[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalengreifer mit zumindest einer Greiferschale,
die an einem Greiferkopf schwenkbar angelenkt ist, der an einem Greifertragarm aufgehängt
ist, wobei die Greiferschale eine Ausnehmung zum Heranfahren an den Greifertragarm
besitzt.
[0002] Derartige Schalengreifer werden in vielfältiger Form eingesetzt und können beispielsweise
an Ladekranen wie Fahrzeugkranen oder Z-Kranen, deren Tragarm bzw. Ausleger Z-förmig
zusammenklappbar ist, Verwendung finden. Der Tragarm solcher Ladekrane besitzt dabei
häufig mehrere Armabschnitte, die Z-förmig zusammenschwenkbar und ggf. auch teleskopartig
zusammenfahrbar sind, um für den Straßentransport eine klein bauende Anordnung zu
erreichen. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, dass der am Tragarm angebaute
Schalengreifer möglichst kompakt an den ihn tragenden Tragarmabschnitt herangefahren
bzw. herangeschwenkt werden kann, so dass der Ladekran insgesamt möglichst nicht über
die maximale Fahrzeugbreite bzw. -länge übersteht. Dieses Problem der kompakten Transportstellung
trifft insbesondere Mehrschalengreifer, kann jedoch auch schon bei größeren Einschalengreifern
auftreten. Bei einer größeren Greiferschale kollidiert der Schalengreifer in ungünstiger
Weise mit dem ihn tragenden Greifertragarm des Krans bzw. Hubgeräts, wodurch eine
kompakte Transportstellung verhindert wird.
[0003] Um diesem Problem zu begegnen, werden die Greifer üblicherweise so klein gewählt
bzw. durch Anbau kleinerer Greiferschalen so klein gemacht, dass der Überstand beseitigt
bzw. auf ein zulässiges Maß reduziert wird. Dies führt jedoch naturgemäß zu einer
ungewollten Verringerung der Greifgutkapazität und der im Arbeitsbetrieb erreichbaren
Umschlagmenge.
[0004] Um nicht gleich die ganze Greiferschale zu verkleinern, wurde auch bereits schon
vorgeschlagen, in die Greiferschale eine Ausnehmung einzubringen, in die der Greifertragarm
einfahren kann, so dass das Überstandsmaß verringert wird. Dies führt jedoch zu einer
immer noch spürbaren Reduzierung der Greifgutkapazität und zudem zu einer Beeinträchtigung
im Arbeitsbetrieb insbesondere bei rieselfähigem Greifgut wie beispielsweise feinem
Kies, der über die Ausnehmung aus der Greiferschale fallen kann.
[0005] Bei Mehrschalengreifern wurde ferner bereits angedacht, die mehreren Greiferschalen
asymmetrisch zu positionieren bzw. so anzuordnen, dass zwischen zwei Greiferschalen
ein vergrößerter Abstand vorgesehen ist, in den der Greifertragarm in der eingeklappten
Transportstellung einfahren kann, vgl.
DE 20 2006 002 928 U1. Die Schrift
FR 15 92 771 schlägt sich nach oben zum Greiferkopf hin verjüngende Schalenkonturen vor, die in
der aufgeschwenkten Stellung des Greifers zum Greifkopf hin mehr Platz schaffen. Derartige
Ansätze bringen allerdings nichts bei Zweischalengreifern oder großen Einschalengreifern,
die in der Transportstellung mit dem Greiferschalenrücken an den Greifertragarm herangefahren
werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schalengreifer
der eingangs genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik vermeidet
und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll ohne Beeinträchtigung
des Volumens des Greifgutaufnahmeraums bzw. der Greiferkapazität im Arbeitsbetrieb
eine kompakte Transportstellung mit an den Greifertragarm herangefahrener Greiferschale
ermöglicht werden, die den Überstand des Schalengreifers in der Transportstellung
reduziert.
[0007] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch einen Schalengreifer gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0008] Es wird vorgeschlagen, die Greiferschale hinsichtlich ihrer Schalenform mittels eines
beweglichen Schalenteils veränderbar auszubilden, so dass eine störende, beim Heranfahren
an den Greifertragarm kollidierende Kontur entfernbar ist. Erfindungsgemäß umfasst
die Greiferschale einen die Ausnehmung verschließenden Schalenteil, der von der Ausnehmung
entfernbar ausgebildet ist. Durch Entfernen des genannten Schalenteils ist eine Ausnehmung
in der Greiferschale herstellbar, in die der Greifertragarm zumindest ein Stück weit
einfahrbar ist, so dass eine kompakte Transportstellung erreichbar ist. In der die
Ausnehmung verschließenden Position bildet der genannte Schalenteil einen Abschnitt
der Greiferschalenwandung bzw. Greiferschalenkontur, so dass die Greiferschale in
der Arbeitskonfiguration ohne die genannte Ausnehmung eine vollständige Schalenkontur
besitzt, so dass im Arbeitsbetrieb ohne Beeinträchtigungen die volle Schalenkapazität
nutzbar ist.
[0009] Vorteilhafterweise kann der genannte Schalenteil an der restlichen Greiferschale
bzw. einem Korpusteil der Greiferschale beweglich gelagert sein, so dass der genannte
Schalenteil zwischen einer die Ausnehmung verschließenden Arbeitsstellung und einer
die Ausnehmung freigebenden Transport- bzw. Lagerstellung bewegbar ist. Prinzipiell
wäre es auch möglich, den die Ausnehmung verschließenden Schalenteil nach Art eines
abnehmbaren Deckels auszubilden, der vom Schalenkorpus gelöst bzw. von der Greiferschale
abgenommen werden kann, um die Ausnehmung freizugeben und sodann für den Arbeitsbetrieb
wieder auf die Ausnehmung aufgesetzt werden kann. Um jedoch keine separaten Teile
anbauen und abbauen zu müssen und den Wechsel zwischen Arbeitsstellung und Transportstellung
einfacher und vor allen Dingen rascher bewerkstelligen zu können, ist es von Vorteil,
den genannten Schalenteil zum Verschließen der Ausnehmung beweglich an dem Korpus
der Greiferschale zu lagern, so dass der bewegliche Schalenteil auch in der die Ausnehmung
freigebenden Transportstellung am Korpus der Greiferschale verbleibt.
[0010] Die bewegliche Lagerung kann hierbei grundsätzlich in verschiedener Weise ausgebildet
sein, beispielsweise kann eine Schiebelagerung vorgesehen sein bzw. der bewegliche
Schalenteil nach Art einer Schiebetür ausgebildet sein, die vor die Ausnehmung schiebbar
ist, um die Ausnehmung in der Arbeitsstellung zu verschließen, und neben die Ausnehmung
geschoben werden kann, um diese freizugeben. Alternativ zu einer solchen Schiebelösung
kann der genannte Schalenteil insbesondere nach Art einer Schwenkklappe ausgebildet
und am Korpus der Greiferschale schwenkbar gelagert sein, so dass die Ausnehmung in
der Greiferschale durch Aufklappen und Zuklappen des beweglichen Schalenteils freigegeben
bzw. verschlossen werden kann.
[0011] Die Schwenklagerung kann an die Gegebenheiten der Greiferschale, insbesondere deren
Konturierung angepasst sein. Beispielsweise kann der bewegliche Schalenteil mittels
einer Lenkeranordnung, beispielsweise einem Paar Schwenklenker gelenkig am Korpus
der Greiferschale angelenkt sein, wobei ggf. ein, zwei, drei oder mehr Schwenkachsen
realisiert sein können.
[0012] Im Sinne einer einfachen, robusten und verschleißfesten Ausbildung kann in vorteilhafter
Weiterbildung jedoch eine einachsige Schwenklagerung vorgesehen sein. Insbesondere
kann der bewegliche Schalenteil um eine Schwenkachse verschwenkt werden, die sich
entlang einer Randseite der Ausnehmung und/oder entlang einer Randseite des Schalenteils
erstreckt, so dass der bewegliche Schalenteil um eine seiner Kanten nach Art einer
Tür oder einer Klappe scharnieren kann.
[0013] Vorteilhafterweise ist die bewegliche Lagerung des Schalenteils derart ausgebildet,
dass der Schalenteil, wenn er in seine Transportstellung bewegt wird, nach innen in
den von der Greiferschale definierten bzw. umschlossenen Greifgut-Aufnahmeraum hineinfährt.
Zwar wäre es grundsätzlich auch möglich, eine nach außen öffnende Konfiguration vorzusehen,
bei der der bewegliche Schalenteil nach außen, d.h. zur Außenseite der Greiferschale
wegfahrbar ist, jedoch besitzt die genannte Wegfahrbarkeit des beweglichen Schalenteils
nach innen Vorteile hinsichtlich der Raumnutzung in der Transportstellung und zudem
Vorteile auch im Arbeitsbetrieb. Wenn der genannte Schalenteil nach innen wegbewegt
wird, um die Ausnehmung freizugeben, wird der Greiferinnenraum genutzt und es steht
an der kollisionskritischen Greiferaußenseite kein weiteres Teil im Weg, das das Heranfahren
an den Greifertragarm behindern könnte. Zum anderen ist das Wegfahren nach innen auch
für die Arbeitsstellung günstig, da dies dazu führt, dass die im Arbeitsbetrieb wirkenden
Kräfte bzw. das in dem Greifgut-Aufnahmeraum befindliche Greifgut den beweglichen
Schalenteil in seine die Ausnehmung verschließende Arbeitsstellung drückt.
[0014] Wird in der zuvor genannten Weise eine schwenkbare Lagerung des beweglichen Schalenteils
am Korpus der Greiferschale vorgesehen, kann es insbesondere von Vorteil sein, den
genannten Schalenteil mit einem unteren Randabschnitt schwenkbar an dem Korpusteil
der Greiferschale anzulenken, so dass der Schalenteil mit seinem oberen Randabschnitt
in den Greifgutaufnahmeraum der Greiferschale hineinschwenkbar ist. Mit dem genannten
unteren Randabschnitt ist der Rand des beweglichen Schalenteils gemeint, der sich
am nächsten zu der Schneid- bzw. Greifkante der Greiferschale befindet, die von dem
dem Greifkopf gegenüberliegenden Rand der Greiferschale gebildet wird. Dies ist üblicherweise
der untere Rand einer Greiferschale, an dem sich beispielsweise Schneidzähne oder
eine Schneidkante befinden können.
[0015] Je nach Greiferausbildung und Konturierung der Greiferschale kann die Ausnehmung
an unterschiedlichen Abschnitten der Greiferschale vorgesehen sein, wobei die Ausnehmung
vorteilhafterweise derart positioniert ist, dass sie beim Heranfahren der Greiferschale
an den Greifertragarm unmittelbar an besagtem Greifertragarm zu liegen kommt. Um eine
besonders kompakte Transportstellung erreichen zu können, kann vorgesehen sein, dass
die genannte Ausnehmung in einem mittleren Greifschalenabschnitt ausgebildet ist und
beidseitig von Greifschalenrandabschnitten eingefasst ist. Insbesondere kann die genannte
Ausnehmung eine schlitzförmige Schneise bzw. nutförmige Ausnehmung bilden, die sich
in aufrechter Ausrichtung, vorzugsweise etwa parallel zu der, insbesondere in der
Längsmittelebene der Greiferschale erstreckt.
[0016] Insbesondere kann die Ausnehmung derart angeordnet sein, dass sich eine Längsmittelebene
der Ausnehmung in der Transportstellung des Schalengreifers, in der die mit der Ausnehmung
versehene Greiferschale an den Greifertragarm herangefahren ist, sich im Wesentlichen
parallel zur Längsmittelebene des Greifertragarms erstreckt.
[0017] Die lichte Weite der Ausnehmung ist dabei in Weiterbildung der Erfindung größer als
die Breite des Greifertragarms, die dieser in dem Abschnitt besitzt, der an den Schalengreifer
heranfahrbar ist, so dass der Greifertragarm in die Ausnehmung zumindest teilweise
einfahrbar bzw. versenkbar ist. Die Tiefe der Ausnehmung ist dabei so ausreichend
bemessen, dass der Greifertragarm ausreichend weit versenkt werden kann, um den unerwünschten
Überstand zu vermeiden. Beispielsweise kann die Ausnehmungstiefe zumindest einem Drittel,
vorzugsweise mehr als zwei Drittel der Höhe bzw. Dicke des Greifertragarms entsprechen,
so dass der Greifertragarm entsprechend weit in die Ausnehmung einfahren kann.
[0018] Insbesondere ist die genannte Ausnehmung in einer Rückwand der Greiferschale ausgebildet.
Der bewegliche Schalenteil zum Verschließen der Ausnehmung bildet dabei einen Rückwandteil.
Die genannte Rückwand der Greiferschale meint dabei die sich rückseitig quer zur Greifrichtung
erstreckende Wandung, die beispielsweise bei einem Schüttgutgreifer seitlich von zwei
Seitenwandungen eingefasst sein kann.
[0019] Die genannte durch das bewegliche Schalenteil verschließbare Ausnehmung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Schalengreifer das Verschwenken der Greiferschale ohne
an der Schalenaußenseite angebrachte Schwenkzylinder bewerkstelligen kann, so dass
keine Schwenkzylinder oder Schwenkgestänge oder ähnliche Schwenkbetätiger die genannte
Ausnehmung auf der Schalenaußenseite überdecken bzw. kollisionsbegründende Bauteile
auf der Schalenaußenseite bilden. Insbesondere kann der genannte Greifkopf, an dem
die zumindest eine Greiferschale schwenkbar angelenkt ist, einen Schwenkmotor bzw.
Drehmotor aufweisen oder von einem solchen Schwenkmotor gebildet sein, der zumindest
eine drehbare Welle aufweist, an der die zumindest eine Greiferschale verdrehfest
angelenkt ist. Bei Verwendung eines solchen Drehmotors zum Verschwenken der Greiferschale
kann die Ausnehmung von der Außenseite her gänzlich freigehalten werden, so dass ein
besonders kompaktes Heranfahren an den Greifertragarm erreicht werden kann. Derartige
Drehmotoren sind per se bekannt und werden beispielsweise von der Fa. Kinshofer unter
der Bezeichnung HPXdrive angeboten.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Schalengreifers in Form eines Zweischalengreifers
nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung, wobei die mit der Ausnehmung versehene
Greiferschale perspektivisch von innen her zu sehen und der bewegliche Schalenteil
in der die Ausnehmung freigebenden, nach innen geklappten Transportstellung gezeigt
ist,
- Fig. 2:
- eine perspektivische Darstellung des Schalengreifers aus Fig. 1 aus einer anderen
Blickrichtung, die die mit der Ausnehmung versehene Greiferschale von der Rückseite
bzw. Außenseite her zeigt,
- Fig. 3 :
- eine perspektivische Darstellung des Schalengreifers ähnlich Fig. 2, wobei die Ausnehmung
in der verschlossenen Konfiguration, d.h. das bewegliche Schalenteil in der die Ausnehmung
verschließenden Arbeitsstellung dargestellt ist, und
- Fig.4:
- eine perspektivische Darstellung des Schalengreifers in der an den Greifertragarm
herangefahrenen Transportstellung, in der sich der Greifertragarm versenkt in der
Ausnehmung der Greiferschale erstreckt.
[0021] Wie Fig. 1 zeigt, kann der Schalengreifer 1 als Zweischalengreifer ausgebildet sein,
der zwei Greifschalen 4 und 5 umfasst, die jeweils schwenkbar an einem Greiferkopf
2 schwenkbar angelenkt sind, so dass die Greiferschalen 4 und 5 aufeinander zu und
voneinander weg geschwenkt werden können. Die Greiferschalen 4 und 5 können hierbei
um zwei zueinander parallele Schwenkachsen verschwenkt werden, vgl. Fig. 1.
[0022] Der Greiferkopf 2 kann von einem Dreh- bzw. Schwenkmotor 11 gebildet sein bzw. einen
solchen Schwenkmotor 11 umfassen, der zwei zueinander parallele Antriebswellen 12
umfassen kann, die gegenläufig zueinander verdreht werden können, um die Greiferschalen
4 und 5 auf- und zuzuschwenken. Wie Fig. 1 zeigt, sind die Greiferschalen 4 und 5
mit ihren greiferkopfseitigen Endabschnitten drehfest mit den genannten Antriebswellen
12 verbunden, so dass ein Verdrehen der Antriebswellen 12 ein Verschwenken der Greiferschalen
4 und 5 bewirkt. Beispielsweise können die genannten Antriebswellen 12 seitlich über
das Drehmotorgehäuse überstehende Wellenstummel umfassen, an denen die Greiferschalen
4 und 5 drehfest befestigbar sind. Der genannte Drehmotor 11 kann in an sich bekannter
Weise als Hydraulikmotor ausgebildet sein.
[0023] Der Greiferkopf 2 kann weiterhin einen Drehantrieb 13 umfassen, um den Schalengreifer
1 um eine aufrechte Drehachse verdrehen zu können. Gegebenenfalls kann auch ein Schwenkantrieb
vorgesehen sein, um den Schalengreifer 1 um eine liegende Achse verkippen zu können.
[0024] Wie Fig. 4 zeigt, ist der Schalengreifer 1 mit seinem Greiferkopf 2 an einem Greifertragarm
3 aufgehängt bzw. angebaut, mittels dessen der Schalengreifer 1 angehoben und abgesenkt
sowie an die gewünschte Stelle manövriert werden kann. Der genannte Greifertragarm
3 kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise in Form eines Knick-
und/oder Teleskoparms, der um Gelenkachsen abknickbar, insbesondere Z-förmig zusammenfaltbar
ist und/oder dessen Tragarmabschnitte zwischen den Gelenken teleskopierbar ausgebildet
sind. Insbesondere kann der Greifertragarm 3 den Tragarm eines Ladekrans bilden, der
an einem Fahrzeug zum Be- und Entladen des Fahrzeugs vorgesehen sein kann. Grundsätzlich
sind aber auch Anwendungen des Schalengreifers 1 an anderen Hebezeugen oder anderen
Kranen bzw. Bau-, Forstwirtschafts- oder Materialumschlagmaschinen möglich.
[0025] Wie Fig. 4 zeigt, ist der Schalengreifer 1 an dem Greifertragarm 3 verschwenkbar
angelenkt, so dass der Schalengreifer 1 mit einer seiner Greiferschalen 4 an den Greifertragarm
3 herangefahren bzw. herangeklappt werden kann, um in der Transportstellung eine entsprechende,
kompakte Konfiguration zu erreichen.
[0026] Um den Schalengreifer 1 besonders nahe an den Greifertragarm 3 heranfahren zu können,
ist eine der Greiferschalen 4 mit einer Ausnehmung 6 versehen, in die der Greifertragarm
3 einfahren kann, wenn die entsprechende Greiferschale 4 an den Greifertragarm 3 herangeklappt
bzw. -gefahren wird. Die genannte Ausnehmung 6 erstreckt sich als Schlitz durch den
Rücken bzw. die Rückwand 10 der Greiferschale 4 und verläuft im Wesentlichen parallel
zur Längsmittelebene der Greiferschale 4, insbesondere in einem mittleren Greiferschalenabschnitt
4M, der in der Transportstellung am Greifertragarm 3 zu liegen kommt und rechts und
links seitlich von Greiferschalenrandabschnitten 4R und 4L eingefasst ist, vgl. Fig.
1 und Fig. 2.
[0027] Die genannte Ausnehmung 6 besitzt dabei eine lichte Weite W, die im Wesentlichen
der Breite B des Greifertragarms 3 entspricht, jedoch ausreichend größer bemessen
ist, so dass die Ausnehmung 6 den Greifertragarm 3 aufnehmen kann bzw. der Greifertragarm
3 in der Ausnehmung 6 versenkbar ist.
[0028] Um im Arbeitsbetrieb durch die Ausnehmung 6 nicht die entsprechende Fläche der Greiferschale
4 zu verlieren bzw. die Greiferschale 4 unbeeinträchtigt von der Ausnehmung 6 nutzen
zu können, kann die genannten Ausnehmung 6 durch ein Schalenteil 7 verschlossen werden.
Der genannte Schalenteil 7 ist an die Kontur der Ausnehmung 6 formangepasst, wobei
die Umrisskontur des Schalenteils 7 im Wesentlichen der Umrisskontur der Ausnehmung
6 entsprechen kann. Gegebenenfalls kann der Schalenteil 7 die Ausnehmung 6 geringfügig
überdecken, so dass sich der Schalenteil 7 im die Ausnehmung 6 verschließenden Zustand
auf den Rändern der Ausnehmung abstützen kann.
[0029] Der genannte Schalenteil 7 setzt die Kontur der Schalenabschnitte, die die Ausnehmung
6 einfassen bzw. hierzu benachbart sind, im Wesentlichen kontinuierlich bzw. im Idealfall
sogar stetig fort, so dass in der Arbeitsstellung des Schalenteiles, in der das Schalenteil
7 die Ausnehmung 6 verschließt, die Greiferschale 4 in ihrer Konturierung und Funktion
einer herkömmlichen Greiferschale 4 ohne Ausnehmung entspricht.
[0030] Die Ausnehmung 6 kann freigelegt und hierdurch der Schalengreifer 1 in seine in Fig.
4 gezeigte Transportstellung verbracht werden, indem der genannte Schalenteil 7 von
der Ausnehmung 6 entfernt wird. Der Schalenteil 7 kann hierzu, wie Fig. 1 zeigt, an
seinem unteren Randabschnitt 4u gelenkig an dem Korpusteil 8 der Greiferschale 4 schwenkbar
angelenkt sein, wobei sich die Schwenkachse 13 entlang des genannten unteren Randes
4u des Schalenteiles 7 und/oder entlang des unteren Randes der Ausnehmung 6 erstrecken
kann, so dass die Schwenkachse 13 näherungsweise im Bereich der Nahtstelle zwischen
der Ausnehmung 6 und dem Schalenteil 7 liegt. Die Schwenklagerung 14 kann durch ein
Scharniergelenk nach Art eines Klavierscharniers oder eine Steckbolzenverbindung oder
in anderer Weise realisiert sein.
[0031] Vorteilhafterweise ist die Schwenklagerung des Schalenteils 7 dabei derart ausgebildet,
dass der Schalenteil 7 nach innen geklappt werden kann, so dass er in der die Ausnehmung
6 freigebenden Transportstellung in dem Greifgut-Aufnahmeraum 9 der Greiferschale
4 oder des gesamten Schalengreifers 1 zu liegen kommt.
[0032] In der die Ausnehmung 6 verschließenden Arbeitsstellung, die Fig. 3 zeigt, kann der
Schalenteil 7 durch eine Verriegelungsvorrichtung 15 verriegelt sein, beispielsweise
durch Fixieren eines oberen Randabschnitts des Schalenteils 7 oder eines von der Schwenkachse
13 zumindest beabstandeten Schalenteilabschnitts an dem Korpusteil 8 der Greiferschale
4. Beispielsweise kann die genannte Verriegelungsvorrichtung 15 einen ein- und ausfahrbaren
Verriegelungsbolzen umfassen.
[0033] Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Verriegelung kann der Schalenteil 7 aber
auch durch Aufstehen bzw. Anstehen oder Abstützen an den die Ausnehmung 6 einfassenden
Rändern des Korpusteils 8 gehalten sein. Da der auf die Greiferschale 4 wirkende Druck
des Greifguts regelmäßig von innen nach außen geht, drückt das Greifgut den Schalenteil
7 regelmäßig nach außen, so dass ein Anstehen an den die Ausnehmung 6 einfassenden
Rändern eine ausreichende Fixierung bewirken kann.
[0034] Um einen möglichst einfachen Betrieb zu ermöglichen, kann dem Schalenteil 7 eine
Vorspanneinrichtung beispielsweise in Form einer Federeinrichtung zugeordnet sein,
die den Schalenteil 7 in seine die Ausnehmung 6 verschließende Arbeitsstellung spannt,
so dass sich die Greiferschale 4 bzw. deren Ausnehmung 6 automatisch schließt, wenn
der Schalengreifer 1 aus seiner an den Greifertragarm 3 angeklappten Transportstellung
herausbewegt wird.
[0035] Die Greiferschalen 4 und 5 sind in der gezeichneten Ausführung als relativ breite,
randseitig kaum oder nur mit geringer Höhe eingefasste Konkavschalen ausgebildet.
Es versteht sich jedoch, dass die Greiferschalen 4 und 5 auch anders konturiert sein
können, beispielsweise in Form von U-Schalen, Grabschalen oder Sortierschalen. Die
Greiferschalen müssen dabei nicht zwangsweise eine flächig geschlossene Schale bilden,
sondern können auch eine seitlich offene, quer zur Schalenlängsmittelebene im Wesentlichen
ebene Konturierung besitzen und/oder müssen keine flächig geschlossene Rückwand bilden,
sondern können auch beispielsweise gitterrostartige Schalenwandungen umfassen, um
je nach Einsatzzweck an die gewünschte Funktion angepasst sein.
1. Schalengreifer mit zumindest einer Greiferschale (4), die an einem Greiferkopf (2)
schwenkbar angelenkt ist, der an einem Greifertragarm (3) aufgehängt ist, wobei die
Greiferschale (4) eine Ausnehmung (6) zum Heranfahren an den Greifertragarm (3) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferschale (4) einen die Ausnehmung (6) verschließenden Schalenteil (7) umfasst,
der von der Ausnehmung (6) entfernbar ausgebildet ist.
2. Schalengreifer nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der genannte Schalenteil (7)
an einem Korpusteil (8) der Greiferschale (4) beweglich gelagert ist derart, dass
der genannte Schalenteil (7) zwischen einer die Ausnehmung (6) verschließenden Arbeitsstellung
und einer die Ausnehmung (6) freigebenden Transport- und/oder Lagerstellung bewegbar
ist.
3. Schalengreifer nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der genannten Schalenteil (7)
eine Klappe oder Tür bildet und/oder schwenkbar an dem Korpusteil (8) angelenkt ist.
4. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schalenteil (7)
nach innen in einen von der Greiferschale (4) definierten Greifgut-Aufnahmeraum (9)
hinein bewegbar ausgebildet ist und/oder sich in der genannten Transport- und/oder
Lagerstellung in dem Greifgut-Aufnahmeraum (9) der Greiferschale (4) erstreckt und
vom Greifgut in dem Greifgut-Aufnahmeraum (9) der Greiferschale (4) in die Arbeitsstellung
drückbar ist.
5. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der genannte Schalenteil
(7) mit einem unteren Randabschnitt (7u) an dem Korpus der Greiferschale (4) schwenkbar
angelenkt ist und mit seinem oberen Randabschnitt (7o) in den Greifgut-Aufnahmeraum
(9) der Greiferschale (4) schwenkbar ist.
6. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ausnehmung (6) in
einem mittleren Greiferschalenabschnitt angeordnet ist und beidseitig von Greiferschalenrandabschnitten
(4L, 4R) eingefasst ist.
7. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ausnehmung (6) derart
angeordnet ist, dass sich eine Längsmittelebene der Ausnehmung (6) in einer Transportstellung
des Schalengreifers, in der die Greiferschalte (4) an den Greifertragarm (3) herangefahren
ist, im Wesentlichen parallel zu der Längsmittelebene des Greifertragarms (3) erstreckt.
8. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ausnehmung (6) eine
lichte Weite (W) besitzt, die größer ist als die Breite (B) des Greifertragarms (3)
und der Greifertragarm (3) in die Ausnehmung (6) zumindest teilweise versenkbar ist.
9. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ausnehmung (6) in
einer Rückwand (10) der Greiferschale (4) ausgebildet ist und der Schalenteil (7)
einen Rückwandteil bildet.
10. Schalengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Greiferkopf (2)
einen Drehmotor (11) mit zumindest einer verdrehbaren Antriebswelle (12) aufweist,
an der die zumindest eine Greiferschale (4) verdrehfest angelenkt ist, und/oder eine
Schalenaußenseite der Greiferschale (4) frei von Schwenkzylindern und Schwenkgestängen
ausgebildet ist.