[0001] Die Erfindung betrifft eine Entkopplungsmatte für einen mit Belagselementen bedeckbaren
Flächenbelagsaufbau, mit einem bahn- oder plattenförmigen Kompensationselement, das
ausgehend von einer unteren Auflageebene nach oben vorspringende Ausformungen aufweist,
die in einem Abstand zu der unteren Auflageebene eine obere Auflageebene bilden.
[0002] Aus der Praxis sind vielfältige Entkopplungsmatten bekannt, die unter einem Bodenbelag
oder hinter einem Wandbelag angeordnet werden. Derartige Entkopplungsmatten sollen
einerseits eine ausreichend belastbare und dauerhafte Verbindung des Boden- oder Wandbelags
mit dem jeweiligen Untergrund gewährleisten und andererseits verhindern, dass zwischen
dem Boden- bzw. Wandbelag und dem jeweiligen Untergrund mechanische Spannungen auftreten,
die zu einer Beschädigung des Belags oder zu einem teilweisen Ablösen des Belags von
dem Untergrund führen können.
[0003] Insbesondere auf beheizbaren Fußbodenkonstruktionen, die wechselnden Temperaturen
ausgesetzt sind, können sowohl zwischen den Belagselementen einerseits und dem Untergrund
andererseits, aber auch über einen zeitlichen Verlauf hinweg größere Temperaturschwankungen
auftreten. Die jeweils verwendeten Materialien weisen üblicherweise ein unterschiedliches
Ausdehnungsverhalten bei Temperaturschwankungen auf, so dass beispielsweise bei wechselnden
Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung in der Nähe von Fensterfronten erhebliche
mechanische Spannungen zwischen den Belagselementen und dem Untergrund auftreten können.
[0004] Die meisten Entkopplungsmatten weisen eine profilierte Oberfläche mit einer großen
Anzahl von vorspringenden Ausformungen und Vertiefungen auf. Es hat sich gezeigt,
dass an den möglichst zahlreichen Vorsprüngen und Vertiefungen horizontal wirkende
Scherkräfte abgebaut werden können. In Verbindung mit Verkrallungsvliesen und Gittergeweben,
die einseitig oder beidseitig an dem Kompensationselement festgelegt sind, kann eine
hochbelastbare Anbindung der Entkopplungsmatten an den Untergrund und an einen Klebemörtel
oder an ein anderes geeignetes Befestigungsmaterial bewirkt werden, mit dem die Belagselemente
an der Entkopplungsmatte festgelegt werden.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass derartige Entkopplungsmatten, wie sie beispielsweise in
EP 1 073 813 B1 oder in
US 5,619,832 beschrieben werden, eine für viele Anwendungsbereiche ausreichende Entkopplungswirkung
gewährleisten können.
[0006] Es wird allerdings als Nachteil angesehen, dass solche Entkopplungsmatten oftmals
eine wasserundurchlässige Trennschicht zwischen dem Untergrund und den Belagselementen
bilden. In der Praxis werden üblicherweise mineralische Klebemörtel oder andere zunächst
pastöse und anschließend aushärtende Klebematerialien auf dem Untergrund aufgebracht,
um eine ebene Oberfläche zu erzeugen und die Entkopplungsmatten auf dem Untergrund
festzulegen. Wenn die Entkopplungsmatten unmittelbar danach auf dem noch nicht vollständig
ausgehärteten Klebemörtel verlegt werden, wird die Abgabe von Feuchtigkeit aus dem
Klebemörtel behindert und ein Aushärten des Klebemörtels verzögert, der länger feucht
und nicht vollständig belastbar bleibt, so dass sich nachfolgende Gewerke ebenfalls
verzögern. Während in einigen Fällen eine wasserdichte Abdichtung der Belagselemente
zu dem Untergrund hin gewünscht ist, führt die profilierte Oberfläche der Entkopplungsmatten
regelmäßig zu einem Ansammeln und Zurückhalten von Feuchtigkeit in den vorspringenden
Ausformungen und Vertiefungen. In Außenbereichen können z.B. sowohl durch häufige
Durchfeuchtungs- und Trocknungszyklen eine Verfärbung oder insbesondere bei Frost
eine Beschädigung der Belagselemente oder des Verlegemörtels auftreten.
[0007] Es sind aus der Praxis verschiedene Drainagematten bekannt, die feuchtigkeitsdurchlässig
ausgebildet sind und ein unerwünschtes Ansammeln von Feuchtigkeit unterhalb oder oberhalb
der Drainagematten reduzieren oder sogar vollständig ausschließen können. Einzelne
Ausführungsbeispiele sind beispielsweise in
DE 298 07 258 U1 oder in
US 6,151,854 beschrieben.
[0008] Die unterschiedlichen Anforderungen an eine mechanische Entkopplung einerseits und
an eine möglichst effiziente Entfeuchtung andererseits führen allerdings häufig dazu,
dass die aus dem Stand der Technik bekannten Entkopplungsmatten oder Drainagematten
nicht gleichermaßen für alle Verwendungszwecke geeignet sind. Eine komplexe Formgebung
des bahn- oder plattenförmigen Kompensationselements, das üblicherweise aus einem
geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt wird, führt zudem in Verbindung mit daran
festgelegten Verkrallungsfliesen und Gittermatten zu einem vergleichsweise hohen Herstellungsaufwand.
[0009] Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, eine Entkopplungsmatte
der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass mit einem möglichst geringen
Herstellungsaufwand eine möglichst vorteilhafte Entkopplungswirkung erreicht werden
kann. Zudem wäre es wünschenswert, wenn die Entkopplungsmatte die im Untergrund bzw.
in einem Estrich oder Klebemörtel befindliche Feuchte nicht verkapselt, sondern eine
schnelle Abführung der Feuchtigkeit ermöglicht und begünstigt.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ausformungen beabstandet
zueinander angeordnet sind, dass die Ausformungen längs ihres Umfangs mindestens abschnittsweise
eine Hinterschneidung aufweisen und dass auf einer Unterseite der unteren Auflageebene
eine wasserdurchlässige Abdeckung festgelegt ist, die ein Eindringen eines viskosen
Klebematerials in die nach oben vorspringenden Ausformungen verhindert. Die beabstandet
zueinander angeordneten Ausformungen ermöglichen eine effiziente Aufnahme und Abtragung
von Scherspannungen oder vergleichbaren horizontal in einer Ebene des Kompensationselements
wirkenden mechanischen Beanspruchungen. Durch die mindestens abschnittsweise entlang
des Umfangs der Ausformungen angeordneten Hinterschneidungen kann eine hochfeste Verbindung
bzw. Verkrallung der Ausformungen und damit des Kompensationselements mit einem auf
einer Oberseite des Kompensationselements aufgetragenen Klebemörtel oder mit einem
gleichermaßen geeigneten Klebe- oder Befestigungsmittel gewährleistet werden. Die
Hinterschneidungen bewirken eine formschlüssige Festlegung.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass eine besonders vorteilhafte Festlegung des auf der Oberseite
aufgetragenen Klebemörtels oder aushärtenden Klebemittels dadurch begünstigt werden
kann, dass zumindest an einigen Ausformungen Hinterschneidungen entlang eines gekrümmt
verlaufenden Bereichs einer Seitenwand der nach oben vorspringenden Ausformungen angeordnet
sind. Der gekrümmt verlaufende Bereich der Seitenwand kann entweder einen konvexen
oder einen konkaven Verlauf aufweisen. Die Hinterschneidung in diesem Bereich kann
ihrerseits einen gradlinigen Verlauf einer Seitenkante der Hinterschneidung aufweisen,
so dass sich der von der Seitenwand vorspringende Bereich der Hinterschneidung entlang
des Verlaufs der Seitenwand verändert. Es ist ebenfalls möglich, dass die Hinterschneidung
entlang des Verlaufs der Seitenkante einen gleichbleibenden Vorsprung von der Ausformung
nach außen oder nach innen gerichtet aufweist, so dass eine Seitenkante der Hinterschneidung
parallel zu der Seitenwand dem Verlauf der Seitenwand folgt.
[0012] Einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zu Folge ist
vorgesehen, dass mehrere erste Hinterschneidungen in eine erste Richtung ausgerichtet
sind und dass mehrere zweite Hinterschneidungen in eine zweite Richtung ausgerichtet
sind, wobei die erste Richtung von der zweiten Richtung verschieden ist. Wenn jede
nach oben vorspringende Ausformung eine in Umfangsrichtung entlang einer Seitenwand
nur bereichsweise ausgebildete Hinterschneidung aufweist, kann die Richtung, in der
die Hinterschneidung überwiegend von dem betreffenden Bereich der Seitenwand der Ausformung
seitlich vorspringt, von jeder Ausformung zur benachbarten Ausformung wechseln. So
könnten beispielsweise bei einer Draufsicht auf eine Oberseite der Entkopplungsmatte
die Hinterschneidungen an einer ersten Ausformung nach rechts und links vorspringen,
während die Hinterschneidungen an einer zweiten Ausformung, die benachbart zur ersten
Ausformung angeordnet ist, nach oben und nach unten vorspringen. Durch die wechselnde
Richtung der Hinterschneidungen kann gewährleistet werden, dass in jede Raumrichtung
eine mechanisch hoch belastbare Verbindung zwischen der Entkopplungsmatte und einer
darauf aufgebrachten Klebemörtelschicht oder Klebematerialschicht besteht. Eventuell
auftretende Scherspannungen können in alle Richtungen ohne weiteres ausgeglichen werden,
so dass beispielsweise während des Aushärtens eines Klebemörtels auftretende Schwindungen
an Seitenwänden der Ausformungen mit Hinterschneidungen ebenso wie an Seitenwänden
der Ausformungen ohne Hinterschneidungen abgetragen werden können. Gleichzeitig kann
das strukturierte Kompensationselement im Verlauf der Herstellung sehr einfach entformt
werden, da die Ausrichtung benachbarter Hinterschneidungen wechselt und der Abstand
gleichgerichteter oder entgegengesetzter Hinterschneidungen ausreichend groß gewählt
werden kann.
[0013] Die nach oben vorspringenden Ausformungen, die auf der Unterseite mit einer wasserdurchlässigen
Abdeckung abgedeckt werden, bilden Hohlräume und Luftkammern, in denen sich Feuchtigkeit
aus dem Untergrund sammeln kann.
[0014] Die wasserdurchlässige Abdeckung kann eine Perforation aufweisen. In diesem Fall
kann die Abdeckung beispielsweise eine kostengünstig herstellbare Folie aus einem
geeigneten Kunststoffmaterial sein, die an der Unterseite des Kompensationselements
stoffschlüssig oder mit einem geeigneten Klebemittel festgelegt ist. Durch die Anzahl
und die Abmessungen der einzelnen Perforationsöffnungen können die für die Wasserdurchlässigkeit
relevanten Eigenschaften beeinflusst werden. Die einzelnen Perforationsöffnungen weisen
zweckmäßigerweise einen ausreichend kleinen Durchmesser auf, um ein Eindringen eines
noch nicht vollständig abgebundenen Estrichs oder Klebemörtels zu verhindern.
[0015] Einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zu Folge ist vorgesehen,
dass die Abdeckung aus einem wasserdurchlässigen textilen Gewebe oder Gelege oder
aus einem wasserdurchlässigen Vlies besteht. Ein textiles Material oder ein Vliesmaterial
weist eine Strukturierung auf, die ein Verkrallen der Abdeckung mit einem anfänglich
viskosen und später vollständig ausgehärteten Klebemörtel oder Estrichmaterial begünstigt
und dadurch eine dauerhafte und mechanisch hoch beanspruchbare Festlegung der Entkopplungsmatte
an dem Untergrund ermöglicht.
[0016] Die textile oder vliesartige Abdeckung kann aus einem alkaliresistenten Material
bestehen, um über einen langen Zeitraum eine ausreichende mechanische Festigkeit beizubehalten.
[0017] Um zusätzlich zu den einzelnen Luftkammern, die jeweils in den vorspringenden Ausformungen
gebildet werden, eine zusammenhängende großflächige Belüftung und Entfeuchtung des
Untergrunds zu ermöglichen ist vorgesehen, dass mehrere benachbarte Ausformungen jeweils
durch längs der unteren Auflageebene verlaufende Belüftungskanäle miteinander verbunden
sind, wobei sich die Belüftungskanäle nicht bis zur oberen Auflageebene erstrecken.
Die Belüftungskanäle können vergleichsweise flach ausgebildet sein. Die Belüftungskanäle
verbinden benachbarte Ausformungen miteinander, sodass ein Luftaustausch und insbesondere
ein Feuchtigkeitstransport über mehrere, beziehungsweise über viele Ausformungen hinweg
bis an den Rand der Entkopplungsmatte ermöglicht und begünstigt werden. Die nur zu
einem Teil in das darüber aufzutragende Klebemörtelbett hineinragende und den Querschnitt
reduzierenden Belüftungskanäle tragen dazu bei, dass schwindungsbedingte Spannungen
im Klebemörtel bzw. in dem Kompensationselement durch die Bildung von Mikrorissen
abgebaut werden können. Es findet ein kleinzelliger Spannungsabbau an den vorspringenden
Ausformungen und an den Belüftungskanälen statt.
[0018] Die Belüftungskanäle können ebenso wie die vorspringenden Ausformungen Hinterschneidungen
aufweisen. Es ist nicht grundsätzlich notwendig, dass die Belüftungskanäle einen großen
Beitrag zu der mechanischen Entkopplung oder zu der Festlegung der Belagselemente
durch Hinterschneidungen oder durch eine vergleichbar geeignete Formgebung aufweisen.
Da die Belüftungskanäle ebenso wie die vorspringenden Ausformungen Hohlräume erzeugen
und gegebenenfalls in unterschiedlichen Richtungen zwischen den Ausformungen verlaufen
tragen auch die Belüftungskanäle in vorteilhafter Weise zu dem Abbau von Spannungen
und Scherkräften zwischen dem Boden- oder Wandbelag und dem Untergrund bei.
[0019] Um die Entkopplungsmatte von dem Untergrund zu den Belagselementen wasserdurchlässig
bzw. diffusionsdurchlässig auszugestalten ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass
das Kompensationselement Aussparungen oder Schlitze in der unteren Auflageebene aufweist.
Diese Aussparungen oder Schlitze bilden Durchlassöffnungen, durch die Feuchtigkeit
von der Unterseite zu der Oberseite der Entkopplungsmatte, beziehungsweise in umgekehrter
Richtung hindurchtreten kann.
[0020] Durch eine diffusionsoffene Ausgestaltung der Entkopplungsmatte kann ermöglicht werden,
dass die Entkopplungsmatte auf einen noch feuchten und gegebenenfalls nicht vollständig
ausgehärteten Untergrund aufgebracht werden kann, ohne dass die noch in dem Untergrund
befindliche Feuchtigkeit eingeschlossen und die angestrebte Trocknung des Untergrunds
verhindert oder übermäßig verzögert wird. Die Entkopplungsmatte kann demzufolge zeitnah,
also schneller als sonst üblich nach der Herstellung des Untergrunds verlegt und rasch
mit Belagselementen belegt oder verkleidet werden, sodass keine zeitaufwändigen und
kostenintensiven Wartezeiten zwischen den einzelnen Herstellungsschritten notwendig
werden.
[0021] Die diffusionsfähige Eigenschaft der Entkopplungsmatte kann dadurch gesteigert werden,
dass die Abdeckung und das Kompensationselement jeweils Aussparungen oder Schlitze
aufweisen, die mindestens bereichsweise überlappend angeordnet sind. In den Überlappungsbereichen
bilden die sich bereichsweise überdeckenden Aussparungen oder Schlitze der Abdeckung
und des Kompensationselements freie Durchtrittsöffnungen, die einen ungehinderten
Feuchtigkeitstransport durch diese Durchtrittsöffnungen erlauben. Es hat sich gezeigt,
dass die Abmessungen der Überlappungsbereiche einerseits ausreichend groß für eine
effiziente Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und andererseits ausreichend klein für eine
geringe mechanische Kopplung vorgegeben werden können, sodass die Entkopplungseigenschaften
der Entkopplungsmatte nicht nennenswert beeinträchtigt oder verringert werden und
gleichzeitig eine sehr effektive Entfeuchtungswirkung ermöglicht werden können.
[0022] In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass jede nach oben vorspringende Ausformung
mindestens eine Aussparung im Bereich der oberen Auflageebene aufweist. Dadurch wird
eine Entfeuchtung jeder Luftkammer, die in den vorspringenden Ausformungen ausgebildet
ist, zu den Belagselementen hin ermöglicht.
[0023] Die Aussparungen in dem Bereich der oberen Auflageebene können in einfacher Weise
rasch und kostengünstig dadurch hergestellt werden, dass die obere Auflageebene des
Kompensationselements eine Perforation aufweist. Die Perforation kann beispielsweise
durch eine Stachelwalze erzeugt werden, die mit einem ausreichend hohen Anpressdruck
über die obere Auflageebene des Kompensationselements hinweg gerollt wird. Es ist
ebenfalls möglich, die einzelnen Aussparungen durch Stanzen, durch Bohren oder Schlitzen
der oberen Auflageebene herzustellen.
[0024] Es ist ebenfalls denkbar, dass das Kompensationselement im Bereich von Seitenwänden
der nach oben vorspringenden Ausformungen Entfeuchtungsöffnungen aufweist. Diese Entfeuchtungsöffnungen
können beispielsweise durch Stanzen oder Schlitzen des Kompensationselements und wahlweise
vor oder nach einer Festlegung der Abdeckung an der Unterseite des Kompensationselements
erzeugt werden. Durch die Entfeuchtungsöffnungen in den Seitenwänden der nach oben
vorspringenden Ausformungen kann bei ausreichend großen Abmessungen der Entfeuchtungsöffnungen
noch nicht vollständig abgebundenes Mörtelmaterial eindringen, dass auf der Oberseite
des Kompensationselements ausgebracht wird, um die Belagselemente einbetten oder verkleben
zu können. In diesem Fall hintergreift das seitlich etwas eindringende Mörtel- oder
Klebermaterial die Oberseite der vorspringenden Ausformungen, deren Ränder ihrerseits
Hinterschneidungen bilden und eine formschlüssige Festlegung des auf der Oberseite
des Kompensationselements aufgebrachten Klebemörtels oder Klebematerials bewirkt.
[0025] Durch die in dem Bereich der Seitenwände angeordneten Entfeuchtungsöffnungen können
gegebenenfalls in Verbindung mit einer Perforation der oberen Auflageebene oder mit
in diesem Bereich vorgesehenen Aussparungen die Entfeuchtungswirkung begünstigt werden.
[0026] Um zusätzlich zu der mechanischen Entkopplung und der Drainagewirkung eine schallreduzierende
Wirkung zu erzeugen ist vorgesehen, dass auf dem Kompensationselement eine Schicht
aus einem trittschallverbessernden Material angeordnet ist. Bei dem trittschallverbessernden
Material kann es sich um eine Schicht aus einem mit einem Bindemittel vernetzten gebundenen
Sand handeln. Es sind auch andere trittschallreduzierenden Materialien bekannt, die
auf dem Kompensationselement angeordnet werden und gleichermaßen geeignet sein können.
[0027] Die Schicht aus einem trittschallreduzierenden Material kann ebenfalls durch eine
nachträglich erzeugte lose Schüttung eines geeigneten rieselfähigen oder granulatartigen
Materials sein.
[0028] Eine zusätzliche mechanische Festlegung und Fixierung der Belagselemente an der oberen
Auflageebene des Kompensationselements kann dadurch bewirkt werden, dass auf der oberen
Auflageebene ein Gittergewebe angeordnet ist. Das Gittergewebe kann beispielsweise
aus einem hochfesten Kunststoff- oder Glasfasermaterial bestehen. Die Maschenweite
des Gittergewebes ist zweckmäßigerweise ausreichend groß, um ein Hindurchtreten eines
noch nicht abgebundenen und deshalb noch fließfähigen Klebemörtels zu erlauben, der
auf der Oberseite der Entkopplungsmatte aufgetragen wird.
[0029] Die einzelnen vorspringenden Ausformungen können eine konvexe oder nichtkonvexe Querschnittsfläche
aufweisen, wobei die Querschnittsfläche parallel zu der unteren oder oberen Auflageebene
ausgerichtet ist. Bei einer nichtkonvexen Querschnittsfläche ist zumindest für einige
Punktepaare innerhalb der Querschnittsfläche ein Bereich einer Verbindungslinie der
beiden Punkte außerhalb der Querschnittsfläche. Die Ausformungen können beispielsweise
eine nierenförmige Querschnittsfläche, eine knochenförmige Querschnittsfläche oder
eine rechtwinklige Querschnittsfläche aufweisen. Zusätzlich können Ausformungen mit
verschiedenen Querschnittsflächen auf einem Kompensationselement miteinander kombiniert
sein.
[0030] Es ist ebenfalls denkbar, dass zur Vermeidung von gradlinig verlaufenden Schwächungslinien
benachbart angeordnete vorspringende Ausformungen seitlich versetzt zu einander angeordnet
sind. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass das Kompensationselement gradlinig
und parallel, beziehungsweise rechtwinklig zu den Seitenkanten des Kompensationselements
verlaufende Schwächungslinien aufweist, die gegebenenfalls mit Fugen zwischen den
darüber angeordneten Belagselementen zusammenfallen und an denen bei einer mechanischen
Beanspruchung bevorzugt Beschädigungen oder Brüche in der Wand- oder Bodenbelagsanordnung
auftreten können.
[0031] Das Kompensationselement kann zu diesem Zweck ausschließlich derartige Schwächungslinien
aufweisen, die sich von einem Seitenrand bis zu einem anderen Seitenrand des Kompensationselements
erstrecken und mehrere in einem Winkel zueinander ausgerichtete Schwächungslinienabschnitte
aufweisen. Jeder Zwischenraum zwischen benachbarten Ausformungen stellt einen Schwächungslinienabschnitt
dar und ist Bestandteil einer Schwächungslinie, so dass gradlinig über das Kompensationselement
verlaufende Schwächungslinien zwischen den beabstandet angeordneten Ausformungen ausgeschlossen
sind.
[0032] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele näher erörtert, die in der Zeichnung dargestellt
sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer schematischen Darstellung einer Entkopplungsmatte
mit einem bahnförmigen Kompensationselement mit quadratischen vorspringenden Ausformungen
und Belüftungskanälen, welche die Ausformungen miteinander verbinden,
Fig. 2 eine Schnittansicht der in Fig. 1 gezeigten Entkopplungsmatte längs der Linie
II - II, wobei auf einer Oberseite des Kompensationselements eine trittschallreduzierende
Schicht sowie an einer oberen Auflageebene eine Gittermatte angeordnet sind,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Entkopplungsmatte mit abweichend ausgestalteten
konvexen Ausformungen, die relativ zueinander versetzt angeordnet sind,
Fig. 4 eine Ansicht einer Oberseite einer Entkopplungsmatte ähnlich zu Fig. 1, wobei
die Hinterschneidungen an gekrümmten Seitenwandbereichen der Ausformungen ausgebildet
sind und die Hinterschneidungen von benachbarten Ausformungen in unterschiedliche
Richtungen vorspringen, und
Fig. 5 eine Schnittansicht der in Fig. 4 gezeigten Entkopplungsmatte längs der Linie
V-V in Fig. 4.
[0033] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Entkopplungsmatte 1 weist ein bahnförmig
ausgestaltetes Kompensationselement 2 auf. Ausgehend von einer unteren Auflageebene
3 sind an dem Kompensationselement 2 nach oben vorspringende Ausformungen 4 mit einer
quadratischen Querschnittsfläche ausgebildet. Fluchtend zueinander ausgerichtete Oberseiten
5 der vorspringenden Ausformungen 4 bilden eine obere Auflageebene 6. Zwischen den
einzelnen vorspringenden Ausformungen 4 verlaufen Belüftungskanäle 7, welche die benachbarten
Ausformungen 4 miteinander verbinden. Die Belüftungskanäle 7 verlaufen längs der unteren
Auflageebene 3 und erstrecken sich in senkrechter Richtung zu der unteren Auflageebene
3 nicht bis zu der oberen Auflageebene 6 hin, sondern lediglich in eine maximale Höhe
von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Höhe der vorspringenden Ausformungen 4.
[0034] Die vorspringenden Ausformungen 4 weisen längs einer Umfangslinie abschnittsweise
Hinterschneidungen 8 auf, die im Bereich der oberen Auflageebene 6 angeordnet sind.
Ein von oben auf die Entkopplungsmatte 1 aufgebrachter Klebemörtel 9, der nur in Fig.
2 dargestellt ist, kann in Zwischenräume 10 zwischen den beabstandet angeordneten
vorspringenden Ausformungen 4 eindringen und die Hinterschneidungen 8 hintergreifen,
so dass sich eine formschlüssig Verbindung des Klebemörtels 9 mit dem Kompensationselement
2 ergibt.
[0035] In den Oberseiten 5 der vorspringenden Ausformungen 4 ist jeweils eine Anzahl von
Aussparungen 11 ausgebildet. Die Aussparungen 11 wurden mit Hilfe einer Stachelwalze
nachträglich in das Kompensationselement 2 eingebracht. Die Abmessungen der einzelnen
Aussparungen 11 sind einerseits hinreichend klein, um ein Eindringen des von oben
aufgebrachten Klebemörtels 9 in Innenräume 12 der Ausformungen 4 zu verhindern. Die
Abmessungen der Aussparungen 11 sind gleichzeitig groß genug bemessen, um die Oberseite
5 bzw. die obere Auflageebene 6 des Kompensationselementes 2 ausreichend feuchtigkeitsdurchlässig
werden zu lassen, so dass ein eventuell bestehendes, bzw. entstehendes Feuchtigkeitsgefälle
zwischen unterhalb der unteren Auflageebene 3 und oberhalb der oberen Auflageebene
5 in kurzer Zeit ausgeglichen werden kann.
[0036] An einer Unterseite 12 der unteren Auflageebene 3 ist ein Verkrallungsvlies 13 an
dem Kompensationselement 2 festgelegt. Das Verkrallungsvlies 13 wird unmittelbar nach
der Herstellung des aus Kunststoff bestehenden Kompensationselements 2 in das noch
weiche und klebrige Kunststoffmaterial eingedrückt und dadurch hochfest mit dem Kompensationselement
2 verbunden.
[0037] Unmittelbar oberhalb der oberen Auflageebene 5 ist ein Gittergewebe 14 an den Oberseiten
5 der vorspringenden Ausformungen 4 festgelegt. Dieses Gittergewebe 14 aus einem geeigneten
Fasermaterial dient ebenso wie die Hinterschneidungen 8 der Festlegung und Verbindung
des von oben aufgetragenen und zunächst noch pastösen Klebemörtels 9, der das Gittergewebe
14 abschnittsweise umschließt und anschließend aushärtet.
[0038] Auf dem Kompensationselement 2 ist eine Schicht 15 aus einem trittschallverbessernden
Material angeordnet, das sich vor allem zwischen den einzelnen vorspringenden Ausformungen
4 befindet. Als trittschallverbesserndes Material kann ein mit einem Bindemittel vernetzter
gebundener Sand verwendet werden. Es könnte auch ein geeignetes Schaummaterial oder
ein rieselfähiges Granulatmaterial zur Reduzierung einer Schallübertragung und Geräuscherzeugung
eingesetzt werden.
[0039] Die Entkopplungsmatte 1 ist in Figur 2 zusammen mit dem umgebenden Bodenbelagsaufbau
dargestellt. Die Entkopplungsmatte 1 kann direkt auf einem Untergrund 16 verlegt oder
mit dem Untergrund 16 verklebt werden. In den Klebemörtel 9, der von oben auf die
Entkopplungsmatte 1 aufgebracht wird, sind Bodenfliesen 17 aus einem keramischen Material
oder aus Steingut eingebettet.
[0040] Die Entkopplungsmatte 1 kann auch zur Befestigung einer Wandverkleidung an einer
Wand verwendet werden.
[0041] In Fig. 3 ist lediglich exemplarisch eine abweichend ausgestaltete Variante einer
Entkopplungsmatte 18 dargestellt. Ein bei dieser Entkopplungsmatte 18 verwendetes
Kompensationselement 19 weist nierenförmige vorspringende Ausformungen 20 auf, die
eine nichtkonvexe Querschnittsfläche besitzen. Die Oberseite 5 der nierenförmigen
vorspringenden Ausformungen 20 ist nicht perforiert und besitzt keine Öffnungen. Die
Hinterschneidungen 8 befinden sich lediglich an einigen Endbereichen 21 der vorspringenden
Ausformungen 20.
[0042] Zwischen den vorspringenden Ausformungen 20 sind Durchlassöffnungen 22 in der unteren
Auflageebene 3 des Kompensationselements 19 ausgebildet. Die Durchlassöffnungen 22
sind in dem exemplarischen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 als kreisrunde Bohrungen
oder Stanzungen dargestellt. Die Durchlassöffnungen 22 können jedoch auch als streifenförmige
Schlitze oder Fräsungen in der unteren Auflageebene 3 ausgebildet sein.
[0043] Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Entkopplungsmatte 23 sind an dem Kompensationselement
2 Ausformungen 24 mit einer nahezu quadratischen Querschnittsfläche in regelmäßigen
Abständen zueinander angeordnet und durch die Belüftungskanäle 7 miteinander verbunden.
Die Ausformungen 24 weisen jeweils zwei einander gegenüberliegende und gerade verlaufende
Seitenwandbereiche 25 sowie zwei einander gegenüberliegende, gekrümmt bzw. konkav
verlaufende Seitenwandbereiche 26 auf. Die jeweils an den konkav verlaufenden Seitenwandbereichen
26 ausgebildeten Hinterschneidungen 8 ragen bei benachbarten Ausformungen 24 jeweils
in unterschiedliche Richtungen seitlich über die konkav verlaufenden Seitenwandbereiche
26 vor. Die Ausrichtung der Hinterschneidungen 8 wechselt jeweils bei benachbart angeordneten
Ausformungen 24.
[0044] An der Unterseite 12 der unteren Auflageebene 3 des Kompensationselements 2 ist das
Verkrallungsvlies 13 befestigt. Das Kompensationselement 2 weist zwischen den Ausformungen
24 jeweils in der unteren Auflageebene 3 ausgebildete Durchlassöffnungen 22 auf.
1. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) für einen mit Belagselementen bedeckbaren Flächenbelagsaufbau,
mit einem bahn- oder plattenförmigen Kompensationselement (2, 19), das ausgehend von
einer unteren Auflageebene (3) nach oben vorspringende Ausformungen (4, 20, 24) aufweist,
die in einem Abstand zu der unteren Auflageebene (3) eine obere Auflageebene (6) bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (4, 20, 24) beabstandet zueinander angeordnet sind, dass die Ausformungen
(4, 20, 24) längs ihres Umfangs mindestens abschnittsweise eine Hinterschneidung (8)
aufweisen und dass auf einer Unterseite (12) der unteren Auflageebene (3) eine wasserdurchlässige
Abdeckung festgelegt ist, die ein Eindringen eines viskosen Klebematerials in die
nach oben vorspringenden Ausformungen (4, 20, 24) verhindert.
2. Entkopplungsmatte (23) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an einigen Ausformungen (4, 20, 24) Hinterschneidungen (8) längs eines
gekrümmt verlaufenden Bereichs einer Seitenwand (26) der nach oben vorspringenden
Ausformungen (24) angeordnet sind.
3. Entkopplungsmatte (23) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere erste Hinterschneidungen (8) in eine erste Richtung ausgerichtet sind und
dass mehrere zweite Hinterschneidungen (8) in eine zweite Richtung ausgerichtet sind.
4. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung eine Perforation aufweist.
5. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung aus einem wasserdurchlässigen textilen Gewebe oder Gelege oder aus
einem wasserdurchlässigen Vlies (13) besteht.
6. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere benachbarte Ausformungen (4, 20, 24) jeweils durch von der unteren Auflageebene
(3) vorspringende Belüftungskanäle (7) miteinander verbunden sind, wobei sich die
Belüftungskanäle (7) nicht bis zur oberen Auflageebene (6) erstrecken.
7. Entkopplungsmatte (18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationselement (19, 2) Aussparungen (22) oder Schlitze in der unteren Auflageebene
(3) aufweist.
8. Entkopplungsmatte (18, 23) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung und das Kompensationselement (19, 2) jeweils Aussparungen (22) oder
Schlitze aufweisen, die mindestens bereichsweise überlappend angeordnet sind.
9. Entkopplungsmatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationselement (2) im Bereich der oberen Auflageebene (6) eine Anzahl von
Aussparungen (11) aufweist.
10. Entkopplungsmatte (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede nach oben vorspringende Ausformung (4) mindestens eine Aussparung (11) im Bereich
der oberen Auflageebene (6) aufweist.
11. Entkopplungsmatte (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auflageebene (6) des Kompensationselements (2) eine Perforation aufweist.
12. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationselement (2, 19) im Bereich von Seitenwänden der nach oben vorspringenden
Ausformungen (4, 20, 24) Entfeuchtungsöffnungen aufweist.
13. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Kompensationselement (2, 19) eine Schicht (15) aus einem trittschallverbessernden
Material angeordnet ist.
14. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Kompensationselement (2, 19) eine Schicht (15) aus einem mit einem Bindemittel
vernetzten gebundenen Sand angeordnet ist.
15. Entkopplungsmatte (1, 18, 23) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der oberen Auflageebene (6) ein Gittergewebe (14) angeordnet ist.
16. Entkopplungsmatte (18) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung von gradlinig verlaufenden Schwächungslinien benachbart angeordnete
vorspringende Ausformungen (20) seitlich versetzt zu einander angeordnet sind.
17. Entkopplungsmatte (18) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorspringenden Ausformungen (20) eine zur unteren Auflageebene (3) parallele
nichtkonvexe Querschnittsfläche aufweisen.