(19)
(11) EP 2 772 151 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.2014  Patentblatt  2014/36

(21) Anmeldenummer: 13157348.7

(22) Anmeldetag:  01.03.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43B 7/08(2006.01)
A43B 13/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: ATMOS airwalk ag
8152 Glattbrugg (CH)

(72) Erfinder:
  • Möhlmann, Wilhelm
    8005 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser 
Leopoldstrasse 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) Schuh mit aktiver Luftventilation


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh mit einer Sohlenkonstruktion, die einen oberen Sohlenteil, einen unteren Laufsohlenteil und eine Luftpumpeinrichtung mit einem Pumpvolumen aufweist, einer Luftzufuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist, einer Luftabfuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist, wobei der obere Sohlenteil, der untere Laufsohlenteil und die Luftpumpeinrichtung derart ausgebildet sind, dass durch die Entlastung der Sohlenkonstruktion während der Gehbewegung eines Nutzers Luft in der Menge des Pumpvolumens durch die Luftzufuhreinrichtung von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist, durch die Belastung der Sohlenkonstruktion während der Gehbewegung des Nutzers Luft in der Menge des Pumpvolumens durch die Luftabfuhreinrichtung in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist, und das Pumpvolumen der Luftpumpeinrichtung zumindest 5 ml, insbesondere zumindest 10 ml, ist.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh mit einer Sohlenkonstruktion, bei dem mit jedem Schritt der Gehbewegung eines Nutzers eine effiziente Luftzirkulation im Schuh und damit direkt am Fuß des Nutzers des Schuhs ermöglicht wird.

Hintergrund der Erfindung



[0002] Ein Schuh besteht aus zwei Hauptteilen, nämlich dem oberen Teil, der Schaft genannt wird, und dem unteren Teil, dem Boden. Der Schaft kann einen Innenschaft (Futter), Zwischenschaft (Zwischenfutter) und Außenschaft (Oberleder) umfassen. Der Boden besteht aus mindestens einer Sohle und kann eine Innensohle (Brandsohle) und eine Laufsohle umfassen. Zwischen Innen- und Laufsohle können eine oder mehrere Zwischensohlen vorgesehen sein.

[0003] Heutzutage sind Schuhe bekannt, die in der Sohle mit Vorrichtungen ausgestattet sind, welche die Luftzirkulation im Schuh begünstigen sollen, wodurch die innere Feuchtigkeit im Schuh verringert werden soll, um den Fußkomfort des Nutzers des Schuhs zu verbessern. Dieser bekannte Schuhtyp sieht im Allgemeinen Hohlverbindungen vor, die untereinander verbunden in dem Sohleninneren untergebracht sind. Gemäß einer verbreiteten Variante soll im Stand der Technik Luft über Öffnungen der Sohle von außen nach innen geleitet werden. Die Öffnungen werden zum Schutz gegen Wasser mit Membranen abgedichtet. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass auf diese Weise keine effiziente Frischluftzufuhr möglich ist.

[0004] Gemäß einer anderen Variante kann es vorgesehen sein, Luft von außen durch eine Luftpumpeinrichtung über eine Luftführung einzusaugen, deren offenes Ende in einem Schaft nach oben geführt wird. Der Nachteil dieser Art von Schuhen besteht in der mangelnden Effizienz der Luftzirkulation im Schuh aufgrund des ineffizienten Ansaugens der Luft mithilfe der Luftpumpeinrichtung. So wird in der WO 00/01266 vorgeschlagen, eine Luftpumpeinrichtung in einem Hohlraum eines Absatzes einer Laufsohle einzubringen, die über eine Luftzuführung, die entlang des hinteren Schafts eines Schuhs nach oben geführt wird, Luft von außen einsaugen und durch den Sohlenkörper hindurch pumpen soll. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass der Pumpmechanismus durch die bloße Belastung der Luftpumpeinrichtung durch die Ferse eines Nutzers im Schuh während der Gehbewegung so ineffizient arbeit, dass keine signifikante Belüftung des Schuhinneren möglich ist.

[0005] In der WO 2008/156860 wird eine Ventilationseinrichtung zum Einsetzen in einen Schuh beschrieben, bei der mithilfe einer an einem Flansch angelenkten drehbaren Pumpe eine Belüftung eines Schuhinneren, in den die Ventilationseinrichtung eingesetzt wird, erreicht werden soll. Die Ventilationseinrichtung ist jedoch mit der beweglichen Pumpeinrichtung konstruktiv sehr aufwendig und in mechanischer Hinsicht sehr störanfällig.

[0006] Es liegt somit der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schuh mit einer Sohlenkonstruktion bereitzustellen, der eine effizientere und dauerhaftere Luftzirkulation bei einem möglichst einfachen strukturellen Aufbau gewährleistet, als dies im Stand der Technik bisher erreicht werden konnte.

Beschreibung der Erfindung



[0007] Die oben genannte Aufgabe wird durch einen Schuh gemäß Anspruch 1 gelöst, d.h. durch einen Schuh mit
einer Sohlenkonstruktion, die einen oberen Sohlenteil, einen unteren Laufsohlenteil und eine Luftpumpeinrichtung aufweist,
wobei die Luftpumpeinrichtung entweder durch einen im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil eingelassenen Hohlraum ausgebildet oder separat als unabhängige Entität vollständig oder teilweise in einem Hohlraum des oberen Sohlenteils ausgebildet ist;
einer Luftzufuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist,
einer Luftabfuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist,
wobei der obere Sohlenteil, der untere Laufsohlenteil und die Luftpumpeinrichtung derart ausgebildet sind, dass
durch die Entlastung der Sohlenkonstruktion während einer Gehbewegung eines Nutzers Luft durch die Luftzufuhreinrichtung von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist,
durch die Belastung der Sohlenkonstruktion während der Gehbewegung des Nutzers Luft durch die Luftabfuhreinrichtung in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist und dabei die Luftpumpeinrichtung um ein der Menge der ausstoßbaren Luft entsprechendens Pumpvolumen komprimierbar ist,
wobei das Pumpvolumen zumindest 5 ml, insbesondere zumindest 10 ml, ist.

[0008] Erfindungsgemäß ist die Sohlenkonstruktion, bzw. der obere Sohlenteil, der untere Laufsohlenteil und die Luftpumpeinrichtung, derart ausgebildet, dass sie es ermöglicht, dass zumindest 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml, Luft (Frischluft) beim Expandieren der Luftpumpeinrichtung von außen (außerhalb der Sohlenkonstruktion bzw. des Schuhs mit der Sohlenkonstruktion) eingesaugt und zumindest 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml, Luft beim Komprimieren der Luftpumpeinrichtung in das Schuhinnere ausgestoßen werden. Nur so kann eine signifikante von einem Nutzer des Schuhs empfundene Ventilation des Schuhinneren erreicht werden. Im Gegensatz zum Stand der Technik ermöglicht der erfindungsgemäße Schuh somit eine effiziente Belüftung des Schuhinneren.

[0009] Das Pumpvolumen einer Luftpumpeinrichtung wird hierbei für eine jeweils vorgegebene Sohlenkonstruktion wie folgt bestimmt:

[0010] Zur Durchführung wird eine PC-gesteuerte Maschine PFI DSPM-H 3035 (PFI-Hydraulic Shock Absorption Testing Machine), zu Beziehen über das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens, Marie-Curie-Straße 19, 66953 Pirmasens, verwendet. Der Anpressdruck des kreisförmigen Druckstempels mit einem Durchmesser von 40 mm beträgt bei der Messung des Pumpvolumens gemäß der Erfindung 1200 N. Der Druckstempel wird wie folgt positioniert (siehe Figuren 6a bis 6d).

[0011] Zunächst wird die Gerade g1 entlang des unteren Laufsohlenteils mit der größten Länge von allen Geraden, die sich vom äußersten Rand des Fersenbereichs des unteren Laufsohlenteils zum äußersten Rand des Zehenbereichs des unteren Laufsohlenteils erstrecken, ermittelt. Bei 27 Hundertstel ihrer Länge gemessen vom Punkt P1 am äußersten Rand des Fersenbereichs, durch den die ermittelte Gerade g1 verläuft, wird die Senkrechte s1 zu der ermittelten Gerade g1 festgelegt (Figur 6a). Sodann wird der Mittelpunkt M1 dieser Senkrechten s1 bezüglich der Punkte P2 und P3, an denen sie die seitlichen Ränder des unteren Laufsohlenteils schneidet, ermittelt (Figur 6b). Der Abstand von 27 Hundertstel ist dadurch motiviert, dass einer Fußlänge von 270 mm (Schuhgröße 42 EU) gemäß DIN EN 12743:1999 eine Fersenlänge von 72,5 mm entspricht (vgl. Jens Heidenfelder, Entwicklung eines dynamischen Tests zur Prüfung der Rückfußdämpfung von Laufschuhen mittels biomechanischer Messmethoden, Dissertation, Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, November 2010, Seite 97 ff.).

[0012] Dann wird durch die Punkte P1 und M1 die Gerade g2 (erste Prüfachse) definiert. Die Hälfte der Strecke von P1 zu M1 auf der Geraden g2 definiert den Mittelpunkt M2 (Positionierpunkt) (Figur 6c). Auf diesen Mittelpunkt M2 (Positionierpunkt) wird der Prüfstempel zentral positioniert. Dieses geschieht beispielsweise mithilfe einer zweiten Prüfachse g3, die senkrecht zu der ersten Prüfachse g2 und durch deren Mittelpunkt M2 (Positionierungspunkt) verlaufend zusätzlich zu der ersten Prüfachse g2 eingezeichnet wird. Der Radius des Prüfstempels kann dann auf den Prüfachsen g2 und g3 markiert werden (Figur 6d). Durch langsames Absenken des Prüfstempels vor der Prüfung kann die Laufsohle exakt positioniert werden, hierbei ist darauf zu achten, dass der Prüfstempel keinen Druck auf das Material aufbringt. Entspricht die Positionierung des Druckstempels den eingezeichneten Markierungen, wird das Laufsohlenteil mit Halterungen derart fixiert, dass kein Verschieben des Laufsohlenteils mehr möglich ist.

[0013] Durch eine in dem Laufsohlenteil eingebrachte Öffnung wird ein Lufteinlassschlauch, Festo (Pneumatik 10 bar bei RT) PUN - 8 x 1.25 (Innendurchmesser: 6 mm / Außendurchmesser: 8 mm), eingeführt und vollständig auf der Laufsohle abgedichtet. Durch den Lufteinlassschlauch saugt eine in dem Fersenbereich eingelassene Luftpumpeinrichtung über ein Lufteinlassventil Luft an. Im Vorfußbereich, 8 cm von der Laufsohlenkante-Spitze (Richtung Ferse), Ballenmitte, wird durch eine in der Laufsohle vorbereitete weitere Öffnung ein Luftauslassschlauch, Festo (Pneumatik 10 bar bei RT) PUN - 8 x 1.25 (Innendurchmesser: 6 mm / Außendurchmesser: 8 mm) angebracht, durch den die Luftpumpeinrichtung Luft über ein Auslassventil ausstößt. Der Vorfußbereich der Sohlenkonstruktion wird während des Dauerbelastungstests zur Überprüfung der Luftstrommenge abgedichtet. Der Luftdurchfluss wird mithilfe eines Bürkert Massendurchflussmessers Typ 8701 mit einem Nenndurchflussbereich von 1 l/min, zu beziehen über die Christian Bürkert GmbH & Co. KG, Christian-Bürkert-Straße 13-17, 74653 Ingelfingen, gemessen.

[0014] Die Luft kann in beispielhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schuhs insbesondere entlang von Luftführungen, wie Kanälen oder einem Mesh-Gewebe, der Sohlenkonstruktion, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden sind, und über Öffnungen der Luftführungen (Kanäle) in den Schuhinnenraum eines Schuhs mit der Sohlenkonstruktion ausgestoßen werden. Unter einem Mesh-Gewebe wird hier eine Textil- oder Kunststoffeinlage mit einer netzartigen Struktur, beispielsweise eine sogenannte MATATZEN-Struktur, verstanden.

[0015] Die Luftpumpeinrichtung kann im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil ausgebildet sein. Das Merkmal, dass die Luftpumpeinrichtung im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil ausgebildet ist, besagt dass die Luftpumpeinrichtung zumindest zu mehr als 50% in dem oberen Sohlenteil (und weniger als 50% in dem unteren Laufsohlenteil) ausgebildet ist, auch wenn sie insgesamt durch Zusammenwirken des oberen Sohlenteils und des unteren Laufsohlenteils ausgebildet sein mag. Insbesondere kann dieses Merkmal besagen, dass die Luftpumpeinrichtung zumindest zu mehr als 80%, insbesondere mehr als 90%, insbesondere mehr als 95%, in dem oberen Sohlenteil ausgebildet ist.

[0016] In der vorliegenden Anmeldung verweisen die Begriffe oben, oberer, usw. auf Positionen, die von einem Untergrund den die Sohlenkonstruktion bei Verwendung in einem Schuh kontaktiert, weiter entfernt sind als Positionen, auf die mit Begriffen wie unten, unterer, usw. verwiesen wird.

[0017] Insbesondere kann der obere Sohlenteil Kanäle aufweisen, die mit der Luftpumpeinrichtung, die mit den Kanälen verbunden sind und im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil ausgebildet sind. Luft wird dann von der Luftpumpeinrichtung entlang den Kanälen gepumpt. Es können entlang der Kanäle in dem oberen Sohlenteil Öffnungen derart vorgesehen sein, dass Luft, die durch die Kanäle strömt, durch die Öffnungen nach oberhalb des oberen Sohlenteils, d.h. in den Innenraum eines Schuhs, gelangen kann. Beispielsweise kann die Luft durch eine gelochte Brandsohle in das Schuhinnere gelangen. Durch die Pumpwirkung der Luftpumpeinrichtung bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers wird somit Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) durch die Kanäle und die darin vorgesehenen Öffnungen zur Belüftung des Fußes in den Schuhinnenraum, in dem sich der Fuß befindet, gepumpt.

[0018] Die untere Oberfläche des unteren Laufsohlenteils kontaktiert somit im Gebrauch des erfindungsgemäßen Schuhs mit der Sohlenkonstruktion den von einem Nutzer des Schuhs beschrittenen Untergrund. Der genannte obere Sohlenteil und untere Laufsohlenteil der Sohlenkonstruktion können separat ausgebildet sein, sie können aber auch Teile eines einstückig ausgebildeten Sohlenkörpers bilden, so dass sie einen integralen Block bilden.

[0019] Erfindungsgemäß wird durch die Luftpumpeinrichtung Luft von außerhalb der Sohlenkonstruktion und außerhalb des Schuhs, insbesondere von oberhalb des oberen Sohlenteils, eingesaugt und in die Kanäle verteilt. Hierbei kann die Luftzufuhreinrichtung durch eine entsprechend vorgesehene Öffnung des oberen Sohlenteils nach oben geführt werden. Die Luftpumpeinrichtung ist dazu ausgebildet, in Reaktion auf eine Gehbewegung eines Nutzers des Schuhs mit der Sohlenkonstruktion eine Luftpumpfunktion derart auszuführen, dass sie abwechselnd, bei Entlastung durch den Fuß des Nutzers, Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) über zumindest eine Luftführung (Luftzufuhreinrichtung) von außerhalb der Sohlenkonstruktion bzw. des Schuhs einsaugt und, bei Belastung der Luftpumpeinrichtung durch den Fuß des Nutzers, Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) über die Kanäle in dem Schuh verteilt. Die Luftpumpeinrichtung kann in dem Fersenbereich, der sich vom Fußende bis zu dem Gelenkbereich erstreckt, in dem mittleren Gelenkbereich und/oder dem Ballenbereich (Vorfußbereich), der sich von der Fußvorderseite bis zu dem Gelenkbereich erstreckt, vorgesehen sein.

[0020] In der Sohlenkonstruktion kann zumindest der Teil des oberen Sohlenteils, in dem die Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist, elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet sein. Dieser Teil ist derart elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet, dass die Luftpumpeinrichtung bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers gut komprimierbar ist. Durch diese elastischere Ausbildung kann ein effizienter Pumpeffekt erzielt werden.

[0021] Dadurch, dass der Teil des oberen Sohlenteils, in dem die Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist, elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet ist, kann eine effiziente Pumpwirkung erreicht werden. Bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers wird dieser elastischere Bereich nach unten (Richtung Lauffläche) gedrückt und kann so die Luftpumpeinrichtung dahingehend betätigen, dass sie Luft aus der Luftpumpeinrichtung und durch die Kanäle drückt.

[0022] Der Pumpeffekt kann noch dadurch unterstützt werden, dass der untere Laufsohlenteil an der äußeren Lauffläche (die im Verlauf einer Gehbewegung in Kontakt mit dem Grund steht, auf dem ein Nutzer des erfindungsgemäßen Schuhs mit der Sohlenkonstruktion läuft) in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung einen erhobenen Bereich aufweist, der dazu ausgebildet ist, bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers in Richtung des oberen Sohlenteils gedrückt zu werden. Der erhobene Bereich kann dünner als die übrigen Bereiche des unteren Laufsohlenteils ausgebildet sein. Somit wird dadurch, dass der erhobene Bereich bei Belastung eingedrückt wird, nicht nur eine effiziente Luftzirkulation gewährleistet, sondern es wird auch durch die schockabsorbierende Funktion der Luftpumpeinrichtung der Laufkomfort erhöht.

[0023] In der Tat wird beispielsweise eine besonders effiziente Luftventilation des Schuhs durch eine Kombination a) des Vorsehens der Luftpumpeinrichtung, beispielsweise im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil, b) des Vorsehens des Teil des oberen Sohlenteils, in dem die Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist, derart dass er elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet ist, und c) des Vorsehens des erhobenen Bereichs am unteren Laufsohlenteil an der äußeren Lauffläche in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung erreicht.

[0024] Gemäß alternativen Ausbildungen ist die Luftpumpeinrichtung durch einen im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil eingelassenen Hohlraum ausgebildet, oder es ist die Luftpumpeinrichtung separat als unabhängige Entität ausgebildet und vollständig oder teilweise in einem Hohlraum des oberen Sohlenteils eingelassen. Der Volumenanteil des in dem oberen Sohlenteil ausgebildeten Hohlraums ist größer als derjenige, der von dem unteren Laufsohlenteil bei der Bildung des als Luftpumpeinrichtung fungierenden Hohlraums bereitgestellt wird. Insbesondere kann der Hohlraum zu mehr als 80%, insbesondere mehr als 90%, insbesondere mehr als 95%, in dem oberen Sohlenteil ausgebildet sein. Gemäß einer Weiterbildung wird die Luftpumpeinrichtung in Form eines mit einem luftdurchlässigem elastischen Füllmaterial gefüllten Hohlraums vorgesehen.

[0025] Die Verwendung lediglich eines ausgebildeten Hohlraums als Luftpumpeinrichtung vereinfacht das Herstellungsverfahren, verringert die Herstellungskosten und kann die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Luftpumpeinrichtung erhöhen. Die Verwendung einer separat als eigenständige Entität ausgebildeten Luftpumpeinrichtung kann die Effizienz der Luftzirkulation verbessern.

[0026] Beispielsweise kann die Luftpumpeinrichtung als eigenständige Entität ein Kunststoffpumpreservoir umfassen. Dieses wird, wenn der Fuß eines Nutzers auf ihm lastet, zusammengedrückt, wodurch Luft aus dem Kunststoffpumpreservoir herausgepresst wird. Wenn während der Gehbewegung das Kunststoffpumpreservoir wieder von dem Fuß entlastet wird, dehnt es sich aus und zieht aufgrund des zuvor entstandenen Unterdrucks Luft von außen ein, die für die nachfolgende Belüftung des Schuhinnenraums und damit des Fußes eines Nutzers frisch zur Verfügung steht. Weiterhin kann die Luftpumpeinrichtung integral in einem Stück mit dem Kunststoffpumpreservoir und den Luftführungen ausgebildet sein. Das Ausbilden der Luftpumpeinrichtung als eigene Entität erlaubt eine von der Sohlenkonstruktion bzw. dem Sohlenkörper unabhängige Materialauswahl und insbesondere Materialfestigkeit.

[0027] Gemäß einem Beispiel können auch Schläuche von der Luftpumpeinrichtung entlang der Kanäle bereitgestellt werden, in denen Luft von der Luftpumpeinrichtung strömt. In diesem Fall müssen die Schläuche Öffnungen entsprechend denen aufweisen, die in dem oberen Sohlenteil vorgesehen sein können. Die Schläuche können beispielsweise aus Silikon gefertigt sein. Es können allgemein Kunststoffschläuche, die Öffnungen entlang ihrer Längsachsen aufweisen und mit der Luftpumpeinrichtung in Fluidverbindung stehen, Verwendung finden.

[0028] Wie bereits erwähnt, können der obere Sohlenteil und der untere Laufsohlenteil separat ausgebildet sein, oder der obere Sohlenteil und der untere Laufsohlenteil können integral, also einstückig, ausgebildet sein. Im ersten Falle können der obere Sohlenteil und der untere Laufsohlenteil aus verschiedenen Materialien ausgebildet sein, oder sie können aus demselben Material geformt sein. Im letzteren Falle lässt sich die Sohlenkonstruktion um eine separat, eigenständig ausgebildete Luftpumpeinrichtung herum formen, derart, dass der obere Sohlenteil zumindest in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung elastischer (aufgrund unterschiedlicher Dicken) als der untere Laufsohlenteil ist. Die Sohlenkonstruktion wird hierbei aus einem elastischen Material, zum Beispiel durch Kunststoffspritzen, hergestellt.

[0029] Der in den obigen Beispielen beschriebene Schuh kann in der Luftzufuhreinrichtung ein erstes Ventil aufweisen, dass derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion in die Luftpumpeinrichtung hinein durchlässt und/oder in der Luftabfuhreinrichtung ein zweites Ventil angeordnet isaufweisent, dass derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung zu den Kanälen durchlässt.

[0030] Es kann Außenluft je nach Gehphase durch die Luftpumpeinrichtung eingesaugt und die zuvor eingesaugte Luft kann in die Luftführungen, beispielsweise die Kanäle, ausgestoßen werden. Wenn in der entsprechenden Gehphase der Fuß eines Nutzers nicht auf der Luftpumpeinrichtung lastet, saugt diese Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) von außerhalb der Sohlenkonstruktion (insbesondere von oberhalb des oberen Sohlenteils) über die entsprechende Luftzufuhreinrichtung ein, wenn der Fuß auf ihr lastet, pumpt sie die Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) über die entsprechende Luftabfuhreinrichtung in die Kanäle, von wo sie nach oben zum Fuß eines Nutzers, beispielsweise durch Öffnungen, die nach oben hin in den Kanälen vorgesehen sind, zur wirksamen Belüftung des Fußes des Nutzers gepresst wird.

[0031] Somit wird ein Schuh mit einer Sohlenkonstruktion zur Verfügung gestellt, der eine verbesserte Luftzirkulation in einfachem Aufbau allein durch die Gehbewegung oder Laufbewegung ohne die Notwendigkeit einer signifikanten Vergrößerung gegenüber herkömmlichen Sohlenkonstruktionen ohne Luftzirkulation bereitstellt. In dieser Weiterbildung erlauben die vorgesehenen Ventile eine effiziente Kontrolle der Luftströmungen über die Luftführungen in die Luftpumpeinrichtung hinein und aus dieser hinaus.

[0032] Statt zweier die Luftströmung regelnder Ventile kann ein einziges Wegeventil derart vorgesehen werden, dass es Luft lediglich in Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion in die Luftpumpeinrichtung hinein und Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung zu den Luftführungen, beispielsweise Kanälen, durchlässt. Bei dem Wegeventil kann es sich insbesondere um ein Wechselventil handeln, dass je nach Druckbetätigung durch den Fuß eines Nutzers die Luftströmung wie oben beschrieben regelt.

[0033] Die Luftabfuhreinrichtung kann in Form eines Schlauchs oder Kanals ausgebildet sein; sie kann auch lediglich in Form eines Auslasses der Luftpumpeinrichtung, insbesondere eines Luftreservoirs der Luftpumpeinrichtung, vorgesehen werden. Insbesondere kann die zumindest eine Luftzufuhreinrichtung und/oder die zumindest eine Luftabfuhreinrichtung einen flexiblen Schlauch und/oder einen abgedeckten Kanal umfassen oder jeweils aus einem flexiblen Schlauch, beispielsweise aus Kunststoff, bestehen. Sind mehrere Luftzufuhreinrichtungen und/oder Luftabfuhreinrichtungen vorgesehen, so können diese sämtlich jeweils einen Schlauch umfassen oder daraus bestehen, oder es können einige und nicht alle der Luftführungen jeweils einen Schlauch umfassen oder daraus bestehen. Weiterhin können die Luftführungen integral mit einem Kunststoffpumpreservoir der Luftpumpeinrichtung ausgebildet sein Gemäß diesen Beispielen können die Luftführungen dauerhaft und dicht auf einfache und kostengünstige Weise die Luft zur Luftpumpeinrichtung und von dieser zur Belüftung zumindest eines Teils des Sohlenkörpers und schließlich des Schuhinnenraums führen.

[0034] Es kann die Luftzufuhreinrichtung nach oben hin geführt werden, so dass Luft von einer Position oberhalb des oberen Sohlenteils von außen angesaugt werden kann. Beispielsweise kann die Luftzufuhreinrichtung in einem Schaftbereich eines Schuhs, der die erfindungsgemäße Sohlenkonstruktion umfasst, enden, um dort das Ansaugen frischer Luft durch die Luftpumpeinrichtung zu ermöglichen. Wenn die Luftzufuhreinrichtung oberhalb des oberen Sohlenteils endet, wird im wesentlichen vermieden, dass Schmutz und/oder Feuchtigkeit in die Luftpumpeinrichtung gesaugt wird.

[0035] In der Tat wird beispielsweise eine besonders effiziente Ventilation des Schuhs durch eine Kombination a) des Vorsehens der Luftpumpeinrichtung, beispielsweise im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil, b) des Vorsehens des Teil des oberen Sohlenteils, in dem die Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist, derart dass er elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet ist, c) des Vorsehens des erhobenen Bereichs am unteren Laufsohlenteil an der äußeren Lauffläche in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung erreicht und d) des Vorsehens der ersten Luftführung derart, dass sie nach oben hin, insbesondere in einem Schaftbereich eines Schuhs nach oben, geführt wird, so dass Luft von einer Position oberhalb des oberen Sohlenteils von außen angesaugt werden kann.

[0036] Die Luftzufuhreinrichtung kann beispielsweise mithilfe eines angespritzten Fersenteils bereitgestellt werden. Das angespritzte Fersenteil kann ein äußeres und ein inneres Fersenteil umfassen. Zwischen dem äußeren und dem inneren Teil des angespritzten Fersenteils wird dann Luft von außerhalb des Schuhs von der Luftpumpeinrichtung angesaugt. So kann Luft über ein äußeres Ende der Luftzufuhreinrichtung in dem äußeren Teil des angespritzten Fersenteils, zwischen dem äußeren und dem inneren Teil des angespritzten Fersenteils hindurch und durch eine entsprechend vorgesehene Öffnung des inneren Teils des angespritzten Fersenteils zur Luftpumpeinrichtung gesaugt werden.

[0037] Des weiteren stellt die vorliegende Erfindung einen Schuh mit der Sohlenkonstruktion gemäß einem der vorhergehenden Beispiele mit Luftzufuhr- und Luftabfuhreinrichtung zur Verfügung, wobei der Schuh einen Schaft zum Einschlupf eines Fußes eines Trägers des Schuhes aufweist, wobei der Schaft einen der Sohlenkonstruktion nahen Teil und einen der Sohlenkonstruktion fernen Teil aufweist, und in dem die Luftzufuhreinrichtung sich derart teilweise entlang des Schafts, insbesondere durch ein Innenfutter des Schafts von dem Fuß des Trägers des Schuhs getrennt, von dem nahen Teil zu dem fernen Teil erstreckt, dass Luft (mindestens 5 ml, insbesondere mindestens 10 ml) von dem fernen Teil aus in die Luftpumpeinrichtung gepumpt werden kann.

[0038] Somit kann prinzipiell über eine relativ große Fläche Frischluft von der Luftpumpeinrichtung eingesaugt werden. Insbesondere wird ein Wassereintritt in den Schuh von außen vermieden, wenn das Ende der ersten Luftführung, durch das Luft von außen eingesaugt wird, von der Laufsohle aus betrachtet höher liegt als der niedrigste Schaftabschluss des Schuhs.

[0039] Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der ausführlichen aber nicht einschränkenden Beschreibung von Ausführungsformen, die mithilfe der beigefügten Zeichnungen dargestellt sind, wobei:

Figur 1 eine Sohlenkonstruktion mit Luftpumpeinrichtung sowie Luftzufuhr und Luftabfuhr eines Schuhs mit einem oberen Sohlenteil und einem unteren Laufsohlenteil gemäß einem Beispiel der Erfindung darstellt;

Figur 2 ein oberer Sohlenteil einer Sohlenkonstruktion mit Luftpumpeinrichtung sowie Luftzufuhr und Luftabfuhr eines Schuhs gemäß einem Beispiel der Erfindung darstellt;

Figur 3 im Querschnitt Sohlenkonstruktionen mit Luftpumpeinrichtung sowie Luftzufuhr und Luftabfuhr eines Schuhs gemäß unterschiedlichen Beispielen der Erfindung darstellt;

Figur 4 eine Luftpumpeinrichtung mit Schläuchen, die entlang ihrer Längsachse Öffnungen aufweisen, darstellt; und

Figur 5 ein angespritztes Fersenteil zeigt, das einer Luftzufuhreinrichtung für ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Schuhs zeigt.

Figuren 6a bis 6d zeigen das Ermitteln eines Positionierungspunkts für eine Druckstempel in einem Verfahren zum Bestimmen eines ausgestoßenen Luftvolumens.



[0040] Wie es in Figur 1 gezeigt ist, umfasst eine Sohlenkonstruktion eines Schuhs gemäß einem Beispiel der vorliegenden Erfindung einen oberen Sohlenteil 1, der als Zwischensohle bezeichnet werden kann, und einen unteren Laufsohlenteil 2. In dem gezeigten Beispiel ist der obere Sohlenteil 1 aus elastischerem (kompressiblerem) Material als der untere Laufsohlenteil 2 ausgebildet. Im Fersenbereich ist eine Luftpumpeinrichtung, beispielsweise in Form eines Hohlraums (linke Darstellung) oder eines Kunststoffpumpreservoirs (rechte Ansicht), ausgebildet. Figur 2 veranschaulicht den oberen Sohlenteil 1 von unten (aus Sicht des unteren Laufsohlenteils 2). Beispielsweise kann der obere Sohlenteil 1 aus relativ weichem Polyurethan hergestellt sein, während der Laufsohlenteil 2 aus abriebfesterem Gummi bestehen kann. Bei Belastung des Fersenbereichs wird die Luftpumpeinrichtung zusammengedrückt, wodurch Luft aus dieser heraus in die in Figur 2 gezeigten Kanäle 4, die die Öffnungen 3 aufweisen, gedrückt wird. Die durch die Öffnungen 3 gedrückte Luft dient dann der Belüftung eines Schuhinneren und damit des Fußes eines Trägers eines Schuhs, der die Sohlenkonstruktion mit dem oberen Sohlenteil 1 und dem unteren Laufsohlenteil 2 umfasst.

[0041] Beim Einsaugvorgang der Luftpumpeinrichtung (beim Entlasten des Fersenbereichs) werden erfindungsgemäß zumindest 5ml Luft, insbesondere zumindest 10 ml Luft, von außerhalb des Schuhs eingesogen. Beim Ausstoßvorgang der Luftpumpeinrichtung (beim Belasten des Fersenbereichs) werden erfindungsgemäß zumindest 5ml Luft, insbesondere zumindest 10 ml Luft, von der Luftpumpeinrichtung ausgestoßen.

[0042] In dem in Figur 2 unten gezeigten Beispiel des oberen Sohlenteils 1 ist im Fersenbereich ein Hohlraum 5 vorgesehen. Dieser Hohlraum kann die Luftpumpeinrichtung darstellen, die in diesem erfindungsgemäßen Beispiel in dem oberen Sohlenteil 1 angeordnet ist. Alternativ kann in dem Hohlraum 5 eine separate Luftpumpeinrichtung in Form eines Kunststoffpumpreservoirs 10 vorgesehen sein, wie es in der Figur 1 rechts und der Figur 2 oben gezeigt ist. Zumindest der Fersenbereich des Sohlenteils 1 ist hinreichend kompressibel, so dass er bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers, d.h. wenn dieser beim Gehen sein Gewicht auf den Fersenbereich verlagert, eingedrückt wird und so das Volumen des Hohlraums reduziert wird und Luft aus dem Hohlraum oder einem darin angeordneten Kunststoffpumpreservoir in die Kanäle 4 gedrückt wird. Die Luft gelangt beispielsweise durch einen in dem Zwischenbereich 6 eingelassenen Durchgang (in dem ein Ventil vorgesehen sein kann) und über den Auslass 7 in das System der Kanäle 4 (s. Figur 2).

[0043] Gemäß einem Beispiel kann die Luft aus dem Hohlraum 5 bzw. einem darin angeordneten Kunststoffpumpreservoir in Kunststoffschläuche geleitet werden, die in den Kanälen 4 vorgesehen werden und Öffnungen aufweisen, die entsprechend den Öffnungen 3 des oberen Sohlenteils 1 vorgesehen sind. Ein durch den in dem Zwischenbereich 6 eingelassenen Durchgang und durch den Auslass 7 geführte Luftführung (Luftabfuhr) kann den Hohlraum bzw. ein darin eingelassenes Kunststoffpumpreservoirs mit den Kanälen 4 verbinden. Mithilfe von Einwegventilen 11 kann die Strömung der Luft geregelt werden. Ein in der Luftführung angeordnetes Einwegventil kann vorgesehen werden, um zu garantieren, dass Luft nur von der Luftpumpeinrichtung zu den Kanälen 4 und nicht umgekehrt strömen kann (siehe auch Beschreibung der Figur 3 unten). Auch kann ein im Zwischenbereich 6 vorgesehener Durchgang ein einziges Wegeventil zur Regelung der von der Luftpumpeinrichtung angesaugten und ausgestoßenen Luft aufweisen.

[0044] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel wird eine weitere Luftführung 12 (Luftzufuhr) von der Luftpumpeinrichtung durch den Durchlass 8 und den oberen Sohlenteil 2 hindurch nach oben in einem Schaft eines Schuhs, der die Sohlenkonstruktion mit dem oberen Sohlenteil 1 umfasst, geführt, durch die Frischluft bei Entlasten des Fersenbereichs während der Gehbewegung eines Nutzers in die Luftpumpeinrichtung eingesaugt wird. Der Durchlass 8 ist durch einen Durchgang innerhalb des Zwischenbereichs 8 mit dem Hohlraum 5 bzw. eines darin angeordneten Kunststoffpumpreservoirs verbunden. Auch diese weitere Luftführung kann mit einem Einwegventil versehen sein, das garantiert, dass bei der Entlastung des Fersenbereichs Luft in die Luftpumpeinrichtung gelangt, jedoch keine Luft bei Belastung des Fersenbereichs durch diese weitere Luftführung nach außen gelangen kann. Wie es in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist, können die Luftführungen durch ein Verbindungsstück 9 mit der Luftpumpeinrichtung in Verbindung stehen. Die Ventile 11 können in dem Verbindungsstück 9 angeordnet sein.

[0045] Die weitere nach oben geführte Lüftführung 12 endet am oberen Ende in einem Lufteinlasselement 13. Dieses Lufteinlasselement 13 kann insbesondere am Schaft des Schuhs sichtbar sein und in Form eines Logos, Musters, Warenzeichens o.ä. ausgebildet sein oder dergleichen umfassen.

[0046] In Figur 3 sind zwei Ausführungsformen der Sohlenkonstruktion des erfindungsgemäßen Schuhs beispielhaft im Querschnitt gezeigt. In der oberen Abbildung von Figur 3 bilden ein oberes Sohlenteil 1 und ein unteres Laufsohlenteil 2 eine Sohlenkonstruktion. Im Fersenbereich wird ein Hohlraum im wesentlich durch den oberen Sohlenteil 1 ausgebildet. Der Hohlraum ist im wesentlichen vollständig durch eine Luftpumpeinrichtung in Form eines Kunststoffpumpreservoirs 10 ausgefüllt. Bei Belastung durch den Fuß (die Ferse) eines Nutzers wird die Luftpumpeinrichtung zusammengedrückt und Luft über das Einwegventil 11 in die in Figur 2 veranschaulichten Kanäle 4 gedrückt, von denen aus sie über die Öffnungen 3 in den Schuhinnenraum eines Schuhs gelangt, der mit der Sohlenkonstruktion ausgestattet ist.

[0047] Um diese Funktion des Kunststoffpumpreservoirs 10 zu gewährleisten, muss der obere Sohlenteil 1 derart ausgebildet sein, dass er gegenüber dem Druck der Ferse eines Fußes eines Nutzers (nach innen hin) nachgibt. Das Material kann entsprechend dem Geschlecht eines Nutzers ausgewählt werden. Eine im Fersenbereich des unteren Laufsohlenteils 2 vorgesehen Erhebung kann ebenfalls bei Belastung des Fersenbereichs durch das Gewicht des Nutzers nach innen gedrückt werden, so dass die Pumpwirkung unterstützt wird. Wenn der Fersenbereich während der Gehbewegung entlastet wird, entsteht in dem Kunststoffpumpreservoir 10 ein Unterdruck, durch den Luft von außen durch die Luftführung 12 und das Lufteinlasselement 13 in das Kunststoffpumpreservoir 10 eingesaugt wird. Das Einwegventil 10 verhindert hierbei, dass Luft aus dem Schuhinnern durch die Kanäle in das Kunststoffpumpreservoir 10 eingesaugt wird.

[0048] In der unteren Abbildung der Figur 3 wird eine ähnliche Konstruktion wie diejenige der oberen Abbildung gezeigt, wobei hier auf das Kunststoffpumpreservoir 10 verzichtet wird. Die Luftpumpeinrichtung wird somit lediglich durch den Hohlraum 5 gebildet, der bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers eingedrückt wird, wodurch Luft durch das Einwegventil 11 in die in Figur 2 veranschaulichten Kanäle 4 gedrückt wird, von denen aus sie über die Öffnungen 3 in das Schuhinnere eines mit der Sohlenkonstruktion ausgestatteten Schuhs gelangt.

[0049] Allgemein ist festzustellen, dass in den in der Figur 3 gezeigten Ausführungsformen sowohl Kanäle mit darin verlegten Schläuche oder Kanäle ohne Schläuche vorgesehen sein können. Ebenso kann ein Wegeventil mit zwei Einwegventilen an mit der Luftpumpeinrichtung verbundenen Luftzuführungen vorgesehen sein.

[0050] Während die beiden in Figur 3 dargestellten Ausführungsformen ein oberes Sohlenteil 1 und ein damit verbundenes unteres Laufsohlenteil 2 aufweisen, können in beiden Ausführungsformen das obere Sohlenteil 1 und untere Laufsohlenteil 2 alternativ zusammen einstückig ausgebildet sein. In einer solchen einstückigen Sohlenkonstruktion entspricht dann das obere Sohlenteil dem separat ausgebildete oberen Sohlenteil 1 und das untere Sohlenteil dem unteren Laufsohlenteil 2 wie jeweils in Figur 3 gezeigt.

[0051] Die in Figur 4 gezeigte Luftpumpeinrichtung wird durch ein Kunststoffpumpreservoir 10 gebildet, aus der Luft in die Schläuche 14 gepumpt werden kann. Die Schläuche 14 weisen Öffnungen 15 auf, die Öffnungen 3 in den Kanälen 4 des oberen Sohlenteils 1 (wie in den Figuren 1 bis 3 gezeigt) entsprechen. In dem in Figur 4 gezeigten Beispiel findet ein Wegeventil 16 mit zwei Einwegventilen Verwendung, um die Luftführung zu regeln. Dieses Wegeventil 16 kann je nach Druckbetätigung der Luftpumpeinrichtung durch den Fuß eines Nutzers die Luftströmung so regeln, dass Luft nur von außen in die Luftpumpeinrichtung hinein und nur in die Schläuche 14 hinaus gepumpt wird. Die in Figur 4 gezeigte Konfiguration kann insbesondere in der in der oberen Abbildung von Figur 3 gezeigten Ausführungsform Verwendung finden.

[0052] Die Luftzufuhreinrichtung des Schuhs der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise mithilfe eines angespritzten Fersenteils 30 bereitgestellt werden, wie es in Figur 5 veranschaulicht ist. Figur 5 zeigt eine beispielhafte Sohlenkonstruktion mit einem Hohlraum. Der Hohlraum kann als Luftpumpeinrichtung dienen oder eine separat ausgebildete Luftpumpeinrichtung aufnehmen. Über eine Öffnung des Fersenteils 30 wird Luft von außen angesaugt. Das Einsaugen der Luft wird in diesem Beispiel durch ein Einwegeventil 11 geregelt. Ein weiteres Einwegventil regelt das Ausstoßen der Luft in die in Figur 2 gezeigten Kanäle 4. Das Fersenteil umfasst ein luftdurchlässiges Element als äußerstes Ende der gesamten Luftzufuhreinrichtung, die das Einwegventil 11 umfasst. Es kann in Form eines Musters, Logos, etc. ausgebildet sein. Durch dieses luftdurchlässige Element wird Luft in den Hohlraum bzw. eine darin vorgesehene separate Luftpumpeinrichtung im Verlauf der Gehbewegung eines Nutzers durch Entlasten des Fersenbereichs gesaugt. So kann eine verhältnismäßig große Luftmenge pro Schritt eingesaugt und zur Ventilation des Schuhinneren bereitgestellt werden.


Ansprüche

1. Schuh mit
einer Sohlenkonstruktion, die einen oberen Sohlenteil, einen unteren Laufsohlenteil und eine Luftpumpeinrichtung aufweist,
wobei die Luftpumpeinrichtung entweder durch einen im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil eingelassenen Hohlraum ausgebildet oder separat als unabhängige Entität ausgebildet und vollständig oder teilweise in einem Hohlraum des oberen Sohlenteils eingelassen ist;
einer Luftzufuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist,
einer Luftabfuhreinrichtung, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden ist,
wobei der obere Sohlenteil, der untere Laufsohlenteil und die Luftpumpeinrichtung derart ausgebildet sind, dass
durch die Entlastung der Sohlenkonstruktion während einer Gehbewegung eines Nutzers Luft durch die Luftzufuhreinrichtung von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist,
durch die Belastung der Sohlenkonstruktion während der Gehbewegung des Nutzers Luft durch die Luftabfuhreinrichtung in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist und dabei die Luftpumpeinrichtung um ein der Menge der ausstoßbaren Luft entsprechendes Pumpvolumen komprimierbar ist,
wobei das Pumpvolumen zumindest 5 ml, insbesondere zumindest 10 ml, ist.
 
2. Schuh gemäß Anspruch 1, in dem Luftführungen, insbesondere Kanäle oder ein Mesh-Gewebe, in der Sohlenkonstruktion ausgebildet sind, die mit der Luftpumpeinrichtung verbunden sind.
 
3. Schuh gemäß Anspruch 2, wobei die Luftführungen im oberen Sohlenteil ausgebildet sind.
 
4. Schuh gemäß Anspruch 2 oder 3, in dem die Luftführungen Kanäle sind und entlang der Kanäle Öffnungen derart vorgesehen sind, dass Luft, die durch die Kanäle strömt, durch diese Öffnungen in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist.
 
5. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in welchem in dem oberen Sohlenteil Öffnungen vorgesehen sind, durch welche die Luft in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist.
 
6. Schuh gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, der Kunststoffschläuche umfasst, die in den Luftführungen angeordnet sind, wobei die Kunststoffschläuche Öffnungen entlang ihrer Längsachsen aufweisen.
 
7. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in der Luftzufuhreinrichtung ein Ventil angeordnet ist, dass derart ausgebildet ist, dass Luft lediglich in Richtung von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist; und/oder
in der Luftabfuhreinrichtung ein Ventil angeordnet ist, dass derart ausgebildet ist, dass Luft aus der Luftpumpeinrichtung in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist.
 
8. Schuh gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, in der ein Wegeventil derart vorgesehen ist, dass in einer ersten Öffnungsrichtung des Wegeventils Luft von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist und in einer zweiten Öffnungsrichtung des Wegeventils Luft aus der Luftpumpeinrichtung in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist.
 
9. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die Luftpumpeinrichtung in einem Teil des oberen Sohlenteils ausgebildet ist und zumindest dieser Teil elastischer als der untere Laufsohlenteil ausgebildet ist.
 
10. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der das untere Laufsohlenteil an der äußeren Lauffläche in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung einen erhobenen Bereich aufweist, der dazu ausgebildet ist, bei Belastung der Sohlenkonstruktion in Richtung des oberen Sohlenteils gedrückt zu werden.
 
11. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der der obere Sohlenteil und der untere Laufsohlenteil separat ausgebildet sind.
 
12. Schuh gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, in der der obere Sohlenteil und der untere Laufsohlenteil zusammen einstückig, insbesondere als Spritzgussteil, ausgebildet sind.
 
13. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die Luftpumpeinrichtung durch einen im wesentlichen in dem oberen Sohlenteil eingelassenen Hohlraum, der mit einem luftdurchlässigen elastischen Füllmaterial gefüllt ist, ausgebildet ist.
 
14. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die Luftpumpeinrichtung im Fersenbereich oder im Gelenkbereich des Schuhes vorgesehen ist.
 
15. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die Luftzufuhr mithilfe eines angespritzten Fersenteils bereitgestellt wird.
 
16. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin mit einem Schaft zum Einschlupf eines Fußes eines Nutzer des Schuhes, wobei der Schaft einen der Sohlenkonstruktion nahen Teil und einen der Sohlenkonstruktion fernen Teil aufweist, und in dem die Luftzufuhreinrichtung sich derart teilweise entlang des Schafts, insbesondere durch ein Innenfutter des Schafts von dem Fuß des Nutzers des Schuhs getrennt, von dem nahen Teil zu dem fernen Teil erstreckt, so dass Luft von dem fernen Teil in die Luftpumpeinrichtung einsaugbar ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente