[0001] Die Erfindung beschreibt ein mehrschichtiges Polsterelement, im Besonderen eine Matratze
oder ein Kissen aus Schaumstoff und ein Verfahren zur Herstellung derselben, bei dem
das Polsterelement zur Optimierung der punktelastischen Stützung des Nutzers und zur
besseren Belüftung des Polsters aus Schichten aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest an einer Schicht mindestens eine innenliegende Oberfläche mit einer
Kompressionsschneideanlage im Eindrückverfahren mit einer Struktur versehen wird.
[0002] In der
DE 10 2006 025 136 B4 wird ein Polsterelement, insbesondere Matratze beschrieben, mit einem Grundkörper
und einer Federelementeinheit, die mit einer Vielzahl von Federelementen versehen
ist, wobei die Kanten dieser Federelemente miteinander verbunden oder nebeneinander
derart angeordnet sind, dass die Anschlussflächen benachbarter Federelemente aneinandergrenzen.
Die Herstellung der Federelemente ist zusätzlich sehr zeitaufwendig, hier im Formschäumverfahren
erzeugt und daher auch teuer.
[0003] Die
DE 195 21 910 beschreibt ein Polsterelement aus Latexschaumstoff mit einzelnen konisch ausgeformten
Federelementen die sich in Form von Vorsprüngen ober- und unterhalb einer sich über
die ganze Breite und Länge ersteckenden Mittelschicht eines Matratzenkerns erheben.
Die Herstellung eines solchen Matratzenkerns gestaltet sich als überaus aufwendig,
da dieser Kern nur in einem teuren Formschäumprozess erstellt werden kann. Als weiterer
Nachteil zeigt sich, dass für jede Matratzengröße eine eigene, komplizierte Form benötigt
wird oder wenn nur eine Form vorhanden ist, kleinere Matratzengrößen aus einer Maximalgröße
herausgeschnitten werden müssen und so größere Mengen an Abfall produziert wird. Ein
Ankleben von definierten Randstücken an eine kleinere Form ist zwar denkbar, aber
produktionstechnisch wie auch aus optischen Gründen zu verwerfen. Ein mehrschichtiger
Matratzenaufbau ist bei dieser Erfindung zudem nicht vorgesehen.
[0004] Eine Matratze gemäß
DE 34 24 942 C2, wie auch
DE 20 2008 001 757 U1 besteht aus einer oberen und einer unteren Lage sowie einer mittleren Lage, wobei
die mittlere Lage aus vorzugsweise quer in der Matratze liegenden Elementen aus elastischem
Schaumstoff besteht. Die Elemente der mittleren Lage geben durch unterschiedliche
Nachgiebigkeit ein zoniertes, dem Schläfer angepasstes Stützprofil. Die quer liegenden,
durchgängigen Profilelemente sind relativ unnachgiebig, da sie keine einzelnen Segmente
oder keine Oberflächenstruktur zur optimalen, punktelastischen Stützung des Nutzers
aufweisen.
[0005] In der
DE 10 2007 051 232 C5 wird eine Matratze beschrieben, bei der durch Materialausnehmungen Zonen unterschiedlich
resultierender Härte ausgebildet sind, wobei auf wenigstens einer Liegefläche der
Matratze durch die Materialausnehmungen Stempelelemente ausgebildet sind, die mit
einer gemeinsamen durchgehenden Basislage verbunden sind und unterschiedliche Härtezonen
durch unterschiedliche Stempelelemente gebildet werden. Diese Matratze ist nur sehr
zeitaufwendig im sogenannten Konturschneideverfahren herstellbar, zudem gestaltet
sich das Entfernen der Vielzahl bei diesem Verfahren zwischen den Stempelelementen
verbleibenden Abfallstücke schwierig.
[0006] In der
EP 0 632 702 B1 ist eine Matratze offenbart, die zwischen einer oberen und einer unteren Deckschicht
eine Zwischenschicht aufweist, die aus einer Vielzahl einzelner Federelemente in Form
nebeneinander stehender Zylinder oder Doppelkegel aus Schaumstoff unterschiedlicher
Stauchhärte besteht. Die Federelemente sind einzeln auf einem Basisteil befestigt.
Das Fertigen dieser Matratze ist sehr arbeitsaufwändig.
[0007] Auch die
DE 20 2005 015 047 U1 beschreibt eine Matratze in dreischichtigem Aufbau, umfassend mehrere unabhängige
Federgehäuse in der mittleren Schicht, wobei die Federgehäuse in einer rechtwinkligen
Matrix angeordnet sind und durch einen Riemen, welcher um die Federgehäuse als Befestigungselement
angebracht ist, miteinander verbunden sind. Eine solche Matratze erfüllt zwar wichtige
Grundvoraussetzungen, welche auch an die Erfindung gestellt sind, aber der Aufbau
ist sehr aufwendig, teuer, kompliziert und für den Nutzer kaum umsetzbar.
[0008] Aus der
DE 10 2012 004 962 A1 ist eine ebenfalls dreischichtige Matratze bekannt, deren Zwischenschicht aus gestanzten,
filmscharnierartig verbundenen Schaumstofffederelementen besteht. Die Federelemente
sind in dieser Zwischenschicht miteinander verbunden, wie bei der eingangs beschriebenen
DE 10 2006 025 136 B4 ist auch hier eine individuelle, voneinander unabhängige Nachgiebigkeit der einzelnen
Federelemente nicht zufriedenstellend möglich.
[0009] In der
EP 0642894 A1 wird das so genannte "Eindrückverfahren" beschrieben, zur Herstellung einer Polster-
oder Matratzenoberfläche, bei der zur Erhöhung der Punktelastizität dieses Elementes
einzelne durch Kanäle getrennte plateauförmige Erhebungen an einer oder beiden Oberflächen
erzeugt werden. Die
DE 10 2004 046 517 A1 beschreibt darüber hinaus, die Tiefe der Kanäle zu variieren um genau definierte
Zonen auf dem Polster- oder Matratzenoberfläche für eine bessere Körperunterstützung
des Nutzers zu erzeugen.
Hierbei ist es möglich, die punktuelle Nachgiebigkeit und somit den Komfort auf den
Oberflächen der Matratze oder einer Matratzenauflage zu erzeugen. Die Erstellung einer
ausreichend spürbaren und genügend wirksamen Zonierung der Matratze ist hingegen mit
diesen Verfahren nicht möglich.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrschichtiges Polsterelement, im
Besonderen eine Matratze oder Kissen aus Schaumstoff, und ein Verfahren zur Herstellung
desselben vorzuschlagen, bei dem unterschiedliche Zonen zur Abstützung eines Schläfers
in einem einfachen Verfahren erzeugt werden können.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein mehrschichtiges Polsterelement
mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch ein Herstellungsverfahren dafür. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Ein mehrschichtiges Polsterelement, im Besonderen eine Matratze oder ein Kissen aus
Schaumstoff, das aus mehreren Schichten aus Schaumstoff aufgebaut ist, ist dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest an einer Schicht eine innen liegende Oberfläche vorgesehen
ist, die eine Struktur aufweist, die mit Hilfe eines Eindrückverfahrens erzeugt ist.
[0013] Als innen liegende Oberfläche ist eine Oberfläche der Schicht zu verstehen, die bei
dem fertig gestellten, aus den Schichten zusammengesetzten Polsterelement nicht an
der Außenseite, also an der Oberseite oder der Unterseite zu liegen kommt. Die innen
liegende Oberfläche ist demgemäß bei dem fertigen Produkt nicht nach außen exponiert.
[0014] Die innen liegende Oberfläche ist zur Optimierung der punktelastischen Stützung des
Schläfers und zur besseren Querbelüftung des Matratzenkerns strukturiert, wobei die
Struktur der Oberfläche mit dem besonders rationellen Verfahren der Kompressionsschneidetechnologie
auf einer Kompressionsschneideanlage im Eindrückverfahren hergestellt wird.
[0015] Das Eindrückverfahren ist aus der
EP 0642894 A1 und aus der
DE 10 2004 046 517 A1 bekannt. Diese Technik erlaubt die Herstellung von dreidimensionalen Formteilen aus
Schaumstoff sehr viel kostengünstiger als das Formschäumen von Schaumstoffformteilen,
insbesondere da die hierzu verwendeten Werkzeuge einfach und kostengünstig hergestellt
werden können.
[0016] Bei dem Eindrückverfahren dient als Werkzeug eine Schablone, z.B. in Form einer Melaminharz
beschichteten Spanplatte oder einer Walze, welche der gewünschten Struktur entsprechende
Vertiefungen aufweist. Durch einen Vorschub wird ein Schaumstoffrohling, üblicherweise
eine Schaumstoffplatte, welche der Dicke einer für das mehrschichtige Polsterelement
vorgesehenen Schicht entspricht, auf der Schablone einem Band- bzw. Spaltmesser zugeführt.
Dabei drückt eine Druckwalze den zu schneidenden Schaum in die Vertiefungen der Schablone.
Das Spaltmesser schneidet während des Vorschubes des Rohlings den komprimierten Schaum
unmittelbar über der Schablone ab und es entsteht die gewünschte Struktur auf der
Schaumstoffplatte.
[0017] Soll die gewünschte Struktur auch auf der anderen Seite der Schaumstoffplatte erzeugt
werden, wird die herausgeschnittene Abfallstruktur wieder auf die schon bearbeitete
Seite der Schaumstoffplatte aufgelegt. Die Erhöhungen des Abfallstücks fügen sich
wieder in die entstandenen Ausnehmungen der Struktur auf der Schaumstoffplatte. Beide
Teile werden umgedreht und bei gleichen Druckverhältnissen erneut durch die Maschine
geführt. Danach werden beide Abfallstücke (auf der Oberseite und auf der Unterseite)
entfernt. Zur Erzeugung unkomplizierter Strukturen kann auf das Auflegen der Abfallstruktur
auf die Schaumstoffplatte beim zweiten Durchlauf durch die Maschine auch verzichtet
werden.
[0018] Das Eindrückverfahren läst sich somit in folgende Verfahrensschritte gliedern:
- Zuführen eines Schaumstoffrohlings zu einem Spalt, der durch eine Druckwalze und eine
Vertiefungen aufweisende Schablone gebildet wird;
- Zusammendrücken des Schaumstoffrohlings in dem Spalt durch eine von der Druckwalze
und der Schablone erzeugte Druckwirkung;
- Unmittelbar stromab von dem Spalt Abschneiden desjenigen Schaumstoffmaterials, das
durch die Druckwirkung in dem Spalt in die Vertiefungen der Schablone eingedrückt
wurde.
[0019] Die Schablone kann plattenförmig ausgebildet sein. Sie kann aber auch ebenfalls als
Druckwalze ausgeführt sein, die dann an ihrer Oberseite die gewünschten Vertiefungen
aufweist, in die der Schaumstoff beim Zusammenpressen eingedrückt wird.
[0020] Zum Abschneiden des in die Vertiefungen der Schablone eingedrungenen Schaumstoffmaterials
kann ein oszillierendes Messer oder ein umlaufendes Bandmesser genutzt werden.
[0021] Die beschriebene Produktionsmethodik erweist sich neben seinem besonders kostengünstigen
und zeitreduzierten Verfahren auch als besonders geeignet, um eine Matratze mit unterschiedlichen
Bereichen unterschiedlicher Nachgiebigkeit auszustatten, wobei diese Gestaltung des
Matratzenkerns zur Reduzierung einer zu hohen punktuellen Körperdruckbelastung, besonders
an den Extremitäten des Körpers wie den Schultern oder dem Hüftbereich führt.
[0022] Vorteilhafterweise ist für die Strukturierung eine Gestaltung vorgesehen, bei der
die Oberfläche aus einer Vielzahl im Wesentlichen aufrecht stehender Federelemente
mit einer plateauförmigen Oberfläche besteht, insbesondere mit hier bevorzugtem kreisförmigem
oder rund erscheinenden Querschnitt, wozu hier auch die Grundform eines geeigneten
Polygons wie beispielsweise die eines Hexagons zählen soll. Dabei können die einzelnen
Federelemente auch jeweils durch einen Steg miteinander verbunden sein.
[0023] Die plateauförmige Oberfläche bedeutet, dass die Oberseite der Federelemente eben
sein kann, um eine ausreichende Stützfläche zu bewirken.
[0024] Eine Möglichkeit die Federelemente optisch interessanter zu gestalten, ergibt sich,
indem die - bei einem kreisförmigen Querschnitt zunächst glatten - aufrecht stehenden
Außenwandungen der einzelnen Federelemente beispielsweise wellenförmig gestaltet werden.
Den Außenwandungen der Federelemente kann somit zusätzlich zu ihrer z.B. kreisförmigen
bzw. zylindrischen Grundform eine zusätzliche Form, z.B. eine Wellenform überlagert
werden.
[0025] Die unterschiedlich nachgiebigen Zonen können bei diesem Produktionsverfahren durch
unterschiedlich tiefe und/oder breite Kanäle im Schaumstoffkörper erzeugt werden,
d. h. an den Stellen wo viel herausgeschnitten wurde, ist die entsprechende Zone in
beispielsweise einem Matratzenkern auch nachgiebiger. Die unterschiedliche Tiefe der
Kanäle kann aus unterschiedlichen Kanalbreiten im Werkzeug resultieren. Da beim Aufpressen
eines Schaumstoffrohlings auf einen breiten Kanal sich das beim Schneidevorgang eingepresste
Schaumstoffmaterial leichter und tiefer verdrängen lässt, als bei einem schmalen,
wird hier nicht nur in der Breite sondern auch in der Tiefe des Schaumstoffrohlings
mehr herausgeschnitten.
Ebenso lässt sich die Schnitttiefe bei gleichbreiten Kanälen im Werkzeug allein durch
die Druckveränderung auf den Schaumstoffrohling durch die Presswalze oder durch zusätzlich
auf den Rohling aufgelegte Druckstücke verändern. Kombinationen aus beiden Verfahrensvarianten
sind hier ebenfalls anwendbar.
Die durch die Profilierung entstandenen Querkanäle auf der innenliegenden Oberfläche
einer Schaumstoffschicht oder auf zumindest einer Oberfläche eines einzelnen Elements
einer solchen Schicht haben neben einer zusätzlichen Belüftungsfunktion den Effekt,
dass sich die Nachgiebigkeit dieser Schaumstoffteile wesentlich und progressiv vermindert,
wenn bei Belastung dieser Einlagen durch elastisches Verformen des Schaumstoffes sich
dieser in die Längskanäle verlagert und diese nicht mehr als Ausweichvolumen zur Verfügung
stehen.
In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, statt einer komplett zusammenhängenden
Zwischenschicht nur Federelementstränge herzustellen. Durch die Aneinanderreihung
der einzelnen Federelementstränge (auch kurz Federstränge) wird dann die Zwischenschicht
der Matratze aufgebaut. Hierbei ist es sehr einfach, Zonen unterschiedlicher Nachgiebigkeit
zu erzeugen, indem Federstränge aus Materialien unterschiedlicher Stauchhärte kombiniert
werden. Ebenso können die Federstränge auch identisch aufgebaut sein.
Die einzelnen Schaumstofffederelementschichten wie auch die durchgängigen Schichten
können aus Schaumstoff gleichen Raumgewichts und gleicher Stauchhärte wie die Deckschichten
oder einer der Deckschichten der Matratze bestehen, dürfen sich davon aber auch unterscheiden.
Einzelne streifenförmige Schaumstofffederelementschichten erstrecken sich vorzugsweise
über die ganze Breite der Matratze, können aber auch hier wiederum aus einzelnen Schichten
zusammengesetzt werden und geben so auch über die Breite der Matratze gesehen, dieser
unterschiedliche Nachgiebigkeiten.
Die Schaumstofffederelementschichten können durch Klebung untereinander wie auch mit
einer oberen und/oder unteren Lage der Matratze verbunden werden.
Bei einer Ausführungsform sind eine oder mehrere strukturierte Zwischenschichten vorgesehen,
wobei wenigstens eine Oberfläche, insbesondere wenigstens zwei Oberflächen an der
Zwischenschicht oder den Zwischenschichten vorgesehen sind, die eine Struktur aufweisen,
mit einer Vielzahl von im Wesentlichen aufrecht stehenden Federelementen mit einer
plateauförmigen Oberfläche.
[0026] Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Polsterelements, im Besonderen
einer Matratze oder eines Kissens aus Schaumstoff, angegeben, bei dem im Kern zumindest
eine innen liegende Oberfläche der Schichten strukturiert ist, wobei die Struktur
der Oberfläche mit einer Kompressionsschneideanlage im Eindrückverfahren hergestellt
wird. Das oben beschriebene Eindrückverfahren eignet sich besonders, um die gewünschte
Struktur der Oberfläche wirtschaftlich herzustellen.
[0027] In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in Beispielen
an Matratzen schematisch dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- die perspektivische Ansicht einer Matratze mit zwei Deckschichten und einer Zwischenschicht,
bei der die obere Deckschicht teilweise entfernt ist, mit unterschiedlichen Schaumstoff-Federelementstreifen
in der Zwischenschicht, wobei ein Streifen zur besseren Veranschaulichung herausgezogen
dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Matratze in der Darstellung wie in Fig.
1, bei der die Profilierung der hier durchgängigen Federelement-Zwischenschicht in
Zonen unterschiedlich stark ausgeprägt ist;
- Fig. 3
- den Querschnitt durch den Abschnitt einer zweischichtigen Matratze, bei der die innenliegende
Oberfläche der unteren Schicht profiliert ist;
- Fig. 4
- den Querschnitt durch den Abschnitt einer dreischichtigen Matratze, bei der beide
Oberflächen der mittleren Schicht profiliert sind;
- Fig. 5
- den Querschnitt durch den Abschnitt einer vierschichtigen Matratze, bei der je eine
Seite der innenliegenden Schichten profiliert ist und die beiden Schichten mit ihren
nicht profilierten Seiten aneinander liegen; und
- Fig. 6
- den Querschnitt durch den Abschnitt einer vierschichtigen Matratze, bei der je eine
Seite der innenliegenden Schichten profiliert ist und die beiden Schichten mit ihren
profilierten Seiten aneinander liegen.
[0028] Wie aus Figur 1 hervorgeht, besitzt die erfindungsgemäße Matratze 1 eine Unterschicht
2, mindestens eine Zwischenschicht 3 und eine Deckschicht 4. Ferner weist die Matratze
einen hier nicht dargestellten, sie insgesamt umhüllenden Bezug auf. Die Zwischenschicht
3 besteht in der hier bevorzugten Ausführungsform aus mehreren auch unterschiedlichen
aneinander gereihten Schaumstofffederelementsträngen 5
x mit Federelementen 6, wobei einer der Federelementstränge 5 zur besseren Veranschaulichung
herausgezogen dargestellt ist. Durch die Kombination der einzelnen Federstränge 5
x aus Schaumstoffen unterschiedlicher Stauchhärte werden in der Matratze 1 Zonen unterschiedlicher
Nachgiebigkeit erzeugt.
Zur Reduzierung der zu hohen punktuellen Körperdruckbelastung des Nutzers sind die
Oberflächen der Federelementstränge 5
x mit einer Vielzahl aufrecht stehender Federelemente 6 mit einer plateauförmigen Oberfläche
7 strukturiert, welche hier bevorzugt einen im Wesentlichen kreisförmigen, runden
Querschnitt aufweisen, was zu einer zylindrischen Form der Federelemente 6 führt.
Die Federelementstränge 5
x können untereinander wie auch mit der Deck- und der Unterschicht der Matratze durch
Klebung verbunden sein, sie können aber auch nur lose aneinandergereiht sein und werden
in diesem Fall nur durch die äußeren Schichten und/oder den Matratzenbezug gehalten.
[0029] Die Fig. 2 zeigt die Variante einer erfindungsgemäßen Matratze 1
1 bei der die Zwischenschicht 3
1 durchgängig ausgeführt ist und die Zonen 9, 10, 11 und 12 mit unterschiedlich tiefen
Kanälen 8 zwischen den einzelnen aufrecht stehenden Federelementen 6 verschiedene
Nachgiebigkeiten aufweisen. So weist beispielsweise eine der Rückenlordose des Schläfers
angedachte Zone 10 mit flacheren Kanälen als in Zone 9, eine gegenüber der hier mittigen
Zone 9 verstärkte Stützwirkung auf. Eine Zone 11 für den Schulterbereich des Schläfers
wiederum weist noch tiefere Kanäle auf als die Zone 9 und bietet somit gegenüber der
Zone 9 eine verminderte Stützwirkung und somit der Schulter die notwendige Nachgiebigkeit.
Die Randzone 12 wiederum ist mit einer reduzierten Kanaltiefe gegenüber der Zone 9
fester ausgeführt. Diese Variante ist beispielhaft zu verstehen, eine Vielfalt unterschiedlicher
Zonierungen ist auf dieser Basis vorstellbar.
[0030] In den Figuren 3 bis 6 sind jeweils Querschnitte durch verschiedene Matratzenvarianten
dargestellt, bei welchen die Strukturen der innenliegenden Schichtoberflächen im Rahmen
der Erfindung beispielhaft unterschiedlich angeordnet sind. Auch hier ist ein die
Matratze umhüllender Bezug nicht dargestellt.
[0031] Die Fig. 3 zeigt eine lediglich zweischichtige Matratze 1
2 ohne zusätzliche Zwischenschicht bei der die innenliegende Oberfläche der Unterschicht
2
1 profiliert ist und diese konturierte Oberfläche der Unterschicht 2
1 mit einer Deckschicht 4 abgedeckt ist. Besonders auch zu zusätzlich auf den äußeren
Oberflächen der Matratze aufgebrachten hier nicht dargestellten Konturen, stellt dies
die einfachste Variante der Erfindung zur Erzeugung einer guten Zonierung in der Matratze
dar.
[0032] In der Fig. 4 wird der Querschnitt durch den Abschnitt einer dreischichtigen Matratze
1, 1
1 wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, dargestellt, bei der die innenliegenden Oberflächen
einer mittleren Schicht profiliert sind.
[0033] Die Fig. 5 zeigt im Prinzip den gleichen Aufbau einer Matratze 1, 1
1 wie in Fig. 3 gezeigt, allerdings ist hier die Zwischenschicht 3,3
1 aus zwei einzelnen, mit jeweils nur einer einseitigen Oberflächenstruktur zweier
Schaumstoffplatten zur Zwischenschicht 3, 3
1 zusammengefügt. Es liegen die glatten, nicht konturierten Seiten der beiden Schaumstoffplatten
aneinander und bilden so die Zwischenschicht 3,3
1. Das Zusammenfügen kann durch Klebung erfolgen, es genügt jedoch im Prinzip auch
der normale Reibschluss, da die Matratze durch einen Hüllbezug gefasst wird.
[0034] Der gleiche Aufbau ergibt sich im Übrigen, wenn zwei einzelne Matratzen 1
2 wie in Fig. 3 dargestellt mit ihren Unterschichten 2 aneinandergefügt, eine Matratze
ausbilden.
Fig. 6 zeigt einen Aufbau einer Matratze 1, 1
1 wie in Fig. 5 dargestellt und beschrieben, wobei in dieser Variante die beiden beschriebenen,
einseitig konturierten Schaumstoffplatten mit ihren konturierten Seiten aneinandergefügt
die Mittelschicht 3,3
1 ergeben.
[0035] Alle Ausführungsformen sind beispielhaft zu verstehen, eine Vielfalt unterschiedlicher
Schichtkombinationen und auch mehrerer Schichten, sowie auch in Verbindung mit nicht
konturierten, kompakten Zwischenschichten sind umsetzbar.
Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf ein konkretes der Ausführungsbeispiele
reduziert ist, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel ist.
Die Erfindung beschränkt sich auch nicht auf die wie in den Figuren dargestellten
glatten äußeren Oberflächen der Deck- und/oder der Unterschicht der Matratze, sondern
es sind diese oder auch nur eine der Oberflächen in der Praxis üblicherweise profiliert
oder mit einer ähnlichen oder auch gleichen Struktur versehen, wie die einer innenliegenden
Oberfläche.
Des Weiteren bieten sich zusätzliche, geläufige Bearbeitungsschritte der einzelnen
Schichten vor oder nach dem Bearbeitungsvorgang zur Strukturerstellung an, wodurch
der Matratze weitere, für ihre Benutzung wichtige Merkmale erteilt werden können.
So kann beispielsweise einer oder auch mehreren Schaumstoffplatten in einem Konturschnitt
auf einer oder beiden ihrer Oberflächen eine wellige Form gegeben werden, durch die
zwischen einzelnen Zwischenschichten und/oder auch zwischen Deckschicht und/oder Unterschicht
und einer oder mehrerer Zwischenschicht/en der Matratze Entlüftungskanäle gebildet
werden, die den Abtransport von Feuchtigkeit aus der Matratze zusätzlich erleichtern.
Die erfindungsgemäße Strukturierung muss sich nicht über alle Längsbereiche der Matratze
erstrecken, sondern kann auch nur in bestimmten Bereichen derselben Einsatz finden.
So kann sie beispielsweise nur im Schulterbereich und im Beckenbereich eingesetzt
werden, während die Bereiche des Kopfes, der Lenden und der Beine keine Strukturen
innenliegender Schichtoberflächen aufweisen.
Bezugszahlenliste
[0036]
- 1
- Matratze (mit Indices)
- 2
- Unterschicht (mit Indices)
- 3
- Zwischenschicht (mit Indices)
- 4
- Deckschicht
- 5
- Federelementstrang (mit Indices)
- 6
- aufrecht stehendes Federelement
- 7
- plateauförmige Oberfläche
- 8
- Kanal zwischen den Federelementen
- 9
- mittige Zone mit mittlerer Stützwirkung
- 10
- Zone mit gegenüber Zone 9 verstärkter Stützwirkung
- 11
- Zone mit gegenüber Zone 9 verminderter Stützwirkung
- 12
- Randzone
1. Mehrschichtiges Polsterelement, im Besonderen eine Matratze (1) oder ein Kissen aus
Schaumstoff, das aus mehreren Schichten aus Schaumstoff aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an einer Schicht eine innen liegende Oberfläche vorgesehen ist, die eine
Struktur aufweist, die mit Hilfe eines Eindrückverfahrens erzeugt ist.
2. Mehrschichtiges Polsterelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur der Oberfläche eine Vielzahl von im Wesentlichen aufrecht stehenden
Federelementen (6) mit einer plateauförmigen Oberfläche (7) aufweist.
3. Mehrschichtiges Polsterelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente einen Querschnitt aufweisen, ausgewählt aus der Gruppe Kreis, Ellipse,
Dreieck, Viereck, Hexagon, Polygon und Polygonzug mit abgerundeten Ecken.
4. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente jeweils eine aufrecht stehende Außenwand aufweisen, deren Grundform
durch eine zusätzliche Form, insbesondere durch eine Wellenform überlagert wird.
5. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem wenigstens
ein Teil der aufrecht stehenden Federelemente (6) jeweils durch einen Steg miteinander
verbunden sind.
6. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer Unterschicht
(2), einer Deckschicht (4) und einer zwischen der Unterschicht (2) und der Deckschicht
(4) angeordneten Zwischenschicht (3), wobei die Zwischenschicht (3) mehrere aneinander
gereihte Federelementsträngen (5x) aufweist, und wobei die Federelementstränge (5x)
zueinander identisch oder zueinander unterschiedlich sind.
7. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer oder
mehreren strukturierten Zwischenschicht/en (31), bei der Zonen (9, 10, 11 und 12) eingebracht sind, wobei sich zwischen den einzelnen
aufrecht stehenden Federelementen (6) Kanäle (8) erstrecken, deren Breite und/oder
Tiefe unterschiedlich ist, derart, dass die Federelemente (6) unterschiedliche Nachgiebigkeiten
aufweisen.
8. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer Unterschicht
(2) und einer Deckschicht (4), wobei die innen liegende Oberfläche der Unterschicht
(21) profiliert ist und diese konturierte Oberfläche der Unterschicht (21) mit der Deckschicht (4) abgedeckt ist.
9. Mehrschichtiges Polsterelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer oder
mehreren strukturierten Zwischenschichten (3, 31), wobei wenigstens eine Oberfläche an der Zwischenschicht oder den Zwischenschichten
vorgesehen sind, die eine Struktur aufweisen, mit einer Vielzahl von im Wesentlichen
aufrecht stehenden Federelementen (6) mit einer plateauförmigen Oberfläche (7).
10. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Polsterelements nach einem der vorstehenden
Ansprüche, im Besonderen einer Matratze oder eines Kissens aus Schaumstoff, bei dem
im Kern zumindest eine innen liegende Oberfläche der Schichten strukturiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur der Oberfläche mit einer Kompressionsschneideanlage im Eindrückverfahren
hergestellt wird.