[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung brennbarer Produkte mit einer
Separatoranordnung.
[0002] Bei der Verarbeitung brennbarer Produkte mit einer Separatoranordnung ist es möglich,
dass sich explosionsfähige Gase bzw. Gasgemische bilden. Diese entstehen insbesondere
durch Ausgasen flüchtiger Bestandteile eines brennbaren Produktes und Mischen mit
vorhandenem Luftsauerstoff in der Separatorenanordnung. Es ist daher notwendig, die
Separatoranordnung derart auszulegen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen an den
Explosionsschutz genügt, was es erfordert, Komponenten des Systems entsprechend auszulegen
und/oder durch Inertgaszufuhr die Explosionsgefahr zu verringern, was u.U. deutliche
Mehrkosten verursacht.
[0003] Die Erfindung hat vor diesem Hintergrund die Aufgabe, die Verarbeitung derartiger
Produkte zu vereinfachen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Danach wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (Anspruch 1) der Umgebungsraum während
des zentrifugalen Trennens und/oder Klärens der Hauben- und/oder - nach einer vorteilhaften
Alternative oder ggf. auch Weiterbildung auch - der Antriebsraum unter Unterdruck
gegenüber der Umgebung gesetzt. Dadurch wird bei einer Verarbeitung brennbarer Produkte
durch eine Verringerung des Sauerstoffgehaltes im Haubenraum und/oder im Antriebsraum
verhindert, dass eine Explosion überhaupt erfolgt oder dass eine Explosion ausgelöst
wird, die ein schädigendes oder gefährdendes Maß annimmt. Zwar ist es an sich bekannt,
zum Explosionsschutz ganz allgemein in Behältnissen einen Unterdruck zu erzeugen.
Bei einem Verfahren zur Verarbeitung eines brennbaren Produktes im kontinuierlichen
Betrieb an einem Separator wurde dieser Effekt aber bisher nicht genutzt, obwohl sich
nach der Erkenntnis der Erfindung auch bei der kontinuierlichen Verarbeitung entweder
im Umgebungsraum der Haube und/oder in dem Antriebsraum ein genügender Unterdruck
erzeugen lässt, um den Anforderungen an den Explosionsschutz zu genügen, insbesondere,
wenn vorzugsweise und vorteilhaft im Haubenraum und/oder im Antriebsraum ein Unterdruck
erzeugt wird, der so niedrig ist, dass für das zu verarbeitende Produkt bei dem durch
Unterdruck erzeugten Luftdruck die bei diesem Luftdruck zu erwartende Explosionsgrenze
in Luft unterschritten wird. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, den entsprechenden
Wert der Explosionsgrenze als Führungsgröße für eine Regelung des Unterdrucks zu verwenden.
[0007] Mit Haubenraum ist der Raum einer Zentrifuge gemeint, in dem die Trommel rotiert
und in dem somit das zu separierende Produkt verarbeitet wird. Vorzugsweise ist die
Trommel zum Austrag eines Feststoffes geeignet, so dass mittels Öffnen eines Kolbenschiebers
der Feststoff diskontinuierlich ausgetragen wird oder alternativ mittels Düsen kontinuierlich
ausgetragen werden kann.
[0008] Um den Wert des Unterdruckes in dieser Weise auf dem jeweils geeigneten Wert zu halten,
ist eine Drucküberwachung in dem oder den Bereichen, in welchen ein Unterdruck erzeugt
wird, sinnvoll und vorteilhaft.
[0009] Es ist auch denkbar, den zu evakuierenden Bereich zunächst mit Inertgas zu befüllen
und sodann einen Unterdruck zu erzeugen. Derart wird die Explosionsgefahr nochmals
verringert. Eine Befüllung mit Inertgas ist zudem für einen Fehlerfall, d.h., bei
im Falle eines unvorhergesehenen Druckanstiegs, als Sicherheitsmaßnahme sinnvoll.
[0010] Für diese zeitlich begrenzte Inertisierung wird vorzugsweise keine permanente Inertgasversorgung
benutzt, sondern eine Inertgasversorgung aus einer Flasche angewendet.
[0011] Denkbar und vorteilhaft ist es auch, zum Explosionsschutz den Haubenraum mit einem
Inertgas zu befüllen und im Antriebsraum einen Unterdruck zu erzeugen. Derart kann
im Haubenraum mit dem Inertgas besonders einfach ein Explosionsschutz erreicht werden,
wohingegen es weniger sinnvoll erscheint, den Antriebsraum mit Inertgas zu befüllen.
Dort ist es sinnvoller und vorteilhafter, einen Unterdruck zu erzeugen, um insbesondere
im Antriebsraum in Hinsicht auf die dort in er Regel vorhandenen elektrischen Betriebsmittel
auf einfache Weise einen guten Explosionsschutz zu erreichen. Für die elektrischen
Betriebsmittel werden dabei vorzugsweise keine zusätzlichen Explosionsschutz angewendet,
z.B. eigensichere Komponenten, Betriebsmittel mit erhöhter Sicherheit oder druckfeste
Kapselung. Der Unterdruck in den Separatorräumen wird vorzugsweise durch Messungen
überwacht und/ oder gesteuert oder geregelt. Bei einem Anstieg des Unterdrucks über
einen Grenzwert, insbesondere über 0,25 bar bzw. über 0,3 bar, oder vor dem Abfahren
des Separators (oder fortwährend während des zentrifugalen Trennens nur im Haubenraum)
wird ein Intertgas bis zum Erreichen des Atmosphärendrucks, insbesondere bis zu einem
Druck von wenigstens 50 mbar über Atmosphärendruck zugeführt. Bevorzugt wird jedoch
ein Druck von 0,5 bar über Atmosphärendruck nicht überschritten.
[0012] Als Inertgase werden bevorzugt Instrumentenluft, Stickstoff, Helium oder Kohlendioxid
verwendet.
[0013] Es ist zwar bereits bekannt, dass bei verschiedene Anwendungen von Separatoren, so
insbesondere im Bereich der Medizin- oder Lebensmitteltechnik oder auf dem Gebiet
der Milchverarbeitung Zentrifugentrommeln in einem Raum angeordnet und betrieben werden,
der relativ zur Umgebung einen Unterdruck aufweist. Rein beispielhaft sei insofern
auf die
EP 1 119 416 B1 verwiesen. Die in dieser Schrift dargestellte Separatoranordnung und ihr in der Praxis
eingesetztes Pendant weisen eine Separatortrommel zur Flüssig-/Flüssig-/Fest-Trennung
mit einer vertikalen Drehachse auf, welche in einem abgedichteten Behältnis bzw. Haubenraum
angeordnet ist, in welchem mit einer Pumpe ein Unterdruck gegenüber der Umgebung erzeugt
werden kann. Die Separatortrommel weist ein Zulaufrohr auf sowie eine oder mehrere
Schälscheiben zum Austrag der einen oder mehreren Flüssigkeitsphase(n), sowie Feststoffaustragsöffnungen
zum kontinuierlichen oder intermittierenden Austrag von Feststoffen. Es wurde aber
bisher nicht erkannt, dass mittels Unterdruck auch eine besonders vorteilhafte Verarbeitung
eines im Betrieb u.U. brennbare Gase entwickelnden Produktes möglich ist. Eine Intergaszufuhr,
jedenfalls eine dauernde Inertgaszufuhr, ist derart nicht mehr notwendig.
[0014] Erfindungsgemäß wird vorzugsweise auch in den Komponenten der Antriebseinrichtung
- insbesondere Motor-, Kupplungs-, Spindel-, Lager- und/oder sonstige Antriebskomponenten
- enthaltenden Raum ganz oder jedenfalls in einem Teilbereich ein Unterdruck gemäß
der Vorgabe der Ansprüche 1 oder 2 relativ zur Umgebung erzeugt, um auch im Antriebsraum
die Explosionsgefahr auszuschließen oder jedenfalls genügend zu verringern. Die Antriebskomponenten
können in diesem Fall in Standardausführung, das heißt in nicht explosionsgeschützter
Ausführung, eingesetzt werden. Ein Motor muss beispielsweise nicht als druckfest gekapselter
Typ eingesetzt werden.
[0015] Hierzu wird der Antriebsraumbereich mit einer Pumpe oder einer sonstigen Unterdruck
erzeugenden Einrichtung evakuiert und/oder er ist mit dem (Hauben-)Raum, welcher die
Trommel umgibt verbunden, so dass eine Pumpe bzw. eine entsprechende Einrichtung,
welche ggf. ergänzend in diesem Raum ein Vakuum erzeugt, auch in dem Antriebsraum
"mit" ein Vakuum erzeugen kann. Wenn auch der Haubenraum, in welchem die Trommel angeordnet
ist, unter Unterdruck gegenüber der Umgebung gesetzt wird, ist auch hier eine Verringerung
der Explosionsgefahr - begleitet von einer Energieersparnis - zu erreichen. Eine abgedichtete
Ausgestaltung der Trommel wird nicht bevorzugt.
[0016] Besonders vorteilhaft ist eine bevorzugte Variante des Verfahrens, bei welcher in
dem Haubenraum und dem Antriebsraum jeweils ein Unterdruck erzeugt wird und bei dem
der Unterdruck in dem Haubenraum und dem Antriebsraum jedenfalls zeitweise oder dauerhaft
während des zentrifugalen Klärens und/oder Trennens im Betrieb verschieden ist. So
kann der Unterdruck im Antriebsraum konstant sein, während der der Unterdruck im Haubenraum
während des Betriebs in Abhängigkeit von dem aktuellen oder zu erwartenden Betriebszustand
verändert wird, beispielsweise vor Entleerungen mit einem Kolbenschieber erhöht wird,
um einen besonders stabilen Betrieb zu erreichen. Auch die umgekehrte Variante mit
konstantem Druck im Haubenraum oder variierendem Druck im Haubenraum ist denkbar.
Schließlich kann auch in beiden Bereichen im Betrieb der Druck verändert werden, wenn
diese in druckausgleichender Verbindung stehen.
[0017] Zudem kann der Unterdruck in den beiden Bereichen auch dauerhaft im Betrieb verschieden
sein, wenn dies dem Explosionsschutz dennoch genügt. Insbesondere m letzteren Fall
ist es vorteilhaft, wenn eine Sperrkammer insbesondere mit zwei axial zueinander beabstandeten
Dichtringanordnungen und einer dazwischen ausgebildeten Kammer vorgesehen ist, die
vorzugsweise mit einem Fluid wie einem Inertgas befüllbar ist (und im Betrieb so befüllt
wird) und die vorzugsweise zwischen dem Antriebsraum und dem Haubenraum ausgebildet
ist. Vorzugsweise werden die beiden Räume Antriebsraum und Haubenraum hierbei voneinander
getrennt und gegeneinander abgedichtet. Die Sperrkammer wird dann vorzugsweise zwischen
der rotierenden Spindel und einer feststehender Antriebsabdeckung eingesetzt.
[0018] Vorteilhaft ist es ferner auch, wenn ein druckfest gekapselter Antriebsmotor verwendet
wird.
[0019] Besonders vorteilhaft ist nach einer Variante, die auch eine eigenständige Erfindung
bildet, ein Unterdruckanschluss auf besonders großem Radius im Haubenraum, da sich
hier die Trommeldrehung unterstützend auf die Erzeugung des Vakuums auswirkt. Vorzugsweise
sind dabei sowohl die Trommel als auch der Haubenraum abschnittsweise konisch ausgebildet.
[0020] Eine Variante für einen Unterdruckanschluss kann ein Anschluss über eine Bohrung
in der Spindel sein. In diesem Fall wird das freie Ende der Spindel unten durch die
abgedichtete Gestellwandung geführt und über abgedichtete Anschlüsse erfolgt die Anbindung
an ein Unterdrucksystem. Die Bohrung in der Spindel endet im Bereich unterhalb der
Trommel im Haubenraum. Die Durchführung der Spindel durch die Gestellwandung ist ebenfalls
mittels schleifenden Elementen abgedichtet.
[0021] Als Flüssigkeitsabläufe in der Trommel eignen sich übliche Schälscheiben. Es ist
aber auch eine Abdichtung/Isolierung der Greifer / Trommel mittels einer Tauchscheibe
denkbar. Die Abdichtung mittels Tauchscheibe erfolgt durch Eintauchen einer stillstehenden
Scheibe in einen rotierenden Flüssigkeitsspiegel, so dass ein Flüssigkeitsverschluss
zur Umgebung auf der einen Seite der Scheibe im Verhältnis zur anderen Seite der Scheibe
gebildet wird. Als flüssiges Medium kommt sowohl eine geklärte Flüssigkeitsphase als
auch eine separat eingebrachte neutrale Phase in Frage, z.B. Wasser. In diesem Fall
sind die Produktbereiche und der Bereich der Tauchscheibe voneinander getrennt.
[0022] Durch eine vorteilhafte abgedichtete Separatorenanordnung und die Überwachung des
Unterdrucks ist es möglich, die Vakuum erzeugenden Mittel nach Erreichen des eingestellten
Grenzwertes für den Unterdruck abzuschalten und erst nach überschreiten des Grenzwertes
wieder einzuschalten. Wie oben beschrieben kann vor Einleiten einer Entleerung des
Feststoffraumes einer mit Kolbenschieber verschließbaren Separatorentrommel die das
Vakuum erzeugenden Mittel aktiviert und / oder Inertgas zugegeben werden. Nach Erreichen
der vorgegebenen Grenzwerte für den Unterdruck nach Abschluss des Enleerungsvorgangs
kann das Vakuum erzeugende Mittel erneut abgeschaltet werden. Hierdurch lassen sich
Verbräuche von Inertgas und Energie weiter optimieren.
[0023] Besonders vorteilhaft ist ein Einsatz eines fluid-, insbesondere öl- oder wassergekühlten
Motors.
[0024] Vorteilhaft erscheint es, auch das Ölschmierungssystem, insbesondere ein Umlaufschmierungssystem
im Vakuumbereich anzuordnen, insbesondere mit einem oder mehreren der folgenden Merkmale:
- Ölumlaufpumpe im Vakuumbereich
- Ölbehälter im Vakuumbereich,
- Wärmetauscher (für Ölkreislauf) im Vakuumbereich
[0025] Vorteilhaft erscheint auch eine Kühlfluidzufuhr durch die Trommel (nach Art der
DE 19922237).
[0026] Im Betrieb wird ein Unterdruck erzeugt, der unter Atmospärendruck liegt, insbesondere
von 0,2 bar oder weniger.
[0027] Besonders vorteilhaft ist zudem, wenn im Betrieb ein Unterdruck erzeugt wird, der
insbesondere bei 0,1 bar oder weniger liegt, insbesondere bei weniger als 50 mbar.
Da sich der Druck bei einer Explosion typischerweise auf das zehnfache des vor der
Explosion herrschenden Drucks erhöht, wäre eine derartige Druckerhöhung ungefährlich.
[0028] Es ist auch denkbar, wenn der Wert des Unterdruckes jedenfalls im Haubenraum mit
der Trommel während des Betriebs abhängig vom Betriebszustand verändert wird. So kann
beispielsweise zeitlich vor, bei oder nach einer Änderung des Betriebszustandes auch
eine Änderung des Unterdruckes erfolgen. Dabei kann die Änderung des Betriebszustandes,
die vor, bei oder nach der Änderung des Unterdruckes erfolgt, eine Feststoffentleerung
sein. Beispielsweise kann der Unterdruck beim Anfahren oder Abbremsen der Trommel
geändert werden. Er könnte zudem kurz vor oder zumindest während der Entleerung etwas
erhöht werden, damit bei der Feststoffentleerung keine nachteiligen Effekte aufgrund
des hohen Unterdruckes auftreten
[0029] Besonders geeignet ist die Erfindung für eine Separatoranordnung mit einem Separator
mit einer Trommel mit vertikaler Drehachse, die auf eine drehbare Antriebsspindel
aufgesetzt und von einer Haube umgeben ist, wobei die Trommeln einen Trommeldurchmesser
größer 500 mm, insbesondere 800 mm, ganz besonders bevorzugt größer 900 mm und/oder
Drehzahlen z.B. größer 8000 U/min, 5000 U/min, 4000 U/min im Betrieb aufweisen.
[0030] Vorzugsweise beträgt die die Umfangsgeschwindigkeit am Trommelaußendurchmesser wenigstens
100 m/s oder mehr.
[0031] Die Oberfläche der Trommel beträgt ferner vorzugsweise 0,5m
2 bis 5m
2, insbesondere 1-3,5 m
2, damit sich die Wirkung der Unterstützung der Unterdruckerzeugung besonders vorteilhaft
auswirkt.
[0032] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Separatoranordnung mit einem im Schnitt
dargestellten Antriebsraum;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer zweiten Separatoranordnung mit einem im Schnitt
dargestellten Antriebsraum; und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer dritten Separatoranordnung mit einem im Schnitt
dargestellten Antriebsraum.
[0034] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Separatoranordnung 1 zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0035] Mit der Separatoranordnung 1 wird ein brennbares und im Betrieb u.U. brennbare Gase
entwickelndes Produkt P verarbeitet bzw. aufbereitet.
[0036] Bei dem zu verarbeitenden Produkt kann es sich um ein zu klärendes oder in verschiedene
Phasen (mit unterschiedlicher Dichte) zu trennendes und ggf. ergänzend auch zu klärendes
Produkt handeln. Als Produkt ist insofern auch ein Produktgemisch aus mehreren Stoffen
anzusehen. Eine bevorzugte Anwendung findet die Separatoranordnung 1 in einer derartigen
Aufbereitung eines alkoholhaltigen Produktes, beispielsweise eines Getränkes, oder
beispielsweise bei der Verarbeitung oder Gewinnung von Kraftstoffen.
[0037] Beispiele von Gasen oder auch Gasgemischen die aus folgenden Stoffgruppen durch Überschreiten
des Flammpunktes entstehen können: Aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Alkane, wie
Propan, Alkene, Alkine; Alkohole, wie Methanol, Ethanol; Lösungsmittel, wie Aceton,
Toluol, n-Hexan, Benzol, etc. Die Erfindung eignet sich insofern insbesondere für
die Verarbeitung von Produkten, bei deren Verarbeitung eines oder mehrere dieser Gase
entstehen können.
[0038] Immer, wenn die zu verarbeitende Produkttemperatur oberhalb des Flammpunktes liegt,
entstehen die Gase und Dämpfe, die mit Sauerstoff (aus der Luft) ein explosionsfähiges
Gemisch bilden können. Beispiele für diese Bereiche sind:
Substanz |
Flammpunkt |
Ethanol |
12 °C |
Methylalkohol (Methanol) |
11 °C |
Isopropanol |
12 °C |
n- Hexan |
-22 °C |
Dieselkraftstoff |
>55 °C |
Biodiesel |
180 °C |
1-Butanol |
34 °C |
[0039] Je nach Substanzanteil im Produkt ergeben sich abweichende Flammpunkte: Zum Beispiel
liegt der Flammpunkt für 5% Ethanol in Wasser bei 81 °C. Der Flammpunkt für 50% Ethanol
in Wasser liegt bei 24°C. Durch Absenken des Druckes sinkt der Flammpunkt wieder.
[0040] So lässt sich für jeweilige aktuelle Bedingungen lässt sich z.B. über die dem Fachmann
bekannten Raoultschen Gesetze, auf die deshalb hier nicht näher einzugehen ist, der
Flammpunkt errechnen, der sodann in die Regelung des Prozesses eingeht.
[0041] Hierdurch lässt sich der notwendige Unterdruck bei bekannter Separierungstemperatur
für ein Stoffgemisch exakt bestimmen und mittels Regelungseinrichtung im Betrieb anfahren
und einhalten, um eine explosionsfähige Atmosphäre zu vermeiden.
[0042] Die Separatoranordnung 1 weist einen Separator mit vertikaler Drehachse D auf, der
eine drehbare Trommel 2 enthält, die auf eine drehbare Antriebsspindel 3 aufgesetzt
ist.
[0043] Die Produktzuleitung des im kontinuierlichen Betrieb verarbeitbaren bzw. zu verarbeitenden
und brennbare Gase entwickelnden Produktes P erfolgt vorzugsweise von oben durch ein
Zuleitungsrohr 4 (hier nicht detailliert dargestellt).
[0044] Dieser Aufbau wird bevorzugt. Es ist aber auch eine hängende Trommel mit einem Antrieb
oberhalb der Trommel realisierbar. Auch die Zuleitung des Produktes durch die Spindel
ist denkbar.
[0045] Die Trommel 2 ist hier dazu ausgelegt, das zu verarbeitende Produkt P in wenigstens
eine Flüssigkeitsphase L oder mehrere Flüssigkeitsphasen sowie eine Feststoffphase
S zu trennen. Sie weist hier wie die Trommel der
EP 1 119 416 B1 bzw. das in der Praxis eingesetzte Pendant im Inneren vorzugsweise einen Trenntellerstapel
aus Trenntellern auf (hier nicht zu erkennen).
[0046] Die Flüssigkeitsphasen L werden über Flüssigkeitsauslässe, insbesondere Schälscheiben
nach Art einer Zentripetalpumpe, aus der Trommel 2 abgeleitet. Die Ableitung der Feststoffphase
S erfolgt dagegen entweder diskontinuierlich an diskontinuierlich verschließbaren
Feststoffaustragsöffnungen 5 im Trommelmantel oder kontinuierlich durch Düsen im Trommelmantel.
[0047] Vorteilhaft erscheint der Einsatz insbesondere eines flüssigkeitsgesteuerten Kolbenschiebers.
[0048] Die Trommel 2 ist in einen gegen die Umgebung abgedichtet ausgebildeten Haubenraum
6 eingesetzt.
[0049] Dieser Haubenraum 6 wird hier von einer Haube 7, die an einem Fundament - hier einem
Maschinengestell 8 - festgelegt ist, einer Abdeckung 9 unterhalb der Trommel, die
an der Haube 7 festgelegt ist sowie einem Spindelgehäuse 10 begrenzt, welches von
der Antriebsspindel 3 durchsetzt ist, festgelegt.
[0050] Dabei sind vorzugsweise zwischen aneinander grenzende Elemente wie zwischen die Haube
7 und das Maschinengestell 8 sowie zwischen die Abdeckung 9 und die Haube 7 sowie
zwischen die Abdeckung 9 und das Spindelgehäuse 10 und zwischen dem Spindelgehäuse
(fest) und die Antriebsspindel 3 (die sich im Betrieb dreht) geeignete Dichtungen
angeordnet, um eine abgedichtete Bauweise zu realisieren.
[0051] In der Haube 7 ist ferner ein Feststofffänger 11 ausgebildet, welcher dazu dient,
aus der Trommel austrende Feststoffe aus dem Haubenraum durch eine Feststoffableitung
12 abzuleiten.
[0052] An den Haubenraum 6 ist ferner an einem Unterdruckanschluss 13 eine Pumpe 14a (oder
eine sonstige Einrichtung zum Senken des Druckes in dem Haubenraum 6 gegenüber der
Umgebung) angeschlossen, mit welcher in dem Haubenraum 6 ein Unterdruck gegenüber
der Umgebung U außerhalb des Haubenraumes 6 erzeugbar ist.
[0053] Vorzugsweise ist dieser Unterdruckanschluss 13 an einer Stelle ausgebildet, welche
relativ zur Drehachse D auf einem relativ großen Radius Rp liegt, insbesondere auf
einem Radius, der gleich oder größer ist als der größte Radius R
T der Trommel 2.
[0054] Durch den Betrieb bei Unterdruck, insbesondere bei einem Unterdruck, der vorzugsweise
mehr als 0,9 bar niedriger ist als der Umgebungsdruck in der Umgebung U, kann ungefährlich
das brennbare Gase entwickelnde Produkt verarbeitet werden.
[0055] Vorzugsweise werden dabei zumindest der Haubenraum 6, in welchem die Trommel 2 angeordnet
ist und optional und bevorzugt auch ein Antriebsraum 15, in welchem eine oder mehrere
Komponenten eines Separatorantriebs 16 angeordnet sind, so abgedichtet ausgelegt,
dass in ihm wiederum mit wenigstens einer weiteren Pumpe 14b oder ebenfalls mit der
Pumpe 14a ein Unterdruck, insbesondere ein Unterdruck von mehr als 0,2 bar, gegenüber
dem Umgebungsdruck in der Umgebung U erzeugt werden kann bzw. im Betrieb erzeugt wird,
der so bemessen ist, dass die Explosionsgefahr vernachlässigbar ist.
[0056] Der Antriebsraum 15 wird hier einer Antriebsumhausung 17 begrenzt, die entsprechend
der Aufgabe, in dem Antriebsraum 15 einen Unterdruck gegenüber der Umgebung U zu erzeugen,
wiederum in entsprechend abgedichteter Bauart ausgeführt ist. Dazu sind nach Fig.
1 zwischen Elementen der Antriebsumhausung 17 wiederum geeignete Dichtungen 18 ausgebildet.
[0057] Hier wird der Antriebsraum 15 von dem Maschinengestell 8, sowie Verschlussplatten
19 umgrenzt, die Öffnungen des Maschinengestells verschließen. Nach oben hin wird
er von der Abdeckung 9 unterhalb der Trommel 2 und dem ein- oder mehrteiligen Spindelgehäuse
10 begrenzt.
[0058] Die Pumpe 14b ist an einen Unterdruckanschluss 20 des Antriebsraumes 15 anschließbar.
[0059] Im Antriebsraum 15 sind eines oder mehrere oder sogar sämtliche Elemente des Separatorantriebs
16 untergebracht. Lediglich die Antriebsspindel 3 ragt nach Fig. 1 aus dem Antriebsraum
heraus mit ihrem oberen Ende in den Haubenraum.
[0060] Vorzugsweise ist die Spindellagerung ganz oder teilweise - hier sowohl ein Halslager
21 a als auch ein Fußlager 21b - im Unterdruckbereich angeordnet. Es ist aber auch
denkbar, dass eines (insbesondere das Halslager 21 a) oder beide Lager 21 a, b nicht
zu diesem Unterdruckbereich gehören.
[0061] Das Spindelgehäuse 10 liegt in einem Flanschbereich an elastischen Elementen 40 abgestützt
auf dem Maschinengestell 8 auf.
[0062] Ebenfalls bevorzugt im Unterdruckbereich angeordnet ist der Antriebsmotor 22 angeordnet,
der hier direkt in axialer Verlängerung der Antriebspindel 3 ausgebildet ist, so dass
ein sogenannter Direktantrieb für die Trommel 2 gebildet wird.
[0063] Der Rotor 22a ist hier direkt an der Antriebsspindel 3 befestigt und der Stator 22b
ist im einem Motorgehäuse 23, welches wiederum an der von dem Haubenraum 6 abgewandten
Seite des Maschinengestells 8 befestigt ist. Gerade ein solcher Direktantrieb ist
bevorzugt im Antriebsraum unterbringbar, wobei der elektrische Antriebsmotor 22 aber
auch zwischen den Lagern 21 a, b angeordnet sein könnte (letztere Variante hier nicht
dargestellt). Es ist ferner auch denkbar, den Antriebsmotor im Unterdruckbereich des
Antriebsraums 15 unterzubringen, der über eine Kupplung mit der Antriebsspindel 3
verbunden ist (hier ebenfalls nicht dargestellt). Denkbar ist ferner der Einsatz eines
druckfest gekapselten Motors. In diesem Fall kann es genügen, nur den Haubenraum einen
Unterdruck zu erzeugen.
[0064] Im Antriebsraum 15 ist zudem ein Schmierungssystem 24 angeordnet, welches zur Schmierung
der Spindellagerung 21 und/oder zur Schmierung von Komponenten am Motor dient.
[0065] Das Schmierungssystem weist hier einen Schmiermittelkreislauf auf, welcher die Elemente
Ölbehälter 25, Pumpe 26, Zuleitung 27a, b zu der Spindellagerung 21, Ölauffangbehälter
28, der drehfest mit der Spindel verbunden ist und in dem sich im Betrieb aufgrund
der topfartigen Gestaltung auf einem Radius ein Ölpegel ausbildet, ein Schälorgan
29, welches das Öl im Auffangbehälter ableitet, sowie eine Rückleitung 27c, d in den
Ölbehälter 25 aufweist. Hier sind all diese Elemente des Schmierungssystems vorteilhaft
und kompakt in dem Unterdruckbereich, d.h. im Antriebsraum, untergebracht. Ein ggf.
vorhandener Pumpenmotor wird in diesem Fall ebenfalls als druckfest gekapselter Motor
ausgeführt. (wenn nur der Haubenraum mit Unterdruck betrieben wird) Der Antriebsraum
kann in diesem Fall zur Umgebung hin geöffnet werden.
[0066] In den Antriebsraum münden hier ferner Ab- und Zuleitungen 30, 31, 32, 33 von einem
oder mehreren Kühlmittelkreisläufen, hier einmal für den Motor 22 sowie einmal für
das Schmierungssystem 24.
[0067] Im Maschinengestell sind ferner eine oder mehrere Durchgangsöffnungen 34, 35, 36,
37 ausgebildet, welche dafür sorgen, dass innerhalb des Antriebsraums 15 möglichst
keine Druckgradienten entstehen.
[0068] Da im Antriebsraum 15 relativ zur Umgebung ebenfalls ein Unterdruck erzeugt wird,
kann hier auch die Explosionsgefahr verringert werden. Es wird zudem an sich drehenden
Teilen im Antriebsraum eine Energieersparnis im Betrieb erreicht werden.
[0069] Zu erwähnen ist noch, dass der gesamte Separator bzw. das Maschinengestell an elastischen
Fußelementen 38 auf einem Fundamt 39 abgestützt ist.
[0070] Nach Fig. 2 sind der Haubenraum 6 und der Antriebsraum 15 nicht gegeneinander abgedichtet.
Hier wird das beispielhaft und einfach dadurch erreicht, dass die Abdeckung 9 unterhalb
der Trommel 2 nicht radial innen zum Spindelgehäuse 10 abgedichtet ist sondern dass
zwischen diesen Elementen ein Spalt 42 ausgebildet ist, der für einen Druckausgleich
zwischen dem Haubenraum 6 und dem Antriebsraum 15 sorgt. Hierbei wird keine Abdichtung,
z.B. keine Gleitringdichtung benötigt.
[0071] Derart kann ggf. sogar mit nur einer einzigen Pumpe 14a der Unterdruck in beiden
Räumen 6, 15 gleichzeitig erzeugt werden. Es können aber auch mehrere Pumpen vorgesehen
sein.
[0072] Insgesamt ist auch nach Fig. 2 sowohl der Bereich innerhalb der Haube 7 mitsamt dem
Antriebsraum 15 mit einer oder mehreren insbesondere auch drehbare Antriebskomponenten
enthaltend, gegenüber der Umgebung U der Haube 7 so abgedichtet, das es möglich ist,
diesen Bereich mit einer Pumpe 14a, b, die Luft/Gas aus dem Bereich zwischen der Haube
7 und der Trommel 2 und/oder dem Antriebsraum 15 pumpen kann, unter Unterdruck relativ
zur Umgebung U zu setzen.
[0073] Die gesamte Energieversorgung des Motors und die Ölversorgung des Antriebes (Motors)
erfolgt auch nach Fig. 2 im geschlossenen Antriebsraum 15.
[0074] Nach Fig. 3 ist dagegen keine Umlaufschmierung bzw. kein Schmiermittelkreislauf innerhalb
des Antriebsraumes 15 angeordnet. Die Schmierölzu-und Abfuhr erfolgt in diesem Fall
über ein extern (außerhalb des Antriebsraumes) installiertes Schmierölaggregat (hier
nicht dargestellt).
[0075] Sämtliche Separatoranordnung der Fig. 1 bis 3 werden auch höchsten Energieeinsparungsanforderungen
gerecht.
[0076] Als besonders vorteilhaft ist nochmals zu betonen, dass in Fig. 1 - 3 jeweils die
Pumpe 14a zur Erzeugung des Unterstrucks durch Absaugung auf großem, insbesondere
größtem Radius/Durchmesser der Haube 7 angeordnet ist.
[0077] Insbesondere erfolgt die Absaugung an einem Radius der Haube 7, der bezogen auf die
Drehachse auf einem Radius liegt, der größer ist als 80%, insbesondere mehr als 100%,
des größten Trommelradius. Vorteilhaft wirkt sich dabei insbesondere die Unterstützung
durch die Trommel-Differenzdruckwirkung aus.
[0078] Denkbar ist auch/alternativ ein Unterdruckanschluss an einem (hier nicht dargestellten)
Feststoffbehälter, der der Ableitung 12 nachgeschaltet ist.
[0079] Ebenfalls vorteilhaft ist ein oder ein weiterer Unterdruckanschluss im SteuerwasserAblaufbereich
unterhalb der Trommel (hier nicht dargestellt).
[0080] Ebenfalls vorteilhaft und baulich einfach wäre ein oder ein weiterer Unterdruckanschluss
durch die Spindel 3 in den Antriebsraum 15 (z.B. eine Bohrung bei Maschinen mit externem
Ölaggregat).
[0081] Weiter vorteilhaft ist eine abgedichtete/isolierte Ausgestaltung der Schälscheiben
mittels einer Tauchscheibe. Weiter vorteilhaft ist ein Einsatz einer hermetischen
Greifer / Pumpenkombination (nicht dargestellt).
[0082] Besonders vorteilhaft ist ein Einsatz eines fluid-, insbesondere öl- oder wasssergekühlten
Motors, da durch den Unterdruck im Antriebsraum die Kühlwirkung durch Luft verringert
wird.
[0083] Die Separatoranordnung nach Art der Fig. 1 wird einerseits Energieeinsparungsanforderungen
gerecht. Zudem wird bei der Verarbeitung brennbarer Produkte durch eine Verringerung
des Sauerstoffgehaltes in der Haube und/oder im Antriebsraum verhindert, dass eine
Explosion erfolgt oder dass eine Explosion ausgelöst wird, die ein schädigendes oder
gefährdendes Maß annimmt.
[0084] Vorteilhaft ist auch, das in Fig. 1 die Pumpe (14a) zur Erzeugung des Unterstrucks
durch Absaugung auf großem, insbesondere größtem Durchmesser der Haube ausgelegt ist.
Insbesondere erfolgt die Absaugung an einem Durchmesser der Haube, der bezogen auf
die Drehachse auf einem größeren Radius liegt als der größte Trommelradius. Vorteilhaft
wirkt sich dabei insbesondere die Unterstützung durch die Trommel-Differenzdruckwirkung
aus.
[0085] Ebenfalls vorteilhaft ist ein oder ein weiterer Unterdruckanschluss an der Pumpe
14b im Antriebsraum oder auf einem (hier nicht dargestellten Feststoffbehälter im
Zentrum mit einem "Verlängerungsrohr" großen Durchmessers zur "Sauberhaltung des Unterdruckanschlusses.
[0086] Ebenfalls vorteilhaft ist ein oder ein weiterer Unterdruckanschluss an der Pumpe
14b im Antriebsraum oder auf einem Anschluss im Steuerwasser-Ablaufbereich unterhalb
der Trommel (ebenfalls nicht dargestellt).
[0087] Anzumerken ist schließlich noch, dass nicht alle Produkte erzeugen einen gleich hohen
Explosionsdruck erzeugen. Dies kann bei der Bestimmung und Einstellung des Unterdruckes
genutzt werden. Der oder die unter Unterdruck zu setzenden Separatorenräume - insbesondere
der Haubenraum und/oder der Antriebsraum - sind so ausgelegt, dass sie einen bestimmten
Überdruck kurzzeitig aufnahmen können bzw. vertragen. Z.B. kann dieser Überdruck 0,5
bar, insbesondere 1 bar betragen. Das Niveau des Unterdrucks kann dann so gewählt
und gesteuert werden, dass er 0,5 bar, insbesondere 1 bar minus den stoffspezifischen
Explosionsdruck nicht übersteigt. Die obere Grenze als nicht schädlicher Druck des
Anspruchs 1 für die Struktur eines Separators, der nicht als Druckgerät ausgelegt
ist, würde entsprechend definiert, z.B. als 0,5 bar oder 1 bar Überdruck, je nach
Auslegung der Separierräume. Der maximale auftretende Explosionsdrucks eines explosionsfähigen
Gemisches kann - insbesondere in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck - im
Versuch bestimmt oder berechnet oder ggf. in Tabellen nachgeschlagen werden. Alternativ
zu einer Festlegung des Unterdrucks, z. B. 0,1 oder 0,05 bar, kann dann der Mindest-Unterdruck
entsprechend den Eigenschaften des zu verarbeitenden Separierproduktes wie vorstehend
erläutert festgelegt werden.
Bezugszeichen
[0088]
- Drehachse
- D
- Flüssigkeitsphasen
- L, L1, L2
- Umgebung
- U
- Radius
- Rp, RT
- Separatoranordnung
- 1
- Trommel
- 2
- Antriebsspindel
- 3
- Produkt
- P
- Zuleitungsrohr
- 4
- Feststoffaustragsöffnungen
- 5
- Haubenraum
- 6
- Haube
- 7
- Maschinengestell
- 8
- Abdeckung
- 9
- Spindelgehäuse
- 10
- Feststofffänger
- 11
- Ableitung
- 12
- Anschluss
- 13
- Pumpe
- 14a, b
- Antriebsraum
- 15
- Separatorantrieb
- 16
- Antriebsumhausung
- 17
- Dichtungen
- 18
- Verschlussplatten
- 19
- Anschluss
- 20
- Halslager
- 21a
- Fußlager
- 21b
- Antriebsmotor
- 22
- Rotor
- 22a
- Stator
- 22b
- Schmierungssystem
- 24
- Ölbehälter
- 25
- Pumpe
- 26
- Zuleitung
- 27
- Ölauffangbehälter
- 28
- Schälorgan
- 29
- Ab- und Zuleitungen
- 30, 31, 32, 33
- Durchgangsöffnungen
- 34, 35, 36, 37
- Fußelemente
- 38
- Fundamt
- 39
- Elastische Elemente
- 40
- Spalt
- 42
1. Verfahren zur Verarbeitung eines brennbaren und bei der Verarbeitung explosionsfähige
Gase entwickelnden Produktes, insbesondere eines Stoffgemisches, im kontinuierlichen
Betrieb mit einer Separatoranordnung, wobei die Separatoranordnung zumindest folgendes
aufweist: eine in einem Haubenraum (6) angeordnete drehbare Trommel (1) mit vertikaler
Drehachse (D), die auf eine drehbare Antriebsspindel (3) aufgesetzt ist, und einen
Antriebsraum (15), der eine, mehrere oder sämtliche Komponenten eines Separatorantriebs
(23) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass während der Verarbeitung in einem oder beiden Bereichen Haubenraum und Antriebsraum
ein Unterdruck erzeugt wird, der so niedrig ist, dass im Betrieb keine oder nur eine
die Separatoranordnung nicht schädigende funkenerregte Zündung der noch vorhandenen
Restgase möglich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Haubenraum ein Unterdruck erzeugt wird, der so niedrig ist, dass für das zu verarbeitende
Produkt bei dem durch Unterdruck erzeugten Luftdruck die zu erwartende Explosionsgrenze
in Luft unterschritten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Explosionsgrenze als Führungsgröße für eine Regelung des Unterdrucks verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt mit der Separatoranordnung von Feststoffen geklärt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt mit der Separatoranordnung in wenigstens zwei Flüssigkeitsphasen verschiedener
Dichte getrennt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem die Trommel umgebenden Haubenraum und ggf. Antriebsraum ein Druck von 0,1
bar oder weniger als 0,1 bar erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druck von weniger als 50 mbar erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsraum (15) in abgedichtete Bauweise des Antriebsraumes (15) ausgeführt
ist und dass während des Betriebs auch ein Unterdruck im Antriebsraum erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck mit wenigstens eine Unterdruck erzeugende Einrichtung, insbesondere
einer Pumpe (14a, b, c ..) zur Erzeugung von Unterdruck im angedichteten Antriebsraum
(15) gegenüber der Umgebung (U) außerhalb des Antriebsraums (15) erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haubenraum (6) und der Antriebsraum (17) relativ zueinander abgedichtet sind
und dass in ihnen im Betrieb ein unterschiedlicher Druck, insbesondere ein unterschiedlicher
Druck erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Haubenraum (6) und dem Antriebsraum (15) miteinander wenigstens eine
Verbindung ausgebildet ist, so dass im Betrieb eine Druckausgleich zwischen diesen
Räumen (6, 15) realisiert wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck im Haubenraum (6) während des Betriebs verändert wird.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Haubenraum und dem Antriebsraum jeweils ein Unterdruck erzeugt wird und dass
der Unterdruck in dem Haubenraum und dem Antriebsraum jedenfalls zeitweise oder dauerhaft
während des zentrifugalen Klärens und/oder Trennens im Betrieb verschieden ist.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck im Haubenraum und ggf. Antriebsraum während des Betriebs in Abhängigkeit
von dem aktuellen oder zu erwartenden Betriebszustand verändert wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck im Haubenraum vor Feststoff-Entleerungen erhöht wird.
16. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck im Haubenraum und ggf. im Antriebsraum bereits vor einem Verarbeiten des
Produktes auf den zu erreichenden Unterdruck gesenkt wird.
17. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der evakuierende Bereich zunächst oder in einem Fehlerfall, insbesondere bei einer
unvorhergesehenen Druckerhöhung im zu evakuierenden Bereich, mit einem Inertgas befüllt
wird und dass sodann der Unterdruck erzeugt wird um die Explosionsgefahr zu verringern.
18. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flammpunkt errechnet wird und dass hierdurch lässt sich der notwendige Unterdruck
bei bekannter Separierungstemperatur für ein Produkt, insbesondere ein Stoffgemisch,
bestimmt wird, der mittels Regelungseinrichtung im Betrieb angefahren und eingehalten
wird, um eine explosionsfähige Atmosphäre zu vermeiden.
19. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des zentrifugalen Trennens und/oder Klärens der Haubenraum (6) mit einem
Inertgas befüllt wird und dass im Antriebsraum (15) ein Unterdruck erzeugt wird.
20. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sperrkammer insbesondere mit zwei axial zueinander beabstandeten Dichtringanordnungen
und einer dazwischen ausgebildeten Kammer zwischen dem Antriebsraum und dem Haubenraum
ausgebildet ist, die im Betrieb vorzugsweise mit einem Fluid wie einem Inertgas befüllt
wird.
21. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein druckfest gekapselter Antriebsmotor verwendet wird.