[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Heften von Signaturen gemäß Anspruch 1 und
einen Sammelhefter zur Broschurenerzeugung mit den oberbegrifflichen Merkmalen von
Anspruch 6.
Stand der Technik
[0002] Sammelhefter sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und beispielsweise
in der
DE 10 2008 023 865 A1 bzw.
US 7,988,138 B2 gezeigt. Von Falzbogenanlegern werden einzelne Falzbogen aus einem Stapel vereinzelt,
geöffnet und auf die Sammelkette abgelegt. Die Sammelkette besitzt eine Führungseinrichtung,
deren oberer Abschnitt schneidenförmig ausgebildet ist und deren Gratlinie die Transport-
und Heftlinie festlegt, und eine im Wesentlichen dachförmige Auflage, auf der die
Falzbogen rittlings transportiert werden. Um die auf die Sammelketten abgelegten Falzbogen
auch bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit sicher zu erfassen und eine sichere Mitnahme
zu erreichen und gleichmäßig zu transportieren, besitzt die Sammelkette Mitnehmerelemente,
welche die abgelegten Falzbogen in horizontaler Richtung fördern. Die von Sammelkette
und den Mitnehmern geförderten Falzbogen werden durch die Sammelkette bis zu einer
Heftstation transportiert, in der aufeinander liegende Falzbogen im Falz mit Hilfe
von Drahtklammern geheftet werden. Hierzu dienen oberhalb der Sammelkette angeordnete
Heftköpfe sowie unterhalb der Sammelkette angeordnete Klinscherkästen, die die freien
Enden der von den Heftköpfen durch die Falzbogen gestochenen Drahtklammern umbiegen.
Danach werden die gehefteten Falzbogen im Auslegerbereich von der Sammelkette zur
Weiterverarbeitung weiter befördert. Es folgen beispielsweise Randbeschnitt und Auslage.
[0003] Die
DE 10 2004 021 958 A1 zeigt einen Sammelhefter mit Fingerleistensystem. Das oszillierend bewegte Fingerleistensystem
besitzt ansteuerbare Finger zum Ergreifen von Signaturen und somit zum schrittweisen
Transport der Signaturen von einer Sammelkette zu einer Heftstation und in einem zweiten
Schritt von der Heftstation zu einer Auslagestation. Bei derartigen Sammelheftern
erfolgt die Heftung der Signaturen im Stillstand der Signaturen, weshalb Heftungen
von hoher Qualität erzeugt werden können. Als problematisch erkannt wird der hohe
Aufwand beim Umrüsten, d.h. beim Wechseln zwischen Aufträgen mit Signaturen verschiedenen
Formats oder unterschiedlich angeordneter Heftklammern. Zur Lösung dieses Problems
wird ein umfangreicher Einsatz von Sensorik vorgeschlagen, um so eine automatische
Einstellbarkeit auf unterschiedliche Formate zu gewährleisten. Nachteilig an dieser
Lösung ist der hohe Aufwand für die Sensorik im Hinblick auf Kosten und die Integration
in die Maschinensteuerung.
[0004] Ein weiterer Sammelhefter mit Fingerleistensystem wird in der
DE 10 2008 058 953 A1 beschrieben. Alle Sammelhefter mit Fingerleistensystem haben den gemeinsamen Nachteil,
dass die Signaturen während dem Heften in der Heftstation nicht geklemmt bleiben,
da die Fingerleiste während dem Heftvorgang umgreift, um nachfolgend eine neue Signatur
zu ergreifen. Damit kann es zu einem leichten Verrutschen der Signaturen und damit
zu Klammerschwankungen kommen. Ein weiterer Nachteil ergibt sich dadurch, dass für
jede in eine Signatur zu setzende Klammer ein Heftkopf erforderlich ist. Dies geht
einher mit höheren Kosten bei der Anschaffung, höherem Einstellaufwand, größerem erforderlichen
Platzbedarf der Heftstation und dem Erfordernis einer besonders stabilen Konstruktion
der Heftstation. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der minimale Klammerabstand
durch die Breite der Heftköpfe vorgegeben ist.
[0005] Die
EP 1 629 992 B1 beschreibt einen Sammelhefter mit einer Heftstation mit nur einem Heftkopf. Die Heftstation
arbeitet nach dem Prinzip Heften in der Bewegung, wobei ein Heftkopf auf einem Heftschlitten
mit der zu heftenden Signatur mit bewegt wird. Es wird vorgeschlagen, dass nur ein
Heftkopf auf den Heftschlitten positioniert wird und der eine Heftkopf alle in eine
jeweilige Signatur einzubringenden Klammern setzt. Um mehrere Klammern in eine Signatur
einbringen zu können, muss das Bewegungsprofil des Heftschlittens mit Beschleunigungs-,
Abbrems- und Gleichlaufphasen sehr exakt vorgegeben werden, was eine sehr aufwändige
Ansteuerung des Antriebes des Heftschlittens als auch des Heftkopfes bedingt.
[0006] In der
DE 100 39 908 A1 wird eine einfachere Heftstation mit nur einem Heftkopf beschrieben: An dem einen
stationär in der Heftstation positionierten Heftkopf werden die zu heftenden Produkte
vorbei bewegt und der Heftkopf derart angesteuert, dass dann eine Klammer in das sich
vorbei bewegende Produkt eingebracht wird, wenn sich die Soll-Klammerposition des
Produktes vor dem Heftkopf befindet. Nachteilig an diesem Heftprinzip ist, dass durch
die Relativbewegung von Heftkopf und zu heftendem Produkt während dem Heften die Qualität
der Heftung stark beeinträchtigt wird.
Aufgabenstellung
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Heften von Signaturen
zu beschreiben und einen Sammelhefter zur Broschurenerzeugung zu schaffen, welche
die Nachteile des Standes der Technik reduzieren und eine gute Klammerqualität trotz
einfachem Aufbau und einfacher Bedienung ermöglichen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Heften von Signaturen mit den Merkmalen
von Anspruch 1 und durch einen Sammelhefter zur Broschurenerzeugung mit den Merkmalen
von Anspruch 6.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Heften von insbesondere zusammengetragenen
Signaturen zur Broschurenerzeugung in einem Sammelhefter mit einer Heftstation, welche
einen stationären Heftkopf aufweist. In einem ersten Schritt werden jeweilige zusammengetragene,
zu heftende Signaturen durch eine Sammelkette zu einer Übergabestation transportiert.
In der Übergabestation wird eine jeweilige Signatur an eine Transporteinrichtung übergeben,
welche eine jeweilige Signatur definiert und sicher hält, insbesondere mittels mechanischen
oder pneumatischen Greifern. Nachfolgend wird eine jeweilige Signatur von der Transporteinrichtung
zur Heftstation in eine erste Heftposition transportiert, wobei sich eine erste Soll-Klammerposition
der Signatur unter dem einen Heftkopf befindet. Daraufhin wird eine jeweilige Signatur
von der Transporteinrichtung angehalten und es erfolgt ein Heften der ersten Klammer
im Stillstand durch den einen Heftkopf. Während dem Heftvorgang bleibt eine jeweilige
Signatur durch die Transporteinrichtung fixiert. Nach erfolgtem Heften der ersten
Klammer wird eine jeweilige Signatur durch die Transporteinrichtung in eine weitere
Heftposition transportiert, wobei sich eine weitere Soll-Klammerposition der Signatur
unter dem einen Heftkopf befindet. Daraufhin wird eine jeweilige Signatur wieder angehalten
und es erfolgt ein Heften der weiteren Klammer im Stillstand durch den einen Heftkopf.
Nach erfolgter Heftung der weiteren Klammer wird eine jeweilige geheftete Signatur
durch die Transporteinrichtung zu einer Auslegestation weiter transportiert, wo die
jeweilige Signatur von den Greifern der Transporteinrichtung freigegeben wird, so
dass eine jeweilige geheftete Signatur an eine Vorrichtung zum Dreiseitenbeschnitt
oder eine Auslage übergeben werden kann. Die gehefteten Signaturen können dann auch
bereits als Broschuren bezeichnet werden.
[0010] Sollen nicht nur zwei Klammern in die Signaturen eingebracht werden, so wird eine
jeweilige Signatur vor dem Transport zur Auslegestation in ihren weiteren Heftpositionen
angehalten, sodass jeweils eine weitere Heftung erfolgen kann.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die Positionen der Klammern
sehr einfach korrigiert werden können, indem die Soll-Positionen verändert werden.
Weiter vorteilhaft ist, dass frei wählbare Klammerabstände möglich sind, welche nicht
von der Heftkopfbreite abhängen. Somit können auch Klammern mit sehr geringem Abstand
zueinander in die Signatur eingebracht werden. Da eine jeweilige Signatur nach der
Übergabe von der Sammelkette an die Transporteinrichtung bis zur Auslegestation nicht
losgelassen wird, sondern permanent fixiert bleibt, können Klammerschwankungen und
ein Verrutschen des Produktes minimiert werden.
[0012] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt ein Schlitten
der Transporteinrichtung eine Hin- und Her-Bewegung durch und wird nach dem Freigeben
einer jeweiligen gehefteten Signatur in der Auslegestation wieder über die Übergabestation
hinaus zurück bewegt, in seine Ausgangsposition , um eine nächste zu heftende Signatur
zu übernehmen.
[0013] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden zumindest die Transporteinrichtung und der Heftkopf von einer Maschinensteuerung
angesteuert, wodurch gewährleistet wird, dass die Klammern in ihren Soll-Klammerpositionen
gesetzt werden. Über ein Interface ist es dem Maschinenbediener ermöglicht, die Soll-Klammerpositionen
einfach zu korrigieren.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Halten
einer jeweiligen Signatur während dem Transportieren und Heften der Signatur durch
die Transporteinrichtung durch ein Klemmen der Signatur mittels Greifern.
[0015] Die Erfindung betrifft auch einen Sammelhefter zur Broschurenerzeugung aus Signaturen
zur Durchführung des obenstehend beschriebenen Verfahrens zum Heften mit einer Mehrzahl
von entlang einer umlaufenden Sammelkette angeordneten Anlegern, eine Heftstation
mit nur einem stationären Heftkopf, d.h. einem Heftkopf, der nicht in bzw. entgegen
der Transportrichtung verschieblich ist, und eine stromabwärtig der Heftstation befindliche
Auslegerstation. In der Heftstation ist dem Heftkopf üblicher Weise ein ebenfalls
stationärer Klinscherkasten mit einem Klinscher zum Umbiegen der Heftklammerenden
zugeordnet. Erfindungsgemäß besitzt der Sammelhefter eine Transporteinrichtung zum
Transportieren der Signaturen, wobei sich ein Transportbereich der Transporteinrichtung
vom stromabwärtigen Ende der Sammelkette über die Heftstation bis zur Auslegestation
erstreckt. Das stromabwärtige Ende der Sammelkette befindet sich dabei im Bereich
einer Übergabestation, wo die Signaturen von der Sammelkette an die Transporteinrichtung
übergeben werden. Die Transporteinrichtung besitzt als Greifer ausgeführte Halteelemente
zum Halten bzw. Klemmen bzw. Greifen einer jeweiligen Signatur während dem kompletten
Transportvorgang durch die Transporteinrichtung. Weiterhin besitzt der Sammelhefter
eine Maschinensteuerung zur Ansteuerung von zumindest der Transporteinrichtung und
dem Heftkopf zur Ausführung von mindestens zwei Heftvorgängen durch den einen Heftkopf
in einer jeweiligen Signatur. Ein derartiger Sammelhefter ist in vorteilhafter Weise
einfach und damit kostengünstig aufgebaut und seine Heftstation hat nur einen geringen
Platzbedarf. Durch die Verwendung von nur einem Heftkopf werden auch nur ein Drahttransport
und eine Drahtabspulung benötigt, was weiter die Komplexität und die Kosten der Heftstation
reduziert. Auch können die Einstellzeiten der Heftstation auf ein neues Produkt, d.h.
ein anderes Format, eine andere Klammeranzahl oder eine andere Klammerposition wesentlich
reduziert werden. Die Einstellung der Heftstation kann sich auf die Einstellung über
ein Interface der Maschinensteuerung beschränken und gegebenenfalls noch den Austausch
eines Heftkopfes oder Elemente des Heftkopfes zur Erzeugung von speziellen Klammern,
wie z.B. Ringösen, erfordern. Da der Heftkopf stationär ist, kann auch der Austausch
des Heftkopfes deutlich vereinfacht werden.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sammelhefters besitzt die Transporteinrichtung
einen Schlitten und eine Schlittenführung zum Hin- und HerBewegen der Halteelemente
in und entgegen einer Transportrichtung. Die Halteelemente können insbesondere als
mechanische oder pneumatische Greifer ausgeführt sein. Weiter vorteilhaft ist es,
wenn die Transporteinrichtung einen steuerbaren Motor, insbesondere einen Servomotor,
besitzt zum Antrieb des Schlittens mit den Greifern entlang der Schlittenführung.
[0017] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0018] Hinsichtlich weiterer Vorteile und in konstruktiver und funktioneller Hinsicht vorteilhafter
Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0019] Die Erfindung soll an Hand beigefügter Figuren noch näher erläutert werden. Einander
entsprechende Elemente und Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit der Figuren wurde auf eine maßstabsgetreue
Darstellung verzichtet.
[0020] Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1a
- einen Sammelhefter für Broschuren in vereinfachter Darstellung mit Anlegern, einer
Heftstation und einer darauf folgenden Auslegestation
- Fig. 1b
- den Ablauf der Heftung einer Signatur
- Fig. 2
- die Heftstation mit der Transporteinrichtung in einer Detaildarstellung
- Fig. 3a-c
- Bewegungsprofile des Schlittens der Transporteinrichtung
[0021] Die Maschinenkomponenten des Sammelhefters gemäß Fig. 1a umfassen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel drei Anleger 10, 12, 14, die jeweils eine Signatur 16, 18, 20
an eine hier nicht im Detail dargestellte endlos umlaufende, von einem Antrieb 40
(siehe Fig. 2) angetriebene Sammelkette 34 übergeben. An der Sammelkette 34 sind Mitnehmer
35 angeordnet, welche die hierbei rittlings an die Sammelkette übergebenen Signaturen
16, 18, 20 und schließlich die zu heftenden zusammengetragenen Signaturen 17 vor sich
herschieben.
[0022] Die auf diese Weise ab- und übereinander gelegten Signaturen 16, 18, 20 bilden gemeinsam
zusammengetragene Signaturen 17, welche in einer Transportrichtung gemäß dem Pfeil
P entlang einer Transport- und Heftlinie 22 transportiert werden, die sich entlang
der Anleger 10, 12, 14 und über eine Heftstation 24 hinaus bis zu einer Auslegestation
29 erstreckt. Bis zur Übergabestation 36 werden die Signaturen 16, 17, 18, 20 von
der Sammelkette 34, anschließend von der Transporteinrichtung 50 bewegt.
[0023] Die Heftstation 24 umfasst erfindungsgemäß einen Heftkopf 26 und einen dem Heftkopf
zugeordneten, in Fig. 1 nicht erkennbaren Umbieger, einen sogenannte Klinscher, welcher
mittels des Heftkopfes 26 in die zu heftenden Broschüren 17 eingetriebene Schenkel
mit Drahtklammern 27 umbiegt.
[0024] Die Transporteinrichtung 50 inklusive Greifern 51 und Antriebsmotor 55 und der Heftkopf
26 sind mit einer Maschinensteuerung 23 verbunden und werden von dieser angesteuert.
[0025] Die Auslegestation 29 umfasst beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Maschinenkomponente
in Form eines nicht näher dargestellten Auswerfers 29.1. Der Auswerfer 29.1 greift
in den jeweiligen Falzbruch der gehefteten Broschur 32 ein und hebt diese aus der
Transport- und Heftlinie 22 aus, damit diese in Richtung des Pfeils T weiter transportiert
werden kann. In Richtung T kann dann eine Beschnittvorrichtung für den Dreiseitenbeschnitt
folgen, wie beispielsweise ein Dreischneider oder Trimmer.
[0026] Von der Heftstation 24 aus stromaufwärts bezüglich der Transportrichtung gemäß Pfeil
P ist eine Messstation 33 vorgesehen, in welcher die Dicke der zu heftenden zusammengetragenen
Signaturen 17 ermittelt wird. Alternativ können an dieser Position auch andere Einrichtungen
wie Aufspendeeinrichtung oder Inkjetkopf angeordnet sein.
[0027] In Figur 1b ist der Ablauf eines Heftvorgangs am Beispiel einer Signatur 17 dargestellt.
Die Signatur 17 befindet sich im Bereich einer Transporteinrichtung 50 und wird von
deren Greifern 51 gehalten und unter den Heftkopf 26 transportiert (nicht dargestellt).
Die Signatur 17 besitzt zwei Soll-Klammerpositionen 28, an welchen jeweils eine Drahtklammer
27 eingeheftet werden soll. Wie sich aus Figur 1b ergibt, wird zuerst eine erste Klammer
27 an einer ersten Soll-Klammerposition 28 eingeheftet und diese Signatur 17' dann
weiter transportiert, bevor eine zweite Klammer 27 an der zweiten Soll-Klammerposition
28 in die Signatur 17" eingeheftet wird. Entsprechendes gilt für eventuelle weitere
Klammerpositionen 28 und Klammern 27.
[0028] In Figur 2 ist die Übergabestation 36, die Heftstation 24 und die Auslegestation
29 detaillierter dargestellt: Eine Signatur 17 wird von der Sammelkette 34 mit deren
Mitnehmern 35 in die Übergabestation 36 transportiert, bis sie sich in einer Position
P0 für die Übergabe befindet. In dieser Position P0 wird die Signatur 17 von Greifern
51 einer Transporteinrichtung 50 ergriffen. Die Greifer 51 der Transporteinrichtung
sind auf einem Schlitten 56 gelagert, welcher entlang einer Geradführung 52 eine Hin-
und Her-Bewegung a in Transportrichtung der Signaturen P bzw. entgegen der Transportrichtung
P erfahren kann. Die von den Greifern 51 gehaltene Signatur 17 wird durch die Transporteinrichtung
in Transportrichtung P weiter bewegt, bis sich eine erste Soll-Klammerposition 28
der Signatur 17' direkt unterhalb des einen Heftkopfes 26 in der Heftstation 24 befindet.
In dieser ersten Heftposition wird in die Signatur 17' eine erste Heftklammer 27 eingebracht.
Die Signatur 17' in der Position P1 ist mit einer gestrichelten Linie angedeutet.
Die Heftung erfolgt dabei im Stillstand, d.h. der Schlitten 56 mit seinen Greifern
51 ist während dem Heftvorgang unbewegt. Nach erfolgter erster Heftung wird die Signatur
17' weiter bewegt, bis sich eine zweite Soll-Klammerposition 28 direkt unterhalb des
Heftkopfes 26 befindet. Diese zweite Heftposition P2 ist mit einer Signatur 17" in
durchgezogenen Linien dargestellt.
[0029] In der zweiten Heftposition P2 wird eine zweite Heftklammer 27 an der zweiten Soll-Klammerposition
28 eingebracht, wobei sich der Schlitten 56 und die Greifer 51 und damit auch die
Signatur 17" im Stillstand befinden. Nach erfolgter zweiter Heftung wird die Signatur
17" in die Position PA transportiert, wo die Signatur 17"' durch einen Auswerfer 29.1
ausgelegt wird.
[0030] Die Transporteinrichtung 50 verfügt über einen Antrieb, welcher in dem in Figur 2
dargestellten Ausführungsbeispiel einen Antriebsmotor 55 besitzt, welcher über einen
Antriebszahnriemen 54 mit einem Transportzahnriemen 53 gekoppelt ist. Der Transportzahnriemen
53 wiederum ist beispielsweise über eine Stange mit dem Schlitten 56 verbunden und
bewegt diesen bei einer Bewegung des Transportzahnriemens 53 hin und her, so dass
der Schlitten 56 mit den Greifern 51 eine Hin- und Her-Bewegung a ausführt.
[0031] Anstelle des Zahnriemenantriebes 53, 54 könnte auch ein Antrieb mit Zahnstange und
Ritzel oder mit Transportgewinde (Kugelgewindespindel) eingesetzt werden.
[0032] In Figur 3a ist das Bewegungsprofil der Greifer 51 des Heftschlittens 56 in Bewegungsrichtung
a dargestellt. Dabei ist der zurückgelegte Weg über dem Zeitablauf dargestellt und
sind die verschiedenen Positionen P0, P1, P2, PA in die Kurve eingezeichnet. Von der
Position P0 bis zur Position PA bleiben die Greifer 51 aktiviert und halten so eine
jeweilige zu heftende Signatur 17.
[0033] In Figur 3b ist die erste Ableitung von Figur 3a dargestellt, d.h. der Geschwindigkeitsverlauf
des Schlittens 56. Wie sich aus Figur 3b ergibt, erfolgt die Übergabe einer Signatur
17 in der Übergabestation 36 in der Position P0, während sich die Greifer 51 und der
Schlitten 56 mit einer Geschwindigkeit in Transportrichtung P bewegen, die mit der
Geschwindigkeit der Sammelkette 34 übereinstimmt.. Während der beiden Heftvorgänge
in den Heftpositionen P1 und P2 befindet sich der Schlitten 56 und damit auch eine
jeweilige Signatur 17', 17" in Ruhe, so dass im Stillstand geheftet wird.
[0034] In Figur 3c ist die zweite Ableitung von Figur 3a dargestellt, d.h. die Beschleunigung
des Schlittens 56 mit den Greifern 51. In Abhängigkeit vom Format der zu heftenden
Signaturen 16, 17, 18, 20, den jeweiligen Klammerpositionen 28, der Anzahl der zusammengetragenen
Signaturen 16, 18, 20, dem Material der Signaturen 16, 17, 18, 20, etc. können die
Bewegungsprofile von der Maschinensteuerung 23 einfach angepasst werden, um einen
sicheren Transport und eine hochwertige Heftung zu gewährleisten.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Sammelhefter
- 10
- Anleger
- 12
- Anleger
- 14
- Anleger
- 16
- Signatur
- 17, 17', 17", 17"'
- Zusammengetragene Signatur in verschiedenen Positionen
- 18
- Signatur
- 20
- Signatur
- 22
- Transport- und Heftlinie
- 23
- Maschinensteuerung
- 24
- Heftstation
- 25
- Umbieger (Klinscher)
- 26
- Heftkopf
- 27
- Drahtklammer
- 28
- Soll-Klammerposition
- 29
- Auslegestation
- 29.1
- Auswerfer
- 32
- Geheftete Broschur
- 33
- Messstation
- 34
- Sammelkette
- 35
- Mitnehmer
- 36
- Übergabestation
- 40
- Antrieb Sammelkette
- 50
- Transporteinrichtung
- 51
- Greifer
- 52
- Geradführung
- 53
- Transportzahnriemen
- 54
- Antriebszahnriemen
- 55
- Antriebsmotor
- 56
- Schlitten
- a
- Hin- und Her-Bewegung Schlitten
- P
- Transportrichtung der Signaturen
- T
- Weitertransportrichtung der Broschuren
- P0
- Position für Übergabe
- P1
- erste Heftposition
- P2
- zweite Heftposition
- PA
- Position für Auslage
1. Verfahren zum Heften von Signaturen (17) zur Broschurenerzeugung in einem Sammelhefter
(1) mit einer Heftstation (24), aufweisend einen Heftkopf (26) mit nachfolgenden Schritten:
a) Transportieren einer jeweiligen zu heftenden Signatur (17) durch eine Sammelkette
(34) zu einer Übergabestation (36)
b) Übergeben einer jeweiligen Signatur (17) an eine Transporteinrichtung (50), welche
eine jeweilige Signatur hält
c) Transportieren einer jeweiligen Signatur (17) zur Heftstation (24) in eine erste
Heftposition (P1), wobei sich eine erste Soll-Klammerposition (28) der Signatur (17)
unter dem einen Heftkopf (26) befindet
d) Anhalten einer jeweiligen Signatur (17) und Heften der ersten Klammer (27) im Stillstand
durch den einen Heftkopf (26)
e) Transportieren einer jeweiligen Signatur (17) durch die Transporteinrichtung (50)
in eine weitere Heftposition (P2), wobei sich eine weitere Soll-Klammerposition (28)
der Signatur (17) unter dem einen Heftkopf (26) befindet
f) Anhalten einer jeweiligen Signatur (17) und Heften der weiteren Klammer (27) im
Stillstand durch den einen Heftkopf (26)
g) Weitertransportieren einer jeweiligen gehefteten Broschur (32) durch die Transporteinrichtung
(50) zu einer Auslegestation (29), wobei eine jeweilige Broschur (32) von der Transporteinrichtung
(50) freigegeben wird
h) Auslegen einer jeweiligen gehefteten Broschur (32) oder Übergeben einer jeweiligen
gehefteten Broschur(32) an eine Vorrichtung zum Dreiseitenbeschnitt.
2. Verfahren zum Heften von Signaturen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte e) und f) wiederholt werden für jede weitere in die Signatur (17) einzubringende
Heftklammer (27).
3. Verfahren zum Heften nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (50) einen horizontal beweglichen Schlitten (56) aufweist
und dieser nach Schritt h) wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird.
4. Verfahren zum Heften nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die Transporteinrichtung (50) und der Heftkopf (26) von einer Maschinensteuerung
(23) angesteuert werden.
5. Verfahren zum Heften nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halten einer jeweiligen Signatur (17) während der Schritte b) bis g) durch die
Transporteinrichtung (50) durch ein Klemmen mit mindestens einem Greifer (51) erfolgt.
6. Sammelhefter (1) zur Broschurenerzeugung aus Signaturen (16, 17, 18, 20) zur Durchführung
des Verfahrens zum Heften nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Mehrzahl
von entlang einer umlaufenden Sammelkette (34) angeordneten Anlegern (10, 12, 14),
mit einer Heftstation (24) aufweisend einen stationären Heftkopf (26) und mit einer
stromabwärtig der Heftstation (24) befindlichen Auslegestation (29),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sammelhefter (1) eine Transporteinrichtung (50) besitzt zum Transportieren der
Signaturen (17), wobei sich ein Transportbereich der Transporteinrichtung (50) vom
stromabwärtigen Ende der Sammelkette (34) über die Heftstation (24) bis zur Auslegestation
(29) erstreckt und wobei die Transporteinrichtung (50) mindestens einen Greifer (51)
besitzt zum Halten einer jeweiligen Signatur (17) während dem kompletten Transportvorgang
(a) durch die Transporteinrichtung (50), und
dass der Sammelhefter (1) eine Maschinensteuerung (23) zur Ansteuerung von zumindest der
Transporteinrichtung (50) und dem Heftkopf (24) besitzt, zur Ausführung von mindestens
zwei Heftvorgängen durch den einen Heftkopf (24) in einer jeweiligen Signatur (17).
7. Sammelhefter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (50) einen Schlitten (56) und eine Schlittenführung (52)
besitzt zum Hin- und Herbewegen (a) des Schlittens (56) mit dem mindestens einen Greifer
(51).
8. Sammelhefter nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (50) einen steuerbaren Motor (55), insbesondere einen Servomotor
besitzt, als Antrieb des Schlittens (56).
9. Sammelhefter nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (50) pneumatische, elektrische, piezo-elektrische oder mechanische
Antriebe aufweist zum Bewegen des mindestens einen Greifers (51).