[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung eines mittels eines Druckmediums betreibbaren
Schlagwerkes mit einem Mittel zur Umsteuerung der axialen Druckbeaufschlagung des
Schlagkolbens und der Rückführung des Mediums.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung ein Schlagwerk für eine Vorrichtung zum Offenstellen
und gegebenenfalls zum Verschließen einer Abstichöffnung in der Wand eines metallurgischen
Gefäßes.
[0003] Schlagwerke für eine axial in beide Richtungen einsetzbare Hammereinrichtung sind
bekannt und zählen zum Stand der Technik.
[0004] Mit Vorteil werden diese Schlagwerke in Einrichtungen zum Öffnen und/oder Verschließen
einer Abstichöffnung in einem metallurgischen Gefäß eingesetzt.
[0005] Die
EP 0930476 A offenbart beispielsweise ein Schlagwerk mit einem Rohrkolben in einer Hammereinrichtung
für obiges Verwendungsgebiet. Dabei wird das Werkzeug bei einem Einsatz im Vortrieb
und auch im Rückzug im Wesentlichen mit der gleichen Schlagenergie und Schlagfrequenz
beaufschlagt.
[0006] Um die Schlagfrequenz und die Schlagkraft des Kolbens eines Schlagwerkes in beide
Richtungen verändern zu können, wurde gemäß
AT 1397/2011 vorgeschlagen, im Rohrkolben eine Steuerausnehmung und im Schlagwerksgehäuse axial
versetzt mindestens zwei Steuernuten für eine Umschaltung der Druckbeaufschlagung
der jeweiligen Rohrkolbendruckflächen vorzusehen und durch ein Steuermittel die Umsteuerungsnuten
alternativ zu aktivieren. Derart wird erreicht, dass der Rohrkolben je nach Aktivierung
einer der in Axrichtung versetzten Umsteuerungsnute einen unterschiedlichen Verschiebe-
bzw. Beschleunigungsweg in beiden Schlagrichtungen ausführt.
[0007] Besondere Anforderungen an die Vortriebs- und Rückzugsbedingungen für Werkzeuge,
insbesondere von Einrichtungen in der Hüttenindustrie, stellen derzeit an ein Schlagwerk
weitergehende Forderungen betreffend eine Regelbarkeit der Kolbenbewegung.
[0008] Die Erfindung setzt sich demzufolge zur Aufgabe, die Regelbarkeit von Schlagwerken
zu verbessern bzw. zu erweitern und eine Steuereinrichtung zu schaffen, mittels welcher
die Energie und die Frequenz des bewegten Schlagkolbens in weiten Grenzen einstellbar
sind.
[0009] Dieses Ziel wird bei einer Steuerung eines mittels eines Druckmediums betreibbaren
Schlagwerkes der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass zumindest ein von der
Umsteuerung als Rückleitung für das Medium vom Schlagkolben schaltbarer Kanal zumindest
ein schaltbares Mittel zur Durchflussregelung aufweist.
[0010] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass
der Rückfluss des den Kolben bewegenden Mediums nach einer Umsteuerung mengengeregelt
erfolgt. Durch beispielsweise unterschiedliche Durchflussöffnungen eines Schaltmittels,
die alternativ in der Rückleitung aktivierbar sind, kann der Rückstau des Mediums
zur Umsteuerung hin verändert werden, sodass die Zeitdauer bis zur folgenden Druckbeaufschlagung
des Schlagkolbens veränderbar ist. Derart kann die Schlagkraft und insbesondere die
Schlagfrequenz gesteuert werden, wobei auch eine verzögerte Umsteuerung die Schlagenergie
beeinflusst.
[0011] Eine Änderung der Durchflussmenge je Zeiteinheit in der Rückleitung bzw. eine Durchflussregelung
in dieser kann auf einfache Weise beispielsweise durch ein schaltbares Mittel, mit
verschiedene Querschnitte aufweisenden Engstellen im Strömungskanal, erreicht werden.
[0012] Eine Durchflussmengenregelung bzw. ein Druckverlauf über der Zeit erfolgt in der
Rückleitung des entspannten Mediums, was die Frequenz und in Konsequenz die Energie
bzw. die Intensität der Schläge des Kolbens verändert.
[0013] Für ein vorteilhaft universelles Regelverhalten in beiden Schlagrichtungen des Schlagwerkes
können beide von der Umsteuerung als Rückleitung für das Medium vom Schlagkolben schaltbare
Kanäle schaltbare Mittel zur Durchflussregelung aufweisen.
[0014] Die schaltbaren Mittel können derart das Schlagwerk in jeder Arbeitsrichtung steuern
und jeweils unterschiedlich die Werkzeugbeaufschlagung einer Einrichtung optimal einstellen.
[0015] Dabei kann es günstig sein, wenn die schaltbaren Mittel zur Durchflussregelung für
das Medium voneinander getrennt einstellbar sind.
[0016] Eine vorbeschriebene Steuereinrichtung kann in optimaler Weise an im Wesentlichen
alle Erfordernisse, die in einem harten Einsatz an ein Schlagwerk gestellt werden,
erfüllen.
[0017] Mit besonderem Vorteil ist eine erfindungsgemäße Steuerung der beschriebenen Art
für eine Einrichtung zum Offenstellen und/oder Verschließen einer Abstichöffnung eines
metallurgischen Gefäßes verwendbar.
[0018] Die Steuerung bietet die Möglichkeit, mit Rücksicht auf die spröden und bruchgefährdeten,
feuerfesten Auskleidungsmassen eines metallurgischen Gefäßes, optimale Bedingungen
für ein Öffnen eines Abstiches in einem Schmelzengefäß zu schaffen.
[0019] In der Folge soll an zwei graphischen Darstellungen, die jeweils nur einen Ausführungsweg
der Erfindung wiedergeben, die Steuerung eines mittels Druckmedium betreibbaren Schlagwerkes
vermittelt werden.
[0020] Es zeigen:
- Fig.1
- eine Steuereinrichtung mit einer in einer Rückleitung positionierten Durchflussregelung
- Fig. 2
- eine universell einsetzbare Steuereinrichtung für die Bewegung eines Schlagkolbens
[0021] Zur leichteren Zuordnung der Teile und Komponenten in den Darstellungen von
[0022] Steuereinrichtungen gemäß der Erfindung möge die nachfolgende Bezugszeichenliste
dienen.
Bezugszeichenliste:
[0023]
- S
- Steuereinrichtung
- 1
- Gehäuse
- 11,11',13
- Abdeckung
- 12, 12'
- Schalteinsatz
- 2
- Umsteuerungsteil
- 21
- Zuführraum für Druckmedium
- 22
- Schaltbarer Kanal im Gehäuse
- 23
- Schaltbarer Kanal im Gehäuse
- 3,3'
- Schaltmittel
- 31,31'
- Mittel zur Durchflussregelung
- 32,32'
- Mittel zur Durchflussregelung
- 33,33'
- Druckfeder
- 34.34'
- Steuermittelzufuhr
- 35,35'
- Druckfläche
- 4
- Mediumaustrag
[0024] Fig. 1 zeigt eine Steuereinrichtung
S mit einem Gehäuse
1, welches beidseitig in Axrichtung eine Abdeckung
13, 11 aufweist, wobei eine Abdeckung
13 mit einem vorragenden Einsatz einem Mediumaustrag
4 dient.
[0025] Eine gegenüberliegende Abdeckung
11 wirkt als Befestigungsmittel für einen Schalteinsatz
12 mit einer Steuermitteizufuhr
34. Im Schalteinsatz
12 ist axial in Grenzen verschiebbar ein rohrförmiges Schaltmittel
3 angeordnet, welches einerseits durch eine Feder
33, die sich an der Abdeckung
11 abstützt, axial mit einer Druckkraft beaufschlagt wird. Andererseits kann über die
Steuermittelzufuhr
34 Druckmedium, welches an einer gegen die Federkraft gerichteten Druckfläche am Schaltmittel
3 wirksam ist, eingeleitet werden und dieses gegen die Federkraft verschieben. Derart
kann das Schaltmittel
3, welches in den Hohlraum des Umsteuerteiles
2 reicht, positioniert werden.
[0026] Im Gehäuse
1 ist das Umsteuerteil
2 axial in Grenzen bewegbar angeordnet, wobei am Einsatz der Abdeckung
13 und am Schalteinsatz
12 radiale Anschlagflächen zur jeweiligen Positionierung des Umschaltteiles
2 dienen.
[0027] Die Innenoberfläche im Gehäuse
1 und die Außenoberfläche vom Umsteuerteil
2 weisen Ausnehmungen auf, welche je nach der axialen Position des Umsteuerteiles
2 Wege für einen Fluss des Druckmediums oder einem Rückfluss des Mediums zum bzw. vom
Schlagwerk offenstellen.
[0028] In der Darstellung gemäß
Fig. 1 befindet sich das Umsteuerteil
2 im Anschlag an die Abdeckung
13.
[0029] Ein Zuführraum
21 für das Druckmedium ist mit einem Kanal
22 verbunden, sodass dieses Druckmedium eine Seite eines Kolbens im Schlagwerk beaufschlagt.
[0030] Von der Gegenseite des Kolbens erfolgt eine Rückführung des Mediums durch einen Kanal
23 in das Gehäuse
1 und wird dieses Medium durch eine Bohrung im Umschaltteil
2 (nicht dargestellt) in einen Außenraum des Schaltmittels
3 geleitet und durch ein Mittel
31 in diesem zur Durchflussregelung danach zentral zum Mediumaustrag verbracht.
[0031] Das Mittel
31 zur Durchflussregelung steuert den Rückfluss des Mediums bzw. die Zeitspanne bis
zu welcher der Druck im Rückführkanal
23 soweit erniedrigt ist, dass eine Verschiebung des Umsteuerteiles
2 durch das Druckmedium auf die radiale Druckfläche des Teiles gegen den Schalteinsatz
12 erfolgt, wobei dadurch der Rückflussweg abgeschaltet und der Kanal
23 zur Leitung des Druckmediums zum Schlagkolben umfunktioniert wird.
[0032] Gleichzeitig bewirkt die Verschiebung des Umsteuerteiles
2 eine Unterbrechung der Zuführung vom Druckmittel und eine Schaltung des Kanals
22 als Rückführleitung für das Medium, welches über die Ausnehmung und durch eine Bohrung
im Umsteuerteil
2 zum Medienaustrag
4 geleitet wird. Wird nun das Schaltmittel
3 durch Aktivierung der Feder
33 bzw. einen Druckabbau des Steuermittels axial zum Schaltmittel
2 hin in dieses eingeschoben, so wirkt über die Oberflächenausnehmung am Schaltmittel
3 und dem Mittel
32 zur Durchflussregelung in den Mediumaustrag ein geänderter Rückstau bzw. eine unterschiedliche
Abflussmenge des Mediums in der Zeiteinheit, wodurch der Zeitpunkt der Umsteuerung
des Druckmediums auf die jeweiligen Druckflächen des Kolbens verändert ist.
[0033] Weil nun bei einer folgenden Umsteuerung die Rückführung des Mediums vom Kanal
22 durch eine Bohrung
30 im Umsteuerteil
2 zum Medienaustrag
4 hin unbeeinflusst erfolgt, bleibt in einer Richtung die Energie des Schlagwerks gleich
bzw. nicht regelbar.
[0034] In
Fig. 2 ist eine universell einsetzbare Steuereinrichtung für eine Bewegung eines Schlagkolbens
gezeigt.
[0035] Im Wesentlichen ist diese universell einsetzbare Steuereinrichtung spiegelbildlich
aufgebaut und weist im Vergleich mit
Fig. 1 zentrischsymmetrisch gleich aufgebaute Schalteinsätze
12, 12' mit Schaltmittel
3, 3' auf.
[0036] Aus der Beschreibung von
Fig. 1 kann ein Fachmann die Wirkungsweise einer universell einsetzbaren Steuereinrichtung
gemäß
Fig. 2 ableiten.
[0037] Der Vorteil der in
Fig. 2 dargestellten Steuereinrichtung ist eine universell regelbare Anspeisung eines Kolbens
in einem Schlagwerk und somit eine weitestgehende Einstellung der Intensität und der
Frequenz von gegebenenfalls in beide Axrichtungen wirkenden Schlagwerken einer Hammereinrichtung.
1. Steuereinrichtung (S) eines mittels eines Druckmediums betreibbaren Schlagwerkes mit
einem Mittel zur Umsteuerung (2) der axialen Druckbeaufschlagung des Schlagkolbens
und der Rückführung des Mediums, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein von der Umsteuerung (2) als Rückleitung für das Medium vom Schlagkolben
schaltbarer Kanal zumindest ein schaltbares Mittel (3) zur Durchflussregelung aufweist.
2. Steuereinrichtung (S) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide von der Umsteuerung (2) als Rückleitung für das Medium vom Schlagkolben schaltbare
Kanäle schaltbare Mittel (3, 3') zur Durchflussregelung aufweisen.
3. Steuereinrichtung (S) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltbaren Mittel (3, 3') zur Durchflussregelung für das Medium voneinander
getrennt einstellbar sind.
4. Verwendung einer Steuereinrichtung (S) eines mittels Druckmediums betreibbaren Schlagwerkes
nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einer Einrichtung zum Offenstellen und/oder Verschließen
einer Abstichöffnung eines metallurgischen Gefäßes.