[0001] Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Patentanspruch 1 und ein Verfahren für eine Etikettiermaschine mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Patentanspruch 11.
[0002] Eine derartige Etikettiermaschine ist aus der
DE 10 2004 054057 A1 bekannt. Die bekannte Etikettiermaschine enthält eine Fördereinrichtung in Form eines
Rundläufers oder Karussells, an dessen Umfang mehrere Aggregataufnahmen angeordnet
sind. An einer solchen Aggregataufnahme kann ein Untergestell mit einem darauf angeordneten
Etikettieraggregat angedockt werden, wobei zur genauen Positionierung des Etikettieraggregats
gegenüber dem Karussell das Untergestell beispielsweise in Zentrierkegel einrastet.
Hierdurch können die Etikettieraggregate besonders einfach gewechselt werden und beim
Andocken genau gegenüber dem Karussell und den Gefäßen positioniert werden. Bei der
bekannten Etikettiermaschine ragt das angedockte Etikettieraggregat bis in einen Förderbereich
des Karussells hinein und ettikettiert dort die Gefäße. Beim Wechsel des Gefäßtyps
kann zunächst das Etikettieraggregat mit dem Untergestell aus der Aggregataufnahme
herausgehoben werden und dann ein weiteres Etikettieraggregat mit einem anderen Etikettentyp
an die Etikettiermaschine angedockt werden.
[0003] Darüber hinaus ist aus der
EP 0241765 A1 eine Etikettiermaschine bekannt, bei der das Etikettieraggregat für eine Einstellbewegung
auf einem Kreuztisch gelagert ist. Ein solcher Kreuztisch enthält einen Unter- und
einen Oberschlitten, wobei der Oberschlitten das Etikettieraggregat trägt und über
eine Gleitführung mit dem Untergestell verbunden ist. Mit Hilfe eines Schwenkhebels,
der manuell bedienbar ist, kann damit das Etikettieraggregat gegenüber der Fördereinrichtung
justiert werden.
[0004] Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2008 038144 A1 bekannt, dass der Schwenkhebel mittels eines pneumatischen Antriebs bewegt werden
kann, um das Etikettieraggregat sofort zurückzuziehen, sobald eine Störung im Betriebsablauf
bemerkt wird. Hierdurch kann das Etikettieraggregat aus einem unmittelbaren Kollisionsbereich
mit den Gefäßen oder dem Karussell herausgefahren werden.
[0005] Bei derartigen Etikettiermaschinen kann während der Wartung eines angedockten Etikettieraggregats
die Etikettierung durch ein zusätzliches Etikettieraggregat fortgesetzt werden. Nachteilig
hierbei ist, dass der Benutzer bei Wartungsarbeiten an dem stillgelegten Etikettieraggregat
durch das sich weiter drehende Karussell erheblich gefährdet ist. Darüber hinaus kann
auch das sich drehende Karussell durch Fremdeinwirkung beschädigt werden. Um dies
zu vermeiden könnte entweder das stillgelegte Etikettieraggregat zur Wartung abgedockt
werden, was entsprechend aufwändig ist, oder das Karussell könnte angehalten werden.
Beide Varianten sind entsprechend aufwändig und darüber hinaus wird bei letzterer
die Etikettierung unterbrochen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Etikettiermaschine bereitzustellen, die bei der
Wartung eines angedockten Etikettieraggregats einen besseren Schutz für den Benutzer
bietet und die selbst besser vor einer Fremdeinwirkung geschützt ist.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Etikettiermaschine für Gefäße mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils,
gemäß dem das Etikettieraggregat mit Hilfe der Linearverstellung gegenüber dem am
Karussell positionierten Untergestell aus einer Arbeitsposition in eine Ruheposition
so weit verstellbar ist, dass zwischen einem Förderbereich des Karussells und dem
Etikettieraggregat eine an der Etikettiermaschine angebrachte Schutzeinrichtung eingefahren
werden kann.
[0008] Dadurch, dass mit der Linearverstellung das Etikettieraggregat aus einer Arbeitsposition
in eine Ruheposition verstellbar ist, wird in der Ruheposition ein Zwischenraum zwischen
dem Förderbereich des Karussells und dem Etikettieraggregat geschaffen, in den eine
an der Etikettiermaschine angebrachte Schutzeinrichtung einfahrbar ist. Dabei muss
das Etikettieraggregat nicht vom Karussell abgedockt werden, wie dies beim Stand der
Technik der Fall ist, sondern kann auf dem positionierten Untergestell verbleiben.
Dadurch, dass die Schutzeinrichtung zwischen dem Etikettieraggregat und dem Förderbereich
des Karussells einfahrbar ist, kann ein Benutzer nicht mehr in den Förderbereich des
Karussells eingreifen. Hierdurch wird der Benutzer effektiv vor Verletzungen geschützt.
Zudem können auch keine Gegenstände von Außen in den Förderbereich des Karussells
eindringen, wodurch die Etikettiermaschine und die Gefäße vor Beschädigungen geschützt
werden.
[0009] Mit der Etikettiermaschine können insbesondere Etiketten auf die Gefäße aufgebracht
werden. Insbesondere kann es sich bei den Gefäßen um Getränkebehälter, beispielsweise
Flaschen oder Dosen handeln. Bei den Etiketten kann es sich insbesondere um Etiketten
handeln, die mit einem Haftmittel aufgebracht werden. Die Etiketten können Zuschnitte
aus Papier oder Kunststoff sein, die insbesondere einen Aufdruck umfassen, der den
Inhalt der Behälter bezeichnet, beschreibt und/oder bewirbt.
[0010] Das Etikettieraggregat kann eine Leimwalze umfassen, um Etiketten mit Kalt- oder
Heißleim zu versehen. Das Etikettieraggregat kann Paletten und/oder einen Greifmechanismus
umfassen, mit dem die beleimten Etiketten auf das Gefäß aufgebracht werden. Das Etikettieraggregat
kann einen Schneidemechanismus umfassen, mit der die Etiketten von einer Etikettenrolle
abgeschnitten werden. Das Etikettieraggregat kann einen Elektromotor als Antrieb umfassen,
der insbesondere mit dem Karussell synchronisierbar ist.
[0011] Das Karussell kann Gefäßaufnahmen zur Aufnahme und Förderung der Gefäße umfassen,
die insbesondere drehbar sind. Das Karussell kann eine drehbare Platte umfassen, auf
der die Gefäßaufnahmen angeordnet sind. Der Förderbereich des Karussells kann die
drehbare Platte, die Gefäßaufnahmen und/oder die Gefäße umfassen. Insbesondere kann
der Förderbereich des Karussells die motorisch bewegbaren Elemente des Karussells
umfassen. Die Etikettiermaschine kann einen Elektromotor zum Antrieb des Karussells
umfassen.
[0012] Das Karussell kann eine Aggregataufnahme umfassen. Das Untergestell kann ein Kopplungselement
zum Eingriff in die Aggregataufnahme umfassen. Das Untergestell kann eine Hubvorrichtung
zur Kopplung des Kopplungselements mit der Aggregataufnahme umfassen. Das Untergestell
kann Rollen zum Transport des Etikettieraggregats aufweisen. Dass das Untergestell
lösbar an der Peripherie des Karussells positionierbar ist kann bedeuten, dass das
Untergestell an die Aggregataufnahme an- und abkoppelbar oder an- und abdockbar ist.
[0013] Die Schutzeinrichtung kann einen Rahmen mit einer Schiebetür umfassen, wobei der
Rahmen an der Etikettiermaschine angebracht ist und die Schiebetür im Rahmen zwischen
den Förderbereich des Karussells und das Etikettieraggregat eingefahren werden kann.
Das Karussell, das Etikettieraggregat, das Untergestell, die Linearverstellung und/oder
die Schutzeinrichtung können wenigstens einen Schutzschalter umfassen, der mit einer
Schutzlogik verbunden ist. Der Schutzschalter kann mit der Schutzlogik über einen
ASI-Bus verbunden sein. Die Schutzlogik kann dazu ausgebildet sein, den Betrieb des
Karussells und/oder des Etikettieraggregats unter Berücksichtigung eines Schutzschalterzustands
freizugeben.
[0014] Die Linearverstellung kann einen Laufwagen umfassen, der mit dem Etikettieraggregat
verbunden ist. Der Laufwagen kann als Schlittenoberteil auf einer Führung gelagert
sein. Mit dem Laufwagen wird die Linearverstellung in besonders einfacher Weise aufgebaut
und die Linearverstellung weist so besonders wenige Teile auf. Durch die Führung des
Laufwagens werden die Gewichtskräfte des Etikettieraggregats über den Gehäuserahmen
in das Untergestell eingeleitet, wobei der Laufwagen entlang der Führung verschiebbar
ist. Die Führung kann in einem Gehäuserahmen aufgenommen sein. Der Gehäuserahmen der
Linearverstellung kann mit dem Untergestell verbunden sein.
[0015] Der Laufwagen kann mit einer Profilschienenführung gelagert und mit einer Rückzugseinheit
verstellbar sein, insbesondere wobei die Rückzugseinheit eine Spindel umfasst, die
in eine Gewindebohrung im Laufwagen eingreift. Bei der Ausbildung als Profilschienenführung
kann der Laufwagen über Kugeln oder Rollen auf einer Profilschiene gelagert sein.
Dadurch sind die Reibungskräfte bei einer Bewegung des Laufwagens besonders klein
und die Führung ist besonders präzise. Da ein Etikettieraggregat eine Masse von beispielsweise
500 kg aufweisen kann, wird durch eine Profilschienenführung eine manuelle Verstellung
des Etikettieraggregats über die Rückzugseinheit erheblich einfacher. Bei einer Ausführung
der Rückzugseinheit mit einer Spindel, die in eine Gewindebohrung im Laufwagen eingreift,
ist die Rückzugseinheit besonders einfach ausgeführt. Durch eine Drehung der Spindel
wird die lineare Bewegung des Laufwagens der Linearverstellung bewirkt.
[0016] Die Linearverstellung kann zur Verstellung ein Handrad umfassen. Das Handrad kann
zur Verstellung drehbar sein. Dadurch ist eine einfache Bedienung der Linearverstellung
möglich. Das Handrad kann mit der Spindel in der Rückzugseinheit verbunden sein.
[0017] Die Linearverstellung kann zur Verstellung einen Elektromotor umfassen. Hierdurch
wird eine elektrisch gesteuerte Verstellung der Linearverstellung ermöglicht. Beispielsweise
kann die Linearverstellung mit dem Elektromotor so angesteuert werden, dass bei einer
Deaktivierung des Etikettieraggregats die Linearverstellung von der Arbeitsposition
in die Ruheposition verfahren wird. Hierdurch ist eine automatische Verstellung der
Linearverstellung mittels einer Maschinensteuerung möglich.
[0018] Die Linearverstellung kann wenigstens einen Endschalter und/oder einen Drehgeber
umfassen. Dadurch kann eine Maschinensteuerung die Position der Linearverstellung
erfassen. Ein Endschalter kann derart angeordnet sein, dass er in der Arbeitsposition
geschaltet wird. Ein anderer Endschalter kann in einer Position angeordnet sein, dass
er in der Ruheposition geschaltet wird. Die Endschalter können in dem Rahmengehäuse
so angeordnet sein, dass sie vom Laufwagen betätigt werden. Der Drehgeber kann auf
der Motorachse oder der Spindel angeordnet sein. Durch den Drehgeber ist eine noch
genauere Positionierung der Linearverstellung möglich, da auch Zwischenpositionen
genauer erfasst werden können.
[0019] Die Etikettiermaschine kann eine Maschinensteuerung zur Ansteuerung des Karussells
und der Linearverstellung umfassen, wobei die Maschinensteuerung zur Ansteuerung des
Elektromotors derart ausgebildet ist, dass das Etikettieraggregat zwischen der Arbeitsposition
und der Ruheposition verstellbar ist. Hierdurch ist eine Steuerung der Linearverstellung
in Abhängigkeit von einer Benutzereingabe und/oder von Maschinenzuständen möglich.
Die Maschinensteuerung kann dazu ausgebildet sein, die Signale des Endschalters und/oder
des Drehgebers zu erfassen. Dadurch kann eine Regelschleife aufgebaut werden, wobei
die Position der Linearverstellung mittels des Endschalters und/oder des Drehgebers
erfasst wird und die Ströme des Elektromotors zum Erreichen der gewünschten Position
geregelt werden können. Hierdurch ist eine besonders präzise Steuerung der Linearverstellung
mit der Maschinensteuerung möglich. Die Maschinensteuerung kann die Geschwindigkeit
und/oder die Position des Karussells dazu auswerten, um die Position der Linearverstellung
zu regeln.
[0020] Die Linearverstellung kann einen Verriegelungsmechanismus zur Arretierung des Etikettieraggregats
gegenüber dem Untergestell umfassen. Dadurch wird die Linearverstellung gegen unbeabsichtigtes
Verstellen gesichert. Die Arretierung kann als Klemmmechanismus ausgebildet sein,
insbesondere für die Spindel oder die Führung des Laufwagens. Dadurch wird eine besonders
einfache Arretierung der Linearverstellung ermöglicht.
[0021] Die Linearverstellung kann quer zur Förderrichtung des Karussells angeordnet sein.
Anders ausgedrückt kann so durch die Linearverstellung das Etikettieraggregat quer
zur Förderrichtung verstellbar sein. Dadurch sind besonders kurze Verstellwege möglich
und die Linearverstellung kann besonders kurz ausgebildet sein.
[0022] Die Arbeitsposition des Etikettieraggregats kann mit der Linearverstellung justierbar
sein. Hierdurch kann das Etikettieraggregat auf verschiedene Gefäßdurchmesser mit
der Linearverstellung einstellbar sein. Beispielsweise kann das Etikettieraggregat
mittels der Linearverstellung auf den Gefäßdurchmesser anpassbar sein.
[0023] Darüber hinaus stellt die Erfindung mit dem Anspruch 11 ein Verfahren für eine Etikettiermaschine
bereit, wobei ein Karussell Gefäße fördert und ein Etikettieraggregat über ein Untergestell
an der Peripherie des Karussells positioniert wird, um die Gefäße mit Etiketten auszustatten,
wobei zwischen dem Etikettieraggregat und dem Untergestell eine Linearverstellung
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikettieraggregat mit Hilfe der
Linearverstellung gegenüber dem am Karussell positionierten Untergestell aus einer
Arbeitsposition in eine Ruheposition so weit verstellt wird, dass zwischen einem Förderbereich
des Karussells und dem Etikettieraggregat eine an der Etikettiermaschine angebrachte
Schutzeinrichtung eingefahren wird.
[0024] Dadurch, dass mit der Linearverstellung das Etikettieraggregat gegenüber dem positionierten
Untergestell aus einer Arbeitsposition in eine Ruheposition verstellt wird, bildet
sich zwischen dem Förderbereich des Karussells und dem Etikettieraggregat in der angedockten
Position ein Zwischenraum aus, in den die an der Etikettiermaschine angebrachte Schutzeinrichtung
eingefahren werden kann. Dadurch wird der Bereich, in dem das Etikettieraggregat Zugang
zu dem Karussell hat, hermetisch abgeschlossen und ein Benutzer kann nicht unabsichtlich
in diesen Bereich eingreifen. Dadurch wird ein Benutzer besonders gut vor Verletzungen
durch die Maschine geschützt. Darüber hinaus wird auch die Etikettiermaschine vor
Fremdeinwirkung geschützt.
[0025] Das Verfahren kann insbesondere mit einer zuvor beschriebenen Etikettiermaschine
durchgeführt werden. Das Verfahren kann insbesondere in Bezug auf die Etikettiermaschine
genannte Merkmale einzeln oder in Kombination umfassen.
[0026] Die Linearverstellung kann mit einer Maschinensteuerung verstellt werden, insbesondere
durch eine Regelschleife, bei der Signale wenigstens eines Endschalters und/oder eines
Drehgebers ausgewertet werden. Die Maschinensteuerung kann die Ströme durch einen
Elektromotor in der Linearverstellung regeln.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Etikettiermaschine, wobei das Untergestell
nicht an dem Karussell positioniert ist;
- Fig. 2
- eine seitliche Detailansicht auf eine Schutzvorrichtung der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine
aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine seitliche Ansicht der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine aus Fig. 1, wobei
das Untergestell an der Peripherie des Karussells positioniert ist und sich das Etikettieraggregat
in einer Arbeitsposition befindet;
- Fig. 4
- eine seitliche Ansicht der Etikettiermaschine aus Fig. 3, wobei sich das Etikettieraggregat
nach einer Verstellung durch die Linearverstellung in einer Ruheposition befindet;
und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Linearverstellung einer erfindungsgemäßen Etikettiermaschine.
[0028] In Fig. 1 ist eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Etikettiermaschine 1
zu sehen, wobei das Untergestell 4 mit dem darauf angeordneten Etikettieraggregat
3 nicht an dem Karussell 2 positioniert ist. Zu sehen ist, dass bei der Etikettiermaschine
1 auf einem Karussell 2 Gefäße 5 befördert werden. Zunächst befindet sich die Schutzeinrichtung
7 in einer geschlossenen Position, da eine Etikettierung durch das abgedockte Etikettieraggregat
3 nicht erfolgt.
[0029] Das Karussell 2 umfasst ein Gehäuse 22 zur Unterbringung eines Antriebs, beispielsweise
eines Elektromotors. Dieser treibt über ein Getriebe den Karussellteller 21 mit den
darauf angeordneten Gefäßaufnahmen 23 an. Die Gefäßaufnahmen 23 können dabei als Drehteller
ausgebildet sein, wobei diese während des Etikettiervorgangs verschwenkt werden. Die
Drehteller 23 können eigene Antriebe umfassen oder über eine Steuerkurve verschwenkt
werden. Auf dem dargestellten Drehteller 23 wird ein Gefäß 5 gehaltert, welches sich
so entlang einer umfänglichen Bahn des Karusselltellers 21 bewegt. Der Förderbereich
F wird durch die bewegten Teile des Karussells 2 definiert. Der Förderbereich F umfasst
also den Karussellteller 21, die Gefäßaufnahmen 23 und die Gefäße 5.
[0030] Darüber hinaus ist an dem Karussell 2 die Aggregataufnahme 24 zu sehen, an denen
ein Untergestell 4 mit einem Etikettieraggregat 3 so aufgenommen werden kann, dass
eine genaue Positionierung des Etikettieraggregats 3 gegenüber den Gefäßen 5 gewährleistet
ist (siehe Fig. 3). Die Etikettiermaschine 2 umfasst hier mehrere Aggregataufnahmen
24 entlang der Peripherie P, um weitere Etikettieraggregate 3 an die Etikettiermaschine
1 anzudocken (hier nicht dargestellt).
[0031] Das Untergestell 4 ist in einem nicht positionierten bzw. nicht angedockten Zustand
auf den Rollen 41 gelagert, mit dem es beliebig auf dem Boden 9 verschoben werden
kann. Auf der Oberseite des Untergestells 4 ist die Linearverstellung 6 aufgeschraubt,
die einen Laufwagen 62 umfasst. Der Laufwagen 62 kann über eine Rückzugseinheit (hier
nicht dargestellt) bewegt werden, wobei die Rückzugseinheit über ein Handrad 61 manuell
betätigbar ist. Anders ausgedrückt wird durch eine Drehung des Handrads 61 der Laufwagen
62 linear entlang des Doppelpfeils verschoben.
[0032] Der Laufwagen 62 ist selbst als Plattform ausgebildet, wobei darauf das Etikettieraggregat
3 befestigt ist. Das Etikettieraggregat 3 umfasst dabei den Etikettenvorrat 32 und
den Etikettiermechanismus 31, mit dem die Etiketten 8 aus dem Etikettenvorrat 32 entnommen
und auf einem Gefäß 5 angebracht werden können. In der Fig. 1 ist jedoch das Untergestell
4 nicht an dem Karussell 2 angedockt und somit befindet sich das Etikettieraggregat
3 in einem Ruhezustand.
[0033] Würde ein Benutzer in den Förderbereich F eingreifen, so besteht die Gefahr, dass
er durch die bewegten Teile verletzt wird. Dies wird durch die in den Fig. 1 und 2
dargestellte Schutzeinrichtung 7 verhindert:
[0034] Diese umfasst einen Rahmen 78, eine Schiebetür 72 und die Schutzschalter 73, 76 und
68, wobei der Rahmen 78 am Maschinenschutz 71 im Bereich der Aggregataufnahme 24 angebracht
ist. Darüber hinaus ist zum noch besseren Schutz am Etikettieraggregat 3 eine Schutzscheibe
75 angebracht.
[0035] Wie in der Figur 2 zu sehen ist, kann die Schiebetür 72 im Rahmen 78 zwischen einer
geschlossenen Position G und einer offenen Position O verfahren werden. Hierzu bedient
kann der Benutzer die Schiebetür 72 am Griff 77 nach oben und unten verfahren und
mit dem Rastbolzen 74 in der geschlossenen Position G gegen unbeabsichtigtes Verfahren
sicheren.
[0036] Die Schutzschalter 73, 76 und 68 sind mit einer Schutzlogik (hier nicht dargestellt)
verbunden. Mit dem Türschutzschalter 73 kann die Schutzlogik erfassen, ob sich die
Schiebetür 72 in der offenen Position O oder der geschlossenen Position G befindet.
Darüber hinaus kann mithilfe des Positionsschutzschalters 76 erfasst werden, ob das
Etikettieraggregat 3 positioniert ist. Zusätzlich erfasst ein Arbeitspositionsschutzschalter
68 an der Linearverstellung 6, ob sich das Etikettieraggregat 3 in der Arbeitsposition
(siehe Fig. 3) oder in der Ruheposition (siehe Fig. 4) befindet. Die Schutzschalter
umfassen beispielsweise einen Magneten 73b und einen Reedkontakt 73a.
[0037] Die Funktionsweise der Schutzlogik wird in Bezug auf die Fig. 5 im Detail beschrieben.
[0038] Fig. 3 zeigt eine seitliche Ansicht der Etikettiermaschine 1 aus Fig. 1, wobei das
Untergestell 4 an der Peripherie P des Karussells 2 positioniert ist und sich das
Etikettieraggregat 3 in einer Arbeitsposition A befindet. Zu sehen ist, dass das Untergestell
4 über den Konus 42 und über den Abstandshalter 43 an der Aggregataufnahme 24 positioniert
ist. Dabei umfasst die Aggregataufnahme 24 einen Zentrierkegel 25, der in den Konus
42 des Untergestells 4 eingreift, um eine besonders genaue Positionierung des Untergestells
4 und damit des Etikettieraggregats 3 gegenüber dem Karussell 2 zu erreichen. Darüber
hinaus kann so das Untergestell 4 ohne weiteres vom Karussell 2 abgedockt und ohne
Justage wieder angedockt werden. Bei einem positionierten Untergestell 4 befinden
sich die Rollen 41 frei schwebend über dem Boden 9.
[0039] Darüber hinaus ist zu sehen, dass sich das Etikettieraggregat 3 in einer Arbeitsposition
A befindet. In dieser Position ist der Laufwagen 62 soweit wie möglich nach links
verschoben, bis dieser beispielsweise auf einen Anschlag trifft.
[0040] Darüber hinaus ist zu sehen, dass die Schiebetür 72 der Schutzeinrichtung 7 nach
oben verfahren ist, um den Raum für das Etikettieraggregat 3 freizugeben. Gleichzeitig
liegt die am Etikettieraggregat 3 angebrachte Schutzscheibe 75 am Rahmen 78 bündig
an, damit ein Benutzer nicht zwischen Etikettiermechanismus 31 und Rahmen 78 hindurch
in den Förderbereich F greifen kann.
[0041] In der Arbeitsposition A werden die Etiketten aus dem Etikettenvorrat 32 entnommen
und über den Etikettiermechanismus 31 an dem Behälter 5 angebracht. Beispielsweise
umfasst der Etikettiermechanismus 31 eine Leimwalze, mit der die Etiketten 8 zunächst
beleimt werden und dann über Paletten und einen Greifmechanismus auf das Gefäß 5 übertragen
werden.
[0042] Falls nun beispielsweise ein anderes Etikettieraggregat in einer weiteren Aggregataufnahme
(hier nicht dargestellt) die Etikettierung übernimmt, so wird das hier dargestellte
Etikettieraggregat 3 nicht für die Etikettierung benötigt. Mit der vorliegenden Erfindung
ist es möglich, das Etikettieraggregat 3 mit der Linearverstellung 6 manuell über
das Handrad 61 aus dem Förderbereich F heraus in eine Ruheposition R zu bewegen. Dies
wird genauer in nachfolgender Fig. 4 beschrieben.
[0043] In Fig. 4 ist die Etikettiermaschine 1 aus der Fig. 3 zu sehen, wobei sich das Etikettieraggregat
3 in einer Ruheposition R befindet und die Schutzeinrichtung 7 in den Zwischenraum
zwischen den Förderbereich F und das Etikettieraggregat 3 eingefahren ist. Dabei ist
auch zu sehen, dass sich das Untergestell 4 nach wie vor an dem Karussell 2 in der
Aggregataufnahme 24 fest positioniert befindet.
[0044] Zu sehen ist, dass der Laufwagen 62 der Linearverstellung 6 über das Handrad 61 soweit
nach rechts verstellt ist, dass es dort an einem Anschlag anliegt. Dieser Anschlag
definiert die Ruheposition R des Etikettieraggregats 3. In der Ruheposition R ist
der Zwischenraum so breit, dass die Schutzeinrichtung 7 nach unten verfahren werden
kann.
[0045] Die Linearverstellung 6 ist mit einer Profilschienenführung ausgeführt (wie in Fig.
5 näher erläutert), wobei es durch diese besonders reibungsarme Profilschienenführung
möglich ist, dass ein Benutzer das schwere Etikettieraggregat 3 von Hand verstellt.
Dadurch kann das Etikettieraggregat 3 manuell verfahren werden, falls die Maschine
anhält oder falls das Etikettieraggregat 3 im Betrieb nicht benutzt wird.
[0046] Gleichzeitig ist der Benutzer auch in der Ruheposition R durch die Schutzeinrichtung
7 vor Verletzungen geschützt, da die Schiebetür 72 geschlossen ist.
[0047] In Fig. 5 ist eine Draufsicht auf die Linearverstellung 6 zu sehen, die in einer
erfindungsgemäßen Etikettiermaschine, beispielsweise nach Fig. 1-4, eingesetzt werden
kann. Zu sehen sind Profilschienen 66a und 66b, die an den jeweiligen Enden an dem
Gehäuserahmen 67 befestigt sind. Diese Konstruktion bietet eine hohe Stabilität für
die Linearverstellung 6. Die Profilschiene 66a wird durch den Läufer 65a umschlossen.
Der Läufer 65a umfasst Kugeln oder Walzen, über die er auf der Profilschiene 66a verfahren
werden kann. Dadurch kann der Läufer 65a auf der Profilschiene 66a auch bei einer
hohen Gewichtskraft besonderes reibungsarm verfahren werden. Entsprechend der Profilschiene
66a und dem Läufer 65a ist auch die zweite Profilschiene 66b und der zweite Läufer
65b ausgeführt. Auf den Läufern 65a und 65b ist der Laufwagen 62 befestigt.
[0048] Um eine genaue Positionierung des Laufwagens 62 zu ermöglichen, ist er mit einer
Gewindebohrung 63 versehen, in die die Spindel 64 eingreift. Die Spindel 64 wiederum
ist an den Enden mit Kugellagern am Gehäuserahmen 67 drehbar gelagert. Bei einer Drehung
der Spindel 64 um ihre Achse verschiebt sich somit der Laufwagen 62 in Richtung der
Spindel (durch den Doppelpfeil gekennzeichnet).
[0049] Die Spindel 64 selbst wird über das Handrad 61 betätigt. Insgesamt ist es also möglich,
dass ein Benutzer mit geringer Kraft das Handrad 61 dreht und den Laufwagen 62 verstellt,
auch wenn das darauf angebrachte Etikettieraggregat (hier nicht dargestellt) ein großes
Gewicht hat. Denkbar ist auch ein motorischer Antrieb für die Spindel 64 mit einem
Drehgeber zur genauen Positionserfassung.
[0050] Darüber hinaus sind der Arbeitspositionsschutzschalter 68 und der optionale Ruhepositionsschutzschalter
69 zu sehen. Hiermit kann erfasst werden, ob sich der Laufwagen 62 und damit das Etikettieraggregat
3 in der Arbeitsposition A oder der Ruheposition R befindet.
[0051] Die Schutzlogik erfasst dabei die Position der Schiebetür 72 mit dem Türschutzschalter
73, die Positionierung des Etikettieraggregats 3 an der Aggregataufnahme 24 mit dem
Positionsschutzschalter 76 und die Arbeitsposition A des Etikettieraggregats 3 mit
dem Arbeitspositionsschutzschalter 68. Ist die Schiebetür 72 geschlossen, so gibt
die Schutzlogik den Betrieb des Karussells 2 frei, jedoch nicht den Betrieb des Etikettieraggregats
3. Befindet sich das positionierte Etikettieraggregat in der Arbeitsposition A und
die Schiebetür 72 ist geöffnet, so wird der Betrieb von beiden freigegeben (zu sehen
in der Fig. 3). In allen anderen Fällen wird der Betrieb des Karussells 2 und des
Etikettieraggregats 3 zur Verhinderung von Verletzungen des Benutzers gestoppt.
[0052] Optional kann der Ruhepositionsschutzschalter 69 von der Schutzlogik ausgewertet
werden, um festzustellen, ob das Etikettieraggregat 3 tatsächlich komplett in die
Ruheposition R verfahren ist.
[0053] Die erfindungsgemäße Etikettiermaschine aus den Fig. 1-5 ermöglicht somit eine manuelle
Betätigung der Linearverstellung 6, wobei das Etikettieraggregat 3 auch in einem positionierten
Zustand des Untergestells 4 aus der Arbeitsposition A in die Ruheposition R soweit
verstellt werden kann, dass zwischen dem Förderbereich F des Karussells 2 und dem
Etikettieraggregat 3 eine an der Etikettiermaschine 1 angebrachte Schutzeinrichtung
7 einfahrbar ist.
[0054] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und in beliebigen
anderen Kombinationen möglich sind.
1. Etikettiermaschine (1) für Gefäße (5), mit einem Karussell (2) zur Förderung der Gefäße
(5) und mit wenigstens einem Etikettieraggregat (3), das über ein Untergestell (4)
lösbar an der Peripherie (P) des Karussells (2) positionierbar ist, wobei zwischen
dem Etikettieraggregat (3) und dem Untergestell (4) eine Linearverstellung (6) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Etikettieraggregat (3) mit Hilfe der Linearverstellung (6) gegenüber dem am Karussell
(2) positionierten Untergestell (4) aus einer Arbeitsposition (A) in eine Ruheposition
(R) so weit verstellbar ist, dass zwischen einem Förderbereich (F) des Karussells
(2) und dem Etikettieraggregat (3) eine an der Etikettiermaschine (1) angebrachte
Schutzeinrichtung (7) eingefahren werden kann.
2. Etikettiermaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Linearverstellung (6) einen Laufwagen
(62) umfasst, der mit dem Etikettieraggregat (3) verbunden ist.
3. Etikettiermaschine (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Laufwagen (62) mit einer
Profilschienenführung (65a, 66a, 65b, 66b) gelagert und mit einer Rückzugseinheit
(63, 64) verstellbar ist, insbesondere wobei die Rückzugseinheit (63, 64) eine Spindel
(64) umfasst, die in eine Gewindebohrung (63) im Laufwagen (62) eingreift.
4. Etikettiermaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 3, wobei die Linearverstellung
(6) zur Verstellung ein Handrad (61) umfasst.
5. Etikettiermaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 4, wobei die Linearverstellung
(6) zur Verstellung einen Elektromotor umfasst.
6. Etikettiermaschine (1) nach Anspruch 5, wobei die Linearverstellung (6) wenigstens
einen Endschalter und/oder einen Drehgeber umfasst.
7. Etikettiermaschine (1) nach Anspruch 5 oder 6, weiter umfassend eine Maschinensteuerung
zur Ansteuerung des Karussells (2) und der Linearverstellung (6), wobei die Maschinensteuerung
zur Ansteuerung des Elektromotors derart ausgebildet ist, dass das Etikettieraggregat
(3) zwischen der Arbeitsposition (A) und der Ruheposition (R) verstellbar ist.
8. Etikettiermaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 7, wobei die Linearverstellung
(6) einen Verriegelungsmechanismus zur Arretierung des Etikettieraggregats (3) gegenüber
dem Untergestell (4) umfasst.
9. Etikettiermaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 8, wobei die Linearverstellung
(6) quer zur Förderrichtung des Karussells (2) verstellbar angeordnet ist.
10. Etikettiermaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 9, wobei die Arbeitsposition
(A) des Etikettieraggregats (3) mit der Linearverstellung (6) justierbar ist.
11. Verfahren für eine Etikettiermaschine (1), wobei ein Karussell (2) Gefäße (5) fördert
und ein Etikettieraggregat (3) über ein Untergestell (4) an der Peripherie (P) des
Karussells (2) positioniert wird, um die Gefäße (5) mit Etiketten (8) auszustatten,
wobei zwischen dem Etikettieraggregat (3) und dem Untergestell (4) eine Linearverstellung
(6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Etikettieraggregat (3) mit Hilfe der Linearverstellung (6) gegenüber dem am Karussell
(2) positionierten Untergestell (4) aus einer Arbeitsposition (A) in eine Ruheposition
(R) so weit verstellt wird, dass zwischen einem Förderbereich (F) des Karussells (2)
und dem Etikettieraggregat (3) eine an der Etikettiermaschine (1) angebrachte Schutzeinrichtung
(7) eingefahren wird.