[0001] Die Erfindung betrifft eine Entsorgungsstation gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1, wobei der Begriff Reisemobilie und dergleichen sehr weit zu verstehen ist, also
auch Wohnmobile, Caravans, Reisebusse, Sportboote, Yachten und dergleichen mobile
Einheiten betrifft, die entsprechende Kassetten für Fäkalien, Abfallwasser und dergleichen
aufweisen.
[0002] Bekanntermaßen sind Caravans, d.h. Reisemobile, Wohnwägen und dgl. mit sanitärtechnischen
und küchentechnischen Geräten und Anlagen ausgerüstet. Für die Aufnahme von Fäkalien
dienen hierbei Toiletten-Kassetten, die in eingesetztem Zustand unterhalb der WC-Schüssel
angeordnet sind. Die Kassetten sind über eine Öffnungsklappe von außen her zugänglich,
so dass eine mit Fäkalien gefüllte Kassette zum Zwecke der Entsorgung, d.h. Entleerung
und Reinigung, entnommen werden kann. Das Volumen derartiger Kassetten ist vergleichsweise
hoch und auf einen Bedarf von etwa zwei Tagen ausgelegt.
[0003] Zwar sind heutzutage die Caravan-Plätze entsprechend modern ausgerüstet mit Sanitärbereich
einschließlich Toiletten und Duschen, Restaurantbetrieb und dergleichen mehr, jedoch
bereitet nach wie vor die Entsorgung Kopfzerbrechen.
[0004] Bis dato erfolgte im allgemeinen die Entsorgung der Toiletten-Kassetten an einem
gesonderten Bereich eines Caravan-Platzes, indem die Toiletten-Kassetten über ihren
Entleerungsstutzen in eine Leitung entleert werden, die an einer separaten Säule vorgesehen
ist. Nach dem Entleeren kann die Kassette mit Reinigungswasser gefüllt und erneut
entleert werden, so dass ein nachfolgender Reinigungsvorgang der Kassette stattfindet,
bevor sie über die Versorgungsklappe am Reisemobil wieder im Toilettenbereich unterhalb
der WC-Schüssel angeordnet wird.
[0005] Diese Art der Entsorgung ist mühsam, hygienisch nicht einwandfrei und vor allem auch
unvermeidbar mit entsprechender Geruchsbelästigung verbunden. Diese Art der Versorgung
führt es auch mit sich, dass die hierfür vorgesehenen zentralen Säulen sehr oft verschmutzt
sind, was teilweise zu ekelerregenden Zuständen führen kann und nicht gerade ein Vorzeichen
für einen von einem Urlauber anzusteuernden Caravan-Platz darstellt.
[0006] Demzufolge ist dringend Abhilfe geboten, indem eine Entsorgungsstation geschaffen
wird, die in einfacher und zuverlässiger sowie hygienisch einwandfreier Weise eine
Entsorgung derartiger Toiletten-Kassetten von Caravans und dgl. ermöglicht. Nach einem
weiteren Aspekt soll die Entsorgung insbesondere geruchsfrei erfolgen können. Auch
eine einfache Reinigung soll gewährleistet sein.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 enthaltenen Merkmale gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmalen gekennzeichnet.
[0008] Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Aufnahmestutzen, der zur Aufnahme der Kassette
über deren Entleerungsstutzen dient, der in den Aufnahmestutzen eingesteckt wird,
verschwenkbar an einer zur Kanalisation oder einem Tank führenden Sammelleitung gelagert.
Insbesondere ist der Aufnahmestutzen aus einer im wesentlichen horizontalen bzw. allenfalls
leicht gekippten Aufnahmeposition, in der eine selbsttätige Entleerung der Kassette
nicht möglich ist, in eine Kippstellung überführbar, in der die im Aufnahmestutzen
eingesteckte Kassette entsprechend schräg gestellt ist, so dass diese in einfacher
Weise selbsttätig entleert werden kann, sobald eine Entlüftungsöffnung an der Kassette
geöffnet wird. Durch die Entlüftungsöffnung wird ein Entstehen von Unterdruck verhindert,
so dass die Fäkalien nach Abnehmen des Deckels vom Entleerungsstutzen über den dann
offenen Entleerungsstutzen nach unten hin über die Sammelleitung abgeführt werden
können. Diese Handhabung ist denkbar einfach. Vom Entleerungsstutzen muss lediglich
der Deckel abgenommen, die Kassette mit dem Entleerungsstutzen in den Aufnahmestutzen
gesteckt, die Kassette dann mit dem Aufnahmestutzen nach oben in die Kippstellung
verschwenkt werden, so dass dann eine rasche und saubere Entleerung der Fäkalien über
die Sammelleitung möglich ist.
[0009] In diesem Zusammenhang ist es insbesondere zweckmäßig, wenn der Aufnahmestutzen so
ausgebildet ist, dass beim Einströmen der Fäkalien aus der Kassette Umgebungsluft
über geeignete Öffnungen angesaugt wird, da durch diesen Luftsog eine Geruchssperre
gebildet wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Innendurchmesser des Aufnahmestutzens
etwas größer ausgelegt ist als der Außendurchmesser des Entleerungsstutzens der Kassette,
so dass zwischen Aufnahmestutzen und darin eingestecktem Entleerungsstutzen ein offener
Luftspalt verbleibt. Wird der Aufnahmestutzen mit der eingesteckten Kassette nach
oben in die Kippstellung verschwenkt, dann wird bei der Entleerung durch den Fäkalienstrom
Luft aus der Umgebung in den Spalt angesaugt und nach unten in die Sammelleitung mitgerissen,
wodurch zwangsweise eine sehr zuverlässige und wirksame Geruchssperre entsteht. Das
heißt, während des Entleerungsvorgangs kann keinerlei Geruch nach außen hin mehr abströmen,
so dass eine geruchsfreie Entleerung derartiger Fäkalienbehälter möglich ist. Es ist
zweckmäßig, dass ein Ringspalt zwischen Aufnahmestutzen und Entleerungsstutzen gebildet
wird, der sich günstig für einen gleichmäßig ausgebildeten Sog in Richtung Sammelleitung
auswirkt. Hierzu kann bedarfsweise ein Adapterelement vorgesehen sein, beispielsweise
eine Hülse mit Radialrippen, die ein zentrisches Einstecken des Entleerungsstutzens
ermöglicht oder es sind Zentrierrippen, Stege oder dergleichen am Einlass des Aufnahmestutzens
hierfür vorgesehen. Eine derartige Zentrierung lässt sich auch auf unterschiedliche
Weise erreichen und ist bedarfsweise durchaus zweckmäßig, um einen Ringspalt zu gewährleisten.
Alternativ kann auch ein Adapterstück auf den Entleerungsstützen gesteckt werden,
welches nach außen vorstehende Radialrippen zur Anlage in den Innenumfang des Aufnahmestutzens
aufweisen. Sind die Radialrippen aus deformierbarem Material, dann kann auch eine
gute Durchmesserüberbrückung zwischen Aufnahmestutzen und Entleerungsstutzen gewährleistet
werden, falls Entleerungsstutzen mit unterschiedlichen Durchmessern verwendet werden.
[0010] In zweckmäßiger Weise weist die Entsorgungsstation einen Hahn oberhalb eines von
einer Stirnwand der Entsorgungsstation vorspringenden Beckens auf, der derart zweckmäßigerweise
gegenüber dem Aufnahmestutzen ausgerichtet ist, dass in abgeschwenkter Stellung des
Aufnahmestutzens eine daran angeordnete Kassette mit ihrer Einfüllöffnung unterhalb
des Hahns zu liegen kommt und deswegen die Kassette schnell und einfach mit Reinigungswasser
gefüllt werden kann. Nach Füllen der Kassette mit Reinigungswasser wird diese wieder
nach oben geschwenkt, so dass die Kassette erneut entleert und dann abgeschwenkt und
vom Aufnahmestutzen abgezogen werden kann. Nach Verschließen des Entleerungsstutzens
mit dem Deckel kann die Kassette dann wieder in das Wohnmobil eingesetzt werden.
[0011] Zweckmäßigerweise ist die Entsorgungsstation in Art eines Schranks oder eines vergleichbaren
Kompartments, das kann auch ein Gebäude aus Mauerwerk oder Holz, etwa ein Schuppen,
gebildet sein. Im Falle eines Schrankes ist dieser vorzugsweise in Blechbauweise ausgeführt.
Innerhalb des Schrankes kann ferner ein Spülkasten aufgenommen sein, der zur Reinigung
der Sammelleitung nach Entleerung der Kassette dient. Der Spülkasten kann hierbei
beispielsweise über einen Druckknopf betätigt werden, so dass Reinigungswasser aus
dem Kasten in die Sammelleitung gelangt und diese nach erfolgter Entsorgung spült.
Der Spülkasten ist analog eines Toilettenspülkastens ausgebildet, d.h. mit einem Schwimmer
oder dgl. versehen, so dass nach Entleeren des Spülkastens dieser über eine zentrale
Wasserzufuhr erneut mit Reinigungswasser gefüllt werden kann. Zweckmäßigerweise erfolgt
die Betätigung des Spülkastens über einen an einer Stirnwand der Entladungsstation
bzw. des Schrankes angeordneten Druckknopf.
[0012] Das an der Stirnwand des Schrankes vorgesehene Becken kann mit einem trichterartigen
Deckel geschlossen werden, der als Auffangbecken dient, damit leicht entnehmbar und
somit leicht zu reinigen ist. Abwasser, insbesondere Fäkalien, die versehentlich beim
Entleeren infolge unachtsamer Handhabung herausschwappen, werden im Auffangbecken
bzw. im trichterartigen Deckel aufgefangen und können über eine vorzugsweise zentrale
Auslassöffnung in Richtung Sammelleitung abgeführt werden.
[0013] Zweckmäßigerweise ist zur Meidung von Geruchsbelästigungen am freien Rohrende des
Auslassstutzens 42, an dem zum Zweck der Entsorgung die Toiletten-Kassette angedockt
bzw. angesteckt wird, eine Verschlusskappe vorgesehen, welche das freie Rohrende des
Stutzens schließt. Zum Zweck der Entsorgung kann die Verschlusskappe manuell hochgeklappt
werden, wozu sie im oberen Bereicht am Stutzen angelenkt und im übrigen zweckmäßiger
Weise durch eine Feder vorgespannt ist, so dass die nach oben in die Entsorgungsstellung
verschwenkte Verschlusskappe nach Abnahme der Toiletten-Kassette selbsttätig in Schließstellung
nach unten verschwenkt und damit den Austritt des Ausgangsstutzens verschließt.
[0014] Ferner ist es zweckmäßig, einen Rückholmechanismus vorzusehen, um das zur Entleerung
der angedockten Toiletten-Kassette hochgeschwenkte Einlassrohr bzw. den hochgeschwenkten
Ausgangsstutzen wieder nach unten in seine Ruhestellung zu verschwenken, wo das Andocken
bzw. die Wegnahme der Toiletten-Kassette erfolgt. Dies ist deswegen zweckmäßig, weil
dadurch verhindert wird, dass der nächste Nutzer versehentlich die Toiletten-Kassette
versucht, auf das hochgeschwenkte Rohr bzw. den hochgeschwenkten Auslassstutzen zu
stecken, mit der Gefahr, dass dann Abwasser versehendlich bereits ausläuft. Der Rückholmechanismus
ist zweckmäßigerweise durch eine Feder gebildet, wie etwas eine Gasdruckfeder oder
eine Schenkelfeder, um nur Beispiele von geeigneten Federn zu nennen.
[0015] Zweckmäßigerweise ist der Schrank in zwei Kammern unterteilt, wobei in einer der
beiden Kammern der Spülkasten untergebracht ist und in der anderen Kammer im Bereich
des Bodens ein weiteres Auffangbecken. In dieser Kammer mit dem Auffangbecken ist
auch ein Anschluss des Wasserhahns mit der zentralen Wasserzufuhr vorgesehen, so dass
beliebig Reinigungswasser gezapft werden kann. Ferner ist in diesem Schrank bzw. dieser
Kammer des Schrankes eine Aufhängvorrichtung für das Aufhängen eines Schlauches vorgesehen,
der über einen Anschluss mit Wasser gespeist werden kann. Der Schlauch kann dann zu
Reinigungszwecken verwendet werden.
[0016] Bei Verwendung der Entsorgungsstation in kälteren Zonen ist es bevorzugt, auch eine
entsprechende Bereitstellung der Entsorgungsstation für den Winterbetrieb zu ermöglichen.
Hierzu ist zweckmäßigerweise eine Beheizung vorgesehen, mit der insbesondere der Schrank,
die Leitungen und die übrigen Anlagenelemente beheizt werden können, so dass auch
unter Frostbedingungen ein einwandfreier Betrieb ermöglicht ist. Zweckmäßigerweise
können hierbei die Leitungen isoliert sein, ebenso wie die Schrankwände und Türen.
Bei Heizungen können die Leitungen beispielsweise mit Heizbändern umwickelt sein.
Vorzugsweise erfolgt die Beheizung elektrisch, wobei es auch zweckmäßig sein kann,
ein oder mehrere Solarmodule der Station beizukoppeln. Im Falle der Beheizung ist
es zweckmäßig, eine Regelung über Thermostate vorzusehen. Beim Einsatz der Entleerungsstation
in Kältezonen versteht es sich von selbst, dass im übrigen die zur Kanalisation führenden
Leitungen entsprechend frostgeschützt tief im Boden verlegt sind. Dies gilt auch für
den zentralen Behälter, in den ggf. die Sammelleitung mündet.
[0017] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren für die Entsorgung von Toiletten-Kassetten
von Reisemobilen, Wohnwägen und dgl., wobei eine mit Fäkalien gefüllte Toiletten-Kassette
vom Caravan bzw. Wohnwagen entfernt und in den abgeschwenkten Aufnahmestutzen der
Entsorgungsstation eingesteckt und dann mit dem Aufnahmestutzen nach oben in eine
Kippstellung überführt wird, so dass eine Entleerung der Kassette über die Sammelleitung
möglich ist. In einem weiteren Schritt kann nach Absenken der Kassette in die Ausgangsposition
diese mit Reinigungswasser gefüllt werden, um die von Fäkalien entleerte Kassette
zu reinigen. Sobald die Kassette mit Wasser gefüllt ist, wird die Kassette erneut
in Kippstellung mit dem schwenkbar gelagerten Aufnahmestutzen verschwenkt, so dass
das Reinigungswasser entleert werden kann. Nach Absenken des Aufnahmestutzens in die
Ausgangsposition, in welcher sich die Kassette im wesentlichen in horizontaler Lage
in eingesteckter Stellung befindet, zumindest in so einer Lage, die eine Entleerung
über den Entleerungsstutzen nicht ermöglicht, kann die Kassette abgezogen, der Entleerungsstutzen
mit einem Deckel verschlossen und die Kassette wieder in den Caravan umgesetzt werden.
Daraufhin erfolgt zweckmäßig ein Spülvorgang der Sammelleitung, in dem durch Betätigung
des Spülkastens entsprechend Reinigungswasser in die Sammelleitung geführt wird. Ferner
betrifft die Erfindung auch eine Toiletten-Kassette, die für den Einsatz in einer
Entsorgungsstation gerüstet ist und insofern innerhalb eines Systems aus Entsorgungsstation
mit Toiletten-Kassette genutzt wird.
[0018] Damit ist eine einfache und vor allem sicherere und hygienische Entsorgung von Toiletten-Kassetten
möglich, wobei die Handhabung sehr einfach und auch von einem ungeübten Benutzer ohne
weiteres vorgenommen werden kann. Er muss lediglich die Kassette über den Entleerungsstutzen
in den Aufnahmestutzen stecken, diesen hochklappen, so dass die Entleerung erfolgt.
Die gleichen Schritte sind dann mit einem oder möglicherweise auch zwei weiteren Reinigungsvorgängen
der Kassette zu vollziehen. Überdies sind alle Elemente der Station kompakt in einer
Baueinheit angeordnet, können leicht gehandhabt und gewartet und im übrigen auch sehr
leicht und schnell gereinigt werden.
[0019] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Entsorgungsstation
anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen in rein schematischer Darstellung:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung einer in Form eines Schranks ausgelegten Entsorgungsstation
in Vorderansicht,
- Fig. 2:
- eine gleichfalls perspektivische Darstellung der Entsorgungsstation in Ansicht von
der Rückseite her,
- Fig. 3:
- eine Stirnansicht der in Fig. 1 dargestellten Entsorgungsstation,
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht der Entsorgungsstation,
- Fig. 5:
- eine Schnittansicht der Entsorgungsstation gemäß Schnittlinie AA in Fig. 4, sowie
- Fig. 6:
- eine rein schematische Darstellung nur von Teilen der Entsorgungsstation mit angeschlossener
Toiletten-Kassette,
- Fig. 7:
- eine Teilansicht eines Aufnahmestutzens mit darin eingeführtem Entleerungsstutzen
mit einem Schnitt in der oberen Hälfte zur Darstellung eines Adapterelements,
- Fig. 8:
- eine Stirnansicht des Adapterelements nach Fig. 7,
- Fig. 9:
- eine perspektivische Teilansicht eines Rückholmechanismus,
- Fig. 10:
- eine weitere Darstellung gemäß Figur 9,
- Fig. 11:
- eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Rückholmechanismus in Form einer
Gasdruckfeder sowie
- Fig. 12:
- eine weitere Ansicht der Ausführungsform nach Figur 11, jedoch aus einem anderen Blickwinkel
[0020] Die in den Figuren dargestellte Entleerungsstation ist in einem Schrank 10 angeordnet,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel in Blechbauweise erstellt ist und eine Vorderwand
12 aufweist, von der ein im unteren Bereich des Schranks 10 bzw. Vorderwand 12 angeordnetes
Becken 14 nach vorne vorsteht.
[0021] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schrank 10 in Blechbauweise erstellt,
was aber nicht zwingend ist. Die Entsorgungsstation könnte genauso gut in einem gemauerten
Kompartement oder in oder an einem Gebäude angeordnet sein, wobei auch die Materialwahl
geeignet getroffen werden kann.
[0022] Im Becken 14 kann ein beckenartiger Auslauftrichter 16 mit einer zentralen Auslassöffnung
am Trichterboden vorgesehen sein. Der Trichter 16 ist dabei ein Einsetzteil, welches
aus dem Becken bedarfsweise herausgehoben werden kann.
[0023] Wie sich am besten aus Fig. 2 ergibt, ist der Schrank mit zwei Schrankflügeln 18,
19 versehen, die schwenkbar an einer Trennwand 20 angelenkt sind, welche den Schrank
10 in eine linke Kammer 22 und eine rechte Kammer 23 unterteilt. In der rechten, hier
etwas breiter ausgelegten Kammer 23 befindet sich im oberen Bereich ein groß dimensionierter
Spülkasten 24 mit einem Auslassrohr 26, der ähnlich einem Toiletten-Spülkasten funktioniert,
also mit einem Wasserzulauf und einem Schwimmer versehen ist, so dass nach Entleeren
des Spülkastens 24 der Behälter 24 wieder gefüllt wird. Das Aufnahmevolumen des Behälters
24 kann geeignet gewählt werden. In einer praxisgerechten Ausführungsform umfasst
der Behälter 9 bis 12 Liter Wasser, wobei diese Angabe nicht beschränkend ist. Der
Spülkasten kann aus Blech oder aus Kunststoff bzw. einem anderen geeigneten Material
hergestellt sein.
[0024] Fig. 3 zeigt die Stirnansicht der Entsorgungsstation analog Fig. 1, wobei die Stirnwand
12 mit Piktogrammen in Form von Zahlen, einer Pfeilrichtung und einem tropfenden Wasserhahn
versehen ist, wodurch dem Benutzer der Entsorgungsstation eine Anweisung zur Vornahme
der Entsorgung gegeben wird, worauf noch später eingegangen wird. An der Stirnwand
12 des Schranks 10 befindet sich ferner eine Betätigungseinrichtung für den Spülkasten
24, der hier als Druckknopf 27 ausgebildet ist, der in die Stirnwand 12 eingelassen
und von einer Blende 28 umgeben ist. Durch Betätigung des Druckknopfes 27 kann der
Spülkasten 24 entleert werden.
[0025] Von der Oberseite 30 des Beckens 14 steht eine Sammelleitung 32 nach oben vor, von
der nur ein Teil dargestellt ist. Der Rest der Sammelleitung ist durch die Linie 34
angedeutet. Diese führt zu einem unter Flur gelegten Sammeltank 36, der vornehmlich
frostsicher gelagert ist und mit der Kanalisation zweckmäßigerweise verbunden ist.
Der Behälter 36 ist nur als Blockschaltbild dargestellt.
[0026] An der Vorderwand 12 ist ferner auch ein Wasserhahn 38 vorgesehen, der nach außen
vorsteht und dessen Wasserzufuhr durch ein Schaltelement, hier einen Drehknauf 39,
geregelt werden kann. Der Wasserhahn 38 ist mit einer zentralen Wasserzufuhrleitung
verbunden und darüber gespeist, wobei diese Zuführelemente als an sich bekannt nicht
zeichnerisch dargestellt sind. Es genügt der Hinweis, dass über den Wasserhahn 38
entsprechend Wasser von der zentralen Wasserzufuhr gezapft werden kann, und zwar durch
Betätigung des Drehknaufes 39. Selbstverständlich sind auch andere Schaltglieder in
geeigneter Weise möglich.
[0027] Wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht, ist oberhalb des Sammelrohres 32 ein gekrümmter
Rohrstutzen 40 angeordnet, an dem ein ebenfalls gekrümmter Aufnahmestutzen 42 angeordnet
ist. In beiden Fällen beträgt die Krümmung zweckmäßigerweise im Wesentlichen 90°.
Bedarfsweise kann es zweckmäßig sein, am freien Ende des Aufnahmestutzens 42 für den
Kassettenanschluss, wie bei 43 in Fig. 3 angedeutet, eine federnd vorgespannte Verschlusskappe
vorzusehen, die in Ruhestellung das Ende des Stutzens 42 schließt und zum Zweck der
Eintragung manuell hochgeklappt werden kann. Nach Abnahme der Kassette wird die Kappe
43 wieder in Schließstellung durch die Federvorspannung zurückgeschwenkt. Wesentlich
für die Entsorgungsstation ist, dass der Aufnahmestutzen 42 über ein Schwenklager
44 am Rohrstutzen 40 aufgenommen ist, derart, dass der Aufnahmestutzen 42 um eine
Achse C verschwenkt werden kann. Die Schwenkrichtung bzw. Drehrichtung ist in Fig.
1 mit Pfeil D bezeichnet. Dadurch kann, wie später noch näher erläutert wird, der
Aufnahmestutzen 42 gemäß Fig. 3 aus der durch die strichpunktierte Linie 46 dargestellten
Aufnahmeposition in eine ebenfalls durch eine strichpunktierte Linie 47 dargestellte
Entleerungsposition verschwenkt werden (und wieder zurück). Als Schwenklager 44 kann
jedes geeignete Schwenklager gewählt werden, im einfachsten Fall eine konventionelle
Blechschelle, wie sie zum Verbund von beispielsweise zwei Regenwasserrohren verwendbar
ist. Bedarfsweise ist auch der Rohrstutzen 40 am Sammelrohr 32 verschwenkbar angelenkt,
so dass der Aufnahmestutzen 42 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung nach vorne
ausschwenkbar ist, insbesondere wenn der im Becken 14 aufgenommene Trichter 16 herausgehoben
oder gereinigt werden soll.
[0028] Aus der Rückansicht in Fig. 5 ist wiederum der Spülkasten 24 in der rechten Kammer
23 ersichtlich, dessen Ablaufrohr 26 über wiederum eine rein schematisch dargestellte
Leitung 48 mit der nach unten zum Tank 36 abführenden Sammelleitung 34 verbunden ist.
Aus der Rückansicht in Fig. 5 ist auch der im Becken 14 angeordnete Trichter 16 mit
seiner zentralen Auslassöffnung 49 ersichtlich wie ebenso ein weiterer Trichter 50
mit einer ebenfalls zentralen Auslassöffnung 52. Das Becken oder der Trichter 50 sind
hierbei in der linken Kammer 22 angeordnet. Von den Auslassöffnungen 49 und 52 führen
hier wiederum nur rein schematisch angedeutete Leitungen 54 und 56 in Richtung auf
die Sammelleitung 34. Im dargestellten Ausführungsbeispiel können die Leitungen 54
und 56 ineinander münden und über eine gemeinsame Leitung 58 zur Sammelleitung 34
führen. Zweckmäßigerweise sind in den Leitungen 54 und 56 Syphons angeordnet, wobei
im dargestellten Verbund der beiden Leitungen 54 und 56 es genügen würde, einen hier
als Blockschaltbild dargestellten Syphon 60 in der Leitung 58 anzuordnen. Hierbei
kann jeder geeignete Syphon verwendet werden, der verhindert, dass Geruch aus der
Sammelleitung 34 in Richtung auf die beiden Becken 16 und 50 gelangt. Bedarfsweise
können entsprechende Syphons auch in den anderen Leitungen vorgesehen sein. Im Schrank
22 ist zweckmäßigerweise auch eine Aufhängvorrichtung für einen Schlauch vorgesehen
(hier nicht dargestellt), der ebenfalls an einer zentralen Wasserzufuhr angeschlossen
und über einen Hahn geöffnet werden kann. Der Schlauch dient für die Reinigung der
Becken 16 und 52 sowie auch des Schranks bzw. der Vorfläche des Schranks. Die beiden
Schrankflügel 18 und 19 sind zweckmäßigerweise verschließbar, so dass unbefugten Personen
ein Zutritt in das Innere der beiden Kammern 22 und 23 nicht möglich ist.
[0029] Je nachdem, in welchen Gefilden die Entsorgungsstation angeordnet ist, wird der Schrank
einschließlich aller Leitungen frostsicher ausgelegt. Hierbei kann eine übliche Beheizung,
insbesondere elektrische Beheizung vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise sind hierbei
auch die Leitungen wärmeisoliert und ggf. auch selbst beheizbar, etwa durch umwickelte
Heizbänder oder Widerstandserhitzung, was, da allgemein bekannt, hier nicht im einzelnen
gezeigt und beschrieben werden muss. Wichtig ist, dass je nach Ort der Anordnung der
Entsorgungsstation eine entsprechend frostsichere Auslegung mit üblichen Ausrüstungen
zweckmäßigerweise erfolgt. Bei einer Anordnung der Station in südlichen frostfreien
Gefilden wäre eine solche Zusatzausrüstung nicht erforderlich.
[0030] Im übrigen funktioniert die Entsorgungsstation wie folgt. Aus einem Caravan wird
die dort allgemein über eine Öffnungsklappe zugängliche und unterhalb der WC-Schüssel
angeordnete Toiletten-Kassette vom Benutzer herausgenommen und mit ihrem Entleerungsstutzen
62, wie in Fig. 6 schematisch dargestellt, in den Aufnahmestutzen 42 eingesteckt.
Die Toiletten-Kassetten sind hierbei in der Regel standardisiert, was insbesondere
auch für den Entleerungsstutzen 22 der Kassette 64 gilt, der nur als Beispiel in Fig.
6 dargestellt ist.
[0031] Zweckmäßigerweise sind hierbei der Innendurchmesser des Aufnahmestutzens 42 und der
Außendurchmesser des Entleerungsstutzens 62 derart aufeinander abgestimmt, dass nach
dem Einstecken des in Fig. 6 teilweise strichliert dargestellten Entleerungsstutzens
62 der Kassette 64 ein freier Ringspalt verbleibt.
[0032] Zum Zwecke des Entleerens der Kassette 64 von den darin befindlichen Fäkalien wird
die in den Aufnahmestutzen eingesteckte Kassette 64 nach oben mitsamt dem Aufnahmestutzen
42 um die Schwenkachse C nach oben verschwenkt, und zwar aus der in Fig. 3 mit 46
bezeichneten Aufnahmeposition in die mit 47 bezeichnete Entleerungsstation, die auch
durch die strichlierte Linie 47 in Fig. 6 angedeutet ist. In dieser Stellung wird
die Toiletten-Kassette 64 entlüftet, wozu üblicherweise ein Druckventil bzw. ein Druckknopf
an der Kassette vorhanden ist, was zur Folge hat, dass der Inhalt der Kassette 64
über den in den Aufnahmestutzen 42 gesteckten Entleerungsstutzen 62 nach unten abströmt,
und zwar über das Rohr 40, das Sammelrohr 32 in die Sammelleitung 34 und von dort
zum Zentraltank 36. Der aus der Kassette 64 hierbei abströmende Fäkalienstrom reißt
infolge des vorhandenen Ringspalts Umgebungsluft mit, so dass ein in Richtung zur
Sammelleitung 34 gerichteter Sog im Einsteckbereich der Kassette am Aufnahmestutzen
sich einstellt, was in sehr wirksamer Weise einen Geruchsaustritt während der Entleerungsphase
verhindert. Dies ist von erheblichem Vorteil und wird durch einfache bauliche Maßnahmen
bewerkstelligt. Nach dem Entleeren der Kassette 64 wird diese wieder nach unten um
die Achse C in Richtung Entleerungsposition gemäß Linie 46 in Fig. 3 verschwenkt.
In dieser Stellung kann durch Drehung des Drehknaufes 39 der Wasserhahn 38 geöffnet
werden, so dass die leere Kassette 64 mit Reinigungswasser gefüllt werden kann. Nach
erfolgter Füllung der Kassette 64 wird die Einfüllöffnung der Kassette 64 wieder mit
einem Deckel verschlossen und wird dann wiederum die noch über den Entleerungsstutzen
62 in den Aufnahmestutzen 42 gesteckte Kassette 64 nach oben in die Entleerungsstellung
geschwenkt, so dass nunmehr das Reinigungswasser aus der Kassette nach unten strömen
kann. Dadurch erfolgt die Reinigung der Kassette. Auch bei diesem Reinigungsvorgang
stellt sich die Sogwirkung infolge des Ringspalts zwischen Innendurchmesser/Aufnahmestutzen
und Außendurchmesser/Entleerungsstutzen 62 ein, so dass ein Geruchsaustritt aus der
abführenden Leitung verhindert wird. Danach kann die leere Kassette 64 wieder entnommen,
d.h. mit dem Entleerungsstutzen vom Aufnahmestutzen 42 der Entsorgungsstation abgezogen
werden und wird dann der Entleerungsstutzen 62 wieder mit seinem Deckel verschlossen,
der hier nicht dargestellt ist. Selbstverständlich muss der Deckel vor dem Einstecken
des Entleerungsstutzens in den Aufnahmestutzen abgenommen werden, so dass eine Entleerung
der Kassette möglich ist. Dies ergibt sich aber zwangsläufig dadurch, dass der Deckelaußendurchmesser
stets größer als der Innendurchmesser des Aufnahmestutzens ist, also zwangsweise für
den Entleerungsvorgang abgenommen werden muss.
[0033] Selbstverständlich kann über den Wasserhahn 38 bei Betätigung des Drehknaufs 39 dann
auch das Becken 16 gereinigt werden, falls beim Hantieren der Kassette Fäkalien, etwa
durch unachtsame Handhabung, in den beckenförmigen Trichter 16 eingelaufen sind.
[0034] Im übrigen wäre eine weitere Reinigung über den vorbeschriebenen Schlauch möglich,
der in der linken Kammer 22 des Schranks 10 angeordnet ist. Da der Trichter 16 aus
dem Becken 14 rausgehoben werden kann, ist auch eine einfache Reinigung des Beckens
14 möglich. Da zweckmäßigerweise auch in der Sammelleitung 34 ein Syphon vorgesehen
sein kann, ist ein Geruchaustritt aus der Sammelleitung nach außen hin nicht möglich,
also auch dann, wenn keine Kassette vorgesehen ist.
[0035] Nach dem Entleeren der Toiletten-Kassette kann durch Betätigung des Druckknopfes
27 der Spülkasten betätigt werden, so dass die Sammelleitung 34 durch das Reinigungswasser
im Spülkasten gereinigt werden kann. Dieser Spülvorgang sollte nach jeder Kassettenentleerung
stattfinden. Deswegen sind an der Stirnwand auch entsprechende Piktogramme vorgesehen.
So weist die Zahl 1 auf die Aufnahmeposition hin. Diese ist durch die in Fig. 1 dargestellte
Lage des Aufnahmestutzens 42 dargestellt. Die Zahl 2 zeigt dem Benutzer an, dass die
Kassette mit dem Aufnahmestutzen 42 um das Schwenklager nach oben bis in die Position
2 verschwenkt werden soll. Die Zahl 3 verdeutlicht dem Benutzer, dass nach der Entleerung
der Kassette diese wieder nach unten geschwenkt werden muss, wobei dann zwangsweise
aufgrund der Positionierung des Wasserhahns 38 in Richtung auf den Aufnahmestutzen
42 die Kassette mit ihrer Füllöffnung unter dem Wasserhahn 38 liegt, so dass mittels
des Drehknaufs 39 eine Zufuhr von Wasser in die Kassette erfolgen kann. Die Zahl 4
symbolisiert, dass nach erfolgter Entleerung der Kassette um das Reinigungswasser
dann der Druckknauf 27 zur Spülung der Sammelleitung 37 betätigt wird.
[0036] Da die Toiletten-Kassetten weitgehend standardgemäß ausgerüstet sind, also die Entleerungsstutzen
einen vorgegebenen Außendurchmesser aufweisen, verbleibt stets ein Ringspalt zwischen
Aufnahmestutzen 42 und Entleerungsstutzen 62 für die Einstellung des geruchsverhindernden
Sogs. Sollte aus irgendeinem Grunde eine Toiletten-Kassette mit einem Entleerungsstutzen
62 verwendet werden, dessen Durchmesser abweicht vom Standard, dann kann mittels eines
Adapterrohres, welches auf den Entleerungsstutzen 62 oder bedarfsweise in den Aufnahmestutzen
42 steckbar ist, der Übergang in Richtung auf den gewünschten Ringspalt angepasst
werden. In einer praktischen Ausführungsform beträgt der Innendurchmesser des Aufnahmestutzens
42 71 mm und der Außendurchmesser des Entleerungsstutzens der Kassette 68 mm, so dass
bei einem zentralen Einstecken ein Ringspalt in der Breite von 1,5 mm rundum verbleibt,
was zweckmäßig für die Einstellung des Sogs ist.
[0037] Infolge der Isolierung und Beheizung der Leitungen ist ein Winterbetrieb der Entsorgungsstation
jederzeit sicher gestellt. Selbstverständlich ist es zweckmäßig, die Heizung wasserresistent
auszulegen, so dass diese durch Wasserzutritt, etwa beim Reinigungsprozess, nicht
beeinträchtigt wird. Es bedarf keiner gesonderten Darlegung, dass die Heizung durch
Thermostate und dergleichen geeignet überwacht wird. Zweckmäßigerweise erfolgt die
Beheizung über Elektroheizungen, wozu beispielsweise auch die Leitungen mit Heizbändern
umwickelt sein können. Allerdings sind auch alternative Beheizungen möglich, insbesondere
eine Beheizung über ein angeschlossenes Solarmodul, so dass die Elektroheizung während
Schönwetterperioden mit Strom über das Solarmodul gespeist werden kann.
[0038] Ebenfalls nicht beschrieben, aber bedarfsweise anwendbar, ist die Auslegung der Entsorgungsstation
über entsprechende Münzeinwurfschlitze, so dass darüber die Wasserentnahme geregelt
werden kann. Dies betrifft insbesondere die Wasserzufuhr über den Hahn 38.
[0039] Die Blechbauweise für die Entsorgungsstation mit einem Schrank mit entsprechenden
Schrankflügeln ermöglicht eine Mobilität der Anlage, die dadurch im übrigen auch leichter
aufgestellt und installiert werden kann. Alle wesentlichen Elemente sind ohne weiteres
nach Öffnen der Schrankflügel zugänglich, so dass Wartungsarbeiten einfacher ausgeführt
werden können. Infolge der beiden Becken ist auch eine einwandfreie Abfuhr ermöglicht.
Die Entsorgungsstation zeichnet sich insgesamt durch einen einfachen Aufbau aus, ist
einfach zu betätigen und insgesamt gegen Geruchsaustritt geschützt und gesichert.
[0040] In der Aufnahmeposition befindet sich, wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, die
Kassette in einer im wesentlichen horizontalen, allenfalls leicht geneigten Position,
dergestalt, dass jedenfalls in dieser Aufnahmeposition Fäkalien aus der Kassette nicht
über den Entleerungsstutzen 62 nach Abnehmen des Deckels ausströmen können, vielmehr
ein Hochkippen erforderlich ist.
[0041] Anhand der Figuren 7 und 8 wird ein geeignetes Adapterelement dargestellt, welches
zum Einen eine Zentrierung des eingesetzten Entleerungsstutzens 62 zur Bildung eines
rundum laufenden Ringspaltes ermöglicht und zum anderen bedarfsweise auch eine Überbrückung
unterschiedlicher Durchmesser von Entleerungsstutzen 62. Normalerweise sind deren
Außendurchmesser standardisiert. Bei Durchmesserabweichungen könnte jedoch ein Adapterelement
70 verwendet werden, welches am vorderen Ende des Aufnahmestutzens 42 einsteckbar
ist und aus einer Hülse aus Blech oder Kunststoff gebildet ist, welches innen geeignet
mit nach innen vorspringenden Radialrippen 72 versehen ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind vier über den Umfang verteilt angeordnete Rippen 72 vorgesehen, was aber nicht
zwingend ist. Es können beispielsweise auch drei Rippen oder mehr als drei oder vier
Rippen Verwendung finden. Bedarfsweise könnten die Rippen 72 unmittelbar am vorderen
Ende des Aufnahmestutzens angeordnet sein, insbesondere wenn die Rippen oder Stege
72 flexibel ausgebildet sind, um ein Überbrücken des Aufnahmestutzens 42 gegenüber
Entleerungsstutzen 62 mit unterschiedlichen Außendurchmessern zu ermöglichen.
[0042] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das hülsen- oder buchsenförmige Adapterelement
70 gegen eine Innenschulter 74 des Aufnahmestutzens 42 gestellt, so dass mit Einstecken
des Entleerungsstutzens 62 jedenfalls verhindert wird, dass zugleich das Adapterelement
70 zu weit in den Aufnahmestutzen 42 geschoben wird.
[0043] Die Figur 9 bis 12 zeigen zwei Ausführungsformen eines zweckmäßigen Rückhaltemechanismus,
um das zum Zweck der Entsorgung nach oben verschwenkte Einlassrohr bzw. den Ausgangsstutzen
(vgl. Linie 47) wieder in seine aus Figur 6 ersichtliche Ausgangsstellung zurückzuschwenken,
in welcher die Toiletten-Kassette 64 angedockt oder nach erfolgter Entleerung wieder
abgenommen wird.
[0044] Figuren 9 und 10 zeigen eine erste Ausführungsform eines solchen zweckmäßigen Rückholmechanismus.
Am Sammelrohr 32 ist der Rohrkrümmer 40 über eine Manschette 80 aufgesetzt und am
Rohrkrümmer 40 schließt sich der Ausgangsstutzen 42 an, der zur Aufnahme der Toiletten-Kassette
dient. Um die Manschette 80 ist eine Schenkelfeder 82 gewickelt, die über eine Konsole
84 an der Entsorgungsstation festgelegt ist. Wird der Aufnahmestutzen 42 zum Zweck
der Entleerung einer Kassette nach oben verschwenkt, in die aus Figur 6 gestrichelte
Linie 47 ersichtliche Stellung, dann wird die Feder 82 vorgespannt. Nach erfolgter
Entleerung wird infolge der Federvorspannung der Ausgangsstutzen 42 wieder in die
Ausgangsstellung gemäß Figur 6 verschwenkt, in welcher die Kassette abgenommen bzw.
aufgesteckt werden kann. Figur 10 zeigt den Rückholmechanismus aus einem anderen Blickwinkel,
insbesondere ist gut die Feststellung des Federschenkels 86 an der Konsole 40 erkennbar.
[0045] Die Figuren 11 und 12 zeigen eine entsprechende Gasdruckfeder 88. Auch diese führt
selbsttätig den nach oben ausgeschwenkten Ausgangsstutzen 42 wieder in die Ausgangsstellung
nach Figur 6 zurück.
[0046] Aus Figur 11 ergibt sich, dass ein Ende der Gasdruckfeder 88 an einem Schenkel 90
gegenüber dem Sammelrohr 32 festgelegt ist, wobei die Manschette wieder mit 42 bezeichnet
ist. Wird der Ausgangsstutzen 42 nach oben geschwenkt, so wird die Gasdruckfeder 88
zusammengedrückt, eine Vorspannung aufgebaut, die dann ein selbsttätiges Rückführen
des nach oben geschwenkten Ausgangsstutzens 42 bewerkstelligt.
[0047] Das es sich bei den Federmechanismen um allgemein bekannte Federmechanismen handelt,
genügt eine schematische Darstellung. Selbstverständlich sind auch andere Rückholmechanismen,
insbesondere Federn, geeignet.
1. Entsorgungsstation für die Entsorgung von Toiletten-Kassetten (64) von Reisemobilen,
Wohnwägen, Booten und dergleichen, mit einem Aufnahmestutzen (42), der mit einer zu
einem zentralen Tank (36) oder einer Kanalisation führenden Sammelleitung (34) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aufnahmestutzen (42) gegenüber der Sammelleitung (34) aus einer Aufnahmeposition
(46), in welcher die Kassette mit ihrem Entleerungsstutzen (62) in den Aufnahmestutzen
(42) einsteckbar ist, in eine gekippte Entleerungsposition (47) zur Entleerung einer
in den Aufnahmestutzen (42) eingesetzten Kassette (64) verschwenkbar ist, in welcher
der Aufnahmestutzen (42) mindestens unter einem spitzen Winkel von mehr als 55° zur
Horizontalen geneigt ist.
2. Station nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kippwinkel zur Horizontalen im Bereich von 60° bis 120°, insbesondere vorzugsweise
von 70° bis 90° liegt.
3. Station nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aufnahmestutzen (42) vor einer Stirnwand (12) der Entleerungsstation angeordnet
und über ein Schwenklager (44) mit der abführenden Sammelleitung (34) verbunden ist,
vorzugsweise über einen Krümmer des Aufnahmestutzens (42) mit einem an der Sammelleitung
angeordneten gekrümmten Rohrstutzen (40) verbunden ist, der vorzugsweise an der vertikalen
Sammelleitung (34) angelenkt und damit um eine Vertikale verschwenkbar ist.
4. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entleerungsstation ein von einer Stirnwand (12) der Station vorstehendes Becken
(14) aufweist, von dem vorzugsweise die Sammelleitung mit dem daran angeordneten Aufnahmestutzen
(42) nach oben vorsteht, und dass vorzugsweise das Auffangbecken (14) mit einem abnehmbaren
trichterartigen Auslass (16) mit einer Auslassöffnung versehen ist, und dass der Beckenauslass
über eine Leitung (48) mit der Sammelleitung (34) verbunden ist.
5. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
oberhalb des Beckens (14) ein mit einer zentralen Wasserzufuhr verbundener Wasserhahn
(38) mit einem insbesondere als Drehknauf (39) ausgebildeten Stellglied zum Öffnen
und Schließen des Hahns (38) vorgesehen ist, und dass vorzugsweise der Aufnahmestutzen
(42) mit dem Wasserhahn (38) derart ausgerichtet ist, dass die Einfüllöffnung einer
in den Aufnahmestutzen (42) gesteckten Kassette (64) in abgeschwenkter Aufnahmeposition
(46) mit dem Hahn (38) zum Zwecke der Befüllung mit Reinigungswasser ausgerichtet
ist.
6. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der abführenden Sammelleitung (34) ein Spülkasten (24) verbunden ist, der vorzugsweise
über ein Schwimmersystem mit einer zentralen Wasserzufuhr zum Zwecke der Befüllung
des Spülkastens verbunden und zur Reinigung der Sammelleitung (34) durch Betätigung
eines Stellglieds, insbesondere eines Druckknopfs (27) entleerbar ist.
7. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entsorgungsstation als Schrank (10) ausgebildet ist, der an seiner Vorderseite
die Stirnwand (12) mit nach außen vorstehenden Hahn (38) und das Auffangbecken (14)
aufweist, und dass der Schrank vorzugsweise in Blechbauweise ausgeführt ist, und/oder
dass vorzugsweise innerhalb des Schranks (10) der Spülkasten (24) aufgenommen ist,
dass der Schrank (10) vorzugsweise durch eine Trennwand (20) in zwei Kammern (22,
23) unterteilt ist, wobei vorzugsweise in einer der beiden Kammern (23) der Spülkasten
(24) aufgenommen ist und vorzugsweise in der anderen Kammer (22) im Bodenbereich ein
weiteres Auffangbecken (50) mit einer Auslassöffnung (52) vorgesehen ist.
8. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Becken (14, 50) über ihre Auslässe (49, 52) und daran angeschlossenen Leitungen
(54, 56) mit der Sammelleitung (34) verbunden sind, und dass vorzugsweise die zur
Sammelleitung (34) führenden Leitungen (54, 56) mit einem Syphon (60) für eine Geruchssperre
versehen sind.
9. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Kammern (22, 23) des Schranks (10) jeweils durch einen Schrankflügel (18,
19) schließbar sind, und/oder dass vorzugsweise in einer der beiden Kammern (22 oder
23), insbesondere der mit dem Auffangbecken (50) versehenen Kammer (22) der Anschluss
für den Wasserhahn (38) und ein Anschluss für einen Wasserschlauch zu Reinigungszwecken
vorgesehen ist.
10. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kippstellung des Aufnahmestutzens (42) nach oben durch einen mit dem Aufnahmestutzen
(42) oder der Kassette (62) zusammenwirkenden Anschlag begrenzt ist.
11. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das freie Ende des Aufnahmestutzens (42) durch eine verschwenkbare Verschlusskappe
verschließbar ist, welche vorzugsweise in die Schließstellung durch eine Feder vorgespannt
ist.
12. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Aufnahmestutzen (42) und dem Entleerungsrohr (62) einer in den Entleerungsstutzen
eingesetzten Kassette (64) ein offener Luftspalt oder mindestens eine Öffnung verbleibt,
derart, dass bei der Entleerung der Kassette infolge der abströmenden Fäkalien ein
Luftsog in Richtung Aufnahmestutzen als Geruchssperre erzeugt wird.
13. Station nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spalt durch einen Ringspalt zwischen Aufnahmestutzen (42) und Entleerungsstutzen
(62) gebildet ist, wobei die Spaltbreite vorzugsweise 1 bis 4mm beträgt.
14. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schrank (10) einschließlich der Leitungen, der Wasserzufuhr und mindestens dem
über Flur liegenden Teil der Sammelleitung für einen frostsicheren Betrieb beheizbar
ist, wobei die Beheizung vorzugsweise über eine Elektroheizung erfolgt, die insbesondere
mit einem Solarmodul koppelbar ist.
15. Station nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Rückholmechanismus vorgesehen ist, um den Ausgangsstutzen (42) aus einer nach
oben geschwenkten Stellung für die Entleerung in seine Ausgangsstellung nach unten
zurück zu schwenken, vorzugsweise in Form von Federn, insbesondere Gasdruckfedern
(88) oder Schenkelfedern (82).
16. Toiletten-Kassette, die für die Verwendung in der Entsorgungsstation gerüstet ist.
17. Verfahren zur Entsorgung von Toiletten-Kassetten von Reisemobilen, Wohnwägen, Booten
und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Entsorgung von Toiletten-Kassetten (64) diese in einer Entsorgungsstation auf
einen horizontalen oder leicht schräg angehobenen (Winkel von 5° bis 20°) Ausgangsstutzen
durch Aufstecken angedockt wird, danach die Toiletten-Kassette (64) mit dem Ausgangsstutzen
(42) eines abführenden Sammelrohres (32) nach oben geschwenkt wird (47), um die Toiletten-Kassette
zu entleeren, wonach der Ausgangsstutzen mit der daran angedocketen Toiletten-Kassette
wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt wird.