[0001] Die Erfindung betrifft eine Crimpstation zur Herstellung einer Crimpverbindung gemäss
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Vorrichtungen zum Herstellen von Crimpverbindungen sind seit längerer Zeit bekannt
und gebräuchlich. Aus der
EP 1 351 349 A1 ist eine Crimpstation bekannt geworden, die eine Crimppresse mit einem in vertikaler
Richtung verfahrbaren Pressteil (sog. "Crimpbär"), mit dem ein Kabelende eines Kabels
mit einem Crimpkontakt verbindbar ist, aufweist. Die Crimpstation enthält weiter einen
Greifer, der das Kabel in einer Schwenkbewegung um eine vertikale Rotationsachse der
Crimppresse zuführt. Mit einer Positioniereinheit wird beim Crimpvorgang das so zugeführte
Kabelende zusammen mit der Crimppresse abgesenkt. In einer obersten Stellung des verfahrbaren
Pressteils (Ausgangsstellung) ist die Positioniereinheit bzw. eine dem Kabelgreifer
zugewandte Anschlagfläche eines Stössels der Positioniereinheit vom Kabelgreifer beabstandet,
wodurch ein Stillstehen des Kabels zu Beginn des Crimpvorganges sichergestellt ist.
Dieser Abstand lässt sich mit dieser Crimpstation mittels eines speziellen Betätigungselement
einfach an unterschiedliche Crimps, Kabeldurchmesser oder auch Crimpwerkzeugkonfigurationen
anpassen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine präzise vertikale Positionierung
des Kabelendes in der Crimppresse während des Crimpvorganges die Crimpqualität stark
beeinflusst. Da der Stössel der Positioniereinheit starr mit der Crimppresse verbunden
ist, können vor allem bei schnellen Crimpprozessen Probleme auftreten. Ein schlagartiges
Auftreffen der Positioniereinheit auf den Kabelgreifer kann beispielsweise zu unerwünschten
Schwingungen im Kabel und zu grossen mechanischen Belastungen der beteiligten Elemente
führen.
[0003] Die
WO 2011/004272 A1 betrifft eine Crimpstation, bei der sich die Absenkbewegung einer Positioniereinheit
steuern lässt. Die Positioniereinheit besteht aus einem rohrförmigen Absenkelement
und einem darin beweglich gelagerten Stössel. Der Kabelgreifer wird zunächst bis zu
einer Zwischenstellung mit Hilfe des Absenkelements vertikal nach unten bewegt. Diese
erste Absenkbewegung ist durch eine am Schlitten der Crimppresse angebrachte Steuerkurve
mit einer schrägen Flanke vorgegeben. Die weitere Absenkbewegung von der Zwischenstellung
bis zur Endstellung wird dann durch den innenliegenden, das Absenkelement überholenden
Stössel durchgeführt, der starr am verfahrbaren Pressteil angebracht ist. Somit ergibt
sich ein unerwünschtes Überdrücken des Kabelendes am Ende des Crimpvorganges. Ein
weiterer Nachteil dieser Anordnung besteht darin, dass das Anwendungsgebiet der jeweiligen
Crimpstation eingeschränkt und wenig flexibel ist. Beispielsweise bei einem Wechsel
auf andere Kabel, Crimpverbindungen oder Crimpwerkzeuge sind aufwendige Umrüstarbeiten
notwendig, bei welchen das Bauteil mit der Steuerkurve ausgebaut und durch ein anderes
ersetzt werden muss.
[0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden und insbesondere eine Crimpstation der eingangs genannten Art zu schaffen,
die sich durch eine hohe Flexibilität im Hinblick auf variierende Kabel, Crimpverbindungen
oder unterschiedliche Crimpwerkzeuge auszeichnet. Die Crimpstation soll weiter einfach
handhabbar und bedienbar sein. Sodann soll die Crimpstation eine schonende Behandlung
des Kabels beim Crimpvorgang ermöglichen, wodurch sich qualitativ hochwertige Crimpverbindungen
ergeben.
[0005] Diese und andere Aufgaben werden mit der Crimpstation mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die Crimpstation weist eine Crimppresse zur Herstellung der Crimpverbindung,
einen Greifer zum Zuführen des Kabelendes zur Crimppresse und eine Positioniereinheit
zum vertikalen Positionieren des Kabelendes in der Crimppresse auf. Die Crimppresse
verfügt über ein beispielsweise mittels eines Elektromotors antreibbares Pressteil,
das in vertikaler Richtung vorzugsweise gegen einen ortsfest angeordneten Amboss verfahrbar
ist, mit dem ein Kabelende eines Kabels mit einem Crimpkontakt verbindbar ist. Das
Pressteil kann einen vertikal geführten verfahrbaren Schlitten aufweisen, an dem über
einen Werkzeughalter ein Crimpwerkzeug mit einem Crimpstempel angeordnet ist. Der
Crimpstempel kann in an sich bekannter Art und Weise zweiteilig zum Herstellen des
Isolations- und Drahtcrimps aufgebaut sein. Mit Hilfe der Positioniereinheit, die
beispielsweise einen vertikal verlaufenden Stössel umfasst, ist der Greifer beim Verfahren
des Pressteils beim Crimpvorgang zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung
bewegbar. Die Positioniereinheit kann beispielsweise durch Anstossen oder ein anderes
Einwirken auf den Greifer die gewünschte Bewegung des Greifers hervorrufen. Dadurch,
dass die Positioniereinheit derart über ein variables Getriebe mit dem Pressteil verbunden
ist, das beim Verfahren des Pressteils die Positioniereinheit gegenüber dem Pressteil
in einer um ein Untersetzungsverhältnis reduzierte Geschwindigkeit bewegbar ist und
dass das Untersetzungsverhältnis mittels einer Verstelleinrichtung einstellbar ist,
ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Das Untersetzungsverhältnis lässt sich auf
einfache Art und Weise mit der Verstelleinrichtung des Getriebes an sich ändernde
Betriebsparameter, wie etwa unterschiedliche Kabeldicken der zu verarbeitenden Kabel,
anpassen. Die Verstellmöglichkeit am Getriebe verkürzt die Umstellungszeiten und senkt
die Betriebskosten.
[0006] Anstelle der getriebemässigen Verbindung der Positioniereinheit am oder mit dem Pressteil
kann auch der Greifer über ein variables Getriebe mit der Positioniereinheit in Wirkverbindung
stehen. Dabei kann das Getriebe dem Greifer zugeordnet und mit diesem getriebemässig
verbunden sein. In diesem Fall könnte die Positioniereinheit sogar auch fest oder
starr mit dem Pressteil verbunden sein.
[0007] Das Getriebe kann als stufenloses Getriebe ausgestaltet sein. Das Getriebe kann Kupplungsmittel
zum mechanischen Einkoppeln und Entkoppeln von Getriebebauteilen des Getriebes zum
Erstellen der vordefinierten Position aufweisen. Besonders bevorzugt kann das Getriebe
alternativ auch vordefinierte Positionen zum Einstellen unterschiedlicher Untersetzungsverhältnisse
aufweisen. Insbesondere das letztgenannte Getriebe ist einfach und kostengünstig herstellbar
und zeichnet sich durch eine robuste Bauweise aus.
[0008] Vorteilhaft kann es sein, wenn die Positioniereinheit getriebemässig über einen Hebelmechanismus
mit dem Pressteil verbunden ist, wobei dieses Getriebe Mittel zum Ändern der Hebelgeometrie
und damit zum Verstellen des Untersetzungsverhältnisses aufweist.
[0009] Der Greifer kann einen Greiferarm und einen am Ende des Greiferarm vorzugsweise in
vertikaler Richtung beweglich gelagerten Greiferkopf aufweisen. Der Greiferkopf kann
getriebemässig über einen Hebelmechanismus als variables Getriebe mit dem Greiferarm
verbunden sein. Der Greiferkopf kann dabei eine Anschlagfläche aufweisen, auf die
die Positioniereinheit beim Absenkvorgang einwirkt, wodurch das Kabel beim Crimpvorgang
auf einfache Weise in die gewünschte Stellung positioniert werden kann. Für den Fall,
dass das Getriebe dem Greifer zugeordnet und mit diesem getriebemässig verbunden ist,
wäre die Anschlagfläche dem Getriebe zugeordnet.
[0010] Das Getriebe kann einen die Positioniereinheit tragenden Hebel und eine an den Hebel
gelenkig anschliessende Schwinge aufweisen. Dabei kann der Hebel auf einer Seite gelenkig
mit dem verfahrbaren Pressteil verbunden sein. Die Schwinge kann auf einer Seite gelenkig
mit einem ortsfesten Bauteil der Crimppresse verbunden sein. Ein Hebelmechanismus
mit Hebel und Schwinge lässt sich einfach und kostengünstig herstellen. Eine derartige
mechanische Lösung zeichnet sich durch eine robuste Bauweise aus, wobei sie gleichzeitig
einfach handhabbar und in wenigen Handgriffen ein Variieren des Untersetzungsverhältnisses
möglich ist.
[0011] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Schwinge wahlweise an wenigstens zwei
Positionen zum Einstellen unterschiedlicher Untersetzungsverhältnisse gelenkig mit
dem Hebel verbindbar ist. Besonders bevorzugt kann der Hebel wenigstens zwei Bohrungen
zum Vorgeben wenigstens einer Position zur gelenkigen Anbindung der Schwinge an den
Hebel aufweisen. In derartige Bohrungen sind beispielsweise Stifte, Gelenkköpfe oder
andere Mittel zum Erstellen eines Drehgelenks oder einer Schwenkachse aufnehmbar.
[0012] Alternative oder zusätzliche Einstellmöglichkeiten ergeben sich, wenn an der Crimppresse
wenigstens zwei Lagerstellen beispielsweise in Form von Bohrungen vorgesehen sind,
an welche die Schwinge wahlweise gelenkig verbindbar ist.
[0013] Zur Bildung einer Parallelogrammführung kann die Positioniereinheit über einen kurzen,
parallel zum Hebel verlaufenden Hebelarm mit dem Pressteil verbunden sein. Auf diese
Weise wird eine vertikale Bewegungsrichtung der Positioniereinrichtung sichergestellt.
Dies lässt sich auch erreichen, wenn die Positioniereinheit über eine Linearführung
am bzw. im Hebel gelagert ist.
[0014] Für bestimmte Einsatzzwecke kann es sodann vorteilhaft sein, wenn das ortsfeste Bauteil
ein an die Crimppresse lösbar und insbesondere mittels Befestigungsschrauben angebrachtes
Verlängerungsstück ist. Das Verlängerungsstück lässt sich bei Bedarf einfach und ohne
grossen Aufwand, beispielsweise bei grösseren Umstellungen auf andere Betriebsparameter
wie etwa andere Kabeldicken oder Crimpverbindungen, auswechseln.
[0015] Die Erfindung könnte auch auf ein Verfahren zum Betreiben der vorgängig beschriebenen
Crimpstation gerichtet sein. Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
dass beispielsweise bei einem Wechsel auf andere Kabel, die beispielsweise einen wesentlich
grösseren oder kleineren Kabeldurchmesser haben, durch Verstellen des Getriebes dessen
Untersetzungsverhältnis an die neuen Betriebsparameter angepasst wird.
[0016] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Crimpstation,
- Fig. 2:
- die Crimpstation aus Figur 1 in einer abgeänderten Darstellung,
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht mit Teilschnitt der Crimpstation gemäss Figur 2 in einer Ausgangsstellung,
- Fig. 4:
- die Crimpstation in einer Endstellung,
- Fig. 5:
- die Crimpstation aus Figur 4, jedoch mit einer veränderten Hebelgeometrie,
- Fig. 6:
- eine Positioniereinheit einer Crimpstation gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
in einer Ausgangsstellung,
- Fig. 7:
- die Positioniereinheit aus Figur 6 in einer Endstellung,
- Fig. 8:
- eine Crimppresse und eine Positioniereinheit mit einem abgewandelten Getriebe für
die Crimpstation,
- Fig. 9:
- eine Seitenansicht auf eine Positioniereinheit und einen mit einer Hebelmechanik ausgerüsteten
Greifer in einer Ausgangsstellung, und
- Fig. 10:
- die Anordnung aus Figur 9 in einer Endstellung
[0017] Figur 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Crimpstation zur Herstellung von Crimpverbindungen.
Die Crimpstation 1 umfasst eine Crimppresse 2, die ein über einen Elektromotor 30
antreibbares und in vertikaler Richtung z verfahrbares Pressteil 3 aufweist, mit dem
ein Kabelende eines Kabels 11 mit einem Crimpkontakt verbindbar ist. Das Pressteil
3 besteht im Wesentlichen aus einem zwischen zwei Führungen 36 geführten Schlitten
9, an dessen Unterseite ein Werkzeughalter 25 angeordnet ist. Der Werkzeughalter 25
trägt ein mit 24 bezeichnetes Crimpwerkzeug, an dem ein Crimpstempel zum Verpressen
des Crimpkontaktes mit dem Kabelende angeordnet ist. Der Crimpstempel wirkt in bekannter
Art und Weise mit einem Amboss 23 zusammen, der das Gegenstück zum Crimpstempel bildet.
Der Amboss 23 ist auf einem Maschinentisch 26 der Crimppresse 2 angeordnet und könnte
bei Bedarf ausgetauscht werden. Das Kabel 11 wird mit einem Greifer 4 der Crimppresse
2 in einer Schwenkbewegung um eine vertikale Rotationsachse und/oder in transversaler
Richtung zur Crimppresse 2 zugeführt bis das Kabelende sich zwischen Crimpstempel
und Amboss 23 befindet (vgl. nachfolgende Fig. 2). Mit einer Justurierschraube 35
lässt sich die gewünschte Crimphöhe, d. h. das Mass zwischen Amboss und Crimpstempel
in der untersten Stellung (Endstellung) des Crimpwerkzeugs 24, einstellen.
[0018] Der Greifer 4 weist einen Greiferkopf 34 mit gegeneinander beweglichen Greiferbacken
29 zum Erfassen des Kabels 11 auf. Die Greiferbacken oder Greiferfinger könnten beispielhaft
pneumatisch betätigbar sein. Der Greiferkopf 34 ist vertikal beweglich gegenüber dem
horizontalen Greiferarm 32 gelagert. Während eines Crimpvorgangs wird somit lediglich
der Greiferkopf in f-Richtung bewegt, während der Greiferarm 34 stillsteht. Selbstverständlich
wären auch andere Greiferkonfigurationen denkbar. In Frage käme beispielsweise auch
eine Lösung mit einem wenigstens relativ fest mit einem Greiferarm verbundenen Greiferkopf,
wobei der Greiferarm gemeinsam mit dem Greiferkopf abgesenkt wird.
[0019] Beim Crimpvorgang, bei dem das Crimpwerkzeug 24 in z-Richtung gegen den Amboss 23
bewegt wird, muss das Kabel 11 mitbewegt werden. Hierzu weist die Crimpstation eine
Positioniereinheit 5 auf, mit der der Greifer 4 beim Verfahren des Pressteils 3 zwischen
der in Figur 1 gezeigten Ausgangsstellung in eine Endstellung bewegbar ist. Die Positioniereinheit
5 weist einen zylindrischen Stössel 8 auf, der sich so in f-Richtung absenken lässt.
Bis auf die nachfolgend im Detail beschriebene spezielle Positioniereinheit 5 und
die spezielle Anbindung der Positioniereinheit an die Crimppresse entspricht oder
basiert die vorliegende Crimpstation im Wesentlichen auf der aus der
EP 1 351 349 A1 bereits bekannt gewordenen Crimpstation. Hinsichtlich weiterer Details zum Aufbau
und Wirkungsweise der Crimppresse 2 sowie des Greifers 4 wird darum auf das vorerwähnte
Dokument verwiesen.
[0020] Die Positioniereinheit 5 ist über ein als Hebelmechanismus ausgestaltetes Getriebe
6 mit dem Pressteil 3 verbunden. Das Getriebe 6 weist einen die Positioniereinheit
5 tragenden Hebel 12 auf, an den gelenkig eine Schwinge 13 anschliesst. Der Hebel
12 ist an einem Ende gelenkig mit dem verfahrbaren Pressteil 3 verbunden. Die Schwinge
13 ist gelenkig mit dem mit 15 bezeichneten Bauteil verbunden, das fest an der Crimppresse
2 fixiert und damit ortsfest ausgestaltet ist. Diese Hebelmechanik gewährleistet,
dass beim Verfahren des Pressteils 3 die Positioniereinheit 5 gegenüber dem Pressteil
3 in einer um ein Untersetzungsverhältnis reduzierte Geschwindigkeit bewegbar ist.
Die Führungen 36 für den Schlitten 9 sind aussen am Maschinengehäuse 10 angeordnet.
An den Führungen 36 ist eine Konsole 27 angeschraubt, die in der Draufsicht bzw. im
Querschnitt als C-förmiges Profil ausgestaltet ist. An eine Deckseitenwand der Konsole
27 ist das Verlängerungsstück 15 an dem die Hebelmechanik des Getriebes 6 anschliesst,
befestigt.
[0021] Die Darstellung der Crimpstation gemäss Figur 2 unterscheidet sich von Figur 1 lediglich
dadurch, dass - zum besseren Verständnis des Aufbaus und der Wirkungsweise der Erfindung
- das Crimpwerkzeug (mit Ausnahme des Crimpstempels 22) sowie der Motor nicht sichtbar
gemacht wurden. Die Positioniereinheit 5 besteht im Wesentlichen aus einem zylindrischen
Stössel 8, an dem greiferseitig ein Pufferabschnitt 28 mit einem leicht grösseren
Aussendurchmesser anschliesst. Der Stössel 8 ist in einem hier beispielhaft quaderförmigen
Stösselhalter 16 fixiert. Der Stösselhalter 16 ist um das Lager 31 drehbar am Hebel
12 gelagert. In Figur 2 sind die Schwenkachsen der Hebelmechanik angedeutet und mit
"S
1", "S
2" und "S
3" bezeichnet, wobei S
1 die Schwenkachse zwischen Hebel 12 und Pressteil 3, S
2 die Schwenkachse zwischen Hebel 12 und Schwinge 13 und S
3 die Schwenkachse zwischen Schwinge 13 und den Verlängerungsstück 15 betrifft. Ein
parallel zum Hebel 12 verlaufendes Traversenelement 14, das einerseits drehbar am
Pressteil 3 und andererseits drehbar am Stösselhalter 16 gelagert ist, stellt sicher,
dass die Positionseinheit 5 parallel in vertikaler Richtung zum Pressteil 3 absenkbar
ist. Der Hebel 12 und das Traversenelement 14 sind ersichtlicherweise paarweise ausgestaltet
und werden vorliegend beispielhaft durch flache Stäbe, beispielsweise aus Stahl, gebildet.
[0022] Der Stössel 8 ist im Stösselhalter 16 lagemässig fixiert, der Stössel 8 kann aber
mittels eines Verstellmechanismus bei Bedarf (z.B. bei erstmaliger Inbetriebnahme,
Umstellen auf andere Kabel und/oder Crimpverbindungen, etc.) im Stösselhalter 16 verschoben
werden. Der Stössel 8 ist beispielhaft über ein Gewinde in den Stösselhalter 16 eingeschraubt,
wodurch die axiale Lage des Stössel 8 in Bezug auf den Stösselhalter 16 verändert
und die neu eingestellte Lage einfach fixiert werden kann. Diese Einstellmöglichkeit
ist insbesondere notwendig, um die Kabellage im unteren Totpunkt der Crimppresse genau
einzustellen und die Verschiebung der Lage des Stössels 8 beim Verstellen des Untersetzungsverhältnisses
gegebenenfalls zu kompensieren.
[0023] Die Figuren 3 und 4 zeigen nochmals weitere Einzelheiten der Crimppresse 1. In Figur
3 befindet sich das Pressteil 3 mit dem Crimpstempel 22 und die Positioniereinheit
5 in einer Ausgangsstellung Diese Ausgangsstellung entspricht beispielsweise bei einer
Crimpstation mit einem Exzenterantrieb gemäss der
EP 1 351 349 A1 dem oberen Totpunkt eines (hier nicht dargestellten) Exzenterzapfens. Figur 4 zeigt
die Crimppresse 2 und die Positioniereinheit 5 in einer Endstellung, in der die Crimppressung
abgeschlossen ist. Diese Einstellung entspricht in Bezug auf das vorerwähnte Beispiel
der unteren Totpunktlage des Exzenterzapfens. Die Hebelmechanik ist über ein Winkelelement
17 schwenkbar gelagert. Das Winkelelement 17 ist fest mit dem Schlitten 9 des Pressteils
3 verbunden. Das Verlängerungsstück 15 ist an der Konsole angeschraubt; die entsprechenden
Befestigungsschrauben sind mit 21 bezeichnet.
[0024] Die Schwenkachse S
2 ist durch eine Bohrung 18 durch den jeweiligen Stab des Hebels 12 festgelegt. In
diese Bohrung 18 ist ein komplementär ausgebildetes Gelenkelement beispielsweise in
Form eines Achsstumpfes der Schwinge 13 aufgenommen. Neben der Bohrung 18 weist der
Hebel zwei weitere Bohrungen 18' und 18" auf, die als Schwenklager für die Schwinge
13 verwendet werden können. Im Verlängerungsstück 15 sind ebenfalls 3 verschiedene
Lagerungen der Schwinge 13 möglich. Die jeweiligen als Bohrungen ausgestalteten Lagerstellen
sind mit 19, 19' und 19" bezeichnet. Dank der Bohrungen 18, 18'18" und 19, 19'19"
entsteht ein variables Getriebe 6, dessen Untersetzungsverhältnis durch wahlweises
Ändern der Lagerstellen und damit der Hebelgeometrie verändert werden kann.
[0025] Figur 5 zeigt die Crimpstation 1 mit dem variablen Getriebe mit einer anderen Hebelgeometrie.
Die Schwenkachsen S
2 und S
3 befinden sich nun im Bereich der äusseren Bohrungen bzw. Lagerstellen 18" bzw. 19".
Die Bohrungen und Lagerstellen 18', 19" bilden eine Verstelleinrichtung oder sind
Bestandteil einer Verstelleinrichtung, mit der das Untersetzungsverhältnis des Getriebes
6 einstellbar ist.
[0026] Das hier gezeigte Getriebe 6 weist nur eine kleine Zahl vordefinierter Positionen
zum Einstellen unterschiedlicher Untersetzungsverhältnisse auf. Durch Vorsehen von
mehr als den jeweils drei Bohrungen oder Lagerstellen könnte die Zahl vordefinierter
Positionen und damit die Möglichkeit zum Einstellen unterschiedlicher Untersetzungsverhältnisse
weiter erhöht werden. Vorstellbar wären aber auch (hier nicht dargestellte) Varianten,
bei denen sich das Untersetzungsverhältnis stufenlos verstellen liesse. Eine stufenlose
Variante ist in Figur 8 gezeigt. Anstatt der drei Bohrungen 19, 19' und 19" gemäss
den vorhergehenden Ausführungsbeispielen weist das mit 15 bezeichnete Maschinenelement
ein Langloch 42 mit einer etwa gleichen Längenausdehnung (d.h. von 19' bis 19"; vgl.
z.B. Fig. 2) auf. Das Langloch 42 bildet einen Führungskanal, in dem ein Führungsglied
42 beispielsweise in Form eines Klotzes zum Einstellen des Untersetzungsverhältnisses
linear beweglich angeordnet ist. Am Führungsglied 42 ist die Schwinge 13 um die Schwenkachse
S
3 gelenkig gelagert. Das Führungsglied 42 ist über eine Spindel 42 im Maschinenelement
15 verschiebbar gelagert und lässt sich durch Drehen des Spindelkopfes 40 der Spindel
hin und her verschieben. Diese Bewegung ist mit einem Doppelpfeil angedeutet. Selbstverständlich
gäbe es auch noch weitere Möglichkeiten, die Lage der Schwenkachse S
3 für die Schwinge (und/oder der Schwenkachse S
2 für den Hebel) zu ändern.
[0027] Anstatt der in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Parallelogrammführung unter Verwendung
des paarweise angeordneten Traversenelements 14 lässt sich die vertikale Absenkbewegung
der Positioniereinheit auch auf andere Art und Weise herbeiführen. Ein derartiges
alternativen Ausführungsbeispiel ist in den Figuren 6 und 7 gezeigt. Die Positioniereinheit
5 ist verschiebbar in f-Richtung in der Crimppresse gelagert. Anstelle eines fixen
Drehpunkts ist die Positioniereinheit in Bezug auf den Hebel 12 über eine als Langloch
ausgestaltete Linearführung 30 gelagert.
[0028] Wie aus den Figuren 9 und 10 hervorgeht, muss das Getriebe nicht zwingend dem Pressteil
zugeordnet und mit diesem verbunden sein. Die in den Figuren 8 und 9 gezeigte Positioniereinheit
5 drückt stattdessen direkt über eine dem Greiferkopf zugeordnete Hebelmechanik auf
den Greiferkopf. Die Hebelmechanik besteht im Wesentlichen aus einem Hebel 33, der
an einem Ende schwenkbar mit einem fest mit dem Greiferarm 32 verbundenen Stützelement
35 gelagert ist. Beim Herunterfahren des Stössels 8 während eines Crimpprozesses wird
der Hebel 33 im Bereich des gegenüberliegenden Endes nach unten geschwenkt und der
an der Führung 36 vertikal verschiebbar gelagerte Gelenkkopf 34 wird so abgesenkt.
Das Verbindungselement 37 zwischen Greiferkopf 34 und Hebel 33 kann ersichtlicher
weise an drei verschiedenen Lagerstellen am Hebel 33 gelagert werden.
1. Crimpstation mit
- einer Crimppresse (2) zur Herstellung einer Crimpverbindung, wobei die Crimppresse
(2) ein antreibbares und in vertikaler Richtung verfahrbares Pressteil (3), mit dem
ein Kabelende eines Kabels (11) mit einem Crimpkontakt verbindbar ist, aufweist,
- einem Greifer (4) zum Zuführen des Kabelendes zur Crimppresse (2), und
- einer Positioniereinheit (5) zum vertikalen Positionieren des Kabelendes in der
Crimppresse (2), wobei mit der Positioniereinheit (5) der Greifer (4) beim Verfahren
des Pressteils (3) zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (5) derartig über ein variables Getriebe (6) mit dem Pressteil
(3) verbunden ist oder dass die Positioniereinheit (5) derartig über ein variables
Getriebe (6) mit dem Greifer (4) in Wirkverbindung steht, dass beim Verfahren des
Pressteils die Positioniereinheit (5) gegenüber dem Pressteil (3) in einer um ein
Untersetzungsverhältnis des Getriebes reduzierte Geschwindigkeit bewegbar ist und
dass das Untersetzungsverhältnis mittels einer Verstelleinrichtung einstellbar ist.
2. Crimpstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (6) vordefinierte Positionen zum Einstellen unterschiedlicher Untersetzungsverhältnisse
aufweist.
3. Crimpstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (5) getriebemässig über einen Hebelmechanismus mit dem Pressteil
(3) verbunden ist.
4. Crimpstation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (6) einen die Positioniereinheit (5) tragenden Hebel (12) und eine an
den Hebel gelenkig anschliessende Schwinge (13) aufweist, wobei der Hebel (12) gelenkig
mit dem verfahrbaren Pressteil (3) verbunden ist und die Schwinge (13) gelenkig mit
einem ortsfesten Bauteil der Crimppresse (2) verbunden ist.
5. Crimpstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (12) derart ausgestaltet ist, dass die Schwinge (13) wahlweise an wenigstens
zwei Positionen gelenkig mit dem Hebel verbindbar ist.
6. Crimpstation nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (12) wenigstens zwei Bohrungen (18, 18', 18") zur gelenkigen Anbindung
der die Schwinge (13) an den Hebel aufweist.
7. Crimpstation nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Crimppresse (2) wenigstens zwei Lagerstellen (19, 19', 19") vorzugsweise in
Form von Bohrungen vorgesehen sind, an welche die Schwinge (13) wahlweise gelenkig
verbindbar ist.
8. Crimpstation nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer Parallelogrammführung die Positioniereinheit (5) über einen kurzen,
parallel zum Hebel (12) verlaufenden Hebelarm (14) mit dem Pressteil (3) verbunden
ist oder dass die Positioniereinheit (5) über eine Lineraführung (20) im Hebel (12)
gelagert ist.
9. Crimpstation nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das ortsfeste Bauteil ein an die Crimppresse (2) lösbar und insbesondere mittels
Befestigungsschrauben (21) angebrachtes Verlängerungsstück (15) ist.