TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Seitenauszugbeschlag mit einem Ausziehrahmen
und mindestens zwei Linearführungen, wobei der Seitenauszugbeschlag an einer Seitenwand
eines Korpus eines Ausziehschranks anzubringen ist und die Merkmale des Oberbegriffs
des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufweist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Ein Seitenauszugbeschlag mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 ist aus der
DE 20 2004 001 894 U1 bekannt. Hier besteht der Ausziehrahmen aus zwei Horizontalträgern und zwei Vertikalträgern,
die jeweils als Profilbleche ausgebildet und starr miteinander verschweißt sind. Der
Ausziehrahmen wird auf die Linearführungen aufgesteckt und gesichert, die an einer
Seitenwand eines Korpus eines Ausziehschranks vormontiert sind. Fronthalteelemente
zur Befestigung einer Schrankfront des Ausziehschranks an dem Ausziehrahmen greifen
in rohrförmige Bereiche von rechteckigem Querschnitt der die Horizontalträger ausbildenden
Profilbleche ein und sind darin gesichert. Die Vertikalträger des Ausziehrahmens sind
an ihrer der Seitenwand abgekehrten Seite mit Befestigungsöffnungen zum Anhängen von
Körben oder anderen Objektträgern an den Ausziehrahmen versehen.
[0003] Bei den gemäß der
DE 20 2004 001 894 U1 eingesetzten Vertikalführungen handelt es sich um auch für größere Lasten geeignete
Kugelteleskopschienen.
[0004] Ein weiterer Seitenauszugbeschlag für einen Ausziehschrank mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 ist aus der
DE 20 2007 013 448 U1 bekannt. Dieser unterscheidet sich von dem aus der
DE 20 2004 001 894 U1 bekannten Seitenauszugbeschlag dadurch, dass die Linearführungen Schubkastenunterflurführungen
sind. Derartige Schubkastenunterflurführungen, die an sich paarweise auf einer Höhe
beidseitig eines Schubkastens angeordnet werden, werden in großen Stückzahlen hergestellt
und sind in hoher Qualität zu günstigen Preisen verfügbar. Ihre Verwendung auch bei
Ausziehschränken führt dazu, dass sich eine gleiche Haptik aller ausziehbaren Teile
einer Möbelserie ergibt, wobei die hohe Qualität des Laufverhaltens von Schubkästen
auf Ausziehschränke übertragen wird. Zudem können Schubkastenunterflurführungen auch
bei einem Seitenauszugbeschlag wie bei Schubkästen üblich durch den Ausziehrahmen
auf ihrer der jeweiligen Seitenwand zugekehrten Seite abgedeckt werden, wodurch sich
ein besonders hochwertiger optischer Eindruck des ausgezogenen Ausziehbeschlags ergibt.
[0005] Zwar ist der aus der
DE 20 2007 013 448 U1 bekannte Seitenauszugbeschlag bei nicht allzu großer Schrankbreite für normale Belastungen
geeignet. Bei breiteren Schränken und entsprechend von dem Ausziehrahmen weiter abstehenden
angehängten Objektträgern, wie beispielsweise Körben, treten jedoch hohe Querkräfte
auf die Linearführungen auf, die herkömmliche Schubkastenunterflurführungen nicht
mehr dauerhaft aufnehmen können.
[0006] Aus der
EP 1 479 316 A1 ist ein Seitenauszugbeschlag für einen Ausziehschrank bekannt, bei dem ein Ausziehrahmen
aus starr miteinander verbundenen Horizontalträgern und Vertikalträgern oben über
eine Linearführung an der Seitenwand eines Korpus des Ausziehschranks und unten über
eine weitere Linearführung am Boden des Korpus gelagert ist. Bei der oberen Linearführung
in Form einer Kugelteleskopschiene sind die teleskopierbaren Teile durch Kugeln in
vertikaler Richtung aneinander abgestützt. Die untere Linearführung weist um vertikale
Achsen umlaufende Rollen auf, die in eine nach unten offene U-förmige Schiene des
unteren Horizontalträgers des Ausziehrahmens eingreifen. Die Rollen sind an einem
Zwischenteil der unteren Linearführung gelagert, das seinerseits an einem am Boden
des Korpus montierten Teil über eine Kugelführung ausziehbar gelagert ist.
[0007] Aus der
EP 1 615 529 B1 ist ein Eckschrank mit verschieblichen Einbaueinheiten bekannt. Für eine Einbaueinheit
ist dabei eine Schiebe- und Schwenkführung vorgesehen, die ein Herausziehen der Einbaueinheit
aus dem Eckschrank und en Verschwenken der Einbaueinheit um eine vertikale Achse erlaubt.
Die Schiebe- und Schwenkführung umfasst einen an einer Seitenwand des Eckschranks
um die vertikale Achse verschwenkbar gelagerten Winkelrahmen mit einem aufrechten
Standholm und mit einem unten von dem Standholm horizontal abstehenden Winkelholm
und einen Seiten-Frontrahmen, der eine Schrankfront hält und der unten mit einem Seitenrahmenteil
unter Zwischenschaltung einer Teleskopschiene an dem unteren Winkelholm der Schwenkführung
verschiebbar gelagert ist und mit einem oberen Führungsholm eine oben auf dem Standholm
drehbar gelagerte Rolle verschiebegeführt greift. Weiterhin ist am hinteren Ende des
Führungsholms eine seitlich abstehende Rolle vorgesehen, die in eine an der Seitenwand
befestigte, diagonal angeordnete Führungsschiene verschiebbar eingreift. Diese Führungsrolle
wirkt in der herausgezogenen Stellung der Baueinheit mit der Rolle zur Auszugsbegrenzung
zusammen. Somit ist der Seiten-Frontrahmen oben durch zwei Rollen geführt, die Kippmomente
der Einbaueinheit aufnehmen. Horizontale Lasten werden auf den Winkelrahmen übertragen.
[0008] Aus der
WO 2008/135270 A1 ist ein Beschlag für einen Eckschrank mit einem herausziehbaren einteiligen Tablar
bekannt. Das Tablar wird an seiner Unterseite in zwei voneinander beabstandeten Punkten
von Tragarmen abgestützt. Beide Tragarme sind ihrerseits beweglich an einem Korpus
des Eckschranks abgestützt. Ein Stützlager für den einen Tragarm ist an einer Seitenwand
des Korpus des Eckschranks angeordnet und weist eine Linearführung auf, die eine horizontal
verlaufende Auszugsrichtung für den Tragarm definiert. Um aus der Länge des Tragarms
resultierende Hebekräfte in dem Stützlager abzustützen, ist eine parallel zu der Linearführung
laufende und in der Höhe zu dieser versetzte Abstützrolle vorgesehen. Es können auch
mehrere Abstützrollen vorgesehen sein. So kann die Linearführung eine herkömmliche
Auszugsschiene sein, die in einem Profilblech angeordnet ist. Ein Wagen, an dem der
Tragarm starr gelagert ist, kann dann einerseits über die Linearführung und andererseits
über Stützrollen an dem Profilblech geführt sein, wobei sich die um vertikale Drehachsen
drehbar an dem Wagen gelagerten Stützrollen an randseitigen vertikalen Schenkeln des
Profilblechs abstützen. Die Stützrollen nehmen die Kippmomente um die Führungsrichtung
der Linearführung auf. Die Linearführung nimmt sowohl vertikale Kräfte als auch Kippmomente
um die andere horizontale Richtung auf.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seitenauszugbeschlag mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufzuzeigen, der gegenüber herkömmlichen
Seitenauszugbeschlägen ein deutlich verbessertes Laufverhalten aufweist und dennoch
auch für breitere Ausziehschränke geeignet ist.
LÖSUNG
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Seitenauszugbeschlag mit den Merkmalen
des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche 2 bis 14
sind auf bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags
gerichtet. Patentanspruch 15 beansprucht einen Ausziehschrank mit einem Korpus und
mit einer über einen erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag an einer Seitenwand des
Korpus horizontal ausziehbar gelagerten Schrankfront.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0011] Bei einem erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag mit einem Ausziehrahmen, der mindestens
zwei vertikal übereinander anzuordnende und starr miteinander verbundene Horizontalträger
aufweist, und mit mindestens zwei Linearführungen, die jeweils ein erstes Anschlusselement
zur Befestigung an einer Seitenwand eines Korpus eines Ausziehschranks und ein gegenüber
dem ersten Ausziehelement linear geführtes zweites Anschlusselement zur Befestigung
an einem der Horizontalträger aufweisen, ist mindestens ein Stützlager zur Abstützung
von auf den Ausziehrahmen einwirkenden horizontalen Querkräften an der Seitenwand
vorgesehen. Das Stützlager umfasst eine Stützrolle, die an einem an der Seitenwand
zu befestigenden Sockelelement um eine vertikal auszurichtende Drehachse drehbar gelagert
ist und bei montiertem Seitenauszugbeschlag in eine oben oder unten offene U-Schiene
an einem der Horizontalträger eingreift.
[0012] Auch bei einer relativ einfachen Lagerung der Stützrolle und erheblichen seitlichen
auf die Stützrolle einwirkenden Kräften beeinträchtigt diese das Laufverhalten des
erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags nicht. Dabei wird davon ausgegangen, dass
die Rolle einen etwas, aber doch eindeutig kleineren Durchmesser als die lichte Weite
der U-Schiene zwischen ihren parallelen Schenkeln aufweist. Die Stützrolle kann daher
immer nur an einem der beiden Schenkel der U-Schiene in seitlicher Richtung anliegen.
Über diesen Schenkel stützt sich dann der jeweilige Horizontalträger an der Stützrolle
und damit an der Seitenwand des Ausziehschranks zusätzlich zu der zwischen dem Horizontalträger
und der Seitenwand vorgesehenen Linearführung ab. Querkräfte, wie sie insbesondere
mit Kippmomenten verbunden sind, werden bei dem erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag
also nicht oder zumindest ab einer bestimmten Größe nicht mehr allein über die Linearführungen
abgetragen, sondern über das oder die Stützlager. Im Ergebnis können die Linearführungen
unter dem Gesichtspunkt eines guten Auszugsverhaltens ausgewählt werden, ohne dass
Rücksicht auf die Belastbarkeit mit Querkräften genommen werden muss. So können insbesondere
Schubkastenführungen als Linearführungen zum Einsatz kommen, die als ausgereifte Massenartikel
in hoher Qualität verfügbar sind. Konkret können die Schubkastenführungen Schubkastenunterflurführungen
sein, die auch im ausgezogenen Zustand des Seitenauszugbeschlags durch Blenden im
Wesentlichen verdeckt werden können.
[0013] Bevorzugt ist es bei dem neuen Seitenauszugbeschlag, wenn eines der Stützlager an
dem untersten Horizontalträger des Ausziehrahmens und eines der Stützlager an dem
obersten Horizontalträger des Ausziehrahmens vorgesehen ist, weil hier die größten
Querkräfte, einmal in Richtung zu der Seitenwand des Korpus des Ausziehschranks und
einmal von der Seitenwand weg wirken. Wenn noch weitere Horizontalträger vorhanden
sind, können auch für diese Stützlager vorgesehen werden, obwohl diese nicht so wichtig
sind, auch wenn für diese Horizontalträger zusätzliche Linearführungen vorgesehen
sind.
[0014] In einer konkreten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags bilden
zumindest die Horizontalträger, an denen die Linearführungen zu befestigen sind, mit
einem zusammenhängenden Profil eine nach unten offene U-Schiene zur Aufnahme der jeweiligen
Linearführung und die nach oben offene U-Schiene für den Eingriff der Stützrolle aus.
Diese Ausführungsform verwendet demnach vorzugsweise Schubkastenunterflurführungen
als Linearführungen, die zumindest teilweise von den nach unten offenen U-Schienen
der Horizontalträger verdeckt werden. Die Stützrollen der Stützlager greifen in nach
oben offene Schienen ein, die in denselben vertikalen Ebenen wie die nach oben offenen
U-Schienen zur Aufnahme der Linearführungen verlaufen können. Die seitliche Eingriffsöffnung
zwischen den U-Schienen kann dabei vergleichsweise schmal ausfallen.
[0015] Das zusammenhängende Profil der Horizontalträger mit den beiden U-Schienen kann ausschließlich
unter rechten Winkeln aufeinanderstoßende gerade Profilbereiche aufweisen und damit
einen flach kasten- oder rechteckleistenförmigen schnörkellosen optischen Eindruck
vermitteln.
[0016] Die nach unten offene U-Schiene kann einen nach innen stehenden, also horizontal
vor die Öffnung der U-Schiene ragenden Halterand aufweisen. An diesem Halterand können
sich Befestigungselemente zum Befestigen des zweiten Anschlusselements einer der Linearführungen
in vertikaler Richtung an dem Horizontalträger abstützen. Mit diesen Befestigungselementen
kann die Linearführung in der nach unten offenen U-Schiene des jeweiligen Horizontalträgers
auf besonders einfache Weise festgelegt werden.
[0017] Fronthalteelemente für eine Schrankfront des Ausziehschranks können in den nach unten
offenen U-Schienen neben der jeweiligen Linearführung verankert sein. Dabei ist jedes
Fronthalteelement vorzugsweise zwischen einem Frontanschlussteilelement und einem
davon lösbaren Verankerungsteilelement einstellbar, um die Front gegenüber dem Korpus
des Ausziehschranks auszurichten.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag ist vorgesehen, dass die Stützrolle
jedes Stützlagers immer in der ihr zugeordneten U-Schiene angeordnet ist, sich also
nur innerhalb dieser Schiene bewegt und nicht etwa über den Auszugweg des Ausziehrahmens
aus dieser U-Schiene austritt bzw. in die U-Schiene eintritt. Dies ist auch Voraussetzung
dafür, dass die Stützrolle beim Abrollen an den Schenkeln der U-Schiene das Auszugverhalten
des erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags nicht beeinträchtigt.
[0019] Damit die Stützrolle immer in der U-Schiene angeordnet bleibt, ist das Sockelelement
des Stützlagers zur Befestigung an der Seitenwand in einem in Ausziehrichtung vorne
liegenden Bereich des ersten Anschlusselements einer der Linearführungen vorgesehen.
Konkret kann das Sockelelement des Stützlagers auf ein Befestigungselement aufrastbar
sein, das zur Befestigung des ersten Anschlusselements der jeweiligen Linearführung
an der Seitenwand vorgesehen ist. Das heißt, zum Anbringen den Stützlagers reicht
das Aufrasten seines Sockelelements auf das Befestigungselement aus. Dieser Schritt
wird üblicherweise bei bereits an dem zweiten Anschlusselement der jeweiligen Linearführung
befestigtem Horizontalträger unter gleichzeitigem Einführen der Stützrolle in die
zugehörige U-Schiene an dem Horizontalträger durchgeführt. Zum Aufrasten des Sockelelements
auf das eine Befestigungselement reicht typischerweise eine Einrastöffnung in dem
Befestigungselement aus.
[0020] Das Befestigungselement für die Befestigung des ersten Anschlusselements der jeweiligen
Linearführung an der Seitenwand kann ein an das erste Anschlusselement angeschweißtes
Winkelblech sein. Typischerweise sind zwei solche Winkelbleche im Abstand längs des
ersten Anschlusselements der Linearführung vorgesehen.
[0021] Die Horizontalträger des Ausziehrahmens des erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags
sind typischerweise durch mindestens zwei Vertikalträger starr miteinander verbunden.
Insbesondere sind die Vertikalträger dabei stumpf von oben oder unten an die Horizontalträger
angeschweißt. Auch dies trägt zu dem schlichten schnörkellosen optischen Eindruck
des erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlags bei.
[0022] Die Vertikalträger sind vorzugsweise aus Abschnitten eines Profils von rechteckigem
Querschnitt ausgebildet, wobei Befestigungsöffnungen in den Vertikalträgern für Objektträger
nur an ihren einander zugewandten Seiten vorgesehen sind. Die Hauptsichtflächen der
Vertikalträger werden so durch die Befestigungsöffnungen nicht optisch gestört.
[0023] Bei einem erfindungsgemäßen Ausziehschrank mit einem Korpus und mit einer Schrankfront
ist die Schrankfront mit einem erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag an einer Seitenwand
des Korpus horizontal ausfahrbar gelagert. Gemeinsam mit der Schrankfront wird dabei
der Ausziehrahmen und jeder an den Ausziehrahmen angebaute oder angehängte Objektträger
verfahren. Der erfindungsgemäße Ausziehschrank weist bei kostengünstiger Herstellbarkeit
ein exzellentes Laufverhalten auf. Der Kostenaufwand für das erfindungsgemäße Stützlager
zur Aufnahme der Querkräfte zehrt dabei die Kostenvorteile, die durch die Verwendbarkeit
von Schubkastenführungen als Linearführungen entstehen, allenfalls zu einem kleinen
Teil auf. Bei dem erfindungsgemäßen Ausziehschrank können die Schubkastenführungen
in bekannter Weise mit Selbsteinzügen und dergleichen Einrichtungen ausgestattet sein.
[0024] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind der Zeichnung - insbesondere den dargestellten Geometrien und
den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Merkmale, die in der Zeichnung dargestellt sind, können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0025] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen
Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
[0026] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag, wobei eine Linearführung, zugehörige
Befestigungselemente, ein Halteelement für eine Schrankfront und ein Stützlager im
Bereich eines oberen Horizontalträgers jeweils separat dargestellt sind, während sie
im Bereich eines unteren Horizontalträgers zusammengebaut wiedergegeben sind; und
- Fig. 2
- zeigt den erfindungsgemäßen Seitenauszugbeschlag gemäß Fig. 1 von vorne, wobei alle
Teile gemäß Fig. 1 bis auf die Halteelemente für eine Schrankfront, die der Übersichtlichkeit
halber ganz weggelassen sind, sowohl im Bereich des oberen als auch des unteren Horizontalträgers
zusammengebaut sind.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0028] Fig. 1 und
Fig. 2 zeigen einen Seitenauszugbeschlag 1. Der Seitenauszugbeschlag 1 ist in Fig. 1 bis
auf Objektträger, die an einen Ausziehrahmen 2 des Seitenauszugbeschlags 1 anhängbar
sind, vollständig dargestellt. Für das Anhängen der Objektträger sind an den einander
zugekehrten Innenseiten von zwei Vertikalträgern 3 des Ausziehrahmens 2 Befestigungsöffnungen
4 ausgebildet. Die Vertikalträger 3 basieren auf Abschnitten eines Profils von quadratischem
Querschnitt und sind stumpf an eine horizontale Oberseite und eine horizontale Unterseite
zweier angrenzender Horizontalträger 5 des Ausziehrahmens 3 angeschweißt. Die Horizontalträger
5 sind Profilbleche mit rechtwinklig aneinander angrenzenden Profilbereichen. Die
Horizontalträger 5 bilden dabei jeweils eine nach oben offene horizontal verlaufende
U-Schiene 6 und eine nach unten offene horizontal verlaufende U-Schiene 7 in einer
Hauptebene des Ausziehrahmens 2 aus, in der auch die Vertikalträger 3 verlaufen. Die
nach unten gerichtete Öffnung der U-Schiene 7 ist durch einen nach innen stehenden
Halterand 8 verkleinert. An diesem Halterand 8 stützen sich Befestigungselemente 9
und 10 und ein Verankerungsteilelement 11 eines an jedem Horizontalträger 5 vorgesehenen
Fronthalteelements 12 ab. Die in Fig. 2 einschließlich ihrer Verankerungselemente
11 weggelassenen Fronthalteelemente 12 bestehen neben dem Verankerungsteilelement
11 jeweils aus einem Frontanschlusselement 13, das an einer Schrankfront befestigbar
ist und das bezüglich seiner Relativlage einstellbar an dem jeweiligen Verankerungsteilelement
festlegbar ist. Die Befestigungselemente 9 und 10 dienen jeweils zur Befestigung eines
Anschlusselements 14 einer Linearführung 15, die insbesondere als handelsübliche Schubkastenunterflurführung
ausgebildet ist. Das Anschlusselement 14 der Linearführung 15 wird mit den Befestigungselementen
9 und 10 jeweils in der nach unten offenen U-Schiene 7 eines der Horizontalträger
5 festgelegt. Das Anschlusselement 14 der Linearführung 15 ist gegenüber einem weiteren
Anschlusselement 16 derselben Linearführung geradlinig geführt, wobei ein Zwischenelement
17 vorgesehen ist, um den möglichen Ausziehweg des Anschlusselements 14 gegenüber
dem Anschlusselement 16 zu vergrößern. An das Anschlusselement 16 sind Befestigungselemente
18 in Form von Winkelblechen mit ihrem horizontalen Schenkel angeschweißt, während
in ihrem vertikalem Schenkel Befestigungslöcher 19 zum Anschrauben an eine Seitenwand
eines Korpus eines Ausziehschranks vorgesehen sind. Das jeweils weiter vorne liegende
Befestigungselement 18 dient zudem zur Lagerung eines Sockelelements 20 eines Stützlagers,
das zwischen der Seitenwand des Korpus und jedem der beiden Horizontalträger 5 ausgebildet
ist. Das Stützlager umfasst jeweils eine an dem Sockelelement um eine vertikale Drehachse
drehbar gelagerte Stützrolle 21, die in die nach oben offene U-Schiene 6 des jeweiligen
Horizontalträgers 5 eingreift. Die Stützrolle 21 weist einen etwas kleineren Durchmesser
als den Abstand der vertikalen Schenkel 22 und 23 der U-Schiene 6 auf. Das heißt,
sie liegt immer nur an einem der beiden Schenkel 22 oder 23 an, je nachdem, ob zwischen
der Seitenwand und dem Ausziehrahmen 2 auf Höhe des Stützlagers den Ausziehrahmen
2 an die Seitenwand andrückende oder von dieser abziehende Querkräfte wirken. In jedem
Fall werden diese Querkräfte von dem Horizontalträger 5 auf die Stützrolle 21, von
dort auf das Sockelelement 20 und von dort weiter über das Befestigungselement 18
auf die Seitenwand des Korpus des Ausziehschranks übertragen und auf diese Weise abgeleitet.
Das Sockelelement 20 ist so ausgebildet, dass es durch einfaches Aufrasten an dem
Befestigungselement 8 montiert werden kann, wobei es sich mit einem Bereich 24 zwischen
dem Anschlusselement 6 und dem vertikalen Schenkel des Befestigungselements 18 abstützt
und mit einer Rastnase 25 in eine Rastöffnung in dem Befestigungselement 18 eingreift.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 1
- Seitenauszugbeschlag
- 2
- Ausziehrahmen
- 3
- Vertikalträger
- 4
- Befestigungsöffnung
- 5
- Horizontalträger
- 6
- U-Schiene
- 7
- U-Schiene
- 8
- Halterand
- 9
- Befestigungselement
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Verankerungsteilelement
- 12
- Fronthalteelement
- 13
- Frontanschlusselement
- 14
- Anschlusselement
- 15
- Linearführung
- 16
- Anschlusselement
- 17
- Zwischenelement
- 18
- Befestigungselement
- 19
- Befestigungsöffnung
- 20
- Sockelelement
- 21
- Stützrolle
- 22
- Schenkel
- 23
- Schenkel
- 24
- Bereich
- 25
- Rastnase
1. Seitenauszugbeschlag (1) mit
- einem Ausziehrahmen (2), der mindestens zwei vertikal übereinander anzuordnende
und starr miteinander verbundene Horizontalträger (5) aufweist, und
- mindestens zwei Linearführungen (15), die jeweils ein erstes Anschlusselement (16)
zur Befestigung an einer Seitenwand eines Korpus eines Ausziehschranks und ein gegenüber
dem ersten Anschlusselement (16) linear geführtes zweites Anschlusselement (14) zur
Befestigung an einem der Horizontalträger (5) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Stützlager zur Abstützung von auf den Ausziehrahmen (2) einwirkenden
horizontalen Querkräften an der Seitenwand vorgesehen ist, wobei das Stützlager eine
Stützrolle (21) umfasst, die an einem an der Seitenwand zu befestigenden Sockelelement
(20) um eine vertikal auszurichtende Drehachse drehbar gelagert ist und bei montiertem
Seitenauszugbeschlag (1) in eine oben oder unten offene U-Schiene (6) an einem der
Horizontalträger (5) eingreift.
2. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführungen (15) Schubkastenführungen, insbesondere Schubkastenunterflurführungen,
sind.
3. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Stützlager an dem untersten Horizontalträger (5) und eines der Stützlager
an dem obersten Horizontalträger (5) des Ausziehrahmens (2) vorgesehen ist.
4. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Horizontalträger (5), an denen die Linearführungen (15) zu befestigen
sind, mit einem zusammenhängenden Profil eine nach unten offenen U-Schiene (7) zur
Aufnahme der jeweiligen Linearführung (15) und die nach oben offene U-Schiene (6)
für den Eingriff der Stützrolle (21) ausbilden.
5. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zusammenhängende Profil nur unter rechten Winkeln aufeinander stoßende gerade
Profilbereiche aufweist.
6. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die nach unten offene U-Schiene (7) einen nach innen stehenden Halterand (8) aufweist,
an dem sich Befestigungselemente (9, 10) zum Befestigen des zweiten Anschlusselements
(14) einer der Linearführungen (15) in vertikaler Richtung an dem Horizontalträger
(5) abstützen.
7. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fronthalteelement (12) für eine Schrankfront des Ausziehschranks in der nach
unten offenen U-Schiene (7) verankerbar ist.
8. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fronthalteelement (12) zwischen einem Verankerungsteilelement (11) und einem
davon lösbaren Frontanschlussteilelement (13) einstellbar ist.
9. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sockelelement (20) des Stützlagers zur Befestigung an der Seitenwand in einem
in Ausziehrichtung vorne liegenden Bereich des ersten Anschlusselements (16) einer
der Linearführungen (15) vorgesehen ist.
10. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sockelelement (20) des Stützlagers auf ein Befestigungselement (18) zur Befestigung
des ersten Anschlusselements (16) einer der Linearführungen (15) an der Seitenwand
aufrastbar ist.
11. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (18) ein an das erste Anschlusselement (16) angeschweißtes
Winkelblech ist.
12. Seitenauszugbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Horizontalträger (5) durch mindestens zwei Vertikalträger (3) starr miteinander
verbunden sind.
13. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalträger (3) stumpf von oben oder unten an die Horizontalträger (5) angeschweißt
sind.
14. Seitenauszugbeschlag (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalträger (3) aus Abschnitten eines Profils von rechteckigem Querschnitt
ausgebildet sind, wobei Befestigungsöffnungen (4) in den Vertikalträgern (3) für Objektträger
nur in ihren einander zugewandten Seiten vorgesehen sind.
15. Ausziehschrank mit einem Korpus und mit einer über einen Seitenauszugbeschlag (1)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche an einer Seitenwand des Korpus horizontal
ausziehbar gelagerten Schrankfront.