit der Befestigungsplatte kann ebenfalls automatisiert, beispielsweise
unter Verwendung eines Schweißroboters, durchgeführt werden. Für ein Verschweißen
der Hülse mit der Befestigungsplatte, manuell oder automatisch, eignen sich auch Laserschweißen,
WIG-Schweißen und dergleichen.
[0023] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform eines endfertig hergestellten
Kraftübertragungsglieds;
Fig. 2 eine Ausführungsform einer Befestigungsplatte;
Fig. 3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stange;
Fig. 4 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Endstücks;
Fig. 5 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hülse; und
Fig. 6 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Grundplatte eines Endstücks:
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stange.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftübertragungsglieds
in perspektivischer Darstellung. Diese Vorrichtung kann beispielsweise als Spurstange
für Rillengleise verwendet werden. Die Vorrichtung umfasst eine Stange 1 sowie zwei
Endstücke 2. Die Stange 1 ist als länglicher, im Querschnitt rechteckiger Stabkörper
ausgebildet. Die Endstücke 2 sind jeweils endseitig an der Stange 1 angeordnet. Hierzu
sind die Endstücke 2 jeweils auf die Stange 1 aufgeschoben. Die Stange 1 ist aus einem
glasfaserverstärkten Kunststoff ausgebildet.
[0025] Jedes Endstück 2 weist eine Grundplatte bzw. einen Flansch 3 einerseits und eine
Hülse 4 andererseits auf. Der Flansch 3 erstreckt sich rechtwinklig zur Hülse 4. Die
Stange 1 ist jeweils mit einem Ende in die Hülse 4 eingeschoben.
[0026] Fig. 3. zeigt die Stange 1 der Vorrichtung gemäß Fig. 1 im Detail. Die Stange 1 weist
eine Länge auf, welche die Breite der Stange 1 in etwa um den Faktor 30 übersteigt.
Die Stange 1 ist im Querschnitt rechteckig ausgebildet. Die Stange 1 weist im Bereich
ihrer beiden Enden Ausnehmungen 6 auf. Der Bereich der Enden der Stange 1 ist derjenige
Bereich, der bei bestimmungsgemäßer Verbindung mit einer Hülse 4 in die Hülse 4 eingeschoben
ist. Die Stange 1 weist im Bereich jedes Endes 2 Ausnehmungen 6 auf, welche auf einander
gegenüberliegenden Großflächen der Stange 1 angeordnet sind. Die Stange 1 kann dadurch
entweder in beliebiger Ausrichtung mit der Hülse 4 verbunden werden, oder aber es
kann eine Verbindung mit der Hülse 4 an zwei Punkten erfolgen.
[0027] Die Ausnehmungen 6 weisen eine rechtwinklige Grundfläche auf. Die Ausnehmungen 6
erstrecken sich in die Stange 1 hinein. Die Tiefe der Ausnehmungen 6 kann in etwa
ein Drittel der Dicke der Stange 1 betragen.
[0028] In jede Ausnehmung 6 kann eine Befestigungsplatte 5 eingesetzt werden. Eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Befestigungsplatte 5 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Befestigungsplatte
5 weist eine Raumform und ein Volumen auf, welches in etwa der Raumform und dem Volumen
der Ausnehmung 6 entspricht. Die Befestigungsplatte 5 ist aus einem anderen Material
als die Stange 1 ausgebildet.
[0029] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Endstücks 2. Dieses besteht
aus der Hülse 4 einerseits und dem Flansch 3 andererseits. Der Flansch 3 dient der
Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle. Hierbei kann es sich beispielsweise
um die Schiene eines Gleises handeln. Der Flansch 3 weist hierzu Bohrungen 7 auf,
durch welche entsprechende Verbindungsmittel wie Schrauben, Bolzen, Niete und dergleichen
geführt werden können.
[0030] Die Hülse 4 ist stirnseitig auf den Flansch 3 stoßend mit diesem verschweißt. Die
Hülse 4 weist zwei Langlöcher 8 auf. Durch die Langlöcher 8 sind die Befestigungsplatten
5 einer in die Hülse 4 eingeschobenen Stange 1 zugänglich. Fig. 5 zeigt die Hülse
4 im Detail. Die Hülse 4 weist zudem eine Ausnehmung 9 auf. Diese ist in der mit dem
Flansch 3 zu verbindenden Stirnfläche ausgebildet. Die Ausnehmung 9 dient einer besonders
sicheren Verbindung zwischen der Hülse 4 und dem Flansch 3. Darüber hinaus fördert
sie eine Entwässerung.
[0031] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stange 1. Diese
ist wie zuvor beschrieben über Endstücke 2 mit je einer Zug- und Druckkraftquelle
(nicht dargestellt), insbesondere den Schienen eines Gleises, verbunden. An einem
der Endstücke 2 ist ein Gehäuse 10 angeordnet, welches elektrische Anschlusselemente
(nicht dargestellt) aufweist. Zusätzlich ist innerhalb der Stange 1 ein elektrischer
Leiter 11 angeordnet, welcher so in das Material der Stange 1 eingebettet ist, dass
er gegenüber den Endstücken 2 elektrisch isoliert ist. In der Ansicht gemäß Fig. 7
ist der Leiter 11 in der Realität nicht sichtbar, da er komplett in das Material eingebettet
ist. Lediglich zur besseren Anschauung ist der Leiter 11 in der Figur gestrichelt
dargestellt. Der in der Stange 1 isoliert verlaufende elektrische Leiter 11 stellt
eine elektrische Verbindung zu den Schienen zur Verfügung, wodurch diese elektrisch
leitend mit den Anschlusselementen des Gehäuses 10 verbunden werden können. Damit
stehen im Gehäuse 10 die elektrischen Anschlüsse für beide Schienen niederohmig zur
Verfügung. Die elektrische Verbindung zu den Schienen wird über in den Bohrungen 7
angeordnete Muttern 12 sichergestellt. Die Muttern 12, insbesondere der Größe M20,
sorgen für den elektrisch niederohmigen Übergangswiderstand. Dafür sind die Muttern
12 in der Anfasung gehärtet und aufgeraut, so dass sich der Kontakt zu den Schienen
insgesamt verbessert. Eine sehr gute elektrische Verbindung ist auch eine Verschweißung,
z. B. Punktschweißung des Flansches 3 mit der Schiene.
[0032] Die Herstellung einer gattungsgemäßen Vorrichtung geht wie folgt vonstatten.
[0033] In die Stange 1 werden die Ausnehmungen 6 gefräst. In die fertigen Ausnehmungen 6
werden jeweils Endstücke 2 eingesetzt. Anschließend wird auf jedes Ende der Stange
1 ein Endstück 2 aufgeschoben. Die Stange 1 ist dann mit jedem Ende in der Hülse 4
eines Endstücks 2 angeordnet. Die in die Stange 1 eingelegten Befestigungsplatten
5 sind durch die Langlöcher 8 der Hülsen 4 zugänglich. Die Befestigungsplatten 5 und
die Hülsen 4 sind aus dem gleichen Material, beispielsweise Edelstahl, ausgebildet.
Die Befestigungsplatten 5 und die Hülsen 4 können mit einander verschweißt werden.
Als besonders geeignet hat sich das Laserschweißen herausgestellt. Anschließend sind
die Befestigungsplatten 5 und die Hülsen 4 unlösbar miteinander verbunden.
[0034] Die Befestigungsplatten 5 bilden eine formschlüssige Verbindung mit der Stange 1.
Die Stange 1 kann dadurch nicht ohne die Befestigungsplatte 5 aus einer Hülse 4 herausgezogen
werden. Insofern sind im endfertig hergestellten Zustand auch die Stange 1 und die
Hülsen 4 unverlierbar miteinander verbunden. Der besondere Clou besteht darin, dass
es auf eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den Endstücken bzw. den Befestigungsplatten
und der Stange 1 nicht ankommt. Es können daher für die Stange 1 und die Endstücke
2 unterschiedlichste Materialien gewählt werden, welche unter Umständen durch stoffschlüssige
Maßnahmen gar nicht miteinander verbunden werden könnten.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Stange
- 2
- Endstück
- 3
- Flansch
- 4
- Hülse
- 5
- Befestigungsplatte
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Bohrung
- 8
- Langloch
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Gehäuse
- 11
- elektrischer Leiter
- 12
- Mutter
1. Elektrisch isolierendes Kraftübertragungsglied zur Aufnahme von Zug- und Druckkräften,
mit einer Stange (1), wobei an wenigstens einem Ende der Stange (1) ein Endstück (2)
zur Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) im Bereich ihrer Mantelfläche eine als Mulde dienende Ausnehmung (6)
aufweist, in welche Ausnehmung (6) eine Befestigungsplatte (5) eingesetzt ist, und
dass die in eine Hülse (4) des Endstücks (2) eingeschobene Stange (1) durch eine unlösbare
Verbindung zwischen der Befestigungsplatte (5) einerseits und der Hülse (4) andererseits
formschlüssig mit dem Endstück (2) verbunden ist.
2. Kraftübertragungsglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) einerseits und das Endstück (2) andererseits aus unterschiedlichen
Materialien ausgebildet sind.
3. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) aus einem elektrisch isolierenden Material ausgebildet ist.
4. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endstück (2) und/oder die Befestigungsplatte (5) aus Stahl ausgebildet ist.
5. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) aus Kunststoff oder aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff ausgebildet
ist.
6. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) einen elektrischen Widerstand von 1 Ohm pro 1 cm in Richtung ihrer
Längserstreckung aufweist.
7. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Endstück (2) ein Gehäuse (10) angeordnet ist, welches elektrische Anschlusselemente
aufweist.
8. Kraftübertragungsglied nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) einen in ihrem Inneren in Längsrichtung angeordneten elektrischen
Leiter (11) aufweist, welcher gegenüber dem Endstück (2) elektrisch isoliert ist.
9. Verwendung eines Kraftübertragungsglieds nach einem der vorangehenden Ansprüche als
Spurstange für Rillengleise.
10. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch isolierendenden Kraftübertragungsglieds
zur Aufnahme von Zug- und Druckkräften, wobei in der Mantelfläche einer Stange (1)
eine als Mulde dienende Ausnehmung (6) ausgebildet wird, wobei eine Befestigungsplatte
(5) in die Ausnehmung (6) eingesetzt wird, wobei die Stange (1) anschließend in eine
Hülse (4) eines Endstücks (2) zur Verbindung mit einer Zug- und Druckkraftquelle eingeschoben
wird, und wobei anschließend die Befestigungsplatte (5) mit der Hülse (4) unlösbar
verbunden wird, so dass das Endstück (2) formschlüssig mit der Stange (1) verbunden
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsplatte (5) mit der Hülse (4) verschweißt, insbesondere laserverschweißt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (6) in der Stange (1) spanabhebend ausgebildet, insbesondere durch
Fräsen ausgebildet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) elektrisch isolierend ausgebildet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (1) aus Kunststoff ausgebildet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Endstück (2) und/oder die Befestigungsplatte (5) aus Stahl ausgebildet wird.