[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugleuchte nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Unter einer Kraftfahrzeugleuchte wird hier eine Beleuchtungseinrichtung verstanden,
die eine Signallicht-Lichtverteilung erzeugt. Eine Signallicht-Lichtverteilung dient
dazu, anderen Verkehrsteilnehmern die Anwesenheit eines Kraftfahrzeugs und/oder die
Absichten seines Fahrers anzuzeigen.
[0003] Scheinwerfer-Lichtverteilungen sollen dagegen Objekte im Fahrweg des Kraftfahrzeuges
beleuchten und damit für den Fahrer wahrnehmbar machen. Das Erzeugen einer bestimmten
Lichtverteilung wird auch als Lichtfunktion bezeichnet. Beispiele von Signal-Lichtfunktionen
sind z.B. Blinklicht-, Tagfahrlicht-, Schlusslicht-, Bremslicht- und Positionslicht-Lichtfunktion.
Häufig erfüllt eine Beleuchtungseinrichtung mehrere Lichtfunktionen mit Hilfe von
einem oder mehreren Lichtmodulen, die in einer solchen Beleuchtungseinrichtung angeordnet
sind.
[0004] Die hier vorgestellte Erfindung erfüllt Signallichtfunktionen, insbesondere eine
Tagfahrlicht-Lichtfunktion oder eine Blinklicht-Lichtfunktion. Dabei spielt es keine
Rolle, ob erfindungsgemäße Leuchten neben einer durch die Erfindung erfüllten Lichtfunktion
noch weitere Lichtfunktionen erfüllen. Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Beleuchtungseinrichtungen
können daher insbesondere separate Bugleuchten für Blinklicht- oder Tagfahrlicht-Lichtfunktionen
sein, oder es kann sich um mehrere Lichtfunktionen erfüllende Frontscheinwerfer, Leuchtenmodule
von Frontscheinwerfern oder auch Heckleuchten handeln.
[0005] Eine per se bekannte Leuchte, die den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildet, weist wenigstens
eine Lichtquelle und einen Hohlspiegelreflektor auf, der eine Brennweite besitzt und
dazu eingerichtet ist, Licht, das aus ersten Richtungen auf ihn einfällt, in zweite
Richtungen zu reflektieren und dabei eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
[0006] Eine regelkonforme Signallichtverteilung zeichnet sich zum Beispiel dadurch aus,
dass sie bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung in einem Kraftfahrzeug in einer zentralen
Richtung der Lichtverteilung eine maximale Helligkeit erzeugt, die größer als ein
vorgegebener Minimalwert ist und dass sie die Helligkeit davon ausgehend nach rechts
und links sowie nach oben und unten allmählich abfallen lässt, wobei in einem horizontalen
Winkelbereich von +/- 20° und einem vertikalen Winkelbereich von +/- 10° vorgegebene
Prozentwerte der maximalen Helligkeit als Mindestwerte einzuhalten sind.
[0007] Aus gestalterischen Gesichtspunkten wird gewünscht, dass die eingeschaltete Leuchte
für einen in die Leuchte blickenden Betrachter ein völlig homogen hell leuchtendes
Erscheinungsbild besitzt und dass die Leuchte im ausgeschalteten Zustand ein glattes
Erscheinungsbild besitzt. Unter einem glatten Erscheinungsbild wird hier verstanden,
dass zum Beispiel möglichst keine Facetten des Reflektors erkennbar sein sollen. Außerdem
soll die Leuchte kostengünstig herstellbar sein. Unter einem homogen hell leuchtenden
Erscheinungsbild wird dabei verstanden, dass die Helligkeit der leuchtenden Fläche
vom menschlichen Sehsinn als konstant wahrgenommen wird.
[0008] Ein im eingeschalteten Zustand homogen helles Erscheinungsbild einer Leuchte wird
bei bekannten Leuchten durch eine Aufteilung des Reflektors in eine Vielzahl von Facetten
erreicht. Jede Facette erzeugt für den Betrachter ein Bild der Lichtquelle. Aus der
Vielzahl der Lichtquellenbilder ergibt sich für den Betrachter aus einer bestimmten
Entfernung der Eindruck einer homogen hell leuchtenden Fläche.
[0009] Diese Facetten sind auch im ausgeschalteten Zustand sichtbar und verhindern damit,
dass die Leuchte im ausgeschalteten Zustand das gewünschte glatte Erscheinungsbild
besitzt. Dies gilt analog für gegebenenfalls vorhandene streuende Strukturen in einer
transparenten Abdeckscheibe der Leuchte.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe einer
[0011] Leuchte, die sowohl ein homogen helles Erscheinungsbild im eingeschalteten Zustand
als auch ein glattes Erscheinungsbild im ausgeschalteten Zustand besitzt.
[0012] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei unterscheidet
sich die erfindungsgemäße Leuchte vom Stand der Technik dadurch, dass sie einen flächigen
Strahler aufweist, von dem ausgehendes und auf den Reflektor einfallendes Licht die
ersten Richtungen definiert und dessen Licht abstrahlende Fläche größer als die Hälfte
des Quadrats der Brennweite ist.
[0013] Wie im Folgenden im Einzelnen anhand theoretischer Überlegungen und praktischer Nachweise
gezeigt wird, lässt sich damit ein homogen hell leuchtendes Erscheinungsbild erzielen.
Dabei wird dies ohne eine Unterteilung des Reflektors in eine Vielzahl von Facetten
und ohne eine Strukturierung der Abdeckscheibe erzielt, die ein glattes Erscheinungsbild
im ausgeschalteten Zustand stören würde.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der Strahler eine Elektrolumineszenzfolie
oder eine OLED-Folie ist.
[0015] Bevorzugt ist auch, dass der Strahler eine diffus reflektierende Fläche aufweist,
und dass die Leuchte wenigstens eine Lichtquelle aufweist, wobei die Lichtquelle,
die diffus reflektierende Fläche und der Hohlspiegelreflektor relativ zueinander so
angeordnet sind, dass die Hauptabstrahlrichtung der wenigstens einen Lichtquelle auf
die diffus reflektierende Fläche weist und dass der Hohlspiegelreflektor von diffus
an der Fläche reflektiertem Licht beleuchtet wird.
[0016] Ferner ist bevorzugt, dass die diffus reflektierende Fläche eine weiße und rauhe
Fläche ist.
[0017] Bevorzugt ist auch, dass der Reflektor eine zur Beleuchtung der diffus reflektierenden
Fläche dienende, eine Öffnung aufweisende Struktur besitzt und dass die wenigstens
eine Lichtquelle auf einer dem zweiten Raumwinkelbereich abgewandten Seite des Reflektors
angeordnet ist und die diffus reflektierende Fläche durch die Öffnung hindurch beleuchtet.
[0018] Bevorzugt ist auch, dass die wenigstens eine Lichtquelle wenigstens eine Halbleiterlichtquelle
aufweist.
[0019] Bevorzugt ist auch, dass die Leuchte zusätzlich zu der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle
wenigstens eine weitere Halbleiterlichtquelle aufweist, deren Licht eine andere Farbe
besitzt als das Licht der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle, wobei die wenigstens
eine weitere Lichtquelle so angeordnet ist, dass sie ebenfalls die diffus reflektierende
Fläche beleuchtet.
[0020] Als verschiedene Lichtfarben kommen insbesondere weiß für ein Tagfahrlicht (vorn),
gelb für ein Blinklicht (vorn oder hinten) und rot für eine Heckleuchte in Frage.
Die diffus reflektierende Fläche kann bei dieser Ausgestaltung entsprechend alternativ
mit Licht verschiedener Farben beleuchtet werden. Durch die anschließende Umlenkung
des diffus reflektierten Lichtes durch den Reflektor können unterschiedliche Lichtfunktionen
wie weißes Tagfahrlicht und gelbes Blinklicht mit demselben Reflektor einer Bugleuchte
erzeugt werden. Als weiteres Beispiel kann auch rotes Schlusslicht oder Bremslicht
einer Heckleuchte und gelbes Blinklicht mit demselben Reflektor einer Heckleuchte
erzeugt werden.
[0021] Bevorzugt wird das Licht der wenigstens einen weiteren Lichtquelle (einer zweiten
Lichtfarbe) durch denselben Lichtleiter auf den Reflektor gerichtet wie das Licht
der wenigstens einen ersten Lichtquelle (einer ersten Lichtfarbe).
[0022] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Licht der
wenigstens einen weiteren Lichtquelle (einer zweiten Lichtfarbe) durch einen eigenen
Lichtleiter auf den Reflektor gerichtet wird, der nicht mit dem Lichtleiter identisch
ist, mit dem das Licht der wenigstens einen ersten Lichtquelle (einer ersten Lichtfarbe)
auf den Reflektor gerichtet wird.
[0023] Ferner ist bevorzugt, dass die Lichtquelle wenigstens einen Lichtleiter aufweist,
der Licht der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle aufnimmt und auf die diffus reflektierende
Fläche richtet.
[0024] Bevorzugt ist auch, dass die spiegelnde Fläche des Hohlspiegelreflektors außerhalb
einer gegebenenfalls vorhandenen Struktur, die zur Beleuchtung der diffus reflektierenden
Fläche dient, durchgehend konkav gekrümmt ist.
[0025] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich durch eine transparente Abdeckscheibe
aus, deren Lichtdurchtrittsbereich sowohl auf der dem Reflektor zugewandten Lichteintrittsseite
der Scheibe als auch auf der dem Reflektor abgewandten Lichtaustrittsseite glatt ist.
[0026] Bevorzugt ist auch, dass der Hohlspiegelreflektor die Form eines Ausschnitts aus
einem Rotationsparaboloid ist.
[0027] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Leuchte eine zusammengebaute,
eine ineinandergebaute oder eine Kombination von Leuchten ist oder eine hinzugefügte
weitere Leuchte aufweist.
[0028] Dabei ist bevorzugt, dass die jeweilige Ergänzung der erfindungsgemäßen Leuchte hier
spiegelnd reflektierende Bereiche von refraktiv wirkenden Elementen aufweist und dazu
eingerichtet ist, den Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen Lichtverteilung im ganzen
zu bestrahlen oder zum Beispiel den hellsten, zentralen Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen
Lichtverteilung verstärkt zu beleuchten.
[0029] Weitere Vorteile ergeben sich aus Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten
Figuren.
[0030] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
Zeichnungen
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer
Form:
- Fig. 1
- Strahlengänge einer Reflexion von Licht einer nicht punktförmigen Lichtquelle an einem
Reflektor;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Reflektor nach Figur 1;
- Fig. 3
- eine Abhängigkeit eines Öffnungswinkels eines reflektierten Lichtbündels von der Position
des reflektierenden Punktes;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Halbschalen-Hohlspiegelreflektors;
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte;
- Fig. 6
- eine bevorzugte Ausgestaltung eines Strahlers;
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung des Gegenstands der Figur 6;
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte;
- Fig. 9
- eine bevorzugte Ausgestaltung einer Lichtquelle; und
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leuchte.
[0032] Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei in den verschiedenen Figuren jeweils gleiche
oder zumindest ihrer Funktion nach vergleichbare Elemente.
[0033] Figur 1 zeigt Strahlengänge einer Reflexion einer nicht punktförmigen Lichtquelle
10 an einem Punkt 11 eines Hohlspiegel-Reflektors 12, der hier die Form eines Rotations-Paraboloids
besitzt. Licht, dass von einer punktförmigen und im Brennpunkt eines reflektierenden
Rotations-Paraboloids angeordneten Lichtquelle ausgeht und auf den Reflektor fällt,
wird dort bekanntlich parallel zu der Rotationsachse des Paraboloids reflektiert.
Die Figur 1 veranschaulicht die Verhältnisse, die sich bei realen Lichtquellen ergeben,
die zwangsläufig nicht punktförmig sind, sondern eine endliche Größe aufweisen. So
weisen zum Beispiel für die Erfüllung von Lichtfunktionen in Kraftfahrzeugen übliche
Halbleiterlichtquellen in Form von Leuchtdioden (LEDs) quadratische oder rechteckige,
flache Lichtaustrittsflächen mit einer Kantenlänge zwischen 0,3 mm und 2 mm auf. Besonders
häufig werden Chips mit etwa quadratischer Lichtaustrittsfläche und einer Kantenlänge
von ca. 1 mm verwendet. Eine Glühwendel einer Glühlampe weist zum Beispiel eine Größe
von ca. 6mm mal 1mm auf.
[0034] Figur 1 zeigt insbesondere einen Ausschnitt aus einem reflektierenden Rotations-Paraboloid,
dessen Brennpunkt 14 in der Lichtaustrittsfläche 16 einer entsprechend angeordneten
Lichtquelle liegt und der sich durch Rotation eines Parabelabschnitts um eine Drehachse
18 herum ergibt. Der Durchstoßpunkt einer Flächennormale 20 dieses Ausschnitts markiert
einen an sich beliebig herausgegriffenen Punkt auf dem reflektierenden Ausschnitt.
Für diesen Punkt zeigt die Figur 1, wie die von den vier Ecken der Lichtaustrittsfläche
ausgehenden und gestrichelt dargestellten Lichtstrahlen und der durchgezogen dargestellte
Brennpunktstrahl in dem beliebig herausgegriffenen Punkt reflektiert werden. Als Ergebnis
der Reflexion ergibt sich auf einem zur Achse des Paraboloids senkrechten Schirm,
der in der Figur 1 nicht dargestellt ist, ein in der Regel verzerrtes und um den Auftreffpunkt
des reflektierten Brennpunktstahls verkippt liegendes Bild 22 der Lichtaustrittsfläche.
[0035] Ein fiktiver Betrachter, der sich in dem Lichtkegel befindet, der von Lichtstrahlen
aufgespannt wird, die vom beliebig herausgegriffenen Reflektorpunkt 11 zu den Ecken
des Bildes laufen, sieht dann genau diesen Reflektorpunkt leuchten. Im Umkehrschluss
bedeutet dies auch, dass der Betrachter genau dann alle Reflektorpunkte und damit
den ganzen Reflektor 12 homogen leuchten sieht, wenn sich das Auge des Betrachters
gleichzeitig in allen solchen Kegeln befindet, die von allen Reflektorpunkten ausgehen.
Die Größe des Bereichs, in dem dies zutrifft, hängt insbesondere von der Größe der
Bilder der Lichtquelle ab.
[0036] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch den Reflektor 12 nach Figur 1. Der Reflektor besitzt
die Brennweite f, die sich als Abstand des Brennpunktes 14 vom Scheitel des Paraboloiden
ergibt. Eine Halbleiterlichtquelle, insbesondere eine LED, ist so angeordnet, dass
der Brennpunkt in der Mitte ihrer Lichtaustrittsfläche liegt. Die Lichtaustrittsfläche
besitzt eine Breite d. Ein vom Brennpunkt ausgehender und an einem beliebig herausgegriffenen
Punkt 11 des Reflektors 12 reflektierter Brennstrahl 24 verläuft nach der Reflexion
parallel zur Rotationsachse. Vor der Reflexion schließt der Brennstrahl mit der Rotationsachse
18 den sich zur Reflektorfläche hin öffnenden Winkel ϕ ein. Ferner zeigt Figur 2 noch
Randstrahlen, die von Ecken der Lichtaustrittsfläche ausgehen und in dem beliebig
herausgegriffenen Punkt reflektiert werden. Diese Randstrahlen schließen vor und nach
der Reflexion den gleichen Öffnungswinkel α ein, der von ϕ abhängig ist.
[0037] In der Figur 2 ist das Längenverhältnis der Brennweite f zur Breite d der Lichtaustrittsfläche
etwa gleich 3:1. Wenn man den Öffnungswinkel α als Funktion des Winkels ϕ für ein
festes Verhältnis von Brennweite f zur Breite d der Lichtaustrittsfläche zeichnet,
ergibt sich die in Figur 3 dargestellte Abhängigkeit. Figur 3 zeigt also die Abhängigkeit
eines Öffnungswinkels α eines reflektierten Lichtbündels von der Winkelposition 4
eines reflektierenden Punktes 11 auf dem Reflektor 12.
[0038] Diese Abhängigkeit ergibt sich als Folge einer Überlagerung von zwei Einflüssen:
Einerseits wächst der Winkel α als Funktion einer Annäherung von ϕ an den Winkel ϕ
= 90° an. Andererseits wächst α mit geringer werdendem Abstand des Reflektorpunktes
von der Lichtaustrittsfläche 16 an.
[0039] Wenn man zusätzlich das Verhältnis der Brennweite f zur Breite d der Lichtquelle
verändert, verändern sich die α-Werte in umgekehrter Richtung. Bei einer Verdopplung
des f/d-Verhältnisses halbieren sich ungefähr die resultierenden Werte des Winkels
α.
[0040] Die Öffnungswinkel α, wie sie in den Figuren 2 und 3 dargestellt sind, zeigen sich
bei einer Realisierung der Leuchte als vertikale Öffnungswinkel einer Lichtverteilung,
die sich auf einem zur Rotationsachse des paraboloiden Reflektors 12 senkrecht ausgerichteten
Messschirm vor der Leuchte, beziehungsweise vor der Anordnung aus Lichtquelle und
Reflektor, ergibt. Im dargestellten Beispiel ergibt sich eine maximale Winkelbreite
von α = 12,4°, was nicht ausreicht, um die für eine regelkonforme Lichtverteilung
in vertikaler Richtung erforderliche Winkelbreite von 20° (+/-10°) abzudecken. Man
kann die gewünschte Winkelbreite aber durch eine Verringerung des Verhältnisses von
Brennweite f zur Breite d der Lichtaustrittsfläche der Lichtquelle erreichen. Dies
kann natürlich durch eine Verkleinerung der Brennweite f und/oder durch Vergrößern
der Lichtaustrittsfläche erreicht werden.
[0041] Führt man eine analoge Betrachtung für alle Punkte durch, ergibt sich, dass die Anforderungen
an die vertikale und die horizontale Winkelverteilung umso besser erfüllbar sind,
je größer die Lichtaustrittfläche der Lichtquelle ist.
[0042] Figur 4 veranschaulicht dies durch eine Schrägansicht eines Halbschalen-Hohlspiegelreflektors
30, der eine reflektierende Halbschale 32 und einen Bodenbereich 34 aufweist. Dieser
Halbschalenreflektor ist dazu eingerichtet, von seinem Bodenbereich her auf die gewölbte
reflektierende Innenfläche der Halbschale 32 einfallende Strahlung zu reflektieren
und abzustrahlen. Wie weiter oben erwähnt wurde, ist es erwünscht, dass die Lichtaustrittsfläche
des Reflektors 30 bei eingeschalteter Lichtquelle und damit bei beleuchtetem Reflektor
möglichst gleichmäßig (homogen) hell leuchtend erscheint.
[0043] Es hat sich gezeigt, dass eine strahlende Fläche mindestens so groß sein sollte wie
die Hälfte des Quadrats der Brennweite des Reflektors, um diese gewünschte Wirkung
näherungsweise zu erzielen. Dabei wird die Wirkung umso besser, je größer die strahlende
Fläche ist. Es ist besonders bevorzugt, dass sich die strahlende Fläche in einer zur
Hauptabstrahlrichtung des Reflektors senkrechten Richtung über eine Länge erstreckt,
die mindestens so groß ist wie die Brennweite des Reflektors. Bevorzugt ist auch,
dass sich die strahlende Fläche in einer zur Hauptabstrahlrichtung des Reflektors
parallelen Richtung über eine Länge erstreckt, die mindestens halb so groß ist wie
die Brennweite des Reflektors. Besonders bevorzugt ist, wenn die strahlende Fläche
den ganzen Bodenbereich 34 einnimmt, so dass der ganze Bodenbereich als Strahler wirkt.
[0044] Dabei ist insbesondere bevorzugt, dass der strahlende Bodenbereich in Abstrahlrichtung
des Reflektors noch über die Projektion des oberen Reflektorrandes in die Ebene des
Bodenbereichs hinausreicht. Dies wird in der Figur 4 durch die gestrichelte Linie
36 verdeutlicht.
[0045] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte in einer Schnittdarstellung.
Die Leuchte 38 weist eine nicht punktförmige Lichtquelle 10 und einen Hohlspiegel-Reflektor
12 auf, der durch seine Form und seine Anordnung in Bezug auf die Lichtquelle 10 dazu
eingerichtet ist, Licht, dass aus ersten Richtungen 40 auf ihn einfällt, in zweite
Richtungen 42 zu reflektieren. Die Anordnung aus Lichtquelle 10 und dem Hohlspiegelreflektor
12 befindet sich in einem Gehäuse 44 der Leuchte 38. Eine Lichtaustrittsöffnung der
Leuchte 38 wird durch eine transparente Abdeckscheibe 46 der Leuchte abgedeckt. Die
Leuchte 38 weist einen flächigen Strahler 48 auf. Von dem flächigen Strahler ausgehendes
und auf den Reflektor 12 einfallendes Licht definiert die ersten Richtungen 40. Die
Fläche des flächigen Strahlers, von der Licht ausgeht, das auf den Reflektor 12 einfällt,
beträgt mindestens die Hälfte des Quadrats der Brennweite des Reflektors.
[0046] Mit der Lichtaustrittsfläche einzelner Leuchtdioden, wie sie in Kraftfahrzeugen verwendet
werden, lassen sich derartig große Lichtaustrittsflächen nicht realisieren. So wären
für eine noch eher kleine Lichtaustrittsfläche von 1 cm
2 bereits 100 Leuchtdioden mit einer Lichtaustrittsfläche von jeweils 1 mm
2 erforderlich, was schon aus Kostengründen nicht realistisch ist. Eine Realisierung
solcher großflächiger Strahler ist jedoch mit einer Elektrolumineszenzfolie als Strahler
oder mit einer flächigen organischen Leuchtdiode (OLED) möglich. Die Lichtquelle und
der Strahler sind bei diesen Ausgestaltungen dann jeweils identisch.
[0047] Figur 5 zeigt eine Ausgestaltung, bei der der Strahler eine Elektrolumineszenzfolie
oder eine OLED-Folie (OLED = organic light emitting diode) ist. Wesentlich ist in
beiden Fällen, dass beide Alternativen großflächige Lichtaustrittsflächen besitzen,
die der jeweiligen Foliengröße entsprechen und z.B. den ganzen Bodenbereich 34 abdecken
können. Eine Elektrolumineszenzfolie besitzt z.B. eine lichterzeugende Schicht aus
Zinksulfid, das beispielsweise mit Au, Ag, Cu, Ga, oder Mn dotiert ist und die zwischen
einer transparenten und einer reflektierenden Elektrode liegt. Beim Anlegen einer
Spannung an die Elektroden emittiert die lichterzeugende Schicht Licht, das durch
die transparente Elektrode hindurch entweder direkt oder nach einer die Lichtrichtung
umkehrenden Reflexion an der der transparenten Elektrode gegenüberliegenden reflektierenden
Elektrode in die ersten Richtungen abgestrahlt wird. Bei dieser Ausgestaltung ist
der Strahler mit der Lichtquelle identisch. Allerdings weisen diese Strahler Nachteile
wie hohe Preise, eine geringe Helligkeit und eine schlechte Handhabbarkeit auf.
[0048] Figur 6 zeigt eine besonders bevorzugte Ausgestaltung, die sich dadurch auszeichnet,
dass der Strahler 48 eine diffus reflektierende Fläche 50 aufweist, und dass die Leuchte
wenigstens eine Lichtquelle 10 aufweist, wobei die Lichtquelle, die diffus reflektierende
Fläche und der Hohlspiegelreflektor relativ zueinander so angeordnet sind, dass die
Hauptabstrahlrichtung der wenigstens einen Lichtquelle auf die diffus reflektierende
Fläche gerichtet ist und dass der Hohlspiegelreflektor von diffus an der Fläche 50
reflektiertem Licht beleuchtet wird.
[0049] Die diffus reflektierende Fläche ist bevorzugt eine weiße und raue Fläche. Durch
die Ausgestaltung als weiße Fläche besitzt die diffus reflektierende Fläche einen
hohen Reflexionsgrad. Als erwünschte Folge des hohen Reflexionsgrades wird ein entsprechend
hoher Anteil des von der Lichtquelle ausgehenden Lichtstroms diffus zum Reflektor
reflektiert.
[0050] Die Lichtquelle 10 weist bei dem in der Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Lichtleiter 54 und eine Leuchtdiode 56 oder eine Gruppe von Leuchtdioden auf.
Der Reflektor weist in seiner verspiegelten Reflexionsfläche eine Öffnung auf. Der
Lichtleiter 54 ragt durch diese Öffnung hindurch in das Reflexionsvolumen des Hohlspiegelreflektor
hinein. Das Reflexionsvolumen ist das zwischen dem Strahler 48 und der reflektierenden,
dem Strahler 48 zugewandten Reflexionsfläche des Reflektors 12 liegende Volumen.
[0051] Die Leuchtdiode 56 ist auf der dem Reflexionsvolumen abgewandten Seite des Reflektors
12 dicht vor einer Lichteintrittsfläche des Lichtleiters 54 so angeordnet, dass ein
möglichst großer Teil des von ihr ausgehenden Lichtes in den Lichtleiter 54 eingekoppelt
wird. Der Abstand zwischen der Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode und der Lichteintrittsfläche
des Lichtleiters 54 beträgt z.B. ein Zehntel Millimeter bis ein Millimeter. Das eingekoppelte
Licht wird von dem Lichtleiter 54 in das Reflexionsvolumen transportiert und tritt
in dem Reflexionsvolumen aus einer Lichtaustrittsfläche des Lichtleiters 54 so aus,
dass ein möglichst großer Teil des austretenden Lichtes die diffus reflektierende
Fläche 50 des Strahlers 48 beleuchtet. Um dies zu erreichen, ist der Lichtleiter bevorzugt
so angeordnet, dass möglichst wenig Licht aus der Anordnung von Reflektor und Strahler
austritt, ohne vorher die diffus reflektierende Fläche 50 getroffen zu haben. Dafür
kann in Kauf genommen werden, dass ein Teil des aus dem Lichtleiter austretenden Lichtes
zunächst den Reflektor trifft, bevor es auf die diffus reflektierende Fläche 50 einfällt,
wie es in Figur 6 für den ganz linken Randstrahl der Fall ist.
[0052] Mit dieser Ausgestaltung lassen sich die Nachteile einer Verwendung von Elektrolumineszenzfolien
oder OLED-Folien (hoher Preis, geringe Helligkeit, schlechte Handhabbarkeit) vermeiden.
Die bisher unerwähnte Forderung, dass jeder Punkt des Strahlers idealerweise in den
ganzen Halbraum oder zumindest in einen großen Teil des Halbraums strahlen sollte,
damit der Reflektor möglichst gleichmäßig beleuchtet wird und seinerseits möglichst
homogen hell leuchtend erscheint, ist sowohl bei den genannten Folien als auch bei
der Verwirklichung eines flächigen Strahlers durch Anstrahlen einer diffus reflektierenden
rauen weißen Fläche erfüllt.
[0053] Die diffus reflektierende raue und weiße Fläche 50 des Strahlers 48 reflektiert das
Licht ungerichtet und wirkt damit wie die genannten Folien. Der Anteil des ungerichtet
reflektierten Lichtes, der auf den z.B. parabolischen Reflektor fällt, wird von diesem
wie gewünscht in eine regelkonforme Lichtverteilung überführt.
[0054] Figur 7 zeigt eine perspektivische Darstellung des Gegenstands der Figur 6. Die Figur
6 kann als Schnitt durch den Gegenstand der Figur 7 betrachtet werden, wobei die Schnittebene
die mittlere Lichtquelle und die Rotationsachse des Reflektors enthält, die zur Hauptabstrahlrichtung
des Reflektors parallel ist. Figur 7 zeigt insbesondere eine Ausgestaltung mit n Lichtquellen
54.1, 54.2,...,54.n, wobei n im konkret dargestellten Fall gleich 3 ist. Es ist bevorzugt,
dass n eine Zahl zwischen 1 und 10, insbesondere eine Zahl zwischen 1 und 5 ist. Jede
der n Lichtquellen aus der Figur 7 besitzt bevorzugt den Aufbau der Lichtquelle 10
aus Figur 6 und ist auch so angeordnet, wie es in Verbindung mit Figur 6 beschrieben
worden ist. Die einzelnen Lichtquellen aus der Figur 7 sind dabei bevorzugt nicht
in gleichmäßig verteilter Weise über die Wölbung des Halbschalen-Hohlspiegelreflektors
30 angeordnet, sondern sie sind eher zentral angeordnet. Dabei sind die Lichtquellen
bevorzugt so angeordnet, dass die diffus reflektierende Fläche 50 in der Nähe des
Brennpunktes des Reflektors stark beleuchtet wird, da das von diesem Punkt reflektierte
Licht in Richtung der Parabelachse reflektiert wird. Bei einer bestimmungsgemäßen
Verwendung der Leuchte in einem Kraftfahrzeug weist diese Richtung in der Regel in
das Zentrum einer regelkonformen Lichtverteilung.
[0055] Die Helligkeitsverteilung auf der Fläche 50 des Strahlers 48 kann durch die Anzahl,
die Lage und die Helligkeit der Leuchtdioden, sowie durch die Anordnung und geometrische
Ausgestaltung der Lichtleiter sehr gezielt beeinflusst werden. Die Lichtleiter können
z.B. in Lichttransportrichtung gerade oder gekrümmt verlaufen. Sie können einen konstanten
oder einen in Lichttransportrichtung zunehmenden Querschnitt besitzen. Letzteres bewirkt
eine Parallelisierung des Lichtes und damit eine Verringerung des Öffnungswinkels,
mit dem das Licht aus der Lichtaustrittsfläche des Lichtleiters austritt. Außerdem
kann der Querschnitt von seiner Form her z.B. rund oder rechteckig sein.
[0056] Bevorzugt ist auch, dass die Leuchte zusätzlich zu der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle
wenigstens eine weitere Halbleiterlichtquelle aufweist, deren Licht eine andere Farbe
besitzt als das Licht der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle, wobei die wenigstens
eine weitere Halbleiterlichtquelle so angeordnet ist, dass sie ebenfalls die diffus
reflektierende Fläche beleuchtet.
[0057] Als verschiedene Lichtfarben kommen insbesondere weiß für ein Tagfahrlicht (vorn),
gelb für ein Blinklicht (vorn oder hinten) und rot für eine Heckleuchte in Frage.
Die diffus reflektierende Fläche kann bei dieser Ausgestaltung entsprechend alternativ
mit Licht verschiedener Farben beleuchtet werden. Durch die anschließende Umlenkung
des diffus reflektierten Lichtes durch den Reflektor können unterschiedliche Lichtfunktionen
wie weißes Tagfahrlicht und gelbes Blinklicht mit demselben Reflektor einer Bugleuchte
erzeugt werden. Als weiteres Beispiel kann auch rotes Schlusslicht oder Bremslicht
einer Heckleuchte und gelbes Blinklicht mit demselben Reflektor einer Heckleuchte
erzeugt werden.
[0058] Bevorzugt wird das Licht der wenigstens einen weiteren Halbleiterlichtquelle (einer
zweiten Lichtfarbe) durch denselben Lichtleiter auf den Reflektor gerichtet wie das
Licht der wenigstens einen ersten Halbleiterlichtquelle (einer ersten Lichtfarbe).
Die erste(n) Halbleiterlichtquelle(n) und die zweite(n) Halbleiterlichtquelle(n) können
dabei nebeneinander vor einer gemeinsamen Lichteintrittsfläche ein und desselben Lichtleiters
angeordnet sein. Zur Verdeutlichung kann man sich die Lichtquelle 56 in der Figur
6 für diese Ausgestaltung als Anordnung aus mehreren nebeneinander liegenden Lichtquellen
vorstellen.
[0059] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Licht der
wenigstens einen weiteren Lichtquelle (einer zweiten Lichtfarbe) durch einen eigenen
Lichtleiter auf den Reflektor gerichtet wird, der nicht mit dem Lichtleiter identisch
ist, mit dem das Licht der wenigstens einen ersten Lichtquelle (einer ersten Lichtfarbe)
auf den Reflektor gerichtet wird. Zur Verdeutlichung kann man sich vorstellen, dass
wenigstens einer der n Lichtleiter in der Figur 7 mit Licht einer anderen Lichtfarbe
gespeist wird als die übrigen dort dargestellten Lichtleiter.
[0060] Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung der Leuchte in einem Kraftfahrzeug wird die
Leuchte immer so angeordnet sein, dass die Hauptabstrahlrichtung der Leuchte in das
Zentrum einer regelkonformen Lichtverteilung weist. Ob der Strahler 48 für einen Betrachter,
der sich in der Hauptabstrahlrichtung aufhält und in die Leuchte blickt, dann oben,
unten, rechts oder links angeordnet ist, ist dabei zweitrangig. Wenn man annimmt,
dass die Orientierung der Leuchte gemäß Figur 5 ihrer Einbausituation im Fahrzeug
entspricht, dann ist der Strahler 48 für den Betrachter unten in der Leuchte angeordnet.
[0061] Figur 8 zeigt dagegen eine Ausgestaltung, bei der die Anordnung aus der Figur 5 auf
den Kopf gestellt ist. Im Einzelnen zeigt die Figur 8 einen Querschnitt durch ein
Ausführungsbeispiel einer Anordnung aus Strahler 48, Reflektor 12 und Lichtquelle
10, der von seiner Lage her der Lage des Querschnitts gemäß Figur 5 entspricht. Das
hat zunächst den Vorteil, dass der Strahler für den Betrachter, dessen Augenhöhe in
der Regel über der Einbauhöhe der Leuchte liegt, aus vielen Betrachtungsrichtungen
verborgen ist. Dies ist vorteilhaft, weil der Betrachter nach Möglichkeit nur das
Erscheinungsbild des homogen hell leuchtenden Reflektors wahrnehmen soll, ohne dass
dies durch eine Sichtbarkeit zusätzlicher leuchtender Flächen beeinflusst ist.
[0062] Ein weiterer Unterschied zum Gegenstand der Figur 5 besteht darin, dass der Reflektor
12 des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 8 aus zwei Reflektorteilen 12a und 12b besteht,
die eine unterschiedliche Brennweite aufweisen. Aus der unterschiedlichen Brennweite
resultiert eine unterschiedliche Krümmung der spiegelnden Reflektorflächen, was wiederum
zu einem Spalt 58 zwischen den beiden Reflektorteilen 12a und 12b führt. Der Spalt
verläuft bei eingebauter Leuchte z.B. horizontal.
[0063] Es ist bevorzugt, dass die Lichtquelle 10 so in dem Spalt 58 angeordnet ist, dass
sie die Fläche 50 des Strahlers 48 beleuchtet. Die Lichtquelle 10 weist auch hier
einen Lichtleiter 54 und eine Leuchtdiode 56 auf. Der Lichtleiter 54 besitzt hier
die bereits genannte Eigenschaft, dass sich sein Querschnitt in Lichttransportrichtung
erweitert. Die Leuchtdiode 56 ist auf einer Platine 60 angeordnet. Durch die Anordnung
der Lichtquelle in dem Spalt wird die mit der Durchführung des Lichts in den Reflexionsraum
verbundene Störung des Erscheinungsbildes des Reflektors 12 und der Homogenität seiner
Helligkeitsverteilung minimiert.
[0064] Figur 9 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung einer Lichtquelle 10 mit einem Lichtleiter
54, der hier n = 3 Zweige besitzt. Der Lichtleiter 54 ist einstückigstoffschlüssig
verwirklicht, was z.B. durch eine Herstellung als Spritzgussteil ermöglicht wird.
Eine bevorzugt ebene Platine trägt drei Leuchtdioden, die so angeordnet sind, dass
Licht jeder Leuchtdiode über eine Stirnfläche eines jeweils zugeordneten Lichtleiterzweiges
in den jeweiligen Lichtleiterzweig eingekoppelt wird. In der Figur 9 liegen die Leuchtdioden
zwischen der Platine und den Lichtleiterzweigen und werden durch die Lichtleiterzweige
verdeckt. Die drei Lichtleiterzweige weisen einen in Lichttransportrichtung wachsenden
Querschnitt auf. Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist insbesondere, dass sie die
Verwendung einer ebenen Leiterplatte erlaubt. Ebene und starre Leiterplatten sind
wesentlich preiswerter erhältlich und im Fertigungsprozess einfacher zu handhaben
als flexible Leiterplatten.
[0065] Figur 10 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Leuchte 62, wie sie am Fahrzeugbug
als Blinkleuchte oder Tagfahrleuchte oder am Fahrzeugheck für alle Lichtfunktionen
entweder als Einzelleuchte oder als Lichtmodul in einer weitere Lichtmodule aufweisenden
Beleuchtungseinrichtung verwendbar ist. Die Lichtfarbe wird durch Verwendung von Leuchtdioden
erzeugt, die Licht mit entsprechenden Lichtfarben wie weiß, gelb oder rot emittieren.
Ein gegebenenfalls erforderliches gelbes oder rotes Erscheinungsbild kann alternativ
auch durch Verwendung einer entsprechend gefärbten transparenten Abdeckscheibe erzeugt
werden.
[0066] Zulässig ist auch ein Zusammenbau, ein Ineinanderbau oder Aneinanderbau und eine
Kombination von Leuchten oder ein einfaches Hinzufügen einer weiteren Leuchte zu einer
erfindungsgemäßen Leuchte, wodurch im Ergebnis wieder eine erfindungsgemäße Leuchte
entsteht. Dabei soll die jeweilige Ergänzung der erfindungsgemäßen Leuchte hier spiegelnd
reflektierende Bereiche von refraktiv wirkenden Elementen aufweisen und dazu eingerichtet
sein, den Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen Lichtverteilung im ganzen zu bestrahlen
oder zum Beispiel den hellsten, zentralen Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen
Lichtverteilung verstärkt zu beleuchten.
[0067] Unter zusammengebauten Leuchten werden dabei Einrichtungen mit eigenen leuchtenden
Flächen und eigenen Lichtquellen, aber einem gemeinsamen Gehäuse verstanden.
[0068] Unter ineinander gebauten Leuchten werden dabei Einrichtungen mit eigenen oder einer
einzigen Lichtquelle verstanden, die unter unterschiedlichen Bedingungen (zum Beispiel
unterschiedliche optische, mechanische oder elektrische Merkmale) Licht abgibt, mit
gemeinsamem oder teilweise gemeinsamen leuchtenden Flächen und einem gemeinsamen Gehäuse.
[0069] Unter kombinierten Leuchten werden dabei Einrichtungen mit eigenen leuchtenden Flächen,
jedoch gemeinsamer Lichtquelle oder Lichtquellen und einem gemeinsamen Gehäuse verstanden.
1. Kraftfahrzeugleuchte (38) mit wenigstens einer Lichtquelle (10) und einem Hohlspiegelreflektor
(30), der eine Brennweite besitzt und dazu eingerichtet ist, Licht, das aus ersten
Richtungen (40) auf ihn einfällt, in zweite Richtungen (42) zu reflektieren und dabei
eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte einen flächigen Strahler (48) aufweist, von dem ausgehendes und auf den
Reflektor einfallendes Licht die ersten Richtungen definiert und dessen Licht abstrahlende
Fläche größer als die Hälfte des Quadrats der Brennweite ist.
2. Leuchte (38) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die strahlende Fläche in einer zur Hauptabstrahlrichtung des Reflektors senkrechten
Richtung über eine Länge erstreckt, die mindestens so groß ist wie die Brennweite
des Reflektors.
3. Leuchte (38) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die strahlende Fläche in einer zur Hauptabstrahlrichtung des Reflektors parallelen
Richtung über eine Länge erstreckt, die mindestens halb so groß ist wie die Brennweite
des Reflektors.
4. Leuchte (38) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahler eine Elektrolumineszenzfolie oder eine OLED-Folie ist.
5. Leuchte (38) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahler eine diffus reflektierende Fläche (50) aufweist, und dass die Leuchte
wenigstens eine Lichtquelle aufweist, wobei die Lichtquelle, die diffus reflektierende
Fläche und der Hohlspiegelreflektor relativ zueinander so angeordnet sind, dass die
Hauptabstrahlrichtung der wenigstens einen Lichtquelle auf die diffus reflektierende
Fläche gerichtet ist und dass der Hohlspiegelreflektor von diffus an der Fläche reflektiertem
Licht beleuchtet wird.
6. Leuchte (38) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die diffus reflektierende Fläche eine weiße und raue Fläche ist.
7. Leuchte (38) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor eine zur Beleuchtung der diffus reflektierenden Fläche dienende, eine
Öffnung aufweisende Struktur besitzt und dass die wenigstens eine Lichtquelle auf
einer den zweiten Richtungen abgewandten Seite des Reflektors angeordnet ist und die
diffus reflektierende Fläche durch die Öffnung hindurch beleuchtet.
8. Leuchte (38) nach einem der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lichtquelle wenigstens eine Halbleiterlichtquelle aufweist.
9. Leuchte (38) nach dem unmittelbar vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle wenigstens einen Lichtleiter aufweist, der Licht der wenigstens einen
Halbleiterlichtquelle aufnimmt und auf die diffus reflektierende Fläche richtet.
10. Leuchte (38) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die spiegelnde Fläche des Hohlspiegelreflektors außerhalb einer gegebenenfalls vorhandenen
zur Beleuchtung der diffus reflektierenden Fläche dienenden Struktur durchgehend konkav
gekrümmt ist.
11. Leuchte (38) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine transparente Abdeckscheibe (46), deren Lichtdurchtrittsbereich sowohl auf der
dem Reflektor zugewandten Lichteintrittsseite der Scheibe als auch auf der dem Reflektor
abgewandten Lichtaustrittsseite glatt ist.
12. Leuchte (38) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlspiegelreflektor die Form eines Ausschnitts aus einem Rotationsparaboloid
ist.
13. Leuchte (38) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte zusätzlich zu der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle wenigstens eine
weitere Halbleiterlichtquelle aufweist, deren Licht eine andere Farbe besitzt als
das Licht der wenigstens einen Halbleiterlichtquelle, wobei die wenigstens eine weitere
Lichtquelle so angeordnet ist, dass sie ebenfalls die diffus reflektierende Fläche
beleuchtet.
14. Leuchte (38) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Licht der wenigstens einen weiteren Lichtquelle durch denselben Lichtleiter auf
den Reflektor gerichtet wird wie das Licht der wenigstens einen ersten Lichtquelle,
oder dass das Licht der wenigstens einen weiteren Lichtquelle durch einen eigenen
Lichtleiter auf den Reflektor gerichtet wird, der nicht mit dem Lichtleiter identisch
ist, mit dem das Licht der wenigstens einen ersten Lichtquelle auf den Reflektor gerichtet
wird.
15. Leuchte (38) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte eine zusammengebaute, eine ineinandergebaute oder eine Kombination von
Leuchten ist oder eine hinzugefügte weitere Leuchte aufweist.