[0001] Die Erfindung betrifft einen Kühlmittelmantelkern zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses
mit schmaler Stegbreite mit mindestens einem einteiligen Grundkern, der mindestens
zwei nebeneinander angeordnete im Wesentlichen hohlzylinderschnittförmige Kernkörper
aufweist, wobei jeweils die beiden nebeneinander angeordneten Kernkörper eine gemeinsame
axial verlaufende Schnittebene aufweisen, die eine Verbindungsfläche zwischen radialen
Enden der nebeneinander liegenden Kernkörper bildet und einem Stegkern, der die gegenüberliegenden
radialen Enden jedes Kernkörpers in der Schnittebene miteinander verbindet, sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses, bei dem ein Kühlmittelmantelkern
hergestellt wird, der in eine Gießform eingelegt wird, die mit einer Metallschmelze
gefüllt wird, woraufhin nach dem Erstarren das Zylinderkurbelgehäuse aus der Gießform
entnommen wird und der Kühlmittelmantelkern aus dem Zylinderkurbelgehäuse entfernt
wird.
[0002] Bei Zylinderkurbelgehäusen muss eine ausreichende Kühlung jedes Zylinders zur Vermeidung
einer thermischen Überlastung des Zylinderkurbelgehäuses sichergestellt werden. Entsprechend
werden die Kühlmittelmantelkerne so ausgeführt, dass auch zwischen den Zylindern also
im Stegbereich ein Wasserkanal ausgebildet wird, so dass eine Umströmung zumindest
über einen axialen Abschnitt des Zylinders gewährleistet wird. Bei modernen Verbrennungsmotoren
wird das Zylinderkurbelgehäuse unabhängig von der Wahl der Zylinderanordnung zur Reduzierung
von Gewicht und Bauraum mit immer kleiner werdenden Abständen zwischen den Zylindern
einer Zylinderreihe hergestellt, so dass die Ausbildung eines die Zylinder umgreifenden
Wassermantels mit herkömmlichen Sand- oder Salzkernen nur sehr schwer möglich ist,
da die Kerne bei Stegbereichbreiten von unter 2,5mm bereits in der Kernbüchse oder
bei der folgenden Lagerung oder beim Eingießprozess aufgrund von Spannungen reißen
können. Um dennoch sowohl eine ausreichende Festigkeit der die Zylinder begrenzenden
Seitenwände als auch eine ausreichende Kühlung dieser Stegbereiche zwischen den Zylindern
sicherzustellen, sind daher verschiedene Vorschläge zur Herstellung besonders kleiner
Stegbereiche bekannt geworden.
[0003] So wird beispielsweise in der
GB 781,254 vorgeschlagen, den Kühlmittelmantelkern zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses
mit breiten Stegen herzustellen, das heißt die Öffnungen, welche im Übrigen zylindrisch
ausgeführt sind, im Stegbereich abzuflachen. In einer anschließenden Bearbeitung durch
Schleifen wird eine zylindrische Öffnung hergestellt und entsprechend Teile des Stegbereichs
abgetragen, so dass ein schmaler Steg entsteht. Die Stabilität des so entstandenen
Kerns ist jedoch häufig nicht ausreichend, so dass Risse im Kern entstehen.
[0004] Des Weiteren ist aus der
EP 0 974 414 B1 eine Vorrichtung zur gießtechnischen Herstellung eines Zylinderblocks mit Kühlmittelkühlung
bekannt, bei der in jeden Stegbereich ein separat hergestellter Stegkern aus Glas
in den Kühlmittelmantelkern eingelegt wird. So kann zwar ein Kühlmittelkanal im Stegbereich
gebildet werden, jedoch bleibt aufgrund des geringen Außenumfangs des Glasröhrchens
die über diesen Kanal mögliche Wärmeabfuhr sehr beschränkt, so dass weiterhin bei
hochverdichtenden Motoren eine Überhitzung des fertigen Zylinderkurbelgehäuses im
Betrieb nicht auszuschließen ist.
[0005] Um eine größere Wärmeabfuhr durch größere zur Verfügung stehende Durchströmungsquerschnitte
gewährleisten zu können und gleichzeitig die Stabilität des Kühlmittelmantelkerns
zu erhöhen, wird in der
DE 38 28 093 A1 ein Kern vorgeschlagen, bei dem im Stegbereich eine Keramikplatte angeordnet wird,
die vor dem Schießen des Kerns in die Kernform eingelegt wird. Diese Platte soll anschließend
durch Sandstrahlen entfernt werden. Eine zweite Platte kann im unteren Teil des Zylinderstegbereichs
angeordnet werden, um die Stabilität des Kerns zu verbessern. Diese verbleibt jedoch
anschließend im Zylinderkurbelgehäuse und bildet keinen Kühlkanal. Schwierig ist dabei
sowohl die Herstellung des Kerns als auch die Entfernung der Platte nach dem Gießen.
Auch entsteht durch das verwendete Material ein unerwünschter Einfluss auf die Gefügestruktur
des Kurbelgehäuses.
[0006] Eine weitere Möglichkeit zum Herstellen eines Kühlmittelmantelkerns mit erhöhter
Wärmeabfuhr wird in der
DE 10 2009 051 269 A1 vorgeschlagen. Hier wird eine geschlitzte Platte aus Salz in einen Stahlschieber,
der den übrigen Kühlmittelmantelkern bildet, eingesetzt. Nach dem Ausschieben des
Stahlschiebers wird der Salzkern in einem folgenden Bearbeitungsschritt beispielsweise
mittels Druckluft entfernt. Die Herstellung dieser Salzkerne ist jedoch ebenso wie
deren Verarbeitung relativ aufwendig, zumal zur einfachen Verbindung mit dem Stahlschieber
gewisse Toleranzen bei der Herstellung zu beachten sind.
[0007] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Kühlmittelmantelkern und ein Verfahren zur
Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses zu schaffen, mit denen nicht nur eine vollständige
Umströmung jedes Zylinders auch bei sehr kurzen Zylinderabständen sichergestellt werden
kann, sondern auch ausreichende Kühlmittelströme zur sicheren Wärmeabfuhr aus dem
Stegbereich erreicht werden. Gleichzeitig soll der Kühlmittelmantelkern möglichst
kostengünstig herstellbar sein und einfach und prozesssicher zu montieren sein.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Kühlmittelmantelkern und ein Verfahren zur Herstellung
eines Zylinderkurbelgehäuses mit den Merkmalen der Ansprüche 1 beziehungsweise 13
gelöst.
[0009] Dadurch, dass der Stegkern mehrere axial übereinander angeordnete entfernbare Einzelstegkerne
aufweist, die an den in der Schnittebene angeordneten gegenüberliegenden radialen
Enden der Kernkörper am Grundkern befestigt sind, wird ein ausreichend großer Durchströmungsquerschnitt
für das Kühlmittel im Stegbereich des Zylinderkurbelgehäuses zur Verfügung gestellt,
um eine ausreichende Wärmeabfuhr über die gesamte axiale Höhe sicherzustellen, ohne
dass die Stabilität des Kurbelgehäuses zu sehr verringert wird. Dabei ist die Herstellung
der Einzelstegkerne einfach durchführbar, da sie als einfache Körper geformt werden
können. Dies führt zu einer deutlich erhöhten Prozesssicherheit.
[0010] Dadurch, dass der Kühlmittelmantelkern hergestellt wird, indem zunächst ein Grundkern
geschossen wird, anschließend mehrere Einzelstegkerne einzeln hergestellt werden und
daraufhin in den Grundkern die Einzelstegkerne axial übereinanderliegend in einer
Schnittebene zwischen zwei benachbarten im Wesentlichen hohlzylinderschnittförmigen
Kernkörpern des Grundkerns an den gegenüberliegenden radialen Enden der Kernkörper
befestigt werden, wird der Zusammenbau des Kühlmittelmantelkerns im Vergleich zu bekannten
Ausführungen vereinfacht. Die Einzelstegkerne sind kostengünstig ohne Einhaltung enger
Toleranzen herstellbar und entsprechend leicht montierbar.
[0011] Vorzugsweise sind die Einzelstegkerne formschlüssig am Grundkern befestigt, so dass
ein einfaches Einschieben von unten oder von der Seite zur Befestigung ausreicht.
So werden keine zusätzlichen Befestigungsschritte benötigt, wodurch die Taktzeiten
zur Fertigstellung des Kühlmittelmantelkerns verkürzt werden können.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Grundstegkern einstückig mit dem Grundkern
ausgebildet beziehungsweise wird dieser Grundstegkern einstückig mit dem Grundkern
geschossen, gegen dessen Enden die Einzelstegkerne geschoben werden. Dieser Grundstegkern
ist bezüglich seiner Geometrie frei gestaltbar. Beim Kernschießen ist eine Entformung
des Kerns mit nur einem Steg problemlos möglich. Durch diesen Grundstegkern erhöht
sich auch die Stabilität des geschossenen Kühlmittelmantelkerns. Die Positionierung
der Einzelstegkerne durch die entstehende festliegende Auflagefläche wird deutlich
erleichtert.
[0013] Dabei ist dieser Grundstegkern vorteilhafterweise auf halber axialer Höhe ausgebildet,
so dass oberhalb und unterhalb des festen Grundstegkerns weitere Einzelstegkerne einschlebbar
sind. Durch diese Ausführung wird eine besonders gute Stabilität erreicht. Gleichzeitig
dienen die Enden des Grundstegkerns als Anlagepunkte für die von beiden axialen Seiten
einschiebbaren Einzelstegkerne.
[0014] In einer alternativen Ausführung, die sich vor allem für extrem kleine Stegbreiten
empfiehlt, bei denen sonst ein Bruch des mit dem Grundkern geschossenen Grundstegkerns
zu befürchten ist, erstreckt sich von den gegenüberliegenden radialen Enden des Grundkerns
in der Schnittebene jeweils auf gleicher axialer Höhe ein Vorsprung, der dann als
Auflagefläche für die sehr dünnen Einzelstegkerne dient.
[0015] Entsprechend sind axial oberhalb und/oder unterhalb des einstückig hergestellten
Grundstegkerns oder der Vorsprünge die Einzelstegkerne formschlüssig befestigt.
[0016] Dabei ergibt sich eine besonders einfache Befestigung, wenn an den radialen Enden
der hohlzylinderschnittförmigen Kernkörper in der Schnittebene eine axial fortschreitende
Ausformung ausgebildet ist, in die jeweils die mit einer korrespondierenden Ausformung
ausgebildeten Enden der Einzelstegkerne formschlüssig eingreifen. Somit werden axial
von oben und/oder unten die Einzelstegkerne formschlüssig mit ihren Enden in korrespondierende
Ausformungen des Kernkörpers eingeschoben, welche in der Schnittebene an den zueinander
weisenden radialen Enden der hohlzylinderschnittförmigen Kernkörper ausgebildet sind.
So wird eine lösbare formschlüssige Verbindung geschaffen, die einfach herzustellen
ist.
[0017] In einer bevorzugten alternativen Ausführungsform sind an den gegenüberliegenden
radialen Enden im Kernkörper in der Schnittebene verlaufende Öffnungen ausgebildet,
in welchen die Enden der Einzelstegkerne angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die
Einzelstegkerne von einer Seite horizontal entlang der Schnittebene durch Öffnungen
an einem ersten radialen Ende des Kernkörpers in Aufnahmeöffnungen an dem gegenüberliegenden
Ende des Kernkörpers geschoben werden können. So ergibt sich einerseits eine einfache
Fixierung und eindeutige Positionierung der Einzelstegkerne bei guter Zugänglichkeit
bei der Montage als auch beim Ausspülen der Kerne als auch eine freie Wahl der Abstände
der Kühlkanäle zueinander.
[0018] In einer hierzu wiederum alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Einzelstegkerne
axial übereinanderliegend in einem Rahmen befestigt, der formschlüssig in der Schnittebene
im Grundkern befestigt ist. Bei dieser Ausführung werden die Einzelstegkerne mit ihren
Enden in einen Rahmen eingesetzt, der axial von oben und/oder unten formschlüssig
mit den Einzelstegkernen in korrespondierende Ausformungen des Kernkörpers eingeschoben
wird, welche in der Schnittebene an den zueinander weisenden radialen Enden der hohlzylinderschnittförmigen
Kernkörper ausgebildet sind. So wird zunächst der gesamte Stegkern zusammengesetzt
und dann als Ganzes eingesetzt. Dies führt zu einer einfacheren Handhabung, wobei
der Vorteil der einfachen Herstellbarkeit der dünnen Einzelstegkerne erhalten bleibt.
[0019] Ein besonders einfacher Aufbau des Rahmens ergibt sich, wenn dieser zwei axial verlaufende
Trägerelemente aufweist, in denen Öffnungen ausgebildet sind, in die die Enden der
Einzelstegkerne formschlüssig greifen.
[0020] Vorzugsweise sind die Einzelstegkerne lediglich 0,3 bis 1,5 mm breit, so dass eine
Verwendung auch für sehr schmale Stegbreiten zwischen den Zylindern des Gussteils
möglich ist.
[0021] Die Einzelstegkerne werden vorteilhafterweise je nach Anwendung und geforderter Breite
aus Sand, Salz, Glas, Graphit oder Keramik hergestellt.
[0022] Es wird somit ein Kühlmittelmantelkern und ein Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses
geschaffen, mit denen auch bei sehr nah aneinander stehenden Zylindern dennoch eine
ausreichend große umlaufende Kühlung der Zylinder hochverdichtender Motoren durch
Ausbildung mehrerer übereinander liegender schmaler Kühlkanäle im Stegbereich sichergestellt
wird. Dabei ist die Herstellung des Kühlmittelmantelkerns einfach sowie prozesssicher
durchführbar und es kann auf eine nachfolgende Bearbeitung des Zylinderkurbelgehäuses
zur Herstellung der Kühlkanäle verzichtet werden. Auch ist das anschließende Entfernen
des gesamten Kühlmittelmantelkerns mit bekannten Mitteln durchzuführen.
[0023] Ein erfindungsgemäßer Kühlmittelmantelkern sowie ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses mit schmaler Stegbreite werden beispielhaft
anhand der Figuren im Folgenden beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines schematisch dargestellten Zylinderkurbelgehäuses
zur Verdeutlichung der Lage des Kühlmittelmantelkerns in perspektivischer Darstellung.
Figur 2 zeigt einen Ausschnitt einer Kopfansicht eines nach einem ersten Verfahren
hergestellten erfindungsgemäßen Kühlmittelmantelkerns in perspektivischer Darstellung.
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt einer Kopfansicht eines nach einem zweiten Verfahren
hergestellten erfindungsgemäßen Kühlmittelmantelkerns in perspektivischer Darstellung.
Figur 4 zeigt einen Ausschnitt einer Kopfansicht eines nach einem dritten Verfahren
hergestellten erfindungsgemäßen Kühlmittelmantelkerns in perspektivischer Darstellung.
[0024] Die Figur 1 zeigt ein Zylinderkurbelgehäuse 10 mit vier in Reihe angeordneten Zylindern
12, welche einen Abstand von lediglich drei bis acht Millimeter zueinander aufweisen.
Um jeden dieser Zylinder 12 ist umlaufend ein Kühlmittelmantel 14 ausgebildet, zu
dessen Herstellung in eine nicht dargestellte Gießform ein Kühlmittelmantelkern 16
mit Stegkernen 18 eingelegt wird. Diese Stegkerne 18 befinden sich im Bereich von
Stegen 19 des Zylinderkurbelgehäuses 10, also zwischen den Zylindern 12 und weisen
an ihrer schmalsten Stelle eine Breite von lediglich etwa 0,3 bis 1,5 mm auf.
[0025] Um ein derartiges Zylinderkurbelgehäuse 10 herzustellen, wird zunächst durch Kernschießen
ein Grundkern 20 aus Quarz- oder Zirkonsand oder anderen Formgrundstoffen in bekannter
Weise hergestellt.
[0026] Der Kühlmittelmantelkern 16 besteht entsprechend zur Zylinderanzahl des Verbrennungsmotors
aus vier nebeneinanderliegenden hohlzylinderschnittförmigen Kernkörpern 22, wobei
der Schnitt in Form einer in Axialrichtung verlaufenden Sekante verläuft. Selbstverständlich
korrespondiert die Anzahl der Kernkörper 22 zur Anzahl der Zylinder, so dass je nach
Verbrennungsmotor auch zwei bis zwölf Kernkörper 22 notwendig sein können. Jeweils
zwei nebeneinanderliegende Kernkörper 22 weisen dabei eine gemeinsame Schnittebene
24 auf, so dass in jeder Schnittebene 24 gleichzeitig die beiden Verbindungsflächen
25 der aneinandergrenzenden radialen Enden 26 der nebeneinanderliegenden Kernkörper
22 angeordnet sind. Zwischen den beiden gegenüberliegenden Enden 26 von jeweils zwei
Kernkörpern 22 befinden sich die Stegkerne 18, die diese Enden 26 zweier Kernkörper
22 miteinander verbinden.
[0027] In der Figur 2 ist ein Grundstegkern 28 ersichtlich, der die beiden radialen Enden
26 zweier Kernkörper 22 miteinander verbindet. Dieser Grundstegkern 28 wird beim Kernschießen
mit dem Grundkern 20 gemeinsam einstückig hergestellt. Eine Entformung aus einer Kernform
ist somit in Axialrichtung nach unten und oben möglich. Dieser Grundstegkern 28 ist
somit bezüglich seiner Form in weitem Maße frei auszugestalten, wobei lediglich die
Breite des Grundstegkerns 28 ausreichend kleiner sein muss als die Stegbreite des
Zylinderkurbelgehäuses 10. Der Grundstegkern 28 befindet sich bezüglich der Mittelachse
des Zylinders 12 etwa auf halber Höhe des Grundkerns 20.
[0028] Erfindungsgemäß werden in der Schnittebene 24 zwischen die radialen Enden 26 der
Kernkörper 22 weitere Einzelstegkerne 30 eingesetzt. Diese werden bezüglich der Zylinderachse
von oben und unten gegen den Grundstegkern 28 geschoben, der als Anschlag für den
jeweils ersten von oben und unten eingeschobenen Einzelstegkern 30 dient. Die radialen
Enden 26 der Kernkörper 26 weisen eine sich in Axialrichtung ersteckende Ausformung
32 auf, in die korrespondierende Ausformungen 34, die an Enden 36 der Einzelstegkerne
30 ausgeformt sind, in Form einer Nut-Feder-Verbindung eingreifen. Die Enden 36 der
Einzelstegkerne 30 weisen in Axialrichtung eine größere Erstreckung auf, als der mittlere
Teil, so dass nach dem Einschieben des oberen Einzelstegkerns 30 gegen den Grundstegkern
28 und der beiden unteren Einzelstegkerne 30 gegen den Grundstegkern 28 insgesamt
fünf axial übereinanderliegende, jedoch im mittleren Bereich beabstandet zueinander
angeordnete Stegkerne 28, 30 im Bereich des späteren Steges 19 in der Gießform angeordnet
sind, welches vier übereinanderliegende Kühlmittelkanäle 38 bilden.
[0029] Diese axial eingeschobenen Einzelstegkerne 30 weisen im mittleren Bereich einen Durchmesser
von etwa 0,5 bis 1,5 mm auf und werden einzeln aus Sand, Salz, Glas, Graphit oder
Keramik hergestellt und anschließend wie beschrieben formschlüssig in den Grundkern
20 eingelegt. Dabei ist in diesem Ausführungsbeispiel zunächst eine Bewegung in Axialrichtung
möglich, welche jedoch nach dem Einlegen des fertigen Kühlmittelmantelkerns 16 in
die Gießform durch die Wände der Gießform verhindert wird, da die äußeren Einzelstegkerne
30 zumindest mit ihren Enden 36 gegen die Gießformwand anliegen.
[0030] Sollten die Stege des Zylinderkurbelgehäuses 10 so schmal sein, dass ein Kernschießen
mit dem Grundstegkern 28 nicht möglich ist, können auch am Grundkern an den radialen
Enden 26 der Kernkörper 22 kleine Vorsprünge ausgebildet werden, die als Anschlagflächen
für die von oben und unten einzuschiebenden Einzelstegkerne 30 dienen.
[0031] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier genau an der Verbindungsfläche
25 horizontal zur Zylinderachse in der Schnittebene 24 verlaufende Öffnungen 40 am
Grundkern 20 ausgebildet. An der einen Verbindungsfläche 25 sind diese als Durchgangsöffnungen
42 ausgeführt, während an der gegenüberliegenden Seite Ausnahmeöffnungen 44 ausgebildet
sind, welche zum gegenüberliegenden radialen Ende 26 des Kernkörpers 22 offen sind.
Diese Öffnungen 42, 44 können entweder direkt beim Kernschießen mit ausgeformt werden
oder werden nachträglich in den Grundkern 20 gebohrt.
[0032] Zur Fertigstellung des Kühlmittelmantelkerns 16 werden vier ovale Einzelstegkerne
30 von außen durch die Durchgangsöffnungen 42 horizontal entlang der Schnittebene
24 bis in die Aufnahmeöffnungen 44 geschoben. Auch hierbei entsteht somit eine formschlüssige
Verbindung der Einzelstegkerne 30 mit dem Grundkern 20. Der auf diese Weise hergestellte
Kühlmittelmantelkern 16 kann wiederum in die Gießform zur Herstellung des Zylinderkurbelgehäuses
10 eingelegt werden, so dass beim Gießen ein Zylinderkurbelgehäuse 10 mit fünf übereinanderliegenden
Kühlmittelkanälen 38 im Stegbereich entsteht.
[0033] Bei dem in Figur 4 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel werden die Einzelstegkerne
30 über einen Rahmen 46 eingesetzt. Dieser weist zwei axial verlaufende Trägerelemente
48 auf, in denen horizontal verlaufende Aufnahmeöffnungen 50 ausgebildet sind, in
die die Einzelstegkerne 30 mit ihren Enden 36 eingesteckt werden. Der so entstehende
gatterförmige Stegkern 18 wird wiederum zwischen die radialen Enden 26 der Kernkörper
22 eingesetzt. Um auch hier eine formschlüssige Verbindung zum Grundkern 20 zu erhalten
weisen die Trägerelemente 48 an ihrem nach außen weisen Ende federförmige Ausformungen
52 auf, welche erneut in die als Nut ausgeführte axial fortschreitende Ausformung
32 an den radialen Enden 26 der Kernkörper 22 greifen, so dass der gesamte Stegkern
18 formschlüssig in den Grundkern 20 eingeschoben werden kann. Am Grundkern 20 kann
hierzu im Bereich des Bodens an den radialen Enden 26 jeweils ein kleiner Vorsprung
54 ausgebildet werden, auf dem der gatterförmige Stegkern 18 aufliegt.
[0034] Der derartig hergestellte Kühlmittelmantelkern 16 wird mit seinen Einzelstegkernen
30 im Folgenden in eine Gießform eingelegt. Nach dem Schließen der Gießform wird diese
in bekannter Weise mit einer Metallschmelze, insbesondere einer Leichtmetalischmelze
aus einer Aluminiumlegierung befüllt. Nach dem Erstarren der Schmelze in der Gießform
wird das Zylinderkurbelgehäuse 10 entnommen und der Kühlmittelmantelkern 16 mit den
Einzelstegkernen 30 beispielsweise mittels Hochdrucksprühens ausgespült.
[0035] So entsteht ein Zylinderkurbelgehäuse mit eng stehenden Zylindern, in dessen Stegbereichen
dennoch eine Kühlmittelführung umlaufend und über die gesamte axiale Höhe des Zylinders
auch im Stegbereich für jeden Zylinder verwirklicht ist. Der Herstellungsaufwand ist
gering und kostengünstig, da keine zusätzlichen Materialen oder Teile benötigt werden.
Auf einen folgenden Bearbeitungsschritt kann verzichtet werden.
[0036] Es können auf diese Weise Kühlmittelkanäle mit einem Querschnittsdurchmesser von
0,3 mm bis 1,5 mm hergestellt werden, wobei die Kerne gelagert werden können, ohne
dass ein Kernbruch im Stegbereich zu befürchten ist, da die Einzelstegkerne erst unmittelbar
vor dem Gießen oder gegebenenfalls erst in der Gießform eingesetzt werden.
[0037] Es sollte deutlich sein, dass der Schutzbereich des Hauptanspruchs nicht auf die
beschriebenen Ausführungsbeispiele begrenzt ist. Insbesondere können die beschriebenen
Ausführungen entweder mit oder ohne Grundstegkern ausgeführt werden, dessen Lage ebenfalls
weitestgehend frei wählbar ist. Selbstverständlich sind auch andere Befestigungen
oder Formen der Einzelstegkerne denkbar. Weitere Modifikationen sind selbstverständlich
innerhalb des Schutzbereichs des Hauptanspruchs möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich für unterschiedliche Zylinderkurbelgehäuse und verschiedene Gießverfahren
und Gießformen.
1. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite mit mindestens einem einteiligen Grundkern (20), der mindestens zwei nebeneinander
angeordneten im Wesentlichen hohlzylinderschnittförmige Kernkörper (22) aufweist,
wobei jeweils die beiden nebeneinander angeordneten Kernkörper (22) eine gemeinsame
axial verlaufende Schnittebene (24) aufweisen, die eine Verbindungsfläche (25) zwischen
radialen Enden (26) der nebeneinander liegenden Kernkörper (22) bildet und
einem Stegkern (18), der die gegenüberliegenden radialen Enden (26) jedes Kernkörpers
(22) in der Schnittebene (24) miteinander verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stegkern (18) mehrere axial übereinander angeordnete entfernbare Einzelstegkerne
(30) aufweist, die an den in der Schnittebene (24) angeordneten gegenüberliegenden
radialen Enden (26) der Kernkörper (22) am Grundkern (20) befestigt sind.
2. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses mit schmaler
Stegbreite nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) formschlüssig am Grundkern (20) befestigt sind.
3. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses mit schmaler
Stegbreite nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Grundstegkern (28) einstückig mit dem Grundkern (20) ausgebildet ist.
4. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundstegkern (28) auf halber axialer Höhe ausgebildet ist.
5. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich von den gegenüberliegenden radialen Enden (26) der Kernkörper (22) in der Schnittebene
jeweils auf gleicher axialer Höhe ein Vorsprung erstreckt.
6. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
axial oberhalb und/oder unterhalb des einstückig mit dem Grundkern (20) hergestellten
Grundstegkerns (28) oder der Vorsprünge die Einzelstegkerne (30) formschlüssig befestigt
sind.
7. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den radialen Enden (26) der hohlzylinderschnittförmigen Kernkörper (22) in der
Schnittebene (24) eine axial fortschreitende Ausformung (32) ausgebildet ist, in die
jeweils die mit einer korrespondierenden Ausformung (34) ausgebildeten Enden (36)
der Einzelstegkerne (30) formschlüssig eingreifen.
8. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den gegenüberliegenden radialen Enden (26) im Kernkörper (22) in der Schnittebene
(24) verlaufende Öffnungen (40) ausgebildet sind, in welchen die Enden (36) der Einzelstegkerne
(30) angeordnet sind.
9. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) axial übereinanderliegend in einem Rahmen (46) befestigt
sind, der formschlüssig in der Schnittebene (24) im Grundkern (20) befestigt ist.
10. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (46) zwei axial verlaufende Trägerelemente (48) aufweist, in denen Öffnungen
(50) ausgebildet sind, in die die Enden (36) der Einzelstegkerne (30) formschlüssig
greifen.
11. Kühlmittelmantelkern (16) zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit schmaler
Stegbreite nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) 0,3 bis 1,5 mm breit sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) mit den Schritten:
Herstellen eines Kühlmittelmantelkerns (16),
Einlegen des Kühlmittelmantelkerns (16) in eine Gießform,
Füllen der Gießform mit einer Metallschmelze,
Entnahme des Zylinderkurbelgehäuses (10) nach dem Erstarren der Schmelze aus der Gießform,
Entfernen des Kühlmittelmantelkerns (16) aus dem Zylinderkurbelgehäuse (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kühlmittelmantelkern (16) hergestellt wird, indem zunächst ein Grundkern (20)
geschossen wird, anschließend mehrere Einzelstegkerne (30) einzeln hergestellt werden
und daraufhin in den Grundkern (20) die Einzelstegkerne (30) axial übereinanderliegend
in einer Schnittebene (24) zwischen zwei benachbarten im Wesentlichen hohlzylinderschnittförmigen
Kernkörpern (22) des Grundkerns (20) an den gegenüberliegenden radialen Enden (26)
der Kernkörper (22) befestigt werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Grundstegkern (28) einstückig mit dem Grundkern (20) geschossen wird, gegen dessen
Enden (26) die Einzelstegkerne (30) geschoben werden.
14. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) nach einem der Ansprüche
12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
axial von oben und/oder unten die Einzelstegkerne (30) formschlüssig mit ihren Enden
(36) in korrespondierende Ausformungen (32) des Grundkerns (20) eingeschoben werden,
welche in der Schnittebene (24) an den zueinander weisenden radialen Enden (26) der
hohlzylinderschnittförmigen Kernkörper (22) ausgebildet sind.
15. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) nach
einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) von einer Seite horizontal entlang der Schnittebene (24)
durch Öffnungen (42) an einem ersten radialen Ende (26) des Kernkörpers (22) in Öffnungen
(44) an dem gegenüberliegenden radialen Ende (26) des Kernkörpers (22) geschoben werden.
16. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) nach einem der Ansprüche
12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) mit ihren Enden (36) in einen Rahmen (46) eingesetzt werden,
der axial von oben und/oder unten formschlüssig mit den Einzelstegkernen (30) in korrespondierende
Ausformungen (32) des Kernkörpers (22) eingeschoben wird, welche in der Schnittebene
(24) an den zueinander weisenden radialen Enden (26) der hohlzylinderschnittförmigen
Kernkörper (22) ausgebildet sind.
17. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses (10) nach einem der Ansprüche
12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelstegkerne (30) aus Sand, Salz, Glas, Graphit oder Keramik hergestellt werden.