[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Pressvorrichtungen in Form von Presszangen werden hauptsächlich in der Sanitärinstallation
eingesetzt, um Rohre oder Rohrstücke über Verbindungsstücke, sogenannte Fittings,
miteinander zu verbinden. Die Verbindungsstücke werden über die Enden zweier Rohre
geschoben und radial plastisch verformt, um eine feste und dichte Verbindung zwischen
den beiden Rohren über das Verbindungsstück zu erreichen. Die Presszangen haben hierfür
zwei Pressbacken mit jeweils eingearbeiteter systemspezifischer Presskontur. Häufig
müssen solche Verpressungen an Stellen vorgenommen werden, die mit der Presszange
nur schwierig zu erreichen sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Pressvorrichtung so
auszubilden, dass mit ihr auch Verpressungen in Bereichen durchgeführt werden können,
die schwierig zu erreichen sind.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Pressvorrichtung erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Pressvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Achse der
Aufnahme, welche die zu verpressenden Teile aufnimmt, unter einem von 90° abweichenden
Winkel zur Quermittelebene der Pressbacken liegt. Bei herkömmlichen Pressvorrichtungen
liegt die Achse der Aufnahme senkrecht zur Quermittelebene, wodurch es häufig nicht
oder nur mit Mühe möglich ist, die zu verpressenden Teile zu erreichen. Infolge der
schräg liegenden Aufnahme der erfindungsgemäßen Pressvorrichtung ist es nunmehr möglich,
die Pressvorrichtung auch in schwierig zugänglichen Bereichen einzusetzen, um dort
Verpressungen durchzuführen. Solche beengten Bereiche sind beispielsweise Raumecken,
in denen die zu verpressenden Verbindungsstücke nahe benachbart zu einer Raumwand
angeordnet sind. Infolge der Schräglage der Aufnahme kann die Pressvorrichtung in
solchen Fällen so angesetzt werden, dass die Pressbacken schräg zur Wand verlaufen,
so dass sie einfach mit einer Antriebsvorrichtung betätigt werden können.
[0006] Vorteilhaft liegt der Winkel, unter dem die Achse der Aufnahme schräg zur Quermittelebene
der Pressbacken liegt, in einem Bereich zwischen etwa 30° und etwa 60°.
[0007] Ein bevorzugter Winkel liegt bei etwa 45°. Eine solche Pressvorrichtung kann für
die meisten Anwendungsfälle eingesetzt werden.
[0008] Die Pressbacken haben in Endabschnitten Vertiefungen, die in der Schließstellung
der Pressbacken die Aufnahme bilden.
[0009] Die Endabschnitte liegen geneigt zum restlichen Teil der Pressbacken. In diesem Falle
ist es zweckmäßig, wenn die Achse der Vertiefungen senkrecht zur Quermittelebene dieser
schrägliegenden Endabschnitte verläuft. Die schrägliegenden Endabschnitte ermöglichen
den problemlosen Ansatz der Pressvorrichtung an die zu verpressenden Teile, wenn diese
ungünstig beispielsweise in Raumecken liegen.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ragen die Endabschnitte über die eine Breitseite
der Pressbacken. Dies erleichtert die Handhabung der Pressvorrichtung bei kritischen
Einbauverhältnissen.
[0011] Die Vertiefungen weisen in vorteilhafter Weise parallel zueinander liegende Ränder
auf, die jeweils in einer senkrecht zur Achse der Aufnahme verlaufenden Ebene liegen.
Die die Vertiefung aufweisenden Teile der Pressbacken sind dadurch ausreichend stark,
dass sie die bei der plastischen Verformung der Verbindungsstücke auftretenden Kräfte
aufnehmen können.
[0012] Der eine Rand der Vertiefungen ist vorteilhaft über einen Teil seiner Länge verstärkt
ausgebildet. Dies trägt zur hohen Belastbarkeit des entsprechenden Pressbackenbereiches
beim Pressvorgang bei.
[0013] Diese Verstärkung wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Endabschnitt einen
über seine Oberseite ragenden Vorsprung aufweist, der den Rand der Vertiefungen verstärkt.
Es ist grundsätzlich möglich, den gesamten Rand der Vertiefung verstärkt auszubilden.
Es reicht aber auch aus, die Randverstärkung nur dort vorzusehen, wo hohe Belastungen
auf den Vertiefungsrand wirken.
[0014] Eine sichere Verpressung der Teile in der Aufnahme wird in vorteilhafter Weise dadurch
sichergestellt, dass die Stirnseiten der Vorsprünge in der Schließstellung der Pressbacken
aneinander liegen. Diese Stirnseiten sind in vorteilhafter Weise eben ausgebildet.
Bevorzugt liegen die Stirnseiten der Vorsprünge in den einander zugewandten Stirnseiten
der Pressbacken.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Endabschnitte einstückig mit den
Pressbacken ausgebildet. Die Presszange lässt sich dadurch kostengünstig fertigen.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Aufnahme, die durch die beiden Vertiefungen
gebildet wird, an einem Pressring vorgesehen, der an die Pressbacken angeschlossen
wird, die Teil einer Zwischenzange sind. Diese Ausbildung der Pressvorrichtung hat
den Vorteil, dass die Zwischenzange und der Pressring mit der Aufnahme aus dem jeweils
günstigsten Material gefertigt werden können. Der Pressring kann beispielsweise mittels
Schrauben, Pressbolzen, einrastenden Federdruckstücken und dergleichen mit den Pressbacken
verbunden werden. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass der Pressring bei Bedarf
ausgewechselt werden kann, wenn er beispielsweise beschädigt ist. An die Pressbacken
können auch Pressringe angeschlossen werden, die für unterschiedliche Werkstückdurchmesser
und/oder für unterschiedliche Presskonturen eingesetzt werden sollen.
[0017] Der Pressring besteht bei einer vorteilhaften Ausführungsform aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Backen, die an die Enden der Pressbacken der Pressvorrichtung angeschlossen
sind.
[0018] Die Backen des Pressringes sind vorteilhaft an ihrem von den Pressbacken abgewandten
Enden gelenkig miteinander verbunden. Die Backen des Pressringes bilden somit einarmige
Hebel. Aufgrund dieser Ausbildung lässt sich der Pressring sehr einfach betätigen.
[0019] Die beiden Backen des Pressringes sind jeweils mit einer Vertiefung versehen, die
in Schließstellung der Backen die Aufnahme bilden. Die Backen des Pressringes können
somit zum Einlegen des zu verpressenden Werkstückes mittels der Pressbacken der Pressvorrichtung
auseinandergeschwenkt werden. Anschließend werden die Pressbacken der Pressvorrichtung
beispielsweise mittels eines motorischen Antriebes so gegeneinander verschwenkt, dass
die Backen des Pressringes geschlossen werden. Das in den Vertiefungen liegende Werkstück
wird dadurch radial verpresst.
[0020] Damit der Pressring einwandfrei schräg gegenüber den Pressbacken der Pressvorrichtung
positioniert werden kann, sind bei einer vorteilhaften Ausführungsform die Pressbacken
am freien Ende mit Anschlagflächen versehen. An ihnen liegen die Backen des Pressringes
mit entsprechenden Gegenanschlagflächen an. Dadurch lässt sich der Pressring einwandfrei
in Bezug auf die Pressbacken der Pressvorrichtung positionieren.
[0021] Die Quermittelebene des Pressringes liegt in bevorzugter Weise unter einem von 90°
abweichenden Winkel zur Quermittelebene der Pressbacken.
[0022] Der Anmeldungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch durch alle in den Zeichnungen und der Beschreibung offenbarten Angaben
und Merkmale. Sie werden, auch wenn sie nicht Gegenstand der Ansprüche sind, als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung.
[0024] Die Erfindung wird anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Pressvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht die eine Pressbacke der Pressvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die andere Pressbacke der Pressvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- in Seitenansicht einen Teil einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Pressvorrichtung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Pressvorrichtung gemäß Fig. 4.
[0025] Mit der Pressvorrichtung werden Verbindungsstücke plastisch verformt, die auf miteinander
zu verbindende Rohre gesteckt werden. Die Pressvorrichtung wird hauptsächlich in der
Sanitär- und Heizungstechnik eingesetzt. Die zu verformenden Verbindungsstücke können
aus Metall und/oder aus Kunststoff bestehen. Durch die plastische Verformung werden
die miteinander zu verbindenden Rohre und das Verbindungsstück sicher miteinander
verbunden. Diese Radialpresstechnik ist bekannt und wird darum auch nicht näher erläutert.
[0026] Die Pressvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3 ist eine Presszange mit zwei gegeneinander
verschwenkbaren Pressbacken 1 und 2, die in der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung
mit ebenen Stirnseiten 3, 4 aneinanderliegen. Die Stirnseiten 3, 4 sind jeweils mit
einer Vertiefung 5, 6 versehen, die in der Schließstellung der Pressbacken 1, 2 eine
Aufnahme 7 für das zu verpressende (nicht dargestellte) Teil bilden. Die Aufnahme
7 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel mehreckigen Umriss, kann aber auch jede
andere geeignete Umrissform haben, beispielsweise kreisförmig ausgebildet sein. Die
Form der Aufnahme 7 wird durch die sogenannte Presskontur bestimmt, mit der festgelegt
wird, wie die Verbindungsstücke auf den Rohren radial verpresst werden.
[0027] Die beiden Pressbacken 1, 2 sind spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet und haben
im Wesentlichen gleiche Dicke. An ihren einander gegenüberliegenden Außenseiten 8,
9 liegt jeweils eine Verbindungslasche 10, 11 an. Mit den beiden Verbindungslaschen
10, 11 werden die beiden Pressbacken 1, 2 gelenkig miteinander verbunden. Die Verbindungslaschen
10, 11 sind gleich ausgebildet und erstrecken sich senkrecht zur Längsmittelebene
der Presszange. Nahe ihren beiden Enden sind die Verbindungslaschen 10, 11 mit jeweils
einer Durchgangsöffnung für Bolzen 12, 13 versehen. Sie durchsetzen auch die zwischen
ihnen liegenden Pressbacken 1, 2. Auf den Bolzen 12, 13 sind die Verbindungslaschen
10, 11 und die Pressbacken 1, 2 in bekannter Weise axial gesichert. Die Achsen 14,
15 der Bolzen 12, 13 bilden die Schwenkachsen für die Pressbacken 1, 2.
[0028] Die Stirnseiten 3, 4 der Pressbacken 1, 2 gehen jeweils stumpfwinklig in Schrägflächen
16, 17 (Fig. 2 und 3) über, mit denen die Pressbacken 1, 2 in der Offenstellung flächig
aneinander liegen. Der Übergang der Stirnseiten 3, 4 in die Schrägflächen 16, 17 liegt
etwa in Höhe der Verbindungslaschen 10, 11.
[0029] Die beiden Pressbacken 1, 2 sind jeweils als zweiarmige Hebel ausgebildet. Die Pressbacke
1 hat somit die Arme 18, 19 und die Pressbacke 2 die Arme 20, 21. Die Arme 18 bis
21 verjüngen sich jeweils in Richtung auf ihr freies Ende. Die Arme 18, 20 sind mit
den Vertiefungen 5, 6 versehen. Die anderen Arme 19, 21 haben einander zugewandte
Schrägflächen 22, 23, die in der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung der Presszange
in Richtung auf ihr freies Ende divergierend zueinander verlaufen. Die Schrägflächen
22, 23 sind eben und liegen stumpfwinklig zu den Schrägflächen 16, 17. Am Übergang
zwischen den Schrägflächen 16, 22 und 17, 23 befindet sich jeweils eine teilkreisförmige
Vertiefung 24, 25. Der gekrümmte Boden 26, 27 der Vertiefungen 24, 25 verbindet die
Schrägflächen 22, 23 mit den Schrägflächen 16, 17.
[0030] Die beiden Arme 19, 21 der Pressbacken 1, 2 sind durch wenigstens eine (nicht dargestellte)
Druckfeder belastet, die in jeweils eine Sacklochbohrung 28 in den einander zugewandten
Schrägflächen 16, 17 der beiden Pressbacken 1, 2 eingreift. In Fig. 2 ist die Sacklochbohrung
28 der Pressbacke 1 sichtbar. Eine entsprechende Sacklochbohrung ist auch bei der
Pressbacke 2 vorgesehen. Die Druckfeder sorgt dafür, dass die Pressbacken 1, 2, wenn
sie nicht an eine Antriebsvorrichtung angeschlossen sind, in die in Fig. 1 dargestellte
Schließstellung geschwenkt werden.
[0031] An den von der Aufnahme 7 abgewandten Rand der beiden Verbindungslaschen 10, 11 schließt
mittig jeweils eine rechteckige Lasche 29 an, die in Richtung auf das freie Ende der
Pressbackenarme 19, 21 von den Verbindungslaschen 10, 11 absteht und die im dargestellten
Ausführungsbeispiel geringfügig dünner ist als die Verbindungslasche 10, 11. In der
Zeichnung ist nur die eine Lasche 29 sichtbar. Die Verbindungslaschen 10, 11 und die
Laschen 29 können auch gleich dick sind. Ebenso ist es möglich, die Laschen 29 dicker
auszubilden als die Verbindungslaschen 10, 11, die vorteilhaft einstückig mit den
Laschen 29 ausgebildet sind.
[0032] Die Laschen 29 haben mittig jeweils eine Durchgangsöffnung 30, die eine Aufnahme
für den Anschluss der Presszange an eine (nicht dargestellte) motorische Antriebsvorrichtung
bilden. Solche Antriebsvorrichtungen zur Betätigung der Presszange sind bekannt und
werden darum nur kurz erläutert.
[0033] Eine solche Antriebsvorrichtung hat zwei Anschlussarme, die durch einen Steckbolzen
mit den Laschen 29 verbunden werden. Der Steckbolzen wird durch die Durchgangsöffnungen
30 der Laschen 29 sowie durch entsprechende Öffnungen in den Anschlussarmen gesteckt
und in geeigneter Weise axial gesichert. Damit ist die Presszange starr mit der Antriebsvorrichtung
verbunden. Sie hat einen Stößel mit Druckrollen, die bei der Betätigung der Presszange
an deren Schrägflächen 22, 23 abrollen. Der Stößel des Antriebsmotors wird aus einer
Ausgangsstellung in Richtung auf die Presszange ausgefahren, wobei die Druckrollen
auf die Schrägflächen 22, 23 der Pressbacken 1, 2 gelangen. Beim weiteren Ausfahren
des Stößels werden dadurch die Pressbacken 1, 2 durch die Druckrollen um die Achsen
14, 15 entgegengesetzt zueinander nach außen geschwenkt, wodurch die Aufnahme 7 geschlossen
und somit das in der Aufnahme befindliche Verbindungsstück radial verpresst wird.
Sobald die Endstellung gemäß Fig. 1 erreicht ist, in der die Stirnseiten 3, 4 aneinander
liegen, ist das in der Aufnahme 7 liegende Teil in ausreichendem Maße plastisch verformt.
[0034] Zur Entnahme des verpressten Teiles wird der Antriebsmotor der Antriebsvorrichtung
umgeschaltet, so dass der Stößel mit den Druckrollen zurückgefahren wird. Die Druckfeder
zwischen den beiden Pressbacken 1, 2 sorgt dafür, dass die Pressbacken 1, 2 weiterhin
in der Schließstellung gemäß Fig. 1 gehalten werden. Sobald der Stößel ausreichend
weit zurückgefahren ist, können die beiden Pressbacken 1, 2 an ihren Armen 19, 21
gegen die Kraft der Druckfeder verschwenkt werden, wodurch die Aufnahme 7 geöffnet
und das verpresste Teil entnommen werden kann.
[0035] Die Aufnahme 7 hat eine Achse 31 (Fig. 2), die unter einem spitzen Winkel α zu einer
Quermittelebene 32 der Pressbacken 1, 2 liegt. Der Winkel α kann jeden geeigneten
Wert haben. Bevorzugt liegt er in einem Bereich zwischen etwa 30° und etwa 60°, insbesondere
bei etwa 45°. Durch die Schrägstellung der Aufnahme 7 kann die Presszange auch dort
eingesetzt werden, wo wenig Raum für die Presszange vorhanden ist.
[0036] Die Aufnahme 7 bzw. die Vertiefungen 5, 6 sind in einem Endabschnitt 33, 34 der Arme
18, 20 der Pressbacken 1, 2 vorgesehen. Die Endabschnitte 33, 34 sind im Ausführungsbeispiel
einstückig mit den Pressbacken 1, 2 ausgebildet. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
die Endabschnitte 33, 34 mit den Vertiefungen 5, 6 als gesonderte Teile zu fertigen,
die anschließend mit dem restlichen Teil der Pressbacken 1, 2 verbunden werden, beispielsweise
mittels Schrauben, Nieten, einrastenden Federdruckstücken und dergleichen. Die Endabschnitte
33, 34 ragen über die eine Breitseite 9, 35 der Pressbacken 1, 2 (Fig. 2). Die Endabschnitte
33, 34 ragen nur so weit über die entsprechenden Breitseiten 9, 35, dass die Endabschnitte
33, 34 infolge der hohen Presskräfte nicht abbrechen. Damit in die Aufnahme 7 bzw.
die Vertiefungen 5, 6 die zu verpressenden Teile eingelegt werden können, weisen die
Arme 18, 20 in dem an die Endabschnitte 33, 34 anschließenden Bereich entsprechende
Ausnehmungen 37 auf, von denen in Fig. 2 die Ausnehmung der Pressbacke 1 dargestellt
ist. Die Ausnehmungen 37 erstrecken sich bis zur Breit-seite 9, 35 der Pressbacken
1, 2 und sind in ihrer Umrissform an die Umrissform der Vertiefungen 5, 6 angepasst.
Die zu verpressenden Teile erstrecken sich auch durch die Ausnehmungen 37 der Pressbacken
1, 2.
[0037] Die Endabschnitte 33, 34 haben jeweils eine Quermittelebene 36 (Fig. 2), die senkrecht
zur Achse 31 und unter dem Winkel β zur Quermittelebene 32 der Pressbacken 1, 2 verläuft.
Wenn der Winkel α 45° beträgt, dann hat der Winkel β ebenfalls den Wert von 45°. Die
Endabschnitte 33, 34 können auch so vorgesehen sein, dass ihre Quermittelebene 36
in der Quermittelebene 32 der Pressbacken 1, 2 liegt. Die Achse 31 der Aufnahme 7
liegt in diesem Fall unter dem Winkel α zur Quermittelebene 32.
[0038] Die Vertiefungen 5, 6 haben parallel zueinander liegende Ränder 38, 39, die sich
jeweils in senkrecht zur Achse 31 liegenden Ebenen erstrecken. Zwischen den Rändern
38, 39 der Vertiefungen 5, 6 ist in der Wandung der Vertiefungen die entsprechende
Presskontur 40 vorgesehen, mit der die Teile radial verpresst werden. Der in Fig.
2 untere, über die Breitseite 35 vorstehende Rand 39 erstreckt sich bis etwa in halbe
Dicke der Pressbacke 1 bzw. ihres Armes 18. Der gegenüberliegende Rand 38 schließt
an einen Vorsprung 41 an, der über die der Breitseite 35 gegenüberliegende Breitseite
42 (Fig. 2) der Pressbacken 1, 2 vorsteht. Wie sich aus Fig. 1 ergibt, haben die Vorsprünge
41 der Pressbacken 1, 2 in Draufsicht etwa die Form eines Viertelkreises. In der Schließstellung
der Presszange liegen die Vorsprünge 41 mit ihren einander zugewandten Stirnseiten
flächig aneinander, die in den Stirnseiten 3, 4 der Arme 18, 20 der Pressbacken 1,
2 liegen. Die Oberseite 43 der Vorsprünge 41 ist eben. Über eine gerade Kante 44 (Fig.
1) gehen die Oberseiten 43 der Vorsprünge 41 stumpfwinklig in die die Ränder 38 enthaltenden
Oberseiten 45 der Endabschnitte 33, 34 der Pressbacken 1, 2 über. Aufgrund der vorstehenden
Vorsprünge 41 weisen die Endabschnitte 33, 34 im Bereich der Vertiefungen 5, 6 eine
ausreichende Festigkeit auf, so dass die in die Aufnahme 7 eingelegten Teile zuverlässig
radial verpresst werden können. Die der Kante 44 gegenüberliegende Außenseite 46 der
Vorsprünge 41 liegt auf dem Mantel eines gedachten Zylinders. In der Schließstellung
der Presszange gemäß Fig. 1 schließen die Außenseiten 46 der Vorsprünge 41 aneinander
an und erstrecken sich über einen Winkelbereich von 180°. Die Kante 44 der Vorsprünge
41 verläuft in Schließstellung der Presszange (Fig. 1) senkrecht zu der die Stirnseiten
3, 4 enthaltenden Längsmittelebene der Presszange.
[0039] Die Verbindungslasche 10 weist im Bereich dieser Vorsprünge 41 eine an der benachbarten
Längsseite vorgesehene teilkreisförmige Vertiefung 47 auf, so dass die Vorsprünge
41 beim Pressvorgang ungehindert relativ zur Verbindungslasche 10 bewegt werden können.
[0040] Bestehen die Endabschnitte 33, 34 aus eigenständigen Bauteilen, die mit den Pressbacken
1, 2 verbunden werden, können für die Endabschnitte 33, 34 und die Pressbacken 1,
2 Werkstoffe verwendet werden, die für den vorgesehenen Einsatzfall besonders vorteilhaft
sind.
[0041] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Pressvorrichtung, deren Pressbacken 1, 2 Teil einer
Zwischenzange sind, an die ein Pressring 48 angesetzt ist. Er ist mit der Aufnahme
7 versehen, die die zu verpressenden Werkstücke aufnimmt. Im Unterschied zur vorigen
Ausführungsform ist die Vertiefung 7 nicht mehr in den einstückig mit den Pressbacken
1, 2 ausgebildeten Endabschnitten 33, 34 vorgesehen.
[0042] Der Pressring 48 hat die beiden Backen 49, 50, die an ihrem von den Pressbacken 1,
2 abgewandten Ende über eine Gelenkstelle 51 gelenkig miteinander verbunden sind.
Die Gelenkstelle kann beispielhaft ein Bolzen sein, der die beiden Backen 49, 50 am
freien Ende durchsetzt und in geeigneter Weise axial gesichert ist. Die beiden Backen
49, 50 sind im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet.
[0043] Die freien Enden der Backen 49, 50 sind an die freien Enden der Pressbacken 1, 2
angeschlossen. Diese Verbindung ist lösbar, so dass der Pressring 48 von den Pressbacken
1, 2 bei Bedarf abgenommen werden kann. So kann beispielsweise ein beschädigter Pressring
einfach ausgetauscht werden. Es ist auch möglich, an die Pressbacken 1, 2 Pressringe
48 mit unterschiedlichen Presskonturen und/oder unterschiedlich großen Aufnahmen 7
anzuschließen.
[0044] Der Pressring 48 hat die Quermittelebene 36, die wie bei der vorigen Ausführungsform
unter dem Winkel β zur Quermittelebene 32 der Pressbacken 1, 2 liegt (Fig. 4). Die
Achse 31 der Aufnahme 7 liegt unter dem Winkel α zur Quermittelebene 32 der Pressbacken
1, 2.
[0045] Damit der Pressring 48 in der Schräglage bezüglich der Pressbacken 1, 2 montiert
werden kann, sind die Pressbacken 1, 2 an ihrem einen Ende mit einer Ausnehmung 52
versehen, die in Fig. 4 für die Pressbacke 1 erkennbar ist. Die andere Pressbacke
2 weist eine entsprechende Ausnehmung auf. Sie wird durch zwei winklig zueinander
liegenden Anschlagflächen 53, 54 begrenzt, die vorteilhaft rechtwinklig zueinander
liegen, aber auch unter anderen Winkeln zueinander angeordnet sein können. Die beiden
Backen 49, 50 haben jeweils entsprechende Gegenanschlagflächen 55, 56, mit denen sie
flächig an den Anschlagflächen 53, 54 der Pressbacken 1, 2 anliegen. Auf diese Weise
wird der Pressring 48 in seiner Schräglage bezüglich der Pressbacken 1, 2 einwandfrei
positioniert und gehalten. Die Backen 49, 50 sind durch entsprechende Befestigungsmittel
mit den Pressbacken 1, 2 verbunden. Die Pressbacken 1, 2 der Zwischenzange sind mit
Kalotten versehen, die bei angeschlossenem Pressring 48 in entsprechende Vertiefungen
in den Backen 49, 50 des Pressringes 48 eingreifen. Die Zwischenzange ist an die motorische
Antriebsvorrichtung angeschlossen und betätigt den Pressring 48 beim Pressvorgang.
[0046] Zum Radialverpressen wird der Pressring 48, der von der Zwischenzange gelöst ist,
um das zu verpressende Werkstück gelegt. Anschließend werden die Pressbacken 1, 2
der an die Antriebsvorrichtung angeschlossenen Zwischenzange in Richtung so zueinander
geschwenkt, dass sich die Arme 18, 20 der Pressbacken 1, 2 voneinander entfernen.
Die geöffneten Pressbacken 1, 2 der Zwischenzange werden so an die Backen 49, 50 des
das Werkstück umschließenden Pressringes 48 angesetzt, dass die Zwischenzange und
der Pressring 48 über die Kalotten und Vertiefungen formschlüssig miteinander verbunden
sind. Die Anschlagflächen 53, 54 und die Gegenanschlagflächen 55, 56 sorgen dafür,
dass der Pressring 48 und die Zwischenzange positionsgenau miteinander verbunden werden.
Die Pressbacken 1, 2 der Zwischenzange werden durch die zwischen ihnen wirkende Druckfeder,
wie anhand der vorigen Ausführungsform beschrieben, in Richtung auf Ihre Schließstellung
belastet, wodurch die Kopplung der Zwischenzange an den Pressring 48 erleichtert wird.
Wenn anschließend die Arme 19, 21 der Pressbacken 1, 2 mit Hilfe der beschriebenen
motorischen Antriebsvorrichtung auseinandergedrückt werden, werden die Backen 49,
50 über die Arme 18, 20 der Pressbacken 1, 2 geschlossen und dabei das in der Aufnahme
7 liegende Werkstück radial verpresst. In der in Fig. 5 dargestellten Schließstellung
liegen die freien Enden der Backen 49, 50 des Pressringes 48 mit Seitenflächen 57,
58 flächig aneinander.
[0047] Die Aufnahme 7 im Pressring 48 hat die gleiche Ausbildung, wie sie anhand der Presszange
gemäß den Fig. 1 bis 3 beschrieben worden ist. Die Pressbacken 1, 2 haben bei dieser
Ausführungsform keine Vertiefungen, die in den Backen 49, 50 des Pressringes 48 vorgesehen
sind. Die Betätigung des Pressringes 48 erfolgt in der beschriebenen Weise über die
Pressbacken 1, 2, die in gleicher Weise wie bei der Presszange gemäß den Fig. 1 bis
3 beim Pressvorgang mit Hilfe der an die Laschen 29 angeschlossenen motorischen Antriebsvorrichtung
betätigt werden.
1. Pressvorrichtung mit mindestens zwei Pressbacken, von denen wenigstens eine aus einer
Schließ- in eine Offenstellung verstellbar ist, und mit einer Aufnahme für ein zu
verpressendes Teil,
dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (31) der Aufnahme (7) unter einem Winkel (α) abweichend von 90° zur Quermittelebene
(32) der Pressbacken (1, 2) liegt.
2. Pressvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (31) der Aufnahme (7) unter einem Winkel (α) zwischen etwa 30° und etwa
60°, vorzugsweise von etwa 45°, zur Quermittelebene (32) der Pressbacken (1, 2) liegt.
3. Pressvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pressbacken (1, 2) in Endabschnitten (33, 34) Vertiefungen (5, 6) aufweisen,
die in Schließstellung der Pressbacken (1, 2) die Aufnahme (7) bilden, und dass vorteilhaft
die Endabschnitte (33, 34) geneigt zum restlichen Teil der Pressbacken (1, 2) liegen.
4. Pressvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Endabschnitte (33, 34) über die eine Breitseite (35, 36) der Pressbacken (1,
2) ragen.
5. Pressvorrichtung nach Anspruche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (5, 6) zueinander parallele Ränder (38, 39) aufweisen, die jeweils
in einer senkrecht zur Achse (31) der Aufnahme (7) verlaufenden Ebene liegen.
6. Pressvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der eine Rand (38) der Vertiefungen (5, 6) über einen Teil seiner Länge verstärkt
ist.
7. Pressvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (33, 34) einen über seine Oberseite (42) ragenden Vorsprung (41)
aufweist, der den Rand (38) der Vertiefungen (5, 6) verstärkt.
8. Pressvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten Stirnseiten (3, 4) der Vorsprünge (41) in der Schließstellung
der Pressbacken (1, 2) aneinanderliegen.
9. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Endabschnitte (33, 34) einstückig mit den Pressbacken (1, 2) ausgebildet sind.
10. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (7) an einem Pressring (48) vorgesehen ist, der an die Pressbacken (1,
2) angeschlossen ist.
11. Pressvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pressring (48) zwei gelenkig miteinander verbundene Backen (49, 50) aufweist,
die an die Enden der Pressbacken (1, 2) angeschlossen sind.
12. Pressvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Backen (49, 50) des Pressringes (48) an ihren von den Pressbacken (1, 2) abgewandten
Enden gelenkig miteinander verbunden sind.
13. Pressvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Backen (49, 50) des Pressringes (48) jeweils mit einer Vertiefung versehen sind,
die in Schließstellung der Backen (49, 50) die Aufnahme (7) bilden.
14. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pressbacken (1, 2) am freien Ende mit Anschlagflächen (53, 54) versehen sind,
an denen die Backen (49, 50) des Pressringes (48) mit Gegenanschlagflächen (55, 56)
anliegen.
15. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Quermittelebene (36) des Pressringes (48) unter einem von 90° abweichenden Winkel
(β) zur Quermittelebene (32) der Pressbacken (1, 2) liegt.