Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Heizeinrichtung sowie
eine damit hergestellte Heizeinrichtung.
[0002] Aus der
DE 10119348 A1 ist es bekannt, eine Heizeinrichtung mit einem Träger aus Edelstahl herzustellen,
wobei die Heizeinrichtung zur Beheizung eines flüssigen Mediums ausgebildet ist und
dazu eine Oberfläche als Mediumseite vorgesehen ist. Diese Oberfläche wird sowohl
korrosionsbeständig gemacht als auch mit einer Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung
versehen, wobei insbesondere die Funktionsbeschichtung aus einem amorphen Kohlenstoff-Wasserstoff-Netzwerk
besteht. Derartige Schichten werden auch als DLC-Schicht bezeichnet und sind beispielsweise
aus der
WO 99/60183 A1 grundsätzlich bekannt.
Aufgabe und Lösung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren zur Herstellung
einer Heizeinrichtung zu schaffen sowie eine damit hergestellte Heizeinrichtung, mit
denen Probleme des Standes der Technik vermieden werden können und es insbesondere
möglich ist, eine Heizeinrichtung gebrauchstauglich, beständig und kostengünstig herzustellen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
eine Heizeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte sowie bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im
Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale nur für das Verfahren
oder nur für die Heizeinrichtung beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl
für das Verfahren als auch für die Heizeinrichtung selbstständig gelten können. Der
Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht.
[0005] Es ist vorgesehen, dass die Heizeinrichtung einen Träger aufweist, bei dem auf einer
Heizseite ein Heizelement aufgebracht ist. Vorteilhaft ist nur auf diese Heizseite
ein Heizelement aufgebracht. Die andere Seite des Trägers ist als Mediumseite ausgebildet
und dient zur vorzugsweise direkten Beheizung eines flüssigen Mediums, vorzugsweise
Wasser bzw. eine Wasch- oder Spülflüssigkeit in einem wasserführenden Haushaltsgerät.
Dazu ist die Oberfläche des Trägers mit einer Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung
versehen, wozu ein Funktionsmaterial bzw. ein entsprechendes Beschichtungsmaterial
verwendet wird. So soll im Wesentlichen ein Anhaften von Schmutz und Ablagerungen,
insbesondere ein Verkalken, vermieden werden. Dadurch kann nämlich sonst die Heizeinrichtung
in ihrem Wirkungsgrad negativ beeinträchtigt werden, was unter Umständen sogar so
weit gehen kann, dass die Heizeinrichtung beschädigt wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Oberfläche des Trägers zumindest auf der Mediumseite vor
dem Aufbringen der Funktionsbeschichtung behandelt, also vor dem Aufbringen des Funktionsmaterials
bzw. Beschichtungsmaterials. Für diese Behandlung gibt es mehrere grundsätzliche Alternativen,
die nachfolgend noch näher ausgeführt werden. Allen diesen Alternativen ist gemein,
dass die Funktionsbeschichtung mit der Anti-Haft-Wirkung gut und dauerhaft auf der
Mediumseite besteht. Dieses gute und dauerhafte Bestehen der Funktionsschicht soll
durch die erfindungsgemäße Oberflächenbehandlung erreicht bzw. verbessert werden.
[0007] Für die Ausbildung des Heizelements auf der Heizseite gibt es mehrere Möglichkeiten.
Besonders bevorzugt ist es ein flächiges Heizelement bzw. sind es mehrere, flächig
verteilte Heizelemente. Dafür eignen sich sogenannte Schicht-Heizelemente, insbesondere
Dickschicht-Heizelemente. Diese können mit einem üblichen Dickschichtverfahren auf
den Träger bzw. dessen Oberfläche direkt aufgebracht werden. Vorteilhaft ist der Träger
metallisch bzw. ein entsprechend geeigneter Edelstahl, wie er beispielsweise aus der
eingangs genannten
DE 10119348 A1 bekannt ist. Zumindest bei einer Herstellung des Heizelements durch ein Dickschichtverfahren
erfolgt eine Erwärmung, um eine auf die Oberfläche des Trägers aufgebrachte Dickschichtpaste
umzuwandeln und einzubrennen. Bei dieser Erwärmung bzw. diesem thermischen Prozess
oxidiert ein metallischer Träger, auch wenn er aus einem entsprechend geeigneten Dickschichtstahl
bzw. Edelstahl besteht. Diese Oxidschicht auf der Oberfläche des Trägers weist den
Nachteil auf, dass manche grundsätzlich zur Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung
geeigneten Funktionsmaterialien bzw. Beschichtungsmaterialien nicht so gut haften
und leichter abgelöst werden können, da sie selbst nicht so fest auf einer Oxidschicht
haften. Des Weiteren kann es auch Probleme geben, da sich die Oxidschicht vom Träger
lösen kann, zumindest bereichsweise. Dann wäre in diesen freien Bereichen die Anti-Haft-Wirkung
ohne Funktionsbeschichtung nicht mehr gegeben. Somit kann hier ein besonders schnelles
und starkes Verkalken erfolgen.
[0008] In einer ersten grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung kann eine solche Oxidschicht
auf der Oberfläche des Trägers zumindest teilweise entfernt werden, vorteilhaft vollständig
entfernt werden. Dies wird mit einer Oberflächenbehandlung gemacht, welche auf verschiedene
Art und Weise ablaufen kann. Gemäß einer ersten Möglichkeit kann die Oberfläche, also
die Mediumseite des Trägers, mechanisch bearbeitet werden. Hierfür eignen sich als
abtragende Verfahren Bürsten, Schleifen bzw. Polieren. Möglich ist auch ein Strahl-Verfahren,
insbesondere als Glasperlen-Strahlen oder als Nass-Strahlen. Bei einem solchen mechanischen
Bearbeiten muss natürlich darauf geachtet werden, dass auf der Heizseite vorhandene
Heizelemente nicht beschädigt oder negativ beeinträchtigt werden.
[0009] Gemäß einer zweiten Möglichkeit kann die Oberflächenbehandlung zum Entfernen der
Oxidschicht eine chemische Behandlung sein. Hierfür bieten sich grundsätzlich einerseits
ein Beizen und andererseits ein Ätzen an. Ein Ätzen erfolgt wiederum vorteilhaft als
Plasma-Ätzen, was dem Fachmann grundsätzlich ja bekannt ist.
[0010] Gemäß einer dritten Möglichkeit kann die Oberfläche mit einem sogenannten Elektro-Polieren
bearbeitet werden bzw. behandelt werden. Damit ist auch im großserientechnischen Verfahren
eine vollständige Entfernung der Oxidschicht möglich für eine gut haftende und beständige
Beschichtung mit der Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung. Verfahren zum Elektro-Polieren
sind dem Fachmann bekannt. Alternativ kann auch ein sogenanntes Plasma-Polieren verwendet
werden. Die eingesetzten Elektrolyte sollten nach dem zu bearbeitenden Material des
Trägers ausgewählt werden, geeignet werden Gemische aus Phosphorsäure und/oder Schwefelsäure
angesehen. Das Elektro-Polieren kann dabei so durchgeführt werden, dass nur die Mediumseite
mit dem Elektrolyten in Berührung kommt, um so die Heizseite und vor allem das Heizelement
zu schützen.
[0011] Gemäß einer weiteren vierten Möglichkeit kann die Oberflächenbehandlung zur Entfernung
der Oxidschicht mit einem Laser durchgeführt werden. Hier eignen sich sogenannte Clean-Laser-Verfahren.
Diese können sogar unter Schutzgas-Atmosphäre erfolgen, um eine neue Oxidschichtbildung
auf der Mediumseite zu verhindern.
[0012] Als fünfte Möglichkeit kann eine Oberflächenbehandlung thermisch durchgeführt werden
bzw. mit erhöhter Temperatur. Hier eignet sich ein sogenanntes Blank-Glühen, das auch
als Rekristallisationsglühen aus der Metallverarbeitung bekannt ist. Eine Temperatur
kann für einen Stahl bzw. Edelstahl zwischen 550°C und 700°C liegen. Auch hier wird
vorteilhaft mit einer Schutzgas-Atmosphäre gearbeitet, um ein erneutes Oxidieren zu
verhindern. Auch wenn diese Glüh-Verfahren häufig zur Wiederherstellung der Verformbarkeit
nach einer Kaltumformung dient, kann damit eben auch sehr gut eine beschriebene Oxidschicht
entfernt werden.
[0013] Gemäß einer sechsten Möglichkeit kann die Oberflächenbehandlung ein Eindiffundieren
von Nickel sein. Eine solche Nickel-Eindiffusion bewirkt auch eine deutlich verbesserte
Haftung der Funktionsbeschichtung, insbesondere einer DLC-Beschichtung.
[0014] Gemäß einer weiteren grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung kann vor einem thermischen
Prozess zur Aufbringung des Heizelements auf die Heizseite, also insbesondere vor
einem vorgenannten Dickschicht-Verfahren, ein Anlaufschutz auf die Oberfläche des
Trägers auf der Mediumseite gebracht werden, insbesondere wenn der Träger aus Stahl
bzw. Edelstahl besteht. Diese Anlaufschutz-Beschichtung verhindert eine Oxidation
der Mediumseite, so dass danach eine aufgebrachte Funktionsbeschichtung gut und dauerhaft
haftet.
[0015] Gemäß einer nochmals weiteren grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung wird eine
Oxidation der Mediumseite des Trägers durch den thermischen Prozess zur Aufbringung
des Heizelements nicht verhindert und die Oxidschicht nicht entfernt. Vielmehr wird
auf die Oxidschicht bzw. Oxide der Oberfläche des Trägers ein Haftvermittler gebracht
vor einer Beschichtung mit dem Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial. Ein solcher
Haftvermittler kann auf verschiedene Art und Weise aufgebracht werden, beispielsweise
durch Metall-Vakuum-Bedampfung oder durch Aufstäuben von energiereichen Teilchen in
einem Sputter-Verfahren, vorteilhaft von Metallteilchen in Vakuum. Schließlich kann
eine Beschichtung auch durch thermisches Spritzen erfolgen. Geeignete Materialien
sind Wolframcarbid oder Titandioxid. Unter Umständen kann auch hier ein Eindiffundieren
von Nickel als Haftvermittler erfolgen. Hierzu wird auf die
DE 10126118 A1 verwiesen. Sämtliche Verfahren sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt aus anderen
technischen Anwendungen zur Oberflächenbeschichtung.
[0016] Grundsätzlich kann als Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial für die Funktionsschicht
ein Material aus der Gruppe DLC, Nano-Beschichtung, Metalloxid- bzw. SiOx-Beschichtung
oder Keramik bzw. Emaille verwendet werden, auch hierzu wird explizit auf die vorgenannte
DE 10126118 A1 verwiesen, insbesondere bzgl. DLC-Schichten. Bei den beiden Letztgenannten besteht
jedoch teilweise die Einschränkung, dass sie bei manchen Anwendungen in den eingangs
genannten Elektro-Haushaltsgeräten, insbesondere in einer Spülmaschine, im Betrieb
auf Dauer abgelöst werden, und zwar entweder durch abrasive Teilchen in der Flüssigkeit
oder durch saure oder basische Flüssigkeiten. Deswegen werden die anderen Funktionsmaterialien
bzw. Beschichtungsmaterialien bevorzugt. Nano-Beschichtungen können im Sol-Gel-Verfahren
aufgebracht werden.
[0017] Grundsätzlich kann der Träger eine beliebige Form aufweisen. Vorteilhaft ist er gebogen
bzw. nicht-eben, also beispielsweise rinnenartig oder mit einem teilkreisförmigen
Querschnitt. Besonders vorteilhaft ist der Träger rohrförmig und somit auch die gesamte
Heizeinrichtung, so dass eine Innenseite und eine Außenseite gegeben ist. Die Außenseite
des Trägers bildet vorteilhaft die Heizseite und trägt das eine oder die mehreren
Heizelemente. Die Innenseite des Trägers, welche einer teilweise umwölbten Seite entspricht,
bildet die Mediumseite und weist die Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung auf.
Derartige rohrförmige Träger bzw. rohrförmige Heizeinrichtungen können als bekannte
Durchflussheizer verwendet werden. Eine andere Anwendung ist eine beheizte Pumpenkammerwandung,
wie sie beispielsweise aus der
DE 102011003464 A1 hervorgeht. Hier ist eine Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung von besonderem
Vorteil, um ein Verkalken der Innenwandung der Pumpenkammer zu verhindern, welche
zu Funktionsstörungen führen könnte.
[0018] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Eine Schrägdarstellung einer gewölbt ausgebildeten Heizeinrichtung, bei der
eine nach oben weisende Mediumseite behandelt wird mit einer Behandlungseinrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht einer Heizeinrichtung entsprechend Fig. 2,
Fig. 3 eine Schrägdarstellung einer rohrförmigen Heizeinrichtung mit außen aufgebrachtem
Heizelement, deren Innenseite als Mediumseite mit einer Behandlungseinrichtung bearbeitet
wird und
Fig. 4 eine Abwandlung der Fig. 2, bei der eine Mediumseite innen in der rohrförmigen
Heizeinrichtung bearbeitet wird, bevor auf der Außenseite als Heizseite ein Heizelement
aufgebracht worden ist.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Heizeinrichtung 11 dargestellt mit einem
leicht gewölbten Träger 12, der aus einem vorgenannten, für eine Dickschichtaufbringung
geeigneten Stahl bzw. Edelstahl besteht. Hierzu wird sowohl auf die vorgenannte
DE 10119348 A1 verwiesen als auch auf die
EP 933626 A2. Die Unterseite des Trägers 12 ist die Heizseite 13 und trägt ein gestrichelt dargestelltes
Heizelement 14, welches in Dickschichttechnik ausgebildet bzw. hergestellt ist mit
einem dafür üblichen und dem Fachmann bekannten Verfahren, welches unter anderem eine
Erwärmung auf einige 100°C über längere Zeit bzw. für mehrere Stunden umfasst. Das
Heizelement 14 kann flächig sein, wie hier dargestellt, oder flächig verteilt verlaufen,
beispielsweise in Streifenform odgl., siehe Fig. 3. Die Oberseite des Trägers 12 ist
die Mediumseite 16, mit der beispielsweise Wasser odgl. erhitzt wird, welches auf
der Heizeinrichtung 11 entlangströmt oder gesammelt wird.
[0021] Da der Träger 12 aus Edelstahl besteht, oxidiert seine Oberfläche während der thermischen
Behandlung beim Dickschichtverfahren auf eingangs beschriebene Art und Weise. An der
Unterseite bzw. der Heizseite 13 stört die dadurch gebildete Oxidschicht nicht. An
der Mediumseite 16 stört sie dagegen schon, da hier anschließend eine zuvor beschriebene
Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung aufgebracht werden soll, insbesondere
zur Verhinderung von störenden Kalk- und Schmutzablagerungen.
[0022] Schematisch ist hier eine Behandlungseinrichtung 20 dargestellt mit einem länglichen
Halter 21, der an seinem Ende einen Arbeitskopf 22 trägt. Wie durch die Pfeile angedeutet
ist, kann die Behandlungseinrichtung 20 mit dem Arbeitskopf 22 vielseitig und vorteilhaft
beliebig bewegt werden über der Mediumseite 16 oder direkt an dieser anliegend. Für
die verschiedenen, vorgenannten Bearbeitungsverfahren zur Behandlung der Oberfläche
zum Entfernen einer Oxidschicht ist der Arbeitskopf 22 jeweils entsprechend ausgebildet.
Er kann also beispielsweise Bürsten aufweisen, alternativ kann er Ausbringöffnungen
bzw. Düsen für ein vorgenanntes Strahl-Verfahren aufweisen. Ebenso kann er einen Laser
tragen bzw. aufweisen. Für eine Bearbeitung unter einer Schutzgas-Atmosphäre findet
dieser Vorgang, leicht vorstellbar, in einem Raum unter Schutzgas statt. Ähnlich findet
das vorbeschriebene Blank-Glühen zum Entfernen der Oxidschicht in einem entsprechenden
Ofen statt. Für ein genanntes Eindiffundieren kann der Arbeitskopf das Trägermaterial
für das Nickel bzw. das Diffusionsmaterial flächig aufbringen.
[0023] Für die vorgenannten chemischen Oberflächenbehandlungen durch reine Chemie-Behandlung
oder durch Elektro-Polieren kann der Arbeitskopf 22 sowohl zum Ausbringen der Chemikalien
dienen als auch, eventuell mit etwas Abstand an dem Halter 21, die Elektrode zur elektrischen
Kontaktierung für das Elektro-Polieren aufweisen. Dabei kann entweder die gesamte
Heizeinrichtung 11 in ein Bad mit der gesammelten Chemie eingetaucht werden. Alternativ
können an die umlaufenden Seiten Abdichtungen herangeführt werden, die verhindern,
dass die Chemie auch auf die Heizseite 13 und insbesondere an das Heizelement 14 gelangt.
[0024] Aus den Fig. 2 und 3 ist in entsprechender Weise zu ersehen, wie eine Heizeinrichtung
111 mit einem rohrförmigen Träger 112 aussieht und oberflächenbehandelt wird. Auch
hier weist der rohrförmige Träger 112 eine Heizseite 113 mit einem Heizelement 114
auf, welches hier die Außenseite ist. Für das in mehrere Streifen aufgeteilte Heizelement
114 sind in Fig. 3 sogar noch elektrische Anschlüsse 115 zumindest schematisch dargestellt.
[0025] Mit einer Behandlungseinrichtung 120 samt Halter 121 und Arbeitskopf 122 wird die
Mediumseite 116 innen im Träger 112 entsprechend bearbeitet. Dies kann auf vorgenannte
Art und Weise erfolgen, wobei gerade aufgrund der geschlossenen Bauweise des rohrförmigen
Trägers 112 die chemischen Verfahren, insbesondere ein Elektro-Polieren, relativ leicht
durchgeführt werden können. Dazu braucht nämlich der Träger 112 nur an einer der beiden
Seiten verschlossen zu werden und kann dann aufrecht aufgestellt mit der entsprechenden
Chemie gefüllt werden. Alternativ kann er leicht an beiden Enden verschlossen werden,
um dann die Chemie einzubringen.
[0026] Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Heizelement
114 schon vorhanden, so dass hier die Oxidschicht an der Mediumseite 116 entweder
entfernt wird oder aber mit einem Haftvermittler beschichtet wird. Dieser Haftvermittler
kann mit dem Arbeitskopf 122 aufgebracht werden und trocknet entweder aufgrund von
Zugabe eines Lösungsmittels oder kann thermisch getrocknet bzw. eingebrannt werden.
Alternative Verfahren, die ebenfalls durchgeführt werden können, sind die vorgenannten
wie Metall-Vakuumbedampfung, Sputtern oder thermisches Spritzen von entsprechend geeigneten
energiereichen Teilchen oder Materialien.
[0027] In Fig. 4 entsprechend der Darstellung aus Fig. 2 ist noch kein Heizelement auf den
Träger 212 für die Heizeinrichtung 211 aufgebracht. Hier wird mit der Behandlungseinrichtung
220 die Mediumseite 216 innen im rohrförmigen Träger 212 mit einer Anlaufschutz-Beschichtung
versehen, welche durch eines der vorgenannten Verfahren aufgebracht werden kann und
welche hier naturgemäß nicht dargestellt werden kann, aber eben vorhanden ist. Wenn
dann anschließend auf die Außenseite des Trägers 212 bzw. auf die Heizseite 213 ein
Heizelement in einem Dickschichtverfahren aufgebracht wird, also wenn eine thermische
Behandlung erfolgt, welche normalerweise ein Oxidieren der Edelstahl-Oberfläche des
Trägers 212 bewirkt, so erfolgt erfindungsgemäß keine Oxidation auf der Mediumseite
216. Wird dann wie zuvor beschrieben eine Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung
aufgebracht, so haftet diese dauerhaft.
[0028] Nicht explizit dargestellt, aber ähnlich wie in den Figuren zu sehen, kann nach der
Oberflächenbehandlung des Trägers bzw. der Heizeinrichtung auf der Mediumseite eine
Funktionsbeschichtung mit Anti-Haft-Wirkung aufgebracht werden. Auch hierfür kann
eine entsprechende Behandlungseinrichtung verwendet werden, die der dargestellten
im Wesentlichen entspricht. Alternativ können für Aufbringungsverfahren von DLC- und
SiOx-Schichten sogenannte Batch-Vakuumverfahren benutzt werden, insbesondere PE-CVD-Verfahren.
Die Zerstäubung bzw. Beschichtung kann dann entweder gezielt mit Düsen an Arbeitsköpfen
odgl. erfolgen, alternativ auch durch in einen Innenraum einer Vakuumkammer verteilt
eingebrachte oder eingesprühte Materialien. Hierfür kann die Heizseite samt Heizelement
entweder abgeschirmt bzw. abgedeckt werden oder aber anschließend noch einmal gereinigt
werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Heizeinrichtung, wobei die Heizeinrichtung einen Träger
und mindestens ein auf einer Heizseite aufgebrachtes Heizelement aufweist, wobei die
andere Seite des Trägers als Mediumseite zur Beheizung eines flüssigen Mediums, vorzugsweise
Wasser, ausgebildet ist und dazu die Oberfläche des Trägers eine Funktionsbeschichtung
mit Anti-Haft-Wirkung aufweist mit einem Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägers zumindest auf der Mediumseite vor dem Aufbringen der Funktionsbeschichtung
behandelt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Behandlung der Oberfläche eine durch Erwärmen entstandene Oxidschicht auf
der Oberfläche des Trägers zumindest teilweise entfernt wird, vorzugsweise vollständig.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung der Oberfläche ein mechanisches Bearbeiten bzw. abtragendes Bearbeiten
ist wie Bürsten, Schleifen bzw. Polieren oder ein Strahl-Verfahren, insbesondere Glasperlen-Strahlen
oder Nass-Strahlen.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung chemisch erfolgt, insbesondere durch Beizen oder Ätzen,
vorzugsweise Plasma-Ätzen.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung ein Elektro-Polieren ist.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung mit einem Laser durchgeführt wird, insbesondere als Clean-Laser-Verfahren,
vorzugsweise unter Schutzgas-Atmosphäre.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung thermisch durchgeführt wird bzw. mit erhöhter Temperatur,
insbesondere als Blank-Glühen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung ein Eindiffundieren ist, insbesondere ein Eindiffundieren
von Nickel.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem thermischen Prozess zur Aufbringung des Heizelements auf die Heizseite,
insbesondere in einem Dickschicht-Verfahren, eine Anlaufschutz-Beschichtung zur Verhinderung
der Oxidation der Edelstahl-Oberfläche bzw. der Oberfläche auf der Mediumseite des
Trägers aufgebracht worden ist zumindest auf die Mediumseite.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bei einem thermischen Prozess zur Aufbringung des Heizelements auf die Heizseite,
insbesondere in einem Dickschicht-Verfahren, oxidierte Oberfläche des Trägers auf
der Mediumseite mit einem Haftvermittler beschichtet wird vor einer Beschichtung mit
einem Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial mit Anti-Haft-Wirkung, wobei vorzugsweise
die Haftvermittler-Beschichtung durch Metall-Vakuumbedampfung, durch Aufstäuben von
energiereichen Teilchen in einem Sputter-Verfahren oder durch thermisches Spritzen
erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial verwendet wird aus der folgenden
Gruppe DLC, Nano-Beschichtung, Metalloxid-Beschichtung, SiOx-Beschichtung, Keramik
bzw. Emaille odgl..
12. Heizeinrichtung zur Beheizung eines flüssigen Mediums, insbesondere hergestellt mit
einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Träger, wobei der
Träger eine Heizseite und eine Mediumseite aufweist, wobei auf der Heizseite mindestens
ein Heizelement aufgebracht ist, vorzugsweise ein Dickschichtheizelement in einem
Dickschicht-Verfahren aufgebracht ist, und wobei die Mediumseite zur Beheizung eines
flüssigen Mediums, vorzugsweise Wasser, ausgebildet ist, wobei die Mediumseite eine
Funktionsbeschichtung aufweist mit einem Funktionsmaterial bzw. Beschichtungsmaterial
für eine Anti-Haft-Wirkung.
13. Heizeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Mediumseite eine Oxidschicht unter der Funktionsbeschichtung ist, wobei eine
Haftvermittlerschicht zwischen Oxidschicht und Funktionsbeschichtung vorgesehen ist.
14. Heizeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der Mediumseite des Trägers und der Funktionsbeschichtung keine Oxidschicht
befindet, wobei sich direkt auf der Mediumseite ein Anlaufschutz befindet als Schutz
vor einem Anlaufen bzw. Oxidieren bei einem thermischen Prozess zur Aufbringung des
Heizelements auf die Heizseite, insbesondere in einem Dickschicht-Verfahren.
15. Heizeinrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger gebogen bzw. nicht-eben ist, vorzugsweise rohrförmig ist, mit einer Innenseite
und einer Außenseite, wobei die Außenseite des Trägers die Heizseite mit dem Heizelement
ist und die Innenseite des Trägers die Mediumseite ist mit der Funktionsbeschichtung
mit Anti-Haft-Wirkung.