[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Strömungsgleichrichter für eine Ventilatoranordnung,
umfassend eine saugseitig vor einer Strömungseintrittsöffnung um eine Längsachse der
Ventilatoranordnung befestigbare Stegstruktur aus Luftleitstegen, die die Strömungseintrittsöffnung
derart umschließt, dass saugseitig in einer axialen Höhe vor der Strömungseintrittsöffnung
von der Stegstruktur eine Einströmöffnung ausgebildet ist, deren Öffnungsfläche kleiner
ist als eine Öffnungsfläche der Strömungseintrittsöffnung.
[0002] Ein derartiger Strömungsgleichrichter ist aus der
DE 105 26 24 bekannt. Hierbei sind an einer Saugdüse einer Ventilatoranordnung sternförmig angeordnete
Leitbleche, die stegförmig ausgebildet sind, angeordnet, wobei die Leitbleche im äußeren
Krümmungsbereich der Saugdüse angesetzt sind und entgegen der Strömungsrichtung schirmförmig
aus der Saugdüse insgesamt hervorragen. Hierbei erstrecken sich die Leitbleche nicht
bis zu einem mittleren Sternpunkt, so dass eine Einströmöffnung, die keine Leitbleche
enthält, vorhanden ist. Bei diesem bekannten Strömungsgleichrichter wird der Geräuschpegel
im tieffrequenten Frequenzbereich nicht genug reduziert, was insbesondere die Schaufelddrehtöne
betrifft.
[0003] Aus der
EP 0 547 253 ist ein Strömungsgleichrichter für einen Ventilator bekannt, wobei dieser ein in
einer senkrecht zur Längsachse verlaufenden Ebene aufgespanntes Gitter umfasst, das
aus einer Vielzahl sich konzentrisch in radialem Abstand zueinander erstreckenden
Ringstegen und acht in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Axialstegen besteht,
wobei die Axialstege die Ringstege miteinander und mit einem inneren, eine Montageöffnung
umgebenden Haltering und mit einem äußeren Haltering verbinden. Bei diesem bekannten
Strömungsgleichrichter ist jedoch ein hoher Druckverlust vorhanden, was sich in einer
Zunahme der erforderlichen Leistungsaufnahme bemerkbar macht.
[0004] Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, sowohl die Turbulenzen in der Zuströmung und damit das tieffrequente
Geräusch, speziell die Drehtöne zu reduzieren als auch den Druckverlust des Gleichrichters
zu minimieren.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Stegstruktur von einer Gitterstruktur
aus sich kreuzenden Gitterstegen gebildet ist, die eine Vielzahl von von den Gitterstegen
umschlossenen Gitteröffnungen besitzt, wobei die Gitterstruktur eine Mantelfläche
eines geometrischen Körpers bildet. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn
die axiale Höhe derart bemessen ist, dass gilt: 0,05 ≤ H/D
If ≤ 0,5, wobei D
If der Außendurchmesser des Laufrades der Ventilatoranordnung ist. Vorteilhafterweise
besitzt der geometrische Körper die Form eines Kegelstumpfes oder aber auch eines
n-seitigen Pyramidenstumpfes, wobei n ganzzahlig und größer/gleich 3 ist. Es ist erfindungsgemäß
vorteilhaft, wenn der kegelstumpfförmige Körper eine kreisförmige Grundfläche und
eine kreisförmige Endfläche aufweist. Zweckmäßigerweise können die Gitteröffnungen
eine polygonale oder eine ovale Form besitzen. Weiterhin ist es erfindungsgemäß von
Vorteil, wenn die Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Körpers im Längsschnitt gesehen
entlang der Längsachse nach außen gewölbt konvex verläuft. Es liegt aber ebenfalls
im Rahmen der Erfindung, wenn diese Mantelfläche einen konkaven Verlauf aufweist.
[0006] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Gitterstruktur die Zuströmung vergleichmäßigt, indem Turbulenzen abgebaut werden.
Durch die von den Gitterstegen gebildeten Wände werden Geschwindigkeitsschwankungen
senkrecht zur Hauptströmungsrichtung behindert. Über den Abstand der Wände zueinander
kann diese Beeinflussung gesteuert werden, wobei es gleichzeitig darauf ankommt, dass
der durch die erfindungsgemäße Stegstruktur bewirkte Druckverlust minimiert wird.
Erfindungsgemäß ist es insbesondere von Vorteil, dass die Eintrittsöffnung keine Stege
aufweist, da hierdurch Druckverluste in diesem Bereich verhindert werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten
und werden an Hand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0008] Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Ventilatoranordnung mit
einem erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ventilatoranordnung mit einem erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichter, zum Teil geschnitten,
- Fig. 2
- eine Detailansicht bei II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter gemäß
Fig. 1,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite des Strömungsgleichrichter gemäß Fig.3,
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform einer Ventilatoranordnung mit einem erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichter,
- Fig. 6
- eine perspektivische Vorderansicht auf den erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter
gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Strömungsgleichrichters gemäß Fig. 6 von seiner Rückseite,
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichters,
- Fig. 9
- eine Rückansicht auf den erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter gemäß Fig. 8,
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht auf den erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter gemäß
Fig. 8, jedoch zum Teil geschnitten,
- Fig. 11
- Messkurven der Schallleistung in Abhängigkeit vom A-Pegel und
- Fig. 12
- eine typische Einbausituation eines Ventilators für die Messung der Schallleistung.
[0010] In den Fig. 1 bis 10 sind gleiche Teile bzw. funktionsgleiche Teile stets mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet. Sofern bestimmte beschriebene und/oder aus den Zeichnungen
entnehmbare Merkmale des erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichters oder seiner Bestandteile
nur im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel beschrieben sind, sind diese aber
auch gemäß der Erfindung unabhängig von diesem Ausführungsbeispiel als Einzelmerkmal
oder aber auch in Kombination mit anderen Merkmalen des Ausführungsbeispiels wesentlich
und werden als zur Erfindung gehörig beansprucht.
[0011] In Fig. 1 ist eine Lüfteranordnung 1 dargestellt, die einen Axiallüfter 2 aufweist,
der ein Schaufelrad 3 und eine mittig angeordnete Nabe 4, und am Umfang der Nabe 4
befestigte, radial zu einer mittleren Längsachse X-X verlaufende Schaufeln 5 besitzt.
Die mittlere Längsachse X-X fällt mit einer Drehachse der Nabe 4 zusammen, wobei die
Nabe 4 insbesondere als Außenläufer-Rotor eines elektrischen Außenläufermotors 6 ausgebildet
ist.
[0012] Das Laufrad 5 ist umfangsgemäß von einem vorzugsweise kreiszylindrischen Gehäusering
7 umschlossen, an den saugseitig an einer Strömungseintrittsöffnung 10 des Gehäuserings
7 eine ringförmige Saugdüse 8 vorhanden ist, die vorzugsweise einstückig mit dem Gehäusering
7 ausgebildet sein kann. Saugseitig ist in Saugrichtung Y vor der Saugdüse 8 eine
Montageplatte 9 angeordnet, die die Strömungseintrittsöffnung 10 umschließt. In Saugrichtung
Y vor der Strömungseintrittsöffnung 10 ist ein erfindungsgemäßer Strömungsgleichrichter
11 befestigt, siehe auch Fig. 2 bis 4. Dieser Strömungsgleichrichter 11 weist eine
Gitterstruktur 12 aus sich kreuzenden Stegen, und zwar insbesondere Axialstegen 14,
die sich in Richtung der Längsachse X-X erstrecken und aus insbesondere konzentrisch
zur Längsachse X-X verlaufenden, kreisringförmigen Umfangsstegen 15 auf. Diese Gitterstruktur
12 weist zwischen den Axialstegen 14 und den Umfangsstegen 15 Gitteröffnungen 15a
auf. Die erfindungsgemäße Gitterstruktur 12 bildet einen geometrischen Körper, wobei
im dargestellten Ausführungsbeispiel der geometrische Körper die Form eines Kegelstumpfes
besitzt, dessen Grundfläche die Strömungseintrittsöffnung 10 umschließt und dessen
der Grundfläche gegenüberliegende Endfläche eine Einströmöffnung 16 umfasst bzw. aufweist.
Es ist von Vorteil, wenn die Axialstege 14 mit den Umfangsstegen 15 einen Winkel α
von 90 ° ± 10 % Abweichung an ihren Kreuzungsstellen einschließen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Gitteröffnungen 15a rechteckig ausgebildet, und zwar
insbesondere mit gebogenen Umfangsseiten, die von den Umfangsstegen 15 abschnittsweise
gebildet sind. Jedoch können die Gitteröffnungen 15a auch eine andere polygonale Form
besitzen oder eine ovale Form aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Körpers, der von der Gitterstruktur 12 gebildet
ist, im Längsschnitt gesehen durch seine Längsache X-X nach außen gewölbt konvex ausgeführt.
Es kann ebenfalls erfindungsgemäß von Vorteil sein, wenn die Mantelfläche des kegelstumpfförmigen
Körpers der Gitterstruktur 12 nach innen gewölbt konkav verläuft oder aber einen gradlinigen
Verlauf aufweist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Gitterstruktur 12
mittig und zentrisch zur Längsachse X-X eine Einströmöffnung 16 ausgebildet. Diese
Einströmöffnung 16 weist keine Stege auf. Vorzugsweise liegt die Gitterstruktur 12
mit einem umlaufenden ringförmigen Randsteg 16a im montierten Zustand an der Montageplatte
9 vollflächig an, so dass der Randsteg 16a derart angeformt ist, dass er im montierten
Zustand parallel zur Montageplatte 9 verläuft, d. h. er verläuft senkrecht zur Längsachse
X-X. Die Axialstege 14 erstrecken sich von dem Randsteg 16a entgegen der Saugrichtung
Y in Richtung der Einströmöffnung 16. Die Axialstege 14 weisen vorteilhafterweise
Fortsätze 17 auf, mit denen sie die Strömungseintrittsöffnung 10 in ihrem Randbereich
18 im montierten Zustand umgreifen, siehe Fig. 4. Die mittlere, insbesondere stegfreie
Einströmöffnung 16 weist einen Innendurchmesser D
i auf, wobei insbesondere gilt D
i ≥ D
If x 0,55, wobei der Durchmesser D
If der maximale Außendurchmesser des Laufrades ist. Die Stege, d. h. die Axialstege
14 und die Umfangsstege 15 der Gitterstruktur 12 besitzen vorzugsweise eine Steghöhe
H
f und eine Stegdicke T
f, wobei gilt H
f/T
f>5. Die Gitteröffnungen 15a besitzen eine axiale Weite L
r und eine umfängliche Gitterweite L
i" wobei vorzugsweise gilt ⅓<L
u/L
r<3. Hierbei besitzen die Gitteröffnungen 15a eine diagonale Öffnungsweite L
d, die insbesondere derart bemessen ist, dass gilt 0,01<L
d/D
If<0,15, wobei D
If der Durchmesser des Laufrades, d. h. des Schaufelrades 3 ist. Die axiale Höhe H der
Einströmöffnung 16 zur Grundfläche der Stegstruktur 12 bzw. Montageplatte 9 berechnet
sich aus 0,05 ≤ H/D
If ≤ 0,5.
[0013] Zweckmäßigerweise besitzen die Axialstege 14 zueinander immer denselben umfänglichen
Winkelabstand, und die Umfangsstege 15 besitzen zweckmäßigerweise immer denselben
axialen Abstand zueinander. Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, wenn die Gitterweite
L
d und/oder das Verhältnis L
U/L
r über den Radius und/oder über den Umfang der Gitterstruktur 12 variiert. Auch können
Bereiche der Gitterstruktur 12 offen ausgebildet sein, so dass dort keine Stege vorhanden
sind. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn die Verteilung der Axialstege
14 und/oder der Umfangsstege 15 nicht gleichmäßig sondern ungleichmäßig innerhalb
der erfindungsgemäßen Gitterstruktur 12 ist.
[0014] Die Eintrittsöffnung 16 des Strömungsgleichrichters 11 wird zweckmäßigerweise von
einem Umfangssteg 15 umschlossen, so dass die Axialstege 14 an diesem Umfangssteg
15 enden. An dem äußeren Randsteg 16a sind zweckmäßigerweise Befestigungslaschen 19
mit Durchgangsöffnungen angeformt, wobei der Strömungsgleichrichter 11 an der Montageplatte
9 mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel und der Befestigungslaschen 18 befestigt
wird.
[0015] In Fig. 5 ist eine Lüfteranordnung 1 dargestellt, die einen Radialventilator 20 aufweist.
Dieser besitzt ein Schaufelrad 21 mit einer mittig angeordneten Nabe 22. An der Nabe
22 sind Schaufeln 23 befestigt. Die Drehachse der Nabe 22 fällt mit der mittleren
Längsachse X-X der Lüfteranordnung 1 zusammen. Als Antrieb dient zweckmäßigerweise
ein elektrischer Außenläufermotor, dessen Rotor gleichzeitig die Nabe 22 bildet.
[0016] Das Schaufelrad 21 besteht unter anderem aus einer Deckscheibe 24. An dieser ist
saugseitig an der Strömungseintrittsöffnung 10, die von der Deckscheibe 24 umschlossen
wird, eine ringförmige Saugdüse 8 angeordnet. Diese Saugdüse 8 wird, wie auch in Fig.
1, aus einem zylinderförmigen Abschnitt 8a, der sich im dargestellten Beispiel an
die Deckscheibe 24 anschließt und mit der Montagewand 9 mit einem Teilabschnitt verbunden
sein kann, und einem sich bogenförmig erweiternden Düsenabschnitt 8b, der sich bis
an die Montagewand 9 erstreckt, gebildet. Wie zu Fig. 1 beschrieben, ist in Saugrichtung
Y vor der Strömungseintrittsöffnung 10 ein erfindungsgemäßer Strömungsgleichrichter
11, angeordnet, siehe auch Fig. 6. Dieser besteht aus Axialstegen 14 und Umfangsstegen
15, wozu im vollen Umfang auf die Beschreibung zu den Fig. 1 bis 4 verwiesen wird,
wie auch im vollen Umfang auf die Bemessungsangaben in Bezug auf die Dimensionierung
der Stege, d. h. der Axialstege 14 und der Umfangsstege 15 sowie der Dimensionierung
der Gitteröffnungen 15a.
[0017] Wie aus den Fig. 5 bis 7 zu erkennen ist, kann der Strömungsgleichrichter 11 mit
seinem umfangsgemäßen Randsteg 16a an der Montageplatte 9 unter flächiger Anlage befestigt
werden, wozu in dem Randsteg 16a Durchgangsöffnungen 19 für Befestigungsmittel vorgesehen
sind.
[0018] In den Fig. 8 bis 10 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines Strömungsgleichrichters
11 dargestellt, bei dem der Strömungsgleichrichter 11 einstückig mit der Saugdüse
8 ausgebildet ist. Bei dieser Ausführung kann der Randsteg 16 gemäß den Fig. 5 bis
7 entfallen, und die Axialstege 14 sind mit ihren Enden unmittelbar mit der Saugdüse
8 im Bereich ihres Düsenabschnittes 8b verbunden. Bei dieser Variante weist die Saugdüse
8 einen Ringflanschabschnitt 8c am Abschnitt 8b auf, der unmittelbar an der Montagewand
9 befestigt werden kann.
[0019] Der erfindungsgemäße Strömungsgleichrichter 11 kann durch Spritzguss, Druckguss aus
einem oder mehreren Teilen hergestellt werden. Diese einzelnen Teile können vernietet,
verklebt oder verschweißt oder verschraubt sein. Auch wäre eine Schnappverbindung
im Rahmen der Erfindung möglich. Sofern es sich um Metallteile bei dem erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichter handelt, können diese auch durch Ausstanzen erzeugt werden.
Wie insbesondere zu den Fig. 8 bis 10 beschrieben ist, kann der erfindungsgemäße Strömungsgleichrichter
11 auch mit dem Saugdüsenabschnitt bzw. einem Einlassring eines Gehäuses der erfindungsgemäßen
Lüfteranordnung oder mit dem Wandring verschraubt, verklebt, vernietet oder durch
eine Clipverbindung verbunden sein. Auch könnte eine Schweißverbindung möglich sein.
Die erfindungsgemäße Gitterstruktur 12 kann aus Kunststoff bestehen, aus Metall oder
auch aus Verbundwerkstoffen. Erfindungsgemäß kann es ebenfalls vorteilhaft sein, wenn
der erfindungsgemäße Strömungsgleichrichter 11 mit einer Flammschutzbeschichtung versehen
ist. Ebenfalls ist es möglich, das Herstellungsmaterial entsprechend auszuwählen,
so dass die Bedingungen des Brandschutzes erfüllt sind.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Gitterstege, insbesondere die Axialstege 14 und Umfangsstege
15 der erfindungsgemäßen Gitterstruktur 12 derart ausgebildet und angeordnet, dass
die aus dem erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter 11 austretende Strömung drallfrei
ist bzw. dass durch die erfindungsgemäße Gitterstruktur 12 der Strömung kein Drall
zugeführt wird. Ebenfalls liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn der Innendurchmesser
D
i der Eintrittsöffnung 10 über den Umfang der Öffnung variiert. Um einen Berührungsschutz
zu erreichen, kann es ebenfalls zweckmäßig sein, wenn die Eintrittsöffnung 10 durch
ein Schutzgitter verschlossen wird. Der erfindungsgemäße Strömungsgleichrichter 11
kann auch, sofern dies zweckmäßig ist, insbesondere aus Montagegründen unmittelbar
an einem Trag- oder Schutzgitter einer Ventilator- bzw. Lüfteranordnung saugseitig
befestigt sein. Die Einströmöffnung 16 kann auch weitere Elemente aufnehmen, sofern
deren gesamte Strömungsfläche nicht größer als 15 % der Fläche der Einströmöffnung
16 einnimmt. So ist es beispielsweise möglich, dass innerhalb der Einströmöffnung
16 eine Halterung zur Montage des Ventilators vorhanden ist.
[0021] Gegenüber dem eingangs beschriebenen Stand der Technik ergibt sich eine deutlich
Reduktion des Drehtons des Ventilators, und zwar sowohl im nicht eingebauten Zustand
als auch im eingebauten Zustand. Zudem ergibt sich eine deutliche Reduktion des bewerteten
Schallleistungspegels im eingebauten Zustand, wobei keine oder nur eine minimale Effizienzverschlechterung
vorhanden ist.
[0022] Wie sich aus Fig. 11 erkennen lässt, wird durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichters ein deutlicher Geräuschvorteil erreicht. Die Kurve A zeigt
ein Terzband der saugseitigen Schallleistung eines Axialventilators bei einem Volumenstrom
von 14400m
3/h und einem Druck von 58 Pa. Die Drehzahl beträgt 1020 1/min bei einer ungestörten
Strömung unter Laborbedingungen. Hierbei wird unter ungestörter Zuströmung eine Strömung
mit einem örtlich und zeitlich gleichmäßigem Geschwindigkeitsfeld verstanden, das
einen geringen Turbulenzgrad kleiner 1 % besitzt.
[0023] Eine typische schematische Einbausituation desselben Ventilators bzw. Lüfters 2 in
ein Kundengerät, wobei der Ventilator Luft über einen Wärmetauscher 26 ansaugt, und
zwischen Wärmetauscher 26 und Ventilator 2 ein Freiraum 27 ist, der von einem Kasten
28 umschlossen wird, ist in Fig. 12 dargestellt. Üblicherweise befindet sich hinter
dem Axialventilator noch ein Schutzgitter, hier nicht dargestellt. Der Wärmetauscher
hat die Maße: Länge 141 cm x Höhe 153 cm x Tiefe 17 cm, der Druckverlust beträgt 58Pa
bei 14400 m
3/h. Der Kasten 28 bzw. Freiraum 27 hat die gleiche Höhe und Länge bei einer Tiefe
von 38 cm.
[0024] Durch diesen Einbau hat der Ventilator eine gestörte Zuströmung durch ein zeitlich
und örtlich ungleichmäßiges Geschwindigkeitsfeld. Zudem ist die Turbulenz der Zuströmung
wesentlich erhöht. Die Kurve B gibt diesen Fall wieder, woraus zu erkennen ist, dass
das Geräusch des Ventilators stark erhöht ist, und zwar insbesondere bei tiefen Frequenzen.
Durch den Einsatz eines erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichters mit den Maßen: Außendurchmesser
795 mm, Innendurchmesser 464 mm, Höhe 130 mm; L
d/D
If=4,3%; 15 Umfangsstreben 15 und 120 Axialstreben 14, Strebentiefe 17 mm und Strebendicke
1,5 mm wird der Geräuschpegel wieder an den der ungestörten Zuströmung (Kurve A) angeglichen,
wozu auf Kurve C verwiesen wird. Durch den Einsatz eines erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichters
wird eine zeitlich und örtlich gestörte Zuströmung wieder vergleichmäßigt und die
Turbulenz wird wesentlich reduziert. Dies wirkt sich deutlich durch eine Geräuschminderung
aus, so dass durch den Einsatz eines erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichters erreicht
wird, dass die Zuströmung im Wesentlichen der ungestörten Zuströmung wieder angeglichen
wird. Somit bringt ein erfindungsgemäßer Strömungsgleichrichter deutliche Geräuschvorteile.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die in den Ansprüchen definierten
Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination
von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein.
Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal der unabhängigen Ansprüche
weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes
Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern sind die Ansprüche lediglich als ein erster
Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0026]
1 |
Lüfteranordnung |
2 |
Axiallüfter |
3 |
Schaufelrad |
4 |
Nabe |
5 |
Schaufeln |
6 |
Außenläufermotor |
7 |
Gehäusering |
8 |
Saugdüse |
8a |
Zylinderförmiger Abschnitt |
8b |
Düsenabschnitt |
8c |
Ringflanschabschnitt |
9 |
Montageplatte |
10 |
Strömungseintrittsöffnung |
11 |
Strömungsgleichrichter |
12 |
Gitterstruktur |
14 |
Axialstege |
15 |
Umfangsstege |
15a |
Gitteröffnungen |
16 |
Eintrittsöffnung |
16a |
Randsteg |
17 |
Fortsätze |
18 |
Randbereich |
19 |
Befestigungslaschen |
20 |
Radialventilator |
21 |
Schaufelrad |
22 |
Nabe |
23 |
Schaufeln |
24 |
Deckscheibe |
26 |
Wärmetauscher |
27 |
Freiraum |
28 |
Kasten |
X-X |
Längsachse |
Y |
Saugrichtung |
Di |
Innendurchmesser |
Da |
Außendurchmesser |
DIf |
Durchmesser Laufrad |
Hf |
Steghöhe |
Tf |
Stegdicke |
Lr |
radiale Weite |
Lu |
umfängliche Gitterweite |
Ld |
diagonale Öffnungsweite |
α |
Winkelweite |
1. Strömungsgleichrichter (11) für eine Ventilatoranordnung (1), umfassend eine saugseitig
vor einer Strömungseintrittsöffnung (10) mit einer mittleren Längsachse (X-X) der
Ventilatoranordnung (1) befestigbaren Stegstruktur (12) aus Luftleitstegen (14), die
die Strömungseintrittsöffnung (10) derart umschließt, dass saugseitig in einer axialen
Höhe (H) vor der Strömungseintrittsöffnung (10) von der Stegstruktur (12) eine Einströmöffnung
(16) ausgebildet ist, deren Öffnungsfläche kleiner ist als die Öffnungsfläche der
Strömungseintrittsöffnung (10),
dadurch gekennzeichnet, dass die Stegstruktur von einer Gitterstruktur (12) aus sich kreuzenden Gitterstegen (14,
15) gebildet ist, die eine Vielzahl von den Gitterstegen (14, 15) umschlossene Gitteröffnungen(15a)
besitzt, wobei die Gitterstruktur (12) eine Mantelfläche eines geometrischen Körpers
bildet.
2. Strömungsgleichrichter (11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Höhe (H) sich berechnet aus dem Verhältnis 0,05 ≤ H/DIf ≤ 0,5, wobei DIf der Außendurchmesser eines Laufrades (3) der Ventilatoranordnung (1) ist.
3. Strömungsgleichrichter (11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der geometrische Körper die Form eines Kegelstumpfes besitzt, dessen Grundfläche
die Strömungseintrittsöffnung (10) aufweist und dessen der Grundfläche gegenüberliegende
Endfläche die Einströmöffnung (16) aufweist.
4. Strömungsgleichrichter (11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der geometrische Körper die Form eines n-seitigen Pyramidenstumpfes besitzt, dessen
Grundfläche die Strömungseintrittsöffnung (10) aufweist und dessen der Grundfläche
gegenüberliegende Endfläche die Einströmöffnung (16) aufweist, wobei n größer/gleich
3 und ganzzahlig ist.
5. Strömungsgleichrichter (11) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der kegelstumpfförmige Körper eine kreisförmige Endfläche und Grundfläche besitzt.
6. Strömungsgleichrichter (11) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass n=4 ist und die Grundfläche und die Endfläche die Form eines Quadrates besitzen.
7. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitteröffnungen (15a) eine polygonale oder eine ovale Form besitzen.
8. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des kegelstumpfförmigen Körpers bzw. die Seitenfläche des pyramidenstumpfförmigen,
n-seitigen Körpers im Längsschnitt gesehen durch seine Längsachse (X-X) nach außen
gewölbt konvex oder nach innen gewölbt konkav ausgebildet ist.
9. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstruktur (12) aus in Richtung von der Strömungseintrittsöffnung (10) zur
Einströmöffnung (16) sich erstreckenden Axialstegen (14) und diese vorzugsweise in
einem Winkel (α) von 90 ° ± 10 % Abweichung kreuzenden Umfangsstege (15) gebildet
wird.
10. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Axialstege (14) mit ihren entgegen der Strömungsrichtung (Y) weisenden Enden
mit einem Umfangssteg (15) verbunden sind, der die Eintrittsöffnung (16) umschließt
und mit ihrem anderen Ende mit einem kreisförmigen Randsteg (16a) verbunden sind.
11. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Einströmöffnung (16) vorzugsweise stegfrei ist und einen Innendurchmesser
(Di) aufweist, wobei insbesondere gilt Di ≥ DIf x 0,55, wobei DIf der Lauffraddurchmesser ist.
12. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Axialstege (14) untereinander gleich groß ist.
13. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass Abstand der Umfangsstege (15) untereinander gleich groß ist.
14. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstege (14, 15) der Gitterstruktur (12) eine Steghöhe (Hf) besitzen und eine Stegdicke (Tf) besitzen, wobei gilt Hf/Tf>5.
15. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitteröffnungen (15a) eine radiale Weite (Lr) und eine umfängliche Gitterweite (Lu) besitzen, wobei gilt ⅓<Lu/Lr<3.
16. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitteröffnungen (15a) eine diagonale Öffnungsweite (Ld) besitzen und die Lüfteranordnung (1) ein Laufrad (5) mit einem Laufraddurchmesser
(DIf) besitzt, wobei gilt 0,01< Ld/ DIf<0,15.
17. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstruktur (12) einen umlaufenden ringförmigen Randsteg (16a) aufweist, mit
dem sie im montierten Zustand an einer Montageplatte (9) einer Lüfteranordnung (1)
vollflächig anliegt, so dass der Randsteg (16a) senkrecht zur Längsachse (X-X) ausgerichtet
ist.
18. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterweite (Ld) und/oder das Verhältnis Lu/Lr über den Radius und/oder über den Umfang der Gitterstruktur (12) variiert.
19. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass Bereiche der Gitterstruktur (12) offen ausgebildet sind.
20. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 9 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der Axialstege (14) und/oder der Umfangsstege (15) ungleichmäßig im
Bereich der Gitterstruktur (12) ist.
21. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 9 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmöffnung (16) des Strömungsgleichrichters (11) von einem Umfangssteg (15)
umschlossen ist, so dass die Axialstege (14) an diesem Umfangssteg (15) enden.
22. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsgleichrichter (11) einstückig mit einer Saugdüse (8) ausgebildet ist,
so dass die Gitterstruktur (12), insbesondere die Axialstege (14) mit der Saugdüse
(8) im Bereich ihres Düsenabschnittes (8b) verbunden ist/sind und die Saugdüse (8)
mit der Lüfteranordnung (1) verbindbar ausgebildet ist.
23. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstruktur (12) als Spritzgießteil hergestellt ist.
24. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstruktur (12) einteilig oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, wobei
die Einzelteile miteinander vernietet, verklebt, verschweißt, verschraubt oder verrastet
sein können.
25. Strömungsgleichrichter (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Einströmöffnung (16) weitere Bauteile enthalten sind, deren gesamte wirksame
Strömungsfläche ≤ 15 % der Strömungsfläche der Einströmöffnung (16) beträgt.
26. Ventilatoranordnung (1), bestehend aus einem Axial-, Radial- oder Diagonallüfter (2,
20) mit einem Schaufelrad (3, 21), das von einem Gehäuse umschlossen ist, an dem saugseitig
an einer Strömungseintrittsöffnung (10) eine Saugdüse (8) und in Saugrichtung (Y)
vor der Strömungseintrittsöffnung (10) ein Strömungsgleichrichter (11) angeordnet
sind,
gekennzeichnet durch einen Strömungsgleichrichter (11) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25.