[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserarmatursystem mit dem Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1, ein Verfahren zur Kalibrierung eines Wasserarmatursystems mit den
Merkmalen des Anspruchs 12, ein Verfahren zur Regelung eines Wasserarmatursystems
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie ein Computerprogramm mit den Merkmalen des
Anspruchs 15.
[0002] Bekannte Wasserarmatursysteme werden im Sanitärbereich dazu verwendet, ein möglichst
angenehmes und wohltuendes Badeerlebnis zu ermöglichen. Dabei kann sich das Baden
auf den gesamten Körper des Badenden, wie etwa in einem Vollbad, oder auf einzelne
zu badende Körperteile, wie etwa in einem Fußbad, beziehen. Grundsätzlich wird beim
Baden ein Wasserbehälter mit Wasser befüllt und die badende Person taucht ganz oder
teilweise in das Wasser ein. Durch verschiedene Maßnahmen, wie etwa eine Variation
oder Einstellung der Temperatur oder des Wasserflusses oder dem Erzeugen von künstlichen
Wasserbewegungen kann das adeerlebnis besonders reizvoll gestaltet werden.
[0003] In der Regel wird beim Baden ein konstanter Pegelstand im Wasserbehälter gewünscht.
Dies kann dadurch sichergestellt werden, dass das wie auch immer temperierte oder
bewegte Wasser einfach aus dem bereits im Wasserbehälter befindlichen Wasser verwendet
wird. So regt ein Whirlpool etwa das Wasser in der Badewanne an, welches sich schon
in ihr befindet, ohne regelmäßig frisches Wasser hinzuzuführen oder einen Teil des
Wassers abzulassen. Dies hat allerdings den Nachteil, dass Temperaturveränderungen
im Wasserbehälter nicht leicht zu verwirklichen sind. Solche Temperaturveränderungen
erfordern eine Zirkulation des Wassers aus dem Wasserbehälter durch entsprechende
Vorrichtungen zum Heizen oder Kühlen, wobei eine solche Zirkulation immer mit dem
Risiko einer Verschmutzung der entsprechenden Teile über längere Zeit einhergeht.
[0004] Wenn nun zur Temperaturvariierung die kontrollierte Zufuhr von entweder kaltem oder
warmem Frischwasser verwendet werden soll, so stellt die Regelung des Wasserpegel
im Wasserbehälter unter gleichzeitiger Regelung der Wassertemperatur eine besondere
Herausforderung dar.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Wasserarmatursystem derart weiterzuentwickeln, dass eine sowohl ökonomische als auch
genaue Regelung sowohl der Wassertemperatur als auch des Wasserstands im Wasserbehälter
ermöglicht wird. Damit werden weite Möglichkeiten zur Gestaltung des Badeerlebnisses
sowohl bei Fußbädern, als auch bei großen Badewannen ermöglicht und ganze Wasserchoreographien
können verwirklicht werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bezogen auf ein Wasserarmatursystem gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Bezogen
auf ein Verfahren zur Kalibrierung eines solchen Wasserarmatursystems wird die Aufgabe
durch die Merkmale des Anspruchs 12 und bezogen auf ein Verfahren zur Regelung eines
solchen Wasserarmatursystems durch die Merkmale des Anspruchs 14 gelöst. Bezogen auf
ein Computerprogramm schließlich wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs
15 gelöst.
[0007] Wesentlich ist die Erkenntnis, dass durch eine Kalibrierung des Wasserarmatursystems
ein bestimmtes Verhältnis des Frischwasserzuflussverhaltens zu dem Wasserablaufverhalten
ermittelt werden kann, welches dann im Betrieb des Wasserarmatursystems dazu verwendet
werden kann, einen Füllstand im Wasserbehälter kontrolliert verändern zu können, ohne
bei der Einstellung des Temperaturverhaltens Abstriche machen zu müssen. Durch diese
Kalibrierung wird es nämlich einer elektrischen Steuereinheit des Wasserarmatursystems
ermöglicht, genau zu ermitteln, wie viel Wasser aus dem Wasserbehälter bei einem geöffneten
Wasserauslassventil heraus fließt und entsprechend auch genau soviel Frischwasser
in der gewünschten Temperatur, welche durch eine geeignete Mischung von frischem Kalt-
und Warmwasser eingestellt wird, zuzuführen. Auf diese Weise kann ermittelt werden,
wie genau der Füllstand sich in Abhängigkeit der Stellung des Wasserauslassventils
und der Menge an eingelassenem Frischwasser verändert und eine dementsprechende Regelung
vorgenommen werden.
[0008] Grundsätzlich könnte, um etwa einen bestimmten Füllstand konstant zu halten, auch
ein Sensor am Wasserbehälter angebracht werden, der bei Erreichen eines bestimmten
Füllstandes dieses Erreichen anzeigt. Solange aber nicht durch die hier wesentliche
Kalibrierinformation bekannt ist, wie viel Wasser bei einem geöffneten Wasserauslassventil
heraus fließt, kann die bloße Beschränkung auf einen solchen Füllstandsalarmsensor
nur dazu führen, die Frischwasserzufuhr bei Erreichen dieses Füllstands ganz einzustellen,
bis ein entsprechend niedrigerer Füllstand erreicht ist. Im Gegensatz hierzu muss
bei der erfindungsgemäßen Lösung der Frischwasserzufluss zu keiner Zeit vollständig
abgeschaltet werden. Vielmehr kann der Zufluss einfach auf einen kontinuierlichen,
gemäß der Kalibrierinformation bekannten Wert eingestellt werden. Damit wird nicht
nur der Verzicht auf die Verwendung solcher Sensoren, also zusätzlicher Komponenten
ermöglicht, sondern auch ein für den Baden angenehmeres Zu- und Abflussverhalten erreicht.
[0009] Mit der vorschlagsgemäßen Lösung kann auch der Benutzungskomfort bei einem benutzerseitigen,
manuellen Eingriff in die Steuerung erhöht werden. Bei der bevorzugten Ausgestaltung
gemäß Anspruch 2 ist das Frischwasserventil und/oder das Wasserauslassventil benutzerseitig
manuell ansteuerbar, wobei die elektrische Steuereinheit die vorschlagsgemäße Ansteuerung
des jeweils nicht manuell angesteuerten Frischwasserventils bzw. Wasserauslassventils
übernimmt. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der Benutzer das Frischwasserventil
und das Wasserauslassventil beliebig manuell ansteuert kann, ohne dass sich der Füllstand
ändert.
[0010] Die bevorzugte Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 3 beschreibt als initialen Kalibriervorgang
eine Kalibrierroutine, wobei zunächst die für den gewünschten Füllstand geflossene
Wassereinlassmenge gemessen wird und anschließend die Auslaufzeit nach dem Öffnen
des Wasserauslassventils festgestellt wird. Dies ist eine besonders einfache Möglichkeit,
alle gewünschten Parameter zu ermitteln.
[0011] Noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn, wie im Unteranspruch 4
vorgeschlagen, auch die Höhe des Wasserpegels im Wasserbehälter nach dem Einfluss
der Wassereinlassmenge gemessen und registriert wird.
[0012] Das Auslassverhalten durch das Wasserauslassventil kann von dem aktuellen Füllstand
im Wasserbehälter abhängig sein. Diesen Umstand trägt die bevorzugte Ausgestaltung
gemäß dem Unteranspruch 6 auf verschiedene Weise Rechnung, etwa durch - ggf. wiederholte
- Messungen oder durch eine analytische Projektion in Abhängigkeit der Geometrie des
Wasserbehälters. Die bevorzugten Ausgestaltungen der Unteransprüche 7 und 8 betreffen
besonders geeignete mechanische Anordnungen des Wasserarmatursystems.
[0013] In der lediglich Ausführungsbeispiele wieder gebenden Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystems für ein
Fußbad.
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystems für eine
Badewanne und
- Fig. 3
- einen beispielhaften Ablauf für ein vorschlagsgemäßes Verfahren zur Kalibrierung eines
Wasserarmatursystems.
[0014] In der Fig. 1 ist ein vorschlagsgemäßes Wasserarmatursystem mit einem Wasserbehälter
1, in diesem Falle einer Fußbadewanne 1a, einer elektrischen Steuereinheit 2, einer
Bedieneinheit 3, einem Frischwasserventil 4, bei welchem es sich hier um ein elektrisches
Ventil 4a, auch als "e-valve" bezeichnet, handelt und drei Wassereinlassöffnungen
5 a-c des Wasserbehälters 1 zu erkennen.
[0015] Die vorliegende Bedieneinheit 3 besteht aus einem einfachen Taster. Es kann sich
aber auch um jede beliebige andere Art von Mensch-Maschine-Schnittstelle handeln.
Hierzu zählen insbesondere Tastvorrichtungen mit mehreren Knöpfen oder auch Touch-Pads
und andere elektronische Eingabevorrichtungen. Das Wasserarmatursystem weist ferner
ein Wasserauslassventil 6 des Wasserbehälters 1 auf, bei welchem es sich vorliegend
um einen Exzenter 6a handelt. Dieser Exzenter 6a umfasst hier einen Stopfen 6b sowie
einen Aktor 6c zur Bewegung des Stopfens 6b.
[0016] Bei diesem vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystem ist ebenso vorschlagsgemäß zu erkennen,
dass die Bedieneinheit 3 mit der elektrischen Steuereinheit 2 signaltechnisch gekoppelt
ist und dass die elektrische Steuereinheit 2 mit dem Frischwasserventil 4 einerseits
und mit dem Wasserauslassventil 6 andererseits steuerungstechnisch gekoppelt ist.
Mit anderen Worten, können Signale zwischen der Bedieneinheit 3 und der elektrischen
Steuereinheit 2 ausgetauscht werden und die elektrische Steuereinheit 2 kann sowohl
das Frischwasserventil 4 als auch das Wasserauslassventil 6 ansteuern und von diesen
auch Daten empfangen. Vorschlagsgemäß und ebenfalls aus der Fig. 1 ersichtlich ist,
dass das Frischwasserventil 4 über mindestens ein Zuführrohr 7a-b mit mindestens einer
der Wassereinlassöffnungen 5a-c verbunden ist. Bevorzugt ist, wie in der Fig. 1 dargestellt,
dass das Frischwasserventil 4 über mindestens ein Zuführrohr 7a-b mit jeder der Wassereinlassöffnungen
5a-c verbunden ist.
[0017] Das vorschlagsgemäße Wasserarmatursystem ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die
elektrische Steuereinheit 2 einen Datenspeicher 8 für eine Kalibrierinformation aufweist.
Diese Kalibrierinformation setzt ein Durchflussverhalten des Frischwasserventils 4
zu einem Ausflussverhalten des Wasserauslassventils 6 in Beziehung. Dieses "in Beziehung
setzen" kann einerseits dergestalt erfolgen, dass zu jeder Stellung - im Sinne eines
Öffnungs- oder Schließgrades - des Frischwasserventils 4 die dieser Stellung entsprechende
Durchflussmenge an Frischwasser bekannt ist, und dass gleichzeitig die genaue Ausflussmenge
durch das Wasserauslassventil 6 in geöffneter Stellung des Wasserauslassventils 6
ebenfalls bekannt ist. Eine beispielhafte Größenordnung für eine solche Durchflussmenge
eines geöffneten Frischwasserventils liegt etwa bei 40 Litern pro Minute.
[0018] Das "genannte in Beziehung setzen" des Durchflussverhaltens des Frischwasserventils
4 zu dem Ausflussverhalten des Wasserauslassventils 6 kann aber auch dadurch verwirklicht
sein, dass nur ein Verhältnis zwischen der Menge des einfließenden Wassers bei einem
geöffneten Frischwasserventil 4 zu der Menge des herausfließenden Wassers bei einem
geöffneten Wasserauslassventil 6 bekannt ist. So etwa in der Art, dass bei einem geöffneten
Frischwassementil 4 75 % der bei einem geöffneten Wasserauslassventil 6 heraus fließenden
Wassermenge durch das Frischwasserventil 4 fließt. Grundsätzlich kann es sich also
bei dieser Kalibrierinformation um jedwede Information handeln, welche diese beiden
Größen in ein bestimmtes Verhältnis setzt, was wie beschrieben auch dadurch geschehen
kann, dass die beiden Größen genau benannt werden. Hierbei können auch zeitliche Variationen
oder auch Differenzierungen je nach binärer oder kontinuierlicher oder in jedweden
Zwischenstufen erfolgender Einstellung des Wasserauslassventils 6 oder des Frischwasserventils
4 berücksichtigt werden.
[0019] Das vorschlagsgemäße Wasserarmatursystem ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrische Steuereinheit 2 dazu eingerichtet ist, das Frischwasserventil 4 und
das Wasserauslassventil 6 basierend auf der Kalibrierinformation so anzusteuern, dass
ein Füllstand 9 des Wasserbehälters 1 auf einen vorbestimmten Verlauf eingestellt
wird.
[0020] Eine grundlegende Möglichkeit für einen derartigen vorbestimmten Verlauf besteht
in einem gleichbleibenden Verlauf des Füllstands, also einem konstanten Füllstand
9 des Wasserbehälters 1. Dementsprechend ist es bevorzugt, dass die elektrische Steuereinheit
2 dazu eingerichtet ist, das Frischwasserventil 4 und das Wasserauslassventil 6 basierend
auf der Kalibrierinformation so anzusteuern, dass eine aktuelle Durchflussmenge des
Frischwasserventils 4 im Wesentlichen einer aktuellen Abflussmenge des Wasserauslassventils
6 entspricht, um einen Füllstand 9 des Wasserbehälters 1 im Wesentlichen konstant
zu halten.
[0021] In einem solchen Fall ist es nicht notwendig, dass zu jedem beliebig klein gewählten
Zeitintervall die Durchflussmenge des Frischwasserventils 4 im Wesentlichen der Abflussmenge
des Wasserauslassventils 6 entspricht, sondern dies ist für einen Betrachtungszeitraum
von beispielsweise mehreren Sekunden, insbesondere von 2 Sekunden, zu sehen, so dass
das Ergebnis erreicht wird, dass der Füllstand 9 des Wasserbehälters 1 im Wesentlichen
konstant gehalten wird und etwa bei einer Fußbadewanne 1a nicht mehr als um wenige
Millimeter oder vorzugsweise um höchstens einen Millimeter schwankt.
[0022] Wie in der Fig. 1 dargestellt, kann folglich eine Person ihren Fuß 10 in die Fußbadwanne
1a halten und das vorschlagsgemäße Wasserarmatursystem sorgt durch die elektrische
Steuereinheit 2 für einen im Wesentlichen konstanten Füllstand 9 obwohl gleichzeitig
Frischwasser zugeführt wird und Wasser aus der Fußbadewanne 1 abfließt.
[0023] Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, einen variablen Füllstand 9 des Wasserbehälters
1 durch die Ansteuerung des Frischwasserventils 4 und des Wasserauslassventils 6 zu
erreichen. Dabei könnte sich beispielsweise der Füllstand mit einer vorgegebenen Periode,
welche z.B. 30 Sekunden betragen könnte, mit einer gewissen Amplitude und etwa sinusförmig
so verändern, dass der maximale Pegel den besagten Füllstand 9 nicht übersteigt. Auf
diese Weise kann eine Art Gezeitenchoreographie im Wasserbehälter verwirklicht werden.
Weitere Varianten sind ebenfalls denkbar.
[0024] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist das Frischwasserventil 4 und/oder das
Wasserauslassventil 6 benutzerseitig manuell ansteuerbar, wobei die elektrische Steuereinheit
2 dazu eingerichtet ist, das jeweils nicht manuell angesteuerte Frischwasserventil
4 bzw. Wasserauslassventil 6 basierend auf der Kalibrierinformation wie oben erläutert
so anzusteuern, dass ein Füllstand 9 des Wasserbehälters 1 auf einen vorbestimmten
Verlauf eingestellt wird, vorzugsweise, dass eine aktuelle Durchflussmenge des Frischwasserventils
4 im Wesentlichen einer aktuellen Abflussmenge des Wasserauslassventils 6 entspricht
um einen Füllstand 9 des Wasserbehälters 1 im Wesentlichen konstant zu halten. Dadurch
muss sich der Benutzer bei seiner manuellen Ansteuerung von Frischwasserventil 4 bzw.
Wasserauslassventil 6 nicht mehr um die Einhaltung des Füllstands 9 kümmern.
[0025] Zur Erzeugung der genannten Kalibrierinformation ist es nun besonders bevorzugt,
dass die elektrische Steuereinheit 2 dazu eingerichtet ist, eine Kalibrierroutine
auszuführen, bei welcher die Kalibrierinfonnation erzeugt wird, basierend auf einer
Messung einer durch das Frischwasserventil 4 geflossenen Wassereinlassmenge in einer
Füllroutine und basierend auf einer Messung einer Auslaufzeit aus dem Wasserbehälter
1 nach einem Öffnen des Wasserauslassventils 6 in einer Entleerroutine. Es wird also
zunächst eine Füllroutine ausgeführt und die dabei durch das Frischwasserventil 4
geflossene Wassereinlassmenge gemessen, und in einer anschließenden Entleerroutine
die Auslaufzeit aus dem Wasserbehälter 1 nach einem Öffnen des Wasserauslassventils
6 ebenfalls gemessen. Die Messung der Wassereinlassmenge ist eine Funktion des Frischwasserventils
4, wohingegen hier die Auslaufzeit durch die elektrische Steuereinheit 2 gemessen
wird.
[0026] Da die Menge des eingelassenen Wassers der Menge des ausgelassenen Wassers entspricht,
lässt sich also aus dem Verhältnis von Wassereinlassmenge und Auslaufzeit die durchschnittliche
aktuelle Abflussmenge des Wasserauslassventils 6 bestimmen. Auf diese Kalibrierroutine
wird im Zusammenhang mit der Fig. 3 untenstehend noch genauer eingegangen werden.
An dieser Stelle wird aber bereits auf eine bevorzugte Ausführung des Wasserarmatursystems
hingewiesen, bei welcher die Messung der Wassereinlassmenge auf den Empfang eines
von der Bedieneinheit 3 erzeugten Füllstandsignals basiert. Bei diesem Füllstandsignal
kann es sich um ein einfaches binäres Signal handeln, welches etwa von dem Benutzer
in der Füllroutine dadurch erzeugt wird, dass die Bedieneinheit 3 bei Erreichen des
gewünschten Füllstands berührt oder sonst wie betätigt wird. Auf diese Weise ist automatisch
eine vom Benutzer einstellbare gewünschte Höhe des Füllstands wählbar. Als weitere
Ausgestaltung ist auch bevorzugt, dass das Füllstandsignal eine Information zu einer
Höhe des Füllstands im Wasserbehälter 1 umfasst. In so einem Fall kann beispielsweise
der Bediener eine gemäß einer Kennlinie am Rand des Wasserbehälters 1 abgelesene Wasserhöhe
mit der Bedieneinheit 3 eingeben, welche Bedieneinheit 3 diese Information dann an
die elektrische Steuereinheit 2 überträgt.
[0027] Vorzugsweise basiert die Messung der Auslaufzeit auf dem Empfang eines von der Bedieneinheit
3 erzeugten Leerstandsignals. Es kann also etwa die Entleerroutine genau dann beendet
werden, wenn der Bediener nach Ausfluss des gesamten Wassers aus dem Wasserbehälter
1 die Bedieneinheit 3 durch einen einfachen Druck betätigt. Entsprechend kann dieses
Leerstandsignal das Signal für die elektrische Steuereinheit 2 sein, die Auslaufzeit
als beendet vorzusehen.
[0028] Im tatsächlichen Betrieb des Wasserarmatursystems kann dann zum Zwecke der vollständigen
Entleerung des Wasserbehälters das asserauslassventil 6 etwas länger als die gemessene
Auslaufzeit geöffnet werden, um eine vollständige Entleerung sicherzustellen. Geeignet
wäre etwa eine um 10 % längere Öffnungszeit gegenüber der gemessenen Auslaufzeit.
[0029] Das Auslaufverhalten kann noch genauer festgestellt werden, so etwa bei einer bevorzugten
Ausführungsform des Wasserarmatursystems, bei welcher die Kalibrierinformation Abflusskoeffizienten
umfasst, wobei jeder Abflusskoeffizient eine Abflussrate aus dem Wasserauslassventil
6 kennzeichnet und einem Pegel im Wasserbehälter 1 zugeordnet ist. Es wurde bereits
darauf hingewiesen, dass bei einem geöffneten Wasserauslassventil 6 der Pegel im Wasserbehälter
1 in der Regel nicht linear sinkt, sondern vielmehr bei einem höheren Pegel das Wasser
schneller ausläuft, als bei einem niedrigen Pegel. Die Zuordnung der besagten Abflusskoeffizienten
zu verschiedenen Pegeln, entweder als Zuordnung zu diskreten Pegelwerten oder aber
als kontinuierliche Funktion, stellt eine Möglichkeit dar, dies zu berücksichtigen.
Dabei kann der Abflusskoeffizient die für den jeweiligen Pegel ermittelte Abflussrate
direkt angeben, einen Korrekturwert im Sinne der ermittelten Abweichung von der linearen
Abflussrate darstellen oder eine sonstige Information darstellen, mit welcher im Ergebnis
der nicht-lineare Verlauf nachgebildet werden kann.
[0030] Vorzugsweise können solche Abflusskoeffizienten basierend auf in der Entleerroutine
gemessene Pegel im Wasserbehälter 1 nach dem Öffnen des Wasserauslassventils 6 ermittelt
werden. Es kann also zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Öffnen des Wasserauslassventils
6 in der Entleerroutine der jeweils aktuelle Pegel im Wasserbehälter 1 gemessen und
auf diese Weise dieses nicht lineare Verhalten rekonstruiert werden. Diese Messung
kann einerseits durch Sensoren oder aber andererseits durch eine Eingabe des Benutzers
etwa mittels der Bedieneinheit 3 während der Entleerroutine erfolgen.
[0031] Da die Abflussrate in Abhängigkeit des Pegels im Wasserbehälter 1 im Wesentlichen
von der Geometrie des Wasserbehälters 1 abhängt, lässt sie sich auch durch eine Kenntnis
der Geometrie des Wasserbehälters 1 bestimmen. Es ist also ebenso bevorzugt, dass
die Abflusskoeffizienten basierend auf einer Geometrie des Wasserbehälters 1 ermittelt
sind. Wenn die elektrische Steuereinheit 2 eine Information über die Geometrie des
Wasserbehälters 1 empfängt, was entweder durch eine Codierung im Datenspeicher 8,
durch ein Auslesen aus einem externen Speicher oder aber durch eine Eingabe mittels
der Bedieneinheit 3 geschehen kann, so kann sie basierend auf dieser Information einen
dieser Geometrie zugeordneten Satz an Abflusskoeffizienten auswählen, wobei vorzugsweise
mehrere solcher Sätze an Abflusskoeffizienten in dem Datenspeicher 8 abgelegt sind.
Diese Abflusskoeffizienten können wiederum analytisch, also durch Berechnungen, ermittelt
worden sein. Alternativ oder zusätzlich können entsprechende Labormessungen an diesen
Geometrien vorgenommen worden sein, welche vorzugsweise ebenfalls in das Ermitteln
der Abflusskoeffizienten eingeflossen sind.
[0032] Eine für den Fuß 10 des Benutzers besonders angenehme Einrichtung ergibt sich, wenn
wie bevorzugt, die Wassereinlassöffnungen 5a-c ein oder mehrere an einer Bodenfläche
11 des Wasserbehälters 1 angeordnete Bodeneinlassdüsen 12a-b aufweisen. Die Bodeneinlassdüsen
12a-b können entweder das Wasser stärker fokussiert in der Einlassrichtung, wie für
die Bodeneinlassdüse 12a in der Fig. 1 dargestellt, oder aber in einem weiteren Winkel,
wie für die Bodeneinlassdüse 12b in der Fig. 1 dargestellt, in den Wasserbehälter
1 einlassen. Insbesondere bei der bevorzugten, im Wesentlichen senkrechten Anordnung
dieser Bodeneinlassdüsen 12a-b, kann der Fuß 10 des Benutzers unmittelbar an seiner
Unterseite von dem Wasser angespült werden. Bevorzugt ist alternativ oder zusätzlich
vorgesehen, dass die Wassereinlassöffnungen 5a-c ein oder mehrere an einer Wandfläche
13 des Wasserbehälters 1 angeordnete Wandeinlassdüsen 14 aufweisen. Bevorzugt sind
diese Wandeinlassdüsen 14 im Wesentlichen horizontal angeordnet. Durch die Möglichkeit
des Wassereinlasses aus verschiedenen Richtungen können variable Choreographien verwirklicht
werden, durch die der Fuß 10 des Benutzers aus unterschiedlichen Richtungen angespült
wird.
[0033] Um zu vermeiden, dass der Fuß 10 des Benutzers Wassereinlassöffnungen 5a-c, insbesondere
die Bodeneinlassdüsen 12a-b blockiert, ist besonders bevorzugt, dass über der Bodenfläche
11 des Wasserbehälters 1 eine Fußablagefläche 15 mit Strömungsöffnungen 16 angeordnet
ist, wobei die Strömungsöffnungen 16 so angeordnet sind, dass mindestens eine Bodeneinlassdüse
12 a-b mit jeweils einer Strömungsöffnung 16 fluchtet. Auf diese Weise kann der Benutzer
seinen Fuß 10 beliebig ablegen oder abstützen und der Fuß 10 weist immer noch einen
geeigneten Abstand zu den Bodeneinlassdüsen 12 a-b auf.
[0034] Weiter ist es besonders bevorzugt, wie auch in der Fig. 1 dargestellt ist, dass das
Frischwasserventil 4 dazu eingerichtet ist, gesteuert von der elektrischen Steuereinheit
2 jeder der Wassereinlassöffnungen 5 a, b, c jeweils unabhängig voneinander Frischwasser
zuzuführen. Auf diese Weise kann Frischwasser jeweils unterschiedlicher Temperatur
an jeder Wassereinlassöffnung 5 a-c austreten, so dass etwa in dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 der Fuß 10 des Benutzers mit wärmeren Wasser von unten umspült wird, während
kälteres Wasser von oben auf ihn trifft oder aber umgekehrt. Hier ist es besonders
bevorzugt, wie ebenfalls in der Fig. 1 dargestellt, dass allen Wassereinlassöffnungen
5 a-c ausschließlich Frischwasser zugeführt wird. Dementsprechend ist das Wasserauslassventil
6 an ein Abflussrohr 17 angeschlossen.
[0035] Zur Einstellung einer gewünschten Temperatur durch das Frischwasserventil 6 bietet
sich die bevorzugte Ausgestaltung an, in welcher das Frischwasserventil 6 an eine
Kaltfrischwasserleitung 18 und eine Warmfrischwasserleitung 19 angeschlossen ist.
[0036] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Wasserauslassventil 6 dazu eingerichtet
ist, nur einen Schließzustand und einen Öffnungszustand einzunehmen. Das Wasserauslassventil
6 kennt also nur die Zustände geschlossen und offen und keinen Zustand dazwischen.
Alternativ hierzu ist es allerdings auch bevorzugt, dass das Wasserauslassventil 6
dazu eingerichtet ist, einen Schließzustand, einen vollständigen Öffnungszustand sowie
mindestens einen Zwischenöffnungszustand einzunehmen. In diesem Fall ist also neben
den beiden genannten Zuständen der vollkommenen Schließung und der vollständigen Öffnung
es möglich, entweder mehrere definierte Zwischenöffnungszustände einzunchmen oder
aber kontinuierlich einen Zwischenöffnungszustand einzustellen. Auf diese Weise lässt
sich die aktuell ausfließende Menge des Wassers durch das Wasserauslassventil 6 feiner
justieren.
[0037] In der Fig. 2 ist nun eine alternative Ausführungsform des vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystems
dargestellt. Auch dieses Wasserarmatursystem weist einen Wasserbehälter 1 auf, bei
dem es sich hier um eine Badewanne 1 b handelt. Wie im Ausgangsbeispiel der Fig. 1
vorgesehen, gibt es hier eine elektrische Steuereinheit 2 mit dem Datenspeicher 8,
die signaltechnisch mit einer Bedieneinheit 3 gekoppelt ist, welche allerdings mehr
Bedienfelder aufweist, als die Bedieneinheit aus dem Ausgangsbeispiel aus der Fig.
1. Auch hier ist die elektrische Steuereinheit 2 steuerungstechnisch mit einem Frischwasserventil
4, bei dem es sich ebenfalls um ein elektrisches Ventil 4a, auch als "e-valve" bezeichnet,
handelt und mit einem Wasserauslassventil 6, bei dem es sich ebenfalls um einen Excenter
6a mit einem Stopfen 6b von einem Aktor 6c handelt, verbunden. Das Frischwasserventil
4 ist über das Zufuhrrohr 7c mit der Wassereinlassöffnung 5d verbunden.
[0038] Die Fig. 3 stellt nun in größeren Einzelheiten das vorschlagsgemäße Verfahren zur
Kalibrierung eines vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystems dar. Dabei entsprechen die
Verfahrensschritte im oberen Bereich 20 Verfahrensschritten, die vom Benutzer ausgeführt
werden. Die Verfahrensschritte im mittleren Bereich 21 sind Verfahrensschritte, die
von der elektrischen Steuerung 2, bzw. von einer auf einer elektrischen Steuerung
2 ablaufenden Software ausgeführt werden und die Verfahrensschritte im unteren Bereich
22 entsprechen physikalischen Vorgängen. Dieses vorschlagsgemäße Verfahren ist nun
dadurch gekennzeichnet, dass eine Füllroutine ausgeführt wird, in welcher mindestens
folgende Verfahrensschritte durchlaufen werden: das Öffnen 23 des Frischwasserventils
4, das Messen 24 einer durch das Frischwasserventil 4 fließenden Wassereinlassmenge,
das Empfangen 25 eines Füllstandsignals und das Schließen 26 des Frischwasserventils
4. Gemäß dem vorschlagsgemäßen Verfahren zur Kalibrierung des Wasserarmatursystems
wird ferner eine Entleerroutine ausgeführt, in welcher mindestens folgende Verfahrensschritte
durchlaufen werden: das Öffnen des Wasserauslassventils 6, das Empfangen 28 eines
Leerstandsignals und das Messen 29 einer Auslaufzeit nach dem Öffnen 27 des Wasserlauslassventils
6 bis zum Empfangen 28 des Leerstandsignals sowie schließlich das Erzeugen 30 der
Kalibrierinformation, basierend auf der Wassereinlassmenge und der Auslaufzeit.
[0039] Bei dem Füllstandsignal kann es sich, wie bereits erwähnt, um ein einfaches binäres
Signal des Benutzers, eingegeben durch ein Berühren der Bedieneinheit 3, oder aber
um eine detailliertere Füllstandsangabe des Füllstands 9 des Wasserbehälters 1 handeln.
Ebenso kann das Leerstandsignal durch ein Berühren der Bedieneinheit 3 oder auch durch
andere Art von einem Sensor erzeugt werden.
[0040] Das vorschlagsgemäße Verfahren zur Kalibrierung des Wasserarmatursystems kann dadurch
weiter ausgestaltet werden, dass es die Bestimmung von Abflusskoeffizienten umfasst,
wobei jeder Abflusskoeffizient eine Abflussrate aus dem Wasserauslassventil 6 kennzeichnet
und einem Pegel im Wasserbehälter 1 zugeordnet ist. Die Art der Abflusskoeffizienten
sowie bevorzugte Methoden zu ihrer Ermittlung wurden bereits im Hinblick auf das Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 beschrieben.
[0041] Die Fig. 3 zeigt weitere Verfahrensschritte, wobei jeder einzelne hier gezeigte Verfahrensschritt
als bevorzugte Ausgestaltung zu dem vorschlagsgemäßen Verfahren zur Kalibrierung des
Wasserarmatursystems mit hinzugefügt werden kann. Diese Verfahrensschritte werden
nachfolgend im Bezug auf Fig. 3 und chronologisch beginnend detaillierter beschrieben.
[0042] Das Starten 31 der Kalibrierung geschieht durch den Benutzer, etwa durch eine Betätigen
der Bedieneinheit 3. Darauf kann ein Schließen 32 des Wasserauslassventils 6, vorsorglich
falls dieses noch nicht geschlossen sein sollte, veranlasst werden, was zu der entsprechenden
Schließbewegung 33 des Wasserauslassventils führt. Nach dem bereits beschriebenen,
daraufhin erfolgenden Öffnen 23 des Frischwasserventils 4 beginnt ein Wassereinfluss
34. Das Messen 24 der durch das Frischwasserventil 4 fließenden Wassereinlassmenge
wird durch eine Stoppbetätigung 35 des Bedieners, wiederum etwa durch die Bedieneinheit
3, beendet. Das Schließen 26 des Frischwasserventils 4, ausgeführt durch die elektrische
Steuerung 2, wiederum führt zum tatsächlichen Schließvorgang 36 des Frischwasserventils
4.
[0043] Im Anschluss daran kann eine Füllstandsabfrage 37 durch die elektrische Steuereinheit
2 erfolgen, auf die entweder ein Sensor oder der Benutzer eine Füllstandseingabe 38
vornimmt. Auf das Veranlassen des Öffnens 27 des Wasserauslassventils 6 durch die
elektrische Steuerung 2 folgt die Öffnungsbewegung 39 des Wasserauslassventils 6,
woraufhin ein Auslaufprozess 40 folgt, welcher bis zur Leerstandsignaleingabe 41 des
Bedieners andauert. Wie bereits beschrieben, kann während des Auslaufprozesses 40
eine Pegelmessung im Wasserbehälter 1 zur Ermittlung der Abflusskoeffizienten erfolgen.
[0044] Ein vorschlagsgemäßes Verfahren zur Regelung eines vorschlagsgemäßen Wasserarmatursystems
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Frischwasserventil 4 und das Wasserauslassventil
6 basierend auf der Kalibrierinformation so angesteuert werden, dass ein Füllstand
9 des Wasserbehälters 1 auf einen vorbestimmten Verlauf eingestelt wird, wobei vorzugsweise
eine aktuelle Durchflussmenge des Frischwasserventils 4 im Wesentlichen einer aktuellen
Abflussmenge des Wasserauslassventils 6 entspricht, um einen Füllstand 9 des Wasserbehälters
1 im Wesentlichen konstant zu halten.
[0045] Ein vorschlagsgemäßes Computerprogramm weist Programmcodes zur Durchführung aller
Verfahrensschritte eines vorschlagsgemäßen Verfahrens zur Kalibrierung eines Wasserarmatursystems
oder eines vorschlagsgemäßen Verfahrens zur Regelung eines Wasserarmatursystems auf,
wenn das Computerprogramm in einem Computer ausgerührt wird.
1. Wasserarmatursystem mit einem Wasserbehälter (1), einer elektrischen Steuereinheit
(2), einer Bedieneinheit (3), einem Frischwasserventil (4), vorzugsweise einem elektrischen
Ventil (4a), einer oder mehreren Wassereinlassöffnungen (5a-d) des Wasserbehälters
(1), einem Wasserauslassventil (6), vorzugsweise einem Excenter (6a), des Wasserbehälters
(1), wobei die Bedieneinheit (3) mit der elektrischen Steuereinheit (2) signaltechnisch
gekoppelt ist, wobei die elektrische Steuereinheit (2) mit dem Frischwasserventil
(4) einerseits und mit dem Wasserauslassventil (6) andererseits steuerungstechnisch
gekoppelt ist und wobei das Frischwasserventil (4) über mindestens ein Zuführrohr
(7a-c) mit mindestens einer der Wassereinlassöffnungen (5a-d), vorzugsweise mit jeder
der Wassereinlassöffnungen (5a-d), verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Steuereinheit (2) einen Datenspeicher (8) für eine Kalibrierinformation
aufweist, welche ein Durchflussverhalten des Frischwasserventils (4) zu einem Ausflussverhalten
des Wasserauslassventils (6) in Beziehung setzt, und dass die elektrische Steuereinheit
(2) dazu eingerichtet ist, das Frischwasserventil (4) und/oder das Wasserauslassventil
(6) basierend auf der Kalibrierinformation so anzusteuern, dass ein Füllstand (9)
des Wasserbehälters (1) auf einen vorbestimmten Verlauf eingestellt wird, vorzugsweise,
dass eine aktuelle Durchflussmenge des Frischwasserventils (4) im Wesentlichen einer
aktuellen Abflussmenge des Wasserauslassventils (6) entspricht um einen Füllstand
(9) des Wasserbehälters (1) im Wesentlichen konstant zu halten.
2. Wasserarmatursystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Frischwasserventil (4) und/oder das Wasserauslassventil (6) benutzerseitig manuell
ansteuerbar ist und dass die elektrische Steuereinheit (2) dazu eingerichtet ist,
das jeweils nicht manuell angesteuerte Frischwasserventil (4) bzw. Wasserauslassventil
(6) basierend auf der Kalibrierinformation so anzusteuern, dass ein Füllstand (9)
des Wasserbehälters (1) auf einen vorbestimmten Verlauf eingestellt wird, vorzugsweise,
dass eine aktuelle Durchflussmenge des Frischwasserventils (4) im Wesentlichen einer
aktuellen Abflussmenge des Wasserauslassventils (6) entspricht um einen Füllstand
(9) des Wasserbehälters (1) im Wesentlichen konstant zu halten.
3. Wasserarmatursystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Steuereinheit (2) dazu eingerichtet ist, eine Kalibrierroutine auszuführen,
bei welcher die Kalibrierinformation erzeugt wird basierend auf einer Messung einer
durch das Frischwasserventil (4) geflossenen Wassereinlassmenge in einer Füllroutine
und basierend auf einer Messung einer Auslaufzeit aus dem Wasserbehälter (1) nach
einem Öffnen des Wasserauslassventils (6) in einer Entleerroutine.
4. Wasserarmatursystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Wassereinlassmenge auf den Empfang eines von der Bedieneinheit (3)
erzeugten Füllstandsignals basiert, vorzugsweise, wobei das Füllstandsignals eine
Information zu einer Höhe des Füllstands (9) im Wasserbehälter (1) umfasst.
5. Wasserarmatursystem nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Auslaufzeit auf den Empfang eines von der Bedieneinheit (3) erzeugten
Leerstandsignals basiert.
6. Wasserarmatursystem nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierinformation Abflusskoeffizienten umfasst, wobei jeder Abflusskoeffizient
eine Abflussrate aus dem Wasserauslassventil (6) kennzeichnet und einem Pegel im Wasserbehälter
(1) zugeordnet ist, vorzugsweise, wobei die Abflusskoeffizienten basierend auf in
der Entleerroutine gemessene Pegel im Wasserbehälter (1) nach dem Öffnen des Wasserauslassventils
(6) ermittelt werden und/oder basierend auf einer Geometrie des Wasserbehälters (1)
ermittelt sind.
7. Wasserarmatursystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassereinlassöffnungen (5a-d) ein oder mehrere, vorzugsweise im Wesentlichen
senkrecht, an einer Bodenfläche (11) des Wasserbehälters (1) angeordnete Bodeneinlassdüsen
(12a-b) aufweisen und/oder dass die Wassereinlassöffnungen (5a-d) ein oder mehrere,
vorzugsweise im Wesentlichen horizontal, an einer Wandfläche (13) des Wasserbehälters
(1) angeordnete Wandeinlassdüsen (14) aufweisen.
8. Wasserarmatursystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass über der Bodenfläche (11) des Wasserbehälters (1) eine Fußablagefläche (15) mit Strömungsöffnungen
(16) angeordnet ist, wobei die Strömungsöffnungen (16) so angeordnet sind, dass mindestens
eine Bodeneinlassdüse (12a,b) mit jeweils einer Strömungsöffnung (16) fluchtet.
9. Wasserarmatursystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Frischwasserventil (4) dazu eingerichtet ist, gesteuert von der elektrischen
Steuereinheit (2) jeder der Wassereinlassöffnungen (5a-c) jeweils unabhängig voneinander
Frischwasser zuzuführen, vorzugsweise, so dass allen Wassereinlassöffnungen (5a-d)
ausschließlich Frischwasser zugeführt wird, insbesondere, wobei das Wasserauslassventil
(6) an ein Abflussrohr (17) angeschlossen ist.
10. Wasserarmatursystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Frischwasserventil (6) an eine Kaltfrischwasserleitung (18) und an eine Warmfrischwasserleitung
(19) angeschlossen ist.
11. Wasserarmatursystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserauslassventil dazu eingerichtet ist, nur einen Schließzustand und einen
Öffnungszustand einzunehmen.
12. Verfahren zur Kalibrierung eines Wasserarmatursystems nach einem der Ansprüche 1 bis
11,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Füllroutine ausgerührt wird, in welcher mindestens folgende Verfahrensschritte
durchlaufen werden:
- Öffnen (23) des Frischwasserventils (4);
- Messen (24) einer durch das Frischwasserventil (4) fließenden Wassereinlassmenge;
- Empfangen (25) eines Füllstandsignals und
- Schließen (26) des Frischwasserventils (4);
und wobei eine Entleerroutine ausgeführt wird, in welcher mindestens folgende Verfahrensschritte
durchlaufen werden:
- Öffnen (27) des Wasserauslassventils (6);
- Empfangen (28) eines Leerstandsignals;
- Messen (29) einer Auslaufzeit nach dem Öffnen (27) des Wasserauslassventils (6)
bis zum Empfangen (28) des Leerstandsignals und
- Erzeugen (30) der Kalibrierinformation basierend auf der Wassereinlassmenge und
der Auslaufzeit.
13. Verfahren nach Anspruch 12 zur Kalibrierung eines Wasserarmatursystems, dadurch gekennzeichnet, dass es die Bestimmung von Abflusskoeffizienten umfasst, wobei jeder Abflusskoeffizient
eine Abflussrate aus dem Wasserauslassventil (6) kennzeichnet und einem Pegel im Wasserbehälter
(1) zugeordnet ist.
14. Verfahren zur Regelung eines Wasserarmatursystems nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Frischwasserventil (4) und/oder das Wasserauslassventil (6) basierend auf der
Kalibrierinformation so anzusteuern, dass ein Füllstand (9) des Wasserbehälters (1)
auf einen vorbestimmten Verlauf eingestellt wird, vorzugsweise, dass eine aktuelle
Durchflussmenge des Frischwasserventils (4) im Wesentlichen einer aktuellen Abflussmenge
des Wasserauslassventils (6) entspricht um einen Füllstand (9) des Wasserbehälters
(1) im Wesentlichen konstant zu halten.
15. Computerprogramm mit Programmcode zur Durchführung aller Verfahrensschritte nach einem
der Ansprüche 12 bis 14, wenn das Computerprogramm in einem Computer ausgeführt wird.