(19)
(11) EP 2 777 885 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.2014  Patentblatt  2014/38

(21) Anmeldenummer: 13002249.4

(22) Anmeldetag:  27.04.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 27/02(2006.01)
B25D 1/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 14.03.2013 DE 102013004329

(71) Anmelder: T.D.B.S. Trägersysteme für Diamant Bohr- und Schneidwerkzeuge Handels-GmbH
42899 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Sperling, Peter
    58339 Breckerfeld (DE)

(74) Vertreter: Ostriga Sonnet Wirths & Vorwerk 
Patentanwälte Friedrich-Engels-Allee 430-432
42283 Wuppertal
42283 Wuppertal (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone, welche an der Bohrkrone lösbar angeordnet ist und ein von der Bohrkrone in Richtung auf einen Anschlag bewegbares Gewicht aufweist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone zu schaffen, welche ergonomisch und sicherheitstechnisch vorteilhafter ist.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach die Vorrichtung durch eine Antriebseinrichtung gekennzeichnet ist, durch die das Gewicht innerhalb eines länglichen Hohlkörpers von einer nahe der Bohrkrone befindlichen Position in Richtung eines Anschlages beschleunigbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone, welche an der Bohrkrone lösbar angeordnet ist und ein von der Bohrkrone in Richtung auf einen Anschlag bewegbares Gewicht aufweist.

[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 20105277 U1 bekannt. Dort wird ein sogenannter Flughammer zum Lösen, Ziehen und Entklemmen von festsitzenden Bohrkronenrohren im Mauerwerk/Beton offenbart, welcher aus einem Führungsbauteil besteht, das in die Bohrkrone einschraubbar ist, wobei auf dem Führungsbauteil ein bewegliches mit Handgriffen versehenes, tellerartiges Gewicht angeordnet ist, das von der Bohrkrone weg in Richtung auf einen endseitigen Anschlag beschleunigt werden kann.

[0003] Beim Auftreffen des mit Handgriffen versehenen, tellerartigen Gewichts auf dem Anschlag soll sich aufgrund der Schlagenergie, die auf die Bohrkrone einwirkt, Letztere vom Mauerwerk/Beton lösen.

[0004] Beim Stand der Technik wird es als nachteilig angesehen, dass der Lösevorgang insbesondere bei vertikaler Anordnung der Vorrichtung mit relativ viel körperlicher Arbeit verbunden ist und darüber hinaus auch eine gewisse Gefährdung dahingehend vorliegt, dass Körperteile - wie Finger oder dergleichen - zwischen das Gewicht und den Anschlag geraten können.

[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone zu schaffen, welche ergonomisch und sicherheitstechnisch vorteilhafter ist.

[0006] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach die Vorrichtung durch eine Antriebseinrichtung gekennzeichnet ist, durch die das Gewicht innerhalb eines länglichen Hohlkörpers von einer nahe der Bohrkrone befindlichen Position in Richtung eines Anschlages beschleunigbar ist.

[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den wesentlichen Vorteil auf, dass das Gewicht nicht mehr manuell beschleunigt werden muss, sondern mit Hilfe einer Antriebseinrichtung.

[0008] Darüber hinaus ist das Gewicht innerhalb eines längeren Hohlkörpers so angeordnet, dass die Gefahr von Verletzungen während der Benutzung der Vorrichtung deutlich verringert ist.

[0009] Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der längliche Hohlraum rohrförmig ausgebildet ist.

[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Gewicht und dem bohrkronenseitigen Endbereich des Hohlkörpers eine Druckfeder angeordnet, wobei das Gewicht mittels eines am Letzteren angeordneten Griffelement, das in einem Schlitz des Hohlkörpers geführt ist, entgegen der Federkraft in eine Spann- und/oder Rastposition bewegbar ist.

[0011] Auf vorteilhafte Weise kann im Einsatzfall das Gewicht mit Hilfe der gespannten Druckfeder auf recht einfache Weise in Richtung zum Anschlag beschleunigt werden und somit eine ausreichende Schlagenergie zum Lösen der Bohrkrone erzeugt werden. Auch kann beim Spannen der Vorrichtung - zumindest bei vertikaler Anordnung der Vorrichtung - auf vorteilhafte Weise das Körpergewicht mit eingesetzt werden.

[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Antriebseinrichtung als an dem Hohlkörper befestigbare Druckluftversorgungseinrichtung, vorzugsweise Druckluftkartusche, ausgebildet, durch die zwischen dem bohrkronenseitigen Endbereich und dem Gewicht ein plötzlicher, die Bewegung des Gewichts hervorrufender Überdruck erzeugbar ist.

[0013] Bei dieser Vorrichtung ist auch das Spannen der Feder, die als Antriebseinrichtung fungiert, nicht mehr notwendig und letztendlich das Gewicht auf sehr einfache Weise von der Bohrkrone weg in Richtung auf den Anschlag zu beschleunigen.

[0014] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:

Fig. 1 eine Darstellung einer Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone im gespannten Zustand,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Darstellung einer Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone im ungespannten Zustand und

Fig. 4 eine Teilseitenansicht der Fig. 3 gemäß Ansicht IV in Fig. 3.



[0015] In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton oder dergleichen festsitzenden Bohrkrone insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.

[0016] Eine derartige Vorrichtung 10 weist einen rohrförmigen, länglichen Hohlkörper 11 auf, der bohrkronenseitig mit einem Gewindestutzen 12 und am anderen Endbereich mit einer Kappe 13 versehen ist, die den Anschlag für das Gewicht 15 ausbildet. Innerhalb des rohrförmigen Hohlkörpers 11 ist gewindestutzenseitig eine Druckfeder 14 angeordnet, an die sich ein Gewicht 15 anschließt, welches mit einem Griffelement 16 versehen ist, das innerhalb einer Führung 17 bewegbar angeordnet ist. Die Führung 17 weist gewindestutzenseitig eine Spannposition 18 auf (s. Fig. 2).

[0017] In der Fig. 1 erkennt man, dass die Vorrichtung 10 in eine im Beton 19 festsitzende Bohrkrone 20 eingeschraubt ist, wobei auch auf nicht dargestellte Weise die Verbindung zwischen der Vorrichtung 10 und der Bohrkrone 20 mittels einer Schnellverschlusskupplung erfolgen kann.

[0018] Zum Lösen der Bohrkrone 20 im Beton 19 muss nun lediglich das Griffelement 16 mit seinem drehbar im rohrförmigen Hohlkörper 11 angeordneten Gewicht 15 in Pfeilrichtung x bewegt werden. Sobald das Griffelement 16 sich in der Flucht der Führung 17 befindet, wird das Gewicht 15 durch die sich entspannende Druckfeder 14 in Richtung zur Abdeckkappe 13 beschleunigt, wobei die durch das Auftreffen des Gewichts 15 auf die Abdeckkappe 13 entstehende Schlagenergie zum Lösen der Bohrkrone 20 führt.

[0019] Die Fig. 2 zeigt ergänzend, wie das Griffelement 16 aus der Kontur des rohrförmigen Hohlkörpers 11 hinausragt.

[0020] In der Fig. 3 ist die sich ergebende Situation mit entspannter Druckfeder 14 dargestellt. Gegebenenfalls kann - sofern das Lösen der Bohrkrone 20 noch nicht erfolgreich erreicht worden ist - ein weiteres Mal die Vorrichtung 10 gespannt werden, indem man das Griffelement 16 zusammen mit dem Gewicht 15 entgegen der Kraft der Druckfeder 14 in y-Richtung bis in die Spannposition 18 bewegt.
Bezugszeichenliste
10 Vorrichtung
11 rohrförmiger Hohlkörper
12 Gewindestutzen
13 Kappe
14 Druckfeder
15 Gewicht
16 Griffelement
17 Führung
18 Spannposition
19 Beton/Mauerwerk
20 Bohrkrone
   
X Bewegungsrichtung
Y Bewegungsrichtung



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Lösen einer im Mauerwerk, Beton od. dgl. festsitzenden Bohrkrone, welche an der Bohrkrone lösbar angeordnet ist und ein von der Bohrkrone in Richtung auf einen Anschlag bewegbares Gewicht aufweist, gekennzeichnet durch eine Antriebseinrichtung (14), durch die das Gewicht (15) innerhalb eines länglichen Hohlkörpers (11) von einer nahe der Bohrkrone (20) befindlichen Position in Richtung des Anschlags (13) beschleunigbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der längliche Hohlraum (11) rohrförmig ausgebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gewicht (15) und dem bohrkronenseitigen Endbereich des Hohlkörpers eine Druckfeder (14) angeordnet ist und dass das Gewicht (15) mittels eines am letzteren angeordnetem Griffelement (16), das in einen Führungsschlitz (17) des Hohlkörpers (11) geführt ist, entgegen der Federkraft in eine Spann- und / oder Rastposition (18) bewegbar ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung als an dem Hohlkörper (11) befestigbare Druckluftversorgungseinrichtung, vorzugsweise Druckluftkartusche, ausgebildet ist, durch die zwischen dem bohrkronenseitigem Endbereich und dem Gewicht (15) ein plötzlicher, die Bewegung des Gewichts (15) hervorrufender Überdruck erzeugbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente