[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Tabakprodukts.
[0002] Tabakprodukte werden in vielfältigen Formen zum Verkauf angeboten, z. B. in Form
von Zigaretten, Roll-your-own- oder Make-your-own-Tabak, Pfeifentabak, Zigarren, Zigarillos
oder Wasserpfeifentabak.
[0003] Nachteilig an diesen Formen ist, dass sie relativ voluminös sind, weil der Tabak
in rauchfertiger Form ausgeliefert wird. Des Weiteren werden die meisten Arten von
Tabak als fertige Mischung angeboten. Somit ist es dem Konsument so gut wie unmöglich,
sich seine eigene Mischung nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen herzustellen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines Tabakprodukts aufzuzeigen, bei dem der Tabak in der Verpackungsform
eine hohe Dichte hat und nicht rauchfähig ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Maßnahmen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Verfahrens gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Tabakprodukts umfasst die folgenden
Schritte:
● Bereitstellen einer Tabakblattmischung;
● Trocknen der Tabakblattmischung auf eine relative Feuchte von 11 % bis 16 %;
● Vereinzeln der Tabakblattmischung in Tabakblattlagen;
● Pressen einer Tabakblattlage in eine Quaderform; und
● Vakuumieren der gepressten Tabakblattlage.
[0007] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass die Tabakblattlage
nach dem Vakuumieren eine hohe Tabakdichte aufweist. Dennoch ist das Tabakprodukt
durch den Trocknungsschritt vor dem Verderben und vor Beschädigung beim Transport
oder der Weiterverarbeitung geschützt. Um den Tabak des Tabakprodukts in eine rauchfertige
Form zu bringen, muss er lediglich quer zur Blattlage geschnitten werden. Die Schnittbreite
kann variieren, um die gewünschte Faserbreite zu erzeugen. Ferner können so auch unterschiedliche
Sorten vom Konsumenten selber zu einer rauchfertigen Mischung zusammengefügt werden.
[0008] Bevorzugt wird die Tabakblattmischung beim Trocknen auf eine relative Feuchte von
14 % bis 16 % getrocknet. Bei diesem Feuchtigkeitsgrad ist das Tabakprodukt besonders
flexibel und gleichzeitig lagerfähig, ohne dass es zu einer erhöhten Verderblichkeit
kommt.
[0009] Die Tabakblattmischung kann sowohl vor dem Trocknen mit Soße (Geschmacksverstärker)
als auch nach dem Trocknen und vor dem Vereinzeln aromatisiert werden. Durch das Aromatisieren
wird dem Tabak Flavour (Duftaromen) zugesetzt.
[0010] Die Tabakblattmischung kann durch Mischen unterschiedlicher Tabake, Soßieren und/oder
Konditionieren hergestellt werden. Durch diese Maßnahmen wird eine besonders gleichmäßige
Qualität des Tabaks sichergestellt. Das Konditionieren kann insbesondere durch Einbringen
eines Konditioniermediums erfolgen. Das Konditioniermedium kann insbesondere Wasserdampf
sein. Das Konditioniermedium kann insbesondere dann leicht eingebracht werden, wenn
der Tabak, beispielsweise in einer Trommel, bewegt wird.
[0011] Zweckmäßigerweise werden die Tabakblätter der Tabakblattmischung vor dem Trocknen
entrippt. Auf diese Weise werden nur die Teile des Tabakblatts weiterverarbeitet,
die auch geraucht werden können. Ein weiterer Vorteil des Entrippens ist es, dass
die Dichte der gepressten und vakuumierten Tabakblattlage erhöht wird.
[0012] Bei Bedarf wird der Tabakblattmischung eine Tabakfolie (engl. homogenized leaf) hinzugefügt.
Die Tabakfolie kann Bindemittel, Feuchthaltemittel, Konservierungsmittel und/oder
Additiv enthalten und wird vorzugsweise vor dem Konditionieren zugegeben.
[0013] Vorteilhaft hat die Tabakblattlage nach dem Pressen eine Höhe von maximal 10 mm.
Die Verdichtung der Tabakblattlagen soll so erfolgen, dass sich nach dem kundenseitigen
Schneiden die Tabakfasern leicht voneinander lösen lassen. Auf diese Weise ist die
Tabakblattlage besonders handlich und kann gut weiterverarbeitet werden.
[0014] Die gepresste Tabakblattlage kann vor dem Vakuumieren entlang der Kanten besäumt
werden. Mithin können die produzierten Tabakblattlagen auf eine einheitliche Größe
gebracht werden.
[0015] In einer besonders bevorzugen Ausführungsform wird die Tabakblattlage nach dem Vakuumieren
mit einer Decklage versehen. Die Decklage stabilisiert die Form der gepressten Tabakblattlage
und sorgt für einen besonders vorteilhaften optischen Eindruck beim Endverbraucher.
Mehrere vakuumierte Tabakblattlagen können gestapelt und zu einem Paket konfektioniert
werden. Mithin erreicht das Produkt eine Form, die üblichen Handelsgrößen entspricht.
Üblicherweise enthalten diese Handelsgrößen Tabak in einer Menge von 50 g bis 100
g.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- ein Flussdiagramm mit den einzelnen Verfahrensschritten; und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Tabakblattlage, die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurde.
[0017] Das Verfahren zur Herstellung des Tabakproduktes ist als Flussdiagramm in Fig. 1
dargestellt. Zunächst werden die Rohtabakprodukte bereitgestellt. Diese können beispielsweise
die sogenannten Strips sein, also entrippte Tabakblätter, oder ganze Blätter, zum
Beispiel Orienttabak und liegen anfänglich in Schritt S1 bzw. Schritt 1a vor. Je nachdem
welche Mischung zu erzielen ist, werden die Rohtabakprodukte in Schritt S2 gemischt,
und ggf. in Schritt S1b soßiert und/oder in Schritt 1c konditioniert. Hierbei kann
die Tabakmischung auch optional in Schritt S1e aromatisiert werden und/oder mit einer
Tabakfolie, dem "homogenized leave" in Schritt S1d ergänzt werden, um der Tabakmischung
das gewünschte Aroma zu geben. Anschließend wird die Mischung in Schritt S3 getrocknet.
Als Trocknungsziel wird die relative Feuchte der Tabakmischung auf einen Wert zwischen
11 % und 16%, insbesondere auf einen Wert zwischen 14% und 16% getrocknet. Durch die
Trocknung wird die Qualität der Mischung stabilisiert. Die in Schritt S3 erzielte
relative Feuchte von maximal 16% ist niedrig genug, um ein Verderben, bspw. durch
Schimmelbildung, der Tabakmischung zu verhindern. Andererseits ist die relative Feuchte
noch ausreichen hoch, um Beschädigungen bei der weiteren Verarbeitung oder beim Transport
durch Sprödbruch zu verhindern. Zusätzlich oder alternativ zur Aromatisierung vor
dem Trocknen in Schritt S1e, kann die getrocknete Tabakmischung auch mit Aroma versetzt
werden.
[0018] In Schritt S5 wird die getrocknete Tabakmischung vereinzelt bzw. portioniert. Alternativ
oder zusätzlich kann Tabakfolie auch nach dem Mischen in Schritt S2, dem Trocknen
in Schritt S3 oder dem Vereinzeln in Schritt S4 zugegeben werden. Anschließend wird
die vereinzelte bzw. portionierte Tabakmischung in Schritt S5 verpresst, sodass eine
nur wenige Millimeter starke Lage entsteht.
[0019] Die so erhaltene gepresste Tabakblattlage wird anschließend in Schritt S6 an allen
Kanten besäumt, d.h. geschnitten, um eine gute Handhabbarkeit der Tabakblattlagen
zu erhalten. Die besäumte Tabakblattlage wird dann ggf. mit einem Deckblatt versehen
und in Schritt S7 vakuumiert, wodurch ein bestmöglicher Schutz und Erhalt des Aromas
gewährleistet wird.
[0020] Im letzten Schritt S8 werden die vakuumierten Tabakblattlagen gestapelt und konfektioniert.
Die Menge an gestapelten und konfektionierten Lagen kann sich insbesondere an den
gewünschten Handelsgrößen orientieren. Als Zielwert kann hierbei eine Handelsgröße
mit einem Tabakgewicht zwischen 50 g und 100 g als realistisch angesehen werden.
[0021] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine Tabakblattlage 1, die bereits
in Schritt S6 bereits besäumt wurde, aber noch nicht vakuumiert ist. Gut zu erkennen
sind die einzelnen Tabakblätter 2, die so miteinander verpresst und besäumt sind,
dass die Tabakblattlage 1 eine quadratische Form einnimmt. Die Länge I der Tabakblattlage
bewegt sich hierbei in einem Bereich zwischen 100 und 150 mm, die Breite b in einem
Bereich zwischen 50 und 80 mm und die Höhe h ist auf maximal 10 mm begrenzt. Diese
Dimensionen erlauben eine optimale Handhabbarkeit der Tabakblattlage 1.
1. Verfahren zur Herstellung eines Tabakprodukts umfassend die folgenden Schritte:
Bereitstellen einer Tabakblattmischung (S1);
Trocknen der Tabakblattmischung (S3) auf eine relative Feuchte von 11 % bis 16 %;
Vereinzeln der Tabakblattmischung in Tabakblattlagen (S4);
Pressen einer Tabakblattlage (1) in eine Quaderform (S5); und
Vakuumieren (S7) der gepressten Tabakblattlage (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblattmischung beim Trocknen auf eine relative Feuchte von 14 % bis 16 %
getrocknet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblattmischung vor dem Trocknen (S3) und/oder nach dem Trocknen (S3) und
vor dem Vereinzeln (S4) aromatisiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblattmischung durch Mischen (S2) unterschiedlicher Tabake, Soßieren (1b)
und/oder Konditionieren (S1 c) hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblätter (2) der Tabakblattmischung vor dem Trocknen (S3) entrippt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tabakblattmischung vor dem Pressen (S5) eine Tabakfolie hinzugefügt wird (S1d).
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblattlage (1) nach dem Pressen (S5) eine Höhe von maximal 10 mm hat.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gepresste Tabakblattlage (1) vor dem Vakuumieren (S7) entlang der Kanten (l,
b, h) besäumt wird (S6).
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakblattlage nach dem Vakuumieren (S7) mit einer Decklage versehen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere vakuumierte Tabakblattlagen gestapelt und zu einem Paket konfektioniert werden
(S8).