Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zur Bildung zweischaliger
Betonfertigteile, insbesondere von Betonwandelementen, wie z.B. von Beton-Nullwandelementen.
Daneben betrifft die Erfindung ein dementsprechendes Betonfertigteil sowie ein Verfahren
zur Herstellung solcher Betonfertigteile.
[0002] Die Verwendung vorkonfigurierter und maßgefertigter Betonfertigteile, insbesondere
von Stahlbetonwandelementen ist für die effiziente und zügige Errichtung von Bauwerken
bereits weit verbreitet. Hierbei finden insbesondere sogenannte Doppelwandelemente
Verwendung, die einen mehrschaligen, insbesondere zweischaligen Aufbau aufweisen.
Typischerweise sind hierbei zwei Betonschalen unter Bildung eines zwischen den Schalen
liegenden Hohlraums über Gitterträger miteinander verbunden.
[0003] Der Gitterträger ist hierbei in beiden Betonschalen eingebettet und erstreckt sich
über den zwischen den Schalen vorgesehenen Hohlraum, welcher auf der Baustelle mit
Ort- oder Transportbeton verfüllt wird. Der Ortbeton muss hierbei nicht nur sorgfältig
eingebaut werden, sondern im Anschluss an die Hohlraumverfüllung auch fachgerecht
verdichtet werden, um insbesondere Hohlräume im Kernbeton zu vermeiden.
[0004] Vergleichsweise schmale Hohlräume zwischen den Betonschalen erweisen sich hier als
kritisch, da der zugeführte Beton unter Umständen nicht gleichmäßig eingebracht werden
kann. Insbesondere bei vergleichsweise hoch ausgebildeten Doppelwandelementen kann
dies zu Entmischungen des Frischbetons und somit zu Fehlstellen im Kernbeton führen.
Die sich über den Hohlraum hinweg erstreckenden Gitterträger erweisen sich hierfür
als nachteilig.
[0005] Eine zweischalige und hohl ausgebildete Doppelwand ist z.B. in der
DE 198 05 571 C2 beschrieben.
[0006] Eine weitere Doppelwand mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Betonplatten
ist aus der
DE 199 46 320 A1 bekannt. Ein Abstand der beiden Platten wird hierbei durch eine Vielzahl von zick-zackartig
ausgebildeten Versteifungen bewirkt, welche an den Bewehrungen der jeweiligen Platten
befestigt sind. Zwischen den Platten ist ferner ein Stahlrohr als Tragsteg für die
Doppelwand angeordnet, wobei jedes Ende des Stahlrohrs mit einer Bewehrung versehen
ist.
[0007] Neben den bereits erwähnten zweischaligen und hohl ausgebildeten Doppelwänden besteht
ferner ein Bedarf an sogenannten Nullwänden. Hierbei werden die beiden Betonschalen
unmittelbar ohne Zwischenschicht möglichst vollflächig miteinander verbunden. Herstellungstechnisch
wird hierbei eine erste Betonschale auf den Frischbeton einer zweiten Schale gelegt.
Hierdurch kann im Wesentlichen monolithisches aus zwei Schalen gebildetes Betonfertigteil
gefertigt werden, wobei beide gegenüberliegende Betonfertigteil- oder Wandoberflächen
die gleiche Struktur eines Schalungstisches aufweisen können.
[0008] Die Fertigung solcher Nullwände mit herkömmlichen Gitterträgern als Verbindungsanordnung
erweist sich als überaus schwierig oder gar unmöglich, da die Gitterträger, insbesondere
deren Obergurte, einer ersten, ausgehärteten und um 180° gedrehten Betonschale typischerweise
mit der Bewehrung der zweiten Betonschale kollidieren. Zudem muss die erste, gewendete
Betonschale während des gesamten Aushärtens der zweiten Betonschale in einem definierten
Abstand gehalten werden.
[0009] Produktionstechnisch sind hierfür vergleichsweise großdimensionierte Schaltische
und Wendeeinrichtungen, wie etwa ein Saugschalenwenderoste erforderlich. Alternative
Herstellungsverfahren zur beschriebenen Kipptischproduktion sehen z.B. zirkulierende
Schaltische in einem Produktionsumfeld vor, die in mehreren Bearbeitungsschritten
mit Beton vergossen werden.
[0010] Produktionsverfahren bei denen das zuerst gegossene Betonteil nicht gewendet wird
haben jedoch den Nachteil, dass zur Bildung beidseitig schalungsglatter Oberflächen
des Betonfertigteils zumindest eine der Oberflächen mechanisch nachbearbeitet werden
muss. Dies ist vergleichsweise zeitaufwändig und kostenintensiv.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt dem gegenüber die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Verbindungsanordnung zur Bildung eines zweischaligen Betonfertigteils, insbesondere
einer Betonnullwand bereitzustellen, welches eine gute Verbindung zweier Betonschalen
oder Betonkörper bereitstellt und welches eine effiziente, zügige und kosteneinsparende
Massenproduktion von zwei- oder mehrschaligen Betonfertigteilen ermöglicht.
[0012] Des Weiteren soll mittels der Verbindungsanordnung die Handhabung von Zwischenprodukten
des Betonfertigteils als auch des fertiggestellten Betonfertigteils selbst, etwa zu
Transportzwecken oder für den baustellenseitigen Ein- oder Aufbau vereinfacht werden.
Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen
[0013] Diese Aufgabe wird mit einer Verbindungsanordnung gemäß Patentanspruch 1, mit einem
Betonfertigteil nach Patentanspruch 11 sowie mit einem Verfahren zur Herstellung solcher
Betonfertigteile gemäß Patentanspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
hierbei jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
[0014] Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung ist zur Bildung eines zweischaligen Betonfertigteils,
insbesondere einer Nullwand oder einer Doppelwand mit im Abstand voneinander angeordneten
Betonschalen ausgebildet. Die Verbindungsanordnung weist hierbei zumindest zwei Ankerteile
auf, welche an einem Träger voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Ankerteile
weisen jeweils zwei Endabschnitte auf, die sich in unterschiedlichen Richtungen vom
Träger weg erstrecken.
[0015] Typischerweise sind gegenüberliegende erste und zweite Endabschnitte der Ankerteile
jeweils beabstandet vom Träger angeordnet und erstrecken sich von unterschiedlichen,
insbesondere von gegenüberliegenden Außenseiten des Trägers in einer vom Träger wegweisenden
Richtung. Die zumindest zwei Ankerteile sind hierbei derart am Träger angeordnet,
das erste Endabschnitte der zumindest zwei Ankerteile in einer ersten gedachten Ebene
liegen oder eine derartige erste Ebene aufspannen. Jene erste gedachte Ebene erstreckt
sich hierbei im Wesentlichen parallel zu einer zweiten gedachten Ebene. In dieser
kommen gegenüberliegende, zweite Endabschnitte der zumindest zwei Ankerteile zu liegen.
[0016] Mittels den beabstandet voneinander am Träger angeordneten und sich jeweils in zwei
unterschiedlichen, insbesondere entgegengesetzten Richtungen vom Träger wegerstreckenden
Ankerteilen, kann erreicht werden, dass die Verbindungsanordnung direkt auf einer
Aufstandsebene bzw. auf einem Schaltisch einer Schalungsanordnung zur Bildung eines
ersten Betonkörpers positionierbar ist. Die erste gedachte Ebene kann hierbei mit
der Ebene der Aufstandsfläche bzw. mit der Ebene des Schaltischs zusammenfallen.
[0017] Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Ankerteile beim Betonieren eines
ersten Betonkörpers nur bereichsweise von Frischbeton umschlossen und insoweit auch
nur bereichsweise in der ersten etwa vom ersten Betonkörper gebildeten Betonschale
verankert werden. Gegenüberliegende zweite Endabschnitte der Ankerteile ragen somit
aus der obenliegenden Oberfläche bzw. Verbindungsfläche des ersten Betonkörpers heraus.
[0018] Indem jene zweiten Endabschnitte der Ankerteile in einer zweiten gedachten Ebene
zu liegen kommen, welche sich im Wesentlichen parallel zur ersten gedachten Ebene
bzw. parallel zum Schaltisch erstreckt, kann die erste mit den zumindest zwei Ankerteilen
versehene Betonschale nach einem Aushärten des Betons um 180° gewendet werden und
auf eine weitere, mit Frischbeton verfüllte Schalungsanordnung gelegt werden, wobei
die zweiten Endabschnitte der Ankerteile in den Frischbeton eindringen oder eintauchen
und sich an einer Aufstandsebene der zweiten Schalungsanordnung bzw. auf einem entsprechenden
Schalungstisch abstützen.
[0019] Auf diese Art und Weise kann die Verbindungsanordnung nicht nur zum Verbinden zweier
Betonkörper, sondern auch zur Einhaltung eines vorgegebenen Abstandes der Betonkörper
zueinander fungieren. Der Verbindungsanordnung kommt somit einer Doppelfunktion zu.
Sie ist dazu ausgebildet, zwei Betonkörper, etwa zwei Betonschalen, miteinander zu
verbinden, als auch die beiden Betonkörper oder Betonschalen, insbesondere während
des Aushärtens eines der beiden Betonkörpers in einem vorgegebenen definierten Abstand
zu halten.
[0020] Insoweit kann die Verbindungsanordnung zugleich als Abstandshalter für die Fertigung
zweischaliger Betonfertigteile, insbesondere von Betonnullwänden oder Betondoppelwänden
fungieren, wobei bei letztgenannten die zwei Betonschalen unter Bildung eines Hohlraums
in einem vorgegebenen Abstands, ggf. unter Bildung eines Hohlraums zueinander angeordnet
sind.
[0021] Die zumindest zwei Ankerteile können etwa gleich lang ausgebildet und im Wesentlichen
parallel zueinander am Träger angeordnet sein. Es ist hierbei insbesondere denkbar,
dass sich die Ankerteile unter einem Winkel von in etwa 90° zur Längserstreckung des
Trägers erstrecken. Der Träger ist hierbei insbesondere zwischen gegenüberliegenden
Endabschnitten der Ankerteile angeordnet. Er kann sich in etwa mittig zwischen den
gegenüberliegenden Endabschnitten der Ankerteile befinden.
[0022] Typischerweise ist der Träger um zumindest 1/5, 1/4 oder 1/3 der Längserstreckung
der Ankerteile von dem ersten und/oder dem zweiten Endabschnitt der Ankerteile entfernt
angeordnet.
[0023] Die Ankerteile, insbesondere ihre zueinander gegenüberliegenden Endabschnitte grenzen
lediglich punktuell an die erste und/oder die zweite gedachte Ebene an. Das heißt
die Querschnittsfläche der Endabschnitte der Ankerteile mittels welcher diese mit
der Aufstandsebene einer Schalungsanordnung in Anlagestellung gelangen ist vergleichsweise
klein. Sie beträgt weniger als 1 cm
2, weniger als 5 mm
2, weniger als 3 mm
2 oder sogar weniger als 2 mm
2.
[0024] Durch jene zumindest vergleichsweise filigrane Ausgestaltung des Querschnitts der
Endabschnitte der Ankerteile kann erreicht werden, dass die gegenüberliegenden Endabschnitte,
insbesondere freie Enden der Ankerteile, trotz Anlagestellung mit der Schalungsanordnung
weitgehend vollständig von Beton umschlossen werden, so dass die Endabschnitte der
Ankerteile im späteren Betonfertigteil von außen nicht oder nur kaum sichtbar sind.
[0025] Die zumindest zwei Ankerteile der Verbindungsanordnung können, müssen aber nicht
notwendigerweise parallel zueinander ausgerichtet sein. Es sind vielfältigste Ausgestaltungen
denkbar, bei welchen die Ankerteile unterschiedlich zueinander ausgerichtet sind und
unterschiedliche Längen aufweisen. Es ist jedoch jeweils gefordert, dass die gegenüberliegenden
Endabschnitte der Ankerteile in den zueinander parallel ausgerichteten gedachten ersten
und zweiten Ebenen liegen.
[0026] Nach einer Weiterbildung ist ferner vorgesehen, dass die Ankerteile zumindest bereichsweise
eine gekrümmte, gewellte, gewendelte, gezackte oder gebogene Kontur aufweisen, mittels
welcher die Ankerteile formschlüssig in einem ersten Betonkörper verankerbar sind.
Eine derart ungeradlinige Ausgestaltung der Ankerteile dient der Fixierung der Ankerteile
im ausgehärteten Betonkörper.
[0027] Aufgrund einer gekrümmten, gewellten, gewendelten, gezackten oder ansonsten beliebige
gebogenen Außenkontur sind die Ankerteile selbst unter Einwirkung einer nennenswerten
Zugbelastung fest und unmittelbar im Betonkörper fixiert, ohne dass eine gesonderte
Befestigung der Ankerteile mit einer Bewehrung des Betonkörpers erforderlich ist.
[0028] Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die Ankerteile aus einem korrosionsbeständigen
Material gefertigt. Die Ankerteile sind ferner in Verbindungsrichtung, d.h. entlang
der Flächennormalen der ersten oder zweiten gedachten Ebene druckstabil ausgebildet,
um insbesondere eine Last eines ersten Betonkörpers zu tragen, wenn dieser auf einer
mit Frischbeton versehenen Schalungsanordnung aufgelegt wird. Die Ankerteile sind
bevorzugt als Edelstahlanker ausgebildet, welches eine ausreichende Druckstabilität
sowie Korrosionsbeständigkeit aufweist.
[0029] Die korrosionsbeständige Ausgestaltung ist insoweit von Bedeutung, als dass die Endabschnitte
der Ankerteile bis an die Außenoberfläche des Betonfertigteils heranragen. Da die
Verbindungsanordnung lediglich punktuell mit im Querschnitt vergleichsweise filigran
ausgestalteten Ankerteilen versehen ist, hält sich der Material- und Kostenaufwand
für die Verwendung korrosionsbeständigen Materials in Grenzen.
[0030] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Verbindungsanordnung mittels den zumindest
zwei Ankerteilen kippsicher auf einer mit der ersten oder der zweiten Ebene zusammenfallenden
Aufstandsebene aufstell- oder positionierbar. Die Ankerteile sind insbesondere derart
ausgestaltet und am Träger angeordnet, dass sie in einer vorgegebenen Ausrichtung,
in welcher sich die Ankerteile z.B. in Wesentlichen senkrecht zur Aufstandsebene erstrecken,
auf dieser stabil und kippsicher aufgestellt werden können.
[0031] Sofern die Verbindungsanordnung lediglich zwei Ankerteile aufweist, ist es von Vorteil,
wenn zumindest eines der beiden Ankerteile zwei in der Aufstandsebene voneinander
beabstandete freie Enden oder Endabschnitte aufweist, so dass die Verbindungsanordnung
nach dem Prinzip eines Dreibeins kippsicher auf der Aufstandsebene positionierbar
ist.
[0032] Sofern die Verbindungsanordnung mehr als zwei Ankerteile aufweist, können einzelne
Ankerteile auch lediglich als Ankerstäbe ausgebildet sein. Für ein kippsicheres Aufstellen
der Verbindungsanordnung auf der Aufstandsebene, etwa auf einem Schaltisch einer Schalungsanordnung
ist es ferner von Vorteil, wenn der Träger eine zumindest bereichsweise gebogene oder
geknickte Außenkontur aufweist, damit die zumindest drei Ankerteile nicht nur in einer,
sondern in beiden, die erste oder zweite gedachte Ebene aufspannenden Richtungen (x,
y) voneinander beabstandet sind.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist auch der Träger in Richtung des Abstandes
der zumindest zwei Ankerteile zumindest bereichsweise eine gekrümmte, gewellte, gewendelte,
gezackte oder gebogene Kontur auf. Hierdurch kann der Träger selbst zumindest bereichsweise
formschlüssig in den ersten oder in einen zweiten Betonkörper eingebettet und dementsprechend
im Beton formschlüssig verankert werden.
[0034] Andererseits kann mit jener Kontur des Trägers erreicht werden, dass die ersten und/oder
zweiten Endabschnitte der sich z.B. im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Trägers
erstreckenden ersten und zweiten Ankerteile in beiden Richtungen (x, y) parallel zur
ersten oder zweiten Ebene voneinander beabstandet sind. Auf diese Art und Weise kann
ein kippsicheres Positionieren und Aufstellen der Ankerteile auf der Aufstandsfläche
der Schalungsanordnung unterstützt werden.
[0035] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ferner ein sich zwischen den beiden gedachten
Ebenen erstreckendes Befestigungselement am Träger angeordnet. Dieses weist im Bereich
zumindest eines, an die erste oder an die zweite Ebene heranragenden Endabschnitts
eine Verbindungsstruktur zur Bildung einer lösbaren Verbindung mit einem Hebezeug
auf. Das Befestigungselement kann insoweit vergleichbar den Ankerteilen in den ersten
als auch in den zweiten Betonkörper eingebettet werden.
[0036] Sein an die erste oder zweite Ebene heranragender Endabschnitt kann entweder direkt
in der Ebene zu liegen kommen oder aber geringfügig von der Ebene beabstandet sein.
Der Endabschnitt des Befestigungselements ragt jedoch nicht durch jene Ebene hindurch,
sondern kommt insoweit innerhalb des späteren Betonkörpers und somit gegenüber den
Endabschnitten der Ankerteile zurückversetzt zu liegen.
[0037] In dem das Befestigungselement über den Träger mit den Ankerteilen verbunden ist
und ferner auch selbst und unmittelbar im Betonkörper verankerbar ist, kann das Befestigungselement
zur Handhabung des ersten Betonkörpers sowie der Handhabung des gesamten Betonfertigteils
dienen.
[0038] Insbesondere kann mittels des Befestigungselements der in einer ersten Schalungsanordnung
gegossene erste Betonkörper durch eine z.B. genormte Verbindung mit einem Hebezeug
angehoben und somit aus der ersten Schalungsanordnung herausgehoben werden.
[0039] Mittels des Befestigungselements kann der mit der zumindest einen Verbindungsanordnung
versehene erste Betonkörper auch variabel ausgerichtet, insbesondere aufgestellt und
gewendet werden. Des Weiteren kann das Befestigungselement auch nach Fertigstellung
des Betonfertigteils als Transportmittel für das Betonfertigteil fungieren.
[0040] Über das mittels der Verbindungsanordnung in das Betonfertigteil integrierte Befestigungselement
kann das gesamte Betonfertigteil mit baustellenseitig vorgesehenen Hebezeugen angehoben,
positioniert, ausgerichtet und in vorgesehener Ausrichtung bauseits abgesenkt werden.
Ferner kann das fertige Betonfertigteil etwa zu Transportzwecken oder aber auch in
einer bauseits vorgesehenen Endlage mittels Stützen oder Streben fixiert und stabilisiert
werden.
[0041] Nach einer weiteren Ausgestaltung hiervon weist das Befestigungselement an gegenüberliegenden,
an die erste und zweite Ebene heranragenden Endabschnitten jeweils eine Befestigungsstruktur
auf. Das Befestigungselement kann an seinen gegenüberliegenden Endabschnitten weitgehend
identisch oder symmetrisch ausgebildet sein. Indem sich das Befestigungselement in
etwa über den gesamten Zwischenraum zwischen den beiden gedachten Ebenen erstreckt,
kann mittels ein und desselben Befestigungselements das spätere Betonfertigteil von
beiden Schalungsseiten aus eine Handhabung erfahren und dementsprechend sowohl an
seiner Unterseite als auch an seiner Oberseite mit geeigneten Hebezeugen zu Fertigungs-,
Transport- und Einbauzwecken positioniert und ausgerichtet werden.
[0042] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Befestigungselement eine mit einem Innengewinde
versehene Hülse auf. In jene Hülse kann z.B. ein mit einem Schraubbolzen versehener
Befestigungsanker eines Hebezeugs eingeschraubt werden. Auf diese Art und Weise kann
eine besonders einfache und sichere sowie stabile Verbindung mit einem Hebezeug bereitgestellt
werden.
[0043] Für den Fertigungsprozess des Betonfertigteils kann das Befestigungselement an seinen
Endabschnitten ein Verschlusselement, z.B. in Form einer Verschlusskappe oder eines
Verschlussstopfens aufweisen, welches einerseits das Eindringen von Frischbeton in
das als Hülse ausgebildete Befestigungselement verhindert und welches andererseits,
etwa durch eine flanschartige und radial nach außen, vom freien Ende des Befestigungselements
hervorstehende scheibenartige Ausgestaltung dafür Sorge tragen kann, dass das Befestigungselement
in einer Vertiefung oder Ausnehmung der späteren Außenseite des Betonfertigteils zu
liegen kommt.
[0044] Durch einen etwa scheibenartig ausgestaltete Verschlussstopfen für das Befestigungselement
kann in der Schalungsaußenseite des Betonfertigteils eine Vertiefung oder Ausnehmung
mit einem definierten Durchmesser und mit einem im Wesentlichen ebenen Boden gebildet
werden, welcher zur Aufnahme von Zug- oder Druckkräften des Hebezeugs besonders gut
geeignet ist. Die vom Verschlussstopfen des Befestigungselement gebildete Vertiefung
oder Ausnehmung in der Außenseite des Betonfertigteils kann nach fachgerechtem Einbau
oder Endmontage des Betonfertigteils verfüllt, etwa verspachtelt werden.
[0045] Mittels der vom Verschlussstopfen gebildeten Ausnehmung oder Aufnahmevertiefung kann
aber insbesondere erreicht werden, dass das Hebezeug in einer zur Außenoberfläche
berührungsfreien oder berührungslosen Konfiguration mit dem Befestigungselement verbindbar
ist. Beschädigungen der Außenoberfläche oder Schalungsseite des Betonfertigteils durch
das Hebezeug können somit effektiv vermieden werden.
[0046] Der Verschlussstopfen kann ferner aus einem thermoplastischem Kunststoff gefertigt
sein. Des Weiteren ist von Vorteil vorgesehen, dass eine dem Befestigungselement abgewandte
Außenseite des Verschlussstopfens in etwa bündig mit den ersten und/oder den zweiten
Endabschnitten der zumindest zwei Ankerteile der Verbindungsanordnung zu liegen kommt.
Insoweit kann der Verschlussstopfen eine zusätzliche Abstützung gegenüber einer Aufstandsebene
bereitstellen und ein kippsicheres Positionieren der Verbindungsanordnung auf z.B.
einem Schalungstisch unterstützen.
[0047] Des Weiteren kann durch die Ausgestaltung des Verschlussstopfens aus thermoplastischem
Kunststoff erreicht werden, den Verschlussstopfen und mit ihm die gesamte Verbindungsanordnung
etwa durch bereichsweises Aufschmelzen des Kunststoffs adhäsiv oder kraftschlüssig
mit der Aufstandsebene zu verbinden. Insoweit kann der Verschlussstopfen auch zur
Fixierung der Verbindungsanordnung in der x-y-Ebene gegenüber einer Schalungsanordnung
Verwendung finden.
[0048] Nach einer weiteren Ausgestaltung weisen die Ankerteile eine im Wesentlichen längserstreckte
oder eine zumindest zwei Schenkel umfassende U-förmige Außenkontur auf. Bei einer
U-förmigen Außenkontur ist insbesondere vorgesehen, dass ein, etwa der erste Endabschnitt
des Ankerteils, zwei voneinander beabstandete freie Enden aufweist, die den Schenkelenden
der U-förmigen Ausgestaltung entsprechen. Der gegenüberliegende Endabschnitt, etwa
der zweite Endabschnitt, kann hierbei z.B. eine bügelartige und dementsprechend abgerundete
Ausgestaltung aufweisen.
[0049] Die U-förmige Ausgestaltung ist insoweit von Vorteil, als dass das entsprechende
Ankerteil mit zwei Schenkeln und somit mit zwei freien Endabschnitten versehen ist,
mittels derer die Verbindungsanordnung selbst bei nur zwei Ankerteilen bereits kippsicher
auf der Aufstandsebene aufstellbar ist.
[0050] Des Weiteren kann mit der U-förmigen Ausgestaltung erreicht werden, dass das U-förmige
Ankerteil mit den unten, zur ersten Ebene hin gewandten freien Schenkelenden kollisionsfrei
über die Bewehrung des ersten Betonkörpers gestülpt werden kann. Insoweit ist eine
Anordnung der Ankerteile denkbar, dass etwaige sich in etwa parallel zur Aufstandsebene
erstreckende Bewehrungselemente, etwa in Form von Stahlstäben, zwischen den Schenkeln
der Ankerteile zu liegen kommen.
[0051] Des Weiteren kann der in etwa bügelartig ausgebildete zweite Endabschnitt des U-förmigen
Ankerteils laschenartig aus dem ersten Betonkörper herausragen. Jener Bügelabschnitt
kann insoweit ebenfalls zum Anheben und Positionieren sowie Ausrichten des ersten
Betonkörpers grundsätzlich verwendet werden. Für die Anordnung eines U-förmigen Ankerteils
am Träger ist ferner vorgesehen, dass sich die z.B. nach unten, zur ersten Ebene hin
erstreckenden freien Enden der beiden Schenkel eine gewellte oder gewendelte Außenkontur
aufweisen, während der gegenüberliegende zweite Endabschnitt des U-förmigen Ankerteils
einen lediglich in einer Ebene verlaufenden U-förmig geformten Bügelabschnitt aufweist.
[0052] Der in sich gebogene, etwa U-förmig ausgebildete und sich von einer Seite des Trägers
wegerstreckende Bügelabschnitt kann bereits aufgrund seiner Formgebung eine formschlüssige
Verbindung mit dem zweiten Betonkörper bilden, während die freien Endabschnitte der
Schenkelenden des U-förmigen Ankerteils bevorzugt gewellt, gewendelt oder gezackt
oder auch nur bereichsweise gebogen ausgebildet sind, damit die Ankerteile auch hier
eine formschlüssige Verbindung mit dem ersten Betonkörper bilden können.
[0053] Alternativ zu im Wesentlichen längserstreckten oder U-förmig ausgebildeten Ankerteilen
ist natürlich auch denkbar, die Ankerteile ringartig, Z-förmig oder M-förmig oder
nach Art eines Dreiecks auszubilden.
[0054] Das Ankerteil kann, wie bereits erwähnt, eine stabförmige, entweder geradlinige oder
auch gebogene, etwa eine U-förmige Kontur aufweisen, wobei das Ankerteil selbst bzw.
der den Ankerteil bildende Stab z.B. als Rundstab oder als vergleichsweise dicker
Edelstahldraht ausgebildet ist. Insoweit kann insbesondere die U-förmige Ausgestaltung
des Ankerteils einer Haarnadel ähneln.
[0055] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Verbindungsanordnung ist zumindest eines der
Ankerteile innenseitig eines gekrümmten, gewellten, gewendelten, gezackten oder gebogenen
Abschnitts des Trägers mit dem Träger verbunden. So kann der Träger insbesondere einzelne
Knickstellen oder abgeknickte, bzw. gebogene Bereiche aufweisen. Die Anordnung an
einer Innenseite des gekrümmten, geknickten oder anderweitig nicht geradlinig ausgebildeten
Abschnitts am Träger ist insoweit von Vorteil, als dass das Ankerteil, etwa ein Schenkel
des U-förmigen Ankerteils möglichst eng von der gebogenen oder gekrümmten Kontur des
Trägers eingefasst oder umschlossen ist.
[0056] Auf diese Art und Weise kann eine besonders stabile und langlebige Verbindung von
Ankerteil und Träger erreicht werden. Typischerweise ist das Ankerteil mit dem Träger
verschweißt.
[0057] In einem weiteren Aspekt ist ferner ein Betonfertigteil mit einem ersten Betonkörper
und mit zumindest einer zuvor beschriebenen Verbindungsanordnung vorgesehen. Die zumindest
zwei Ankerteile der Verbindungsanordnung sind hierbei bereichsweise im ersten Betonkörper
verankert. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass z.B. die ersten Endabschnitte
der zumindest zwei Ankerteile im Betonkörper verankert sind, während die zweiten,
gegenüberliegend vorgesehenen Endabschnitte der Ankerteile aus einer Verbindungsfläche
des ersten Betonkörpers herausragen. Insoweit ragen die Ankerteile bereichsweise aus
dem Betonkörper heraus, um eine formflüssige Verbindung mit einem zweiten Betonkörper
zu bilden.
[0058] Das Betonfertigteil kann zumindest einen Betonkörper aus herkömmlichem Beton oder
aus Leichtbeton aufweisen. Leichtbeton weist typischerweise eine geringere Trockenrohdichte
von maximal 2000 kg /m
3 auf. Vorliegend kann der Leichtbetonkörper mit Kornporositäten zur Bildung eines
sogenannten geschlossenen Gefüges ausgebildet sind. Alternativ kann der Leichtbeton
mit Blähton oder dergleichen porenbildenden, vergleichsweise dichten Zuschlägen zur
Bildung eines haufwerksporigen Gefüges versetzt sein.
[0059] Für die Fertigung des ersten Betonkörpers ist insbesondere vorgesehen, dass die Verbindungsanordnung
auf einer Aufstandsebene, welche mit dem Schalungstisch einer für den ersten Betonkörper
vorgesehenen Schalungsanordnung zusammenfällt, kippsicher aufgestellt und bereits
durch ihre kippsichere Aufstellung in vorgesehener Art und Weise nicht nur positioniert,
sondern auch ausgerichtet sind.
[0060] Die Ankerteile können sich hierbei im Wesentlichen senkrecht zur Aufstandsebene erstrecken.
Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass sämtliche in den ersten Betonkörper eingelassenen
Ankerteile sämtlicher Verbindungsanordnungen auf der Aufstandsebene stehen und sich
an dieser abstützen. Indem sich die Ankerteile gegenüberliegend hierzu, nämlich mit
ihren zweiten Enden in einer sich zur Aufstandsebene im Wesentlichen parallel erstreckenden
zweiten Ebene befinden, können die Ankerteile als Abstandshalter fungieren, die insbesondere
gleichmäßig oder regelmäßig über der Fläche des Betonkörpers verteilt angeordnet eine
vergleichsweise gleichmäßige Abstützung des ersten Betonkörpers gegenüber einer zweiten
Aufstandsebene bereitstellen können, insbesondere dann, wenn der erste Betonkörper
in einer um 180° gedrehten Konfiguration mit den nach unten ragenden zweiten Endabschnitten
der Ankerteile auf einer mit Frischbeton versehenen zweiten Schalungsanordnung positioniert
wird.
[0061] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Betonfertigteil ferner einen zweiten
Betonkörper auf, in welchem die aus der Verbindungsfläche des ersten Betonkörpers
herausragenden Ankerteile zumindest bereichsweise verankert sind. Es sind hierbei
unterschiedliche Konfigurationen denkbar. So kann mittels der Verbindungsanordnungen
ein als Nullwand ausgebildetes zweischaliges Betonfertigteil gefertigt werden. Hierbei
kommen diejenigen Abschnitte der Ankerteile, welche aus dem ersten Betonkörper herausragen,
nahezu vollständig im zweiten Betonkörper zu liegen.
[0062] Bei anderen Ausgestaltungen, etwa bei Bildung einer Doppelwand oder Hohlwand kann
vorgesehen werden, dass lediglich der zweite Endabschnitt der Ankerteile entsprechend
der Dicke des zweiten Betonkörpers in diesen eindringen, wobei erster und zweiter
Betonkörper in einem vorgegebenen Abstand zueinander bleiben. Hierbei kann ferner
vorgesehen werden, eine Dämmschicht zwischen dem ersten und dem zweiten Betonkörpers
vorzusehen.
[0063] Die Dämmschicht kann z.B. auf den in der zweiten Schalungsanordnung befindlichen
Frischbeton aufgelegt werden, bevor der um 180° gedrehte erste Betonkörper mit den
hiervon hervorstehenden zweiten Enden der Ankerteile voran auf die zweite Schalungsanordnung
abgesenkt wird. Insoweit eignet sich die Verbindungsanordnung gleichermaßen für die
Herstellung von Nullwänden, Doppelwänden als auch für die Verwirklichung von zweischaligen
Betonfertigteilen mit integrierter Dämmschicht.
[0064] Nach einer weiteren Ausgestaltung fallen die von den Ankerteilen der Verbindungsanordnung
gebildeten ersten und zweiten gedachten Ebenen mit gegenüberliegenden Schalungsaußenseiten
des Betonfertigteils zusammen. Die Aufbauhöhe der Ankerteile senkrecht zur ersten
oder zweiten gedachten Ebene entspricht insoweit der Wandstärke des zweischaligen,
den ersten und den zweiten Betonkörper aufweisenden Betonfertigteils.
[0065] Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt ist schließlich ein Verfahren zur Herstellung
eines Betonfertigteils vorgesehen, welches unter Verwendung einer zuvor beschriebenen
Verbindungsanordnung durchführbar ist. Das Verfahren beginnt mit dem Positionieren
zumindest einer Verbindungsanordnung auf einer Aufstandsebene einer ersten Schalungsanordnung.
Hierbei stützen sich die zumindest zwei Ankerteile der Verbindungsanordnung mit ihren
ersten Endabschnitten an der Aufstandsebene ab. Mit anderen Worten steht die Verbindungsanordnung
mit den ersten Endabschnitten ihrer zumindest zwei oder mehr Ankerteile auf der Aufstandsebene
der Schalungsanordnung, die typischerweise mit der Ebene eines Schalungstischs in
einem Massenfertigungsprozess zusammenfällt.
[0066] In der Schalungsanordnung ist typischerweise auch eine Bewehrung zur Bildung eines
ersten Betonkörpers vorgesehen.
[0067] In einem weiteren Schritt wird die erste Schalungsanordnung zumindest bereichsweise
mit Frischbeton zur Bildung eines ersten Betonkörpers befüllt. Die Füllmenge ist hierbei
derart bemessen, dass die Ankerteile zumindest bereichsweise im ersten Betonkörper
verankert werden, aber bereichsweise, typischerweise mit ihren gegenüberliegenden
zweiten Endabschnitten, aus einer Oberfläche des Frischbetons, welche mit einer späteren
Verbindungsfläche des ersten Betonkörpers zusammenfällt, herausragen.
[0068] Sobald der in der Schalungsanordnung befindliche Frischbeton eine ausreichende Festigkeit
aufweist, wird der zumindest partiell ausgehärtete erste Betonkörper gewendet.
[0069] Anschließend wird der gewendete, typischerweise um 180° gedrehte Betonkörper, oberhalb
einer oder auf einer mit Frischbeton versehenen zweiten Schalungsanordnung derart
angeordnet, dass sich die zweiten, aus dem aus dem ersten Betonkörper herausragenden
Endabschnitte der Ankerteile, an einer Aufstandsebene der zweiten Schalungsanordnung
abstützen. Die mit Frischbeton versehene zweite Schalungsanordnung dient hierbei der
Bildung des zweiten Betonkörpers, welcher mittels der Verbindungsanordnung, insbesondere
mit den daran vorgesehenen Ankerteilen, mit dem ersten Betonkörper dauerhaft und unlösbar
verbunden wird.
[0070] Daneben stellt die Verbindungsanordnung, insbesondere mit ihren ersten und zweiten
Ankerteilen, einen Abstandshalter zur Verfügung, mittels welchem der erste Betonkörper
in einem vorgegebenen Abstand zur Aufstandsebene der zweiten Schalungsanordnung gehalten
werden kann. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass mehrere Verbindungsanordnungen
etwa gleichmäßig über die Fläche des ersten, mithin des zweiten Betonkörpers verteilt
angeordnet sind. Auf diese Art und Weise kann eine gleichmäßige Abstützung und gleichmäßige
Kraftübertragung vom ersten Betonkörper in die zweite Schalungsanordnung zumindest
während des Aushärtens des zweiten Betonkörpers bereitgestellt werden.
[0071] Nach einer weiteren Ausführungsform ist zur Herstellung des Betonfertigteils ferner
die Verwendung einer mit einem Befestigungselement versehenen Verbindungsanordnung
vorgesehen. Die Verbindungsanordnung kann ähnlich wie die zweiten Endabschnitte der
Ankerteile aus der Oberfläche bzw. aus der Verbindungsfläche des ersten Betonkörpers
nach dem Gießen und Aushärten des ersten Betonkörpers herausragen und somit mittels
eines mit dem Befestigungselement zusammenwirkenden Hebezeugs aus der ersten Schalungsanordnung
angehoben werden.
[0072] Wie bereits zuvor beschrieben, kann mittels dem in den ersten Betonkörper integrierten
Befestigungselement der erste Betonkörper nicht nur angehoben, sondern auch gewendet
und/oder oberhalb oder auf der zweiten, mit Frischbeton bereits versehenen Schalungsanordnung
derart positioniert und abgesenkt werden, dass die zweiten Enden der Ankerteile in
den Frischbeton der zweiten Schalungsanordnung eintauchen und sich an der Aufstandsebene
der zweiten Schalungsanordnung abstützen.
[0073] Es ist hierbei insbesondere von Vorteil, wenn das Befestigungselement an seinen beiden
gegenüberliegenden Endabschnitten eine Befestigungsstruktur, etwa in Form eines Schraubgewindes,
aufweist. Somit kann das Hebezeug zum Anheben und etwa zum Wenden des ersten Betonkörpers
um 90° mit einem zweiten Endabschnitt des Befestigungselements temporär verbunden
werden.
[0074] In einer aufgestellten, etwa um 90° auf die Seite gedrehten Ausrichtung kann das
Hebezeug sodann umgesetzt werden und etwa mit einem ersten Endabschnitt des Befestigungselements
verbunden werden, so dass der bereits gegossene erste Betonkörper um weitere 90° gewendet,
somit von oben gehalten, auf die zweite Schalungsanordnung abgesenkt werden kann.
[0075] Mittels der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung können insbesondere Nullwand-Betonfertigteile
in hoher Güte und mit beidseitig schalungsglatter Oberfläche gefertigt werden, wobei
eine Oberflächenbearbeitung, etwa mit Ausnahme des Verfüllens etwaiger Vertiefungen
oder Ausnehmungen im Bereich des Befestigungselements nicht mehr erforderlich ist.
Insoweit kann die Produktionskapazität bestehender Produktionsanlagen für Betonfertigteile
merklich verbessert und gesteigert werden, da die bislang erforderlichen Oberflächennachbearbeitungsprozesse
entfallen können.
[0076] Die Verbindungsanordnungen, welche typischerweise über die Fläche des Betonfertigteils
regelmäßig verteilt und dementsprechend punktuell vorzusehen sind, können bisherige
zur Verbindung von Betonschalen für Doppelwände vorgesehene Gitterträger vollständig
ersetzen. Da die Verbindungsanordnungen lediglich punktuell, und über die Fläche des
Betonfertigteils jeweils voneinander beabstandet im Betonfertigteile verankert sind,
kann auch das Verfüllen von hohlen Doppelwänden mit Ortbeton vereinfacht und qualitativ
verbessert werden.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0077] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert. Hierbei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung nach einer ersten Ausgestaltung,
- Fig. 2
- die Verbindungsanordnung gemäß Fig. 1 von oben betrachtet,
- Fig. 3
- eine zweite Ausgestaltung der Verbindungsanordnung mit einem Befestigungselement in
Seitenansicht,
- Fig. 4
- die Verbindungsanordnung gemäß Fig. 3 von oben betrachtet,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der in einer ersten Schalungsanordnung angeordneten Verbindungsanordnung
in Seitenansicht,
- Fig. 6
- entspricht der Konfiguration gemäß Fig, 5, jedoch nach Einfüllen von Frischbeton in
die erste Schalungsanordnung,
- Fig. 7
- zeigt die Verbindung der Verbindungsanordnung mit einem Hebezeug zum Anheben des ersten
Betonkörpers,
- Fig. 8
- zeigt den angehobenen und auf die Seite gewendeten ersten Betonkörper,
- Fig. 9
- verdeutlicht das Umsetzen des Hebezeugs am Befestigungselement,
- Fig. 10
- zeigt den um 180° gewendeten ersten Betonkörper während eines Absenkens auf eine zweite,
mit Frischbeton versehene Schalungsanordnung und
- Fig. 11
- zeigt das fertige Betonfertigteil im Querschnitt
Detaillierte Beschreibung
[0078] In Figur 1 ist die Verbindungsanordnung 10 nach einer ersten Ausgestaltung in einer
Seitenansicht in der x-z-Ebene gezeigt, während Figur 2 die Verbindungsanordnung 10
von oben in der x-y-Ebene darstellt. Die Verbindungsanordnung 10 weist einen sich
in etwa horizontal erstreckenden Träger 18 auf, an welchem zumindest zwei, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel drei Ankerteile 12, 14, 16 angeordnet sind. Die Ankerteile 12,
14, 16 sind U-förmig ausgebildet. Sie weisen nach oben ragend einen zweiten Endabschnitt
22 auf, welcher bügelartig geformt ist. Gegenüberliegend, an einem vorliegend unten
gezeigten ersten Endabschnitt 20 weisen sämtliche Ankerteile 12, 14, 16 zwei Schenkel
12A, 12B auf, die mit ihren freien Enden eine erste gedachte Ebene 1 bilden. Folglich
liegen sämtliche unteren, d.h. ersten Endabschnitte 20 der drei Ankerteile 12, 14,
16 in einer gemeinsamen Ebene 1.
[0079] Gleiches gilt auch für die gegenüberliegenden, zweiten, bügelförmig ausgebildeten
Endabschnitte 22 der drei Ankerteile 12, 14, 16. Diese kommen in einer zweiten, gedachten
Ebene 2 zu liegen, welche sich im Wesentlichen parallel zur ersten gedachten Ebene
1 erstreckt. In einer späteren Einbaulage im Betonfertigteil ist vorgesehen, dass
erste und zweie Ebenen 1, 2 mit den Schalungsau-βenseiten 102, 104 des fertigen Betonfertigteils
100 zusammenfallen, wie dies z.B. in Fig. 11 verdeutlich ist.
[0080] Die Ankerteile 12, 14, 16 weisen vorliegend eine an eine Haarnadel erinnernde Außenkontur
auf. Insoweit sind die ersten Endabschnitte 20 der Ankerteile 12, 14, 16 gewellt ausgebildet,
um insbesondere mit einem ersten, in den Figuren 6 bis 10 gezeigten Betonkörper 40
eine formschlüssige Verbindung, bzw. eine formschlüssige Verankerung zu bilden. Da
die gegenüberliegenden Endabschnitte 20, 22 der Ankerteile 12, 14, 16 in ihrer Endeinbaulage
im Betonfertigteil 100 an dessen Schalungsaußenseiten 102, 104 heranragen oder angrenzen,
sind die Ankerteile 12, 14, 16 aus einem korrosionsbeständigen Material, insbesondere
aus Edelstahl gefertigt.
[0081] Aus Figur 2 ergibt sich ferner, dass der Träger 18, mit welchem die Ankerteile 12,
14, 16 verbunden, insbesondere verschweißt sind, eine in der x-y-Ebene zumindest bereichsweise
gekrümmte, gewellte, gewendelte, gezackte oder gebogene Kontur aufweist. Durch diese
Formgebung kann der Träger 18 selbst eine formschlüssige Verankerung in einem der
das Betonfertigteil 100 bildenden Betonkörper 40, 60 erfahren.
[0082] Andererseits kann durch die Ausgestaltung des Trägers 18 erreicht werden, dass die
daran befestigten Ankerteile 12, 14, 16 bezogen auf die x-y-Ebene, welche sich im
Wesentlichen parallel zur ersten oder zweiten gedachten Ebene 1, 2 erstreckt, einen
Versatz sowohl in X-Richtung als auch in Y-Richtung aufweisen. Hierdurch kann eine
kippsichere bzw. stabile Orientierung der Verbindungsanordnung 10 erreicht werden,
wenn diese z.B. auf eine Aufstandsebene 42 einer in Figur 5 schematisch dargestellten
Schalungsanordnung 38 abgestellt wird.
[0083] In Figur 2 ist ferner gezeigt, dass die U-förmigen Ankerteile 12, 14, 16 jeweils
mit einem ihren beiden Schenkel 12a, oder 12b im Bereich einer Biegung, respektive
einer geknickten oder gebogenen Stelle des Trägers 18 befestigt sind. Bei einer Schweißverbindung
von Träger 18 und Ankerteil 12, 14, 16 kann hierdurch eine besonders feste und robuste
Verbindung bereitgestellt werden.
[0084] Dadurch dass die Verbindungsanordnung 10 mehrere, z.B. parallel zueinander ausgerichtete
und mit gegenüberliegenden Endabschnitten 20, 22 vom Träger 18 wegerstreckende Ankerteile
12, 14, 16 aufweist, kann die Verbindungsanordnung 10 in der in den Figuren 5 bis
7 dargestellten Art und Weise auf einer Schalungs-Aufstandsebene 42 positioniert und
abgestellt werden. Die einzelnen Ankerteile 12, 14, 16, welche zugleich als Abstandshalter
gegenüber den zweiten Betonkörper 60 fungieren, sind hierdurch bereits korrekt ausgerichtet.
[0085] Die Länge der Ankerteile 12, 14, 16 in Z-Richtung entspricht letztendlich der Wandstärke
des zu fertigenden Betonfertigteils 100.
[0086] Die Ausgestaltung der gemäß Figuren 3 und 4 unterscheidet sich der von derjenigen
gemäß der Figuren 1 und 2 dadurch, dass am Träger 18 zusätzlich noch ein in Form einer
Hülse ausgebildetes Befestigungselement 24 angeordnet ist. Das Befestigungselement
24 ist hierbei mit einer Befestigungsstruktur 26 versehen, die zumindest an den gegenüberliegenden
ersten und zweiten Endabschnitten 28, 30 des Befestigungselements 24 ausgebildet ist.
[0087] Die Befestigungsstruktur 26 kann insbesondere als Schraubgewinde ausgebildet sein,
welches im Auslieferungszustand der Verbindungsanordnung mit einem als Verschlussstopfen
fungierenden Verschlusselement 32 versehen sein kann. Das z.B. in Figur 3 gezeigte
Verschlusselement 32 weist angrenzend an ein in das Befestigungselement 24 einschraubbares
Gewinde einen tellerartigen Flanschabschnitt 33 auf, dessen dem Befestigungselement
24 abgewandte Au-βenseite typischerweise in der ersten und/oder in der zweiten gedachten
Ebene 1, 2 zu liegen kommt.
[0088] Insoweit kann das Verschlusselement 32 die Aufstellfläche der Verbindungsanordnung
10 auf der Aufstandsfläche 42 der Schalungsanordnung 38 vergrö-βern. Wenn das Verschlusselement
32 ferner z.B. aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt ist, kann es durch
Erwärmen mitsamt der mit ihm in Verbindung stehenden Verbindungsanordnung 10 an einer
vorgegebenen Position der Aufstandsebene 42 der Schalungsanordnung 38 nicht nur positioniert
sondern auch dementsprechend fixiert werden.
[0089] Nachfolgend und in der Sequenz der Figuren 5 bis 11 wird nun der Herstellungsprozess
und das Herstellungsverfahren zur Fertigung des zweischaligen Betonfertigteils am
Beispiel der mit dem Befestigungselement 24 ausgestatteten Verbindungsanordnung 10
gezeigt.
[0090] Zur Bildung einer ersten Betonschale oder eines ersten Betonkörpers 40 wird die Verbindungsanordnung
10 auf einer Aufstandsebene 42, welche mit der Ebene eines Schalungstischs zusammenfällt,
derart positioniert, dass die ersten Endabschnitte 20 der Ankerteile 12, 14, 16 sowie
das Verschlusselement 32 weitgehend kippsicher und lagestabil auf der Aufstandsebene
42 der Schalungsanordnung 38 stehen. Zur Fertigung etwa eines als Wandelement ausgebildeten
Betonfertigteils sind natürlich mehrere, über die Fläche des späteren Wandelements
verteilt angeordnete Verbindungsanordnungen 10 in oder auf der Schalungsanordnung
38 in entsprechender Art und Weise anzuordnen. Die Schalungsanordnung 38 weist ferner
eine umlaufende Seitenwand 44 auf.
[0091] In Figur 6 ist ein Zwischenschritt des Herstellungsverfahrens gezeigt, nachdem Frischbeton
in die erste Schalungsanordnung 38 zur Bildung eines ersten Betonkörpers 40 eingebracht
wurde. Wie anhand Figur 6 ersichtlich, sind hierbei lediglich die ersten Endabschnitte
22, insbesondere die gewellt ausgebildeten Schenkel 12a, 12b der Ankerteile 12, 14,
16 im ersten Betonkörper 40 verankert, während die gegenüberliegenden zweiten und
bügelförmig ausgebildeten Endabschnitte 22 der Ankerteile 12, 14, 16 von der obenliegenden
Verbindungsfläche 41 des Betonkörpers 40 hervorstehen. Selbiges gilt hierbei auch
für das Befestigungselement 24.
[0092] Nach Abschrauben des am zweiten Endabschnitt 30 des Befestigungselements 34 vorgesehenen
Verschlusselements 32 kann ein mit einer in Figur 7 lediglich angedeuteten Schraube
48 versehenes Hebezeug 46 mit dem nach oben ragenden zweiten Endabschnitt 30 des Befestigungselements
24 verbunden werden. Das Hebezeug 46, ist vorliegend mit einer Zugöse 50 ausgestattet,
die mit einem tellerartig ausgebildeten Montage- oder Abstützflansch 52 versehen ist.
[0093] Wie aus dem Vergleich der Figuren 7 und 8 hervorgeht, kann mittels des Befestigungselements
24 und unter Zuhilfenahme des Hebezeugs 46 der erste Betonkörper 40 aus der ersten
Schalungsanordnung 38 angehoben und etwa um 90° geneigt auf eine Seitenfläche abgestellt
werden. Ein zusätzliches Hebezeug kann alsdann mit dem ersten Endabschnitt 28 des
Befestigungselements 24 verbunden werden. Auch hierzu ist vorgesehen, dass in etwa
oberflächenbündig in die Schalungsaußenseite 102 des ersten Betonkörpers 40 eingebettete
Verschlusselement 32 abzunehmen.
[0094] Aufgrund seines radial verbreiterten Flanschabschnitts 33 hinterlässt das Verschlusselement
32 eine dementsprechend und korrespondierend hiermit ausgebildete, in Figur 8 gezeigte
Vertiefung 106 in der Schalungsaußenseite 102 des ersten Betonkörpers 40.
[0095] In der in Figur 8 gezeigte Konfiguration und Ausrichtung des ersten Betonkörpers
40 kann ein weiteres oder dasselbe Hebezeug 46 mit dem ersten Endabschnitt 28 des
Befestigungselements 24 derart verbunden werden, dass der radial nach außen von der
Zugöse 50 abragende Flansch 52 eine Abstützung an der am ersten Betonkörper 40 ausgebildeten
Ausnehmung erfährt.
[0096] Mittels der in die Schalungsaußenseite 102 eingelassenen Ausnehmung 106 können etwaige,
zwischen Hebezeug 46 und erstem Betonkörper 40 auftretende Punktbelastungen verringert
werden. Zudem kann durch die Ausnehmung 106 erreicht werden, dass der Flansch 52 des
Hebezeugs 46 keine Berührung mit der Schalungsaußenseite 102 des ersten Betonkörpers
40 aufweist. Etwaige Beschädigungen der Schalungsaußenseite 102 durch das Hebezeug
46 können hierdurch effektiv vermieden werden.
[0097] Nachdem das Hebezeug 46, wie in Figur 9 darstellt umgesetzt ist, kann der erste Betonkörper
40 um weitere 90° gedreht und somit in eine um 180° gegenüber seiner in Figur 7 gezeigten
Ausgangsstellung verschwenkte Konfiguration überführt werden, wie dies schematisch
in Figur 10 dargestellt ist. In jener umgekehrten Konfiguration kann der erste Betonkörper
40 mit den von der nun unten liegenden Verbindungsfläche 41 hervor ragenden Endabschnitten
der Ankerteile 12, 14, 16 auf eine weitere, etwa eine zweite Schalungsanordnung 58
abgesenkt werden, in welcher bereits Frischbeton zur Bildung des zweiten Betonkörpers
60 vorgesehen ist.
[0098] Zuvor kann der freie und vom ersten Betonkörper 40 hervorstehende Endabschnitt 30
des Befestigungselements 24 mit einem geometrische modifizierten Verschlusselement
32' versehen werden, damit kein Frischbeton in den Hohlraum des Befestigungselement
24 eindringen und die Befestigungsstruktur 26 auch nach Fertigstellung des Betonfertigteils
100 intakt bleibt und zur Handhabung des Betonfertigteils 100 Verwendung finden kann.
[0099] Die in den Figuren 10 und 11 lediglich durch ihre Aufstandsebene 62 angedeutete Schalungsanordnung
58 kann vergleichbar oder identisch zur ersten Schalungsanordnung 38 ausgebildet sein.
Die Füllhöhe des Frischbetons in der zweiten Schalungsanordnung 58 entspricht bei
Ausbildung einer Nullwand bevorzugt in etwa der Länge der aus dem ersten Betonkörper
40 heraus ragenden Abschnitte der Ankerteile 12, 14, 16. Auf diese Art und Weise kann
durch Absenken des ersten Betonkörpers 40 auf die zweite Schalungsanordnung 58 ein
als Nullwand ausgebildetes Betonfertigteil 100 gebildet werden kann, wobei die zweiten
Endabschnitte 20 der Ankerteile 12, 14, 16 abstützend auf der Aufstandsebene 62 der
zweiten Schalungsanordnung 58 aufsetzen.
[0100] Insoweit fungieren die über die Fläche des ersten und des zweiten Betonkörpers 40,
60 verteilt angeordneten Verbindungsanordnungen 10 zugleich als Abstandshalter für
die beiden Betonkörper 40, 60.
[0101] In dem in Figur 11 skizzierten fertiggestellten Betonfertigteil 100 erstreckt sich
das Befestigungselement 24 annähernd an beide gegenüberliegende Schalungsaußenseiten
102, 104. Auch nach Fertigstellung des Betonfertigteils 100 bleiben die gegenüberliegenden
Endabschnitte 28, 30 des Befestigungselements 24 zugänglich, so dass das Befestigungselement
nicht nur für den Herstellungsprozess des Betonfertigteils 100, sondern auch für dessen
Transport und für die bauseitige Positionierung gleichermaßen Verwendung finden kann.
[0102] Typischerweise weist das Betonfertigteil 100 zumindest drei, vier oder sogar noch
weitere voneinander beabstandete Befestigungselemente 24 auf, mittels derer das Betonfertigteil
100 möglichst genau positioniert und ausgerichtet werden kann.
[0103] Die räumliche Verteilung der Verbindungsanordnungen in der x-y-Ebene kann entsprechend
den Festigkeitsanforderungen sowie entsprechend den geometrischen Ausgestaltungen
des Betonfertigteils stark variieren. Insoweit ist die Anzahl der zu verwendenden
Verbindungsanordnungen auch von der Dimensionierung und konkreten Ausgestaltung der
Verbindungsanordnungen selbst abhängig.
Bezugszeichenliste
[0104]
- 1
- Ebene
- 2
- Ebene
- 10
- Verbindungsanordnung
- 12
- Ankerteil
- 14
- Ankerteil
- 16
- Ankerteil
- 18
- Träger
- 20
- Endabschnitt
- 22
- Endabschnitt
- 24
- Befestigungselement
- 26
- Befestigungsstruktur
- 28
- Endabschnitt
- 30
- Endabschnitt
- 32
- Verschlusselement
- 33
- Flanschabschnitt
- 38
- Schalungsanordnung
- 40
- Betonkörper
- 41
- Verbindungsfläche
- 42
- Aufstandsebene
- 44
- Seitenwand
- 46
- Hebezeug
- 48
- Schraube
- 50
- Öse
- 52
- Flansch
- 58
- Schalungsanordnung
- 60
- Betonkörper
- 62
- Aufstandsebene
- 100
- Betonfertigteil
- 102
- Schalungsaußenseite
- 104
- Schalungsaußenseite
- 106
- Ausnehmung
1. Verbindunganordnung zur Bildung eines zweischaligen Betonfertigteils, mit zumindest
zwei Ankerteilen (12, 14, 16), welche an einem Träger (18) voneinander beabstandet
angeordnet sind, wobei sich erste und zweite, zueinander gegenüberliegende Endabschnitte
(20, 22) der Ankerteile (12, 14, 16) in unterschiedlichen Richtungen derart vom Träger
(18) weg erstrecken, dass die ersten Endabschnitte (20) der zumindest zwei Ankerteile
(12, 14, 16) in einer ersten gedachten Ebene (1) liegen, welche sich im Wesentlichen
parallel zu einer zweiten gedachten Ebene (2) erstreckt, in welcher die zweiten Endabschnitte
(22) der zumindest zwei Ankerteile (12, 14,16) liegen.
2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die Ankerteile (12, 14, 16) zumindest
bereichsweise eine gekrümmte, gewellte, gezackte oder gebogene Kontur aufweisen, mittels
welcher die Ankerteile (12, 14, 16) formschlüssig in einem ersten Betonkörper (40)
verankerbar sind.
3. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ankerteile
(12, 14, 16) aus einem korrosionsbeständigen Material gefertigt sind.
4. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche mittels der zumindest
zwei Ankerteile (12, 14, 16) kippsicher auf einer mit der ersten oder der zweiten
Ebene (1, 2) zusammenfallenden Aufstandsebene (42) aufstellbar ist.
5. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Träger (18)
in Richtung des Abstandes der zumindest zwei Ankerteile (12, 14, 16) zumindest bereichsweise
eine gekrümmte, gewellte, gezackte oder gebogene Kontur aufweist.
6. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein sich zwischen
den beiden gedachten Ebenen (1, 2) erstreckendes Befestigungselement (24) am Träger
(18) angeordnet ist, welches im Bereich zumindest eines, an die erste oder an die
zweite Ebene (1, 2) heranragenden Endabschnitts (28, 30) eine Verbindungsstruktur
(26) zur Bildung einer lösbaren Verbindung mit einem Hebezeug (46) aufweist.
7. Verbindungsanordnung nach Anspruch 6, wobei das Befestigungselement (24) an gegenüberliegenden,
an die erste und zweite Ebene (1, 2) heranragenden Endabschnitten (28, 30) jeweils
eine Befestigungsstruktur (26) aufweist.
8. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(24) eine mit einem Innengewinde (26) versehene Hülse aufweist.
9. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ankerteile
(12, 14, 16) eine im Wesentlichen längserstreckte oder eine zwei Schenkel (12a, 12b)
umfassende, U-förmige Außenkontur aufweisen.
10. Verbindungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 9, wobei zumindest
eines der Ankerteile (12, 14, 16) innenseitig eines gekrümmten, gewellten, gezackten
oder gebogenen Abschnitts des Trägers (18) mit dem Träger (18) verbunden ist.
11. Betonfertigteil mit einem ersten Betonkörper (40) und mit zumindest einer Verbindungsanordnung
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, deren Ankerteile (12, 14; 16) bereichsweise
im ersten Betonkörper (40) verankert sind und welche bereichsweise aus einer Verbindungsfläche
(41) des ersten Betonkörpers (40) heraus ragen.
12. Betonfertigteil nach Anspruch 11 und mit einem zweiten Betonkörper (60), in welchem
die aus der Verbindungsfläche (41) des ersten Betonkörpers (40) heraus ragenden Ankerteile
(12, 14, 16) zumindest bereichsweise verankert sind.
13. Betonfertigteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 oder 12, wobei die von
den Ankerteilen (12, 14, 16) gebildeten ersten zweiten gedachten Ebenen (1, 2) der
zumindest einen oder mehrerer Verbindungsanordnungen (10) mit gegenüberliegenden Schalungsaußenseiten
des Betonfertigteils (100) zusammenfallen.
14. Verfahren zur Herstellung eines Betonfertigteils mittels zumindest einer Verbindungsanordnung
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, mit den Schritten:
- Positionieren der zumindest einen Verbindungsanordnung (10) auf einer Aufstandsebene
(42) einer ersten Schalungsanordnung (38) mittels den zumindest zwei Ankerteilen (12,
14, 16), sodass sich erste Endabschnitte (20) der Ankerteile (12, 14, 16) an der Aufstandsebene
(42) abstützen,
- zumindest bereichsweises Befüllen der ersten Schalungsanordnung (38) mit Frischbeton
zur Bildung eines ersten Betonkörpers (40), derart, dass die Ankerteile (12, 14, 16)
zumindest bereichsweise im ersten Betonkörper (40) verankert werden und bereichsweise
aus einer Verbindungsfläche (41) des ersten Betonkörpers (40) heraus ragen,
- Wenden des zumindest partiell ausgehärteten ersten Betonkörpers (40),
- Anordnen des gewendeten ersten Betonkörpers (40) oberhalb einer oder auf einer mit
Frischbeton versehenen zweiten Schalungsanordnung (58) derart, dass sich zweite aus
dem ersten Betonkörper (40) heraus ragende Endabschnitte (22) der Ankerteile (12,
14, 16) an einer Aufstandsebene (62) der zweiten Schalungsanordnung (58) abstützen.
15. Verfahren nach Anspruch 14 zur Herstellung eines Betonfertigteils mittels zumindest
einer Verbindungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10,
wobei zumindest der erste Betonkörper (40) mittels eines mit dem Befestigungselement
(24) zusammenwirkenden Hebezeugs (46) aus der ersten Schalungsanordnung (38) angehoben,
gewendet und/oder oberhalb oder auf der zweiten Schalungsanordnung (58) positioniert
wird.