(19)
(11) EP 2 778 306 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.2014  Patentblatt  2014/38

(21) Anmeldenummer: 14157740.3

(22) Anmeldetag:  05.03.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03F 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 11.03.2013 DE 102013102374

(71) Anmelder: ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG
24782 Büdelsdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Heim, Sindy
    99817 Eisenach (DE)
  • Leser, Alexander
    36469 Tiefenort (DE)

(74) Vertreter: Bohnenberger, Johannes et al
Meissner, Bolte & Partner GbR Postfach 86 06 24
81633 München
81633 München (DE)

   


(54) Bodenablaufmontagevorrichtung


(57) Es sind Bodenablaufmontagevorrichtungen bekannt, die eine Aufnahmeeinrichtung (10) umfassen, welche derart ausgebildet und mittels einer Halteeinrichtung (11) in einer Kernbohrung oder dergleichen Ausnehmung (6) einer Geschoßdecke (5) positionierbar ist, dass ein Bodenablauf (1) in der Aufnahmeeinrichtung (10) gehalten montierbar ist, wobei die Aufnahmeeinrichtung (10) zum Verschließen der Ausnehmung (6) im Brandfall durch intumeszierendes Material ausgebildet ist. Zur Vereinfachung von Herstellung und Montage sowie zur Verbesserung der Brandschutzwirkung wird vorgeschlagen, dass die Aufnahmeeinrichtung (10) einen ringförmigen Gusskörper (16) aus einem keramischen Material, insbesondere aus Brandschutzmörtel umfasst, der in seiner Innenkontur einer Außenkontur des aufzunehmenden Bodenablaufes (1) angepasst ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenablaufmontagevorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Bodenabläufe werden üblicherweise in Geschoßdecken montiert, wofür zur Erleichterung des Montageaufwandes Bodenablaufmontagevorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt sind. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 102 19 089 A1 bekannt. Die dort vorgesehene Aufnahmeeinrichtung weist einerseits eine Metallplatte mit angrenzendem Rohrstutzen auf und andererseits einen darauf montierten Topf, der eine nach innen ragende Lippendichtung trägt. In diesen Topf kann ein Bodenablauf so eingesteckt werden, dass sein Körper gegenüber dem Topf abgedichtet wird. Zwischen dem Aufnahmekörper und die Innenwand der Kernbohrung wird nach dem Einbau eine Vergussmasse eingefüllt.

[0003] Weiterhin sind die Platte und der Rohrstutzen der Aufnahmeeinrichtung mit einem Intumeszenzmaterial beschichtet, das im Brandfall aufquillt und den Raum zwischen der Aufnahmeeinrichtung und dem Bodenablauf so abdichtet, dass ein Durchströmen von heißen Gasen und Übertragen des Brandes von einem Stockwerk in das andere verhindert wird.

[0004] Die bekannte Vorrichtung ist sowohl hinsichtlich der Montage als auch hinsichtlich ihrer Herstellung aufwändig. Darüber hinaus ist die Abdichtung im Brandfall nicht optimal.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Bodenablaufmontagevorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass bei geringerem Aufbau- und Montageaufwand eine verbesserte Brandschutzwirkung erzielbar ist.

[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Bodenablaufmontagevorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.

[0007] Insbesondere wird diese Aufgabe durch eine Bodenablaufmontagevorrichtung gelöst, die eine Aufnahmeeinrichtung umfasst, welche derart ausgebildet und mittels einer Halteeinrichtung in einer Kernbohrung oder dergleichen Ausnehmung einer Geschoßdecke positionierbar ist, dass ein Bodenablauf in der Aufnahmeeinrichtung gehalten montierbar ist, wobei die Aufnahmeeinrichtung zum Verschließen der Ausnehmung im Brandfall durch intumeszierendes Material ausgebildet ist. Hierbei umfasst die Aufnahmeeinrichtung einen ringförmigen Gusskörper aus einem keramischen Material, der in seiner Innenkontur einer Außenkontur des aufzunehmenden Bodenablaufs angepasst ist.

[0008] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass wesentliche Abschnitte der Kernbohrung bzw. der Aufnahmeöffnung für den Bodenablauf durch keramisches Material ausgefüllt werden, so dass nur noch geringe Öffnungen verbleiben, die vom intumeszierenden Material im Fall eines Brandes durch dessen Aufquellen verschlossen werden müssen.

[0009] Die Aufnahmeeinrichtung umfasst vorzugsweise einen Ring, an welchem die aus mindestens drei Halteklammern ausgebildete Halteeinrichtung befestigt ist. Dadurch ist eine einfache Montage möglich.

[0010] Der Ring und die Halteklammern sind vorzugsweise aus Metallblech gefertigt, wobei eine einstückige Fertigung besonders bevorzugt wird. Dies erspart Kosten und erhöht die Stabilität der Anordnung.

[0011] Das keramische Material umfasst vorzugsweise einen Brandschutzmörtel, so dass der daraus bestehende Ring in vielfältigen Formen gefertigt werden kann, welche jeweils in ihrer Innenkontur der Außenkontur eines einzusetzenden Bodenablaufes entsprechen.

[0012] Der Gusskörper ist in den vorzugsweise topfförmig ausgebildeten Ring der Aufnahmevorrichtung eingegossen oder eingeklebt. Dies erleichtert die Fertigung und erhöht die Haltbarkeit.

[0013] Die Aufnahmeeinrichtung umfasst eine Innenbohrung, welche mit Intumeszenzmaterial beschichtet ist. Dadurch wird über eine längere Strecke der Spalt zwischen dem Bodenablauf bzw. dessen Ablaufrohrstutzen und der Aufnahmevorrichtung im Brandfall sicher verschlossen.

[0014] Weiterhin umfasst die Aufnahmevorrichtung eine obere Fläche, welche mit Intumeszenzmaterial beschichtet ist. Dadurch wird eine weitere Abdichtung zwischen dem Bodenablauf und der Innenwand der Ausnehmung bewerkstelligt.

[0015] Das Intumeszenzmaterial ist vorzugsweise mit Kunststoff beschichtet. Dadurch ergibt sich eine größere Haltbarkeit und auch leichtere Montierbarkeit, da das Intumeszenzmaterial im Bereich seiner Außenfläche abgedeckt ist und eine erhöhte Gleitfähigkeit zwischen dem Kunststoffmaterial und dem Material des Bodenablaufes besteht.

[0016] Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei dieser Konstruktion dadurch, dass gleichzeitig mit der Brandschutzwirkung eine schalldämmende Wirkung erzielt wird. Die im Bodenablauf entstehenden oder in diesen eingeleiteten Geräusche werden damit nicht auf die Geschoßdecke übertragen.

[0017] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1
einen Querschnitt durch eine Geschoßdecke mit eingebauter Bodenablaufmontagevorrichtung samt Bodenablauf,
Fig. 2
eine perspektivische Darstellung der Bodenablaufmontagevorrichtung nach Anspruch 1,
Fig. 3
eine Explosionsdarstellung der Bodenablaufmontagevorrichtung und
Fig. 4
eine perspektivische Darstellung der Bodenablaufmontagevorrichtung mit eingesetztem Bodenablauf.


[0018] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teil dieselben Bezugsziffern verwendet.

[0019] Wie in den beiliegenden Abbildungen gezeigt, umfasst der Bodenablauf 1 einen Oberflansch 2, mit welchem er auf einer Geschoßdecke 5 aufliegt. Üblicherweise wird noch eine Abdichtfolie auf die Oberfläche der Geschoßdecke aufgelegt, auf welcher dann der Oberflansch 2 des Bodenablaufes 1 unter Abdichtung aufliegt.

[0020] In der Geschoßdecke 5 befindet sich eine Kernbohrung 6, in welche die Bodenablaufmontagevorrichtung eingesetzt wird.

[0021] Die Bodenablaufmontagevorrichtung umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 10 zur Aufnahme eines Körpers 3 mit anschließendem Rohrstutzen 4 des Bodenablaufes 1 sowie drei Halteklammern 11, 11', 11", die an ihren Oberenden abgewinkelt sind, so dass die Bodenablaufmontagevorrichtung in die Kernbohrung 6 eingesetzt werden kann und mittels der Halteklammern 11, 11', 11" auf der Geschoßdecke festgesetzt wird.

[0022] Die Aufnahmeeinrichtung 10 und die Halteklammern 11, 11', 11" sind aus Stahlblech gefertigt, wobei die Aufnahmeeinrichtung 10 einen topfförmigen Ring 12 mit einer unteren Öffnung 13 umfasst.

[0023] In diesen Ring 12 wird ein Gusskörper 16 (siehe Fig. 3) eingesetzt, dessen Innenkontur der Außenkontur des aufzunehmenden Bodenablaufes 1 im Bereich seines Körpers 3 mit angrenzendem Rohrstutzen 4 entspricht. Dies geht insbesondere aus Fig. 1 hervor. Auf diese Weise wird bereits ein sehr geringer Spalt zwischen den an die Aufnahmeeinrichtung 10 angrenzenden Teilen des Bodenablaufes 1 erzielt.

[0024] Weiterhin wird der untere, dem Rohrstutzen 4 des Bodenablaufes 1 entsprechende Teil einer Innenbohrung 14 des Gusskörpers 16 mit einer Intumeszenzmasse 15 beschichtet, die wiederum nach ihrer Außenseite hin durch eine (nicht gezeigte) Kunststofffolie bzw. einer Kunststoffbeschichtung abgedeckt ist.

[0025] Auf einer oberen Fläche 17 des Gusskörpers 16 ist ebenfalls eine Intumeszenzmasse 18 aufgebracht, die ebenfalls mit Kunststoff beschichtet ist. Das Intumeszenzmaterial 15 und 18 ist vorzugsweise an den Gusskörper 16 angegossen oder auf ihn aufgeklebt.

[0026] Wie aus der vorangehenden Darstellung ersichtlich, ist die Herstellung der Bodenablaufmontagevorrichtung extrem einfach und umfasst nur wenige Teile. Die Montage wird unter anderem auch dadurch gegenüber dem bekannten Stand der Technik erleichtert, dass die Aufnahmeeinrichtung den Gusskörper 16 beinhaltet, der eine relativ hohe Masse bzw. ein hohes Gewicht aufweist, so dass die Bodenablaufmontagevorrichtung nach dem Einsetzen in die Kernbohrung dort sicher hält. Weiterhin kommt die hier gezeigte Bodenablaufmontagevorrichtung mit einer sehr geringen Menge an Intumeszenzmaterial aus, wodurch einerseits Kosten gespart und andererseits eine besonders sichere Abdichtung im Brandfall erzielt wird, da die entstehenden Spalte gering sind.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1 Bodenablauf
2 Oberflansch
3 Körper
4 Rohrstutzen
5 Geschoßdecke
6 Kernbohrung
10 Aufnahmeeinrichtung
11, 11', 11" Halteklammern
12 Ring
13 Öffnung
14 Innenbohrung
15 Intumeszenzmaterial
16 Gusskörper
17 Obere Fläche
18 Intumeszenzmaterial



Ansprüche

1. Bodenablaufmontagevorrichtung, umfassend
eine Aufnahmeeinrichtung (10), die derart ausgebildet und mittels einer Halteeinrichtung (11, 11', 11") in einer Kernbohrung oder dergleichen Ausnehmung (6) einer Geschoßdecke (5) positionierbar ist, dass ein Bodenablauf (1) in der Aufnahmeeinrichtung (10) gehalten montierbar ist, wobei die Aufnahmeeinrichtung (10) zum Verschließen der Ausnehmung (6) im Brandfall durch intumeszierendes Material ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmeeinrichtung (10) einen ringförmigen Gusskörper (16) aus einem keramischen Material umfasst, der in seiner Innenkontur einer Außenkontur des aufzunehmenden Bodenablaufes (1) angepasst ist.
 
2. Bodenablaufmontagevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmeeinrichtung (10) einen Ring (12) umfasst, an welchem die aus mindestens drei Halteklammern (11, 11', 11") ausgebildete Halteeinrichtung befestigt ist.
 
3. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ring (12) und die Halteklammern (11, 11', 11") aus Metallblech gefertigt sind.
 
4. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das keramische Material Brandschutzmörtel umfasst.
 
5. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gusskörper (16) in den topfförmig ausgebildeten Ring (12) der Aufnahmevorrichtung (10) eingegossen oder eingeklebt ist.
 
6. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmeeinrichtung (10) eine Innenbohrung (14) aufweist, welche mit Intumeszenzmaterial (15) beschichtet ist.
 
7. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmevorrichtung eine obere Fläche aufweist, welche mit einem Intumeszenzmaterial (15) beschichtet ist.
 
8. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Intumeszenzmaterial mit Kunststoff beschichtet ist.
 
9. Bodenablaufmontagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmevorrichtung (10) schalldämmend ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente