[0001] Die Erfindung betrifft einen Reaktor mit mindestens einem einen Innenraum begrenzenden
Wandabschnitt, der auf seiner dem Innenraum zugewandten Innenseite mit einer Auskleidung
versehen ist.
[0002] In einem derartigen Reaktor können Chemikalien bereitgehalten werden, die in dem
Innenraum miteinander reagieren sollen. Unter einem Reaktor soll aber auch eine Anordnung
verstanden werden, durch die Chemikalien hindurchgeleitet werden, beispielsweise in
Form eines flüssigen und/oder gasförmigen Stromes. Der Begriff "Reaktor" schließt
hier also auch eine Kolonne und einen Behälter ein.
[0003] Der Wandabschnitt bildet einen Teil einer Wand, die den Innenraum begrenzt. Der Wandabschnitt
kann auch die gesamte Wand bilden. Der Wandabschnitt stellt eine mechanische Stabilität
zur Verfügung, so dass die beim Hindurchleiten der Chemikalien oder beim Bereithalten
der Chemikalien, gegebenenfalls bei einer auftretenden Reaktion, auftretenden Kräfte
von dem Wandabschnitt aufgenommen werden können.
[0004] Bei manchen Chemikalien besteht allerdings das Risiko, dass sie das Material, aus
dem der Wandabschnitt gebildet ist, angreifen, beispielsweise durch Korrosion. In
diesem Fall ist eine Auskleidung notwendig, die den Innenraum von der Innenseite des
Wandabschnitts trennt und damit schützt. Die Auskleidung ist gegen die vorgesehenen
Chemikalien beständig.
[0005] Wenn die Auskleidung aus einem teuren Material gebildet ist, ist man bestrebt, die
Auskleidung so dünn wie möglich zu machen. Die Dicke der Auskleidung wird dann auf
den Schutz des Materials des Wandabschnitts abgestimmt. Dies ist solange unproblematisch,
wie der Innenraum unter Atmosphärendruck oder unter einem Überdruck steht. Ein Überdruck
wird durch den Wandabschnitt aufgenommen, wenn die Auskleidung durch den Überdruck
gegen den Wandabschnitt gepresst wird.
[0006] Ein Problem tritt allerdings dann auf, wenn im Innenraum ein verminderter Druck,
also ein Druck unter dem Druck der Umgebung auftritt. In diesem Fall kann die Auskleidung
von der Innenseite abgehoben werden. Dabei entstehen vielfach mechanische Belastungen,
für die die Auskleidung nicht ausgelegt ist. Die Auskleidung wird dann beschädigt,
so dass die Schutzwirkung nicht mehr gegeben ist und der Wandabschnitt durch die Chemikalien
angegriffen wird.
[0007] Eine Verbindung zwischen der Auskleidung und dem Wandabschnitt, beispielsweise durch
Löten, erfordert einen relativ großen Arbeitsaufwand. Eine andere Verbindungsart,
wie das Explosionsplattieren, erfordert relativ viel Auskleidungsmaterial und ist
damit ebenfalls relativ teuer.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reaktor auch für einen verminderten
Druck im Innenraum geeignet zu machen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Reaktor der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
mindestens ein mit Unterdruck beaufschlagbarer Fluidanschluss durch den Wandabschnitt
verläuft, der zwischen der Innenseite und der Auskleidung mündet.
[0010] Der Fluidanschluss wird im Betrieb des Reaktors mit Unterdruck beaufschlagt, beispielsweise
dadurch, dass er mit einer "Vakuumpumpe" verbunden wird. Der Unterdruck pflanzt sich
durch den Fluidanschluss in den Spalt zwischen der Innenseite und der Auskleidung
fort und kann sich dann in dem Spalt zwischen der Innenseite und der Auskleidung weiter
ausbreiten. Der Unterdruck zwischen der Innenseite und der Auskleidung wirkt einem
möglichen verminderten Druck oder Unterdruck im Innenraum entgegen und verhindert,
dass die Auskleidung von der Innenseite des Wandabschnitts weggezogen wird. Der an
den Fluidanschluss angelegte Unterdruck muss nicht einmal sehr genau gesteuert werden.
Wenn der Unterdruck am Fluidanschluss größer ist als (oder annähernd gleich wie) der
Unterdruck im Innenraum, dann wird die Auskleidung durch die Druckdifferenz gegen
den Wandabschnitt gepresst, was unschädlich ist, weil der Wandabschnitt die dabei
entstehenden Kräfte problemlos aufnehmen kann.
[0011] Vorzugsweise liegt die Auskleidung an der Innenseite an. Auch dann, wenn die Auskleidung
und der Wandabschnitt mit einer relativ genauen Passung aneinander anliegen, verbleibt
immer ein ausreichender Pfad, durch den sich der Unterdruck im gesamten Bereich zwischen
der Auskleidung und dem Wandabschnitt ausbreiten kann, auch wenn hier kein eigentlicher
Spalt vorliegt. Vielfach reicht die Rauigkeit der Innenseite und/oder die Rauigkeit
der der Innenseite zugewandten Seite der Auskleidung aus, um den notwendigen Pfad
für den Unterdruck zur Verfügung zu stellen.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die Innenseite und die Auskleidung
jeweils eine Zylinderform aufweisen. Die Innenseite und die Auskleidung sind also
in Umfangsrichtung geschlossen. Der Unterdruck, der durch den Fluidanschluss hindurch
in dem Bereich zwischen der Auskleidung und der Innenseite erzeugt wird, kann sich
also in Umfangsrichtung ausbreiten und dafür sorgen, dass die Auskleidung über den
gesamten Umfang immer an dem Wandabschnitt festgehalten wird.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, dass die Zylinderform einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
Der Wandabschnitt und die Auskleidung bilden damit Kreiszylinder, was den Vorteil
hat, dass hier keine störenden Ecken und Kanten entstehen.
[0014] Vorzugsweise weist die Auskleidung eine Dicke von maximal 1 mm auf. Die Auskleidung
hat also eine sehr geringe mechanische Stabilität. Die Dicke reicht aus, um die Innenseite
des Wandabschnitts vor den Chemikalien im Innenraum zu schützen. Eine größere mechanische
Stabilität ist auch nicht erforderlich. In vielen Fällen wird sogar eine geringere
Dicke ausreichen, beispielsweise 0,7 mm. Bei größeren Drücken im Innenraum wird die
Auskleidung gegen die Innenseite des Wandabschnitts gepresst. Bei verminderten Drücken
im Innenraum hält der Unterdruck zwischen dem Wandabschnitt und der Auskleidung die
Auskleidung an der Innenseite des Wandabschnitts fest.
[0015] Vorzugsweise weist die Auskleidung Tantal oder eine Tantal Legierung (im Folgenden
kurz "Tantal" genannt) als Hauptbestandteil auf. Tantal ist gegenüber den meisten
Chemikalien ausreichend beständig. Tantal ist allerdings relativ teuer, so dass man
durch eine geringe Dicke der Tantal-Auskleidung, die man auch als "Liner" bezeichnen
kann, die Kosten für den Reaktor in vertretbaren Grenzen halten kann.
[0016] Bevorzugterweise weist die Auskleidung mindestens zwei Teile auf, die durch eine
Verbindungsnaht miteinander verbunden sind, wobei der Fluidanschluss im Bereich der
Verbindungsnaht angeordnet ist. Der Unterdruck, der an dem Fluidanschluss angelegt
ist, kann sich dann entlang der Verbindungsnaht fortpflanzen. Hier steht vielfach
ein etwas größerer freier Querschnitt zur Verfügung, als in anderen Bereichen zwischen
der Innenseite und der Auskleidung.
[0017] Hierbei ist bevorzugt, dass die Verbindungsnaht als Schweißnaht ausgebildet ist.
Man kann dann zwei Teile der Auskleidung miteinander verschweißen, um die Verbindungsnaht
gegen die Chemikalien dicht zu machen.
[0018] Hierbei ist bevorzugt, dass zwischen der Verbindungsnaht und der Innenseite ein Schutzstreifen
angeordnet ist. Insbesondere dann, wenn die Auskleidung aus einem Material, wie Tantal,
als Hauptbestandteil gebildet ist, entstehen beim Schweißen relativ hohe Temperaturen,
so dass die Gefahr besteht, dass bei der Herstellung der Verbindungsnaht der Wandabschnitt
beschädigt wird. Diese Beschädigung wird durch einen Schutzstreifen mit hoher Zuverlässigkeit
verhindert.
[0019] Dies gilt insbesondere dann, wenn der Schutzstreifen aus dem gleichen Material wie
die Auskleidung gebildet ist. Wenn man beispielsweise eine Auskleidung mit Tantal
als Hauptbestandteil verwendet, dann kann man auch einen Schutzstreifen mit Tantal
als Hauptbestandteil verwenden. Selbst dann, wenn sich beim Herstellen der Verbindungsnaht
eine zusätzliche Verbindung zwischen den beiden zu verbindenden Teilen der Auskleidung
und dem Schutzstreifen ergibt, wird der Wandabschnitt nicht in Mitleidenschaft gezogen.
[0020] Bevorzugterweise weisen die Auskleidungen und/oder der Wandabschnitt im Bereich der
Verbindungsnaht eine Ausformung auf, die einen Hohlraum bildet, in dem der Schutzstreifen
angeordnet ist. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass der Schutzstreifen in Position
gehalten werden kann, wenn die beiden Teile der Auskleidung zusammengefügt werden.
Man kann also sicherstellen, dass sich der Schutzstreifen am richtigen Ort befindet,
wenn die Verbindungsnaht hergestellt wird.
[0021] Hierbei ist bevorzugt, dass der Schutzstreifen zu mindestens einer Begrenzungswand
des Hohlraums einen Abstand aufweist. Dieser Abstand oder Spalt erleichtert die Ausbreitung
des Unterdrucks aus dem Fluidanschluss weiter. Man erreicht dadurch eine sehr gleichmäßige
Unterdruckbeaufschlagung der Auskleidung von der Innenseite des Wandabschnitts her,
so dass das Risiko, dass die Auskleidung von dem Wandabschnitt weg bewegt wird, außerordentlich
klein bleibt. Das Risiko einer Beschädigung der Auskleidung wird dadurch sehr klein
gehalten.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch einen Reaktor und
- Fig. 2
- einen Schnitt II-II nach Fig. 1.
[0023] Ein Reaktor 1, der in Fig. 1 im schematischen Querschnitt dargestellt ist, weist
eine zylinderförmige Wand 2 auf, die mit ihrer Innenseite 3 einen Innenraum 4 begrenzt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Wand 2 in Umfangsrichtung durchgehend
ausgebildet. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich. Anstelle einer in Umfangsrichtung
durchgehenden Wand 2 kann man auch einen anderen Reaktor verwenden, bei dem lediglich
ein Wandabschnitt vorgesehen ist.
[0024] Die Wand 2 ist beispielsweise aus einem Stahl, z.B. Edelstahl, ausgebildet. Die Wand
2 weist eine ausreichende mechanische Stabilität auf, um Kräfte aufnehmen zu können,
die sich beispielsweise durch Drücke oder Strömungen im Innenraum 4 ergeben.
[0025] Der Reaktor 1 kann auch als "Kolonne" oder "Behälter" bezeichnet werden.
[0026] Wenn im Innenraum 4 Flüssigkeiten oder Gase vorhanden sind, die die Wand 2 angreifen
oder sogar zerstören können, ist es in der Regel erforderlich, zwischen dem Innenraum
4 und der Innenseite 3 eine Auskleidung 5 vorzusehen. Die Auskleidung 5 ist hier übertrieben
dick dargestellt. Die Auskleidung 5 hat relativ zur Dicke der Wand 2 gesehen eine
wesentlich kleinere Dicke. Die Dicke der Auskleidung liegt beispielsweise in der Größenordnung
von 1 mm oder weniger. Die Auskleidung 5 kann auch als "Liner" bezeichnet werden.
[0027] Die Auskleidung 5 ist, genau wie die Wand 2, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Kreiszylinder ausgebildet, d.h. sie bildet einen Hohlzylinder mit einem kreisförmigen
Querschnitt.
[0028] Die Auskleidung 5 ist als Formteil gebildet, dessen Außendurchmesser an den Innendurchmesser
der Wand 2 angepasst ist. Die Auskleidung 5 kann also mit einem sehr geringen Spiel
in die Wand 2 eingeschoben werden. Die Auskleidung 5 liegt dann an der Innenseite
3 an, so dass sie bei Auftreten von Drücken im Innenraum 4 zwar gegen die Innenseite
3 der Wand 2 gepresst wird. Eine Verformung der Auskleidung 5 ist damit allerdings
nicht verbunden.
[0029] Durch die Wand 2 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Fluidanschlüsse 6
geführt, die mit einer nur schematisch dargestellten Unterdruckerzeugungseinrichtung
7 oder kurz "Vakuumpumpe" verbunden sind. Natürlich kann man auch nur eine einzige
Unterdruckerzeugungseinrichtung 7 verwenden und diese über geeignete Leitungen 8 mit
mehreren Fluidanschlüssen 6 verbinden. Die beiden Fluidanschlüsse 6 sind in Umfangsrichtung
verteilt. Auch in Längsrichtung der Wand 2, bezogen auf die Darstellung der Fig. 1
senkrecht zur Zeichenebene, können mehrere Fluidanschlüsse 6 vorgesehen sein. Jeder
Fluidanschluss 6 versorgt einen "Unterdruckbereich". Ein oder mehrere Unterdruckbereiche
können nach außen abgedichtet sein, gegebenenfalls auch gruppenweise.
[0030] Der Fluidanschluss 6 mündet an der Innenseite 3, d.h. er endet zwischen der Innenseite
3 und der Auskleidung 5.
[0031] Auch dann, wenn die Auskleidung 5 passgenau oder mit geringem Spiel in der Wand 2
sitzt, hat der Unterdruck, der an den Fluidanschlüssen 6 erzeugt wird, die Möglichkeit,
sich über den gesamten Umfang der Auskleidung 5 und in Längsrichtung der Wand 2 auszubreiten,
beispielsweise durch eine unvermeidbare Rauigkeit der Innenseite 3 der Wand 2 und/oder
einer entsprechenden Rauigkeit der Außenseite der Auskleidung 5. Da sich im Grunde
nur ein Druck fortpflanzen muss, größere Fluidströme aber vermieden werden, kann sich
der Unterdruck auch dann fortpflanzen, wenn die Auskleidung 5 an der Innenseite 3
anliegt.
[0032] Die Unterdruckerzeugungseinrichtungen 7 können ohne weiteres mit einem konstanten
Unterdruck betrieben werden. Wenn der durch die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
7 erzeugte Druck absolut niedriger ist als der Druck im Innenraum 4, dann presst der
Druck im Innenraum 4 die Auskleidung 5 gegen die Innenseite 3 der Wand 2, so dass
die gleichen Verhältnisse entstehen, wie bei einem Überdruck im Innenraum 4. Wenn
die Drücke im Innenraum 4 und an der Unterdruckerzeugungseinrichtung 7 gleich sind,
wird die Auskleidung 5 durch ihre Eigensteifigkeit in Anlage an der Innenseite 3 der
Wand 2 gehalten. Solange der Druck im Innenraum 4 den Druck der Unterdruckerzeugungseinrichtungen
7 nicht unterschreitet, bleibt die Auskleidung 5 in Anlage an der Innenseite 3 der
Wand 2, so dass eine Verformung der Auskleidung 5 zuverlässig verhindert werden kann.
[0033] Ein in Fig. 1 dargestellter Reaktor hat vielfach eine Länge von mehreren Metern (bezogen
auf die Darstellung der Fig. 1: senkrecht zur Zeichenebene). Es ist in vielen Fällen
nicht möglich, eine Auskleidung 5 mit einer entsprechenden Länge zu erzeugen.
[0034] Aus diesem Grund ist die Auskleidung 5 aus mindestens zwei Teilen 9, 10 gebildet,
die durch eine Schweißnaht 11 als Verbindungsnaht miteinander verbunden sind.
[0035] Die Auskleidung 5 und damit ihre Teile 9, 10 weisen Tantal als Hauptbestandteil auf.
Beim Verschweißen von Tantal benötigt man relativ hohe Temperaturen in der Größenordnung
von 3.000° C.
[0036] In Fig. 2 ist zu erkennen, dass der Fluidanschluss 6 im Bereich der Schweißnaht 11
angeordnet ist. Dabei ist nicht erforderlich, dass der Fluidanschluss 6 in Überdeckung
mit der Schweißnaht 11 steht. Die mögliche Entfernung zwischen dem Fluidanschluss
6 und der Schweißnaht 11 ergibt sich aus der nachfolgenden Erläuterung.
[0037] Um den Mantel 2 beim Schweißen vor einer Beschädigung zu schützen, ist zwischen dem
Mantel 2 und der Schweißnaht 11 ein Schutzstreifen 12 angeordnet. Der Schutzstreifen
12 ist aus dem gleichen Material gebildet, wie die Auskleidung 5. Man kann daher durchaus
in Kauf nehmen, dass beim Herstellen der Schweißnaht 11 auch eine Verbindung der beiden
Teile 9, 10 mit dem Schutzstreifen 12 erfolgt. Eine Beaufschlagung oder Beschädigung
des Mantels 2 erfolgt hingegen nicht.
[0038] Man kann den Fluidanschluss 6 beim Herstellen der Schweißverbindung verwenden, um
ein Schutzgas, beispielsweise Argon, einzubringen.
[0039] Um den Schutzstreifen 12 aufzunehmen, weisen die beiden Teile 9, 10 jeweils eine
Ausformung 13, 14 auf, die gemeinsam mit der Wand 2 einen Hohlraum 15 bilden, in dem
der Schutzstreifen 12 angeordnet ist. Der Hohlraum 15 hält den Schutzstreifen 12 in
der gewünschten Position.
[0040] Es ist selbstverständlich auch möglich, dass der Hohlraum 15 in der Wand 2 angeordnet
ist. Hierzu kann dann die Wand 2 entsprechende Ausformungen aufweisen. Der Hohlraum
15 kann auch durch Ausformungen in der Wand 2 und in der Auskleidung 5, z.B. an den
Teilen 9, 10 gebildet sein.
[0041] Es ist zu erkennen, dass der Schutzstreifen 12 den Hohlraum 15 nicht ganz ausfüllt,
so dass ein Spalt 16 verbleibt, der durch einen Abstand zwischen der Begrenzungswand
des Hohlraums 15, die durch den Teil 9 der Auskleidung 5 gebildet ist, und den Schutzstreifen
12 gebildet ist, und durch den Fluid aus dem Fluidanschluss 6 strömen kann. Da der
Spalt 16 in Umfangsrichtung durchgehend verläuft, kann sich der Unterdruck durch den
Spalt 16 in Umfangsrichtung relativ schnell und ungestört ausbreiten. Von dem Spalt
16 aus kann sich der Unterdruck dann in axialer Richtung der Innenseite 3, d.h. der
Längsrichtung der Wand 2 weiter ausbilden, so dass die Auskleidung 5 mit der notwendigen
Zuverlässigkeit an der Innenseite 3 gehalten werden kann.
[0042] Entlang der Längserstreckung der Wand 2 können mehrere Fluidanschlüsse 6 angeordnet
sein, um die Unterdruckversorgung zwischen der Innenseite 3 und der Auskleidung 5
über die Länge des Reaktors 1 oder der Kolonne gleichmäßiger zu gestalten.
[0043] Die Anordnung arbeitet sozusagen selbstregelnd. Wenn durch einen Unterdruck im Innenraum
4 die Auskleidung 5 geringfügig von der Innenseite 3 der Wand 2 abgehoben wird, kann
sich der durch den Fluidanschluss 6 zugeführte Unterdruck sofort dahin fortpflanzen
und die Auskleidung 5 wieder in Anlage an die Innenseite 3 ziehen. Eine nennenswerte
Verformung der Auskleidung 5, die zu einer Beschädigung führen könnte, wird dadurch
mit hoher Zuverlässigkeit vermieden.
1. Reaktor (1) mit mindestens einem einen Innenraum (4) begrenzenden Wandabschnitt (2),
der auf seiner dem Innenraum (4) zugewandten Innenseite (3) mit einer Auskleidung
(5) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein mit Unterdruck beaufschlagter Fluidanschluss (6) durch den Wandabschnitt
(2) verläuft, der zwischen der Innenseite (3) und der Auskleidung (5) mündet.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (5) an der Innenseite (3) anliegt.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (3) und die Auskleidung (5) jeweils eine Zylinderform aufweisen.
4. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderform einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
5. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (5) eine Dicke von maximal 1 mm aufweist.
6. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (5) Tantal als Hauptbestandteil aufweist.
7. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (5) mindestens zwei Teile (9, 10) aufweist, die durch eine Verbindungsnaht
miteinander verbunden sind, wobei der Fluidanschluss (6) im Bereich der Verbindungsnaht
angeordnet ist.
8. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsnaht als Schweißnaht (11) ausgebildet ist.
9. Reaktor nach Anspruch 7 oder 8,dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Verbindungsnaht und der Innenseite (3) ein Schutzstreifen (12) angeordnet
ist.
10. Reaktor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzstreifen (12) aus dem gleichen Material wie die Auskleidung (5) gebildet
ist.
11. Reaktor nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (5) und/oder der Randabschnitt (2) im Bereich der Verbindungsnaht
eine Ausformung (13, 14) aufweisen, die einen Hohlraum (15) bildet, in dem der Schutzstreifen
(12) angeordnet ist.
12. Reaktor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzstreifen (12) zu mindestens einer Begrenzungswand des Hohlraums (15) einen
Abstand (16) aufweist.