[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutzklappe zur Verhinderung von Rauch- und Brandübertragung
in einem Rohrgehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Brandschutzklappen werden im Allgemeinen zur Verhinderung von Übertragung
von Rauch und Bränden in Gebäuden verwendet, wobei in an sich bekannter Weise eine
Brandschutzklappe schwenkbar im Innenraum eines Rohrgehäuses angeordnet ist.
[0003] In der Ruhestellung ist die Brandschutzklappe achsparallel zur Schwenkachse im Rohrgehäuse
hoch geschwenkt und lässt einen maximalen Luftdurchgang zu. Im Brandfall verschwenkt
die Brandschutzklappe in die Arbeitsstellung und verschließt das Rohrgehäuse. Eine
Übertragung von Rauch- und Brandgasen durch eine Wand oder Decke wird damit verhindert.
Eine solche Brandschutzklappe ist in den Druckschriften
DE202008006786 U1,
DE10200100056392A1,
DE20201109291U1 oder der
DE202008000689U1 gezeigt.
[0004] Es ist ferner bekannt, Brandschutzklappen mit einem intumeszierenden Material auszurüsten,
um eine größere Standzeit gegenüber der Brandquelle zu gewährleisten.
[0005] Bei den bekannten Brandschutzklappen ist das Klappenblatt in der Regel in der Mitte
des Klappenblattes schwenkbar im Rohrgehäuse gelagert und kann somit in eine achsparallele
Stellung zum Rohrgehäuse geschwenkt werden.
[0006] In anderen Ausführungsformen ist bekannt, das Klappenblatt im Randbereich schwenkbar
am Rohrgehäuse im Innenraum zu befestigen, um es gegen die Innenseite des Rohrgehäuses
zu schwenken. Damit wird das Klappenblatt aus dem lichten Querschnitt des Rohrgehäuses
heraus geschwenkt, ohne dass es im lichten Querschnitt des Rohrgehäuses verbleibt.
[0007] Die Formgebung des Klappenblattes ist stets an die Formgebung des Rohrgehäuses angepasst.
Wird ein rundprofiliertes Rohrgehäuse verwendet, wird auch ein rundes Klappenblatt
verwendet. Bei rechteckigen Profilgehäusen ist das Klappenblatt dem Profilgehäuse-Innenquerschnitt
angepasst.
[0008] Bisher ist es lediglich mit der
DE10200100056392A1 oder
DE20201109291U1 bekannt, das ein- oder mehrteilig ausgebildete Klappenblatt in einer fest verbundenen
Bauweise zu gestalten, womit beim Stand der Technik erzielt wird, dass eine einheitliche,
nicht verschiebbare und stets gleichbleibende Absperrfläche zwischen dem Klappenblatt
und dem Rohrgehäuse erzielt wird.
[0009] Mit der Anordnung einer einzigen, feststehenden Absperrfläche, die das Klappenblatt
im Rohrgehäuse entfaltet, wenn es in den Dichtzustand übergeht, ist der Nachteil verbunden,
dass eine bestimmte Plattendicke des Klappenblatts vorgesehen werden muss, um die
Brandgase und die hohe Temperatur der Brandquelle von einer zu schützenden Wand oder
Decke möglichst lange fernzuhalten.
[0010] Deshalb war beim Stand der Technik notwendig, das Klappenblatt mit einer beträchtlichen
Dicke auszubilden, um einen möglichst dichten und wärmeisolierenden Abschluss im Rohrgehäuse
zum Schutz der das Rohrgehäuse umgebenden Wand oder Decke zu ermöglichen. In der auf
den gleichen Anmelder zurück gehenden
DE10201000056392A1 ist das Klappenblatt mit beträchtlicher Dicke abgestuft ausgebildet.
[0011] Nachteil der bekannten Anordnung sind die hohen Kosten bei der Herstellung eines
Klappenblattes, unerwünschte Strömungswiderstände aufgrund der erheblichen Dicken
des Klappenblattes und ein erhöhter Bedarf an Antriebskraft zum Schwenkantrieb des
Klappenblattes.
[0012] Mit dem Gegenstand der
DE 102107212 A1 wird eine Absperrklappe als mittig gelagerte, gummiartige und flexible Membran beschrieben.
Die aus diesem Membran bestehende Kaltrauchsperre liegt an einem Widerlager an, welches
beispielsweise als Lüftungsgitter ausgebildet sein kann. Nur wenn Luft in Strömungsrichtung
von der rechten nach der linken Seite strömt, öffnet sich die membranartige Kaltrauchsperre.
Entsteht dagegen im Brandfall ein Luftstrom in entgegen gesetzte Richtung von links
nach rechts wird die membranartige Kaltrauchsperre an ihr Widerlager angedrückt und
die mit kalten Rauchgasen belastete Luft, die von einem Brandherd kommt oder heiße
Luft kann dann nicht durch den Wanddurchbruch von links nach rechts strömen, da sich
die Membran verschließt.
[0013] Die als Membran ausgebildete flexible Kaltrauchsperre ist kombiniert mit einem im
Abstand davon angeordneten Lüftungsbaustein, der an der Seite zum belasteten Brandabschnitt
als Gegendruckplatte dient, sodass im Fall eines Aufschäumens des im Lüftungsbaustein
angeordneten aufschäumbaren Materials, dass aufschäumende Material nicht an der Seite
des brandseitigen Lüftungsgitters austreten kann. Vielmehr verschiebt das aufschäumende
Material die Gegendruckplatte in axialer Richtung in den Lüftungsquerschnitt der Brandabsperreinrichtung
hinein.
[0014] Nachteil dieser bekannten Anordnung ist, dass kein sofortiger Verschluss der Absperreinrichtung
gegeben ist, weil die Brandgase erst auf eine solche Temperatur kommen müssen, dass
der aufschäumende Baustoff sich temperaturbedingt ausdehnt.
[0015] Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist, dass die flexiblen, aufspreizbaren
Membranen bestehende Kaltrauchsperre mindestens einen Gegendruck von etwa 3 Pascal
benötigt, um die Aufspreizwirkung zu entfalten. Geringere Druckunterschiede zwischen
dem brandbelastetem Raum und einem noch nicht vom Brand beaufschlagten Raum führen
nicht zum Aufspreizen der membranartigen Kaltrauchsperre. Demnach muss immer ein gewisser
Überdruck zwischen der Brandseite und der brandabgewandten Seite vorhanden sein, um
die Membranen zum Aufspreizen zu bringen.
[0016] Mit dem Gegenstand der
DE 10023905 A1 ist eine Brandschutzvorrichtung für Lüftungsanlagen bekannt geworden, bei der Klappen
verwendet werden, und bei der sich das Klappenblatt um eine Achse quer zur Strömungsrichtung
der Luft dreht. Die eine, etwa scheibenförmig und zylindrische ausgebildete Klappe
ist federbelastet Drehbar auf einer anderen festgesetzten Platte gehalten und die
Feder für die Drehbewegung der einen Platte wird im Brandfall ausgelöst, um die eine
Platte relativ zu der anderen Platte zu verdrehen und den Lüftungsquerschnitt zu verschließen.
[0017] Die Relativbewegung der beiden Platten gegeneinander, die unter der Einwirkung einer
Feder erfolgt, ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass zwischen den beiden Platten
relativ große Reibungskräfte bestehen und die Feder nicht immer für eine zuverlässige,
vollständige Verdrehung des einen, scheibenförmigen Klappenblattes relativ zu dem
feststehenden, anderen, scheibenförmigen Klappenblatt sorgen kann.
[0018] Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung ist, dass eine deutliche Querschnittsverengung
dieser Absperreinrichtung auch im Ruhezustand gegeben ist, weil nur relativ geringe
Öffnungsquerschnitte zwischen der feststehenden und der beweglichen, hierzu drehbar
ausgebildeten Klappe vorhanden sind.
[0019] Mit dem Gegenstand der
DE 101 13 371 A1 ist eine Absperreinrichtung mit einem Schmelzring bekannt geworden, bei dessen Abschmelzen
federbelastet ein konusartiges Bauteil, welches wandseitig noch mit einem aufschäumenden
Baustoff versehen ist, in einen als Gegenkonus ausgebildeten Lüftungsquerschnitt hineinbewegt
wird.
[0020] Nachteil dieser Anordnung ist jedoch eine nicht erwünschte Querschnittsverengung
des Lüftungsquerschnittes auch im Ruhezustand und ein weiterer Nachteil ist, dass
der federbelastete Konusbauteil gegen eine feste, gleichfalls konisch ausgebildete
Anschlagfläche als Widerlager anschlagen muss, was mit dem Nachteil eines erhöhten
Bauaufwandes und der Verringerung des Lüftungsquerschnittes verbunden ist.
[0021] Gegenstand der
DE 10134839 A1 ist eine Einrichtung zum rauch- und feuerbeständigen Verschließen eines Wand- oder
Deckenbruches bekannt geworden, mit der ein Lüftungsbaustein verwendet wird, der aus
einem bei erhöhten Temperaturen aufschäumenden Material besteht, wobei im Bereich
des Wand- oder Deckendurchbruches eine beweglich gelagerte, in eine Richtung den Luftweg
durch den Wand- oder Deckendurchbruch sperrende Absperrklappe angeordnet ist.
[0022] Die Absperrklappe ist gemäß einem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 und 7 als
Schmetterlingsklappe ausgebildet. Sie besteht aus mittig schwenkbar miteinander verbundenen
Klappenflügeln, deren ausgeschwenkte Stellung durch einen Haftmagnet arretiert wird.
[0023] Nachteil dieser Anordnung ist, dass sich die schmetterlingsflügelartige Klappenanordnung
im nutzbaren Lüftungsquerschnitt im Wand- oder Deckendurchbruch befindet und hiermit
den Lüftungsquerschnitt beeinträchtigt.
[0024] Ein weiterer Nachteil ist, dass eine Reinigung dieses Durchbruches in der Wand oder
Decke schwierig ist, weil ein mittig gelagertes Bauteil den Durchgriff versperrt.
[0025] Der verwendete Haftmagnet versagt im Brandfall, weil der Haftmagnetismus bei Temperaturen
von etwa mehr als 80 Grad Celsius versagt und aus diesem Grund dient der verwendete
Haftmagnet nur zur Verhinderung von Klappergeräuschen, wenn die Klappe im Normalbetriebszustand
von einem Luftstrom beaufschlagt wird.
[0026] Mit dem Gegenstand der
DE 101 35 832 A1 ist ein Brandschutzventil für eine brandschutztechnisch zu schützende Durchführung,
insbesondere eine Lüftungsrohrleitung bekannt geworden, bei der ein mit einem aufschäumenden
Baustoff versehenen Schiebeteil mit einem federbelasteten Bolzen in den Lüftungsquerschnitt
im Brandfall hinein geschoben wird. Die federbelastete Einzugsvorrichtung weist ein
Schmelzlot auf, welches im Brandfall schmilzt und die Auslösevorrichtung in der Weise
auslöst, dass dann das Bauteil mit dem Aufschäumenden Baustoff in den Lüftungsquerschnitt
hineinverschoben wird. Demnach liegt der Erfindung, ausgehend von der
DE 100 23 905 A1 die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzklappe mit mindestens einem zweiteilig ausgebildeten
Klappenblatt so weiterzubilden, dass im Ruhezustand der vollständige Öffnungsquerschnitt
zur Verfügung steht und dass im Brandfall ein sofortiger Komplettverschluss des zu
verschließenden Querschnittes im Roh- oder Profilgehäuse gewährleistet ist.
[0027] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technischen Merkmale
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0028] Der Erfindung hat den Vorteil, eine Brandschutzklappe mit einem schwenkbar darin
gelagerten Klappenblatt so weiterzubilden, dass das Klappenblatt bei geringerer Dicke,
bezogen auf eine vergleichbare Brandquelle, eine bessere Absperr- und/oder Schutzwirkung
auf die zu schützende Wand oder Decke entfaltet.
[0029] Vorteil der Erfindung ist, dass die Brandschutzklappe einseitig schwenkbar in einem
Rohr- oder Profilgehäuse gelagert ist, was bedeutet, dass im Ruhezustand die Brandschutzklappe
aufgrund ihrer einseitigen schwenkbaren Lagerung vollständig aus dem Durchlassquerschnitt
des Roh- oder Profilgehäuses herausgeschwenkt ist.
[0030] Die Verschwenkung der Brandschutzklappe in die Offenstellung oder in die Stillstellung
erfolgt bevorzugt elektromotorisch oder mit Gasfeder oder allgemein mit einem Federantrieb.
[0031] Allgemein kann also die Schwenklage von der hochgeschwenkten Ruhelage in den Rohr-
oder Profilquerschnitt eingeschwenkte Arbeitslage mit einem Kraftspeicherelement bewirkt
werden, welches zum Beispiel als Gasdruckfeder, Schraubendruckfeder, als Elektromotor
oder als elektromechanisches Verstellmittel ausgebildet ist.
[0032] Merkmal der Erfindung ist, dass das Klappenblatt der Brandschutzklappe mindestens
zweiteilig ausgebildet ist und aus einem feststehenden Klappenteil und einem gegenüber
dem feststehenden Klappenteil in axialer Richtung des Rohrgehäuses vorgespannten,
zweiten und beweglichen Klappenteil besteht.
[0033] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass erstmals ein mindestens
zweiteiliges Klappenblatt vorgeschlagen wird, das aus zwei zueinander verschiebbaren
Teilen besteht, nämlich einem feststehenden Klappenteil und einem diesbezüglich über
ein Druckelement verschiebbar angetriebenen zweiten Klappenteil, das in axialer Richtung
vom feststehenden Klappenteil verschiebbar angetrieben ist.
[0034] Damit ergibt sich der Vorteil, dass die Dichtfläche, die das Klappenblatt entfaltet
und die den eigentlichen Brandabschluss der Brandschutzklappe in der zu schützenden
Wand oder Decke bildet, nun in Richtung auf die Brandquelle nach vorne verlegt wird.
Damit wird der nach vorne in Richtung auf die Brandquelle verlegte Klappenabschluss
durch den verschiebbaren Klappenteil gebildet und somit die Dichtfläche, die den Rauchgasen
und dem Feuerangriff ausgesetzt ist, in den Bereich des verschiebbaren Klappenteils
hinein verlegt Damit wird der Klappenabschluss gegen die Brandquelle nach vorne verschoben,
wodurch der Wärmeeintrag auf die zu schützende Wand oder Decke wesentlich vermindert
wird.
[0035] Damit besteht der Vorteil, dass bei einem relativ dünnwandigen Klappenblatt, welches
aus mindestens zwei Teilen besteht, nun der eine Teil (das eine Klappenteil) verschiebbar
zum anderen Klappenteil ausgebildet ist und die beiden Teile einen isolierenden Zwischenraum
zwischen sich ausbilden, der gegebenenfalls zusätzlich von einem intumeszierenden
Material ausgefüllt sein kann, sodass sich die durch das im Brandfall aufschäumende
Material die effektive Klappendicke im Brandfall verdoppelt bis verfünffacht.
[0036] Dies war bisher im Stand der Technik nicht bekannt und führt zu völlig neuen Ergebnissen,
weil ein relativ dünnwandiges Klappenblatt verwendet werden kann, und im Brandfall
(Arbeitsstellung) die Dicke des Klappenblattes verdoppelt bis verfünffacht wird.
[0037] Als Antriebselement zur Verschiebung des beweglichen Klappenteiles werden eine Reihe
von Antriebselementen beansprucht, die alle in Kombination oder in Alleinstellung
als schutzfähig beansprucht werden.
[0038] In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist das Antriebselement als Schraubendruckfeder
ausgebildet, die sich mit ihrem einen Ende an der Rückwand des feststehenden Klappenteils
abstützt und mit dem gegenüberliegenden Ende an der Innenseite des beweglichen Klappenteils.
[0039] Die Auslösung im Brandfall geschieht dergestalt, dass in einem ersten Schritt zunächst
über geeignete Antriebs- und Steuerungsmittel das Klappenblatt in die Verschlussstellung
verschwenkt wird und dass in einem zweiten Schritt über eine Auslösevorrichtung der
Antriebsmechanismus zwischen dem feststehenden und dem beweglichen Klappenteil ausgelöst
wird, und danach das Antriebselement das bewegliche Klappenteil von dem feststehenden,
in Schließstellung befindlichen Klappenteil in axialer Richtung wegschiebt und eine
zweite, davon axial entfernte Absperrfläche im Rohrgehäuse bildet.
[0040] Der Auslösemechanismus für die Verschiebung des beweglichen Klappenteils zum feststehenden
Klappenteil wird bevorzugt durch einen Schmelzring gebildet, der am vorderen Ende
eines Haltebolzens angeordnet ist. Der Haltebolzen ist am Ende an der Rückwand des
feststehenden Klappenteils angeordnet und durchgreift mit seinem anderen Ende das
bewegliche Klappenteil.
[0041] Auf diesem Haltebolzen ist als Antriebsmechanismus eine Schraubendruckfeder in gespannter
Stellung festgelegt.
[0042] Am vorderen Ende des Haltebolzens ist der Schmelzring gehalten, der unter Federlast
der Schraubendruckfeder lastübertragend an der Außenseite des beweglichen Klappenteils
anliegt.
[0043] Im Brandfall schmelzen die Brandgase den Schmelzring, dadurch wird der Haltebolzen
frei. Die Schraubendruckfeder am beweglichen Klappenteil schiebt dieses vom feststehenden
Klappenteil in axialer Richtung ab und bringt es in die Stellung der nach vorne verlegten
Absperr- oder Abdichtfläche.
[0044] Alle vorher beschriebenen Bewegungsabläufe sind auch in kinematischer Umkehrung möglich.
Beispielsweise kann der Haltebolzen am beweglichen Klappenteil angeordnet sein und
die Schmelzscheibe kann an der Rückwand des feststehenden Klappenteils angeordnet
sein.
[0045] Ebenso sind die Begriffe wie feststehendes und bewegliches Klappenteil gegeneinander
austauschbar.
[0046] In einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bezüglich eines feststehenden
Klappenteils ein bewegliches Klappenteil auf der linken und ein weiteres bewegliches
Klappenteil auf der rechten Seite angeordnet ist, sodass es sich um einen spiegelsymmetrischen
Aufbau aus drei Klappenteilen handelt.
[0047] Ein so gestaltetes Klappenblatt besteht aus einem mittleren feststehenden Klappenteil
und zwei spiegelbildlich gegeneinander verschiebbaren und jeweils über Antriebsvorrichtungen
vorgespannten weiteren zwei Klappenteilen, die beweglich sind.
[0048] Als Antriebsmechanismus wurde vorstehend die Verwendung einer Schraubendruckfeder
erwähnt.
[0049] Statt einer Schraubendruckfeder können jedoch noch weitere Antriebsvorrichtungen
verwendet werden, wie zum Beispiel eine Gasdruckfeder, eine Tellerfeder, eine Exzenterfeder,
eine Spiralfeder, eine Bimetallfeder oder allgemein eine Scheibe aus einem intumeszierenden
Material, die im Brandfall aufquillt und zu einem Abschieben des beweglichen Klappenteils
vom feststehenden Klappenteil sorgt.
[0050] In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann die Antriebsvorrichtung auch elektrisch
oder elektromagnetisch ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Elektromagnet verwendet
werden, der als Hubmagnet ausgebildet ist, oder ein Elektromotor oder ein Spindelmotor.
[0051] Ebenfalls ist es möglich, ein Antriebselement aus einem Memory-Material zu gestalten.
[0052] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0053] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0054] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0055] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schnitt durch ein Klappenblatt in der Betriebsstellung
- Figur 2:
- Schnittansicht des Klappenblattes nach Figur 1 von der Gehäuseseite her
- Figur 3:
- die gleiche Ansicht eines Klappenblattes in der Arbeitsstellung nach Figur 4
- Figur 4:
- Schnitt durch ein Klappenblatt in der Arbeitsstellung
- Figur 5:
- die Stirnansicht der Brandschutzklappe
- Figur 6:
- ein Schnitt durch die Brandschutzklappe im eingebauten Zustand, und zwar in Arbeitsstellung
[0056] Gemäß Figuren 1 und 2 besteht das Klappenblatt 10 aus zwei zueinander und gegeneinander
bewegbaren Klappenteilen 7, 8. Das Klappenblatt 10 ist mit zwei Bügelarmen 2, die
sich als etwa V-förmigen Bügel fortsetzen, in einer Schwenkachse 3 schwenkbar, zum
Beispiel in Pfeilrichtung 4, an der Innenseite eines Rohrgehäuses 11 gelagert.
[0057] Dadurch, dass die Schwenkachse 3 an den Bügelarmen 2 in der Nähe des Innenumfangs
des Rohrgehäuses 11 gelagert ist, kann somit das gesamte Klappenblatt 10 in Pfeilrichtung
4 an die Innenseite des Rohrgehäuses herangeschwenkt werden, und bildet somit den
maximal möglichen Durchgang für dieses Rohrgehäuse.
[0058] In einer anderen, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführung kann das Klappenblatt
auch in der Mittenachse schwenkbar gelagert sein.
[0059] Das rundzylindrische Rohrgehäuse 11 ist gemäß Figuren 5 und 6 mit einem Anbaugehäuse
12 versehen, welches etwa rechteckförmig ausgebildet ist.
[0060] In einer anderen, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführung kann das Rohrgehäuse
auch rechteck- oder quadratisch profiliert sein. Das Klappenblatt ist dann an diese
Profilform angepasst.
[0061] Der Bügel 5 ist mithilfe von Befestigungsschrauben 6 an der Rückwand 18 des feststehenden
Klappenteils 7 verbunden.
[0062] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das feststehende Klappenteil
7 aus zwei zueinander etwa symmetrisch ausgebildeten und scheibenförmig aufeinandergelegten
Klappenteilen 7a, 7b.
[0063] Die beiden Klappenteile 7a, 7b sind durch Einpressbolzen 15 miteinander verbunden.
Sie bilden demzufolge einen Hohlraum und/oder einen schalenförmigen Innenraum, der
mit einem wärmeisolierenden und feuerhemmenden Dämmstoff 16 ausgefüllt ist. Die beiden
Klappenteile bilden einen isolierenden Zwischenraum, d. h. nur mit Luft.
[0064] Ein solcher Dämmstoff kann eine Mineralfaserwolle, eine Mineralfasermatte oder ein
intumeszierendes Material sein.
[0065] An der Rückwand 18 des Klappenteils 7a ist das eine Ende eines Haltebolzens 17 befestigt,
das durch eine etwa zylindrische Ausnehmung 32 im Klappenteil 7 hindurchgreift und
als Stehbolzen ausgebildet ist.
[0066] Die Ausnehmung 32 ist durch ein Antriebselement ausgefüllt, das im gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einer Schraubendruckfeder 19 besteht, die sich mit ihrem einen Ende an der Rückwand
18 der Ausnehmung 32 im Klappenteil 7a und mit ihrem gegenüberliegenden Ende an der
Innenseite des beweglichen Klappenteils 8 abstützt.
[0067] Das bewegliche Klappenteil 8 ist etwa schalenförmig ausgebildet und bildet einen
Schalenrand 23, der mindestens teilweise den vorderen Teil des Klappenteils 7b übergreift.
[0068] Andererseits ist auch der hintere Klappenteil 7a mit einem Schalenrand 18a versehen,
sodass gemäß Figur 1 in der Ruhestellung das im Innenraum des Klappenteils 7 eingeschlossene
Dämmstoff-Material 16 dicht abgeschlossen ist.
[0069] Der vordere Abschluss im Klappenblatt 10 wird durch das schalenförmig ausgebildete,
vordere und bewegliche Klappenteil 8 gebildet, während der hintere Abschluss im Klappenblatt
10 durch das schalenförmig ausgebildete hintere Klappenteil 7a gebildet wird. Die
beiden Schalenteile umschließen abdichtend den dazwischen gebildeten Hohlraum.
[0070] Damit wird verhindert, dass gemäß Figur 1 in der Ruhestellung das Dämmstoffmaterial
16 in die Umgebung gelangen kann.
[0071] Das vordere, bewegliche Klappenblatt 8 ist demnach durch die Schraubendruckfeder
19 federvorgespannt gegenüber dem feststehenden Klappenteil 7b, und liegt an diesem
unter Federlast an. Die Federlast wird durch einen Schmelzring 20 aufgefangen, der
lastübertragend an der Vorderseite des beweglichen Klappenteils 8 anliegt und der
mit dem Haltebolzen 17 verbunden ist.
[0072] Erst beim Angriff durch eine Brandquelle 24 schmilzt gemäß Figur 6 der Schmelzring
20, wodurch der Haltebolzen 17 an seinem vorderen Ende freikommt und die Schraubendruckfeder
19 den beweglichen Klappenteil 8 in Pfeilrichtung 21 gegenüber dem feststehenden Klappenteil
7 verschiebt.
[0073] In Figuren 5 und 6 ist dargestellt, dass im Anbaugehäuse 12 eine Auslöseeinheit 13
angeordnet ist, die im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem Handhebel 14 betätigbar
ist.
[0074] Statt eines Handhebels 14 können auch elektromechanische oder elektromotorische Auslöseeinheiten
verwendet werden.
[0075] In Figur 6 ist der Brandfall dargestellt. Es ist gleichgültig, ob die Brandquelle
24 auf der linken Seite oder an der rechten Seite des Rohrgehäuses 11 den Brand entfacht.
[0076] Im gezeigten Ausführungsbeispiel wirken die Brandgase und deren Strahlungswärme auf
den Schmelzring 20, der deshalb abschmilzt und dafür sorgt, dass gemäß Figur 6 die
Schraubendruckfeder 19 den beweglichen Klappenteil 8 in axialer Richtung des Rohrgehäuses
11 in Pfeilrichtung 21 verschiebt. Diese Absperrfläche 28 dichtet randseitig mit der
Dichtfläche 23 am Innenumfang des Rohrgehäuses ab. Die beiden Absperrflächen 27, 28
haben demnach einen gegenseitigen - bezüglich des Rohrgehäuses - axialen Abstand,
und der Zwischenraum zwischen den beiden Absperrflächen 27, 28 kann noch durch einen
Intumeszenzring 30 ausgefüllt sein, der im Brandfall radial einwärts gerichtet aufquillt
und diesen Innenraum ausfüllt.
[0077] Damit wird der Brandangriff der Brandquelle 24 an der Wand oder Decke 25 vorteilhafterweise
nach axial vorne verlegt, sodass der hinter der vorverlegten Absperrfläche 28 gebildete
Bereich nicht mehr der vollen Strahlungswärme und dem Temperaturangriff der Brandquelle
ausgesetzt ist. Hierdurch wird eine verbesserte Schutzwirkung für die Wand oder Decke
25 erzielt.
[0078] Beim Stand der Technik konnte eine solche Schutzwirkung nur dadurch erzielt werden,
dass insgesamt die unveränderbare (starke) Dicke des Klappenblattes 10 dem Abstand
zwischen den Klappenblättern 7 und 8 entsprach. Dies wird bei der vorliegenden Erfindung
vermieden, weil nur im Brandfall, bei der Arbeitsstellung, die effektive Dicke des
Klappenblattes 10 in der beschriebenen Weise vergrößert wird.
[0079] Es wird noch angefügt, dass die Schraubendruckfeder 19 als Antriebselement auch durch
einen Intumeszenzring ersetzt werden kann, der aufquillt und ebenfalls dafür sorgt,
dass das bewegliche Klappenteil 8 vom feststehenden Klappenteil 7 abgeschoben wird.
[0080] Die Erfindung ist im Übrigen nicht darauf beschränkt, dass das feststehende Klappenteil
7 zweiteilig ist und aus den beiden Klappenteilen 7a, 7b besteht.
[0081] Es kann auch ein einteiliges, feststehendes Klappenteil verwendet werden.
[0082] Wichtig ist auch, dass der Intumeszenzring 30 den Bewegungsspalt 31 ausfüllt, der
notwendig ist, um eine Verschiebung des beweglichen Klappenteils 8 in Bezug zu dem
feststehenden Klappenteil 7 zu ermöglichen. Dieser Bewegungsspalt soll für angreifende
Feuergase abgedichtet werden. Zu diesem Zweck ist der Bewegungsspalt mit einem Intumeszenzring
bewehrt.
[0083] Es wird noch angefügt, dass zwischen den beiden feststehenden Klappenteilen 7a, 7b
eine Dichtungsscheibe 9 aus einem bevorzugt elastomeren Material angeordnet ist, die
bevorzugt einen umlaufenden Dichtungsrand 9a erzeugt, sodass damit das feststehende
Klappenteil 7 abdichtend im Innenquerschnitt des Rohrgehäuses 11 gehalten ist.
[0084] Im Brandfall ist bei der Verschiebung zwischen dem feststehenden Klappenteil 7 und
dem beweglichen Klappenteil 8 vorgesehen, dass das letztgenannte Klappenteil 8 durch
ein oder mehrere Halteseile mit dem feststehenden Klappenteil 7 verbunden ist, um
ein Abfallen oder Abkippen dieses Klappenteils zu verhindern.
[0085] Statt derartiger Halteseile 22 können auch andere Längsführungselemente verwendet
werden, wie zum Beispiel ein verlängerter Haltebolzen 17, der den Bewegungsspielraum
zwischen dem feststehenden Klappenteil 7 und dem beweglichen Klappenteil 8 überbrückt
und ebenfalls als Längsführungselement dient.
Zeichnungslegende
[0086]
- 1
- Brandschutzklappe
- 2
- Bügelarm (von 5)
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Pfeilrichtung
- 5
- Bügel (von 2)
- 6
- Befestigungsschraube
- 7
- Klappenteil (feststehend) 7a, 7b
- 8
- Klappenteil (beweglich)
- 9
- Dichtungsscheibe, Dichtungsrand 9a
- 10
- Klappenblatt
- 11
- Rohrgehäuse
- 12
- Anbaugehäuse
- 13
- Auslöseeinheit
- 14
- Handhebel
- 15
- Einpressbolzen
- 16
- Dämmstoff
- 17
- Haltebolzen
- 18
- Rückwand, Schalenrand 18a
- 19
- Schraubendruckfeder
- 20
- Schmelzring
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Halteseil
- 23
- Schalenrand und Dichtfläche
- 24
- Brandquelle
- 25
- Wand oder Decke
- 26
- Mörtelverguss
- 27
- Absperrfläche (von 10)
- 28
- Absperrfläche (von 8)
- 29
- Differenz
- 30
- Intumeszenzring
- 31
- Bewegungsspalt
- 32
- Ausnehmung
1. Brandschutzklappe, die einseitig schwenkbar in einem Rohr- oder Profilgehäuse (11)
gelagert ist, wobei das den Durchgangsquerschnitt im Temperaturfall dichtend abschließende
Klappenblatt (10) der Brandschutzklappe (1) mindestens zweiteilig ausgebildet ist
und aus einem feststehenden ersten Klappenteil (7, 7a, 7b) und einem gegenüber dem
feststehenden Klappenteil (7, 7a, 7b) in axialer Richtung des Rohr- oder Profilgehäuses
(11) vorgespannten und axial verschiebbaren zweiten Klappenteil (8) besteht.
2. Brandschutzklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (23), die das zweite Klappenblatt (8) im Brandfall bildet, auf die
Brandquelle (24) in axialer Richtung des Rohr- oder Profilgehäuses (11) nach vorne
verlegt ist.
3. Brandschutzklappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der nach vorne in Richtung auf die Brandquelle (24) verlegte Klappenabschluss der
Brandschutzklappe (1) durch den verschiebbaren Klappenteil (8) gebildet ist.
4. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klappenteile (7, 8) einen isolierenden Zwischenraum zwischen sich ausbilden,
der mit einem intumeszierenden Material ausgefüllt ist.
5. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement zur Verschiebung des beweglichen Klappenteils (8) in Bezug zum
feststehenden Klappenteil (7) als Schraubendruckfeder (19) oder als Intumeszenz-Ring
oder -Scheibe ausgebildet ist.
6. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus für die Verschiebung des beweglichen Klappenteils (8) zum
feststehenden Klappenteil (7) aus einem Schmelzring (20) gebildet ist, der am vorderen
Ende eines Haltebolzens (17) angeordnet ist, der vom feststehenden Klappenteil (7)
gehalten ist.
7. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das feststehende Klappenteil (7) aus zwei zueinander etwa symmetrisch ausgebildeten
und scheibenförmig aufeinandergelegten Klappenteilen (7a, 7b) besteht, die zwischen
sich einen mit Dämmstoff gefüllten Hohlraum bilden.
8. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Klappenteil (8) etwa schalenförmig ausgebildet ist und mit seinem
Schalenrand (23) mindestens teilweise den vorderen Teil des feststehenden Klappenteils
(7b) übergreift.
9. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere, bewegliche Klappenteil (8) durch die Schraubendruckfeder (19) gegenüber
dem feststehenden Klappenteil (7b) vorgespannt ist, und die Federlast durch einen
Schmelzring (20) abgestützt ist, der an der Vorderseite des beweglichen Klappenteils
(8) anliegt und auf einem Haltebolzen (17) auf dem feststehenden Klappenteil (7) angeordnet
ist.
10. Brandschutzklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrfläche (27) des feststehenden Klappenteils (7) durch die Verschiebung
des beweglichen Klappenteils (8) um einen axialen Weg (Differenz 29) als im Rohr-
oder Profilgehäuse vorverlegte Absperrfläche (28) ausgebildet ist, dass die beiden
Absperrflächen (27, 28) einen gegenseitigen axialen Abstand aufweisen, und dass der
Zwischenraum zwischen den beiden Absperrflächen (27, 28) durch einen Intumeszenzring
(30) ausgefüllt ist.