[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät zum Schalten eines Kondensators mit einem
Schütz und einem mit dem Schütz verbundenen Hilfsschalter, wobei der Hilfsschalter
eine beweglich gelagerte Hilfsschalterkontaktbrücke und Hilfsschalterfestkontakte
aufweist und das Schütz eine beweglich gelagerte Schützkontaktbrücke und Schützfestkontakte
aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zuschalten eines dem Schaltgerät
nachgeschalteten Kondensators an eine Versorgungsnetz.
[0002] Beim Kondensatorschalten mit einem Schaltgerät, wie beispielsweise ein Niederspannungsschaltgerät,
wird ein Kondensator bzw. werden Kondensatoren üblicherweise zunächst über die voreilende
Hilfsschalterkontaktbrücke des Hilfsschalters aufgeladen. Hierfür sind die Hilfsschalterfestkontakte
des Hilfsschalters über Widerstandsdrähte mit den Schützfestkontakten des Schützes
verbunden. Der Hilfsschalter umfasst Hilfsschalterfestkontakte, die Hilfsschalterkontaktbrücke
und einen Hilfsschalterkontaktbrückenträger, welcher die Hilfsschalterkontaktbrücke
beweglich lagert. Das Schütz umfasst Schützfestkontakte, die Schützkontaktbrücke,
einen Schützkontaktbrückenträger, welcher die Schützkontaktbrücke beweglich lagert,
und eine Spule. Zum Schließen des Schützes ist die Spule mit einem Spulenstrom zu
erregen. Der Hilfsschalter ist mit dem Schütz üblicherweise mechanisch verbunden,
z.B. mittels einer Schnappverbindung. Im mechanisch verbunden Zustand des Hilfsschalters
mit dem Schütz steht der Hilfsschalterkontaktbrückenträger mit dem Schützkontaktbrückenträger
derart in Wirkverbindung, dass bei einem Schließen des Schützes die Hilfsschalterkontaktbrücke
über die mechanische Auslenkung der Schützkontaktbrücke ebenso ausgelenkt wird. Während
des Schließens des Schützes wird zunächst eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der Hilfsschalterkontaktbrücke mit den Hilfsschalterfestkontakten hergestellt. Durch
die fortschreitende Auslenkung der Schützkontaktbrücke wird zeitlich verzögert zum
elektrischen Schließen des Hilfsschalters eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten hergestellt.
[0003] Durch das Erregen der Spule des Schützes werden der Schützkontaktbrückenträger und
hierüber der Hilfsschalterkontaktbrückenträger ausgelenkt. Hierbei stellt zunächst
die Hilfsschalterkontaktbrücke einen elektrischen Kontakt mit den Hilfsschalterfestkontakten
her, so dass der Strom über die Widerstandsdrähte zu den Schutzfestkontakten fließen
kann. Der Kondensator wird somit zunächst durch den Hilfsschalter aufgeladen. Durch
die fortschreitende Auslenkung des Schützkontaktbrückenträgers kommt es automatisch
zum elektrischen Kontaktieren der beweglich gelagerten Schützkontaktbrücke des Schützes
mit den Schützfestkontakten. Die Überbrückung erfolgt nun sowohl über die Schützkontaktbrücke
als auch über die Hilfsschalterkontaktbrücke. Der an dem Schaltgerät angeschlossene
Kondensator kann somit sowohl über die Überbrückung der Hilfsschalterkontaktbrücke
mit den Hilfsschalterfestkontakten als auch über die Überbrückung der Schützkontaktbrücke
mit den Schützfestkontakten mit Energie versorgt werden. Nach dem Überbrücken der
Schützfestkontakte durch die Schützkontaktbrücke erfolgt der primäre Energieverlauf
zum Kondensator über das Schütz. Ein derartiges Schaltgerät ist beispielsweise aus
der
DE 10 2009 052 626 A1 bekannt.
[0004] Der zeitliche Verzug zwischen den beiden Schaltvorgängen wird üblicherweise durch
die versetzte Anordnung der beweglich gelagerten Kontaktbrücken gegenüber den Festkontakten
gesteuert. Die Zeitdifferenz vom Schließen der Hilfsschalterkontaktbrücke mit den
Hilfsschalterfestkontakten bis zum Schlie-βen der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten
kann hierbei unterschiedlich ausfallen. Die sogenannte Vorladezeit des Kondensators
wird bestimmt durch die Wegdifferenz zwischen den Kontakten des Hilfsschalters und
den Kontakten des Schützes und der Schließgeschwindigkeit des Schützes. Ein weiterer
Einfluss stellt die Prellzeit der Hilfsschalterkontakte (Hilfsschalterkontaktbrücke
und Hilfsschalterfestkontakte) dar. Ist die Vorladezeit zu kurz, müssen die Schützkontakte
(Schützkontaktbrücke und Schützfestkontakten) einen Großteil des Ladestromes für den
Kondensator übernehmen. Hieraus bedingt erfolgt eine Lebensdauerreduzierung durch
starken Verbrauch von Kontaktmaterial an den Schützkontakten.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Schaltgerät zum
Schalten von einem Kondensator bereitzustellen. Insbesondere soll ein optimiertes
Zuschalten eines dem Schaltgerät nachgeschalteten Kondensators an ein Versorgungsnetz
ermöglicht werden.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, d.h. durch Schaltgerät
zum Schalten eines Kondensators mit einem Schütz und einem mit dem Schütz verbundenen
Hilfsschalter, wobei der Hilfsschalter Hilfsschalterfestkontakte, eine Hilfsschalterkontaktbrücke
und einen Hilfsschalterkontaktbrückenträger, welcher die Hilfsschalterkontaktbrücke
beweglich lagert, aufweist und das Schütz Schützfestkontakte, eine Schützkontaktbrücke,
einen Schützkontaktbrückenträger, welcher die Schützkontaktbrücke beweglich lagert,
und eine Spule aufweist, wobei der Hilfsschalterkontaktbrückenträger mit dem Schützkontaktbrückenträger
derart in Wirkverbindung steht und derart ausgebildet ist, dass bei einem Einschalten
des Schützes die Hilfsschalterkontaktbrücke und die Schützkontaktbrücke zunächst in
eine erste Position ausgelenkt werden, in welcher lediglich die Hilfsschalterkontaktbrücke
mit den Hilfsschalterfestkontakten elektrisch leitend verbunden ist, und anschließend
in eine zweite Position ausgelenkt werden, in welcher die Schützkontaktbrücke mit
den Schützfestkontakten elektrisch leitend verbunden ist, wobei zum Einschalten des
Schützes die Spule mit einem Spulenstrom zu erregen ist, wobei das Schütz eine Steuervorrichtung
umfasst, welche zum Einschalten des Schützes für eine erste Zeitdauer die Spule derart
erregt, dass lediglich die erste Position eingenommen wird, und anschließend die Spule
derart erregt, dass die zweite Position eingenommen wird und ein Verfahren gemäß Anspruch
7, d.h. durch ein Verfahren zum Zuschalten eines einem Schaltgerät nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 nachgeschalteten Kondensators an eine Versorgungsnetz, mit folgenden
Schritten:
- Erregen der Spule für eine erste Zeitdauer mit einem ersten Spulenstrom, so dass lediglich
die Hilfsschalterkontaktbrücke mit den Hilfsschalterfestkontakten elektrisch leitend
verbunden ist,
- anschließendes Erregen der Spule mit einem zweiten Spulenstrom, so dass die Schützkontaktbrücke
mit den Schützfestkontakten elektrisch leitend verbunden ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
5 angegeben.
[0008] Der Hilfsschalter insbesondre mit dem Schütz mechanisch verbunden. Vorzugsweise ist
der Hilfsschalter mittels einer zerstörungsfreien mechanischen Verbindung mit dem
Schütz verbunden, z.B. eine Schnappverbindung.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Schaltgerät sind vorzugsweise die Hilfsschalterfestkontakte
mit den Schützfestkontakten jeweils an ihrem Eingangsbereich und an ihrem Ausgangsbereich
mit einem Widerstandsdraht miteinander verbunden. Dadurch, dass bei einem Einschalten
des Schützes, d.h. das Schütz soll geschlossen werden, durch die Steuereinheit gezielt
die Spule des Schützes derart erregt wird, dass lediglich die erste Position herbeigeführt
wird, wird zunächst lediglich die elektrische Verbindung zwischen der Hilfsschalterkontaktbrücke
mit den Hilfsschalterfestkontakten hergestellt. Ein an das Schaltgerät angeschlossener
Kondensator wird folglich zunächst über den Hilfsschalter aufgeladen. Nach Verstreichen
der ersten Zeitdauer wird durch die Steuereinheit die Spule derart erregt, dass ferner
die elektrische Kontaktierung der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten
erfolgt. Der Kondensator wird nun über die durch die Schützkontaktbrücke hergestellte
elektrische Verbindung von dem Schütz aufgeladen.
[0010] Dadurch, dass zunächst der Kondensator über den Hilfsschalter und anschließend über
das Schütz aufgeladen wird, erfolgt ein vorteilhaftes schrittweises Aufladen des Kondensators.
Zunächst wird der Kondensator gezielt für die erste Zeitdauer über den Hilfsschalter
vorgeladen. Nach Verstreichen der ersten Zeitdauer erfolgt die Kontaktierung der Schützkontaktbrücke
mit den Schützfestkontakten, so dass die Energieversorgung des nachgeschalteten Kondensators
primär über das Schütz erfolgt.
[0011] Damit während der elektrischen Energieversorgung des Kondensators über das Schütz
der Hilfsschalter geschont wird, erfolgt vorzugsweise nach der Kontaktierung der Schützkontaktbrücke
mit den Schützfestkontakten über ein Trennmittel ein Trennen der elektrischen Kontaktierung
zwischen der Hilfsschalterkontaktbrücke und den Hilfsschalterfestkontakten. Folglich
erfolgt nach dem Trennen die Energieversorgung des Kondensators lediglich über das
Schütz. Der Vorteil hierbei besteht darin, dass es nicht mehr zu einer unerwünschten
Belastung des Hilfsschalters kommen kann. Die Lebensdauer des Hilfsschalters kann
hierdurch verlängert werden. Ferner kann insbesondere bei einem Einsatz von Widerstandsdrähten
deren Lebensdauer stark verlängert werden. Ein Abbrennen der Widerstandsdrähte kann
durch das Trennen der elektrischen Energieversorgung des Kondensators über den Hilfsschalter
vorzugsweise unmittelbar nach der Kontaktierung der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten
verhindert werden.
[0012] Zum Herbeiführen und Halten der ersten Position wird die Spule im Vergleich zum Herbeiführen
und Halten der zweiten Position durch die Steuereinheit gezielt unterschiedlich erregt.
Der erste Durchschnittsspulenstrom zum Herbeiführen und Halten der ersten Position
ist somit unterschiedlich zum zweiten Durchschnittsspulenstrom, welcher dem Herbeiführen
und Halten der zweiten Position dient. Zum Herbeiführen und Halten der ersten Position
liegt vorzugsweise ein getakteter Spulenstrom vor. Mittels der Steuereinheit wird
folglich der an der Spule anliegende Durchschnittsspulenstrom geregelt, so dass während
der ersten Zeitdauer, welche vorzugsweise in der Steuereinheit hinterlegt ist, ein
anderer Durchschnittsspulenstrom und somit eine andere Erregung an der Spule anliegt
als in einer der ersten Zeitdauer folgenden zweiten Zeitdauer, in welcher die zweite
Position herbeigeführt bzw. gehalten wird. Die Steuereinheit regelt hierfür gezielt
den an der Spule vorliegenden Spulenstrom.
[0013] Es ist ebenso denkbar, dass die Steuervorrichtung die zweite Position herbeiführt,
sobald eine voreingestellte Spannung oder Strom über den Hilfsschalterfestkontakten
vorliegt bzw. überschritten wurde. Anhand dieses Kriteriums würde folglich die erste
Zeitdauer bestimmt werden.
[0014] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass unabhängig von einer Toleranzlage
der Kontakte des Hilfsschalters und des Schützes, der vorliegenden Temperatur oder
der anliegenden Steuerspannung eine Vorladung des nachgeschalteten Kondensators über
den Hilfsschalter sichergestellt werden kann. Hierdurch kann ein optimales Vorladen
eines dem Schaltgerät nachgeschalteten Kondensators mittels des Hilfsschalters sichergestellt
werden. Ferner werden die Kontakte des Hilfsschalters und des Schützes geschont.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt die erste Zeitdauer zwischen
5 Millisekunden und 30 Millisekunden. Vorzugsweise liegt die erste Zeitdauer zwischen
15 Millisekunden und 25 Millisekunden, insbesondere bei ca. 20 Millisekunden. Dadurch,
dass die Vorladezeit des Kondensators mittels des Hilfsschalters unabhängig von der
Toleranzlage, der vorliegenden Temperatur oder der anliegenden Steuerspannung ist,
kann eine sichere Vorladezeit des dem Schaltgerät nachgeschalteten Kondensators gewährleistet
werden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung
eine Steuereinheit und einen Schalter, welcher in Serie zur Spule geschaltet ist,
so dass über ihn der Spulenstrom der Spule gesteuert werden kann, wobei die Steuereinheit
während der ersten Zeitdauer den Schalter derart ansteuert, insbesondere taktet, dass
mittels der Erregung der Spule lediglich die erste Position eingenommen wird, und
anschließend den Schalter derart ansteuert, dass mittels der Erregung der Spule die
zweite Position eingenommen wird.
[0017] Mittels der Steuereinheit wird folglich die Versorgung der Spule mit dem Spulenstrom
gezielt derart beeinflusst, dass unterschiedliche Erregungen an der Spule vorliegen.
Während der ersten Zeitdauer wird die Spule gezielt derart erregt, dass lediglich
die erste Position eingenommen und gehalten wird; d.h. die Schützkontaktbrücke ist
nicht mit den Schützfestkontakten elektrisch leitend verbunden. Während der zweiten
Zeitdauer wird die Spule gezielt derart erregt, dass die zweite Position eingenommen
und gehalten wird; d.h. die Schützkontaktbrücke ist mit den Schützfestkontakten elektrisch
leitend verbunden. Die erste Zeitdauer ist vorzugsweise fest in der Steuereinheit
hinterlegt.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung
zur Spannungsmessung einen Shunt, welcher in Serie zum Schalter angeordnet ist. Es
liegt somit eine Serienschaltung aus der Spule, dem Schalter und dem Shunt vor, über
welchem der Spulenstrom der Spule fließen kann. Durch das Einschalten des Schalters
fließt Strom durch den Shunt, so dass ein Spannungsabfall am Shunt entsteht. Die Steuereinheit
misst die Spannung über den Shunt und je nach Erreichen einer Spannungsschwelle für
die verschiedenen Erregungsstufen der Spule (Erregungsstufe für die erste oder zweite
Position), wird der Schalter in einem bestimmten Rhythmus ein- und ausgeschaltet.
Es erfolgt eine Taktung. Mittels der Taktung wird ein sogenannter Durchschnittsspulenstrom
innerhalb der Spule erzeugt. In Abhängigkeit dieses Durchschnittsspulenstromes wird
eine bestimmte Erregung im Magnetsystem des Schaltgerätes erzeugt, so dass gezielt
die erste oder zweite Position herbeigeführt und gehalten werden kann.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Steuervorrichtung
derart ausgebildet, dass sie zum Herbeiführen der zweiten Position die Spule für eine
zweite Zeitdauer mit einem zweiten Durchschnittsspulenstrom erregt und anschließend
zum Halten der zweiten Position die Spule mit einem dritten Durchschnittsspulenstrom
erregt, wobei der zweite Durchschnittsspulenstrom höher als der dritte Durchschnittsspulenstrom
ist. Nach der zweiten Zeitdauer wird der Schalter durch die Steuervorrichtung derart
angesteuert, insbesondere getaktet, dass die Spule derart erregt ist, dass der Schalter
des Schützes geschlossen bleibt. Der hierfür notwendige dritte Durchschnittsspulenstrom
ist vorzugsweise niedriger als der erste Durchschnittsspulenstrom, welcher zum Herbeiführen
und Halten der ersten Position erforderlich ist.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt ein System vor,
welches einen Kondensator und das Schaltgerät umfasst, wobei der Kondensator mit dem
Schaltgerät elektrisch leitend verbunden ist. Der Kondensator kann mittels des Schaltgerätes
an ein Versorgungsnetz geschaltet werden. Beim Zuschalten des Kondensators an das
Versorgungsnetz erfolgt mittels des Schaltgerätes zunächst während der ersten Zeitdauer
über den Hilfsschalter ein Vorladen des Kondensators. Nach Verstreichen der ersten
Zeitdauer wird durch die Steuervorrichtung die Spule des Schützes derart erregt, dass
die zweite Position eingenommen wird, so dass der Kondensator über das Schütz mit
dem Versorgungsnetz verbunden ist.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Hilfsschalter
mit dem Schütz mechanisch verbunden, so dass der Schützkontaktbrückenträger den Hilfsschalterkontaktbrückenträger
auslenken kann.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Hilfsschalterkontaktbrücke,
vorzugsweise durch eine erste Feder, beweglich im Hilfsschalterkontaktbrückenträger
gelagert und die Schützkontaktbrücke, vorzugsweise durch eine zweite Feder, beweglich
im Schützkontaktbrückenträger gelagert. Hierdurch kann ein zeitlich versetztes Kontaktieren
der Hilfsschalterkontaktbrücke mit den Hilfsschalterfestkontakten gegenüber dem Kontaktieren
der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten erfolgen. Ferner ist es möglich,
dass nach erfolgter Kontaktierung beider Kontaktbrücken der Hilfsschalterkontaktbrückenträger
sowie der Schützkontaktbrückenträger weiterhin in die durch das Schließen des Schützes
eingeschlagene Bewegungsrichtung bewegt werden kann.
[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Hilfsschalterfestkontakte
mit den Schützfestkontakten jeweils an ihrem Eingangsbereich und an ihrem Ausgangsbereich
mit einem Widerstandsdraht miteinander verbunden. Auf diese Weise kann der Kondensator
bereits durch Schließen der Hilfsschalterkontaktbrücke mit den Hilfsschalterfestkontakten
aufgeladen werden.
[0024] Im Folgenden werden die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung anhand der in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung eines Schaltgerätes zum Schalten eines Kondensators
im geöffneten Zustand,
- FIG 2
- eine schematische Darstellung eines Aufbaus einer Spulenansteuerung des Schützes aus
FIG 1, und
- FIG 3
- einen zeitlichen Verlauf des Durschnittspulenstroms, welcher an der Spule anliegt,
beim schrittweisen Zuschalten eines Kondensators mittels des Schaltgerätes nach FIG
1.
[0025] FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltgerätes zum Schalten eines
Kondensators im geöffneten Zustand. Das Schaltgerät weist einen Hilfsschalter 1 sowie
ein Schütz 2 auf. Der Hilfsschalter 1 ist hierbei auf das Schütz 2 aufgesetzt. Der
Hilfsschalter 1 besteht aus zwei Hilfsschalterfestkontakten 4 und einem Hilfsschalterkontaktbrückenträger
5, welcher eine Hilfsschalterkontaktbrücke 3 beweglich lagert. Der Hilfsschalterkontaktbrückenträger
5 ist über eine mit Zugkraft beaufschlagte dritte Feder 15 verbunden. Der Hilfsschalterkontaktbrückenträger
5 weist ferner ein erstes Einrastmittel 11 auf. Das Schütz besteht aus zwei Schützfestkontakten
7 und einem Schützkontaktbrückenträger 8, welcher eine Schützkontaktbrücke 6 beweglich
lagert. Der Schützkontaktbrückenträger 8 weist ferner ein zweites Einrastmittel 12
auf. Der Schützkontaktbrückenträger 8 ist mit einer mit Druckkraft beaufschlagten
vierten Feder 16 verbunden.
[0026] Die Eingangsseite des Hilfsschalterfestkontakts 4 ist über einen Widerstandsdraht
9 mit der Eingangsseite des Schützfestkontakts 7 verbunden. Die Ausgangsseite des
Hilfsschalterfestkontakts 4 ist über einen Widerstandsdraht 9 mit der Ausgangsseite
des Schützfestkontakts 7 verbunden. Der Schützkontaktbrückenträger 8 ist durch sein
zweites Einrastmittel 12 mit dem ersten Einrastmittel 11 des Hilfsschalterkontaktbrückenträgers
5 mechanisch verbunden. Diese mechanische Verbindung 10 kann durch Aufbringen einer
vordefinierten Kraft ohne mechanische Beschädigung gelöst werden. Das Schütz 2 weist
hierbei ein Trennmittel 13 auf. Dieses Trennmittel 13 ist dafür vorgesehen, dass es
die mechanische Verbindung 10 zwischen dem ersten Einrastmittel 11 und dem zweiten
Einrastmittel 12 löst. Das Trennmittel 13 weist hierfür eine Schräge auf, auf die
der Hilfsschalterkontaktbrückenträger 5 bei einem Einschalten des Schützes 2 bewegt
wird. Da der Hilfsschalterkontaktbrückenträger 5 mit dem Schützkontaktbrückenträger
8 miteinander verbunden ist, werden bei einem Einschalten des Schützes 2 beide Kontaktbrückenträger
5, 8 in Richtung des Richtungspfeils 14 bewegt.
[0027] Der in der FIG 1 gezeigte Zustand des Schaltgerätes stellt den Startzustand des Schaltgerätes
dar. Hierbei ist das Schütz 2 ausgeschaltet bzw. geöffnet.
[0028] Bei einem Einschalten des Schützes 2 bewegt der Schützkontaktbrückenträger 8 die
Schützkontaktbrücke 6 in Richtung der Schützfestkontakte 7 und über die mechanische
Verbindung 10 ebenso den Hilfsschalterkontaktbrückenträger 5 und somit die Hilfsschalterkontaktbrücke
3 in Richtung der Hilfsschalterfestkontakte 4. Die Bewegungsrichtung des Schützkontaktbrückenträgers
8 sowie des Hilfsschalterkontaktbrückenträgers 5 wird durch den Richtungspfeil 14
angegeben. Bei diesem Schließvorgang stellt zunächst die Hilfsschalterkontaktbrücke
3 mit den Hilfsschalterfestkontakten 4 einen elektrischen Kontakt her. In dem Zustand,
in welchem lediglich die Hilfsschalterkontaktbrücke 3 mit den Hilfsschalterfestkontakten
4 elektrisch leitend verbunden ist und die Schützkontaktbrücke 6 nicht mit den Schützfestkontakten
7 elektrisch leitend verbunden ist, liegt die erste Position vor. Der an das Schaltgerät
angeschlossene Kondensator wird somit lediglich über den Hilfsschalter 1 aufgeladen.
Da jeweils ein Widerstandsdraht 9 an dem Schützfestkontakt 7 angeschlossen ist, erfolgt
eine elektrische Überbrückung durch den Hilfsschalter 1.
[0029] Durch das Fortfahren der Bewegung des Schützkontaktbrückenträgers 8 stellt letztendlich
auch die Schützkontaktbrücke 6 mit den Schützfestkontakten 7 einen elektrischen Kontakt
her. Sobald die Schützkontaktbrücke 6 mit den Schützfestkontakten 7 elektrisch leitend
verbunden ist liegt die zweite Position vor. Das Aufladen des Kondensators erfolgt
folglich über das Schütz 2. Durch die Bewegung des Hilfsschalterkontaktbrückenträgers
5 sowie des Schützkontaktbrückenträgers 8 wird die Zugkraft der dritten Feder 15 vergrößert
und die Rückdruckkraft der vierten Feder 16 ebenso vergrößert.
[0030] Durch ein Fortfahren der Bewegung des Schützkontaktbrückenträgers 8 in Richtung des
Bewegungspfeils 14 wird der Hilfsschalterkontaktbrückenträger 5 gegen das Trennmittel
13 bewegt. Durch die weitere Bewegung des Schützkontaktbrückenträgers 8 in Richtung
des Bewegungspfeils 14 wird die Kraft des Trennmittels 13 gegenüber den Hilfsschalterkontaktbrückenträger
5 vergrößert, bis die mechanische Verbindung 10 zwischen dem ersten Einrastmittel
11 und dem zweiten Einrastmittel 12 gelöst wird. Das Lösen der mechanischen Verbindung
10 erfolgt erst nach dem ein elektrisches Kontaktieren der Schützkontaktbrücke 6 mit
den Schützfestkontakten 7 stattgefunden hat. Durch die Zugkraft der dritten Feder
15 wird nun der Hilfsschalterkontaktbrückenträger 5 in den Startzustand zurückbewegt.
Die Hilfsschalterkontaktbrücke 3 löst folglich die Kontaktierung mit den Hilfsschalterfestkontakten
4 und die elektrische Kontaktierung zwischen den Hilfsschalterfestkontakten 4 wird
unterbrochen.
[0031] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Aufbaus einer Spulenansteuerung des
Schützes aus FIG 1. Zu sehen ist ein Steuerspannungsanschluss 17, ein Gleichrichter
18, eine Steuereinheit 19, eine Spule 20 des elektromechanischen Antriebs des Schützes,
eine Freilaufdiode 21, einen Schalter 22 und einen Shunt 23.
[0032] Über den Steuerspannungsanschluss 17 kann mittels einer dezentral zum Schaltgerät
angeordneten Geräteeinheit ein Befehl zum Einschalten des Schaltgerätes und somit
zum Zuschalten des Kondensators an ein Versorgungsnetz an das Schaltgerät ausgegeben
werden. Hierfür wird eine charakteristische Spannung über die Anschlüsse des Steuerspannungsanschlusses
17 angelegt. Mittels eines Gleichrichters 18 wird die am Steuerspannungsanschluss
17 anliegende Wechselspannung in Gleichspannung umgewandelt. Die Steuereinheit 19
detektiert einen derartigen Zustandswechsel am Steuerspannungsanschluss 17 und leitet
daraufhin das Stufenweise zuschalten des Kondensators ein. Hierbei wird der Kondensator
zunächst gezielt für eine erste Zeitdauer über den Hilfsschalter mit dem Versorgungsnetz
verbunden und nach Verstreichen der ersten Zeitdauer über das Schütz mit dem Versorgungsnetz
verbunden. Hierfür wird die Spule 20 des Schützes gezielt unterschiedlich erregt.
[0033] Durch das Einschalten des Schalters 22 fließt Strom durch die Spule 20 und den Shunt
23. Dieser erzeugt einen Spannungsabfall. Dieser Spannungsabfall wird durch die Steuereinheit
19 mittels des Shunts 23 gemessen. Je nach Erreichen einer Spannungsschwelle für die
verschiedenen Erregungsstufen der Spule 20, wird der Schalter 22 in einem bestimmten
Rhythmus ein- und ausgeschaltet. Mittels der Taktung des Schalters 22 kann somit ein
unterschiedlicher Durchschnittsspulenstrom innerhalb der Spule 20 erzeugt werden.
In Abhängigkeit dieses Durchschnittsspulenstroms wird somit eine bestimmte Erregung
im Magnetsystem des Schützes erzeugt. Die Steuereinheit 19 kann somit gezielt über
die Taktung des Schalters 22 eine erwünschte Erregung der Spule 20 herbeiführt. Über
die Erregung der Spule 20 kann letztendlich gezielt gesteuert werden, ob das Schaltgerät
die erste oder die zweite Position einnimmt.
[0034] Die Spannungsversorgung der Steuereinheit 19 erfolgt über die am Steuerspannungsanschluss
17 anliegende Spannung.
[0035] FIG 3 zeigt einen zeitlichen Verlauf des Durchschnittsspulenstroms, welcher an der
Spule anliegt, beim schrittweisen Zuschalten eines Kondensators mittels des Schaltgerätes
nach FIG 1. Die Spulenansteuerung des Schützes entspricht dem in FIG 2 gezeigtem nicht
abschließenden Aufbau der Spulenansteuerung des Schützes. Die Ordinate 25 zeigt die
Höhe des Durchschnittsspulenstroms, welcher an der Spule anliegt. Die Zeit ist über
die Abszisse 26 dargestellt. Es ist somit der zeitliche Verlauf des Durchschnittsspulenstroms
und somit die Erregung der Spule über die Zeit ersichtlich.
[0036] Die Steuereinheit erhält zum Zeitpunkt 24 den Befehl zum Einschalten des Schaltgerätes
und somit den Befehl Zuschalten des Kondensators an das Versorgungsnetz.
[0037] In einem ersten Schritt steuert die Steuereinheit für eine erste Zeitdauer 27, insbesondere
für 20 Millisekunden, den Schalter derart an, dass die Spule des elektromechanischen
Antriebs des Schützes derart erregt wird, dass der Schützkontaktbrückenträger und
hierüber der Hilfsschalterkontaktbrückenträger so ausgelenkt werden, dass die erste
Position herbeigeführt und gehalten wird. An der Spule liegt somit eine erste Erregung
vor, bei welcher lediglich die Hilfsschalterkontaktbrücke mit den Hilfsschalterfestkontakten
elektrisch leitend verbunden ist. In diesem Zustand wird der Kondensator über das
Hilfsschütz vorgeladen.
[0038] Unmittelbar nach der ersten Zeitdauer 27 steuert die Steuereinheit für eine zweite
Zeitdauer 28, insbesondere für 30 Millisekunden, den Schalter derart an, dass die
Spule derart erregt wird, dass der Schützkontaktbrückenträger so ausgelenkt wird,
dass die zweite Position herbeigeführt wird. Der zum Herstellen der zweiten Position
notwendige zweite Durchschnittsspulenstrom 32 ist höher als der erste Durchschnittsspulenstrom
31 zum Herbeiführen und Halten der ersten Position. An der Spule liegt somit eine
zweite Erregung vor, bei welcher die Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten
elektrisch leitend verbunden ist. Der Kondensator ist nun direkt über das Schütz mit
dem Versorgungsnetz verbunden. Die erste Erregung der Spule ist niedriger als die
zweite Erregung der Spule.
[0039] Unmittelbar nach der zweiten Zeitdauer 28 steuert die Steuereinheit für eine dritte
Zeitdauer 28 bis zum Empfangen eines Signals 30 zum Öffnen des Schützes den Schalter
derart an, dass die Spule derart erregt wird, dass der Schützkontaktbrückenträger
so ausgelenkt bleibt, dass die zweite Position gehalten wird. Der zum Halten der zweiten
Position notwendige dritte Durchschnittsspulenstrom 33 ist niedriger als der erste
Durchschnittsspulenstrom 31. An der Spule liegt somit eine dritte Erregung vor. Die
dritte Erregung der Spule ist niedriger als die erste und zweite Erregung der Spule.
[0040] Beim Empfangen des Signals 30 zum Öffnen des Schützes wird der Schalter geöffnet,
so dass keine Erregung der Spule vorliegt. Das Schütz öffnet automatisch die elektrisch
leitende Verbindung zwischen der Schützkontaktbrücke mit den Schützfestkontakten,
so dass die elektrisch leitende Verbindung des Kondensators zum Versorgungsnetz über
das Schaltgerät vollständig getrennt wird.
[0041] Der erste Durchschnittsspulenstrom 31 ist der Strom, welcher als arithmetisches Mittel
über die erste Zeitdauer 27 an der Spule anliegt. Der zweite Durchschnittsspulenstrom
32 ist der Strom, welcher als arithmetisches Mittel über die zweite Zeitdauer 28 an
der Spule anliegt. Der dritte Durchschnittsspulenstrom 33 ist der Strom, welcher als
arithmetisches Mittel über die dritte Zeitdauer 29 an der Spule anliegt.
[0042] Bei den herkömmlichen Schaltgeräten kann die Belastung insbesondere für die Kontakte
des Schützes sehr unterschiedlich ausfallen. Werden ferner die Prellzeiten (nehmen
mit steigender Schließgeschwindigkeit zu) der Vorladekontakte des Hilfsschalters betrachtet,
wird dies noch ungünstiger für die Kontakte des Schützes. Dies reduziert die Lebensdauer
und kann zum verschweißen führen.
[0043] Durch das zeitlich geregelte Zuschalten des Kondensators über die gesteuerte Erregung
der Spule des Schützes, kann dies nicht passieren. Die Vorladezeit wird unabhängig
von der Nennspannung konstant gehalten. Hierdurch haben Prellzeiten keinen Einfluss
auf die Lebensdauer der Kontakte des Schützes. Die Kontakte des Schützes sehen immer
einen Strom, den sie schalten können, ohne zu verschweißen.
[0044] Um die voreilenden Kontakte des Hilfsschalters zum Schließen zu bringen wird eine
bestimmte Erregung seitens des Magnetantriebes des Schützes gefordert. Diese Erregung
wird mittels Stromregelung über einen Shunt für eine bestimmte Zeit (z.B. 20 Millisekunden)
zur Verfügung gestellt. Anschließend wird die höhere Erregung der Spule zum Schließen
der Kontakte des Schützes und des Magnetsystems bereitgestellt. Nachdem das Schütz
und das Magnetsystem geschlossen haben, koppelt der Hilfsschalter ab (mechanisch oder
magnetisch) und die Erregung des Magnetsystems wird auf Halten umgeschaltet (dritte
Erregung). Die verschiedenen Stromwerte für die verschiedenen Erregungen werden mittels
Shunt und einer Schwellenauswertung realisiert. Die Schwellenauswertung kann durch
einen Mikrocontroller oder durch eine Komparatorschaltung realisiert werden.
[0045] Durch die spezielle elektronische Ansteuerung des Magnetsystems des Schützes in mehreren
Stufen mittels der Stromregelung der Spule (Strommessung erfolgt über einen Shunt,
durch verschiedene Schwellenauswertungen sind verschiedene Erregungen innerhalb des
Eisenkreises möglich) wird eine sichere Vorladezeit des Kondensators ermöglicht. Hierdurch
kann ein starkes Abbrennen der Kontakte des Schützes verhindert werden.
[0046] Durch das vorteilhafte Zuschalten des Kondensators mittels der gezielten Erregung
der Spule während der ersten Zeitdauer erfolgt eine sichere und konstante Vorladung
des Kondensators, unabhängig von der Temperatur, der Spannung und der Toleranzlage
des Schaltgerätes. Die Einschaltgeschwindigkeit des Hilfsschalters und des Schützes
ist konstant. Durch das zeitlich gesteuerte und hierdurch verschleißärmere Schließen
der Kontakte des Schaltgerätes, ist der Verlust an Silbermaterial an den Kontakten
des Schaltgerätes geringer, so dass eine Reduzierung des Silbermaterials möglich ist.
Hierdurch ergeben sich Kostenvorteile. Ferner wird durch die elektronische Spulenansteuerung
eine Energieeinsparung erzielt.
1. Schaltgerät zum Schalten eines Kondensators mit einem Schütz (2) und einem mit dem
Schütz (2) verbundenen Hilfsschalter (1), wobei der Hilfsschalter (1) Hilfsschalterfestkontakte
(4), eine Hilfsschalterkontaktbrücke (3) und einen Hilfsschalterkontaktbrückenträger
(5), welcher die Hilfsschalterkontaktbrücke (3) beweglich lagert, aufweist und das
Schütz (2) Schützfestkontakte (7), eine Schützkontaktbrücke (6), einen Schützkontaktbrückenträger
(8), welcher die Schützkontaktbrücke (6) beweglich lagert, und eine Spule (20) aufweist,
wobei der Hilfsschalterkontaktbrückenträger (5) mit dem Schützkontaktbrückenträger
(8) derart in Wirkverbindung steht und derart ausgebildet ist, dass bei einem Einschalten
des Schützes (2) die Hilfsschalterkontaktbrücke (3) und die Schützkontaktbrücke (6)
zunächst in eine erste Position ausgelenkt werden, in welcher lediglich die Hilfsschalterkontaktbrücke
(3) mit den Hilfsschalterfestkontakten (4) elektrisch leitend verbunden ist, und anschließend
in eine zweite Position ausgelenkt werden, in welcher die Schützkontaktbrücke (6)
mit den Schützfestkontakten (7) elektrisch leitend verbunden ist, wobei zum Einschalten
des Schützes (2) die Spule (20) mit einem Spulenstrom zu erregen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schütz (2) eine Steuervorrichtung umfasst, welche zum Einschalten des Schützes
(2) für eine erste Zeitdauer (27) die Spule (20) derart erregt, dass lediglich die
erste Position eingenommen wird, und anschließend die Spule (20) derart erregt, dass
die zweite Position eingenommen wird.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, wobei die erste Zeitdauer (27) zwischen 2 Millisekunden
und 20 Millisekunden liegt.
3. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung eine
Steuereinheit (19) und einen Schalter (22) umfasst, welcher in Serie zur Spule (20)
geschaltet ist, so dass über ihn der Spulenstrom der Spule (20) gesteuert werden kann,
wobei die Steuereinheit (19) während der ersten Zeitdauer (27) den Schalter (22) derart
ansteuert, insbesondere taktet, dass mittels der Erregung der Spule (20) lediglich
die erste Position eingenommen wird, und anschlie-βend den Schalter (22) derart ansteuert,
dass mittels der Erregung der Spule (20) die zweite Position eingenommen wird.
4. Schaltgerät nach Anspruch 3, wobei die Steuervorrichtung zur Spannungsmessung einen
Shunt (23) umfasst, welcher in Serie zum Schalter (22) angeordnet ist.
5. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung derart
ausgebildet ist, dass sie zum Herbeiführen der zweiten Position die Spule (20) für
eine zweite Zeitdauer (28) mit einem zweiten Durchschnittsspulenstrom (32) erregt
und anschließend zum Halten der zweiten Position die Spule (20) mit einem dritten
Durchschnittsspulenstrom (33) erregt, wobei der zweite Durchschnittsspulenstrom (32)
höher als der dritte Durchschnittsspulenstrom (33) ist.
6. System zum Zuschalten eines Kondensators mit einem Kondensator und einem Schaltgerät
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Kondensator mit dem Schaltgerät elektrisch
leitend verbunden ist.
7. Verfahren zum Zuschalten eines einem Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5
nachgeschalteten Kondensators an eine Versorgungsnetz, mit folgenden Schritten:
- Erregen der Spule (20) für eine erste Zeitdauer (27) mit einem ersten Durchschnittsspulenstrom
(31), so dass lediglich die Hilfsschalterkontaktbrücke (3) mit den Hilfsschalterfestkontakten
(4) elektrisch leitend verbunden ist,
- anschließendes Erregen der Spule (20) mit einem zweiten Durchschnittsspulenstrom
(32), so dass die Schützkontaktbrücke (6) mit den Schützfestkontakten (7) elektrisch
leitend verbunden ist.