[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufnehmen flüssiger oder pastöser Lebensmittel
mit einem Innenbecher aus einem den Durchtritt des Lebensmittels dadurch hemmenden
Material, wie etwa Kunststoff, der sich ausgehend von einem eine Becheröffnung umlaufenden
oberen Becherrand über eine eine Behälterachse umlaufende Becherwand in Richtung auf
einen Becherboden erstreckt, und einer die Becherwand zumindest teilweise umlaufenden
Verstärkungsmanschette aus einem stabilisierenden Material, wie etwa Papier oder Pappe,
einen Innenbecher für einen derartigen Behälter und ein Verfahren zum Herstellen derartiger
Behälter.
[0002] Behälter der eingangs beschriebenen Art werden bspw. zum Transportieren und Lagern
von Milchprodukten, wie etwa Milch, Joghurt, Frischkäse u. dgl., verwendet. Ursprünglich
wurden entsprechende Behälter aus gewachstem Papier hergestellt. Die Feuchtigkeitsbeständigkeit
dieses gewachsten Papiers hat sich aber als unzureichend erwiesen. Das gilt im besonderen
für den Übergang zwischen dem Behälterboden und dem Behältermantel.
[0003] Zur Behebung dieses Mangels wurden Kunststoffbecher eingesetzt, welche bspw. im Tiefziehverfahren
hergestellt werden können. Derartige Kunststoffbecher sind vollständig flüssigkeitsdicht.
Zum Erhalt der für den sicheren Transport und die zuverlässige Lagerung von Lebensmitteln
erforderliche Stabilität müssen solche Kunststoffbecher aber mit einer beachtlichen
Wandstärke ausgeführt sein. Mit Blick auf die problematische Entsorgung von Kunststoffmaterial
und den zum Herstellen entsprechender Kunststoffe erforderlichen Energieaufwand ist
die Herstellung entsprechender Behälter mit großen Kunststoffwandstärken nachteilhaft.
[0004] Zur Behebung dieses Mangels wurden Behälter der vorstehend beschriebenen Art entwickelt,
welche aus einem Verbund von dünnwandigen Kunststoffbechern zum Erhalt der gewünschten
Dichtigkeit und Pappe oder Papier zum Erhalt der notwendigen Stabilität gebildet sind.
Bei allen bislang beschriebenen Bechern wird die notwendige Haltbarkeit durch Verschließen
des Behälters im Bereich der Becheröffnung gewährleistet. Dazu kann bspw. eine Siegelfolie
auf einen die Becheröffnung umlaufenden Siegelflansch aufgesiegelt werden.
[0005] In der
CH 693 611 A5 sind Verfahren zum Herstellen der vorstehend beschriebenen Verbundbehälter angegeben.
Bei diesen Verfahren wird eine aus Karton bzw. einem steifen Papiermaterial vorgefertigte
Verstärkungsmanschette in eine Tiefziehform eingelegt, in der dann der Innenbecher
durch Tiefziehen hergestellt wird. Beim Tiefziehen schmiegt sich der Innenbecher eng
an die Verstärkungsmanschette an. Zur Erhöhung der Stabilität des Verbunds sind Profilierungen
im Bodenbereich der Manschette und des Innenbechers vorgesehen.
[0006] Bei einem in der
DE 33 26 369 A1 angegebenen Verfahren wird die vorgefertigte Verstärkungsmanschette derart in die
Tiefziehform eingelegt, daß der obere und der untere Rand der Manschette im Verlauf
des Tiefziehvorgangs von dem Kunststoffmaterial des Innenbechers abgedeckt wird.
[0007] Die beiden vorstehend beschriebenen Verfahren werden als "In-Mould Labeling" bezeichnet,
weil die zur Etikettierung des Behälters benutzten Manschetten in die Tiefziehform
eingelegt werden.
[0008] Bei einem in der
EP 0 929 455 B1 beschriebenen Verfahren werden vorgefertigte Verstärkungsmanschetten auf vorgefertigte
Innenbecher aufgeschoben, wobei ein oberer Rand der Verstärkungsmanschette gegen den
Siegelflansch stößt, der einen Anschlag für das Aufschieben der Verstärkungsmanschette
bildet, und ein unterer Rand der Verstärkungsmanschette an einer umlaufenden Schulter
des Innenbechers anliegt. Beim Aufschieben der Verstärkungsmanschette rastet diese
zwischen dem Siegelflansch und der umlaufenden Schulter des Innenbechers ein und wird
so an dem Innenbecher gehalten.
[0009] Bei den bekannten Bechern aus Verbundwerkstoffen mit einem die gewünschte Dichtigkeit
gewährleistenden Innenbecher und einer die gewünschte Stabilität sicherstellenden
Verstärkungsmanschette werden in vielen Fällen durch einen unsachgemäßen Transport
oder eine unsachgemäße Lagerung verursachte Beschädigungen im Bereich der auf den
Siegelflansch am oberen Becherrand aufgesiegelten Abdeckeinrichtung beobachtet.
[0010] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Behälter zum Aufnehmen flüssiger oder pastöser Lebensmittel bereitzustellen, welche
unter Gewährleistung einer ausreichenden Stabilität und Vermeidung eines übermäßigen
Kunststoffmaterialeinsatzes eine verbesserte Sicherung gegen Beschädigungen im Bereich
der auf den oberen Becherrand aufgebrachten Abdeckeinrichtung ermöglichen.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Behälter
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß die Verstärkungsmanschette
einen sich in einer dem Becherboden abgewandten Richtung über den oberen Becherrand
hinaus erstreckenden Überstand aufweist.
[0012] Der Überstand bildet einen Schutz für die auf den oberen Becherrand aufgebrachte
Abdeckeinrichtung. Es hat sich gezeigt, daß eine Beschränkung der Zugänglichkeit der
Abdeckeinrichtung in radialer Richtung eine Verbesserung der Schutzwirkung ermöglicht,
ohne daß dadurch die Dichtigkeit des Behälters oder die Behälterstabilität beeinflußt
wird. Dabei kann diese Schutzwirkung ohne Einsatz bedenklicher Kunststoffe erreicht
werden, wenn nur die Verstärkungsmanschette über den oberen Becherrand hinausreicht.
[0013] Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Behälter bereits zu entnehmen
ist, hat es sich im Rahmen der Erfindung als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn eine
bzgl. dem oberen Becherrand festlegbare Abdeckeinrichtung vorgesehen ist, wobei diese
Abdeckeinrichtung auf einen den oberen Becherrand umlaufenden und sich vorzugsweise
in einer etwa senkrecht zur Becherachse verlaufenden Ebene radial nach außen erstreckenden
Siegelflansch aufgesiegelt ist.
[0014] Wie vorstehend erläutert, kann der Innenbecher aus einem dünnwandigen Kunststoffmaterial
hergestellt sein, wobei die angestrebte Stabilität durch die Verstärkungsmanschette
erreicht wird. Im Sinne des Erhalts einer ausreichenden Gesamtstabilität hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, wenn ein bzgl. dem Überstand abgewandten unteren Rand der
Verstärkungsmanschette festlegbarer und die dem oberen Becherrand abgewandte untere
Begrenzungsfläche des Becherbodens zumindest teilweise abdeckender Verstärkungsboden
vorgesehen ist. Dieser Verstärkungsboden kann ebenso wie die Verstärkungsmanschette
aus Papier, Pappe od. dgl. gebildet sein.
[0015] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung kann die axiale Höhe des Überstands oberhalb
des Becherrands 2 mm oder mehr, besonders bevorzugt 5 mm oder mehr, insbes. 7 mm oder
mehr, betragen.
[0016] Zur Vermeidung eines übermäßigen Materialverbrauchs und eines zu hohen Transport-
und Lagervolumens weist die axiale Höhe des Überstands vorzugsweise 30 mm oder weniger,
besonders bevorzugt 25 mm oder weniger, insbes. 20 mm oder weniger, auf.
[0017] Wenngleich im Rahmen der Erfindung auch an die Verwendung von solchen Innenbechern
gedacht ist, bei denen sich der Siegelflansch ausgehend von der Becherwand radial
nach innen erstreckt, hat es sich zur Erleichterung der Entnahme des Füllguts aus
dem Becher als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn sich der Siegelflansch ausgehend
von dem oberen Becherrand in einer etwa senkrecht zur Becherachse verlaufenden Ebene
radial nach außen erstreckt, wie vorstehend bereits angedeutet. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung kann durch Anbringen einer Verstärkungsmanschette eine ebene Mantelfläche
des Behälters bereitgestellt werden, wenn zwischen der Becherwand und der Verstärkungsmanschette
mindestens ein die Becherachse zumindest teilweise umlaufender Hohlraum gebildet ist.
[0018] Bei dieser Ausführungsform liegt die vorzugsweise sich ausgehend von dem oberen Becherrand
in Richtung auf den Becherboden zumindest abschnittweise konisch verjüngende, besonders
bevorzugt kegelstumpfmantelförmig ausgebildete Verstärkungsmanschette nicht vollflächig
an dem Innenbecher an. Vielmehr gibt es zwei, drei oder mehr axial voneinander beabstandete
Anlagebereiche, an denen die Verstärkungsmanschette an dem Innenbecher anliegt, wobei
zwischen diesen Anlagebereichen Hohlräume gebildet sein können, die bspw. auch zu
Isolationszwecken nutzbar sein können.
[0019] Einer der Anlagebereiche wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung durch den äußeren Rand des sich ausgehend von der Becherwand radial nach
außen erstreckenden Siegelflansch gebildet. Zur Bildung des Hohlraums zwischen der
Verstärkungsmanschette und dem Innenbecher kann sich die Becherwand ausgehend von
einem radial innenliegenden Rand des Siegelflanschs in Richtung auf den Becherboden
zunächst über einen Kammerbereich etwa parallel zur Behälterachse oder sich radial
erweiternd ausgeführt sein, um danach in einen sich in Richtung auf den Behälterboden
verjüngenden Verjüngungsbereich überzugehen. Sofern der äußere Rand des Siegelflanschs
und der Verjüngungsbereich auf einer gemeinsamen Kegelstumpfmantelfläche liegen, kann
die an dem äußeren Rand des Siegelflanschs anliegende Verstärkungsmanschette vollflächig
an dem sich konisch verjüngenden Verjüngungsbereich anliegen.
[0020] Zum Befüllen erfindungsgemäßer Behälter werden die Behälter vorzugsweise in Form
von sog. Behälterstangen, in denen eine Mehrzahl gleichartiger Behälter ineinandergesteckt
sind, angeliefert, vereinzelt, befüllt und anschließend mit der Abdeckeinrichtung
verschlossen. Die Bildung von Behälterstangen kann erleichtert werden, wenn die Becherwand
ausgehend von dem unteren Rand des Verjüngungsbereichs über einen sich bzgl. der Behälterachse
radial nach innen erstreckenden Abstützbereich und einen sich vorzugsweise etwa konisch
erweiternden Übergangsbereich in den Behälterboden übergeht. Wenn der Abstützbereich
zum Abstützen eines in den Behälter eingesteckten gleichförmigen Bechers in den Übergangsbereich
übergeht, wird ein die Vereinzelung erleichternder Abstand zwischen den Böden ineinandergesteckter
Behälter bereitgestellt. Eine enge Anlage der Mantelflächen ineinandergesteckter Behälter
kann unter Vermeidung eines übermäßigen radialen Spiels verhindert werden, wenn die
Umfangslinie des eingesteckten Behälters in einer Radialschnittebene auf der axialen
Höhe des Siegelflansches des aufnehmenden Behälters etwa der Kontur des radial innenliegenden
Rands des Siegelflanschs entspricht. Wenn der radial innenliegende Rand des Siegelflanschs
über den Kammerbereich in den Verjüngungsbereich übergeht, wird so zwischen der Verstärkungsmanschette
des eingesteckten Behälters und dem Übergangsbereich des aufnehmenden Behälters ein
die Vereinzelung der Behälter erleichternder Abstand abgesichert, wobei die Verstärkungsmanschette
des eingesteckten Behälters bei Erreichen dieses minimalen Abstands in Anlage an den
radial innenliegenden Rand des Siegelflanschs gelangt. Dabei kann ein gewisses Spiel
zwischen dem radial innenliegenden Rand des Siegelflanschs und der Verstärkungsmanschette
des eingesteckten Behälters zum Verhindern einer Klemmwirkung vorgesehen sein.
[0021] Wie der vorstehenden Erläuterung besonders bevorzugter Behälter zu entnehmen ist,
kann ein erster die Becherachse umlaufender Hohlraum in axialer Richtung zwischen
dem Siegelflansch und dem oberen Rand des Verjüngungsbereichs und/oder ein zweiter
die Behälterachse umlaufender Hohlraum in axialer Richtung zwischen dem Abstützbereich
und dem Becherboden gebildet sein.
[0022] Der untere Rand der Verstärkungsmanschette kann zur Bildung einer einen nach unten
abgebogenen Rand des Verstärkungsbodens aufnehmenden Nut auf sich selbst zurückgefaltet
sein.
[0023] Ein erfindungsgemäß ausgeführter Innenbecher zur Herstellung erfindungsgemäßer Behälter
ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß er einen sich vom inneren Rand eines
sich radial nach außen erstreckenden Siegelflanschs in Richtung auf einen Becherboden
erstreckenden etwa parallel zur Becherachse oder sich erweiternden Kammerbereich,
einen in Richtung auf den Becherboden daran anschließenden Verjüngungsbereich und
vorzugsweise einen Abstützbereich aufweist, über den der Verjüngungsbereich ggf. über
einen Übergangsbereich in den Becherboden übergeht.
[0024] Wenngleich erfindungsgemäße Becher auch dadurch hergestellt werden können, daß eine
vorbereitete Verstärkungsmanschette mit bereits daran angebrachtem Verstärkungsboden
auf einen Innenbecher aufgeschoben wird, hat es sich zur Vermeidung einer Beschädigung
des Siegelflanschs als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn ein Zuschnitt aus einem
stabilisierenden Material unter Bildung eines sich über den oberen Rand eines Innenbechers
hinaus erstreckenden Überstands eine Verstärkungsmanschette bildend um den Innenbecher
gewickelt wird. Die so gebildete Verstärkungsmanschette kann fertiggestellt werden,
indem einander überlappende Ränder des um den Innenbecher gewickelten Zuschnitts miteinander
verbunden, insbes. verklebt, werden.
[0025] Zur Befestigung des Verstärkungsbodens bzgl. der Verstärkungsmanschette kann ein
über den Becherboden hinausragender unterer Rand des Zuschnitts zur Bildung einer
einen nach unten abgebogenen Rand eines Verstärkungsbodens aufnehmenden Nut auf sich
selbst zurückgefaltet werden.
[0026] Zur Fertigstellung des Behälters nach Befüllen mit dem Füllgut kann eine Abdeckung
an einem Siegelflansch des Innenbechers befestigt, insbes. darauf aufgesiegelt, werden.
[0027] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgearbeiteten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Behälter,
- Fig. 2
- einen Innenbecher für einen erfindungsgemäßen Behälter gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- zwei ineinandergestellte Behälter der in Fig. 1 dargestellten Art und
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Behälter mit darauf aufgesiegelter Abdeckeinrichtung und Schnappdeckel.
[0028] Der in Fig. 1 dargestellte Behälter umfaßt eine insgesamt mit 10 bezeichnete Verstärkungsmanschette,
die einen insgesamt mit 30 bezeichneten Innenbecher umläuft und an Ihrem oberen Rand
einen von einer Ausnehmung 16 durchsetzten Ansatz 14 aufweist. An ihrem unteren Rand
ist die Verstärkungsmanschette 10 zur Bildung einer Aufnahmenut 12 auf sich selbst
zurückgefaltet. In der Aufnahmenut 12 ist ein nach unten abgebogener Rand 22 eines
insgesamt mit 20 bezeichneten Verstärkungsbodens aufgenommen. Verstärkungsmanschette
10 und Verstärkungsboden 20 können aus dem gleichen oder aus unterschiedlichen Materialien
gebildet sein. Geeignete Materialien zur Herstellung der Verstärkungsmanschette 10
und/oder des Verstärkungsbodens 20 sind Karton oder Pappe.
[0029] Die Verstärkungsmanschette 10 ragt in axialer Richtung in einer dem Verstärkungsboden
20 abgewandten Richtung über den oberen Rand des Innenbechers 30 auf und bildet so
einen Überstand 11.
[0030] Wie besonders deutlich in Fig. 2 erkennbar ist, ist am oberen Rand des Innenbechers
30 ein eine Becheröffnung 34 umlaufender Siegelflansch 32 vorgesehen. An den bzgl.
der Behälterachse A innenliegenden Rand des Siegelflanschs 32 schließt sich eine Becherwand
40 an, der in einen Becherboden 60 übergeht. Demnach erstreckt sich der Siegelflansch
32 ausgehend von dem oberen Rand des Innenbechers 30 bzgl. der Behälterachse A radial
nach außen und ist vorzugsweise etwa in einer Radialebene bzgl. der Behälterachse
A angeordnet. Die Becherwand 40 weist ausgehend von dem Siegelflansch 32 einen sich
etwa parallel zur Behälterachse A bzw. sich in Richtung auf den Behälterboden 60 erweiternden
Kammerbereich 42 auf, der in Richtung auf den Behälterboden 60 in einen sich in Richtung
auf den Behälterboden 60 verjüngenden Verjüngungsbereich 44 übergeht. Der untere Rand
des Verjüngungsbereichs 44 geht über einen sich radial nach innen erstreckenden Abstützbereich
46 und einen Übergangsbereich 48 in den Becherboden 60 über. Wie in Fig. 1 dargestellt,
ist zwischen dem Kammerbereich 42, der Verstärkungsmanschette 10 und dem Siegelflansch
32 ein die Behälterachse A umlaufender Hohlraum 50 gebildet. Ebenso ist zwischen dem
Abstützbereich 46, dem Übergangsbereich 48 und der Verstärkungsmanschette 10 ein weiterer
Hohlraum 52 gebildet.
[0031] Wie in sämtlichen Zeichnungen zu erkennen ist, umfaßt der Abstützbereich 46 einen
sich ausgehend vom unteren Rand des Übergangsbereichs 48 radial nach innen in Richtung
auf die Behälterachse A erstreckenden ersten Abstützring, der über einen sich etwa
parallel zur Behälterachse A in Richtung auf den Becherboden 60 erstreckenden Verbindungsbereich
in einen zweiten sich ausgehend vom unteren Rand des Verbindungsbereichs radial nach
innen in Richtung auf die Behälterachse A erstreckenden Abstützring übergeht. Durch
die beiden Abstützringe werden zwei Abstützflächen bereitgestellt, von denen eine
bei der Stapelung der Innenbecher 30 ohne Verstärkungsmanschette 10 und der andere
zur Stapelung der fertigen Behälter mit Verstärkungsmanschette 10 verwendet werden
kann. Der Verbindungsbereich bildet eine radiale Abstützung eines auf dem zweiten
Abstützring abgestützten Behälters. Das trägt zur Stangenstabilität bei. Mithin wird
mit dem Abstützbereich 46 sowohl eine axiale als auch eine radiale Abstützung ineinandergestapelter
Behälter bzw. Innenbecher 30 erreicht.
[0032] Wie besonders deutlich in Fig. 3 erkennbar ist, sind die Abmessungen des Innenbechers
30 derart auf die Abmessungen der Verstärkungsmanschette 10 abgestimmt, daß sich der
auf sich selbst zurückgefaltete untere Rand der Verstärkungsmanschette 10 eines in
einen gleichförmigen Behälter eingesteckten Behälters am Abstützbereich 46 des Innenbechers
30 abstützt, während die Umfangslinie der Verstärkungsmanschette 10 des eingesteckten
Behälters auf Höhe des Siegelflanschs 32 des aufnehmenden Bechers etwa der Kontur
der inneren Begrenzungsfläche des Siegelflanschs 32 entspricht, so daß sich der eingesteckte
Behälter mit seiner Verstärkungsmanschette 10 in radialer Richtung an dem inneren
Rand des den Siegelflansch 32 aufnehmenden Behälters abstützen kann, wobei gleichzeitig
ein vorgegebener Abstand d zwischen dem Verjüngungsbereich 44 des Innenbechers 30
des aufnehmenden Behälters und der Verstärkungsmanschette 10 des aufgenommenen Behälters
eingehalten ist.
[0033] Wie besonders deutlich in Fig. 4 erkennbar ist, kann auf den Siegelflansch 32 des
Innenbechers 30 eine als Abdeckeinrichtung dienende Siegelplatine 70 aufgesiegelt
sein, die mit einer Grifflasche 72 ausgestattet ist. Auf die Siegelplatine 70 kann
außerdem noch ein zum Schutz der Siegelplatine 70 dienender Schnappdeckel 80 aufgeklipst
sein, der lösbar in dem durch den Überstand 11 gebildeten Raum oberhalb der Siegelplatine
70 aufgenommen ist. In Fig. 4 ist die Grifflasche 72 der Siegelplatine 70 aus Zwecken
der Anschaulichkeit in Umfangsrichtung von der Durchbrechung 16 in dem Ansatz 14 der
Verstärkungsmanschette 10 beabstandet. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Grifflasche 72 in Umfangsrichtung etwa in Höhe der Durchbrechung
16 angebracht. Dadurch wird das Erfassen der Grifflasche 72 erleichtert, weil die
Grifflasche 72 ansonsten an dem Überstand 11 der Verstärkungsmanschette 10 anliegen
würde.
[0034] Der Überstand 11 der Verstärkungsmanschette 10 bildet einen Schutz für die auf den
Siegelflansch 32 aufgesiegelte Siegelplatine 70, indem er einen Zugriff auf die Siegelplatine
70 in radialer Richtung verhindert.
[0035] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist auch an andere Ausführungsformen gedacht, bei denen der Überstand
deutlich höher über den Innenbecher hinausragt, der Überstand beliebige Konturen und/oder
Öffnungen hat oder in dem Überstand eine Perforierung enthalten ist, die das Ablösen
der Verstärkungsmanschette von dem Innenbecher zum Zweck der Materialtrennung erleichtert.
Die Perforierung bzw. Schwächung kann in horizontaler oder vertikaler Richtung verlaufen.
Im Rahmen der Erfindung ist es allerdings besonders wichtig, daß die Breite des Siegelflanschs
besonders gering gewählt ist, um den durch die Kammer zu bildenden Raum möglichst
klein zu halten. Die Breite des Siegelrands kann 3 mm oder weniger, insbes. 1,5 mm
oder weniger, besonders bevorzugt 1 mm oder weniger, betragen.
BEZUGSZEICHENLISTE
10 |
Verstärkungsmanschette |
11 |
Überstand |
12 |
Aufnahmenut |
14 |
Ansatz |
16 |
Ausnehmung / Durchbrechung |
20 |
Verstärkungsboden |
22 |
Rand des Verstärkungsbodens |
30 |
Innenbecher |
32 |
Siegelflansch |
34 |
Becheröffnung |
40 |
Becherwand |
42 |
Kammerbereich |
44 |
Verjüngungsbereich |
46 |
Abstützbereich |
48 |
Übergangsbereich |
50, 52 |
Hohlraum |
60 |
Becherboden |
70 |
Siegelplatine |
72 |
Grifflasche |
80 |
Schnappdeckel |
A |
Behälterachse |
d |
Abstand |
1. Behälter zum Aufnehmen flüssiger oder pastöser Lebensmittel mit einem Innenbecher
(30) aus einem den Durchtritt des Lebensmittels dadurch hemmenden Material, wie etwa
Kunststoff, der sich ausgehend von einem eine Becheröffnung umlaufenden oberen Becherrand
über eine eine Behälterachse (A) umlaufende Becherwand (40) in Richtung auf einen
Becherboden (60) erstreckt, und einer die Becherwand (40) zumindest teilweise umlaufenden
Verstärkungsmanschette (10) aus einem stabilisierenden Material, wie etwa Papier oder
Pappe, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsmanschette (10) einen sich in einer dem Becherboden (60) abgewandten
Richtung über den oberen Becherrand hinaus erstreckenden Überstand (11) aufweist,
der vorzugsweise eine axiale Höhe von 2 mm oder mehr, insbes. 5 mm oder mehr, besonders
bevorzugt 10 mm oder mehr, aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine bzgl. dem oberen Becherrand festlegbare Abdeckeinrichtung.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung auf einen den oberen Becherrand umlaufenden und vorzugsweise
in einer etwa senkrecht zur Behälterachse (A) verlaufenden Ebene radial nach außen
erstreckenden Siegelflansch (32) des Innenbechers (30) aufgesiegelt ist.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen bzgl. dem dem Überstand (11) abgewandten unteren Rand der Verstärkungsmanschette
(10) festlegbaren und die dem oberen Becherrand abgewandte untere Begrenzungsfläche
des Becherbodens (60) zumindest teilweise abdeckenden Verstärkungsboden (20).
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Becherwand (40) und der Verstärkungsmanschette (10) mindestens ein die
Behälterachse (A) zumindest teilweise umlaufender Hohlraum (50) gebildet ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Verstärkungsmanschette (10) ausgehend von dem oberen Becherrand in Richtung
auf den Becherboden (60) zumindest abschnittweise konisch verjüngt, vorzugsweise kegelstumpfmantelförmig
ausgebildet ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsmanschette (10) in ihrem sich verjüngenden Abschnitt an zwei, drei
oder mehr die Behälterachse (A) vorzugsweise umlaufenden und axial voneinander beabstandeten
Anlagebereichen an dem Innenbecher (30) anliegt.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsmanschette (10) an dem Siegelflansch (32) anliegt.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Becherwand (40) ausgehend von einem radial innenliegenden Rand des Siegelflanschs
(32) in Richtung auf den Becherboden (60) zunächst über einen Kammerbereich (42) etwa
parallel zur Behälterachse (A) oder sich radial erweiternd ausgeführt ist und sich
danach über einen Verjüngungsbereich (44) verjüngt.
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsmanschette (10) an dem sich konisch verjüngenden Verjüngungsbereich
(44) vorzugsweise vollflächig anliegt.
11. Behälter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Becherwand (40) ausgehend von dem unteren Rand des Verjüngungsbereichs (44) über
einen sich bzgl. der Behälterachse (A) radial nach innen erstreckenden Abstützbereich
(46) und einen sich vorzugsweise etwa konisch erweiternden Übergangsbereich (48) in
den Becherboden (60) übergeht.
12. Behälter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützbereich (46) zum Abstützen eines in den Behälter eingesteckten gleichförmigen
Behälters ausgelegt ist.
13. Behälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangslinie des eingesteckten Behälters in einer Radialschnittebene auf der
axialen Höhe des Siegelflanschs (32) des aufnehmenden Behälters etwa der Kontur des
radial innenliegenden Rands des Siegelflanschs (32) entspricht.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster die Behälterachse (A) umlaufender Hohlraum (50) zwischen dem Siegelflansch
(32) und dem oberen Rand des Verjüngungsbereichs (44) gebildet ist und/oder ein zweiter
die Behälterachse (A) umlaufender Hohlraum (52) zwischen dem Abstützbereich (46) und
dem Becherboden (60) gebildet ist.
15. Behälter nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterer Rand der Verstärkungsmanschette (10) zur Bildung einer einen nach unten
abgebogenen Rand (22) des Verstärkungsbodens (20) aufnehmenden Nut auf sich selbst
zurückgefaltet ist.
16. Innenbecher für einen Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
17. Verfahren zum Herstellen eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei dem
ein Zuschnitt aus einem stabilisierenden Material unter Bildung eines sich über den
oberen Rand eines Innenbechers (30) hinaus erstreckenden Überstands um den Innenbecher
(30) gewickelt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß einander überlappende Ränder des um den Innenbecher (30) gewickelten Zuschnitts miteinander
verbunden, insbes. verklebt, werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein über den Becherboden (60) hinausragender unterer Rand des Zuschnitts zur Bildung
einer einen nach unten abgebogenen Rand eines Verstärkungsbodens (20) aufnehmenden
Nut auf sich selbst zurückgefaltet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdeckeinrichtung an einem Siegelflansch (32) des Innenbechers (30) befestigt,
insbes. darauf aufgesiegelt, wird.