[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerätegehäuse mit einer Zugentlastung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Eine derartige in einem Gerätegehäuse
anzuordnende Zugentlastung ist beispielsweise aus der
DE 29802470 U1 bekannt. Die dort als Zugentlastungsvorrichtung bezeichnete Zugentlastung weist einen
Aufnahmeschacht für eine Anschlussleitung auf. Die im Aufnahmeschacht einliegende
Anschlussleitung wird im Montageendzustand von einer Klemmbacke mit ihrer Klemmfläche
beaufschlagt. Auf der der Klemmfläche abgewandten Rückseite der Klemmbacke ist eine
Verzahnung vorgesehen. In diese Verzahnung greift eine als Gegenverzahnung wirksame
und am Rand des Aufnahmeschachts fixierte Sperrklinke ein. Mithilfe der in die Verzahnung
eingreifenden Sperrklinke bildet die Verzahnung einen Klemmsitz für die Klemmbacke
am Aufnahmeschacht aus.
[0002] Als nachteilig hieran wird die große Teileanzahl angesehen. Zur Realisierung der
Zugentlastung müssen der Aufnahmeschacht, eine Schnittstelle zwischen Aufnahmeschacht
und Gerätegehäuse sowie die Klemmbacke vorgehalten werden.
[0003] Ausgehend von diesen Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gerätegehäuse
mit einer Zugentlastung konstruktiv zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die Unteransprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise für
sich selbst erfinderische Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, sowohl eine Gegenverzahnung als
auch die Klemmbacke am Gehäuse zu fixieren und so die Anzahl der für die Realisierung
der Erfindung benötigten Teile zu minimieren. Die Klemmbacke ist mithilfe eines am
Gehäuse fixierten Filmstreifens eines Filmscharniers angelenkt. Auf diese Weise ist
es vorteilhaft möglich, das Gehäuse und die Klemmbacke nebst Filmscharnier in einem
einzigen Fertigungsschritt aus Kunststoff zu spritzen.
[0006] Dem vorerwähnten Gedanken der Einstückigkeit folgt die einstückige Anbringung der
Gegenverzahnung am Gehäuse. Das so ausgestaltete Gehäuse bildet gleichsam einen Monolithen.
Es ist einfach, das Gehäuse nebst Gegenverzahnung, Klemmbacke und Filmscharnier in
einem Arbeitsgang mithilfe eines Kunststoffspritzverfahrens herzustellen.
[0007] Die gerichtete Verzahnung auf der Rückseite der Klemmfläche der Klemmbacke ist dabei
so ausgestaltet, dass die Verzahnung mit ihren der Gegenverzahnung zugewandten Zahnflanken
in die Gegenverzahnung so eingreift, das der formschlüssige Eingriff beider Verzahnungen
nicht lösbar ist. Die nicht in die Gegenverzahnung eingreifende Zahnflanke, nämlich
der Zahnrücken ist so ausgestaltet, dass er einfach über die Zahnflanken der Gegenverzahnung
gleiten kann. Derartige Verzahnungen sind bei Ratschen oder Kabelbindern bekannt.
Mit der gerichteten Verzahnung ist es möglich, den Öffnungsquerschnitt der Zugentlastung
dadurch einzustellen, dass die Zahnrücken der Verzahnung die Zähne der Gegenverzahnung
übergleiten und somit schrittweise in ihre Endposition gebracht werden.
[0008] In vorteilhafter Weise ist die Gegenverzahnung am Öffnungsrand einer Einführungsöffnung
für die Anschlussleitung im Gehäuse angeordnet. Die Zugentlastung liegt dann nahe
der Einführungsöffnung und ist besonders gut wirksam.
[0009] In weiterer Ausgestaltung steigt die Gegenverzahnung in Richtung auf die Einführungsöffnung
schräg an. Auf diese Weise kann durch ein Verrücken der Klemmbacken auf der schräg
ansteigenden Gegenverzahnung der Öffnungsquerschnitt der Zugentlastung variiert werden.
Es ist so möglich, Anschlussleitungen verschiedenen Durchmessers mit einer einzigen
Ausführung der Zugentlastung im Gehäuse unterzubringen.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist der Filmstreifen des Filmscharniers am
Außenrand der Einführungsöffnung angeformt, vorzugsweise angespritzt. Auf diese Weise
kann die Klemmbacke durch einfaches Einschwenken durch die Einführungsöffnung hindurch
mit der Gegenverzahnung in Eingriff gebracht werden. Außerdem stört das Filmscharnier
nicht im Gehäuseinnenraum. Vielmehr wird der Gehäuseinnenraum vom Scharnier völlig
freigehalten.
[0011] Die Profilierung der Klemmfläche dient zur Verbesserung des Reibschlusses mit der
Anschlussleitung. Die Wirksamkeit der Zugentlastung wird so weiter erhöht.
[0012] Der bevorzugt schräge Verlauf der Rückseite der Klemmbacke zieht einen ebenfalls
schrägen Verlauf der Verzahnung nach sich und hat den gleichen Effekt wie die oben
beschriebene schrägverlaufende Gegenverzahnung.
[0013] In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind zwei bezüglich der Mittellängsachse der
Einführungsöffnung spiegelbildlich angeordnete Klemmbacken vorgesehen. Entsprechend
sich auch zwei spiegelbildlich angeordnete Gegenverzahnungen vorhanden. Diese achsensymmetrische
Ausbildung der Zugentlastung umfasst eine zweiseitige Einspannung der Anschlussleitung.
Die Klemmbacken spannen die Anschlussleitung schraubstockartig zwischen sich ein.
Bei einer plötzlichen Zugbelastung können die Zugkräfte so vorteilhaft über beide
Klemmbacken gleichförmig abgetragen werden. Dies bewirkt einen besonders guten Halt
der Anschlussleitung innerhalb der Zugentlastung.
[0014] Die außerhalb des Gehäuses im Bereich der Einführungsöffnung verlaufenden Filmstreifen
sind nicht nur platzsparend, sondern sind auch als zusätzliche Führung für die Anschlussleitung
nach Art einer Durchgangstülle wirksam.
[0015] Anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung mit
weiteren Vorteilen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf den rückwärtigen Teil eines Gehäuses mit am Außenrand der Einführungsöffnung
angeformtem Filmstreifen des Filmscharniers und
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 darstellten Gehäuseteils mit eingebrachter
Anschlussleitung in der Montageendstellung der Zugentlastung.
[0016] Das teilweise dargestellte Gerätegehäuse 1 weist an seiner Rückseite eine Einführungsöffnung
2 auf. Symmetrisch zur Mittellängsachse 3 der Einführungsöffnung 2 verläuft die im
Ausführungsbeispiel auf der linken Seite angeordnete Gegenverzahnung 4 sowie die auf
der rechten Seite angeordnete Gegenverzahnung 4'. Die Gegenverzahnungen 4, 4' bilden
einen konisch sich verjüngenden Einführtrichter, welcher sich vom Inneren des Gerätegehäuses
1 hin zur Einführungsöffnung 2 verjüngt.
[0017] An den beiden Außenrändern der Einführungsöffnung 2 sind die Filmstreifen 5, 5' der
beiden Filmscharniere angeordnet, welche die Klemmbacken 6, 6' mit dem Gerätegehäuse
1 verbinden. Die Klemmbacken 6, 6' weisen jeweils eine in Montageendstellung in Richtung
der Mittellängsachse 3 verlaufende Klemmfläche 7, 7' auf. Die Klemmflächen 7, 7' sind
im Montageendzustand der Anschlussleitung 8 zugewandt und liegen an dieser an. Die
den Klemmflächen 7, 7' abgewandten Rückseiten der Klemmbacken 6, 6' tragen jeweils
eine gerichtete Verzahnung 9, 9'. Die Rückseiten der Klemmbacken 6, 6' mit den Verzahnungen
9, 9' verlaufen schräg zu den Klemmflächen 7, 7'.
[0018] Im Montageendzustand sind die Filmstreifen 5, 5' gegenüber der Darstellung in Fig.
1 um 180 Grad abgebogen, so dass die Klemmbacken 6, 6' in das Gerätegehäuse 1 hineinragen.
Die Klemmflächen 7, 7' liegen dabei an der Anschlussleitung 8 an. Zur Verbesserung
des Reibschlusses zwischen Klemmflächen 7, 7' und der Anschlussleitung 8 tragen die
Klemmflächen 7, 7' eine aus mehreren parallel verlaufenden Profilrippen 10 bestehende
Profilierung.
[0019] Die Gegenverzahnung 4 ist rahmenartig am Gehäusekörper des Gerätegehäuses 1 mit angespritzt.
Die Verzahnung 9, 9' und die zugehörige Gegenverzahnung 4, 4' übergleiten aneinander
solange, bis die Klemmfächen 7, 7' an der Anschlussleitung 8 satt und fest anliegen,
so dass sich die Zähne der Verzahnung 9, 9' mit den Gegenzähnen der Gegenverzahnung
4, 4' vollständig hintergreifen zur Bildung zur formschlüssigen Verriegelung aneinander.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Gerätegehäuse
- 2
- Einführungsöffnung
- 3
- Mittellängsachse
- 4, 4'
- Gegenverzahnung
- 5, 5'
- Filmstreifen
- 6, 6'
- Klemmbacke
- 7, 7'
- Klemmfläche
- 8
- Anschlussleitung
- 9, 9'
- Verzahnung
- 10
- Profilrippe
1. Gerätegehäuse (1) mit einer Zugentlastung für eine Anschlussleitung (8) derart, dass
eine Klemmbacke (6, 6') mit ihrer Klemmfläche (7, 7') im Montageendzustand an der
Anschlussleitung (8) anliegt und auf ihrer der Klemmfläche (7, 7') abgewandten Rückseite
eine gerichtete Verzahnung (9, 9') trägt, welche mit einer entsprechenden Gegenverzahnung
(4, 4') ein Rastgesperre bildet als Klemmsitz für die Klemmbacke (6, 6'),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenverzahnung (4, 4') am Gehäuse 1 fixiert ist und dass die Klemmbacke (6,
6') an einem am Gehäuse 1 fixierten Fimstreifen (5, 5') eines Filmscharniers angelenkt
ist.
2. Gehäuse (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichent,
dass die Gegenverzahnung (4, 4') einstückig am Gehäuse (1) angeformt ist.
3. Gehäuse (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenverzahnung (4, 4') am Öffnungsrand einer Einführungsöffnung (2) für die
Anschlussleitung (8) im Gehäuse (1) angeordnet ist.
4. Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenverzahnung (4, 4') in Richtung auf die Einführungsöffnung (2) schräg ansteigt.
5. Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Filmstreifen (5, 5') des Filmscharniers am Außenrand der Einführungsöffnung (2)
angeordnet, vorzugsweise angespritzt ist.
6. Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
eine profilierte Klemmfläche (7, 7').
7. Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Verzahnung (9, 9') tragende Rückseite der Klemmbacke (6, 6') schräg zur Klemmfläche
(7, 7') verläuft.
8. Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
zwei bezüglich der Mittellängsachse (3) der Einführungsöffnung (2) spiegelbildlich
angeordnete Klemmbacken (6, 6') mit entsprechend spiegelbildlich angeordneten Gegenverzahnungen
(4, 4').
9. Gehäuse (1) nach einem Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filmstreifen (5, 5') im Montageendzustand die Anschlussleitung (8) beidseitig
nach Art einer Einführtülle flankieren.