[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von bedruckten
Deckelplatinen durch Bedrucken von Bedruckstoff in Form von Rollenware mit einem Druckmotiv
In einer Rollenoffsetdruckmaschine, Zuführen des bedruckten Bedruckstoffes In eine
Stanzvorrichtung und Ausstanzen der Deakelplatinen aus dem Bedruckstoff mittels Stanzen.
[0002] Es ist aus dem Verpackungsdruck bekannt, Bedruckstoffe, wie beispielsweise Papier,
Aluminium- und Kunststofffolien oder Kombinationen aus den Materialien im Bogen- oder
Rollenoffsetdruckverfahren mit einem Druckmotiv zu bedrucken. Es ist auch bekannt,
bedruckte Rollenware einer Stanzmaschine zuzuführen und Formen, wie beispielsweise
Deckelplatinen, aus bedruckten Verpackungsmaterialien auszustanzen. Derartige mit
dem Druckmotiv versehene Deckelplatinen können zur Bedeckelung von Behältern, wie
beispielsweise Bechern oder Schalen dienen, Besonders wichtige Anwendungsformen von
derartigen Platinen sind Deckel für das Verschliessen von Bechern und Schalen in der
Nahrungsmlttel- und Pharmaindustrie. Insbesondere das Verschliessen von Bechern, in
die Molkereiprodukte abgefüllt sind, verlangen nach kostengünstigen, leicht verarbeitbaren
Deckeln. Gleiches gilt auch für Deckelmaterialien zur Anwendung in Form-Füll-Siegelmaschinen.
Das Druckmotiv auf dem Bedruckstoff ist durch eine Mehrzahl von Elnzelmotlven gebildet.
Ein Einzelmotiv entspricht in der Regel einem Deckel für einen Behälter. Um die Verlustmenge
an Bedruckstoff gering zu halten, sind die Einzelmotive möglichst dicht zueinander
und, je nach Aussenkontur ineinander verschachtelt, aufgedruckt.
[0003] Bedruckstoffe für genannte Anwendungen werden häufig im Flexo-Druck bedruckt. Der
Flexo-Druck verlangt nach aufwendig herzustellenden und nicht sehr dauerhaften Druckformen.
Dies ist für grosse Serien von Deckeln, wie sie beisplelsweise die Nahrungsmittelindustrie
verlangt, nachteilig. Bei kleinen Serien oder häufigen Änderungen des Druckmotivs
wirken sich die Herstellungskosten der Druckformen nachteilig auf die Kosten aus.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein kostengünstiges,
material-optimiertes Verfahren zur Herstellung von bedruckten Deckelplatinen, hergestellt
aus einem Bedruckstoff, zu beschreiben, welches die Nachteile bisher eingesetzten
Vorrichtungen und Verfahren vermeidet.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies durch ein Verfahren erreicht, gemäss dem, ausgelöst durch
die Lage des durch die Druckform gebildeten Kanals am Druckformzylinder, der Vorschub
des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung vergrössert und anschllessend auf den Ursprungswert
verkleinert wird und/oder der Stanzhub zeitlich verzögert und anschliessend wieder
auf den Ursprungswert zurückgeführt wird, damit ein vom Kanal der Druckform erzeugter
Unterbruch im Druckmotiv ausserhalb des Stanzbereiches der Stanzmesser oder Schneidwerkzeuge
der Stanzvorrichtung liegt.
[0006] In einer Rollenoffsetdruckmaschine wird die Druckform mit dem Druckmotiv auf einen
Druckformzylinder aufgespannt. Am Druckformzylinder, dort wo sich die Stirnflächen
der Druckform berühren, resp. die Stirnseiten der Druckform mittels Spannvorrichtung
am Druckformzylinder eingespannt werden, entsteht zwangsläufig ein Spalt, Kanal genannt.
Im Bereich des Kanals ist das Druckmotiv unterbrochen, resp. das Druckmotiv ist derart
zu gestalten und auf die Druckform aufzubringen, dass es den Kanal nicht überlappt.
Dies bedeutet, dass mit dem auf den Bedruckstoff aufgebrachten Druckmotiv auch der
Kanal, als Unterbrechung des Druckmotivs oder Leerstelle, abgebildet wird.
[0007] Die Länge des Druckmotivs - beispielsweise eine Vielzahl von Deckelplatinen darstellend
- zwischen den Kanälen, d.h. die Abrolilänge des Druckformzylinders, ist in der Regel
nicht identisch mit der Länge des Schneldewerkzeuges. Es bedarf dann mehr als eines
Stempelhubs, um alle Deckelplatinen zwischen zwei Kanälen auszustanzen. Wird nun der
Bedruckstoff der Stanzvorrichtung zugeführt, muss der Vorschub des Bedruckstoffes
der Lage des Druckmotivs und des Kanals Rechnung tragen. Oder die Stanze muss der
Lage des Kanals auf dem Bedruckstoff entsprechend gesteuert, Insbesondere zeitlich
verzögert, werden. Schliesslich können sich beide Prozesse überlagern, wobei während
des Durchlaufes des Kanals durch die Stanzvorrichtung der Vorschub des Bedruckstoffes
vergrössert und abgestimmt der Stempelhub zeitlich verzögert wird.
[0008] In der Stanzvorrichtung hebt und - für das eigentliche Ausstanzen - senkt sich der
das Schneidwerkzeug tragende Stempel und trennt dabei die Deckelplatinen aus dem Bedruckstoff.
Im Bereich des durch den Kanal abbildenden Teil des Druckmotivs muss der Vorschub
des Bedruckstoffes vergrössert und, sobald das Abbild des Kanals das Schneidmesser
passiert hat, wieder auf den Ursprungswert verkleinert werden. Dadurch wird beim Stempelhub
die durch den Kanal In der Druckform erzeugte Leerstelle im Druckmotiv, übersprungen.
Dies hat den Vorteil, dass der Stanzprozess im Register bleibt.
[0009] Im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens kann der Stanzhub, d.h. die Stanzbewegung,
sobald das Abbild des Kanals die Stanzvorrichtung passiert, zeitlich verzögert einsetzen
und anschliessend können die Stanzhübe wieder auf den Ursprungswert zurückgeführt
werden. Da das Ausstanzen der Deckelplatinen aus dem Bedruckstoff zwischen zwei Kanälen
in der Regel mit mehr als einem Stanzhub erfolgt, ist die Stanze so zu steuern, dass
beim Passieren eines Kanals der Stanzhub verzögert wird. Danach erfolgt das Stanzen
im ursprünglichen Takt.
[0010] Die andere Möglichkeit ist die Vorschublänge beim Passieren des Kanals zu vergrössern
und anschliessend wieder auf den ursprünglichen Wert zu vermindern. Eine weitere Möglichkeit
ist, simultan Stanzhub und Vorschublänge zu steuern.
[0011] Gegenüber bekannten Verfahren wird erreicht, dass in der erfindungsgemässen Vorrichtung
und nach vorliegendem Offsetdruckverfahren die Abfallmenge an bedruckten Materialien
sich reduziert.
[0012] Beim erfindungsgemässen Verfahren kann an der Druckmaschine durch einen Sensor die
Lage des Kanals an der Druckform am Druckformzylinder ermittelt (Registersprung) werden.
Dies kann optisch, elektronisch und fallweise auch mechanisch erfolgen. Die Information
kann dann in ein elektronisches Signal umgewandelt werden. Das Signal kann einem Schrittmotor,
weicher das Bedruckmaterial durch die Stanzvorrichtung zieht, übermittelt werden.
Auch kann das Signal der Stanzvorrichtung, mit weicher das Schneidwerkzeug die Platinen
ausstanzt, übermittelt werden. Unter Berücksichtigung des Transportweges des Bedruckstoffes
durch die Druckmaschine und die Stanzmaschine kann der Schrittmotor, resp. der Stanzantrieb,
angesteuert werden. Sobald der durch den Kanal erzeugte Unterbruch im Druckmotiv auf
dem Bedruckstoff in den Bereich der Stanzmesser gelangt, erhöht der Schrittmotor die
Vorschubgeschwindigkeit, so dass beim nächstfolgenden Stempelhub das Schneidwerkzeug
wieder genau die Umrandung eines Einzelmotivs auf dem Bedruckstoff trifft. Demzufolge
kann der Schrittmotor durch die Lage des Kanals des Druckformzylinders gesteuert werden.
[0013] Alternativ oder gleichzeitig kann, sobald der durch den Kanal erzeugte Unterbruch
im Druckmotiv auf dem Bedruckstoff in den Bereich der Stanzmesser gelangt, das Senken
des Stempels mit den Schneidwerkzeugen verzögert werden, so dass beim nächstfolgenden
Stempelhub das Schneidwerkzeug wieder genau die Umrandungen der Einzelmotive auf dem
Bedruckstoff trifft. Die Verzögerung Im Stempelhub kann durch die Auswertung des Signals
und entsprechende Steuerung des Antriebes und/oder die mechanische Übertragung der
Antriebskraft auf den Stempel erfolgen.
[0014] Sowohl die Vergrösserung des Vorschubes, als auch Verzögerung des Stanzhubes können
simultan erfolgen. Oder es kann nur eine der beiden Massnahmen durchgeführt werden.
Bevorzugt wird die Vorgrösserung das Vorschubes angewendet.
[0015] Ebenfalls nach vorliegender Erfindung, kann das Signal, welches den Schrittmotor
oder den Antrieb der Stanzvorrichtung steuert, durch eine Markierung an der Druckform
oder am Druckformzylinder erzeugt werden. Die Markierung kann beispielsweise auf optische,
elektronische oder magnetische Weise erkannt und ein Signal generiert werden. In alternatives
Weise kann das Signal In Form einer auf den Bedruckstoff aufgedruckten Markierung
erzeugt und mit dem Signal der Schrittmotor und/oder der Antrieb der Stanzvorrichtung
gesteuert werden. Das Signal am Bedruckstoff kann bereits in der Druckmaschine oder
entlang des Laufweges des Bedruckstoffes bis zur Stanzvorrichtung abgelesen, umgesetzt
und als Steuersignal dem Schrittmotor und/oder dem Antrieb der Stanze zugeführt werden.
[0016] Zweckmässig wird der Vorschub das Bedruckstoffes durch die Stanzvorrichtung mittels
eines Schrittmotors erzeugt. Der Schrittmotor ist insbesondere nach der Stanzvorrichtung
angeordnet und treibt die Zugvorrichtung an - beispielsweise ein Walzenpaar - die
den Bedruckstoff durch die Stanzvorrichtung zieht.
[0017] Beim Bedruckstoff, Druckträger oder Substrat kann es sich um Verpackungsfolien handeln.
Geeignete Verpackungsfolien können einen Schichtaufbau, enthaltend eine oder mehrere
Kunststofffolien, Metallfolien, Papiere, Lacke und/oder Klebstoffe aufweisen. Als
Kunststofffolien können Folien aus Polyestern, wie Standard-PET oder Formen wie A-PET
oder G-PET, eingesetzt werden. Zu nennen sind auch Kunststoffolien aus biologisch
abbaubaren Stoffen, beispielsweise aus PLA (Poly Lactic Acid) oder aus stärkebasierten
Kunststoffen. Weitere Beispiele sind Folien aus Polyolefinen, wie Polyethylenen oder
Polypropylenen oder Folien aus PVC. Weitere Formen, wie Co-, Misch- und Pfropfpolymerisate
der genannten Kunststoffe können Anwendung finden. Die Folien können als Monofolien
oder als Folienverbunde aus zwei oder mehreren Folien gleichen oder unterschiedlichen
Materials angewendet werden. Die Dicke von Kunststoff-Monofolien kann von 7 bis 100
µm, zweckmässig von 7 bis 50, insbesondere von 7 bis 25 µm betragen. Kunststofffolienverbunde
können eine Gesamtdicke von 15 bis 100 µm aufweisen. Geeignete Metallfolien sind Folien
aus Aluminium, Aluminiumlegierungen oder Stahl in Dicken von 7 bis 80 µm. Anstelle
von Metallfolien oder gleichzeitig mit Metallfolien können auch metallisierte Kunststofffolien
eingesetzt werden. Verbunde aus Metallfolien und Kunststofffolien können eine Gesamtdicke
von 20 bis 100 µm ausweisen. Papiere, Insbesondere gestrichene Papiere, können ein
Flächengewicht von beispielsweise 20 bis 80 g/m
2, vorzugsweise 20 bis 50 g/m
2 aufweisen. Verbunde enthaltend Papier und Kunststofffolien, gegebenenfalls noch Metallfolien
können eine Gesamtdicke von 20 bis 300 µm aufweisen. Zur Verbindung der Folien und
Papiere in Folienverbunden können Leime oder Klebstoffe, wie auf Polyurethan basierende
Klebstoffe, oder Extrusionskaschierungen verwendet werden. Die Verpackungsfolien können,
insbesondere auf der nach aussen zu liegend kommenden Schichten, mit Lacken, wie Klar-,
Deck-, Glanz- oder Schutzlacken beschichtet sein. Der Bedruckstoff kann auch Kunststoffschichten
als Extrusionsschichten aufweisen. Beidseitig, insbesondere jedoch auf der bezüglich
des zu bedeckelnden Behälters nach innen zu liegen kommenden Seite der Verpackungsfolie
kann vollflächig oder teilflächig ein Siegellack, beispielsweise ein Heisssiegellack,
angebracht sein. Der Siegellack kann teilflächig, die Umrisse der Schulter des zu
versiegelnden Behälters darstellend, aufgedruckt oder aufgetragen sein. Ebenfalls
können Abstandshalter, zur leichten Vereinzelung der Deckelplatinen aus Stapeln, als
Druckmuster aufgedruckt werden.
[0018] Beispiele von bevorzugten Verpackungsfolien, die als Bedruckstoffe eingesetzt werden
können, sind:
Auf der Vorderseite bedruckte Aluminiumfolie in einer Dicke von 20 bis 50 µm mit einem
auf der Ruchseite aufgebrachten Heisssiegellack in Mengen von 2 bis 10 g/m2 oder einer Extruslonsbeschichtung In Mengen von 10 bis 30 g/m2.
[0019] Weitere Beispiele sind Folien mit einem Schichtaufbau von übereinanderliegenden Schichten
aus:
Bedruckung / Papier gestrichen, 20 bis 50 g/m2/ PET in einer Dicke von 7 bis 25 µm / Heisssiegellack oder Extrusionsschicht von
2 bis 10 g/m2.
In der Fachwelt sind derartige Verpackungsmaterialien als Mix-Pap bekannt und weisen
eine gute Eignung für den Einsatz in Form-Füll-Schliessmaschinen auf.
[0020] Eine weitere Gruppe von Verpackungsmaterialien, die als Bedruckstoffe eingesetzt
werden können, sind Verbunde aus Kunststoffen und Aluminlumfolien:
Druck / Aluminiumfolie in einer Dicke von 7 bis 20 µm / PET 7 bis 25 µm / Heisssiegellack
oder Extrusionsschicht von 2 bis 10 g/m2.
[0021] Eine andere Gruppe von Verpackungsmaterialien, die beispielsweise gute Eigenschaften
bezüglich Planlage in Stanzmaschinen aufweisen, sind aufgebaut aus:
PET 7 bis 20 µm / Papier gestrichen, 20 bis 40 g/m2 / PET 7 bis 20 µm.
[0022] Die Bedruckstoffe, wie Verpackungsmaterialien, in Rollenform vorliegend, werden in
die Rollenoffsetdruckmaschine eingeführt. Die Druckmaschine kann eines oder mehrere
Druckwerke aufweisen, entsprechend einem geforderten Einfarben- oder Mehrfarbendruck.
Entsprechend der Anzahl der Druckwerk sind auch ein oder mehrere Druckformzylinder
und Druckformen vorhanden. Wird das Signal durch den Kanal ausgelöst oder sind Markierungen
für die Auslösung des Signals am Druckformzylinder oder der Druckform vorgesehen,
so wird dieses Signal in der Regel an einem der Druckwerke, beispielsweise am letzten
Druckwerk in Druckrichtung, ermittelt.
[0023] Die Verpackungsmaterialien können ein- oder beidseitig, ein- oder mehrfarbig bedruckt
werden. Auch kann, bei durchsichtigen oder durchscheinenden Folien, ein Konterdruck
angebracht werden. Ebenfalls können Lacke, wie Decklacke oder Siegellacke vollflächig
oder partiell in einem Druckwerk aufgetragen werden.
[0024] Gemäss vorliegendem Verfahren verlässt der bedruckte Bedruckstoff die Druckmaschine
und wird in eine Stanzvorrichtung geführt. Durch eine Hub- und Senkbewegung eines
Schneidwerkzeuge tragenden Stempels werden die Deckelplatinen aus dem Bedruckstoff
ausgenommen und abgeführt, während die Bedruckstoffreste eine Zugvorrichtung durchlaufen
und danach in der Regel aufgerollt werden. Die Zugvorrichtung zieht den Bedruckstoff
mit an sich konstanter Geschwindigkeit durch die Stanzmaschine. Läuft nun die durch
den Kanal in der Druckform verursachte Leerstelle oder Unterbruch in der Bedruckung,
wird, ausgelöst durch das Signal und die berechnete Zeit für den Durchlauf des Bedruckstoffes
zwischen Signalabgabe und Einlaufen unter die Schneidewerkzeuge der Stanzmaschine,
durch beispielsweise einen Schrittmotor, der Vorschub kurzzeitig erhöht. Dadurch wird
bei gleichmässlger Stempelhubfolge die Leerstelle oder Unterbruch im Bedruckstoff
übersprungen. Alternativ oder gleichzeitig kann der Stempelhub für die Dauer des Durchlaufens
des Kanals unter den Schneidewerkzeugen der Stempelhub verzögert werden.
[0025] Vorllegendes Verfahren kann insbesondere zur Erzeugung von Deckelplatinen in grosser
Zahl und gleicher Form, resp. Aussenkontur, eingesetzt werden. Auf dem Bedruckstoff
können eine Anzahl aufeinander folgende Druckmotive aufgedruckt werden. Die Anzahl
einander folgender Druckmotive richtet sich nach dem Umfang der Druckform. In der
Stanzmaschine, deren Anordnung und Zahl der Schneidwerkzeuge nicht mit dem pro Druckformumfang
erzeugter Druckmotive übereinstimmt, müssen die einzelnen Deckelplatinen jedoch massgenau,
dem Druckmotiv entsprechend, ausgestanzt werden. Gelangt die durch den Kanal in der
Druckform erzeugte Leerstelle oder Unterbruch im Druckbild in die Stanzvorrichtung,
so muss dieser Bereich zwischen zwei Stempelhüben übersprungen werden.
[0026] Das beispielsweise optisch, elektronisch oder mechanisch an der Druckform, dem Druckformzylinder
oder am Bedruckstoff ermittelte Signal kann als Impuls, z.B. elektronischer Impuls,
einem progmmmlerbaren Rechner zugeführt werden, der aus den ermittelten Daten die
Vorschubstelle und Vorgrösserung des Vorschubs errechnet und den Schrittmotor entsprechend
ansteuert. Das ermittelte Signal kann als Impuls, einem programmierbaren Rechner zugeführt
werden, der aus den ermittelten Daten die Lage des Kanals zum Schneidwerkzeug der
Stanze errechnet und den Antrieb der Stanzvorrlchtung entsprechend ansteuert. Da je
nach Druckformzylinder und Spannvorrichtung die Breite des Kanals varlleren kann,
so z.B. zwlschen 1 mm und 5 mm, In der Regel weniger als 3 mm, muss die Kanalbreite
beim Durchlauf des Bedruckstoffes durch die Stanzmaschine berücksichtigt werden. Dies
erfolgt durch eine momentane Vergrösserung des Vorschubes zwischen zwei Stanzhüben
und/oder durch eine momentane Verzögerung eines Stanzhubes.
[0027] Die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Dockelplatinen sind besonders geeignet
als Deckel für das Verschliessen von Bechern und Schalen, beispielsweise in der Nahrungsmittel-
und Pharmaindustrie. Beispiele sind insbesondere Deckel zum Verschliessen von Bechern,
in die Molkereiprodukte, wie Yoghurt, Sahne, Sauerrahm und Zubereitungen daraus, abgefüllt
sind. Weitere Einsatzbereiche der vorliegend beschriebenen Deckelmaterialien sind
Anwendungen in Form-, Füll- und Verschliessmaschinen. In diesen Vorrichtungen wird
beim Abfüllprozess auch der Stanzprozess durchgeführt. Die Steuerung der Kanalüberbrückung
erfolgt sinngemäss und Ist die gleiche wie in einem separaten Arbeitsgang des Stanzens.
[0028] Vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Herstellung von bedruckten
Deckelplatinen durch Bedrucken von Bedruckstoff in Form von Rollenware mit einem Druckmotiv,
umfassend eine Rollenoffsetdruckmaschine, eine Stanzvorrichtung zum Ausstanzen der
Deckelplatinen aus dem Bedruckstoff mittels Stanzen und ein Förderweg für den Bedruckstoff.
An der Vorrichtung, im Bereich des Förderweges ist wenigstens ein Sensor angeordnet
und die Vorrichtung enthält einen Rechner und einen Schrittmotor für den Vorschub
des Bedruckstoffes und/oder eine Steuerung für den Stanzenantrieb, wobei ein durch
den Sensor erzeugtes Signal den Vorschub des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung
vergrössert und/oder den Stanzhub zeitlich verzögert.
[0029] Der Förderweg umfasst den Einlauf des Bedruckstoffes in die Rollenoffsetdruckmaschine,
den Durchlauf durch eines oder mehrere Druckwerke und den nachfolgenden Förderweg
durch die Stanzvorrichtung.
[0030] Mit den vorliegenden Deckelplatinen können Becher, Schalen etc. für Nahrungsmittel,
wie Molkereiprodukte, also Milch, Sahne, Yoghurt, Sauerrahm und Zubereitungen daraus,
Puddings, Cremes usw., verschlossen, insbesondere versiegelt werden. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung und das Verfahren eignen sich auch für das Verschliessen von Behältern,
die in einer Form-, Füll- und Verschliessmaschine gefertigt, befüllt und verschlossen
werden. Neben Nahrungsmitteln und Speisezubereitungen können auch pharmazeutische,
kosmetische und andere Produkte auf genannte Weisen abgepackt werden.
[0031] Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch in das Verfahren einer Form-, Füll- und
Verschliessmaschine (FFS-Maschine) integriert werden oder Teil davon bilden, Dementsprechend
kann das Verfahren in einer derartigen Maschine durchgeführt werden. Vorliegende Vorrichtung
kann auch als Teil einer Form-, Füll- und Verschliessmaschine (FFS-Maschine) angewendet
werden. In der FFS-Maschine kann durch eine getaktete Steuerung der Oberbahn, d.h.
dem Bedruckstoff, aus welchem die Deckelplatinen gestanzt werden, der Vorschub vergrössert
und anschliessend wieder auf den Ursprungswert oder Standardvorschub verkleinert werden.
Demgegenüber muss die Unterbahn mit den geformten und gefüllten Bechern die gesteuerte
Vorschubbewegung nicht zwingend nachvollziehen, Für die Unterbahn bleibt der Bewegungsmodus
gleich, d.h. konstant.
1. Verfahren zur Herstellung von bedruckten Deckelplatinen durch Bedrucken von Bedruckstoff
In Form von Rollenware mit einem Druckmotiv in einer Rollenoffsetdruckmaschine, Zuführen
des bedruckten Bedruckstoffes in eine Stanzvorrichtung und Ausstanzen der Deckelplatinen
aus dem Bedruckstoff mittels Stanzen,
dadurch gekennzeichnet, dass,
ausgelöst durch die Lage des durch die Druckform gebildeten Kanals am Druckformzylinder,
der Vorschub des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung vergrössert und anschliessend
auf den Ursprungswert verkleinert wird und/oder der Stanzhub zeitlich verzögert und
anschllessend wieder auf den Ursprungswert zurückgeführt wird, damit ein vom Kanal
der Druckform erzeugter Unterbruch im Druckmotiv ausserhalb des Stanzbereiches der
Stanzmesser oder Schneidwerkzeuge der Stanzvorrichtung liegt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, ausgelöst durch die Lage des durch die Druckform gebildeten Kanals am Druckformzylinder,
der Vorschub des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung vergrössert und anschliessend
auf den Ursprungswert verkleinert wird, damit ein vom Kanal der Druckform erzeugter
Unterbruch im Druckmotiv ausserhalb des Stanzbereiches der Stanzmesser oder Schneidwerkzeuge
liegt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, ausgelöst durch die Lage des durch die Druckform gebildeten Kanals am Druckformzylinder,
der Stanzhub zeitlich verzögert und anschliessend wieder auf den Ursprungswert zurückgeführt
wird, damit ein vom Kanal der Druckform erzeugter Unterbruch im Druckmotiv ausserhalb
des Stanzbereiches der Stanzmesser oder Schneidwerkzeuge liegt.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschub des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung durch einen Schrittmotor
gesteuert wird und/oder der zeitlich verzögerte Stanzhub durch einen entsprechenden
Stanzenantrieb gesteuert wird.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrittmotor und/oder der Stanzenantrieb durch die Lage des Kanals der Druckform
am Druckformzylinder gesteuert wird.
6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrittmotor und/oder der Stanzenantrieb durch eine Markierung an der Druckform
oder am Druckformzylinder gesteuert wird.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrittmotor und/oder der Stanzenantrieb durch eine Markierung am Bedruckstoff
gesteuert wird.
8. Verfahren gemäss Anspruch 1, ausgeführt in einer Form-, Füll- und Verschliessmaschine.
9. Vorrichtung zur Herstellung von bedruckten Deckelplatinen durch Bedrucken von Bedruckstoff
in Form von Rollenware mit einem Druckmotiv, umfassend eine Rollenoffsetdruckmaschine,
eine Stanzvorrichtung zum Ausstanzen der Deckelplatinen aus dem Bedruckstoff mittels
Stanzen und ein Förderweg für den Bedruckstoff
dadurch gekennzeichnet, dass,
im Bereich des Förderweges wenigstens ein Sensor angeordnet ist, die Vorrichtung einen
Rechner und einen Schrittmotor für den Vorschub des Bedruokstoffes und/oder eine Steuerung
für den Stanzenantrieb enthält, wobei ein durch den Sensor erzeugtes Signal der Vorschub
des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung vergrössert und/oder den Stanzhub zeitlich
verzögert.
10. Vorrichtung gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass, als Teil einer Form-, Füll- und Verschliessmaschine, im Bereich des Förderweges
des Bedruckstoffes wenigstens ein Sensor angeordnet ist, die Vorrichtung einen Rechner
und einen Schrittmotor für den Vorschub des Bedruckstoffes und/oder eine Steuerung
für den Stanzenantrieb enthält, wobei ein durch den Sensor erzeugtes Signal der Vorschub
des Bedruckstoffes in die Stanzvorrichtung vergrössert und/oder den Stanzhub zeitlich
verzögert.