(19)
(11) EP 2 775 017 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.09.2014  Patentblatt  2014/37

(21) Anmeldenummer: 13193810.2

(22) Anmeldetag:  21.11.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 1/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 06.02.2013 DE 202013001232 U

(71) Anmelder: Rökona-Textilwerk GmbH Wirkerei - Ausrüstung
72072 Tübingen (DE)

(72) Erfinder:
  • WESTERKAMP, Arved H.
    72581 Dettingen an der Erms (DE)
  • KLINK, Daniela
    72074 Tübingen (DE)

(74) Vertreter: Ruttensperger, Bernhard et al
Weickmann & Weickmann Patentanwälte Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)

   


(54) Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, Schnittschutztextilie und diese aufweisende Arbeitsschutzbekleidung


(57) Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, insbesondere für Arbeitsschutzbekleidung, umfassend eine Tragestruktur (12) aus Fadenmaterial und eine Mehrzahl von an der Tragestruktur (12) sich nebeneinander erstreckend getragenen Schnittschutzfäden (18), wobei wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) aus UHMWPE-Material aufgebaut ist, oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) aus LCP-Material aufgebaut ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, eine mit zumindest einer derartigen Schnittschutzlage aufgebaute Schnittschutztextilie sowie Arbeitsschutzbekleidung, in welche zumindest eine Schnittschutztextilie integriert ist.

[0002] Bei Arbeiten mit Kettensägen besteht das Risiko, dass die die Kette führende Sägeschiene von dem zu schneidenden Holz abgleitet und in Kontakt mit dem Körper der mit der Kettensäge arbeitenden Person gelangt. Um dabei das Auftreten von Verletzungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft bzw. im professionellen Bereich Vorschrift, Arbeitsschutzbekleidung zu tragen. Hier existieren verschiedene Schutzklassen der Arbeitsschutzbekleidung, welche im Wesentlichen dadurch differenziert sind, dass bei verschiedenen Umlaufgeschwindigkeiten der Kette um die Sägeschiene die Kette ohne Durchtrennung der Arbeitsschutzbekleidung zuverlässig zum Stillstand gebracht werden muss. Während die in DIN EN 381 aufgestellten Schutzklassen 1 (20m/s Kettengeschwindigkeit) und 2 (24m/s Kettengeschwindigkeit) im Allgemeinen erfüllt werden können, ist es bisher praktisch nicht möglich, bei einer hinsichtlich ihrer Handhabbarkeit bzw. des Tragekomforts akzeptierbaren Arbeitsschutzbekleidung die Schutzklasse 3 (28 m/s) zu erfüllen.

[0003] Aus der US 5,415,007 ist eine Schnittschutzlage bekannt, bei welcher eine Tragestruktur mit maschenartig angeordnetem Fadenmaterial, insbesondere in Form eines Gewirkes, aufgebaut ist. In dieses Fadenmaterial der Tragestruktur sind Schnittschutzfäden integriert, welche eine im Wesentlichen wellenartige Konfiguration annehmen. Durch diese wellenartige Konfiguration wird einerseits eine gegenseitige Anbindung der in Form von Maschenstäbchen ausgebildeten Fäden der Tragestruktur erreicht und somit der strukturelle Zusammenhalt gewährleistet. Andererseits kann durch eine derartige wellenartige bzw. ondulierte Positionierung der Schnittschutzfäden ein Einfluss auf die Schnittschutzfestigkeit bzw. auch den Tragekomfort genommen werden.

[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie bzw. eine damit aufgebaute Schnittschutztextilie bzw. Arbeitsschutzbekleidung bereitzustellen, welche eine erhöhte Schnittschutzfestigkeit aufweist.

[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, insbesondere für Arbeitsschutzbekleidung, umfassend eine Tragestruktur aus Fadenmaterial und eine Mehrzahl von an der Tragestruktur sich nebeneinander erstreckend getragenen Schnittschutzfäden, wobei wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden aus UHMWPE-Material aufgebaut ist oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden aus LCP-Material aufgebaut ist.

[0006] Der Einsatz von hochfesten Fasern bzw. Fäden als Schnittschutzfäden aus UHMWPE-(UltraHighMolecularWeightPolyEthylene)-Material bzw. aus LCP-(LiquidCristalPolymer)-Material führt zu einer Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, welche eine hohe Schnittschutzfestigkeit insbesondere auch im Bereich der vorangehend angegebenen Schutzklasse 3 aufweist. Es hat sich gezeigt, dass beim Einsatz derartigen Materials für die Schnittschutzfäden die in Wechselwirkung mit einer Kette einer Kettensäge tretenden Fäden nicht primär geschnitten werden, sondern von der Kette ergriffen und gezogen werden und somit bei Erreichen einer bestimmten Belastung reißen. Dadurch wird ein sehr hoher Energieanteil dissipiert und die Gefahr, dass eine Schnittschutztextilie durchschnitten wird, ist deutlich gemindert.

[0007] Es ist darauf hinzuweisen, dass beispielsweise alle in der Schnittschutzlage eingesetzten Schnittschutzfäden aus UHMWPE-Material oder aus LCP-Material aufgebaut sein können. Auch Kombinationen von Fäden der einen Materialart mit Fäden der anderen Materialarten oder eine Kombination von Fäden der einen Materialart oder/und Fäden der anderen Materialart mit Fäden einer weiteren Materialart, beispielsweise dem nachfolgend noch angesprochenen Polyestermaterial, sind möglich.

[0008] Gemäß einem besonders vorteilhaften Aspekt kann erfindungsgemäß weiter vorgesehen sein, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) ausgebildet sind mit:
  • einer Materialdichte im Bereich von 0,8 bis 1,5 g/cm3,
    oder/und
  • einer Zugfestigkeit im Bereich von 15 bis 35 cN/dtex,
    oder/und
  • einer Bruchdehnung im Bereich von 2 bis 7 %,
    oder/und
  • einem Materialschmelzpunkt bei mehr als 100°C.


[0009] Ein weiterer, sehr vorteilhafter Aspekt, der zu einer erheblichen Energieabfuhr bei gleichzeitigem Vermeiden des Durchtrennens der Schnittschutzfäden beitragen kann, sieht vor, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden mit Glattmaterial aufgebaut sind. Glattmaterial ist ein Fadenmaterial, das im Fadenherstellungsprozess keiner Texturierung, z. B. Stauchung oder sonstiger Verformung, unterzogen wird, die zu einer allgemein texturierten, im Wesentlichen nicht geradlinig sich erstreckenden Konfiguration eines derartigen Fadens führen könnte. Derartiges Glattmaterial kann bei Wechselwirkung mit einer Kette einer Kettensäge aufgrund seiner glatten Oberfläche wesentlich leichter aus der Schnittschutzlage herausgezogen werden, was eine vergleichsweise starke Energieabfuhr mit sich bringt und die Gefahr des Durchtrennens eines oder mehrerer Schnittschutzfäden mangels ausreichender Bewegbarkeit derselben reduziert. Dies führt zu einer wesentlich erhöhten Sicherheit bei der Einwirkung durch die Sägeschiene einer Kettensäge.

[0010] Gemäß einem weiteren besonders vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Tragestruktur wenigstens bereichsweise, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, mit texturiertem Fadenmaterial aufgebaut ist. Während also für die Schnittschutzfäden Glattmaterial vorzusehen ist, ist der Einsatz von texturiertem Material bei der Tragestruktur besonders vorteilhaft. Die Tragestruktur selbst trägt zur Erhöhung der Schnittschutzsicherheit im Wesentlichen nicht bei. Die Tragestruktur soll einerseits eine ausreichende Elastizität der Schnittschutzlage gewährleisten, was insbesondere auch durch den Einsatz von texturiertem Fadenmaterial unterstützt wird. Des Weiteren hat texturiertes Fadenmaterial aufgrund seiner nicht glatten, sondern in einem Stauchungsprozess oder einem sonstigen Umformungsprozess bei der Fadenherstellung erreichten Strukturierung eine angenehmere Haptik, fühlt sich also für eine in Kontakt mit der Schnittschutzlage tretende Person angenehm an.

[0011] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Tragestruktur wenigstens bereichsweise, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, mit vorzugsweise nichttexturiertem UHMWPE-Fadenmaterial oder/und vorzugsweise nichttexturiertem LCP-Fadenmaterial aufgebaut ist. Insbesondere beim Einsatz derartigen Fadenmaterials für die Tragestruktur ist es weiter vorteilhaft, wenn die hierfür eingesetzten, im Allgemeinen als Multifilamente ausgebildeten Fäden eine Gesamtdrehung, also einen Verzwirnungsgrad, im Bereich von 0 bis 200 Drehungen pro Meter aufweisen.

[0012] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt kann dadurch erreicht werden, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden mit wellenartigem Muster angeordnet sind. Durch das Anordnen der Schnittschutzfäden in wellenartigem, also beispielsweise onduliertem oder auch zickzackartigem Muster wird bei gleichwohl erhaltener Schnittschutzcharakteristik auch in die Schnittschutzfäden eine Elastizität integriert, welche den Tragkomfort erhöht und somit die Belastung für eine damit ausgestattete Arbeitsschutzbekleidung tragende Person wesentlich verringert.

[0013] Um einen stabilen Verbund der Tragestruktur mit den Schnittschutzfäden erlangen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Tragestruktur zwei die Schnittschutzfäden zwischen sich aufnehmende Tragestrukturlagen umfasst.

[0014] Ein wesentlicher Beitrag zu einer erhöhten Elastizität der Schnittschutzlage kann dadurch erhalten werden, dass die Tragestruktur als Maschenmaterial, vorzugsweise Gestrick oder Gewirk, ausgebildet ist. Um dabei einen stabilen Verbund zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, dass die Tragestrukturlagen an Vernetzungspunkten miteinander verbunden sind.

[0015] Eine definierte Positionierung der Schnittschutzfäden in der Tragestruktur kann dadurch unterstützt werden, dass in einer Haupterstreckungsrichtung der Schnittschutzfäden durch Vernetzungspunkte Schnittschutzfadenfächer gebildet sind, wobei in wenigstens einem Teil der, vorzugsweise allen Schnittschutzfadenfächern ein einziger Schnittschutzfaden aufgenommen ist.

[0016] Die gegenseitige Verbindung der Tragestrukturlagen an einzelnen Vernetzungspunkten kann zur Unterstützung der wellenartigen Struktur der Schnittschutzfäden dadurch eingesetzt werden, dass im Wesentlichen bei jedem Scheitelbereich eines Schnittschutzfadens ein Vernetzungspunkt gebildet ist. Durch das Vorsehen einer Vielzahl derartig positionierter Vernetzungspunkte wird ein Krümmen der Schnittschutzfäden um die Vernetzungspunkte und damit deren wellenartige Positionierung bereits beim Herstellungsprozess erzwungen.

[0017] Zur Beeinflussung der Schnittschutzcharakteristik kann weiter vorgesehen sein, dass wenigstens zum Teil unmittelbar benachbarte Schnittschutzfäden aus unterschiedlichem Material oder/und mit unterschiedlicher Dicke oder/und mit unterschiedlicher Fadenstärke ausgebildet sind.

[0018] Um die erforderliche Sicherheit bei Beaufschlagung durch eine Kettensäge gewährleisten zu können, wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden eine Fadenstärke, allgemein auch als Titer bezeichnet, von wenigstens 500 dtex, vorzugsweise wenigstens 2000 dtex, am meisten bevorzugt wenigstens 3000 dtex, aufweisen.

[0019] Eine besonders hohe Stabilität der Schnittschutzfäden, durch welche auch ein Abreißen derselben bei Beaufschlagung durch eine Kettensäge so weit als möglich vermieden werden soll, kann weiter dadurch gewährleistet werden, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden als Multifilamente ausgebildet sind, wobei vorzugsweise
  • die Einzelfilamente eine Fadenstärke im Bereich von 1,5 dtex bis 10 dtex aufweisen,
    oder/und
  • eine Fadenstärke von 100 dtex mit wenigstens 75 Einzelfilamenten, vorzugsweise wenigstens 20 Einzelfilamenten, am meisten bevorzugt wenigstens 18 Einzelfilamente, erreicht wird,
    oder/und
  • eine Gesamtdrehung von weniger als 150, vorzugsweise weniger als 100, Drehungen pro Meter vorliegt.


[0020] Eine ausreichende Elastizität der Schnittschutzlage auch in einer Haupterstreckungsrichtung der Schnittschutzfäden bei gleichwohl möglichst wenig gehindertem Herausziehvermögen bei Beaufschlagung durch eine Kettensäge kann dadurch gewährleistet werden, dass eine maximale Neigung der wellenartig angeordneten Schnittschutzfäden bezüglich einer Haupterstreckungsrichtung der Schnittschutzfäden im Bereich von 5° bis 45° liegt.

[0021] Als besonders vorteilhaftes Aufbaumaterial für die Schnittschutzfäden hat sich vorzugsweise hochverstrecktes Polyestermaterial erwiesen.

[0022] Das für den Aufbau der Tragestruktur eingesetzte Fadenmaterial kann eine Fadenstärke von wenigstens 40 dtex, vorzugsweise wenigstens 80 dtex, am meisten bevorzugt wenigstens 140 dtex, aufweisen.

[0023] Auch für das Fadenmaterial der Tragestruktur kann Polymermaterial, bevorzugt Polyestermaterial, eingesetzt werden, welches aufgrund der dort nicht erforderlichen hohen Festigkeit vorteilhafterweise nicht verstreckt sein muss, sondern, wie vorangehend dargelegt, als texturiertes Material bereitgestellt sein kann.

[0024] Um die Feuchtigkeitsaufnahme in der Schnittschutzlage so weit als möglich reduzieren zu können, wird vorgeschlagen, dass die Tragestruktur oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden hydrophobiert sind. Alternativ kann zur Beeinflussung des Feuchtigkeitsaufnahme kann vorgesehen sein, dass die Tragestruktur oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden hydrophiliert sind.

[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Schnittschutztextilie mit wenigstens einer, vorzugsweise einer Mehrzahl von erfindungsgemäß aufgebauten Schnittschutzlagen. Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Schnittschutzlagen vorzugsweise in wenigstens einem Randbereich miteinander verbunden sind.

[0026] Um bei Bereitstellung einer Mehrzahl von Schnittschutzlagen in einer Schnittschutztextilie die Sicherheitscharakteristik definiert beeinflussen zu können, wird weiter vorgeschlagen, dass bei wenigstens zwei Schnittschutzlagen die darin vorgesehenen Schnittschutzfäden sich im Aufbaumaterial oder/und in der Dicke oder/und in der Fadenstärke bezüglich einander unterscheiden.

[0027] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Arbeitsschutzbekleidung, in welche wenigstens eine erfindungsgemäß ausgestaltete Schnittschutztextilie integriert ist. Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass bei wenigstens einer Schnittschutztextilie und bei in im Wesentlichen aufrechter Positionierung getragener Arbeitsschutzbekleidung wenigstens ein Teil der, vorzugsweise ein Großteil der, am meisten bevorzugt alle Schnittschutzfäden sich näherungsweise in vertikaler Richtung erstrecken.

[0028] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1
eine prinzipartig dargestellte Schnittdarstellung einer Schnittschutzlage;
Fig. 2
eine stark vergrößerte fotografische Draufsicht auf eine Schnittschutzlage.


[0029] In Fig. 1 ist eine Schnittschutzlage 10 für eine Schnittschutztextilie in prinzipieller Darstellungsart im Schnitt gezeigt. Die Schnittschutztextilie 10 umfasst eine Tragestruktur 12 mit zwei zueinander in Abstand liegenden Tragestrukturlagen 14, 16. Die Tragestrukturlagen 14, 16 sind als Maschenmaterial ausgebildet, also beispielsweise in einem Strick- oder Wirkvorgang hergestellt. Dabei können die beiden Tragestrukturlagen 14, 16 gleichzeitig parallel nebeneinander gestrickt bzw. gewirkt werden. Im Fortschritt dieses Herstellungsprozesses werden sukzessive zwischen die beiden Tragestrukturlagen 14 beispielsweise als Schussfäden Schnittschutzfäden 18 eingebracht. Wie die Fig. 1 und 2 deutlich zeigen, sind die Schnittschutzfäden 18 mit deutlich größerer Dicke bereitgestellt, als das zur Herstellung der Tragestrukturlagen 14, 16 eingesetzte Fadenmaterial.

[0030] Im Herstellungsprozess werden die beiden Tragestrukturlagen an Vernetzungspunkten 20 miteinander verbunden. Dies kann dadurch erfolgen, dass ein Maschen bildender Faden einer Tragestrukturlage 14 oder 16 zum Abbinden mit den Maschen bildenden Fäden der anderen Schnittschutzlage 16 oder 14 in diese gezogen wird und dann wieder in seine Ausgangsschnittschutzlage zurückgeführt wird und dort fortgesetzt zur Maschenbildung eingesetzt wird. Selbstverständlich kann jeder einzelne Vernetzungspunkt 20 durch eine Mehrzahl derartiger zwischen den beiden Schnittschutzlagen 14, 16 hin und her geführter Fäden der Tragestrukturlagen gebildet werden.

[0031] Durch die definierte Positionierung der Vernetzungspunkte 20 im Herstellungsprozess, also beispielsweise Strick- oder Wirkprozess, wird bei den dazwischen aufgenommenen Schnittschutzfäden 18 eine wellenartige, hier ondulierte Positionierung erreicht. Hierzu kann vorgesehen sein, dass jeweils zwischen zwei Gruppen von Vernetzungspunkten 20 ein Schnittschutzfadenfach 22 bilden. In der Darstellung der Fig. 2 wären die beiden über dem Schnittschutzfaden 18 liegenden Vernetzungspunkte 20 einer ersten Gruppe zuzurechnen, während die beiden unter dem Schnittschutzfaden 18 liegenden Vernetzungspunkte 20 einer zweiten Gruppe zuzurechnen wären. Man erkennt, dass jeder Vernetzungspunkt 20 in einem Scheitelbereich 24 des hier betrachteten Schnittschutzfadens 18 positioniert ist, insbesondere an der Konkavseite des Scheitelbereichs 24.

[0032] Es sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich in Zuordnung zu jedem Schnittschutzfaden 18 über dessen gesamte Längserstreckung verteilt derartige Vernetzungspunkte 20 vorzusehen sind. Auch können die einer Gruppe zuzuordnenden Vernetzungspunkte 20 für die beiden beidseits davon gebildeten Schnittschutzfadenfächer, also zwei Schnittschutzfäden, wirksam sein.

[0033] Um diese ondulierte Positionierung der Schnittschutzfäden 18 in der Schnittschutzlage 10 noch zu unterstützen, ist es möglich, nach dem Strick- oder Wirkprozess die so erhaltene Schnittschutzlage einer thermischen Behandlung zu unterziehen. Durch den dadurch ausgelösten Verformungs- bzw. Schrumpfprozess, insbesondere des Fadenmaterials der Tragestruktur 12, wird die wellenartige Positionierung der Schnittschutzfäden 18 noch weiter unterstützt bzw. betont.

[0034] Die Schnittschutzfäden 18 sind zwischen den beiden Tragestrukturlagen 14, 16 sich zueinander im Wesentlichen parallel entlang einer Haupterstreckungsrichtung H erstreckend angeordnet. Durch die ondulierte Positionierung erreichen in den zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Scheitelbereichen 24 liegenden Neigungsbereichen 26 die Schnittschutzfäden 18 einen maximalen Neigungswinkel W bezüglich der Haupterstreckungsrichtung H im Bereich von 5° bis 45°.

[0035] Um durch die Schnittschutzfäden 18 eine ausreichend hohe Schnittschutzfestigkeit bereitstellen zu können, sind diese aus beispielsweise hochgestrecktem Polyestermaterial aufgebaut. Ferner wird für die Schnittschutzfäden 18 Glattmaterial eingesetzt. Glattmaterial ist ein Faden- bzw. Garnmaterial, welches nach dem Herstellungsprozess, also beispielsweise einem Extrusionsprozess, ggf. noch einem Streckprozess unterzogen wird, jedoch keine Arbeitsprozesse durchläuft, um eine Texturierung zu erreichen, also ein texturiertes Faden- bzw. Garnmaterial zu erhalten. Somit weisen, unabhängig von ihrer wellenartigen Positionierung, die Schnittschutzfäden 18 einen im Wesentlichen geradlinigen, glatten Verlauf auf. Dies hat zur Folge, dass bei Wechselwirkung mit dem Sägeblatt einer Kettensäge die von der Kette ergriffenen Schnittschutzfäden vergleichsweise leicht aus der Schnittschutzlage herausgezogen werden können. Dabei wird ein Großteil der im Sägeblatt vorhandenen kinetischen Energie dissipiert. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert auch der vergleichsweise kleine maximale Neigungswinkel W. Dieser verhindert, dass ggf. stärker bezüglich der Haupterstreckungsrichtung H geneigte Abschnitte der Schnittschutzfäden sich an unmittelbar benachbarten, ggf. nicht von der Kette ergriffenen Fäden verhaken, was das Herauslösen einzelner Schnittschutzfäden aus der Gesamtstruktur erschweren würde.

[0036] Ein alternatives Aufbaumaterial für die Schnittschutzfäden ist UHMWPE (UI-traHighMolecularWeightPolyEthylen) oder LCP (LiquidCrystalPolymer). Fäden bzw. Fasern aus dem erstgenannten Material sind unter den Handelsnamen Dyneema, Doyentrontex, Bestylon bekannt. Fäden bzw. Fasern aus dem zweitgenannten Material sind beispielsweise bekannt unter dem Handelsnamen Vectran. Fäden aus derartigen Materialien weisen im Allgemeinen eine Materialdichte im Bereich von 0,8 bis 1,5 g/cm3 auf. Sie haben eine Zugfestigkeit im Bereich von 15 bis 35 cN/dtex, was bedeutet, dass eine Kraft in diesem Bereich aufgebracht werden muss, um Fadenmaterial mit einer Fadenstärke von 1 dtex zu reißen. Die Bruchdehnung liegt bei Fäden aus derartigem Material im Bereich von 2 bis 7 % und das Aufbaumaterial dieser Fäden hat einen Schmelzpunkt bei mehr als 100 °C.

[0037] Derartige Hochfestfasern haben die besonders vorteilhafte Eigenschaft, dass sie bei Beaufschlagung durch eine Kettensäge nicht in erster Linie zerschnitten werden, sondern auf Zug belastet werden, bis sie letztendlich reißen. Das heißt, der Anteil der durch die Kette einer Kettensäge durchtrennten und nicht gerissenen Fäden ist deutlich geringer, als beispielsweise bei Einsatz von auch kostengünstigerem Polyestermaterial. Dies erhöht die Schnittschutzeigenschaft substantiell.

[0038] Je nach angestrebter Schnittschutzklasse ist es beispielsweise möglich, nur Schnittschutzfäden aus hochgestrecktem Polyestermaterial einzusetzen, oder nur hochfeste Fasern aus UHMWPE-Material oder nur hochfeste Fasern aus LCP-Material. Selbstverständlich sind auch Kombinationen von Schnittschutzfäden aus verschiedenen Materialien, insbesondere den vorangehend angegebenen verschiedenen Materialien, möglich. Je höher der Anteil an hochfesten Fasern bzw. Fäden ist, desto höher ist die Schnittschutzfestigkeit der so aufgebauten Schnittschutzlage.

[0039] Um bei den Schnittschutzfäden 18 die erforderliche strukturelle Festigkeit bereitstellen zu können, können diese mit einer Fadenstärke (Titer) von wenigstens 500 dtex, vorzugsweise wenigstens 2000 dtex, ausgebildet sein. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere mit Fadenstärken von über 3000 dtex hervorragende Schnittschutzeigenschaften erreicht werden können.

[0040] Die Schnittschutzfäden 18 sind weiterhin vorzugsweise als Multifilamente, also mit einer Mehrzahl an Einzelfilamenten aufgebaut. Diese Einzelfilamente können eine Fadenstärke im Bereich von 1,5 dtex bis 10 dtex aufweisen. Somit kann eine Fadenstärke von 100 dtex bei den Schnittschutzfäden 18 mit höchstens 75 Einzelfilamenten erhalten werden. Je weniger Einzelfilamente zum Erreichen von beispielsweise 100 dtex eingesetzt werden müssen, desto besser sind die erreichbaren Schnittschutzeigenschaften, so dass vorzugsweise höchstens 20 bzw. am meisten bevorzugt höchstens 18 Einzelfilamente zum Erhalt von 100 dtex der Schnittschutzfäden 18 vorgesehen werden.

[0041] Um eine möglichst glatte Oberflächenstruktur der Schnittschutzfäden 18 auch bei Ausgestaltung als Multifilamente zu gewährleisten, wird weiter vorgeschlagen, dass diese einen vergleichsweise geringen Verzwirnungsgrad mit einer Gesamtdrehung von weniger als 150, vorzugsweise weniger als 100 Drehungen pro Meter aufweisen.

[0042] Während aus den vorangehend dargelegten Gründen hinsichtlich der Schnittschutzfestigkeit die Schnittschutzfäden 18 mit vergleichsweise glattem Material aufgebaut sind, hat sich der Einsatz von texturiertem Faden- bzw. Garnmaterial zum Aufbau der Tragestruktur 12, d. h. der Tragestrukturlagen 14, 16, als besonders vorteilhaft erwiesen. Texturierte Garne werden dadurch erhalten, dass sie nach dem Garnherstellungsprozess, also dem Extrusionsprozess, durch beispielsweise mechanische Einwirkung eine Strukturierung erhalten, um beispielsweise eine starke Ondulierung, eine Verwirbelung, eine Stauchung, ggf. auch eine maschenförmige oder spiralförmige Texturierung zu erhalten. Hierfür sind verschiedene Verfahren bekannt, wie z. B. das Torsionskräuselverfahren, das Stauchkammerverfahren oder das Düsenblasverfahren, das Zahnradkräuselverfahren, die Strecktexturierung und dergleichen. Durch den Einsatz von texturiertem Faden- bzw. Garnmaterial für die Tragestruktur 12 wird für eine damit in Kontakt tretende Person ein vergleichsweise angenehmes Gefühl erzeugt. Gleichzeitig kann durch die Texturierung auch das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen verbessert werden, so dass beim Arbeiten sich auf der Haut bildender Schweiß leicht abgeführt bzw. in der Schnittschutzlage 10 aufgenommen werden kann.

[0043] Als Aufbaumaterial für die Tragestrukturlagen 14, 16 kann beispielsweise auch Polyestermaterial eingesetzt werden. Das für die Tragestrukturlagen 14, 16 eingesetzte Fadenmaterial kann eine Fadenstärke von wenigstens 40 dtex, vorzugsweise wenigstens 80 dtex, am meisten bevorzugt wenigstens 140 dtex aufweisen, ist, wie die Fig. 1 und 2 dies veranschaulichen, jedoch deutlich dünner, als das für die Schnittschutzfäden 18 eingesetzte Fadenmaterial. Die wesentliche Funktionalität der Tragestrukturlagen 14, 16 ist tatsächlich das Erzeugen eines strukturellen Zusammenhalts der Schnittschutzfäden 18, so dass auf sicherheitserhöhende Eigenschaften der Schnittschutzlagen 14, 16 bzw. des dafür eingesetzten Fadenmaterials im Wesentlichen nicht geachtet werden muss.

[0044] Auch für die Tragestruktur 12 bzw. die Tragestrukturlagen 14, 16 kann alternativ oder zusätzlich hochfestes Fadenmaterial, beispielsweise aus UHMWPE-Material oder aus LCP-Material eingesetzt werden. Auch hier ist die Kombination von Fadenmaterial verschiedenen Aufbaumaterials in der Tragestruktur 12 bzw. den Tragestrukturlagen 14, 16 möglich. Wird Fadenmaterial aus hochfestem Material, also UHMWPE-Material oder/und LCP-Material, eingesetzt, ist dieses vorzugsweise nicht texturiert. Ferner weist dieses im Allgemeinen auch als Multifilamentmaterial aufgebaute Fadenmaterial dann vorteilhafterweise einen Verzwirnungsgrad bzw. eine Gesamtdrehung im Bereich von 0 bis 200 Drehungen pro Meter auf.

[0045] Bei Einsatz derartigen hochfesten Fadenmaterials für die Tragestrukturlagen 14, 16, ggf. auch kombiniert mit Fäden aus Polyestermaterial, kann der Tragestruktur 12 zusätzlich zu ihrer Funktionalität zur Fixierung der Schnittschutzfäden 18 auch die Funktionalität zur Erhöhung der Schnittschutzcharakteristik gegeben werden.

[0046] Um das Feuchtigkeitsaufnahmeverhalten bzw. den Feuchtigkeitshaushalt definiert beeinflussen zu können, ist es beispielsweise möglich, das Fadenmaterial für die Schnittschutzfäden 18 oder/und das Fadenmaterial für die Tragestruktur 12 zu hydrophobieren oder zu hydrophylieren, je nachdem, ob eine Wasser anziehende oder Wasser abstoßende Eigenschaft erreicht werden soll.

[0047] Ferner kann das Schnittschutzverhalten dadurch beeinflusst werden, dass, wie die Fig. 2 dies veranschaulicht, Schnittschutzfäden 18 mit verschiedenen Eigenschaften eingesetzt werden. Die Schnittschutzfäden 18 können sich beispielsweise in ihrer Dicke, also beispielsweise auch der Fadenzahl, im Aufbaumaterial, im Streckungsgrad oder dergleichen unterscheiden. Dabei kann die Abfolge periodisch sein, so wie in Fig. 2 mit einer Abfolge dickerer und dünnerer Schnittschutzfäden 18 erkennbar.

[0048] Eine Schnittschutzlage 10, wie sie vorangehend mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschrieben wurde, kann zum Aufbau einer Schnittschutztextilie verwendet werden, indem mehrere derartige Schnittschutzlagen, beispielsweise vier Lagen, übereinander gelegt werden. Eine derartige Schnittschutztextilie kann dann in eine Arbeitsschutzbekleidung integriert werden, um insbesondere an den sicherheitskritischen Positionen im Arm-, Front- bzw. Beinbereich die gewünschte Schutzwirkung zu erhalten. Dabei können die einzelnen Schnittschutzlagen miteinander verbunden werden, wobei zum Vermeiden einer Beeinträchtigung der Schnittschutzcharakteristik die Verbindung vorzugsweise im Randbereich erfolgt. Die übereinander liegenden Schnittschutzlagen einer Schnittschutztextilie können dabei zueinander im Wesentlichen identisch sein, können sich aber auch hinsichtlich der Tragestruktur, insbesondere aber der Schnittschutzfäden zueinander unterscheiden. Hier kann beispielsweise eine Schichtung von gröberen Schnittschutzfäden hin zu feineren Schnittschutzfäden vorgesehen sein.

[0049] Bei Integration einer derartigen Schnittschutztextilie in eine Arbeitsschutzbekleidung ist es ferner vorteilhaft, dass bei einer Person, die aufrecht stehend eine derartige Schnittschutzbekleidung trägt, die Schnittschutzfäden sich näherungsweise in Vertikalrichtung, also Längsrichtung der Arme bzw. Längsrichtung der Beine, erstrecken. Dies gewährleistet neben einer ausreichend hohen Schnittschutzsicherheit auch eine Dehnbarkeit der Schnittschutztextilien in ihrer Längsrichtung, also beispielsweise im Kniebereich oder Ellenbogenbereich, nämlich aufgrund der wellenartigen Positionierung der Schnittschutzfäden, welche eine Streckung der Schnittschutzlagen in ihrer Haupterstreckungsrichtung zulässt. Diese erhöht den Tragekomfort wesentlich.

[0050] Durch die mit dem erfindungsgemäßen Aufbau erreichte vergleichsweise hohe Schnittschutzsicherheit wird es möglich, Schnittschutztextilien mit einer deutlich geringeren Anzahl an Schnittschutzlagen aufzubauen, was insbesondere die Luftdurchlässigkeit erhöht und somit das Ansammeln von Feuchtigkeit auf der Haut einer Person erschwert. Auch dies trägt zu einer Erhöhung des Tragekomforts und somit zu einer erhöhten Akzeptanz einer so aufgebauten Arbeitsschutzbekleidung bei.


Ansprüche

1. Schnittschutzlage für eine Schnittschutztextilie, insbesondere für Arbeitsschutzbekleidung, umfassend eine Tragestruktur (12) aus Fadenmaterial und eine Mehrzahl von an der Tragestruktur (12) sich nebeneinander erstreckend getragenen Schnittschutzfäden (18), wobei:

wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) aus UHMWPE-Material aufgebaut ist,
oder/und

wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) aus LCP-Material aufgebaut ist.


 
2. Schnittschutzlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) ausgebildet sind mit:

- einer Materialdichte im Bereich von 0,8 bis 1,5 g/cm3,
oder/und

- einer Zugfestigkeit im Bereich von 15 bis 35 cN/dtex,
oder/und

- einer Bruchdehnung im Bereich von 2 bis 7 %,
oder/und

- einem Materialschmelzpunkt bei mehr als 100°C.


 
3. Schnittschutzlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass

- wenigstens ein Teil der, vorzugsweise im Wesentlichen alle Schnittschutzfäden (18) mit Glattmaterial aufgebaut sind.


 
4. Schnittschutzlage nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12) wenigstens bereichsweise, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, mit texturiertem Fadenmaterial aufgebaut ist,
oder/und
dass die Tragestruktur (12) wenigstens bereichsweise, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, mit vorzugsweise nichttexturiertem UHMWPE-Fadenmaterial oder/und vorzugsweise nichttexturiertem LCP-Fadenmaterial aufgebaut ist, vorzugsweise mit einer Gesamtdrehung im Bereich von 0 bis 200 Drehungen pro Meter.
 
5. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden (18) mit wellenartigem Muster angeordnet sind.
 
6. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12) zwei die Schnittschutzfäden (18) zwischen sich aufnehmende Tragestrukturlagen (14, 16) umfasst,
oder/und
dass die Tragestruktur (12) als Maschenmaterial, vorzugsweise Gestrick oder Gewirk, ausgebildet ist.
 
7. Schnittschutzlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestrukturlagen (14, 16) an Vernetzungspunkten (20) miteinander verbunden sind, wobei vorzugsweise in einer Haupterstreckungsrichtung (H) der Schnittschutzfäden (18) durch Vernetzungspunkte (20) Schnittschutzfadenfächer (22) gebildet sind, wobei in wenigstens einem Teil der, vorzugsweise allen Schnittschutzfadenfächern (22) ein einziger Schnittschutzfaden (18) aufgenommen ist.
 
8. Schnittschutzlage nach Anspruch 5 und Anspruch 7, sofern auf Anspruch 2 rückbezogen,
dadurch gekennzeichnet, dass im Wesentlichen bei jedem Scheitelbereich (24) eines Schnittschutzfadens (18) ein Vernetzungspunkt (20) gebildet ist.
 
9. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar benachbarte Schnittschutzfäden (18) aus unterschiedlichem Material oder/und mit unterschiedlicher Dicke oder/und mit unterschiedlicher Fadenstärke ausgebildet sind,
oder/und
dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden (18) eine Fadenstärke von wenigstens 500 dtex, vorzugsweise wenigstens 2000 dtex, am meisten bevorzugt wenigstens 3000 dtex, aufweisen.
 
10. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden (18) als Multifilamente ausgebildet sind, wobei vorzugsweise

- die Einzelfilamente eine Fadenstärke im Bereich von 1,5 dtex bis 10 dtex aufweisen,
oder/und

- eine Fadenstärke von 100 dtex mit höchstens 75 Einzelfilamenten, vorzugsweise höchstens 20 Einzelfilamenten, am meisten bevorzugt höchstens 18 Einzelfilamente erreicht wird,
oder/und

- eine Gesamtdrehung von weniger als 150, vorzugsweise weniger als 100, Drehungen pro Meter vorliegt.


 
11. Schnittschutzlage nach Anspruch 5 oder nach einem der Ansprüche 6 bis 10, sofern auf Anspruch 5 rückbezogen, dass eine maximale Neigung der wellenartig angeordneten Schnittschutzfäden (18) bezüglich einer Haupterstreckungsrichtung (H) der Schnittschutzfäden (18) im Bereich von 5° bis 45° liegt.
 
12. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Schnittschutzfäden (18) aus vorzugsweise hochverstrecktem Polyestermaterial aufgebaut ist, oder/und
dass das Fadenmaterial der Tragestruktur (12) eine Fadenstärke von wenigstens 40 dtex, vorzugsweise wenigstens 80 dtex, am meisten bevorzugt wenigstens 140 dtex, aufweist.
 
13. Schnittschutzlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenmaterial der Tragestruktur (12) wenigstens zum Teil, vorzugsweise vollständig, mit Polymermaterial, bevorzugt Polyestermaterial, aufgebaut ist,
oder/und
dass die Tragestruktur (12) oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden (18) hydrophobiert sind,
oder/und
dass die Tragestruktur (12) oder/und wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schnittschutzfäden (18) hydrophiliert sind.
 
14. Schnittschutztextilie, insbesondere für Arbeitsschutzbekleidung, umfassend eine, vorzugsweise eine Mehrzahl von übereinander liegenden Schnittschutzlagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
15. Schnittschutztextilie nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Schnittschutzlagen (10) vorzugsweise in wenigstens einem Randbereich miteinander verbunden sind.
 
16. Schnittschutztextilie nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens zwei Schnittschutzlagen (10) die darin vorgesehenen Schnittschutzfäden (18) sich im Aufbaumaterial oder/und in der Dicke oder/und in der Fadenstärke bezüglich einander unterscheiden.
 
17. Arbeitsschutzbekleidung, umfassend wenigstens eine Schnittschutztextilie nach einem der Ansprüche 14 bis 16.
 
18. Arbeitsschutzbekleidung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer Schnittschutztextilie und bei in im Wesentlichen aufrechter Positionierung getragener Arbeitsschutzbekleidung wenigstens ein Teil der, vorzugsweise ein Großteil der, am meisten bevorzugt alle Schnittschutzfäden (18) sich näherungsweise in vertikaler Richtung erstrecken.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente